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Ausgabe Juli 2013 - Golf Ticker

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<strong>Ausgabe</strong> <strong>Juli</strong> <strong>2013</strong>


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2 GOLF TICKER 7/13


EDITORIAL<br />

Von der Lust und Last<br />

ein Favorit zu sein – so könnten die hoch spannenden<br />

und interessanten Geschichten aus der Welt des <strong>Golf</strong>sports<br />

in dieser neuen <strong>Ausgabe</strong> des GOLF TICKER alle<br />

übertitelt sein. Tiger Woods ist quasi bei jedem Turnier,<br />

wo er antritt, der absolute Favorit, besonders bei den Big<br />

Four. Die <strong>Golf</strong>welt erwartet von ihm, dass er den Major-<br />

Rekord von Jack Nicklaus (18 Titel) einstellen und überflügeln<br />

kann. Wie hörte man vom Kollegen Padraig<br />

Harrington: „Er braucht nur noch vier mehr zu gewinnen.<br />

Und er hat dafür noch viele Jahre Zeit. In der Woche,<br />

in der er gut spielt, gewinnt er auch. Nicht viele<br />

Spieler können das von sich sagen, ‚wenn ich gut drauf<br />

bin, dann gewinne ich.‘ Alles, was er tun muss, ist auf die richtige Woche zu warten!“ Nun,<br />

bei der 113. <strong>Ausgabe</strong> der U.S. Open erwischte der Tiger eine aus der Kategorie „muss nicht<br />

sein“, legte seinen schlechtesten Score bei diesem Major überhaupt hin und beendete mit<br />

13 über Par das Turnier. Wobei sich jetzt im Nachhinein herausstellte, dass er sich bei The<br />

Players Championship eine Zerrung im linken Ellbogen zugezogen hatte, die ihm<br />

a) Schmerzen bereitete und b) in der Woche von Merion sehr stark behinderte. Er wird<br />

nun einige Wochen pausieren und dadurch auch die AT&T National verpassen, wo er der<br />

Titelverteidiger ist.<br />

Wer sicher auch noch lange an diese eine Woche der U.S. Open zurückdenken wird, ist<br />

Phil Mickelson, der als großer Favorit und Führender auf die Schlussrunde ging, zum<br />

sechsten Mal die Chance auf den Sieg vergab und wieder nur Zweiter wurde! Wie es dazu<br />

kam, schildern wir Ihnen ausführlich in unserer Titelgeschichte ab Seite 30. Inbee Park<br />

hatte es als Favoritin auf den Erfolg beim zweiten Major der Damen in dieser Saison sehr<br />

viel besser gemacht und trotz einer hochdramatischen Schlussphase am Ende triumphiert.<br />

Damit hat die Südkoreanerin nun auch die Chance auf den Grand Slam of <strong>Golf</strong> – Park hatte<br />

das erste Major, die Kraft Nabisco Championship, auch schon für sich entschieden.<br />

Wenn also schon gestandene Profis ein Problem mit der Favoriten-Rolle haben, wie muss<br />

es dann für einen 15-Jährigen sein Dominic Foos ist an diesem Anspruch nicht gescheitert,<br />

er hat sein Bestes gegeben und den Prestigetitel bei der German Boys International<br />

verteidigt, in der ihm unnachahmlichen, völlig relaxten Art. Und – die 62er Runde am Finaltag<br />

bescherte ihm mit Hcp +6,4 das beste Handicap, das je ein deutscher <strong>Golf</strong>spieler erreicht<br />

hat! Damit ist ihm die Favoritenrolle bei seinen nächsten Starts gewiss! Und wir sind<br />

