Ein Leben in Fülle für alle - Projekt LebensWert
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Interview<br />
zum Teil mit den gleichen Begriffen von sehr unterschiedlichen<br />
D<strong>in</strong>gen sprechen.<br />
<strong>Leben</strong>sWerte: Sie sagen, dass Hass, Boshaftigkeit und <strong>alle</strong>s<br />
Übel durch Meditation überwunden werden könnten. S<strong>in</strong>d Sie<br />
persönlich bereits auf diesem Weg<br />
Noah Lev<strong>in</strong>e: Das kommt auf die Situation an. Ich wäre<br />
sehr vorsichtig, wenn jemand behauptet, er lebe ohne jeden<br />
schlechten Vorsatz oder Hassgefühl – außer er wäre<br />
Buddha, der völlig erleuchtet war. Aber ich kann nur <strong>für</strong><br />
mich sprechen: In den 25 Jahren, die ich nun schon meditiere,<br />
b<strong>in</strong> ich mehr und mehr frei geworden von<br />
schlechten, bösen Gefühlsregungen. Aber es gibt auch Situationen,<br />
da rege ich mich wirklich auf.<br />
Es gibt auch Situationen,<br />
da rege ich mich wirklich auf<br />
<strong>Leben</strong>sWerte: Glauben Sie, dass jeder auf se<strong>in</strong>e Weise glücklich<br />
werden kann – unabhängig von der Religion<br />
Noah Lev<strong>in</strong>e: Darauf weiß ich ke<strong>in</strong>e Antwort! Ich würde<br />
gerne ja sagen, aber ich habe Vorbehalte gegenüber<br />
mancher Praxis. Mich ängstigen religiöse Praktiken<br />
manchmal, die nur nach draußen schauen. Es ist so wichtig<br />
<strong>für</strong> Menschen, nach <strong>in</strong>nen zu schauen und die eigenen<br />
Gedanken zu tra<strong>in</strong>ieren und aufmerksam zu beobachten.<br />
Das ist die Herzensschule: Die Beziehung zwischen Freude<br />
und Leid zu transformieren. Beides kann koexistieren,<br />
aber die Schwierigkeit ist, dabei <strong>in</strong>neren Frieden zu f<strong>in</strong>den.<br />
Das geht selbstverständlich auch <strong>für</strong> Christen, Juden<br />
und Moslems. Allerd<strong>in</strong>gs muss man den Blick tief nach<br />
<strong>in</strong>nen richten.<br />
<strong>Leben</strong>sWerte: Was ist ihr größter Zukunftswunsch<br />
Noah Lev<strong>in</strong>e: Ganz persönlich kommen mir zu<strong>alle</strong>rerst<br />
me<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>der <strong>in</strong> den S<strong>in</strong>n. Ich wünsche ihnen Gesundheit<br />
und Sicherheit und <strong>alle</strong>s Gute. Aber es ist <strong>in</strong>teressant,<br />
dass es zunächst e<strong>in</strong> persönlicher Wunsch ist: „Ich“, „Mir“<br />
und „Me<strong>in</strong>e“. Danach weitet sich der Blick über die gesamte<br />
Familie h<strong>in</strong> zu Freunden, Bekannten und schließlich<br />
zu <strong>alle</strong>n Menschen und <strong>alle</strong>n Lebewesen – sogar auch<br />
zu me<strong>in</strong>en Fe<strong>in</strong>den. Es beg<strong>in</strong>nt zu Hause und dann weitet<br />
sich der Blick.<br />
<strong>Leben</strong>sWerte: Vielen Dank <strong>für</strong> das Gespräch!<br />
Das Interview führte Christian Herrmanny<br />
Noah Lev<strong>in</strong>e „Dharma Punk“<br />
ISBN 978-3-89901-636-9, 17,95 Euro, www.aurum.de<br />
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2.13