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Zwei tolle Rotweine aus Mallorca (weinkenner.de, PDF) - Wein Keller

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Nutzung ungeeignet. Für Gemüse und Getrei<strong>de</strong> mag ihr Urteil gelten, für <strong>Wein</strong> nicht. Denn<br />

die Reben bringen auf diesen Bö<strong>de</strong>n beste Traubenqualitäten hervor – genau das, was das<br />

Gespann Philippi/<strong>Keller</strong> sich wünschte. Mit schwerem Gerät wur<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Untergrund<br />

aufgelockert, die tonnenschweren Gesteinsbrocken entfernt und die Reben im Dichtstand<br />

gesetzt: Cabernet Sauvignon, Cabernet franc, Merlot, Syrah, Tempranillo sowie die<br />

einheimischen Sorten Callet und Manto Negro.<br />

Künstliche Bewässerung nicht nötig<br />

Vom ersten Jahrgang an, <strong>de</strong>m 2006er, zeigte sich, dass die Überlegungen richtig waren. Die<br />

kargen Bö<strong>de</strong>n und die Nahrungskonkurrenz <strong>de</strong>r Rebstöcke untereinan<strong>de</strong>r führten dazu, dass<br />

diese schnell tiefe Wurzeln bil<strong>de</strong>ten, um an Feuchtigkeit zu kommen. Resultat: An je<strong>de</strong>m<br />

Stock hängen nur wenige, aber umso hochwertigere Trauben. Sie bil<strong>de</strong>n die Basis für die<br />

außeror<strong>de</strong>ntliche Qualität <strong>de</strong>s <strong>Wein</strong>s. „Wir haben keine speziellen Tricks und Kniffe, die wir<br />

anwen<strong>de</strong>n “, bekennt <strong>Keller</strong>. „Wir verlassen uns darauf, dass <strong>de</strong>r Bo<strong>de</strong>n, das Licht und die<br />

kühlen Brisen, die vom Meer herüber wehen, uns gute Traubenqualitäten bescheren.“ Reicht<br />

die Sonne <strong>aus</strong>, um die Trauben zu reifen „Von <strong>de</strong>r Sonne haben wir eher zu viel als zu<br />

wenig.“ Und die Trockenheit im Sommer „Zur Sicherheit haben wir eine Anlage zur<br />

Tröpfchenberegnung installiert. Sie wur<strong>de</strong> aber bisher noch nie gebraucht.“<br />

Chemie ist tabu auf Ses Talaioles<br />

Tatsächlich sind die <strong>Wein</strong>e von Ses Talaioles nicht nur üppig und schwer, son<strong>de</strong>rn auch<br />

alkoholreich. 14,5 Vol.% sind fast die Regel. Doch <strong>de</strong>r Alkohol ist gut eingebun<strong>de</strong>n. Hohe<br />

Extrakte sorgen für ein Gegengewicht: „Außer<strong>de</strong>m tun wir alles, um die Frische und Frucht<br />

zu erhalten.“ Der ebenerdige <strong>Keller</strong>, eine alte Remise, in <strong>de</strong>r früher die Pfer<strong>de</strong> untergestellt<br />

wur<strong>de</strong>n, ist thermoisoliert und wird klimatisiert. Die Verarbeitung <strong>de</strong>r Trauben im <strong>Keller</strong> folgt<br />

einfachen Vorgaben: Spontanvergärung, drei bis vier Wochen Schalenkontakt, Stoßen <strong>de</strong>r<br />

Maische von Hand, danach Ausbau <strong>de</strong>s <strong>Wein</strong>s in Barriques. Sestal und Sestalino wer<strong>de</strong>n auf<br />

gleiche Weise <strong>aus</strong>gebaut. Nach 24 Monaten gehen die <strong>Wein</strong>e unfiltriert auf die Flasche. Die<br />

Frische ist aber auch ein Resultat <strong>de</strong>r geografischen Lage <strong>de</strong>r Finca. Sie liegt nur wenige<br />

Kilometer von <strong>de</strong>r Küste entfernt. Von dort weht ständig ein leichter, mil<strong>de</strong>r Wind herüber,<br />

<strong>de</strong>r die Luft zwischen <strong>de</strong>n Rebzeilen abkühlt und beson<strong>de</strong>rs abends die Temperaturen fallen<br />

lässt. Und wenn es mal regnet, trocknet <strong>de</strong>r Wind Blätter und Trauben schnell ab, so dass die<br />

Gefahr von Schimmel und an<strong>de</strong>ren Pilzkrankheiten gering ist. Fungizi<strong>de</strong> müssen nicht<br />

gespritzt wer<strong>de</strong>n. Chemie ist auf Ses Talaioles tabu.<br />

Tief versunken zwischen Steineichenwäl<strong>de</strong>rn<br />

Das Anwesen liegt abseits <strong>de</strong>r großen Verkehrswege <strong>de</strong>r Insel. Tief versunken zwischen<br />

Steineichen-Wäl<strong>de</strong>rn, Magerwiesen und Fel<strong>de</strong>rn mit rostroter Er<strong>de</strong>, war die Finca jahrelang<br />

unbewohnt, bevor die Familie De Waal sie erwarb. Der markante viereckige Turm, von <strong>de</strong>m<br />

<strong>aus</strong> man in <strong>de</strong>r Ferne das blaue Band <strong>de</strong>s Mittelmeeres sieht, stammt <strong>aus</strong> <strong>de</strong>r Zeit <strong>de</strong>r<br />

islamisch-christlichen Glaubenskämpfe, die im 13. Jahrhun<strong>de</strong>rt auch auf <strong>Mallorca</strong> tobten. Von<br />

<strong>de</strong>n insgesamt hun<strong>de</strong>rt Hektar Land, die zu Ses Talaioles gehören, sind <strong>de</strong>rzeit sechs Hektar<br />

mit Reben bestockt. Das restliche Land ist mit Steineichen be<strong>de</strong>ckt, unter <strong>de</strong>nen 50 Schweine<br />

<strong>de</strong>r alten mallorquinischen Rasse Pata Negra legen. Außer<strong>de</strong>m wer<strong>de</strong>n Getrei<strong>de</strong> und Oliven<br />

angebaut sowie Man<strong>de</strong>ln, Feigen, Johannisbrot und Gemüse. In <strong>de</strong>n dichten<br />

Steineichenwäl<strong>de</strong>rn wer<strong>de</strong>n 20 Schweine <strong>de</strong>r alten Rasse Negro Mallorquin gehalten. „Die

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