sicher, dass er damit umzugehen weiß.<br />

Viel Vergnügen bei all diesen Geschichten wünscht Ihnen<br />

Heike Löw, Chefredakteurin<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

3


INHALT<br />

JULI <strong>2013</strong> INHALT<br />

12<br />

26 30<br />

GOLF Sport<br />

6 Abgebildet <strong>Golf</strong>cart im Härtetest<br />

8 News Interessantes aus<br />

der Welt des <strong>Golf</strong>sports<br />

14 Matt Kuchar ohne Fehl und Tadel<br />

PGA Tour, The Memorial<br />

16 Mikko Ilonen hat lange genug gewartet<br />

European Tour, Nordea Masters<br />

18 Harris English gar nicht abergläubisch<br />

PGA Tour, FedEx St. Jude<br />

24 David Frost: Knapper Sieg<br />

Champions Tour, Regions Tradition<br />

26 Inbee Park unschlagbar gut<br />

LPGA Tour, Wegmans LPGA Championship<br />

30 Justin Rose ist der Held von Merion<br />

PGA Tour, U.S. Open Championship<br />

52 Ranglisten<br />

Die aktuell besten Spieler<br />

55 Turnierkalender<br />

Die wichtigsten Termine<br />

56 Pro <strong>Golf</strong> Tour Land Fleesensee Classic<br />

Zweiter Sieg für Florian Fritsch<br />

62 2. SPIELTAG KRAMSKI Deutsche <strong>Golf</strong> Liga<br />

4 GOLF TICKER 7/13


INHALT<br />

66<br />

80<br />

Specials<br />

22 Ein Machtwort: Entscheidung in Sachen<br />

Long Putter ist gefallen<br />

46 Die Top Ten der Weltrangliste<br />

in der Halbzeitbilanz<br />

58 Rekordverdächtig: Bestes Handicap<br />

Portrait Domic Foos, Folge 5<br />

66 Langsames Spiel<br />

Bitte mehr Gas geben auf der Runde!<br />

Reisen<br />

68 Hotel Bachmair Weissach<br />

Echte Glücksmomente am Tegernsee<br />

76 Clubportrait Kölner <strong>Golf</strong>club<br />

78 Reisetipps Interessante Reiseziele<br />

80 Genussvolle Symbiose!<br />

City <strong>Golf</strong> Wien<br />

Service<br />

54 Geilenberg testet Zauberwürfel<br />

70 <strong>Golf</strong>-Vibrations Shopping-Tipps<br />

90 Finanztipps Jens Olden<br />

92 Steuertipps Kay Klöpping<br />

94 Rechtsfragen Dr. Monheim<br />

96 Turnier-Geschichten & Gewinnspiel<br />

98 King’s Corner Vorsichtig dosieren!<br />

3 Editorial 97 Impressum<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

5


NEWS<br />

Wladimir Klitschko und Ernie Els<br />

25. BMW<br />

International Open<br />

Im Vorfeld des Jubiläumsturniers haben sich die Veranstalter einiges einfallen<br />

lassen, um dem einzigen offiziellen Event der European Tour in Deutschland<br />

zum 25. Geburtstag einen würdigen und alles andere als gewöhnlichen Rahmen<br />

zu geben. Dort, wo sonst die Münchner und ihre Gäste von Nah und Fern die<br />

Schönheit des Englischen Gartens genießen, sorgten sorgten Dustin Johnson,<br />

Matteo Manassero, Maximilian Kieffer, Miguel Angel Jimenez, Sergio Garcia,<br />

Marcel Siem und Ernie Els (von links nach rechts) am Dienstag vor dem Turnierstart<br />

für einen spektakulären Auftakt: ein Opening-Show-Event vom Monopteros<br />

über den Chinesischen Turm zum Kleinhesseloher See, wo als letzte<br />

Herausforderung ein spektakuläres Inselgrün zu bezwingen war. Alle Pros waren<br />

von der <strong>Golf</strong>runde der besonderen Art begeistert und die zahlreichen Zuschauer<br />

