Aufgaben der Messdiener | katholisch.de
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<strong>Aufgaben</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Messdiener</strong> | <strong>katholisch</strong>.<strong>de</strong><br />
http://www.<strong>katholisch</strong>.<strong>de</strong>/5197.html<br />
1 von 2 21.08.2012 23:42<br />
Homepage / Unser Glaube / Gebet + Messe / Katholische Messe<br />
Hintergrund<br />
Die Assistenten <strong>de</strong>s Pfarrers<br />
© KNA<br />
Helfen <strong>de</strong>m Priester beim<br />
Gottesdienst: Über 430.000<br />
<strong>Messdiener</strong> gibt es in<br />
Deutschland.<br />
Über 430.000 Kin<strong><strong>de</strong>r</strong> und Jugendliche helfen in Deutschland<br />
<strong>de</strong>m Pfarrer als Ministranten<br />
Bonn - Was haben Jürgen von <strong><strong>de</strong>r</strong> Lippe, Franz Müntefering und Jens<br />
Lehmann gemeinsam Sie alle waren früher <strong>Messdiener</strong> in ihrer<br />
Gemein<strong>de</strong>. So wie sie, entschei<strong>de</strong>n sich auch heute noch viele Kin<strong><strong>de</strong>r</strong><br />
und Jugendliche dafür, im Gottesdienst zu helfen. <strong>Messdiener</strong> - auch<br />
Ministranten o<strong><strong>de</strong>r</strong> Minis genannt – assistieren <strong>de</strong>m Priester o<strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>de</strong>m<br />
Diakon am Altar. Sie halten liturgische Bücher, helfen bei <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Gabenbereitung o<strong><strong>de</strong>r</strong> schwenken das Weihrauchfass. Nach Angaben <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Deutschen Bischofskonferenz (DBK) gibt es laut <strong><strong>de</strong>r</strong> aktuellsten<br />
Erhebung von 2008/2009 genau 436.228 Ministranten in Deutschland -<br />
eine Zahl, die laut DBK seit Jahren konstant ist.<br />
Lange Zeit nur Geistliche<br />
Das Amt <strong>de</strong>s <strong>Messdiener</strong>s geht auf <strong>de</strong>n Dienst <strong><strong>de</strong>r</strong> Akolythen (zu Deutsch: "Altardiener") zurück, <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
bereits im 3. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t als Helfer <strong>de</strong>s Priesters <strong>Aufgaben</strong> im Gottesdienst übernahm. Im 8.<br />
Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t vertraten die <strong>Messdiener</strong> ihre Gemein<strong>de</strong> bei so genannten "Privatmessen". Diese Messen<br />
kamen auf, weil es damals sehr viele Priester gab. Viele feierten regelmäßig Gottesdienste ohne die<br />
Gemein<strong>de</strong>, ein Altardiener musste jedoch anwesend sein.<br />
Nach einiger Zeit nahmen Ministranten dann auch in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>messen <strong>Aufgaben</strong> wahr. Zum<br />
Altardienst waren nur Jungen zugelassen, die sich auf <strong>de</strong>n Beruf <strong>de</strong>s Priesters vorbereiteten. Über<br />
verschie<strong>de</strong>ne Weihestufen wie Subdiakon und Diakon qualifizierten sie sich zum Priester.<br />
Vom 13. Jahrhun<strong><strong>de</strong>r</strong>t bis in die 1940er Jahre durften daher offiziell nur Geistliche <strong>de</strong>n Dienst am Altar<br />
ausüben, obwohl es in <strong>de</strong>n Gemein<strong>de</strong>n oft an<strong><strong>de</strong>r</strong>s gehandhabt wur<strong>de</strong>. Papst Pius XII. sprach 1947<br />
erstmals von Ministranten, die nicht zum Klerikerstand gehörten. Weil <strong><strong>de</strong>r</strong> Ministrantendienst lange mit<br />
<strong><strong>de</strong>r</strong> Klerikerausbildung verknüpft war, war <strong><strong>de</strong>r</strong> Dienst bis in die 1970er Jahre männlichen Katholiken<br />
vorbehalten. Seit dieser Zeit halfen in verschie<strong>de</strong>nen Gemein<strong>de</strong>n auf <strong><strong>de</strong>r</strong> Welt vermehrt Mädchen als<br />
<strong>Messdiener</strong> <strong>de</strong>m Pfarrer, ohne das dies jedoch offiziell von <strong><strong>de</strong>r</strong> Kirche erlaubt war. Erst seit 1994<br />
dürfen Bischöfe auch Frauen explizit zum Altardienst zulassen.<br />
Die Voraussetzungen für Ministranten sind je nach Gemein<strong>de</strong> unterschiedlich. In einigen Pfarreien gibt<br />
