Skript Algebra 10 erstes Halbjahr - Treminer.de
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Inhaltsverzeichnis<br />
1 Die Potenzrechnung und ihre Gesetze 2<br />
1.1 Definition und Gesetze für <strong>de</strong>n Exponent aus <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>r natürlichen Zahlen 2<br />
1.2 Anwendung <strong>de</strong>r Potenzgesetze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3<br />
2 Potenzen mit reellen Exponenten 4<br />
2.1 Die Gleichung x n = a . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4<br />
2.2 Die allgemeine Wurzel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.3 Potenzen mit rationalem Exponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
2.4 Das Rechnen mit rationalen Exponenten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
2.5 Die allgemeine Potenzgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
3 Die Potenzfunktionen 9<br />
3.1 Der Funktionsbegriff . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
3.2 Die Relation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9<br />
3.3 Die Funktion als spezielle Funktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . <strong>10</strong><br />
4 Eigenschaften <strong>de</strong>r Potenzfunktionen <strong>10</strong><br />
4.1 Die Umkehrfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
4.2 Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Verlaufs von <strong>de</strong>m Funktionsgraphen . . . . . . . . . . . . . 13<br />
4.3 Strecken o<strong>de</strong>r Stauchen <strong>de</strong>s Funktionsgraphen . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
4.4 Die Verschiebung <strong>de</strong>s Graphen nach links . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13<br />
5 Exponetial- und Logarithmusfunktionen 14<br />
5.1 Die Exponentialfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15<br />
6 Der Zusammenhang von folgen<strong>de</strong>n Graphen 16<br />
7 Einfache Exponetialgleichungen 16<br />
A Übungsaufgaben zu Kapitel 1 <strong>Algebra</strong> und zum Kapitel 1 Geometrie 18<br />
B Aufgaben zum Kapitel 1 <strong>Algebra</strong> 18<br />
C Aufgaben zum Kapitel 1 Geometrie 18<br />
D <strong>Algebra</strong>ische Gleichungen höheren Gra<strong>de</strong>s 19<br />
ALGEBRA <strong>10</strong>. JAHRGANGSSTUFE<br />
1
1 Die Potenzrechnung und ihre Gesetze<br />
Potenzen kennen wir auch schon aus <strong>de</strong>r 7. Jahrgangsstufe, allerdings mit <strong>de</strong>r Einschränkung,<br />
daß <strong>de</strong>r Exponent eine natürliche Zahl war. Diese Einschränkung wird in diesem Jahr aufgehoben,<br />
<strong>de</strong>nnoch beginnen wir mit einer grundlegen<strong>de</strong>n Wie<strong>de</strong>rholung o<strong>de</strong>r wir steigen wie<strong>de</strong>r<br />
bei <strong>de</strong>n natürlichen Exponenten ein.<br />
1.1 Definition und Gesetze für <strong>de</strong>n Exponent aus <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>r<br />
natürlichen Zahlen<br />
Wir klären erst die Frage, was wir unter einer Potenz verstehen.<br />
Bei <strong>de</strong>r Potenz a b heißt a die Basis und b <strong>de</strong>r Exponent. Dabei gibt<br />
b an, wieoft a mit sich selbst multipliziert wur<strong>de</strong>.<br />
Jetzt wer<strong>de</strong>n wir uns die von <strong>de</strong>r Physik her bekannten, Potenzgesetze uns betrachten.<br />
Das erste lautet:<br />
a m · a n = a m+n<br />
Wie es zu dieser Gesetzmäßigeit kommt, können wir leicht nachvollziehen: wir haben m mal<br />
a mit sich selbst multipliziert und a n mal mit sich selbst multipliziert vorliegen. Damit<br />
han<strong>de</strong>lt es sich um die Summe von n+m, wo a mit sich selbst multipliziert wird. Das zweite<br />
Potenzgesetz lautet:<br />
(a m ) n = a mn<br />
Auch hier ist <strong>de</strong>r Nachvollzug nicht weiter schwierig: a wird erst m mal mit sich selbst<br />
malgenommen und dann noch n mal mit sich selbst multipliziert.<br />
a m · b m = (ab) m<br />
Hier haben wir a und b m mal mit sich selbst multipliziert vorliegen. Da bei<strong>de</strong> Basen a und<br />
b mit ein und <strong>de</strong>m selben Exponenten potenziert wer<strong>de</strong>n, kann man das Produkt aus a und<br />
b mit m potenzieren.<br />
a m<br />
b m = (a b )m<br />
2
Auch hier ist das Nachvollziehen nicht weiter schwer: Im Nenner haben wir b m mal potenziert<br />
und auch a im Zähler ist m mal potenziert. Daher können wir auch <strong>de</strong>n Bruch a/b mit<br />
m potenzieren.<br />
a m : a n = a m−n<br />
Die Bergründung für dieses Gesetz ist i<strong>de</strong>ntisch mit <strong>de</strong>r <strong>de</strong>s ersten Gesetzes. Wir haben a im<br />
Zähler m mal und im Nenner n mal vorliegen. Wir können mittels <strong>de</strong>n Körperaxiomen <strong>de</strong>n<br />
Nenner und Zähler zu a m−n kürzen. Bevor wir unsere gewonnenen Erkenntnisse anwen<strong>de</strong>n<br />
