KOMPETENTER PARTNER IN DER ... - Schubert Elektroanlagen
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048-049.qxp 10.06.2011 10:58 Uhr Seite 2<br />
Das niederösterreichische Unternehmen<br />
<strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong> entwickelt seit<br />
Jahrzehnten Konzepte für Wasserkraftwerke<br />
von 5 kW bis 10 MW im Inund<br />
Ausland. Dabei werden nicht nur<br />
elektrotechnische Ausrüstungen zur<br />
Verfügung gestellt, sondern auch hochmoderne,<br />
bedienerfreundliche Steuerund<br />
Regelsysteme sowie deren Visualisierung.<br />
Die Kraftwerkstechnik fällt bei<br />
<strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong> in den Unternehmensbereich<br />
„Energie“, der von Ing.<br />
Lothar Wessely geleitet wird. Das zekmagazin<br />
bat ihn zum Interview und<br />
sprach mit ihm über die Geschäftsentwicklung<br />
der Wasserkraft bei <strong>Schubert</strong><br />
<strong>Elektroanlagen</strong>.<br />
Zek: Herr Wessely, welche Geschäftsfelder<br />
fallen in Ihren Unternehmensbereich<br />
„Energie“?<br />
Erstens die Kraftwerkstechnik (= Wasserkraft),<br />
das ist die größte Untergruppe meiner Abteilung,<br />
dann zweitens die Hoch- und Mittelspannungstechnik,<br />
drittens Industrieanlagen<br />
(= Automatisierungen etc.) und viertens Energieverteilungen<br />
(= Gebäudetechnik usw.). Insgesamt<br />
arbeiten 21 Projektingenieure im gesamten<br />
Unternehmensbereich, acht davon in<br />
der Wasserkraft. Meine Abteilung erwirtschaftet<br />
derzeit die Hälfte des Gesamtumsatzes von<br />
<strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong>.<br />
zek: Was waren Ihre ersten Anfänge in Sachen<br />
„Wasserkraft“ bei <strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong>?<br />
Ich habe am 1. April 1985 meine Tätigkeit bei<br />
<strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong> begonnen, und als<br />
„Einstiegsgeschenk“ vom damaligen Geschäftsführer<br />
lag ein Wasserkraftwerksprojekt<br />
bei mir auf dem Tisch. Damals waren wir stark<br />
im Mühlenbereich engagiert (Steuerungen von<br />
Getreidemühlen, Silosteuerungen etc.) und<br />
haben auch fallweise Wasserkraftwerke elektrisch<br />
ausgerüstet. Das erste Projekt, das mir<br />
gleich am Anfang anvertraut wurde, war gar<br />
nicht so unkompliziert. Auf jeden Fall kam ich<br />
so in Kontakt mit einer schwedischen Turbinenfirma<br />
(die gibt es heute nicht mehr), die<br />
eine neuartige Rohrturbine mit Generator<br />
unter Wasser auf den Markt gebracht hat. Das<br />
war die erste Anlage dieser Art im deutschsprachigen<br />
Raum, und dadurch habe ich sehr viele<br />
Leute aus der Wasserkraft-Branche kennen<br />
gelernt. Dann sind wir Mitglied des österrei-<br />
48 Juni 2011 zek<br />
Ing. Lothar Wessely, Leiter Unternehmensbereich<br />
„Energie“ bei <strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong>, in der<br />
Schaltschrank-Fertigung.<br />
Wasserkraft<br />
SCHUBERT ELEKTROANLAGEN:<br />
<strong>KOMPETENTER</strong> <strong>PARTNER</strong> <strong>IN</strong> <strong>DER</strong> WASSERKRAFT<br />
Foto: zek<br />
chischen Vereins zur Förderung von Kleinwasserkraft<br />
geworden, und ich habe mich um<br />
diesen Kundenkreis verstärkt bemüht. Das<br />
war damals die Zeit nach der Wende im<br />
November 1989. <strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong> hat<br />
