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142 <strong>Politik</strong> •Standort<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
DerAufbruch in<br />
eine neue Ära<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> stehtvor dem Wandel vombeschaulichen Ausflugsziel<br />
zum Industriestandortmit hoher Lebensqualität. Vorallem dank Testo<br />
Der Neuanfang hat ein Datum: den<br />
15. Oktober 2008. An diesem Mittwoch<br />
unterschreiben Vertreter der<br />
Firma Testo den Kaufvertrag mit der Stadt<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong>. Sie sichern sich damit ein<br />
3,4 Hektar großes Grundstück direkt an der<br />
Bundesstraße. Schon in wenigen Jahren<br />
wird Testo größter Arbeitgeber der Stadt<br />
sein, deren wichtigste Branche heute noch<br />
der Tourismus ist. Mit dem Spatenstich ist<br />
Mitte2009zurechnen.Einzug: Ende 2010.<br />
Bereits im ersten Bauabschnitt werden hier<br />
econo 11/2008 · 31. Oktober 2008<br />
mindestens 250 Arbeitsplätze entstehen.<br />
„Hält unser Wachstum weiterhin an, sind in<br />
der Endausbaustufe auf einer Gesamtgeschossfläche<br />
von 30 000 Quadratmetern bis<br />
zu 1200 Arbeitsplätze denkbar“, sagt der<br />
Testo-Vorstand Lothar Walleser. Ergeht allein<br />
fürdie erste der vier möglichenBauphasen<br />
von einer Investition von rund<br />
20 Millionen Euro aus.<br />
Für <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> markiert diese Ansiedlung<br />
den Beginn einer neuen Epoche.<br />
So lautet jedenfalls die Hoffnung von Bür-<br />
germeister ArminHinterseh (CDU).Bislang<br />
ist der größte Arbeitgeber in der Stadt ein<br />
Krankenhaus. In der Helios-Klinik arbeiten<br />
derzeit 290 Mitarbeiter, die sich 190 Vollzeit-Stellen<br />
teilen.Das 151-Betten-Haushat<br />
pro Jahr etwa 6000 stationäre Patienten.<br />
Die bedeutendste Branche ist der Tourismus.<br />
Dieser stellt jeden dritten der gut<br />
4000 Arbeitsplätze inder Stadt. Das war<br />
nicht immer so.<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> hat in seiner Geschichte<br />
zwei große Zusammenbrüche erlebt:<br />
Foto:Testo
DerSiegerentwurffür den<br />
Testo-Neubau vomFreiburger<br />
ArchitekturbüroSacker<br />
Heilklimatischer Kurort<br />
Ausgezeichneter Ort für<br />
Familienferien<br />
Wander- und Mountainbikenetz,<br />
hervorragende Hotellerie und<br />
Gastronomie, Aktiv- und Wellness-<br />
Urlaub, Medical Wellness<br />
Veranstaltungstipps:<br />
Theaterreihe im Kurhaus am <strong>Titisee</strong><br />
Große Silvesterparty im<br />
Kurhaus am <strong>Titisee</strong><br />
Taxi Scherf<br />
Inh. Ulrike Mucker<br />
Franz-Schubert-Weg 2<br />
79822 <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
Telefon: 07651-5553<br />
Telefax: 07651-972210<br />
im Hochschwarzwald<br />
UnsereNähe<br />
ist Ihr Vorteil.<br />
Sparkasse Hochschwarzwald.<br />
Gut für die Region.<br />
Lenzkirch<br />
Feldberg<br />
Hinterzarten<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
143<br />
Tourist-Information<br />
Strandbadstraße 4<br />
79822 <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
Info: 07651 -98040<br />
www.titisee-neustadt.de<br />
www.hochschwarzwald.de<br />
eMail: info@taxi-scherf.de<br />
Website: http://www.taxi-scherf.de<br />
s Sparkasse<br />
Hochschwarzwald<br />
11/2008 · 31. Oktober 2008 econo
144 <strong>Politik</strong> •Standort<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
Restaurant am <strong>Titisee</strong><br />
econo 11/2008 · 31. Oktober 2008<br />
FOKUS SCHWARZWALD.<br />
PERSPEKTIVE WELTMARKT.<br />
Die Dekorpapiere aus <strong>Neustadt</strong> müssen auf internationalen<br />
Märkten bestehen: in Europa, Asien, Nord- oder Südamerika.<br />
Jeder der 180 Mitarbeiter ist ein Spezialist in seinem Verant-<br />
wortungsbereich –nur so ist sichergestellt, dass wir die hohen<br />