wollen, wollen wir nicht nur auf natürliche Zahlen im Exponenten zurückgreifen, son<strong>de</strong>rn<br />
auch auf die ganzen Zahlen erweitern. Dabei treffen wir folgen<strong>de</strong> Festlegung:<br />
a −m = 1<br />
a m<br />
1.2 Anwendung <strong>de</strong>r Potenzgesetze<br />
Die Anwendung <strong>de</strong>r Potenzgesetze erstreckt sich im Allgemeinen auf komplexe Aufgaben.<br />
Entschei<strong>de</strong>nd ist dabei die richtige Vorgangsweise, die man nur durch Übung erhält: Beispiel<br />
: Vereinfache folgen<strong>de</strong>n Term:<br />
Nach <strong>de</strong>m 3.Potenzgesetz ist gültig:<br />
x + y y − x<br />
(<br />
x −2 − y −2 )4 (<br />
x −1 + y −1 )4 ( x + y<br />
x 3 y 3 )4<br />
x + y<br />
(<br />
x −2 − y−2 · y − x<br />
x −1 + y−1 · x + y<br />
x 3 y 3 )4<br />
Nun wen<strong>de</strong>n wir bei <strong>de</strong>n ersten bei<strong>de</strong>n Brüchen die oben genannte Definition an und machen<br />
<strong>de</strong>n Nenner <strong>de</strong>s entstan<strong>de</strong>nen Doppelbruchs gleichnamig:<br />
( (x + y)(y2 − x 2 )<br />
y 2 −x 2<br />
· y+x · x 2 y 2 xy x3 y 3 )4<br />
Nach<strong>de</strong>m wir nun noch gekürzt haben, gibt sich folgen<strong>de</strong>s Bild:<br />
1 4 = 1<br />
Aufgabe: Vereinfache mittels <strong>de</strong>n Potenzgesetzen folgen<strong>de</strong>n Term:<br />
1<br />
b<br />
(<br />
− 1 a<br />
a<br />
+ b b a<br />
) −1 (<br />
1<br />
a + 1 b<br />
2<br />
) −1 (<br />
1<br />
b−a<br />
1<br />
) −1<br />
ab<br />
3
2 Potenzen mit reellen Exponenten<br />
2.1 Die Gleichung x n = a<br />
Eine Gleichung solcher Form haben wir bereits kennengelernt. Die Reinquadratische Gleichung.<br />
Es kommt freilich auch vor, daß <strong>de</strong>r Exponent von <strong>de</strong>r Basis x eine beliebige an<strong>de</strong>re<br />
Zahl ist.<br />
Beispiel<br />
x 4 = 81; x 1 = 3; x 2 = −3<br />
o<strong>de</strong>r<br />
o<strong>de</strong>r ein weiteres Beispiel<br />
x 3 = 8; x = 2<br />
x 6 = −64ul<br />
ul = unlösbar<br />
Wir wollen uns aber zunächst solchen Gleichungen wiedmen, wo x größer gleich 0 ist. Bevor<br />
wir nun die Lösung einer solchen Gleichung fin<strong>de</strong>n wollen, betrachten wir erst folgen<strong>de</strong>n<br />
Zusammenhang: Ein Term a sei größer Null, ein weiterer Term b sei größer als <strong>de</strong>r Term<br />
a. Was passiert, wenn bei<strong>de</strong> Terme mit <strong>de</strong>m gleichen, beliebigen Exponenten n potenziert<br />
wer<strong>de</strong>n Die Lösung dieser Frage wird als <strong>erstes</strong> Monotoniegesetz (monoton = gleichbleibend)<br />
bezeichnet. Es lautet:<br />
Ist ein Term b größer als <strong>de</strong>r Term a, <strong>de</strong>r größer o<strong>de</strong>r gleich Null<br />
ist, und wer<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Terme mit <strong>de</strong>m gleichen n potenziert, dann<br />
ist b n größer als a n<br />
Dieser Satz muß nun natürlich bewießen wer<strong>de</strong>n. Dazu benötigen wir noch die Formel<br />
a n − b n = (a − b)(a n−1 + an − 2b + ...b n−1 )<br />
Diese Formel kann durch ausrechnen leicht verifiziert wer<strong>de</strong>n. Aus <strong>de</strong>r Bedingung, daß a kleiner<br />
b ist, folgt, daß die Differenz a-b negativ ist. Zum Beweisen <strong>de</strong>s Monotoniegesetzes gehen<br />
wir so vor: Wir bil<strong>de</strong>n die Differenz a n − b n und zerlegen diese nach <strong>de</strong>r oben aufgezeigten<br />
Formel. Laut Voraussetzung ist a-b negativ, die zweite Klammer aber positiv, weil a und b<br />
größer Null sind und diese Klammer aus einer Summe besteht. Damit ist aber das Produkt<br />
wie<strong>de</strong>r negativ und damit die Differenz a n − b n wie<strong>de</strong>r negativ Das be<strong>de</strong>utet, daß a n wie<strong>de</strong>r<br />
kleiner als b n ist und damit ist das Monotoniegesetz für alle <strong>de</strong>rartigen Potenzen bewießen.<br />
Das Monotoniegesetz benötigen wir nämlich zu einem Lösungsverfahren <strong>de</strong>rartiger Gleichungen,<br />
nämlich <strong>de</strong>r numerischen Lösung. Wir bedienen uns hier <strong>de</strong>m von <strong>de</strong>r Wurzelrechnung<br />
her bekannten Intervallschachtelung.<br />
Beispiel<br />
x 3 = 77<br />
4
Die erste Abschätzung sieht wie folgt aus:<br />
Nun nehmen wir die erste Verfeinerung vor:<br />
Noch eine weitere feinere Abschätzung<br />
4 3 = 64 < 77 < 125 = 5 3<br />
4, 2 3 = 74, 09 < 77 < 79, 52 = 4, 3 3<br />
4, 25 3 = 76, 77 < 77 < 77, 31 = 4, 26 3<br />
Mit diesem Verfahren nähern wir uns also Schritt für Schritt näher an die Lösung ein, wir<br />
kreisen die Lösung also ein. Eins wird aber <strong>de</strong>utlich: Die exakte Lösung fin<strong>de</strong>n wir nur<br />
mühselig, wir benötigen ein leistungsfähigeres Verfahren.<br />
2.2 Die allgemeine Wurzel<br />
