5. Arbeitsplanung für 2002 / 2003 - +++ Sudetendeutsches Archiv +++
5. Arbeitsplanung für 2002 / 2003 - +++ Sudetendeutsches Archiv +++
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Tätigkeitsbericht des Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong>s 2001<br />
<strong>5.</strong> <strong>Arbeitsplanung</strong> <strong>für</strong> <strong>2002</strong> / <strong>2003</strong><br />
<strong>5.</strong>1. Publikation “Odsun – Die Vertreibung der Sudetendeutschen”<br />
Für das Jahr <strong>2002</strong> sind die Fortführung der Recherchen und die redaktionelle Vorbereitung des<br />
zweiten Bandes der Dokumentation vorgesehen, der bis Jahresende “druckreif” gemacht werden<br />
soll.<br />
<strong>5.</strong>2. Sicherungsverfilmungsaktion mit Unterstützung des<br />
Bayerischen Hauptstaatsarchivs<br />
Das Bayerische Hauptstaatsarchiv führt auch <strong>2002</strong> im Auftrag der Bundesregierung eine Sicherungsverfilmung<br />
von <strong>Archiv</strong>beständen in Bayern durch. Im Rahmen dieser Maßnahme soll aus<br />
den <strong>Archiv</strong>alienbeständen des Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong>s der Nachlass von Wenzel Jaksch verfilmt<br />
werden: Wenzel Jaksch war der letzte Vorsitzende der Deutschen Sozialdemokratischen<br />
Arbeiterpartei (DSAP) in der Tschechoslowakei und später Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen<br />
in der Bundesrepublik Deutschland. Der relativ dichte Aktenbestand stellt einen seltenen<br />
und historisch höchst relevanten Bestand zur politischen Geschichte sudetendeutscher Sozialdemokraten<br />
in der (Ersten) Tschechoslowakischen Republik dar, inbesondere aber zur Geschichte<br />
des (sudeten-)deutschen Exils in Großbritannien und zur Flüchtlingspolitik der 30er mit<br />
50er Jahre sowie zur Entwicklung der deutschen Sozialdemokratie in der Bundesrepublik<br />
Deutschland. Eine intensive und aufwändige Überprüfung des Nachlasses auf Vollständigkeit<br />
anhand des Repertoriums ist bereits erfolgt.<br />
<strong>5.</strong>3. Kontakte wegen künftiger <strong>Archiv</strong>alienübernahmen<br />
Seitens des Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong>s waren im Jahr 2001 keine größeren Initiativen zu Übernahmen<br />
von Beständen <strong>für</strong> den Bereich Schriftgut möglich. Es ist geplant, speziell Zeitzeugen<br />
der Aufbaujahre der Sudetendeutschen Landsmannschaft und sudetendeutscher Institutionen<br />
zu bitten, ihre Unterlagen und Aufzeichnungen an das Sudetendeutsche <strong>Archiv</strong> zu übergeben.<br />
Die Erfassung und Sicherung von Beständen speziell der späten 40-er und der 50-er Jahre, die<br />
<strong>für</strong> die Geschichte der Sudetendeutschen und der Landsmannschaft von sehr großer Bedeutung<br />
sind, ist <strong>für</strong> die Dokumentation und Überlieferung des Wirkens der Landsmannschaft und<br />
sudetendeutscher Institutionen unerlässlich und sollte mit höchster Priorität seitens der Landsmannschaft<br />
und des <strong>Archiv</strong>s durchgeführt werden.<br />
Herr Dr. Rudolf Ohlbaum fragte im SDA an, ob die Möglichkeit bestehe, seine Sammlungen<br />
und Materialien in der nächsten Zeit dem Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong> zu übergeben. Herr Ohlbaum<br />
plant nun, dem <strong>Archiv</strong> einen großen Teil seines wissenschaftlichen Materials, seiner<br />