während dieser Zeit auch im Hinblick auf<br />
Kläranlagen eine Niederlassung in Deutschland<br />
gegründet. Dort haben wir in der Folge<br />
mit der schwedischen Turbinenfirma auch<br />
Kleinwasserkraftwerke elektrisch ausgerüstet.<br />
Zu Beginn der 1990er-Jahre ist das Geschäft<br />
in der Wasserkraft so gut angelaufen, dass ich<br />
auf Anraten des Geschäftsführers mit einigen<br />
Mitarbeitern eine eigene Abteilung gegründet<br />
habe. So hat eigentlich der Unternehmensbereich<br />
„Energie“ angefangen. Abgesehen von<br />
der Kraftwerkstechnik haben wir schon damals<br />
auch immer wieder Energieversorgungsund<br />
Mittelspannungsanlagen errichtet. In der<br />
Wasserkraft bewegten wir uns zu dieser Zeit<br />
immer noch im 5 kW bis 500 kW-Leistungsbereich.<br />
zek: Und wie entwickelte sich die Kraftwerkstechnik<br />
bei <strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong><br />
weiter?<br />
Ein Meilenstein war sicherlich die Zusammenarbeit<br />
mit der Firma Voith von Anfang<br />
der 1990er-Jahre bis 1995. Voith hat damals<br />
einen neuen, digitalen Turbinenregler auf den<br />
Markt gebracht und sehr viele Kleinwasserkraftwerke<br />
damit ausgerüstet. Mich haben sie<br />
für die Elektrik rundherum (Wehrsteuerungen,<br />
Wasserstandsregelungen etc.) mitgenommen.<br />
Als der zuständige Voith-Mitarbeiter in<br />
Pension gegangen ist, ist die Kooperation etwas<br />
abgeflaut, aber da war <strong>Schubert</strong> Elekroanlagen<br />
in der Wasserkraft-Branche schon bekannt.<br />
Im Laufe der Zeit ist unser Geschäft in<br />
diesem Bereich und damit auch die Abteilung<br />
„Energie“ sukzessive gewachsen, und wir haben<br />
dann ebenfalls für EVUs Wasserkraftwerke<br />
ausgestattet. Zu dieser Zeit haben wir<br />
auch schon Turbinenreglersysteme mit SPS-<br />
Steuerungen gebaut. Anfang 2000 haben wir<br />
bei <strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong> in der Abteilung<br />
„Energie“ eine eigene Gruppe für die Kraftwerkstechnik<br />
mit einem Gruppenleiter gegründet<br />
und haben unser Know-how in Sachen<br />
Entwicklung von SPS-Programmen, Visualisierung<br />
und Datenspeicherung kontinuierlich<br />
erweitert. Damals waren wir primär in<br />
Österreich, Deutschland und ein paar angrenzenden<br />
Nachbarländern tätig.<br />
Richtig angekurbelt wurde unser Wasserkraft-<br />
Geschäft ab 2005/2006 durch die Zusammenarbeit<br />
mit dem Turbinenhersteller Kössler, mit<br />
dem wir gemeinsam einen digitalen Turbinenregler<br />
entwickelt haben. Dabei handelte<br />
es sich um einen universellen Regler für sämtliche<br />
Turbinenarten: von der Kaplan-Turbine<br />
bis zur sechsdüsigen Pelton-Turbine. Durch<br />
die Kooperation mit Kössler ist unser Geschäft<br />
in der Wasserkraft viel internationaler geworden.<br />
Es stellte sich heraus, dass oft die maschinelle<br />
und die elektronische Ausrüstung aus<br />
einer Hand gewünscht wurde, da kamen wir<br />
natürlich zum Zug. Im Laufe der Zeit sind die<br />
von uns ausgestatteten Wasserkraftwerke immer<br />
größer geworden, und wir bewegen uns<br />
mittlerweile in einem Leistungsbereich von<br />
200 kW bis 10 MW. <strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong><br />
arbeitet in der Wasserkraft auch mit den Unternehmen<br />
Gugler oder Geppert zusammen.
