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Arcadia Yachts

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Design<br />

Die Werft<br />

Nachdem Giovnanni Jenneti aus Altersgründen die<br />

Sanlorenzo Werft verkauft hatte, orientierte sich sein<br />

damaliger Junior Partner, der aus Neapel stammende<br />

Francesco Guida neu. Zusammen mit Ugo Pellegrino<br />

begann er 2007 mit dem Aufbau einer eigenen Werft<br />

in Torre Annunziata zu Füßen des Vesuvs. Zwei Wochen<br />

bevor die erste <strong>Arcadia</strong> 85‘ auf der Cannes Boat<br />

Show 2009 gezeigt werden konnte, hatten sie Unbekannte<br />

in Schutt und Asche gelegt. Glücklicherweise<br />

war der Rumpf der zweiten <strong>Arcadia</strong> 85‘ davon nicht<br />

betroffen. Der lag noch außer Haus beim Kaskobauer<br />

3F. Mittlerweile wurde die Kunststoffabteilung erweitert,<br />

so dass künftige Bauten komplett im eigenen<br />

Haus mit derzeit rund 60 Mitarbeitern entstehen können.<br />

An einer größeren <strong>Arcadia</strong> 115‘ mit Vollendung in<br />

2011 wird bereits gearbeitet, Pläne für eine 135‘ liegen<br />

in der Schublade. Beide folgen bei den gläsernen<br />

Aufbauten den Linien der 85‘. Die Sandwich Rümpfe<br />

(GFK aus Glasmatten mit Polyesterharzen und einer<br />

äußeren Lage mit Vinylesterharzen) werden nach dem<br />

Gelcoat und vor dem Antifoulingauftrag noch einmal<br />

mit Epoxy überzogen. „Das macht sie besonders<br />

resistent gegen Osmose,“ meint Francesco Guida.<br />

Die beidseitig von breiten Fluren eingefasste<br />

Gllley auf dem Hauptdeck zwischen Salon<br />

und Steuerhaus ist mit zweiflügeliger Kühl-/<br />

Tiefkühlkombination inklusive Icemaker und<br />

den wesentlichen Geräten von Bosch umfassend<br />

ausgestattet.<br />

Vorn im Steuerhaus, gerade einmal rund<br />

3,50 m hinter dem Bug gelegen, spürt man das<br />

Stampfen bei bewegter See besonders deutlich.<br />

Handgriffe wären hier durchaus angebracht.<br />

Fahrer und Beifahrer sitzen auf Einzelsesseln,<br />

zwischen ihnen liegt der Schalthebel und der<br />

Taster für das Bugstrahlruder bequem in der<br />

Hand. Beide haben guten Zugriff auf das rie-<br />

sige Carbon Steuerrad und die wesentlichen<br />

Anzeigen und Instrumente gut im Blick. Das<br />

Instrumentenpanel mit darin eingelassenen<br />

Geräten wirkt wie aus einem Guss. Die feststehenden<br />

Fußstützen vor den Sesseln machen so<br />

keinen Sinn, höhenverstellbar wären sie weitaus<br />

sinnvoller. Alle Scheiben im Steuerhaus entsprechen<br />

hinsichtlich der Höhe dem Üblichen, mit<br />

einem festen GFK-Sockel. Ihre Tönung beeinträchtigt<br />

den klaren Ausblick bei schlechtem<br />

Wetter. Hinter den Steuersesseln befindet sich<br />

der freistehende, schwere Esstisch – natürlich<br />

aus Glas – mit acht Stühlen aus feingemasertem<br />

Kunststoffgeflecht. Sind die extrabreiten<br />

Zum Fernsehen oder gemütlichen Plauschen in<br />

kleiner , abgeschiedener Runde eignet sich der<br />

Hauptdeckssalon bestens.<br />

Schiebetüren zu den Seitendecks geöffnet<br />

kann man sogar aus dem Sitzen hinaus sehen.<br />

Wird die Sonnenliege auf dem Vordeck hoch<br />

geklappt, erscheint die Leiter ins zweckmäßige<br />

Crewquartier mit zwei Etagenbettkabinen.<br />

Immerhin hat jede Kabine eine Nasszelle mit<br />

Handdusche und Toilette.<br />

Die vier Kabinen für Eigner, VIPs und Gäste<br />

liegen eine Etage tiefer, über einen zentralen<br />

Flur zugänglich. Die rumpfbreite Eignersuite<br />

mittschiffs ist wahrhaft riesig. Festverankerte<br />

Stehlampen, eine Relaxliege an der Seite,<br />

das mittige Doppelbett und ein weißes Relief<br />

mit angedeuteten Wellen verleihen ihr fast<br />

Fahreigenschaften <strong>Arcadia</strong> 85‘<br />

96 MEER & YACHTEN MEER & YACHTEN 97<br />

<strong>Arcadia</strong><br />

Stilvoll - die rumpfbreite Eignersuite mit Möbeln von italienischen Markenherstellern wie Poltronna Frau oder<br />

Cassina (die LeCobusier Liege). Vielseitig - Bad mit Schmink-/Schreibtisch.<br />

20 kn Höchstgeschwindigkeit sprechen für einen eher langsamen Gleiter. Mehr lag bei unserer Probefahrt vor Genua<br />

nicht drin - bei 1,50 m hohen, unangenehm kurzen Dünungswellen (3 m vom Wellental bis zur Spitze). Die Marschfahrt<br />

lag mit 17,5 kn knapp über dem Übergang in die Gleitfahrt. Alles spricht dafür, dass die <strong>Arcadia</strong> 85‘ eher geruhsam<br />

gefahren werden sollte. In langsamer Fahrt dreht die Yacht mit beiden Motoren voraus auf etwa 2 Bootslängen, mit<br />

einem voraus dem anderen rückwärts auf dem Teller. Mithilfe des leistungsstarken hydraulischen Bugstrahlruders<br />

wird deutlich schneller gedreht. Aufgrund der Seeverhältnisse waren keine realistischen Beschleunigungsmessungen<br />

möglich. Die Stabilisatoren federten seitliche Wellen ab. Die von vorn machten sich mit starkem Stampfen bemerkbar<br />

– im Steuerstand weit vorn kurz hinter dem Bug fühlten wir uns wie auf einem Schaukelpferd, es war außerordentlich<br />

ungemütlich. Dabei lief der Rumpf dank breiter Sprayrails weitgehend trocken und es kam kaum Spritzwasser über.<br />

Viel mehr darf es aber nicht sein, denn die Außenbordabläufe im Schanzkleid liegen ein paar Zentimeter zu hoch.<br />

MY-Fahrt- und Geräuschmessungen<br />

<strong>Arcadia</strong> 85‘ Fahrt Motor Fahrstand Salon Eigner Cockpit Verbrauch<br />

kn U/min dBA dBA dBA dBA l/h<br />

Hafen / vor Anker* - -

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