Sammlung von Zeitungsausschnitten zur sudetendeutschen Geschichte und eventuell seiner<br />
sehr zahlreichen Feldpostbriefe aus dem Zweiten Weltkrieg an seine Frau, eine Rarität von<br />
wohl auch hohem historischen Wert, zu übergeben.<br />
<strong>5.</strong>4. Kritische Edition der Tagebücher von Hans Watzlik<br />
Das Sudetendeutsche <strong>Archiv</strong> besitzt seit 1998 einen großen Teil des Nachlasses des Böhmerwaldschriftstellers<br />
Hans Watzlik (1879-1948). Der im Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong> befindliche Teil<br />
des Nachlasses besteht aus hand- und maschinenschriftlichen Manuskripten, Entwürfen, Arbeitsunterlagen,<br />
aber auch der umfangreichen, über Jahrzehnte reichenden Korrespondenz<br />
Watzliks. Zudem enthält der Nachlass sieben Tagebücher, die ziemlich vollständig den Zeitraum<br />
vom <strong>5.</strong>2.1926 bis zum 2<strong>5.</strong>4.1945 umfassen.<br />
Das Sudetendeutsche <strong>Archiv</strong> plant eine kritische Edition dieser Tagebücher. Darüberhinaus<br />
sollen auch diesbezüglich engere Kontakte geknüpft werden mit Literaturhistorikern und <strong>Archiv</strong>aren,<br />
auch in der Tschechischen Republik, wie etwa Václav Majdl, Michael Berger, Ivan Slávik<br />
und Peter Becher, um deren Forschungsergebnisse und Kenntnisse über weitere entsprechende<br />
<strong>Archiv</strong>bestände einzubringen.<br />
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Tätigkeitsbericht des Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong>s 2001<br />
<strong>5.</strong><strong>5.</strong> Restaurierung von Abschriften evangelischer Kirchenbücher<br />
Seit Mitte der 80er-Jahre besitzt das Sudetendeutsche <strong>Archiv</strong> eine stattliche Zahl von Abschriften<br />
evangelischer Kirchenbücher aus der Sammlung von Pfarrer Erik Turnwald. Diese Abschriften<br />
entstanden alle in der Zeit vor 1918, sind mit den Stempeln der Pfarreien versehen worden<br />
und umfassen zahlreiche böhmische Pfarreien im Zeitraum von 1844 bis 1918. Sie geben Aufschluss<br />
über Ein-, Über- und Austritte in den Gemeinden, über Taufen, Eheschließungen und<br />
Todesfälle. Bei diesem Bestand handelt es sich um eine höchst wertvolle Sammlung, die zwar<br />
bei weitem nicht vollständig, aber doch von außerordentlich hohem archivalischen Wert ist.<br />
In der letzten Zeit wurde der Bestand auf seinen physischen Zustand hin kontrolliert und dabei<br />
festgestellt, dass eine größere Anzahl dieser Abschriften restaurierungsbedürftig ist. Als Sofortmaßnahmen<br />
zur Erhaltung des Bestandes sind vorgesehen die Überwachung der Lagerungsbedingungen<br />
(Luftfeuchtigkeit, Temperatur) und erste Sanierungsversuche durch optimierte Klimatisierung.<br />
Mittelfristig sind Restaurierungsmaßnahmen unerlässlich, um die <strong>Archiv</strong>alien sichern<br />
zu können. Sollten allerdings die Originalkirchenbücher in tschechischen <strong>Archiv</strong>en vorhanden<br />
sein – was zu erheben ist –, so könnte wohl eine kostspielige Restaurierung der im Sudetendeutschen<br />
<strong>Archiv</strong> liegenden Abschriften unterbleiben, weil dann auf die Kopien von Originalen<br />
zurückgegriffen werden kann. Dies soll mit den <strong>Archiv</strong>kollegen in der Tschechischen Republik<br />
in Kürze geklärt werden, um dann eine sinnvolle und finanziell vertretbare Vorgehensweise<br />
zu entwickeln.<br />