ebenfalls.<br />

10 GOLF TICKER 7/13


NEWS<br />

Thomas Müller mit seinem Caddy<br />

Einen Tag später folgte dann das Pro-Am-Turnier<br />

mit sehr prominenter Beteiligung. Schwergewichts-Weltmeister<br />

Wladimir Klitschko war<br />

mit dem amtierenden The Open-Champion Ernie<br />

Els unterwegs – und tauschte seine Boxhandschuhe<br />

gegen einen weißen <strong>Golf</strong>handschuh.<br />

„Es ist fantastisch, mit einer lebenden Legende<br />

wie Ernie spielen zu dürfen“, freute sich<br />

der Boxstar aus der Ukraine. Els war von seiner<br />

Runde mit Klitschko ebenfalls begeistert und<br />

meinte: „Wladimir ist eine weltweit bekannte<br />

Sportlerpersönlichkeit. Es ist großartig zu sehen,<br />

dass der <strong>Golf</strong>sport rund um den Globus auch<br />

solche Stars aus anderen Sportarten fasziniert<br />

und bei einem solchen Turnier zusammenbringt.“<br />

Im Flight von Sergio García ging es hingegen<br />

mehr um Fußball. Einer seiner Mitspieler<br />

war Thomas Müller vom Triple-Gewinner FC<br />

Bayern München. Auf dem Feld erzielt Müller<br />

für den deutschen Rekordmeister mit der Rückennummer<br />

25 seine Tore. Passend zum<br />

25-jährigen Jubiläum der BMW International<br />

Open begleitete ihn sein Caddy mit derselben<br />

Nummer auf dem Shirt über den Championship<br />

Course. Bei Temperaturen um 34 Grad Celsius<br />

stand jedoch noch nicht der Score im Vordergrund,<br />

sondern der Spaß, den Pros auf dem<br />

Championship Course auf den Schläger zu<br />

schauen.<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

11


PGA TOUR<br />

THE MEMORIAL TOURNAMENT<br />

Ohne Fehl<br />

und Tadel<br />

Der US-Amerikaner Matt Kuchar schwang sich mit einem souveränen<br />

Erfolg beim The Memorial Tournament zu einem Mitfavoriten für die U.S.<br />

Open auf. Darüber hinaus zog er mit Tiger Woods gleich: Die beiden Spieler<br />

sind derzeit die Einzigen auf der Tour, die mehr als einen Saisonsieg auf<br />

dem Konto vorweisen können. Claudius Dünwald<br />

Matt Kuchar schien absolut<br />

in U.S. Open-Form zu sein.<br />

Nicht nur, dass er schon im<br />

Februar dieses Jahres die WGC-Accenture<br />

Match Play Championship gewinnen<br />

konnte, der 35-Jährige kam auch als<br />

Zweitplatzierter des Crowne Plaza Invitational,<br />

das direkt in der Woche vor dem<br />

Memorial stattgefunden hatte, nach Dublin<br />

im US-Bundesstaat Ohio gereist.<br />

Nach Runden von 68, 70 und noch einmal<br />

einer 68 ging er in Muirfield Village<br />

als Führender in den Schlusstag.<br />

Die Gründe für Kuchars Sieg fasste der<br />

spätere Zweitplatzierte, Kevin Chappell<br />

Kevin Chappell<br />

(USA), perfekt zusammen. „Selbst die schlechten Schläge landeten<br />

auf den Greens und er hat richtig gut geputtet. Und er spielt<br />

eben nahezu fehlerlos.“ Dabei hatte der 26-Jährige dem Champion<br />

das Leben an Tag 4 richtig schwer gemacht, denn als Kuchar<br />

schon wie der sichere Sieger aussah, scorte Chappell auf<br />

drei der vier letzten Löcher in Muirfield Village Birdies und erhöhte<br />

den Druck noch einmal. Er verdiente sich zudem den<br />

2. Rang, da er auf den letzten 25 Turnierlöchern ohne ein einziges<br />

Bogey agierte. Kuchar blieb trotzdem cool und konnte nach<br />

dem finalen Birdie-Putt aus zweieinhalb Metern an der 18, der<br />

in der Endabrechnung zwei Schläge Vorsprung bedeutete, seinen<br />

dreijährigen Sohn Carson am Rande des Grüns bewundern,<br />

der nach dem Sieg des Vaters mit Turnier-Gründer Jack Nicklaus<br />

abklatschte, um anschließend stolz den Papa zu herzen.<br />

Apropos Jack Nicklaus: Der 18-fache Major-Sieger hatte abschließend<br />

einen Tipp bereit für den Gewinner, um auch bei<br />

den U.S. Open eine gewichtige Rolle zu spielen. „Ich bin immer<br />

mindestens eine Woche vor dem Turnier angereist – bei jedem<br />

meiner Erfolge.“ Kuchar bedankte sich artig und erklärte zusätzlich<br />

den aus seiner Sicht wichtigsten Teil des Reisegepäcks.<br />

„Großartiges <strong>Golf</strong> bereitet den Weg für mehr großartiges <strong>Golf</strong>.<br />