Die Lösung <strong>de</strong>r quadratischen Gleichung, die einen Spezialfall <strong>de</strong>r jetzigen Gleichungen darstellt,<br />
wur<strong>de</strong> auch als Wurzel <strong>de</strong>finiert. Nun wer<strong>de</strong>n wir mit folgen<strong>de</strong>r Definition <strong>de</strong>n Wurzelbegriff<br />
etwas erweitern:<br />
Für n aus <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>r natürlichen Zahlen bezeichnet die n-te<br />
Wurzel aus a n√ a die Lösung <strong>de</strong>r Gleichung x n = a. Dabei bezeichnen<br />
wir a als <strong>de</strong>n Radikanten und n <strong>de</strong>n Wurzelexponenten.<br />
Wir müssen allerdings in Bezug auf a und <strong>de</strong>n Exponenten n eine Fallunterscheidung durchführen.<br />
• Der Exponent ist ungera<strong>de</strong> : Dies be<strong>de</strong>utet für a folgen<strong>de</strong>s: a kann sowohl positiv<br />
als auch negativ sein, da ja eine ungera<strong>de</strong> Zahl vom Faktor -1 immer negativ ist und<br />
damit diese Wurzel als Lösung <strong>de</strong>r Gleichung <strong>de</strong>finiert ist. a ist somit aus <strong>de</strong>r Menge<br />
<strong>de</strong>r Reellen Zahlen.<br />
• <strong>de</strong>r Exponent ist gera<strong>de</strong>: Hier sind Lösungen <strong>de</strong>r Gleichung nur dann möglich, wenn<br />
a positiv ist, da sich eine gera<strong>de</strong> Anzahl vom Faktor -1 zum Positiven wan<strong>de</strong>lt. a ist<br />
also hier aus <strong>de</strong>r Menge <strong>de</strong>r positiven Reellen Zahlen.<br />
2.3 Potenzen mit rationalem Exponenten<br />
In diesem Kapitel soll nun die Wurzelrechnung aufgefrischt wer<strong>de</strong>n und auch eine Verallgemeinerung<br />
ist angestrebt. Wenn wir eine Wurzel quadrieren, dann hebt sich Quadrieren und<br />
Wurzelziehen gegeneinan<strong>de</strong>r auf:<br />
√ a 2 = a<br />
5
Die allegemeine Formulierung sieht dann so aus:<br />
n√ a n = a<br />
Vergleichen wir das nun mit <strong>de</strong>r Multiplikation, stoßen wir auf dieselbe Tatsache:<br />
(nr) 1 r = n<br />
Dabei han<strong>de</strong>lt es sich um die Eigenschaft <strong>de</strong>s inversen Elements , was be<strong>de</strong>uten will, daß<br />
Wurzel und Potenz zueinan<strong>de</strong>r Invers sind. Allerdings ist es etwas mühselig und unübersichtlich,<br />
wenn wir ständig mit Wurzeln arbeiten. Deshalb wird die allgemeine Wurzel auch noch<br />
so <strong>de</strong>finiert:<br />
n√ a = a<br />
1<br />
n<br />
Wird allerdings die n-te Wurzel aus einer Potenz gezogen, dann erweitern wir obrige Festlegung:<br />
n√<br />
am = a m n<br />
Die letztere Wurzel hat aber auch noch eine an<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung: Sie ist die Lösung <strong>de</strong>r Gleichung<br />
x n = a m<br />
2.4 Das Rechnen mit rationalen Exponenten<br />
I. Multiplikation mit gleicher Basis<br />
a p m · a q n<br />
= a p m + q n<br />
Die Beweisführung wird wie folgt geführt. Zunächst sprechen wir nur von gleichnamigen<br />
Exponenten<br />
a p q<br />
m · a m<br />
Sieht nach Anwendung von Potenzgesetz 3 so aus:<br />
(a 1 m ) p (a 1 m )<br />
q<br />
Nun kann man ausklammern und nach Potenzgesetz 1 ist nun gültig:<br />
Daraus folgt dann nach Potenzgesetz 2<br />
(a 1 m )<br />
p+q<br />
a p m + q m<br />
Die Regel ist also für gleichnamige Brüche als Exponenten schon verfiziert, bei ungleichnamigen<br />
Brüchen erfolgt die Regel nach <strong>de</strong>m Gleichnamigmachen.<br />
II. Potenzieren einer Potenz<br />
6
(a p m )<br />
q<br />
n<br />
= a<br />
pq<br />
mn<br />
Der Beweis dieses Gesetzes wird etwas komplizierter als <strong>de</strong>r letzte, aber wir beißen uns schon<br />
durch. Wir substituieren die linke Seite mit x und die rechte Seite mit y.<br />
und<br />
x = (a p m )<br />
q<br />
n<br />
y = a pq<br />
mn<br />
Wir wen<strong>de</strong>n nun ein sehr geläufiges Beweisverfahren an: Wir wer<strong>de</strong>n durch gezielte Umformungen<br />
zeigen, daß die rechte Seite aus <strong>de</strong>r linken hervorgeht. Wir potenzieren zuerst x mit<br />
<strong>de</strong>m Produkt mn.<br />
x mn = {(a p q<br />
m ) n }<br />
mn<br />
Nach <strong>de</strong>n grundlegen<strong>de</strong>n Potenzgesetzen können wir nun wie folgt umformen<br />
{{(a p m )<br />
1<br />
n } q } mn<br />
Nun können wir wie<strong>de</strong>rum auf die uns zur Verfügung stehen<strong>de</strong>n Potenzgesetze zurückgreifen<br />
und schreiben:<br />
{(a p 1<br />
m ) n }<br />
qmn<br />
Nun können wir mittels Potenzgesetz für ganze Zahlen m und n in die Klammern multiplizieren<br />
und damit ergibt sich die linke Seite, also x zu<br />
Potenzieren wir nun auch y mit mn , so folgt<br />
x mn = a pq<br />
y mn = (a pq<br />
mn ) mn = (a 1<br />
mn ) pqmn = a pq<br />
Nach <strong>de</strong>m x = y, also bei<strong>de</strong> Seiten übereinstimmen ist diese Gesetzmäßigkeit allgemein gültig.<br />
III. Gleiche Basen und verschie<strong>de</strong>ne Exponeten<br />
