Weltraum-Abenteuer (PDF) - Wdr.de
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Freie Fahrt ins All: Private<br />
Raumfahrt<br />
Nie<strong>de</strong>rgang einer Raumfahrt-Nation<br />
Raumfahrt-Nation USA – das war einmal: Pleiten, Pech und<br />
Pannen verfolgen die NASA schon seit langem. Und ihre<br />
Bürokratie -– sagen Kritiker – erstickt neue I<strong>de</strong>en. Eine<br />
Gruppe vermögen<strong>de</strong>r Amerikaner kam daher 1996 auf <strong>de</strong>n<br />
Gedanken, <strong>de</strong>r bemannten Raumfahrt mit einem privaten<br />
Wettbewerb neue Impulse zu geben. Sie fand sofort<br />
Unterstützung bei Prominenten, unter an<strong>de</strong>rem bei Schauspieler<br />
Tom Hanks und <strong>de</strong>m Science-Fiction-Autor Arthur<br />
C. Clarke. Den X-Prize sollte <strong>de</strong>r bekommen, <strong>de</strong>r es schaffen<br />
wür<strong>de</strong>, vor <strong>de</strong>m 1. Januar 2005 zweimal innerhalb von<br />
zwei Wochen ins All zu fliegen und wie<strong>de</strong>r sicher auf <strong>de</strong>r<br />
Er<strong>de</strong> zu lan<strong>de</strong>n. Der Preis war nicht als Elite-Unternehmen<br />
für NASA-Profis gedacht, son<strong>de</strong>rn sollte kreative Bastler<br />
ansprechen. Ziel war die kommerzielle Raumfahrt, Ausflüge<br />
ins All für je<strong>de</strong>rmann. Die Stifter waren sicher, dass<br />
es dafür einen Markt gibt: Seit über 30 Jahren wartet die<br />
Öffentlichkeit auf die Gelegenheit, das Weltall auf eigene<br />
Faust zu ent<strong>de</strong>cken – man hoffte auf zahlreiche Bewerber<br />
und ungewöhnliche Ansätze.<br />
4<br />
Oscar-Preisträger Tom<br />
Hanks träumt davon,<br />
Astronaut zu sein<br />
Neuer Wettlauf ins All<br />
Vorbild waren Wettbewerbe, die Anfang <strong>de</strong>s 20.<br />
Jahrhun<strong>de</strong>rts die Luftfahrt beflügelten. Der wohl berühmteste<br />
darunter ist das Rennen um <strong>de</strong>n ersten Nonstop-Flug<br />
von New York nach Paris. Ein reicher Hotelier hatte <strong>de</strong>n<br />
Preis ausgeschrieben. Es gewann 1927 ein junger Pilot,<br />
<strong>de</strong>r vorher Postpakete über Land geflogen hatte: Charles<br />
Lindbergh. Der Erfolg <strong>de</strong>s bis dahin unbekannten Lindbergh<br />
weckte das öffentliche Interesse am Fliegen und legte <strong>de</strong>n<br />
Grundstein für die heute milliar<strong>de</strong>nschwere Flugzeugindustrie.<br />
Die Stifter <strong>de</strong>s <strong>Weltraum</strong>-Wettbewerbs wollten<br />
1996 einen ähnlichen Wettlauf auslösen, diesmal für die<br />
private Raumfahrt.<br />
Eine Frau greift nach <strong>de</strong>n Sternen<br />
Die entschei<strong>de</strong>n<strong>de</strong> Schubkraft für<br />
<strong>de</strong>n Preis kam von einer zierlichen<br />
Frau. Am 5. Mai 2004 wur<strong>de</strong> aus<br />
<strong>de</strong>m X-Prize <strong>de</strong>r AnsariX-Prize.<br />
Dem Gewinner winkten nun 10<br />
Millionen US-Dollar, gespen<strong>de</strong>t<br />
von Anousheh Ansari, einer weltraumbegeisterten<br />
Unternehmerin.<br />
Anousheh Ansari wur<strong>de</strong> 1967 in<br />
Teheran geboren, wan<strong>de</strong>rte mit<br />
siebzehn in die USA aus und studierte<br />
dort Elektrotechnik und<br />
Informatik. Zusammen mit ihrem<br />
Mann Hamid grün<strong>de</strong>te sie 1993<br />
die Firma Telecom Technologies, Inc. Die bei<strong>de</strong>n machten<br />
ein Vermögen, und schon sieben Jahre später konnte<br />
Ansari ihr Unternehmen für 440 Millionen Dollar verkaufen.<br />
„Wer so viel aufgegeben hat wie wir, sollte nach<br />
etwas Besserem streben“, sagte sie. Und: „Als Kind<br />
schaute ich oft in <strong>de</strong>n Himmel und träumte davon, durchs<br />
Weltall zu reisen“. Mit ihrem Beitrag zum X-Prize wollte<br />
sie diesen Traum wahr wer<strong>de</strong>n lassen.<br />
5<br />
Die Unternehmerin Anousheh<br />
Ansari mit Ehemann Hamid