Nächstwichtigste Schritte sind nun, Restauratoren zur Untersuchung des Zustandes der Kopien<br />
von Kirchenbüchern heran zu ziehen, um fachkundige Aussagen über Umfang und Kosten dieses<br />
Vorhabens zu erhalten und zu versuchen, die Finanzierung (wohl aus externen Quellen)<br />
sicherzustellen.<br />
<strong>5.</strong>6. Informationsstand des Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong>s beim<br />
Sudetendeutschen Tag <strong>2002</strong><br />
Das Sudetendeutsche <strong>Archiv</strong> wird auch im Jahr <strong>2002</strong> beim Sudetendeutschen Tag in Nürnberg<br />
am 18. und 19 Mai mit einem Informationsstand vertreten sein. Neben Informationsvermittlung<br />
über die Arbeit des <strong>Archiv</strong>s erfolgt dort der Verkauf eigener Publikationen sowie von antiquarischen<br />
Büchern.<br />
<strong>5.</strong>7. Ausstellung “Odsun – Die Vertreibung der Sudetendeutschen”<br />
Nach bisheriger Planung wird die Ausstellung vom 1<strong>5.</strong> April bis 10. Mai in Bayreuth und vom<br />
27. Juni bis 19. Juli in Würzburg gezeigt.<br />
<strong>5.</strong>8. Ausstellung “Prag in alten Ansichten”<br />
Die Sammlung R. Kulich, die dem Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong> als Nachlass übereignet worden<br />
ist, soll im kommenden Jahr vom 1<strong>5.</strong>9. bis zum 24.10.<strong>2003</strong> nach einer aufwändigen Restaurierung<br />
in einer Ausstellung präsentiert werden. Die über 100 wertvollen Druckgrafiken zeigen<br />
Prager Motive aus fünf Jahrhunderten. Die Ausstellungskonzeption leistet Klaus Mohr, M.A.<br />
<strong>5.</strong>9. Ausstellung “Bergkristall. Illustrationen zu Adalbert Stifters<br />
Weihnachtserzählung”<br />
Die Ausstellung “Bergkristall. Illustrationen zu Adalbert Stifters Weihnachtserzählung”, die vom<br />
Heimatkundlichen Verein <strong>für</strong> Südböhmen erstellt worden ist, lief bis 6.Januar <strong>2002</strong> im Stadtmuseum<br />
in Grafing. Ihre weiteren Stationen im Jahr <strong>2002</strong> sind noch nicht festgelegt.<br />
<strong>5.</strong>10. Ausstellung “Altes Handwerk in Nordböhmen”<br />
Die Fotoausstellung stellt eine Erweiterung der von Alois Harasko beim Sudetendeutschen Tag<br />
2001 in Augsburg gezeigten Ausstellung dar. Sie wird als Wanderausstellung konzipiert und
Tätigkeitsbericht des Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong>s 2001<br />
steht ab dem Jahre <strong>2002</strong> interessierten Museen und anderen interessierten Institutionen zur<br />
Ausleihe zur Verfügung. Die Konzeption leistet Klaus Mohr, M.A.<br />
<strong>5.</strong>11. Facharbeitstagung des Sudetendeutschen <strong>Archiv</strong>s<br />
Die 33. Facharbeitstagung ist <strong>für</strong> 7. bis 9. Juni <strong>2002</strong> vorgesehen. Inhaltlich wird sie sich der unmittelbar<br />
benachbarten Heimatlandschaft des Böhmerwaldes widmen. Sie findet in Passau im<br />
Hotel “Wilder Mann” statt, wo sich auch das Passauer Glasmuseum befindet. Die Besichtigung<br />
der weltweit größten Sammlung böhmischen Glases im Passauer Glasmuseum ist ins Programm<br />
integriert. Die Einladungen werden im Frühjahr <strong>2002</strong> versandt.<br />
Informationen und Teilnahmeunterlagen bei <strong>Sudetendeutsches</strong> <strong>Archiv</strong>,<br />
Hochstr. 8, 81669 München,<br />
Tel. 089 / 48 000 330, Fax 48 000 338<br />
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