Turniere zu gewinnen schafft die Voraussetzung für weitere Siege“,<br />

erklärte der US-Amerikaner. „Jedes Mal, wenn du dich in<br />

einem Finalflight gut fühlst und gewinnen kannst, bringt das ein<br />

riesiges Selbstvertrauen. Damit gehe ich jetzt zu den Open –<br />

und bin gespannt auf meine Chancen.“<br />

Neben dem guten Gefühl strich Kuchar 500 FedEx Cup-Punkte<br />

ein, gleichbedeutend mit Platz 2 in dieser Wertung. Zudem kletterte<br />

er nach dem Erfolg zwischenzeitlich auf Rang 4 der Weltrangliste,<br />

seine beste Platzierung in seiner Profikarriere. Die<br />

Konkurrenz jedenfalls merkte auf: In Merion ging Kuchar in<br />

dieser Form als Kandidat für den Sieg ins Rennen.<br />

14


Stolzer Papa und Champion<br />

in Einem: Matt Kuchar empfing<br />

noch auf dem 18. Grün<br />

die Glückwünsche seines<br />

dreijährigen Sohns Carson.<br />

TURNIERERGEBNIS + + +<br />

PGA Tour – The Memorial Tournament<br />

Dublin, Ohio<br />

30. Mai bis 2. Juni <strong>2013</strong>, Muirfield Village GC, Par 72<br />

1<br />

SPIELER<br />

Matt Kuchar<br />

ZUM<br />

PAR<br />

-12<br />

1<br />

68<br />

RUNDE<br />

2 3<br />

70 70<br />

4<br />

68<br />

GESAMT<br />

276<br />

PREISGELD<br />

(in US-Dollar)<br />

1.116.000<br />

2<br />

Kevin Chappell<br />

-10<br />

71<br />

71<br />

68<br />

68<br />

278<br />

669.600<br />

3<br />

Kyle Stanley<br />

-7<br />

67<br />

70<br />

73<br />

71<br />

281<br />

421.600<br />

T4<br />

Bill Haas<br />

-6<br />

68<br />

67<br />

76<br />

71<br />

282<br />

272.800<br />

T4<br />

Scott Stallings<br />

-6<br />

70<br />

70<br />

75<br />

67<br />

282<br />

272.800<br />

T6<br />

Russell Henley<br />

-5<br />

67<br />

77<br />

70<br />

69<br />

283<br />

215.450<br />

T6<br />

Matt Jones<br />

-5<br />

69<br />

72<br />

70<br />

72<br />

283<br />

215.450<br />

T8<br />

Brian Davis<br />

-4<br />

75<br />

70<br />

69<br />

70<br />

284<br />

167.400<br />

T8<br />

T8<br />

T8<br />

T8<br />

Pat Perez<br />

Justin Rose<br />

Charl Schwartzel<br />

Michael Thompson<br />

-4<br />

-4<br />

-4<br />

-4<br />

72<br />

70<br />

65<br />

69<br />

69<br />

70<br />

71<br />

76<br />

72<br />

71<br />

76<br />

70<br />

71<br />

73<br />

72<br />

69<br />

284<br />

284<br />

284<br />

284<br />

167.400<br />

167.400<br />

167.400<br />

167.400<br />

Fot os:<br />

ge<br />

tty<br />

ty<br />

ima<br />

ges<br />

.de<br />

15


LPGA TOUR<br />

WEGMANS LPGA CHAMPIONSHIP<br />

Major-Marathon<br />

Nach zwei kompletten Runden über 18 Löcher am finalen Sonntag und einem Play-off<br />

über noch einmal drei Extra-Löcher triumphierte schlussendlich die Südkoreanerin Inbee<br />

Park und machte ihren zweiten Major-Titel in dieser Saison perfekt. Catriona Matthew<br />

aus Schottland musste sich nach dem Stechen mit Rang 2 begnügen. Suzann Pettersen<br />

(Norwegen) und Morgan Pressel (USA) teilten sich den 3. Platz. Von Sven Hauch<br />