a p m · b<br />
p<br />
m<br />
= (ab)<br />
p<br />
m<br />
Beim potenzieren mit m ergibt sich für die linke Gleichungsseite<br />
(a p m · b<br />
q<br />
n ) m = a p · b p = (ab) p<br />
Führen wir diese Potenzierung noch mit <strong>de</strong>r rechten Seite durch ergibt sich<br />
{(ab) p m } m = (a · b) p<br />
Bei<strong>de</strong> Seiten stimmen über ein und daher ist auch diese Erweiterung <strong>de</strong>r bisherigen Potenzgesetze<br />
gezeigt. Analog läßt sich dieselbe Regel für die Division zeigen. Es lautet dann:<br />
a m<br />
b m = (a b )m<br />
7
2.5 Die allgemeine Potenzgleichung<br />
Bisher haben wir nur einen Spezialfall <strong>de</strong>r Potenzgleichug x n = a. Dabei stand bei <strong>de</strong>m x kein<br />
konstanter Faktor und in keinem weiteren Glied <strong>de</strong>s Termes kam x in einer an<strong>de</strong>ren Potenz<br />
vor. In <strong>de</strong>n jetzigen Gleichungen sind diese bei<strong>de</strong>n Merkmale nicht mehr ausgeschlossen.<br />
Diese Gleichungsart erfor<strong>de</strong>rt allerdings eine Verfeinerung unseres Lösungsverfahrens. Wir<br />
erarbeiten anhand eines Beispiels die Lösung einer <strong>de</strong>rartigen Gleichung.<br />
Beispiel<br />
√<br />
ax + b 4 x 2 3√ x 6 = b 2 − a 2<br />
In dieser Gleichung kommen sowohl Konstanten als auch mehrere Exponenten bei x vor. Die<br />
Lösung geht in folgen<strong>de</strong>n Schritten vorsich.<br />
1. Schritt übersetzen in Hochzahlschreibweise<br />
ax + b{x 2 · x 2 } 1 4 = b 2 − a 2<br />
Nach weiterer Umformung mittels <strong>de</strong>r Potenzgesetze kommen wir zu <strong>de</strong>r Zeile:<br />
ax + b(x 4 ) 1 4 = b 2 − a 2<br />
Daraus wird dann auch diese Zeile verständlich :<br />
ax + b|x| = b 2 − a 2<br />
Der Betrag ist hier notwendig, weil auch negative x mit 4 potenziert positive x ergeben.<br />
Daher sehen wir bereits, wo <strong>de</strong>r Betrag von Nöten ist: Bei geradzahligen Exponenten. Um<br />
aber jetzt weiter nach x auflösen können, müssen wir <strong>de</strong>n Betrag auflösen. Dazu wird aber<br />
eine Fallunterscheidung nötig. Der Betrag kann größer gleich Null und kleiner Null sein.<br />
Also ergeben sich folgen<strong>de</strong> bei<strong>de</strong> Fälle.<br />
Fall I : |x| > 0<br />
ax + bx = b 2 − a 2<br />
Auf <strong>de</strong>r linken Seite klammern wir x aus und formen die rechte Seite mit <strong>de</strong>r 3. binomischen<br />
Formel um<br />
x(a + b) = (a + b)(b − a)<br />
Damit ergibt sich die erste Lösung zu<br />
Der zweite Fall ist Fall II |x| < 0<br />
x = b − a<br />
ax − bx = b 2 − a 2<br />
Wir führen die gleichen Operationen wie bei Fall I durch und klammern auf <strong>de</strong>r rechten<br />
Seiten ein Minus aus:<br />
x = −(a + b)<br />
Somit ist die Lösungsmenge dieser Gleichung ist dann<br />
L = {(b − a); −(a + b)}<br />
Nun fassen wir unsere Lösungsschritte in einem allgemeinen Lösungsschemata zusammen.<br />
8
1. Übersetzen <strong>de</strong>r Wurzelschreibweise in Hochzahlschreibweise<br />
2. Vereinfachung und Zusammenfassung <strong>de</strong>r Gleichung mittels<br />
<strong>de</strong>n Potenzgesetze.<br />
3. Bei gera<strong>de</strong>n Exponenten muß nach <strong>de</strong>r Vereinfachung <strong>de</strong>r Betrag<br />
wegen <strong>de</strong>r Fallunterscheidung eingeführt wer<strong>de</strong>n.<br />
4. Innerhalb <strong>de</strong>r Fälle nach x auflösen.<br />
5. Die Lösungsmenge anschreiben.<br />
3 Die Potenzfunktionen<br />
3.1 Der Funktionsbegriff<br />
Wir wollen diesen wesentlichen Begriff, beson<strong>de</strong>rs im Hinblick auf das nächste Schuljahr und<br />
die mannigfaltitge Anwendung dieses Begriffs in <strong>de</strong>r Technik noch einmal präzisieren. Wir<br />
beginnen mit <strong>de</strong>r Relation.<br />
3.2 Die Relation<br />
Wir wer<strong>de</strong>n erstmal <strong>de</strong>finieren was eine Relation ist und damit dann die Leistungsfähigkeit<br />
<strong>de</strong>s Begriffs erschließen.<br />
Eine Relation ist eine Teilmenge <strong>de</strong>s karthesischen Produkts zweier<br />
Mengen A x B. Dabei ist das karthesische Produkt die Menge<br />
aller geordneten Paare (x;y). Das Wort geordnet be<strong>de</strong>utet, daß die<br />
Koordinaten x und y nicht vertauschbar sind.<br />
Mit <strong>de</strong>r Relation haben wir das erste Mal ein Mittel in <strong>de</strong>r Hand ein Bild im Koordinatensystem<br />
in ihrer Struktur zu untersuchen. Dabei sind alle x Koordinaten Elemente <strong>de</strong>r<br />
Definitionsmenge, alle y Koordinaten Elemente <strong>de</strong>r Wertemenge. Nehmen wir als Beispiel<br />
einen Kreis, <strong>de</strong>ssen Mittelpunkt <strong>de</strong>r Ursprung <strong>de</strong>s Koordinatensystems ist.<br />
✬✩<br />
✫✪<br />
Der Kreis ist eine Teilmenge <strong>de</strong>r Ebene <strong>de</strong>s Koordinatensystems. Seine Definitionsmenge ist<br />