Ansprüche weltweiter Kunden erfüllen. Damit spielt Technocell<br />
Dekor <strong>Neustadt</strong> eine wichtige Rolle innerhalb der Felix Schoeller<br />
Gruppe, für die 2400 Mitarbeiter an acht internationalen Stand-<br />
orten hochwertige Spezialpapiere produzieren.<br />
Te chnocell Dekor GmbH & Co. KG, Donaueschinger Straße 18<br />
79822 <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong>, Telefon: +49 7651 202-0, www.Technocell.com<br />
Das Ende der Schwarzwälder<br />
Uhrenindustrie zu Beginn des<br />
19. Jahrhunderts war der eine.<br />
Heute hat sich nur einer hier gehalten.<br />
Die Hoenes Uhrenfabrik baut<br />
mit 60Mitarbeitern, von denen<br />
mehr als die Hälfte in Heimarbeit<br />
tätig sind, etwa 40 000 Kuckucksuhren<br />
pro Jahr. Der Firmenchef<br />
Wolfgang Trenkler stammt selbst<br />
aus einer Schwarzwälder Uhrmacherfamilie<br />
und hat das Unternehmen<br />
vor einem knappen Vierteljahrhundert<br />
gekauft. Er gilt als<br />
Tüftler. Bei ausgefallenen Designs<br />
und neuen Modellen hat er immer<br />
noch die Hand drauf.<br />
Die zweite große Krise spielte<br />
sich kurz nach Trenklers Kauf ab.<br />
Ende der 1980er-Jahre verlor die<br />
Stadt binnen weniger Jahre die<br />
Stützen seiner Industrie: die fürstliche<br />
Papierfabrik, die Schraubenfabrik<br />
<strong>Neustadt</strong>, das Textilwerk<br />
der Firma Schiesser, den Fertighausbauer<br />
Okal sowie den Feinbautechniker<br />
Hirt. „Es hat uns<br />
mehrere hundert Arbeitsplätze<br />
gekostet“, sagt Hinterseh rückblickend.<br />
„Davon hat die Stadt<br />
sich nie ganz erholt.“ Bis heute.<br />
Was passierte? „Die Leute sind<br />
dann eben inder Nachbarschaft<br />
arbeiten gegangen“, so Hinterseh.<br />
„Nach Eisenbach oder Lenzkirch.“<br />
Lenzkirch ist die Heimat von<br />
Testo. Wenn die Expansionspläne<br />
des Messtechnikers aufgehen, wird<br />
der Standort in Blickweite des Sees<br />
denStammsitz schonbaldüberflügeln.<br />
„Wir haben bereits mit dem<br />
Neubau in Lenzkirch ein bewusstesBekenntniszumHochschwarzwald<br />
geleistet“,sagtVorstand Walleser.<br />
Doch dort war jetzt kein<br />
Platz mehr. „Wir haben hier sehr<br />
viele gute und erfahrene Mitarbeiter.Wären<br />
wir nach Freiburg gezogen<br />
oder gar noch weiter weg, wir<br />
hätten wohl viele von ihnen verlo-<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> musstezweigroße<br />
industrielle Krisen überstehen<br />
Einwohner 11870<br />
davonweiblich 6047<br />
Ausländer 998<br />
Wanderungssaldo -28<br />
Haushalte 5495<br />
Ungebundene Kaufkraft 16547<br />
Beschäftigung<br />
Arbeitsplätze 3882<br />
Produzierendes Gewerbe 1067<br />
Dienstleister 1420<br />
Tourismus/Handel/Verkehr 1381<br />
Einpendler 2015<br />
Auspendler 2216<br />
Arbeitslose 350<br />
davon…<br />
…Frauen 180<br />
…unter 25 Jahre 39<br />
…über 55 Jahre 48<br />
ren.“ Auf der anderen Seite sieht<br />
man bei Testo den neuen Standort<br />
jedoch auch als Möglichkeit, Freiburger<br />
als Mitarbeiter zu gewinnen.<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> ist eine gute<br />
Viertelstunde näher an der einzigen<br />
Großstadt im Breisgau.<br />
Diese 15 Minuten können bei<br />
derSuche nach qualifiziertemPersonal<br />
den Unterschied machen.<br />
„<strong>Titisee</strong> ist ein Knotenpunkt, der<br />
attraktiv für Pendler aus den Großräumen<br />
Freiburg und Donaue-<br />
Steuersätze<br />
Gewerbesteuer 340<br />
Grundsteuer A 320<br />
Grundsteuer B 320<br />
Steuereinnahmen<br />
Grundsteuer A 62000<br />
Grundsteuer B 1,428 Mio.<br />
Gewerbesteuer 2,197 Mio.<br />
Einkommensteuer 3,205 Mio.<br />
Sonstige 436 000<br />
Steuerkraft<br />
je Einwohner 655<br />
absolut 7,802 Mio.<br />
Messzahl 5,705 Mio.<br />
Schulden<br />
je Einwohner 396<br />
absolut 4,694 Mio.
