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Zuhause wohlfühlen - Athletik Club 1892 Weinheim ev

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LEITARTIKEL<br />

Auswirkungen des demographischen Wandels auf die Vereine<br />

Die Demographie<br />

(B<strong>ev</strong>ölkerungswissenschaft)<br />

befasst<br />

sich mit der Entwicklung<br />

von B<strong>ev</strong>ölkerungen<br />

und deren<br />

Strukturen. Sie untersucht<br />

ihre alters- und<br />

zahlenmäßige Gliederung, ihre geografische<br />

Verteilung sowie die Umwelt- und sozialen<br />

Faktoren, die für Veränderungen verantwortlich<br />

sind. Die vier großen Fachgebiete der Demographie<br />

sind die Theorien der Geburtenzahl,<br />

der Sterblichkeitsrate, der Aus-, Einwanderung<br />

und die Struktur des B<strong>ev</strong>ölkerungsbestandes.<br />

Glaubt man den Zahlen und Prognosen, wer-<br />

den sich die Vereine zunehmend an die demo-<br />

graphische Entwicklung anpassen müssen. Für<br />

Baden-Württemberg wird prognostiziert, dass<br />

die B<strong>ev</strong>ölkerung insgesamt zurück gehen wird.<br />

Dabei unterscheidet das Statistische Landesamt<br />

zwischen den unter 18-Jährigen, den unter<br />

60-Jährigen, den 60- bis unter 85-Jährigen<br />

und den 85-Jährigen und älteren. Während<br />

bei den beiden zuerst genannten Gruppen ein<br />

Rückgang zu beobachten sein wird, nimmt die<br />

Seite 8<br />

Anzahl der Menschen in den beiden zuletzt genannten<br />

Gruppen zu.<br />

Der DOSB (Deutscher Olympischer Sportbund)<br />

beobachtet die Entwicklung des Sports bundesweit<br />

seit einigen Jahren und richtet sein Augenmerk<br />

dabei auf die folgenden Bereiche:<br />

Mitgliederentwicklung:<br />

Bislang ist im gesamten organisierten Sport nur<br />

ein geringer Mitgliederrückgang zu verzeichnen.<br />

Legt man die allgemeine B<strong>ev</strong>ölkerungsentwicklung<br />

zugrunde, können in den kommenden<br />

zwei Jahrzehnten die Mitgliederzahlen der<br />

Vereine zwar deutlich, aber keinesfalls dramatisch<br />

sinken. Die derzeit wahrscheinlichste Variante<br />

verzeichnet bis 0 0 einen Rückgang von<br />

ursprünglich ,5 Mio. (bis 009 ist sogar ein<br />

Anstieg auf ,7 Mio. zu verzeichnen) auf etwa<br />

1 Mio. Dies entspricht einem Gesamtverlust<br />

von 11% bzw. einem durchschnittlichen Verlust<br />

von 0,4% pro Jahr.<br />

Kinder- und Jugendsport:<br />

Die Anzahl der unter 18-Jährigen in Deutschland<br />

wird deutlich zurück gehen. Somit könnte<br />

sich auch die Zahl der Vereinsmitglieder im<br />

Kinder- und Jugendbereich bis 0 0 deutlich<br />

reduzieren. Überträgt man nun den demogra-<br />

phischen Wandel eins zu eins auf die Vereine<br />

ist bundesweit mit einem Rückgang von derzeit<br />

7,8 Millionen auf weniger als 6 Mio. Mitgliedschaften<br />

zu rechnen (- %).<br />

Familie und Sport:<br />

Arbeitsstress, Zeitnot und berufliche Mobilität<br />

prägen den Alltag vieler Familien. Jede freie Minute<br />

ist kostbar. Mit familienfreundlichen Vereinsangeboten<br />

und Betreuungszeiten kann der Sport<br />

hier unterstützend wirken. Obwohl die Familie<br />

von jeher eine wichtige Zielgruppe der Vereine<br />

ist, sollte sie in Zukunft noch mehr Beachtung<br />

erfahren. Auch weil hier das Verhältnis des Nachwuchses<br />

zum Sport geprägt wird und als positiver<br />

Bestandteil die eigene Biografie prägt.<br />

Sport der Älteren:<br />

Obwohl die Mitgliederzahlen der „über 60-<br />

Jährigen“ in den Vereinen in der jüngeren<br />

Vergangenheit deutlich zugenommen haben,<br />

offenbaren demographische Daten auch zukünftig<br />

Wachstumspotenziale. Bis 0 0 dürfte<br />

sich die Zahl der Mitgliedschaften bei gleichbleibendem<br />

Organisationsgrad von derzeit<br />

,7 auf rund 4,6 Millionen erhöhen (+ 5%).<br />

Hier gilt es auch weiterhin, gemeinschaftliche<br />

Wege in eine seniorengerechtere Sportwelt zu<br />

beschreiten – mutig und innovativ.<br />

Integration durch Sport:<br />

Der Ausländeranteil (derzeit ca. 9%) wird<br />

sich in den kommenden Jahrzehnten nochmals<br />

deutlich erhöhen, möglicherweise sogar<br />

verdoppeln. In vielen deutschen Großstädten<br />

kann bereits heute nicht mehr von einer Minorität<br />

die Rede sein. Für die Vereine ist es daher<br />

von hoher Bedeutung, sich den Interessen und<br />

Bedürfnissen zugewanderter Menschen noch<br />

mehr zu öffnen. Insbesondere ausländische<br />

Mädchen und Frauen gilt es für das Sporttreiben<br />

zu gewinnen.<br />

Sport und Gesundheit:<br />

Durchschnittsalter und Krankenkosten steigen<br />

bereits seit Jahren im Gleichschritt.<br />

Hinzu kommt, dass auch die Anzahl älterer<br />

Menschen in Deutschland rapide zunehmen<br />

wird. Der B<strong>ev</strong>ölkerungsanteil der<br />

über 80-Jährigen wird sich von derzeit 4,1<br />

Mio. über 6, Mio. im Jahr 0 0 (+55%)<br />

auf etwa 10 Mio. im Jahr 050 steigern

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