Suzann Pettersen<br />

Morgan Pressel<br />

26 GOLF TICKER 7/13


LPGA TOUR<br />

„Ich fühle mich, als<br />

wäre ich heute einen<br />

Marathon gelaufen!“<br />

Inbee Park<br />

Diese Saison könnte, wenn es weiterhin<br />

so vielversprechend läuft,<br />

eine ganz besondere für die<br />

24-jährige Inbee Park werden. Wenn ihr<br />

gelänge, was vorher noch keine Spielerin<br />

zu Stande brachte – den Grand Slam of<br />

<strong>Golf</strong> bei den Damen zu erringen. Zwei<br />

Majors wurden in diesem Jahr bislang gespielt<br />

und zwei Mal hieß die Siegerin: Inbee<br />

Park! Doch zugegeben, bis zu dem<br />

historischen Triumph ist es noch ein längerer<br />

Weg. Im Gegensatz zu den Herren<br />

gibt es bei den Ladies nämlich ganze fünf<br />

Turniere mit Major-Status! Die Evian<br />

Championship ist von diesem Jahr an<br />

ebenfalls mit dem Premium-Label geadelt<br />

und bildet den Abschluss der großen<br />

FÜNF bei den Damen. Vorher<br />

stehen noch die Stationen<br />

U.S. Women’s Open in New<br />

York und die Ricoh Women’s<br />

British Open in Schottland auf<br />

dem Programm. Aber wenn<br />

eine Spielerin Ausdauer bewiesen<br />

hat, dann ist es wohl<br />

die Südkoreanerin.<br />

Verspäteter Start<br />

Sintflutartige Regenfälle hatten die Organisatoren<br />

im Locust Hill Country Club in<br />

Pittsford gezwungen, das Teilnehmerfeld<br />

erst am Freitag auf die Eröffnungsrunde<br />

zu schicken. Um trotzdem, der Bedeutung<br />

des Turniers entsprechend, vier<br />

komplette Runden spielen zu können,<br />

wurden dann für den Schlusstag zwei<br />

Runden über die volle Distanz angesetzt.<br />

Wenn Sie sich jetzt vorstellen, wie kaputt<br />

man sich schon nach intensiven, hochkonzentrierten<br />

18 Loch fühlt, dann legen<br />

Sie da jetzt noch mal 100 Prozent drauf.<br />

Es war also kein Wunder, dass sich Inbee<br />

Park und ihre Kolleginnen an diesem<br />

Sonntag in Pittsford ziemlich müde und<br />

geschafft fühlten und auch nicht unbedingt<br />

ihr bestes <strong>Golf</strong> zeigen konnten.<br />

Doppelbelastung<br />

Park war in die dritte Runde des Turniers<br />

mit zwei Schlägen Rückstand auf die<br />

Führende Morgan Pressel (USA) gegangen,<br />

konnte aber auf den Back Nine dank<br />

vier Birdies mit einer überzeugenden 68<br />

ihrerseits die Spitze des Leaderboards<br />

übernehmen, während sich die 25-jährige<br />

Pressel für die Schlussrunde nach ihrer<br />

71 mit der Rolle der Verfolgerin arrangieren<br />

musste. Spannung war für den finalen<br />

Durchgang also garantiert. Und es<br />

sah hier die meiste Zeit nach einem Wettbewerb<br />

aus, der schwer an die Juniorenzeiten<br />

von Park und Pressel erinnerte, als<br />

sie sich sehr oft bei den Turnieren begegnet<br />

waren. Allerdings lief es nicht ganz<br />

so, wie die Beiden sich das gedacht hatten.<br />

Sicher machte sich jetzt doch die hohe<br />

Belastung aus der vorangegangenen<br />

dritten Runde bemerkbar. Jedenfalls blieben<br />

sie auf dem Par 72-Kurs im Endspurt<br />

auf den Titel in schöner Eintracht drei<br />

über Par. Damit war die US-Amerikanerin<br />

aus dem Rennen um den Sieg auf<br />

Platz 3 gelandet, wo sie Gesellschaft von<br />

Suzann Pettersen bekam, der wiederum<br />

der beste Tagesscore mit 65 Schlägen gelungen<br />

war.<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

27


MAJOR-TURNIER<br />

U.S. OPEN CHAMPIONSHIP<br />

30 GOLF TICKER 7/13


MAJOR-TURNIER<br />

Der englische<br />

EROBERER<br />

Justin Rose ist der neue U.S. Open-Champion! Mit 1/281 behielt der 32-jährige<br />

Engländer ganz knapp die Nase vorn und holte sich bei seinem insgesamt achten<br />

Open-Start den ersten Major-Titel. Tragische Figur war einmal mehr Phil Mickelson.<br />

Der US-Amerikaner ging als Führender nach drei Tagen auf die Schlussrunde und<br />

musste sich bei 3/283 mit dem undankbaren 2. Platz arrangieren – zum bereits<br />

sechsten Mal in seiner Karriere bei diesem Prestige-Turnier! Von Heike Löw<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