schingen ist“, sagt auch Walleser.<br />
Und doch liegt die Stadt dicht genug<br />
am bisherigen Hauptquartier.<br />
Zudem bekommt Testo ein auffälliges<br />
Grundstück mit viel Durchgangsverkehr.<br />
„Eine Firma wie<br />
Testo muss sich auch zeigen dürfen“,<br />
sagt Hinterseh.<br />
Diebislang eher überschaubare<br />
industrielle Leistung derStadt hat<br />
gleich mehrere Folgen. „Die Kaufkraft<br />
inder Stadt ist geringer und<br />
uns fehlt die Gewerbesteuer“, sagt<br />
der Bürgermeister. <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
liegt hier unter dem Landesschnitt.<br />
Die Folgen: In der Innenstadt<br />
trifft man vermehrt leerstehende<br />
Geschäfte an. Größter Leerstand<br />
ist die ehemalige Schwenk-Passage,<br />
in der sich heute nur noch ein<br />
Tafel-Laden befindet. „Die Innenstadt<br />
blutet aus“, sagt denn auch<br />
Monika Bodemer, die mit ihrem<br />
Mann ein kleines Schmuck- und<br />
Uhrenfachgeschäft betreibt. Sie<br />
warten sehnsüchtig auf das Ergebnis<br />
der Einzelhandelsumfrage, die<br />
2009 veröffentlich werden. Diese<br />
soll Erkenntnisse und vor allem<br />
Handlungsspielraum bringen.<br />
Auch derBürgermeister hatden<br />
Bedarf erkannt. Geht es nach Hinterseh,<br />
bekommt <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
2009 endlich einen Wirtschaftsförderer.<br />
Der Gemeinderat muss dem<br />
allerdings noch zustimmen.<br />
Foto:Testo<br />
Aufder schraffiertenFläche<br />
neben der Bundesstraße wird<br />
der Messtechniker Testobauen<br />
Auch an derSeestraße,der einstigen<br />
Goldküste der Stadt, hofft<br />
man auf bessere Zeiten –vor allem<br />
für die Einheimischen. „Wir müssen<br />
auch vom Zuzug inunsere<br />
Region profitieren“, sagt der Bürgermeister.<br />
Denn während die<br />
meisten Kommunen im Südwesten<br />
wachsen, stagniert <strong>Titisee</strong>-<br />
<strong>Neustadt</strong> seit Jahren. Die einstige<br />
Markevon 12000Einwohnernist<br />
in der jüngeren Vergangenheit immer<br />
ferner gerückt. Testo soll auch<br />
das ändern.<br />
Zuallererst wird sich der Pendlersaldo<br />
drehen. Bislang sind die<br />
Auspendler mit 200 in der Überzahl.<br />
Wenn es dereinst mal 1200<br />
Testo-Mitarbeiter am See hat, wird<br />
sich dieses Verhältnis wohl deutlich<br />
verschieben.<br />
Mitdem Dekorpapier-Hersteller<br />
Technocell gibt es schon einen<br />
Weltmarktführer am Ort. Auch ein<br />
Textilunternehmen produziert<br />
noch hier: der Wäschehersteller<br />
Novila. „Einen soliden Grundstock<br />
erfolgreicher Unternehmen haben<br />
wir also“, sagt Hinterseh. Doch<br />
jetzt beginnt eine neue Ära.<br />
Philipp Peters<br />
www.testo.de<br />
www.titisee.de<br />
Foto:Maritim Hotelgesellschaft<br />
Einmalige Aussicht: Das Maritim<br />
Hotel liegt direkt am <strong>Titisee</strong><br />
Haus mit<br />
toller Aussicht<br />
Das Maritim <strong>Titisee</strong>Hotel ist auch<br />
eine Top-Adresse für Business-Tagungen<br />
Die Lage kann den Unterschied<br />
machen. „Unser<br />
Hotel liegt direkt am kristallklaren<br />
See“, sagt Anke Pavel,<br />
Verkaufsrepräsentantin des Maritim<br />
<strong>Titisee</strong>Hotels. Seeblick –das<br />
gibt es nicht oft im Südwesten.<br />
„Wir bieten eine sehr angenehme<br />
Atmosphäre und den professionellen<br />
Service unseres Teams. Das<br />
perfekte Umfeld also für Tagungen<br />
und Seminare.“<br />
Die sechs Konferenz- und Tagungsräumehabeneine<br />
Größe von<br />
40 bis 165 Quadratmetern und<br />
sind für Veranstaltungen bis zu 220<br />
Personen ausgelegt. „UnsereGäste<br />
können sich ihr Programm zusammenstellen.<br />
Wirhelfen gerne“, sagt<br />
Anke Pavel. Weresunkompliziert<br />
mag, bucht eine der Tagungspauschalen<br />