048-049.qxp 10.06.2011 10:58 Uhr Seite 3<br />
Das 2 x 3 MW Wasserkraftwerk im indischen Marhi auf<br />
3.000 Meter Seehöhe im Himalaya-Gebiet war eines der<br />
ersten Wasserkraftwerks-<br />
Projekte von<br />
<strong>Schubert</strong>.<br />
zek: Welche Dienstleistungen von <strong>Schubert</strong><br />
<strong>Elektroanlagen</strong> nehmen Kraftwerksbetreiber<br />
verstärkt in Anspruch?<br />
Dass wir, neben der Komplett- oder Teilausrüstung<br />
von Wasserkraftwerken, auch Hochund<br />
Mittelspannungsschaltanlagen und Transformatoren,<br />
Prozessleittechnik und Visualisierungs-Systeme,<br />
Störmelde- und Alarmierungseinrichtungen<br />
sowie Leistungsschränke und<br />
Synchronisierung anbieten können. Beispielsweise<br />
haben wir jetzt einen Auftrag aus Albanien<br />
im Haus, wo wir von der 110 kV-Leitung<br />
bis zur Mittelspannung und der gesamten<br />
Steuerung, Turbinenregelung, Leittechnik,<br />
Überwachung, Fernsteuerung etc. eine ganze<br />
Kraftwerkskette mit sechs Kraftwerken ausrüsten.<br />
Derzeit wird die erste Stufe mit einer<br />
Leistung von 2 x 10 MW realisiert, aber es ist<br />
alles schon für einen Weiterausbau vorbereitet.<br />
Im Endausbau sollen es 40 MW sein. Dass<br />
man bei uns „alles aus einer Hand“ bekommt,<br />
wird vermehrt in Anspruch genommen, auch<br />
im Ausland.<br />
zek: Wo befinden sich die Hauptabsatzmärkte<br />
von <strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong> in der<br />
Wasserkraft?<br />
In der Wasserkraft haben wir einen Export-<br />
Anteil von 75% und zwar deshalb, weil die<br />
österreichischen Turbinen-Hersteller sehr viel<br />
im Ausland tätig sind und dort auch einen ausgezeichneten<br />
Ruf genießen. Wir arbeiten primär<br />
mit den Unternehmen Kössler, Gugler<br />
und Geppert zusammen und sind schon sehr<br />
gut eingespielte Teams. So funktioniert die<br />
Abwicklung vor Ort schnell und effizient.<br />
Atakir/Türkei: 2 x 1,5 MW-Wasserkraftwerk.<br />
Tansania/Afrika: 2011 tauschte <strong>Schubert</strong> in dem 400 kW<br />
Wasserkraftwerk einer Missionsstation in Chipole den<br />
Turbinenregler aus und modernisierte die Elektrik.<br />
Davon profitiert wiederum der Kunde. Darüber<br />
hinaus beliefern wir auch im Inland<br />
EVUs von Vorarlberg bis Niederösterreich.<br />
zek: Auf welche Referenzprojekte aus diesem<br />
Jahr und dem Vorjahr möchten Sie<br />
gerne verweisen?<br />
Bei den mehr als 400 von uns bislang realisierten<br />
Projekten gibt es natürlich sehr viele, aber<br />
ich werde mich auf einige wenige beschränken:<br />
Beispielsweise haben wir heuer in Chipole<br />
im afrikanischen Tansania in dem Wasserkraftwerk<br />
einer Missionsstation den Turbinenregler<br />
ausgetauscht und die gesamte Elektrik<br />
umgebaut. Diese 400 kW-Anlage versorgt<br />
das dort angesiedelte Kloster, Schulen, die<br />
Krankenstation usw. Dann haben wir in<br />