das Intervall<br />
[−r, r]<br />
9
Wie aber können wir die y- Werte mittels einem Gesetz darstellen Dies gelingt uns mit <strong>de</strong>m<br />
Satz <strong>de</strong>s Pythagoras. Er lautet in diesen Symbolen:<br />
nach y aufgelöst ist dies<br />
x 2 + y 2 = r 2<br />
y = +/ − √ r 2 − x 2<br />
Wir sehen also auch, daß <strong>de</strong>r Kreis sich mit einer <strong>Algebra</strong>ischen Gleichung fassen läßt. Genau<br />
auf diese Eigenschaft kommt es uns an. Und noch etwas ist ersichtlich: Je<strong>de</strong>m x Wert wer<strong>de</strong>n<br />
zwei y Werte zugeordnet. Die Zuordnung ist nicht ein<strong>de</strong>utig<br />
3.3 Die Funktion als spezielle Funktion<br />
Bei einer Funktion wird einem Element aus <strong>de</strong>r Definition nur ein Element aus <strong>de</strong>r Wertemenge<br />
zugeordnet. Damit ist die Funktion eine spezielle Form <strong>de</strong>r Relation, nämlich eine<br />
ein<strong>de</strong>utige Relation o<strong>de</strong>r eine ein<strong>de</strong>utig Zuordnung. Damit können wir die Funktion in unserer<br />
— aus frühren <strong>Algebra</strong>jahren — gewohnten Definition fassen:<br />
Eine Funktion ist eine ein<strong>de</strong>utige Zuordnung, bei <strong>de</strong>r einem x- Wert<br />
genau ein y-Wert zugeordnet wird.<br />
Man kann die Funktion auch so <strong>de</strong>uten, daß alle Paare (x,y) verschie<strong>de</strong>ne x Koordinaten<br />
aufweisen.<br />
4 Eigenschaften <strong>de</strong>r Potenzfunktionen<br />
Definition einer Potenzfunktion<br />
Eine Funktion, <strong>de</strong>ren Basis x bil<strong>de</strong>t und als Exponent eine beliebige,feste<br />
reelle Zahl hat, heißt Potenzfunktion.<br />
Wen<strong>de</strong>n wir uns nun erst Potenzfunktionen mit natürlichem Exponenten zu.<br />
<strong>10</strong>
1. Der Verlauf <strong>de</strong>s Graphen dieser Potenzfunktionen sind je schneller steigend, <strong>de</strong>sto<br />
größer <strong>de</strong>r Exponent ist.<br />
2. Der Verlauf <strong>de</strong>r Funktionsgraphen ist im Fall, daß <strong>de</strong>r Exponent gera<strong>de</strong> ist im ersten<br />
und zweiten Quadranten <strong>de</strong>s Koordinatensystems, für <strong>de</strong>n Fall, daß <strong>de</strong>r Exponent<br />
ungera<strong>de</strong> ist, im ersten und dritten Quadranten.<br />
3. Aller Potenzfunktionen gehen durch <strong>de</strong>n Ursprung <strong>de</strong>s Koordinatensystems und durch<br />
<strong>de</strong>n Punkt (1/1). Betrachten wir nun noch die gestrichelten Graphen, welche Graphen<br />
von Potenzfunktionen mit negativen, ganzen Exponenten sind. Hier haben wir folgen<strong>de</strong><br />
Feststellung:<br />
4. Die Graphen weisen für größere x, immer kleiner wer<strong>de</strong>n<strong>de</strong> y auf, sind also generell<br />
fallend.<br />
5. Je näher x gegen Null geht, <strong>de</strong>sto mehr ist die Ten<strong>de</strong>nz <strong>de</strong>r Funktionswerte gegen<br />
Unendlich.<br />
6. Für geradzahlige Exponenten ist <strong>de</strong>r Verlauf im ersten und zweiten Quadranten, für ungeradzahlige<br />
im ersten und dritten Exponenten. Für bei<strong>de</strong> Graphenarten gilt folgen<strong>de</strong><br />
Feststellung:<br />
7. Die Graphen sind im ungeradzahligen Fall punktsymetrisch bezüglich <strong>de</strong>m Koordinatenursprung,<br />
im geradzahligen Fall sind die Graphen bezüglich <strong>de</strong>r y-Achse achsensymetrisch.<br />
11
4.1 Die Umkehrfunktion<br />
Die Umkehrfunktion hat ihre Wurzeln in folgen<strong>de</strong>m Problem: Man kennt von einer Funktions<br />
einen o<strong>de</strong>r mehrere Funktionswerte, aber nicht <strong>de</strong>n o<strong>de</strong>r die dazugehörigen x- Werte<br />
(Ausgangswerte). Zusätzlich möchte man noch mit <strong>de</strong>n vorhan<strong>de</strong>nen Kenntnissen weitere<br />
Schlußfolgerungen ziehen. Um eine Umkehrfunktion zu erhalten geht man am bseten so vor:<br />
y = x n<br />
Unser Ziel muß es sein, <strong>de</strong>n bisherigen Zuordnungsmodus von x nach y in einen neuen,<br />
nämlich von y nach x zu verwan<strong>de</strong>ln. Um dies zu erreichen, müssen wir erst die Funktionsgleichung<br />
nach x auflösen.<br />
y 1 n = x<br />
Das erste Teilziel ist nun erreicht. Wissen wir nun eine Funktionswert, können wir sofort <strong>de</strong>n<br />
Ausgangswert bestimmen. Wichtig: Der Verlauf <strong>de</strong>s Graphen hat sich noch nicht<br />
geän<strong>de</strong>rt . Um aber anhand <strong>de</strong>s o<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r bekannten Funktionswerte die weitere Entwicklungen<br />
von x- Werten schlußfolgern zu können, müssen noch x und y in ihren ”Rollen” vertauscht<br />
wer<strong>de</strong>n. Denn dies hat zur Konsequenz, daß die Funktionswerte dann die Ausgangswerte <strong>de</strong>r<br />