ab53Euro. Bei Veranstaltungen<br />
ab zehn Personen und zusätzlicher<br />
Zimmerbuchung erfolgt<br />
je nach Verfügbarkeit ein Up-grade<br />
aufdie nächst höhere Zimmerkategorie.<br />
„Ein Angebotspeziellfür die<br />
Econo-Leser“, sagt Angke Pavel.<br />
„Sie sollten sich also bei der Buchung<br />
darauf beziehen.“<br />
Abwechslung bietet das Rahmenprogramm:<br />
ob Hüttenabend,<br />
Kutschfahrt durch den Schwarzwald<br />
oder ein Barbecue auf der<br />
Seewiese. Das Hotel ist mit modernster<br />
Tagungstechnik ausgerüstet,<br />
bietet aber auch Entspannung<br />
pur. Ameigenen Badestrand, im<br />
Hallenschwimmbad, der Sauna<br />
oder dem Aquafresh Solarium.<br />
Kontakt<br />
Maritim <strong>Titisee</strong>Hotel<br />
Seestraße 16<br />
79822 <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
info.tis@maritim.de<br />
www.maritim.de<br />
Telefon: 07651/808-0<br />
Telefax: 07651/808-6 03<br />
145<br />
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11/2008 · 31. Oktober 2008 econo
146 <strong>Politik</strong> •Standort<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
Armin Hinterseh,44, ist seit<br />
fünf Jahren Bürgermeister<br />
von <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong>. Der<br />
CDU-<strong>Politik</strong>er saß zuvor<br />
bereits im Gemeinderat von<br />
Löffingen, wo er aus familiären<br />
Gründen bis heute<br />
wohnt. Hinterseh ist gelernter<br />
Förster. Erist verheiratet<br />
und hat drei Kinder.<br />
„Wir setzen Impulse“<br />
Es gibt wohl keinen dankbareren Zeitpunkt,umBürgermeister von<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> zu sein. Die 12000 Einwohner zählende Doppelstadt<br />
bewegt sich. Nur nichtausruhen, meintArmin Hinterseh<br />
Sein Schreibtisch ist perfekt<br />
aufgeräumt, seine Laune<br />
blendend. Armin Hinterseh<br />
hat zurzeit allen Grund, gut gelaunt<br />
zu sein. In seiner Amtszeit<br />
tut sich was in <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong>.<br />
Die Stadt befreit sich zusehends<br />
aus der Dominanz des Tourismus.<br />
Mit der Ansiedlung von Testo wird<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> wieder ein bedeutenderIndustriestandortimHochschwarzwald.<br />
Econo-Redakteur<br />
Philipp Peters traf Hinterseh zum<br />
Gespräch.<br />
econo 11/2008 · 31. Oktober 2008<br />
Herr Hinterseh, was wird sich<br />
in <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> verändern,<br />
wenn Testo da ist?<br />
➤ Armin Hinterseh: Testo wird<br />
einer der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren<br />
für <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> sein.<br />
Unser größter Arbeitgeber bisher<br />
hat 200 Arbeitsplätze. Testo will<br />
allein mit dem ersten von vier Bauabschnitten<br />
300 Arbeitsplätze<br />
schaffen. Testo wird vom ersten<br />
Tag angrößter Arbeitgeber sein.<br />
Und da es hier um hochwertige<br />
Jobs geht, etwa aus dem Bereich<br />
Forschung und Entwicklung, sind<br />
die Auswirkungen enorm.<br />
Hat die Stadt dieses Zeichen<br />
von Testo gebraucht? Vorallem<br />
wenn man an die industriellen<br />
Verluste der 1980er- und<br />
1990er-Jahre denkt?<br />
➤ Hinterseh: Das kann man so<br />
sagen. Die letzten Jahrzehnte<br />
waren für uns sicher nicht so gut.<br />
Mit Testo schaffen wir die Trendwende.<br />
Die Stadt darf auf mehr<br />
Gewerbesteuer hoffen. Und natürlich<br />
bringt zusätzlicheArbeitauch<br />
mehr Kaufkraft. Dasist wichtig für<br />
uns, denn hier schneiden wir zurzeit<br />
nicht so gut ab. Denken Sie<br />
aber auch an die Perspektiven für<br />
unsere Schüler: Die finden jetzt<br />
vor Ort ein wichtiges Unternehmen,<br />
das ihnen höchstwertige<br />
Arbeit bietet. Das heißt: Die Leute<br />