31


MAJOR-TURNIER U.S. OPEN CHAMPIONSHIP<br />

QUALIFIKATION + + +<br />

Ein bitterer Tag<br />

Es scheint, als läge ein Fluch auf deutschen<br />

<strong>Golf</strong>profis, die sich für ein Major<br />

qualifizieren wollen. Nach Marcel<br />

Siem vor Augusta zeigte sich dieses<br />

Mal Max Kieffer vor Merion untröstlich.<br />

Beim Ausscheidungsturnier zu<br />

den U.S. Open im englischen Walton<br />

Heath verpasste der 22-Jährige die<br />

Qualifikation für das zweite Major des<br />

Jahres aufgrund eines Leichtsinnsfehlers.<br />

„Ich habe am zweiten Loch festgestellt,<br />

dass ich 15 Schläger in der Tasche<br />

hatte. Das waren dann gleich einmal<br />

vier Strafschläge und ein Schlag<br />

mitten ins Gesicht“, erläuterte der<br />

Tour-Neuling die für ihn fatale Situation<br />

reichlich zerknirscht.<br />

David Graham:<br />

U.S. Open-Sieger<br />

im Jahr 1981 im<br />

Marion <strong>Golf</strong> Club<br />

So standen in der Endabrechnung 75<br />

und 73 Schläge auf seinem Konto – zu<br />

viele, um noch einen der zwölf ausgespielten<br />

Startplätze zu ergattern.<br />

„Mein Spiel war okay, und ohne diesen<br />

dummen Fehler wäre vielleicht die<br />

Qualifikation drin gewesen. Ein bitterer<br />

Tag für mich.“ Lange grämen sollte<br />

sich Kieffer nicht, es sei an dieser Stelle<br />

an den Waliser Ian Woosnam erinnert,<br />

dem dieser Fauxpas in einer noch<br />

blöderen Situation passiert war. 2001<br />

ging der heute 55-Jährige als Führender<br />

der British Open in den Schlusstag<br />

und büßte mit einem Schläger zu viel<br />

im Bag die Chancen auf einen Major-<br />

Triumph ein.<br />

Kieffer jedenfalls weiß nun um die Bedeutung<br />

des Sprichwortes „Aus Fehlern<br />

lernt man“ – und greift eben<br />

nächstes Jahr seine erste U.S Open-<br />

Teilnahme an – nicht ohne allerdings<br />

vorher noch mal nachgezählt zu haben!<br />

Wer das packende Spektakel<br />

der diesjährigen U.S. Open<br />

nachvollziehen möchte, der<br />

muss sich zunächst ein Bild machen von<br />

dem besonderen Ort, an dem dieses von<br />

der United States <strong>Golf</strong> Association (US-<br />

GA) veranstaltete Turnier bei seiner<br />

113. Auflage ausgetragen wurde – im Merion<br />

<strong>Golf</strong> Club in Ardmore, Pennsylvania.<br />

Vier Mal war der legendäre Club in<br />

seiner langen Tradition bereits Gastgeber<br />

der U.S. Open. Wobei das letzte Mal ein<br />

bisschen zurückliegt, nämlich ganze 32<br />

Jahre, als der Australier David Graham<br />

1981 gewann. Es handelt sich bei dem<br />

Par 70-Kurs um eine ziemlich verzwickte<br />

und vertrackte Spielwiese. Wer enge, winkelige<br />

Stadtkurse nicht mag, der sollte um<br />

diese Anlage unbedingt einen großen Bogen<br />

schlagen. Auch das ganze Drumherum,<br />

das so ein großes <strong>Golf</strong>sportereignis<br />

mit sich bringt, ist hier sehr speziell: Viele<br />

Privatleute öffnen ihre Häuser für Übernachtungsgäste,<br />

die Spieler-Lounge befindet<br />

sich im Wohnzimmer von irgendwem,<br />

die Driving Range liegt eine halbe<br />

Stunde mit dem Auto durch dichtesten<br />

Verkehr entfernt. Menschen geben ihre<br />

Hausgärten als Kulisse für Interviews her<br />

und ihre Vorgärten als Parkzonen. Merion<br />

ist schräg – Merion ist anders. Und so<br />

gingen die Meinungen der teilnehmenden<br />

Akteure doch stark auseinander, ob<br />