ursprünglichen Funktion sind. Damit han<strong>de</strong>lt es sich um die Umkehrfunktion .<br />
y = x 1 n<br />
Wie können wir aber <strong>de</strong>n Graph <strong>de</strong>r Umkehrfunktion aus <strong>de</strong>m <strong>de</strong>r Orginalfunktion herausbekommen<br />
Dafür fertigen wir eine Zeichnung <strong>de</strong>r Graphen von y = x 3 und y = x 1 3<br />
Aus diesem Mo<strong>de</strong>ll Beispiel entnehmen wir: Die Graphen von Funktion und Umkehrfunktion<br />
sind bezüglich <strong>de</strong>r Gera<strong>de</strong>n y=x achsensymetrisch.<br />
Zusammenfassung Umkehrfunktion:<br />
1. Funktionsgleichung nach x auflösen<br />
2. x und y vertauschen<br />
3. Graphen sind in Bezug auf y = x achsensymetrisch<br />
12
4.2 Verän<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>s Verlaufs von <strong>de</strong>m Funktionsgraphen<br />
4.3 Strecken o<strong>de</strong>r Stauchen <strong>de</strong>s Funktionsgraphen<br />
Generell wird eine Streckung o<strong>de</strong>r Stauchung einer Potenzfunktion dadurch erreicht, daß<br />
man die verän<strong>de</strong>rliche Variable x mit einer Konstanten m multipliziet wird:<br />
Wir sehen hier eines sehr <strong>de</strong>utlich: Ist a größer als eins, dann wachsen die Funktionswerte<br />
um das a fache an, ist kleiner als 1 aber größer als 0, dann sind die Funktionswerte <strong>de</strong>r ate<br />
Teil und ist das a negativ, dann wird <strong>de</strong>r Graph an <strong>de</strong>r x-Achse zusätzlich gespiegelt.<br />
4.4 Die Verschiebung <strong>de</strong>s Graphen nach links<br />
In diesem Teil beschäftigen wir uns mit <strong>de</strong>r Frage, was passiert, wenn <strong>de</strong>r Graph einer<br />
Potenzfunktion nach links verschoben wird. Eines können wir am Verlauf <strong>de</strong>s Graphen sofort<br />
erkennen:<br />
13
Der Funktionswert, welcher ursprünglich an <strong>de</strong>r Stelle x vorhan<strong>de</strong>n war, tritt jetzt schon<br />
an <strong>de</strong>r Stelle x-a auf. In bei<strong>de</strong>n Fällen beträgt <strong>de</strong>r Funktionswert x n . Wenn wir aber x-a<br />
mit n potenzieren, wird <strong>de</strong>r vorgegebene Funktionswert nicht erreicht. Dazu müssen wir im<br />
Funktionsterm erst a addieren, um wie<strong>de</strong>r auf <strong>de</strong>n Funktionswert zu kommen<br />
x n = ((x − a) + a) n<br />
Damit haben wir im Prinzip schon hergeleitet, wie die Funktionsgraphenän<strong>de</strong>rung sich im<br />
Term bemerkbar macht. Addiert man eine Konstante a vor <strong>de</strong>m Potenzieren, dann ergibt<br />
sich eine Verschiebung nach links.<br />
Der Funtionsgraph <strong>de</strong>r Funktion<br />
y = (x + a) n<br />
geht von <strong>de</strong>m Graphen <strong>de</strong>r Funktion<br />
y = x n<br />
durch eine Linksverschiebung hervor.<br />
Nun kommen wir auch noch zum zweiten Fall, welcher in <strong>de</strong>m obigen Koordinatensystem<br />
eingezeichnet ist. Die Rechtsverschiebung.<br />
Wir ersehen <strong>de</strong>utlich, daß <strong>de</strong>r Funktionswert, <strong>de</strong>r ursprünglich an <strong>de</strong>r Stelle x vorkam nun<br />
erst an <strong>de</strong>r Stelle x+a vorkommt. Wie<strong>de</strong>r ist <strong>de</strong>r Funktionswert x n . Um aber nun <strong>de</strong>n Funktionswert<br />
zu erlangen, müssen wir vor <strong>de</strong>m potenzieren a abziehen:<br />
Damit halten wir fest:<br />
Der Graph <strong>de</strong>r Funktion<br />
x n = ((x + a) − a) n<br />
y = (x − a) n<br />
geht von <strong>de</strong>m Graph <strong>de</strong>r Funktion<br />
y = x n<br />
durch eine Rechtsverschiebung hervor.<br />
5 Exponetial- und Logarithmusfunktionen<br />
Diese Funktionsarten erweitern unsere bisherigen mathematischen Horizont in <strong>de</strong>r Weise,<br />
daß nochmals eine Rechenart neben <strong>de</strong>m Potenzieren hinzukommt.<br />
14
5.1 Die Exponentialfunktion<br />
Wir betrachten uns folgen<strong>de</strong>s Beispiel: Eine neue angelegte Waldkultur verdoppelt ihren<br />
Bestand pro Jahr. Wir nehmen an, daß keine Wachstumsbeinträchtigungen bestehen und<br />
Betrachten die Vermehrung <strong>de</strong>s Bestan<strong>de</strong>s über die Jahre. Dabei ist <strong>de</strong>r Bestand <strong>de</strong>s Anfangsjahres<br />
1.<br />
x= Jahr 0 1 2 3 4 Wir erkennen, daß die gesamten y- Werte samt und son<strong>de</strong>rs<br />
y= Bestand 1 2 4 8 16<br />
Potenzen mit <strong>de</strong>r Basis 2 sind und die Exponenten mit <strong>de</strong>m x-Wert i<strong>de</strong>ntisch ist. Daher<br />
kommen wir auf die Funktionsgleichung<br />
y = 2 x<br />
Die allgemeine Gleichung einer Exponetialfunktion lautet<br />
y = a x<br />
In einem Koordinatensystem sieht das ganze graphisch so aus:<br />
Am Verlauf <strong>de</strong>s Graphen sind folgen<strong>de</strong> Punkte für je<strong>de</strong> Expoentialfunktion gültig:<br />