müssen nicht pendeln oder gar<br />
wegziehen.<br />
Zurzeit ist jeder dritte Arbeitsplatz<br />
direkt im Tourismus. Testo<br />
will langfristig 800 bis 1200<br />
Leute in <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> be-<br />
Foto:Michael Bode
schäftigen. Ein Unternehmen<br />
hat dann so viel Gewicht, wie<br />
Ihre wichtigste Branche. Wie<br />
kriegen Sie Industrie und Tourismus<br />
unter einen Hut?<br />
➤ Hinterseh: Das wird sicher<br />
eine Gratwanderung. Testo wird<br />
an einemexponierten Standort in<br />
<strong>Titisee</strong> sein. Deshalb haben wir<br />
auch Wert darauf gelegt, dass wir<br />
bei der architektonischen Gestaltung<br />
ein Wort mitreden dürfen.<br />
Aber: Wenn sich eine Weltfirma<br />
wie Testo bei uns ansiedelt, kann<br />
das für uns nur von Vorteil sein.<br />
Befürchten Sie keine Abhängigkeit<br />
vom Erfolg Testos?<br />
➤ Hinterseh: Nein. Wirsind sehr<br />
diversifiziertaufgestellt.Dienstleistung,<br />
Industrie und Gewerbe sind<br />
gleichmäßig verteilt. Und im Tourismus<br />
sind wir besonders stark.<br />
Aber wir müssen und werden<br />
überall neue Impulse setzen.<br />
Nächstes Jahr ist Spatenstich für<br />
das Badeparadies Hochschwarzwald<br />
–unsere Versicherung gegen<br />
schlechtes Wetter.Ein Angebot in<br />
dieser Qualität suchen Sie bislang<br />
vergeblich in der Region.<br />
DenNamen <strong>Titisee</strong> kennt man<br />
in ganz Deutschland. Wie profitiert<br />
die Stadt davon?<br />
➤ Hinterseh: Die Bruttowertschöpfung<br />
aus dem Tagestourismus<br />
liegt bei rund 35 Millionen<br />
Euro. Die gleiche Summe bringen<br />
die Übernachtungsgäste.<br />
Die Stadt darf sich auf der Testo-Ansiedlung<br />
nicht ausruhen.<br />
Sie müssen weiterdenken. Wie<br />
sieht <strong>Titisee</strong>-Neustand im Jahr<br />
2020 aus?<br />
➤ Hinterseh: Wir haben für <strong>Titisee</strong><br />
bereits einen Rahmenplan<br />
aufgestellt, der sich genau mit dieser<br />
Frage beschäftigt. In <strong>Neustadt</strong><br />
beginnen wir damit im nächsten<br />
Jahr. Dabei setzen wir auf eine<br />
aktive Einbindung der Bürger.<br />
Die Bürger gestalten die Stadt<br />
ihrer Träume?<br />
➤ Hinterseh: Vollkommen richtig.<br />
Es geht darum, wasdie Bürger<br />
sich wünschen, um sich 2020 bei<br />
uns wohl zu fühlen. Wir werden<br />
alles durchdiskutieren, von Kinderspielplätzen<br />
über den Einzel-<br />
handel bis zu Themen wie Gewerbe<br />
und Industrie. Wer möchte,<br />
kann sich daran beteiligen.<br />
Fragen die Bürger auch umgekehrt,<br />
was sie für ihre Stadt<br />
tun können?<br />
➤ Hinterseh: Wirhaben die tolle<br />
Situation, dass die Bürger schon<br />
unwahrscheinlich aktiv sind. Nehmen<br />
sie nur die Zukunftswerkstatt,<br />
die sich um die Gestaltung der<br />
Innenstadt kümmert. Oder die<br />
Bürgerinitiative „Hello Yellow“,<br />
die das Ziel hat, aus <strong>Neustadt</strong> ein<br />
Gesamtkunstwerk zu machen. Die<br />
Firma Sto hat dafür eine Palette<br />
von 20 Farben herausgebracht,<br />
<strong>Neustadt</strong> 1bis 20, mit denen man<br />
etwa Außenfassaden gestalten<br />
kann. Das ist eine Initiative Neustädter<br />
Bürger, die ihre Heimat in<br />
den Fokus rücken wollen.<br />
„Testoist die Trendwende.Denken Sie nur<br />
an die Perspektiven für unsereSchüler“<br />
Wie sieht es in der Kleinkinderbetreuung<br />
aus?<br />
➤ Hinterseh: Wir werden hier<br />
bedarfsgerecht reagieren. Wir haben<br />
bereits zwei Gruppen für<br />
Kleinkinder und zwei Ganztagskindergärten<br />
sowie einen Hort an<br />
der Schule. Das deckt den Bedarf.<br />
Wenn die Bürger mehr brauchen,<br />
bekommen sie es.<br />
Ist es dann nicht zu spät?<br />
➤ Hinterseh: Nein. Wir haben<br />
