Sommerfest Freitag 9. Juli 2010 - 16 Uhr - Gemeinde Oberstenfeld

Seite 6 / Nummer 26 Freitag, 2. Juli 2010
Diese beträgt in der Regel 10 v. H. des Verkehrswertes. Die Sicherheitsleistung
kann in Form einer selbstschuldnerischen Bankbürgschaft
oder bestätigtem Landeszentralbankscheck oder durch von
einem Kreditinstitut ausgestellten Verrechnungsscheck (nicht älter
als 3 Tage) erbracht werden.
Bargeld muss auf das Konto der Gerichtskasse (LOK Metzingen,
Konto-Nr. 7871531505, Bad.-Württ. Bank, BLZ 600 501 01, Kunden-Referenz-Nr.:
9800100100309 VAI und obige Geschäfts-Nr.) so
rechtzeitig überwiesen werden, dass dem Gericht der Nachweis hierüber
im Termin vorliegt (mind. 4 Tage vorher).
Gräßle, Rechtspfleger
siehe auch http://www.zvg.com
agenda oberstenfeld
Wilde Orchideen am Bürgerhaus
und im Kindergarten Gehrn
Fast jeder kennt sie, viele hegen und pflegen sie im Wohnzimmerfenster
- tropische Orchideen aus der Gärtnerei, dem Baumarkt oder
dem Gartencenter. Sie heißen Phalaenopsis, Cambria oder Dendrobium,
sie entfalten dankbar ihre Blütenpracht und verhelfen ihrem
Besitzer zu anerkennendem Lob beim sonntäglichen Familienbesuch.
Doch diese tropischen Vertreter sind nicht gemeint!
Gemeint sind unsere heimischen Orchideen, die man mit wachem
Auge auch auf unserer Gemarkung erleben kann. So wurden jüngst
von aufmerksamen Bürgern mehrere Vorkommen, auch innerhalb
der Ortslage, entdeckt. Die Breitblättrige Stendelwurz wächst unter
Bäumen im Kindergarten Gehrn und am Bottwarufer beim Bürgerhaus,
das Weiße Waldvöglein wurde im Buchwald bei Gronau entdeckt.
Die Bienen-Ragwurz und das Brand-Knabenkraut sind weitere
Arten, die ebenfalls auf der hiesigen Gemarkung angetroffen werden
können. Insgesamt sind in Oberstenfeld acht Orchideen-Arten vertreten.
Die Breitblättrige Stendelwurz
(Epipactis helleborine) wurde
unter Bäumen im Kindergarten
Gehrn und im Gehölzsaum an
der Bottwar entdeckt. Sie zählt
zu den häufigeren Orchideenarten
und kommt bevorzugt in
Laub- und Nadelmischwäldern
vor.
Die Orchideen sind eine Pflanzenfamilie mit vielen trickreichen Anpassungen
an den alltäglichen Kampf ums Überleben. Auffällig sind
vor allem die prunkvoll ausgebildeten Blüten. In verschiedensten
Formen und Farben dienen sie dem Ziel, Insekten zur Bestäubung
anzulocken. Raffinierte Täuschungen haben z.B. die Ragwurz-Arten
entwickelt. Neben dem insektenähnlichen Aussehen ihrer Blüten
nutzen sie Duftstoffe, die den Sexuallockstoffen von Fliegen, Bienen
und Wespen ähneln, um männliche Insekten anzulocken. Bei den
resultierenden Paarungsversuchen werden den Insekten Pollenpakete
angeheftet, die sie dann von Blüte zu Blüte übertragen. Eine
Gegenleistung für diesen Bestäubungsservice, nämlich den bei anderen
Pflanzenarten üblichen Nektar, gibt es nicht.
Weniger auffällig sind die im Boden angelegten knollenförmigen
Speicherorgane und Wurzeln, die mit einem weitreichenden Netz
von Pilzfäden in Verbindung stehen. Bei dieser Partnerschaft liefern
die Pilzfäden Wasser und Nährsalze an die Pflanze, während der Pilz
dafür Zuckerverbindungen aus den Sonnenkraftwerken der grünen
Orchideenblätter erhält. Genau dieses Wechselspiel zwischen Pilz
und Orchidee sowie die speziellen Standortansprüche der einzelnen
Orchideenarten verurteilen jeden Versuch zum Scheitern, ausgegrabene
Exemplare im Garten zu kultivieren.
Das Weiße Waldvöglein (Cephalanthera
damasonium) ist eine
Charakterart der Buchenwälder.
Sie wurde im Gewann Buchwald
bei Gronau unweit der
"GdF" entdeckt.
Die erforderlichen Lebensbedingungen und Wechselwirkungen sind
zu kompliziert und können nicht künstlich erzeugt werden!
Ein insektenähnliches Aussehen
weist die rotbraune Lippe
der Bienen-Ragwurz (Ophrys
apifera) auf. Sie gedeiht in Halbtrockenrasen,
sonnigen Gebüschen
und lichten Trockenwäldern.
Alle Orchideen sind nach dem Bundesnaturschutzgesetz streng geschützt.
Das Ausgraben und Pflücken verbietet sich deshalb von
selbst. Zum Schutz der Orchideen müssen jedoch auch ihre Wuchsorte
geschützt werden. Mager-, Feucht- und Trockenwiesen müssen
erhalten und in traditioneller Weise bewirtschaftet werden. Standortsveränderungen
wie Düngung oder Entwässerung sind dort tabu.
Die Gemeinde Oberstenfeld engagiert sich deshalb seit vielen Jahren
beim Erhalt und der Pflege von Wiesenbiotopen in den Gewannen
Eichhalde, Kohlkammer, Seewiesen und Neuwiesen.
Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, wenden sie sich montags
oder dienstags während der Sprechzeiten an das Bürgermeisteramt
Oberstenfeld (Zimmer 46, Tel.: 261-36). Der Ökologe Herr Dr.
Grunicke steht Ihnen für Auskünfte gerne zur Verfügung.
Impressum
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Verantwortlich für den amtlichen Inhalt einschließlich der
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und Veröffentlichungen der Gemeinde: Bürgermeister
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