1. Alle Graphen einer beliebigen Exponetialfunktion gehen durch <strong>de</strong>n Punkt (0,1)<br />
15
2. Der Graph steigt für Basen, die größer sind als 1, steigt <strong>de</strong>r Graph für x, welche größer<br />
1 sind, streng monoton an.<br />
3. Für x-Werte, die kleiner sind als 0 nähert sich <strong>de</strong>r Graph immer mehr <strong>de</strong>r x- Achse<br />
an, erreicht sie aber nie ganz. Somit hat eine normal verlaufen<strong>de</strong> Exponetialfunktion<br />
keine Nullstellen.<br />
6 Der Zusammenhang von folgen<strong>de</strong>n Graphen<br />
Dieser Zusammenhang ist vorallem in Bezugnahme auf <strong>de</strong>n Graphen <strong>de</strong>r Funktionen und<br />
<strong>de</strong>ren Symetrie zueinan<strong>de</strong>r von höchstem Interesse. Wir beleuchten diesen Zusammenhang<br />
nun mit <strong>de</strong>n Mitteln unserer bisherigen <strong>Algebra</strong>.Ausgegangen wird dabei von <strong>de</strong>n Funktionen<br />
f(x) = a x<br />
und<br />
g(x) = ( 1 a )x<br />
Betrachten wir nun die erste Funktion für x Werte, welche kleiner Null sind: Dann ergibt<br />
sich folgen<strong>de</strong>s Bild:<br />
f(x) = a −x = 1 a x = (1 a )x<br />
Wir haben mit dieser Überlegung nun allgemein bewiesen, daß die Funktionswerte von negativen<br />
x-Werten <strong>de</strong>r Funktion f(x) mit <strong>de</strong>n Funktionswerten von positiven x-Werten <strong>de</strong>r<br />
Funktion g(x) übereinstimmen. Damit können wir folgen<strong>de</strong> Symetriegleichung erstellen:<br />
f(−x) = g(x)<br />
Diese Gleichung ist Ausdruck für die Achsensymetrie bezüglich <strong>de</strong>r y-Achse. Damit haben<br />
wir erkannt, daß die Funktionsgraphen <strong>de</strong>r Funktionen g(x) und f(x) durch Spiegelung an<br />
<strong>de</strong>r y-Achse voneinan<strong>de</strong>r hervorgehen. Technische Beispiele für bei<strong>de</strong> Funktionstypen fin<strong>de</strong>n<br />
wir in Physik und Biologie wie<strong>de</strong>r. In <strong>de</strong>r Biologie kennt man das sogenannte exponetielle<br />
Wachstum, welches sich darauf bezieht, daß sich z.B. eine Bakterienkultur in einem bestimmten<br />
Zeitintervall sich verdoppelt. In <strong>de</strong>r Physik ist hier für die Funktionstype g(x) folgen<strong>de</strong>s<br />
Beispiel zu nennen. Dabei geht man davon aus, daß ein radioaktiver Stoff in gleichen Zeitintervall<br />
seine Strahlung um jeweils <strong>de</strong>n gleichen Bestandteil verringert. Die Zeit, an welcher<br />
nur noch die Hälfte <strong>de</strong>s radioaktiven Stoffes vorhan<strong>de</strong>n ist, nennt man die Halbwertszeit. Sie<br />
beträgt bei Radium ca 1600 Jahre.<br />
7 Einfache Exponetialgleichungen<br />
Diese Gleichungsart kann man anschaulich zunächst einmal mit <strong>de</strong>r Nullstellensuche einer<br />
verschobenen, allgemeinen Exponentialfunktion ansehen. Diese Gleichungen haben meist<br />
16
folgen<strong>de</strong>s Aussehen.<br />
3 x + 7 = 72 x<br />
Die erste Lösungsart, die hier ausgeführt wird ist die sogenannte Substitutionslösung. Wir<br />
formen wie folgt nach <strong>de</strong>n Potenzgesetzen um:<br />
3 x + 7 = 8 · 9 x<br />
gleichbe<strong>de</strong>utend mit<br />
3 x + 7 = 8 · (3 x ) 2<br />
Nun ersetzen wir <strong>de</strong>n Term 3 x mit m. Damit ergibt sich<br />
m + 7 = 8m 2<br />
Diese quadratische Gleichung lösen wir mittels Lösungsformel o<strong>de</strong>r quadratischen Ergänzung<br />
auf und erhalten:<br />
m = 1<br />
o<strong>de</strong>r<br />
m = − 7 8<br />
Nun machen wir die Substitution rückgängig und erhalten:<br />
3 x = 1<br />
damit nach Definition x= 0. Ein an<strong>de</strong>res Verfahren wäre die Lösung über Gleichheit <strong>de</strong>r<br />
Basen. . Diese Lösungsart basiert auf <strong>de</strong>m Monotoniegesetz.<br />
2 x + 16 = 4 x<br />
Alle vorkommen<strong>de</strong>n Zahlen in dieser Gleichung sind 2er Potenzen und können folgen<strong>de</strong>rmaßen<br />
umgeformt wer<strong>de</strong>:<br />
2 x + 2 4 = 2 2x<br />
Nun können wir über das Monotoniegesetz nur die Exponentengleichung lösen:<br />
damit ist<br />
x + 4 = 2x<br />
x = 4 3<br />
17
A Übungsaufgaben zu Kapitel 1 <strong>Algebra</strong> und zum Kapitel<br />
1 Geometrie<br />
B Aufgaben zum Kapitel 1 <strong>Algebra</strong><br />
1. Vereinfache folgen<strong>de</strong>n Term mit <strong>de</strong>n dir bekannten Rechen- und Potenzgesetzen<br />
( a−m−5 · b m−6 a<br />
a m−4 · b −m−9 )−2 : (<br />
b 2m+1 )2 =<br />
2. Vereinfache mittels <strong>de</strong>n Gesetzen zur Bruchrechnung und Potenzrechnung <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n<br />
Term<br />
−4x 2n<br />
x 2n − y − xn − y n<br />
2n x n + y + xn + y n<br />
n x n − y = n<br />
3. Klammere geschickt aus und vereinfache weiter:<br />
x n+2 + 2x n+1 − x n<br />
x n + am+6 + a m+4 − a m+2<br />
a m+2 =<br />