die zweite Kita-Gruppe innerhalb<br />
von nur drei Monaten realisiert.<br />
Auf der Homepage von <strong>Titisee</strong>-<br />
<strong>Neustadt</strong> habe ich die Wahl:<br />
Stadt oder Skispringen. Was<br />
hat die Stadt vom Sport?<br />
➤ Hinterseh: Wenn wir ein<br />
Weltcup-Springen haben, decken<br />
die Einnahmen die Kosten. Geld<br />
verdienen wir damit nicht. Toll<br />
finde ich aber, dass wir bei einer<br />
solchen Veranstaltung 800 ehrenamtliche<br />
Helfer mobilisieren.<br />
Wenn ich in vier Jahren auf die<br />
Homepage schaue, werde ich<br />
dann die Wahl haben: Stadt<br />
oder Testo?<br />
➤ Hinterseh: Sie werden in vier<br />
Jahren sicherlich mehr Auswahl<br />
haben als heute. Wir stehen am<br />
Anfang einer Entwicklung. Die<br />
Ansätze sind bereits vorhanden.<br />
Die Effekte werden Sie in vier<br />
Jahren sicher deutlich sehen.<br />
Foto:Hönes<br />
Die Kuckucksuhrenfabrik Hönes steht für<br />
147<br />
Wolfgang Trenkle hat die<br />
Kuckucksuhrenfabrik Hönes<br />
1984 übernommen<br />
100 Prozent<br />
Schwarzwald<br />
traditionelles Handwerkmit modernen Ideen<br />
Bereits als kleiner Junge war<br />
Wolfgang Trenkle ein Tüftler.<br />
„Als ich zehn war, habe<br />
ich meine erste Schwarzwalduhr<br />
gebaut.“ Der Knabe entstammt<br />
einer Uhrenmacherfamilie aus<br />
dem Simonswälder Tal. Klar, dass<br />
Trenkle hier irgendwann hängen<br />
bleiben würde. Und wie. Seit 24<br />
Jahren gehört ihm die Kuckucksuhrenfabrik<br />
Hönes in <strong>Neustadt</strong>.<br />
Das Kind im Manne ist auch heute<br />
noch ein Erfolgsgarant des Unternehmens.<br />
Rund 40 000 Uhren stellt das<br />
Unternehmen pro Jahr her.Hönes-<br />
Uhren gibt es in weit mehr als 300<br />
verschiedenen Modellen. Und<br />
wenn es um eine neue Idee, ein<br />
feines Detail oder einen technischen<br />
Fortschritt am Produkt geht,<br />
ist Trenkle immer mit dabei. Jetzt<br />
hat er eine Uhr entwickelt, die ein<br />
funktionierendes Mühlradmit fließendem<br />
Wasser hat. „So etwas<br />
macht uns einzigartig“, sagt Vertriebschef<br />
Christian Schwarz. Angetrieben<br />
wird das Mühlrad von<br />
Solarzellen. DieHönes-Uhren sind<br />
zu 100 Prozent ein Schwarzwälder<br />
Produkt.<br />
„Zu unserer Firmenphilosophie<br />
gehört, heute wie damals nur<br />
Holzschnitzereien und Gehäuse<br />
aus heimischer Produktion zu verwenden<br />
und unsere Uhren mit<br />
präziser Zeitmesstechnik auszustatten“,<br />
so Trenkle weiter. Auch<br />
das Uhrwerk kommt aus dem<br />
Schwarzwald.<br />
Kontakt<br />
Hönes GmbH<br />
Kuckucksuhrenfabrik<br />
Bahnhofstraße 2<br />
79811 <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
info@hoenes-uhren.de<br />
www.hoenes-uhren.de<br />
Telefon: 07651/1496<br />
Telefax: 07651/3896<br />
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Die kleine Stichelei macht<br />
ihm hörbar Spaß.<br />
„Schwarzwald – das ist<br />
doch vor allem Kinderpflichtwanderprogramm.<br />
Schon für mich<br />
klingt das nicht wirklich einladend.“<br />
Das sagt Dr. Clemens<br />
Weick. Der Unternehmensberater<br />
hat sein Büro in <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong>.<br />
Und so ganz schlecht wird er den<br />
Schwarzwald nicht finden, sonst<br />
wäre er nicht hier. Weick stört<br />
etwas anderes: „Die Region hat<br />
ein Imageproblem“, findet er.<br />
Man könnte hinzufügen: noch.<br />
Denn gerade die Außerdarstellung<br />
des Hochschwarzwaldes soll in<br />
den nächsten Jahren revolutioniert<br />
werden. Der Weg zu diesem<br />
Umsturz ist bereitet. Die Infrastruktur<br />
steht.<br />
Mit der Hochschwarzwald Tourismus<br />
GmbH (siehe Kasten auf<br />
Seite 150) wird das Realität, was<br />