es nach wie vor nur männliche <strong>Messdiener</strong>, meist assistieren aber auch Mädchen am Altar. Alle<br />
Ministranten müssen getauft sein und die erste Kommunion empfangen haben.<br />
Verschie<strong>de</strong>ne <strong>Aufgaben</strong><br />
Bei einer Eucharistiefeier, also einem Gottesdienst mit Kommunionsspendung, sie begleiten<br />
Ministranten die Einzugs- und Auszugsprozession. Darüber hinaus sind sie für <strong>de</strong>n Weihrauch<br />
zuständig, halten beim Tages- und Schlussgebet sowie beim Segensgebet das Messbuch und bereiten<br />
<strong>de</strong>n Altar zur Gabenbereitung vor. Bei <strong><strong>de</strong>r</strong> Hän<strong>de</strong>waschung assistieren sie <strong>de</strong>m Pfarrer, während <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Eucharistie läuten sie die "Wandlungsglocke", auch Altarschellen genannt, o<strong><strong>de</strong>r</strong> schlagen <strong>de</strong>n Gong.<br />
Bei Wortgottesdiensten mit Kommunion, also Feiern bei <strong>de</strong>nen keine Wandlung stattfin<strong>de</strong>t, begleiten<br />
die <strong>Messdiener</strong> <strong>de</strong>n Transport <strong><strong>de</strong>r</strong> eucharistischen Gaben (Wein und Brot, die bereits gewan<strong>de</strong>lt sind)<br />
vom Tabernakel zum Hauptaltar.<br />
Bei Tauffeiern halten Ministranten das Liturgiebuch und die Ölgefäße zur Salbung <strong>de</strong>s Täuflings mit<br />
Katechumenenöl und Chrisam. Zu<strong>de</strong>m reichen sie das weiße Gewand, das <strong><strong>de</strong>r</strong> Priester <strong>de</strong>m Täufling<br />
symbolisch auflegt. Bei Trauungen tragen die <strong>Messdiener</strong> <strong>de</strong>n Teller mit <strong>de</strong>n Ringen und das Aspergill<br />
– ein Gerät mit <strong>de</strong>m Weihwasser versprengt wird. Außer<strong>de</strong>m halten sie das Liturgiebuch beim Segen<br />
über das Brautpaar.
<strong>Aufgaben</strong> <strong><strong>de</strong>r</strong> <strong>Messdiener</strong> | <strong>katholisch</strong>.<strong>de</strong><br />
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<strong>Messdiener</strong> sind aber ebenso bei Begräbnisfeiern dabei. Hier tragen sie das Kreuz und<br />
das Weihwassergefäß und sorgen für <strong>de</strong>n Weihrauch. Bei Bischofsgottesdiensten tragen sie <strong>de</strong>ssen<br />
Stab und Mitra.<br />
Damit <strong>Messdiener</strong> ihre Dienste im Gottesdienst ausführen können, durchlaufen sie vorher eine<br />
kurze Ausbildung. Während ihres Dienstes im Gottedienst tragen die Minis als Untergewand einen<br />
roten o<strong><strong>de</strong>r</strong> schwarzen Talar und einen farblich passen<strong>de</strong>n Kragen. Darüber ziehen sie ein weißes<br />
Obergewand, Rochett genannt, das an das Taufkleid erinnern soll. Zur Erinnerung an das Kreuz Christi<br />
tragen <strong>Messdiener</strong> in einigen Gemein<strong>de</strong>n Holzkreuze an einem Le<strong><strong>de</strong>r</strong>riemen um <strong>de</strong>n Hals.<br />
Jugendgruppe <strong>Messdiener</strong><br />
Heute beschränkt sich das Ministrant sein aber nicht mehr nur auf <strong>de</strong>n liturgischen Dienst. <strong>Messdiener</strong><br />
sind auch eine Gemeinschaft in <strong><strong>de</strong>r</strong> kirchlichen Jugendarbeit. Oft treffen sich die Jungen und Mädchen<br />
zu Gruppenstun<strong>de</strong>n, fahren zusammen weg o<strong><strong>de</strong>r</strong> organisieren Feste <strong><strong>de</strong>r</strong> Gemein<strong>de</strong>. Der Pfarrer, ein<br />
Jugendbeauftragter o<strong><strong>de</strong>r</strong> ältere Ministranten leiten die Gruppe. Sie vertreten die <strong>Messdiener</strong> in <strong><strong>de</strong>r</strong><br />
Gemein<strong>de</strong> und in <strong><strong>de</strong>r</strong> Region.<br />
Auf regionaler Ebene organisieren Ministrantenverbän<strong>de</strong> gemeinsame Veranstaltungen wie Sportfeste,<br />
Ausflüge, Wallfahrten o<strong><strong>de</strong>r</strong> Ministrantentage. Oft unterstützt auch das Bistum die Ministrantenarbeit vor<br />
Ort. Einen bun<strong>de</strong>sweiten Träger gibt es bisher nicht.<br />
<strong>katholisch</strong>.<strong>de</strong>