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chemotherapie

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BLUTBILDVERÄNDERUNGEN<br />

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BLUTBILDVERÄNDERUNGEN (MYELOSUPPRESSION)<br />

Eine der typischen Nebenwirkungen der Chemotherapie ist die vorübergehende<br />

Einschränkung der Blutbildung im Knochenmark.<br />

Wenn die Chemotherapie Ihr Blutsystem beeinträchtigt, können als Folge<br />

die Infektabwehr, die Blutgerinnung oder die Sauerstoffversorgung gestört<br />

sein. Für die Infektabwehr sind die weißen Blutkörperchen (Leukozyten), für<br />

die Blutgerinnung die Blutplättchen (Thrombozyten) zuständig. Den Sauerstofftransport<br />

im Blut übernehmen die roten Blutkörperchen (Erythrozyten).<br />

Diese Nebenwirkungen empfinden Sie nicht direkt, denn sie machen<br />

sich nur bei ausgeprägtem Befund durch die daraus resultierenden Komplikationen<br />

bemerkbar, wie z.B. durch erhöhte Körpertemperatur, durch eine<br />

verstärkte Blutungsneigung oder durch Mattigkeit und Erschöpfung. Die<br />

Überprüfung der Veränderungen des Blutbildes findet durch regelmäßige<br />

Laborkontrollen statt.<br />

Das Ausmaß, mit dem die Bildung der Blutzellen beeinträchtigt werden<br />

kann, ist für die einzelnen Krebspatienten sehr unterschiedlich, sodass die<br />

Häufigkeit der Kontrollen vom Arzt entsprechend Ihrer individuellen<br />

Behandlung festgelegt werden muss.<br />

Was Sie selbst tun können<br />

Da Sie bei einer starken Verringerung der weißen Blutkörperchen (Leukozytopenie)<br />

einem erhöhten Infektionsrisiko ausgesetzt sind, müssen Sie<br />

verstärkt auf Sauberkeit und Körperhygiene achten.<br />

Achten Sie deshalb auf:<br />

• maximale Sauberkeit im Hygienebereich (Handtücher, Seife, Zahnpflege<br />

usw.).<br />

• Reduzieren Sie die Gefahr von Infektionen beim Kontakt mit anderen<br />

Personen (keine großen Menschenansammlungen).<br />

• Vermeiden Sie Schnittverletzungen (Küche, Rasur, Nägelschneiden).<br />

• Vermeiden Sie direkten Kontakt zu Tieren (bezüglich eines vorhandenen<br />

Haustiers fragen Sie Ihren Arzt).<br />

Andererseits kann durch eine niedrige Zahl an Blutplättchen (Thrombozytopenie)<br />

Ihre Blutgerinnung beeinträchtigt sein:<br />

• Nehmen Sie keine Medikamente ein, die das Blut dünnflüssig machen<br />

(z.B.Aspirin).<br />

• Verzichten Sie möglichst auf Alkohol.<br />

• Vermeiden Sie innere und äußere Verletzungen.<br />

• Benutzen Sie eine weiche Zahnbürste.<br />

In der Regel ist die Verringerung der weißen Blutkörperchen und der Blutplättchen<br />

nach einer Therapie nur von kurzer Dauer (3 – 6 Tage). Sie tritt<br />

je nach Art der Chemotherapie meistens 6 – 11 Tage nach Gabe der Medikamente<br />

auf und bildet sich dann bis zur Wiederholung des Therapiezyklus<br />

wieder zurück.Wenn die Zahl der roten Blutkörperchen verringert wird,<br />

kommt es zu Blutarmut (Anämie). Sie fühlen sich matt und erschöpft und<br />

möglicherweise auch deprimiert. Zur Korrektur einer Blutarmut kann der<br />

Einsatz einer Bluttransfusion oder die Gabe des menschlichen blutbildenden<br />

Hormons (Erythropoetin) sinnvoll sein.<br />

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