Foto:Stadt <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
die Bürgermeister der Region<br />
schon länger predigen: interkommunale<br />
Zusammenarbeit.<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong>s Bürgermeister<br />
Armin Hinterseh steht dabei in<br />
vorderster Reihe. Als Vorsitzender<br />
des regionalen Zweckverbandes<br />
hat er die neu gebildete GmbH<br />
mit auf die Welt gebracht. „Der<br />
Tourismus im Hochschwarzwald<br />
tritt auf der Stelle“, konstatiert<br />
Hinterseh. Und er sagt es denn<br />
auch: „Noch.“<br />
Hinterseh versteht es gut, seine<br />
Anliegen auchklarzuformulieren.<br />
Aus seinen Sätzen werden schnell<br />
Parolen, die für den nächsten<br />
Wahlkampf taugen würden. „Es ist<br />
Zeit, dass wir den Tourismus auf<br />
das nächste Level heben“, sagt er.<br />
Das ist aber nicht nur eine<br />
Phrase, denn mit dem Bau des<br />
Badeparadieses Schwarzwald kann<br />
Hinterseh bereits einen echten<br />
Standort<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> • <strong>Politik</strong><br />
Wegvom Kirchturm<br />
DerHochschwarzwald machtesvor:Eine Einheit ist mehr wert,als die Summe ihrer Teile.<br />
<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> darfsich schon jetzt zu den Gewinnerndieser Allianz zählen<br />
Erfolg vorweisen. „Bei meinem<br />
Amtsantritt galt das Projekt schon<br />
als gescheitert“, erinnert sich der<br />
CDU-<strong>Politik</strong>er. Vonden zehn Kommunen,<br />
die heute mitmachen,<br />
waren seinerzeit fünf gegen das<br />
Projekt. Zwei hatten einen Gemeinderatsbeschluss<br />
dagegen, drei<br />
sogar einen Bürgerentscheid. „Wir<br />
haben einen neuen Anlauf gestartet“,<br />
sagt Hinterseh. „Gleich im<br />
ersten Schritt haben wir die<br />
Öffentlichkeit mit einbezogen. Da<br />
habenwir gemerkt, dass dieLeute<br />
im Prinzip noch offen für dieses<br />
Thema sind.“ Im Frühjahr ist Baubeginn.<br />
Eröffnung ist vermutlich<br />
im Sommer 2010.<br />
Dann baut der Investor Josef<br />
Wund der Stadt ein 30 Millionen<br />
Euro teures Erlebnisbad mit allen<br />
Schikanen. 16,5 Millionen Euro<br />
zahlen die zehn beteiligten Kommunen.<br />
„Wenn aber nicht alle an<br />
149<br />
Frisch renoviert: Das Münster<br />
von<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> strahlt<br />
wieder in ganzer Schönheit<br />
einem Strang ziehen, kippt die<br />
Finanzierung“, heißt es in einer<br />
gemeinsamen Mitteilung der Kommunen.<br />
Wund zahlt die restlichen<br />
13,5 Millionen Euro. Sollte das<br />
Bad teurer werden, übernimmt<br />
der Investor diese Mehrkosten<br />
komplett.<br />
Als Versicherung gegen das<br />
schlechte Wetter sieht der Bürgermeister<br />
das Bad. Natürlich auch<br />
als großen Arbeitgeber. Rund<br />
200 Jobs sollen rund um das<br />
Badeparadies entstehen. Und es<br />
soll helfen, die Verweildauer der<br />
Gäste im Hochschwarzwald zu<br />
verlängern.<br />
In <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong> beträgt die<br />
durchschnittliche Aufenthaltsdauer<br />
derzeit3,6 Tage. „Wenn es uns<br />
mit Bad gelingt, vor dem Komma<br />
eine Fünf stehen zu haben, dann<br />
können wir sagen: Es hat sich gelohnt“,<br />
sagt Hinterseh.<br />
11/2008 · 31. Oktober 2008 econo
150 <strong>Politik</strong> •Standort<strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
Ihr<br />
Fachgeschäft<br />
für gesundes<br />
Sitzen und<br />
Schlafen<br />
econo 11/2008 · 31. Oktober 2008<br />
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Auch die Hotels in der<br />
Stadt haben erkannt, dass sie nicht<br />
mehr nur von der Substanz leben<br />
können. Vonden fünf wichtigsten<br />
Hotels der Stadt haben gleich zwei<br />
Großinvestitionen angekündigt.<br />
Allerdings bisher nur intern. Gesprochen<br />