Sisimiut, einer Stadt an der Westküste Grönlands,<br />
ein Kavernenkraftwerk mit einer Leistung<br />
von 2 x 7,6 MW betreut. Dieses Kraftwerk<br />
hängt an keinem Versorgungsnetz und<br />
läuft eigentlich als Führungskraftwerk im<br />
Inselbetrieb. In El-Toro in Chile haben wir am<br />
Rande der Atacamawüste das Hochdruckkraftwerk<br />
„Alto Hospicio“ mit einer Leistung<br />
von 2 x 1,2 MW ausgerüstet. Auf den Philippinen<br />
(Uddiawan) haben wir für einen privaten<br />
Betreiber ein 2 x 1,6 MW Wasserkraftwerk<br />
ausgestattet. Für die Installation und die<br />
Montage waren unsere Monteure zwei Monate<br />
vor Ort. Dann haben wir mehrere Projekte<br />
in der Türkei (Tocac, 2 x 2,5 MW/Atakir, 2 x<br />
1,5 MW) durchgeführt und arbeiten jetzt an<br />
einem türkischen Großprojekt (2 x 3,6 MW).<br />
Auch aus Albanien haben wir im Moment drei<br />
Aufträge im Haus. Ebenso aktuell ist ein Pro-<br />
Uddiawan/Philippinen: 2 x 1,6 MW-Wasserkraftwerk für<br />
einen privaten Betreiber.<br />
Wasserkraft<br />
Sisimiut/Grönland: Das 2 x 7,6 MW Kavernenkraftwerk<br />
fungiert als Führungskraftwerk und<br />
versorgt die ganze Region.<br />
jekt für einen sehr großen Kraftwerkskonzern<br />
in der Schweiz, für den wir bereits 2009 das<br />
Wasserkraftwerk am Alpbach in Kandersteg<br />
(Kanton Bern) realisiert haben.<br />
zek: Warum ist <strong>Schubert</strong> Eleketroanlagen<br />
in der Wasserkraft bislang so erfolgreich<br />
gewesen?<br />
Weil wir aufgrund unserer Unternehmensgröße<br />
und -struktur sehr flexibel sind und uns<br />
rasch an sehr viele Anforderungen anpassen<br />
können. Trotzdem können wir einen sehr hohen<br />
Qualitätsstandard liefern. Nicht zu vergessen<br />
unsere langjährige Erfahrung in der<br />
Wasserkraft. Ein weiterer Vorteil ist, dass unsere<br />
Kunden bei der Projektabwicklung eine<br />
zentrale, kompetente Ansprechperson von der<br />
Projektierung bis zur Fertigstellung und<br />
Inbetriebnahme haben. Wir investieren sehr<br />
viel in die Aus- und Weiterbildung unserer<br />
Mitarbeiter. Darüber hinaus können wir ein<br />
stabiles Preis-Leistungs-Verhältnis anbieten,<br />
weil die gesamte Entwicklungsarbeit und<br />
Fertigungstechnik bei uns im Haus angesiedelt<br />
ist. Des Weiteren sind wir Alleinvertreter von<br />
holländischen Schaltanlagen-Fabrikaten, haben<br />
eine eigene Vertretung für Transformatoren<br />
und dadurch weltweit optimalen Zugriff<br />
auf erforderliche Komponenten.<br />
zek: Danke für das Gespräch!<br />
Näheres dazu unter:<br />
<strong>Schubert</strong> <strong>Elektroanlagen</strong> GmbH<br />
Industriestraße 3<br />
A-3200 Ober-Grafendorf<br />
Ing. Lothar Wessely<br />
Leiter Bereich Energie<br />
l.wessely@elektroanlagen.at<br />
Telefon: +43 (0) 2747 25 35 - DW 190<br />
Mobil: +43 (0) 676 - 832 53 190<br />
www.elektroanlagen.at<br />
Fotos: SCHUBERT<br />
zek Junil 2011 49