4. Führe folgen<strong>de</strong> Polynomdivisionen mittels <strong>de</strong>r dir bekannten Metho<strong>de</strong> durch<br />
a)<br />
b)<br />
c)<br />
(3a 2 + 6a 2 b + 9a 2 c + 2ab 2 + 4b 3 − abc + 4b 2 c − 3bc 2 ) : (a + 2b + 3c) =<br />
(12a 6 − 14a 5 + 44a 3 − 58a 2 − 8a + 24) : (4a 2 + 2a − 6) =<br />
( 1 4 m4 − 13<br />
24 m3 + 1 3 m2 − 17<br />
72 m + 1 6 ) : (1 3 m − 1 2 ) =<br />
C Aufgaben zum Kapitel 1 Geometrie<br />
1. München bewegt sich in 24 Stun<strong>de</strong>n auf einem Kreis mit 4260 km Radius um die<br />
Erdachse. Wie groß ist die Bahngeschwindigkeit von München bei dieser Bewegung<br />
2. Die Er<strong>de</strong> bewegt sich in einem Jahr um die Sonne auf einer kreisähnlichen Bahn mit<br />
<strong>de</strong>m Radius 150 Mio. Kilometer. Wie groß ist ihre Bahngeschwindigkeit in <strong>de</strong>r Einheit<br />
Kilometer/Sekun<strong>de</strong>.<br />
18
3. Berechne die fehlen<strong>de</strong>n Stücke <strong>de</strong>s Kreissektors<br />
a b c d e<br />
r 5 5<br />
α 1 1 45 60<br />
b 1 1 π/2 5<br />
Berechne zu <strong>de</strong>n Aufgaben a bis e auch jeweils die Sektorenfläche.<br />
4. Die Er<strong>de</strong> hat einen Radius von etwa 6370km.<br />
a) Wie lange ist <strong>de</strong>r Äquator<br />
b) Nehmen wir an, <strong>de</strong>r Äquator ist 40000 km lang. Wir verlängern das Seil um einen<br />
Kilometer. Wie breit ist jetzt <strong>de</strong>r Abstand zwischen Er<strong>de</strong> und Seil<br />
5. Der große Zeiger einer Uhr ist 4cm, <strong>de</strong>r kleine ist 3cm lang.<br />
a) Welchen Gesamtweg haben die bei<strong>de</strong>n Zeiger in einer Stun<strong>de</strong> zurückgelegt<br />
b) Welche Gesamtfläche überstreichen dabei die Zeiger<br />
6. Der Umfang eines kreisförmigen Teiches ist 150m.<br />
a) Wie groß ist seine Fläche<br />
b) Um diesen Teich führt ein 2m breiter Weg. Bestimme seine Fläche.<br />
c) Stelle eine allgemein gültige Formel zur Berechnung eines Kreisringes auf.<br />
7. Beweise, daß die drei schraffierten Flächen von Figur 1 genau so groß sind wie das von<br />
ihnen eingeschlossene, rechtwinklige Dreieck.<br />
8. Berechne <strong>de</strong>n schraffierten Flächeninhalt von Figur 2 allgemein.<br />
D <strong>Algebra</strong>ische Gleichungen höheren Gra<strong>de</strong>s<br />
In diesem Kapitel wollen wir die Lösungsmöglichkeiten einer Gleichung <strong>de</strong>s Typs<br />
ax n + bx n−1 + cx n−2 + ... + mx + l = 0<br />
befassen. Derartige Gleichungen kennen wir jetzt nur bis n=2. Dies ist natürlich sehr wenig.<br />
Da aber auch Gleichungen mit n> 2 zu lösen sind, müssen wir auch neue Lösungsverfahren<br />
erschließen. Allerdings gibt es für solche Gleichungen keine so kompakten Lösungsformeln<br />
wie für die quadratischen Gleichungen. Aber man kann <strong>de</strong>m mit einem Griff aus <strong>de</strong>r mathematischen<br />
Trickkiste Abhilfe verschaffen, wir wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>n nächsten Schritten sehen,<br />
wie genau. Wenn wir uns an die Herleitung <strong>de</strong>s Monotoniegesetzes <strong>de</strong>nken, dann haben wir<br />
damals, zwar mit an<strong>de</strong>ren Symbolen folgen<strong>de</strong> Formel hergeleitet:<br />
(x − x 0 ) · (r 1 x n−1 + r 2 x n−2 + ... + r n )<br />
19
Bei x 0 han<strong>de</strong>lt es sich um eine Lösung <strong>de</strong>r vorliegen<strong>de</strong>n Gleichung, welche man mittels<br />
gezieltem Raten erhält. Somit haben wir im Grundschema folgen<strong>de</strong> Zerlegugsmöglichkeit:<br />
P olynom = (x − x 0 ) · Restpolynom<br />
Dabei ist das Restpolynom genau um einen Grad nidriger als das vorgegebene Polynom.<br />
Damit haben wir aber eine Möglichkeit, durch diese Produktzerlegung die Gleichung an<br />
sich auf ein niedrigeres n erabsetzen zu können. Das Restpolynom dabei ist durch die in<br />
Kapitel 1.3 angesprochene Polynomdivision zu erreichen. Eine geometrische Deutung dieser<br />
Gleichungen ist folgen<strong>de</strong>: Es han<strong>de</strong>lt sich um Nullstellen <strong>de</strong>r Funktion<br />
f(x) = ax n + bx n−1 + ... + l<br />
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Aufgaben zur Logarithmus<strong>de</strong>finition<br />
Die folgen<strong>de</strong>n Aufgaben sollen <strong>de</strong>n Umgang mit <strong>de</strong>r neuen Definition einüben.<br />
1. Bestimme mittels Logarithmus<strong>de</strong>finition und dir bekannten Gesetzmäßigkeiten <strong>de</strong>n<br />
Wert folgen<strong>de</strong>r Logarithmen.<br />
a)<br />
log 5 √ a<br />
3√<br />
8a3 =<br />
b)<br />
log a 4<br />
1<br />
a b =<br />
c)<br />
log e<br />
3 √ e =<br />
d)<br />
log 2 4096 =<br />
e)<br />
log 3<br />
1<br />
9 =<br />
2. Bestimme in folgen<strong>de</strong>n Gleichungen die Variable x<br />
a)<br />
b)<br />
c)<br />
log x 27 = 3<br />
log x<br />
a 3<br />
a 6 b 3 = 2<br />
log x<br />
3 √ a 5 = a 2<br />
d)<br />
3 log 3 1 9 = x<br />
21