wird darüber erst, wenn<br />
der rote Punkt vom Amt da ist.<br />
Man weiß jedoch, dass zumindest<br />
ein Hotel ebenfalls ein Außenbad<br />
bauen will.<br />
Auf gut eine halbe Million Übernachtungen<br />
kommt <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
im Jahr.„Unsere Bruttowertschöpfung<br />
aus dem Tourismus<br />
beträgt etwa 70 Millionen Euro“,<br />
sagt Hinterseh. „Dabei teilt sich<br />
die Summe zu gleichen Teilen auf<br />
den Tages- und Übernachtungstourismus<br />
auf.“ Vorallem der gute<br />
Name des Sees zieht Gäste an.<br />
Auch aus den umliegenden Gemeinden<br />
und Städten. „Aber darauf<br />
dürfen wir uns nicht ausruhen“,<br />
mahnt der Bürgermeister.<br />
Deswegen gibt es jetzt die Kommunen<br />
übergreifende GmbH. Ihr<br />
Geschäftsführer heißt Thorsten<br />
Rudolph. Zum Jahreswechsel tritt<br />
er sein Amt an. Doch schon jetzt<br />
steckt er mitten in der Arbeit. Für<br />
den 9. Dezember hat Rudolph einen<br />
ganztägigen Workshop zur<br />
Strategieplanung organisiert. Ein<br />
Pflichttermin für Bürgermeister<br />
und die Vertreter der einzelnen<br />
Tourismussparten. Aber auch die<br />
einfachenBürgeraus den Kommunen<br />
wird Rudolph mit einbezie-<br />
hen. Bis Dezember sollen sich alle<br />
mal Gedanken darüber machen,<br />
wohin sie eigentlich wollen mit<br />
ihrem Hochschwarzwald. Eine<br />
Image-Umfrage bei den Gästen in<br />
der Region läuft bereits. Aber auch<br />
in Großstädten wie Berlin, Köln<br />
und München hört man sich um.<br />
„Aushängeschildunserer Region ist<br />
die Hotellerie“, sagt Rudolph. Am<br />
Chiemsee jedenfalls,woerzuletzt<br />
tätig war, „wäre man froh, wenn<br />
man halb so gute Hotels hätte wie<br />
hier“. Das geht den Betrieben natürlich<br />
runter wie Öl.<br />
Der frühe Tatendrang des neuen<br />
Tourismus-Chefs freut auch den<br />
Unternehmensberater Weick. Erstens<br />
fordert auch er für den Hoch-<br />
IntelligentesRegionalmarketing<br />
soll das Kirchturmdenken ablösen<br />
Offizieller Geburtstag der Hochschwarzwald<br />
Tourismus GmbH<br />
ist der 4. Oktober.Andiesem Freitag<br />
wurden beim Amtsgericht <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong><br />
die Unterschriften<br />
unter den Vertrag gesetzt. Mitdabei<br />
war auch <strong>Titisee</strong>-<strong>Neustadt</strong>s<br />
Bürgermeister Armin Hinterseh<br />
als Vorsitzender des Zweckverbandes.<br />
Außerdem im Boot sind<br />
die Stadt Löffingen sowie die<br />
Gemeinden Breitnau, Eisenbach,<br />
Feldberg, Friedenweiler, Hinter-<br />
schwarzwaldeineDenkweise,die<br />
über den eigenen Kirchturm hinausgeht.<br />
Und zweitens weil er den<br />
neuen Geschäftsführerausgesucht<br />
hat. Weick ist auf das Aufspüren<br />
von Führungskräften spezialisiert.<br />
Executive Search nennt er das,<br />
andere nennen es Headhunting.<br />
„Was wir brauchen, ist ein intelligentes<br />
Regionalmarketing“, sagt<br />
Weick.<br />
Thorsten Rudolph hat derweil<br />
angekündigt, dem regionalen Veranstaltungskalender<br />
schon 2009<br />
seine Handschrift zu verpassen. Er<br />
verspricht Kunst und Kultur „von<br />
höchster Qualität“und wird damit<br />
nicht das Niveau über dem Meeresspiegel<br />
gemeint haben.<br />
Philipp Peters<br />
ppeters@econo.de<br />
zarten, Lenzkirch, Schluchsee<br />
und St. Märgen. Die Wirtschaft<br />
wird vertreten durch Günther<br />
Wiesler, Sprecher der Hochschwarzwälder<br />
Hotel und Gastronomie,<br />
durch Wolfgang Speth<br />
vomTourismusverein der Vermietervon<br />
Ferienwohnungen, Gästezimmern<br />
und Campingplätzen<br />
sowie durch Albert Schroeder<br />
vom Unternehmerforum Hochschwarzwald.<br />
Geschäftsführer<br />
der GmbH ist Thorsten Rudolph.