die USGA mit dem Zuschlag für diesen<br />

Club die richtige Wahl getroffen hatte.<br />

Wetterkapriolen<br />

Zu allem Überfluss spielte im Vorfeld des<br />

Turniers auch noch das Wetter verrückt.<br />

Das am meisten zum Einsatz kommende<br />

Equipment waren deshalb nicht etwa die<br />

<strong>Golf</strong>schläger, sondern Gummiabzieher,<br />

mit denen sich die Greenkeeper mühten,<br />

die Grüns und Fairways einigermaßen<br />

spielbar zu halten. Am Dienstag, also nur<br />

48 Stunden vor Turnierbeginn, hatten<br />

enorme Regenfälle einen Bunker beim<br />

11. Loch zum wiederholten Male geflutet<br />

und die Fairways mit riesigen Pfützen<br />

und feinen Rinnsalen überzogen. Der<br />

Platz musste in der Folge am ersten offiziellen<br />

Trainingstag für mehr als vier<br />

Stunden gesperrt werden. Eigentlich eine<br />

Katastrophe für die Profis, denn nur ein<br />

Dutzend von ihnen kannte diesen<br />

100 Jahre alten Kurs bislang, unter ihnen<br />

Steve Stricker und Phil Mickelson, die<br />

hier 1989 bei der U.S. Amateurmeisterschaft<br />

aufteeten. Tiger Woods, Adam<br />

Scott und Rory McIlroy waren unter denjenigen,<br />

die zeitig in Ardmore anreisten,<br />

um den Platz genauestens auskundschaften<br />

zu können. Sie alle sprachen anschlie-<br />

32 GOLF TICKER 7/13


MAJOR-TURNIER<br />

Zuschauer sowie auch Spieler sehnten<br />

sich am ersten Tag nach Sonnenschein<br />

Die U.S. Open-Historie von Ardmore<br />

reicht bis ins Jahr 1934 zurück,<br />

vier Mal insgesamt wurde<br />

das Major-Turnier bislang auf der<br />

Anlage des Merion <strong>Golf</strong> Club<br />

ausgetragen und vier Mal waren<br />

dies mehr als denkwürdige Ereignisse<br />

in der <strong>Golf</strong>sportgeschichte.<br />

1934<br />

Siegprämie: 1.000 US-Dollar<br />

ßend von der Notwendigkeit, den optimalen<br />

Winkel vom Abschlag zu finden,<br />

der den Ball auf dem Fairway halten würde.<br />

Geoff Ogilvy testete den Platz am<br />

Sonntag vor dem offiziellen Startschuss<br />

und bemerkte, dass der beste Driver hier<br />

gute Chancen hätte, aber nicht unbedingt<br />

der härteste und längste Driver. Dazu<br />

dann noch die weichen Fairways, da war<br />

gutes Zielen umso wichtiger. Adam Scott,<br />

der diesjährige Masters-Sieger, gewann<br />

den äußeren Bedingungen trotzdem etwas<br />

Positives ab: „Es wird etwas einfacher<br />

als gedacht, weil alles etwas weicher ist.<br />

Der Ball bleibt dadurch genau da liegen,<br />

wo er landet.“ In Wirklichkeit sehnten<br />

sich aber alle, die Offiziellen, die Spieler,<br />

die Reporter und die Zuschauer, nur<br />

nach ein bisschen Sonnenschein für das<br />

zweite Major-Turnier der Saison.<br />

Die Jagd geht weiter<br />

Zum Auftakt des Turniers standen natürlich<br />

die üblichen Verdächtigen unter besonderer<br />

Beobachtung. Tiger Woods<br />

(USA) galt nach seiner prächtigen Saisonbilanz<br />

mit bislang vier Siegen wie<br />

schon beim Masters in Augusta auch hier<br />

in Ardmore als der große Favorit auf den<br />

Titel. Sein letzter Major-Sieg ist immerhin<br />

schon ganze fünf Jahre her – da sollte<br />

Wunderheilung Es war eine höchst<br />

kuriose Wiederauferstehung, die es dem US-<br />

Amerikaner Olin Dutra ermöglichte, überhaupt<br />

es doch langsam Zeit<br />

bei dieser U.S. Open an den Start zu gehen. Er hatte<br />

sein, in Sachen ewiger<br />

Major-Rekord<br />

ernsthafte Magenbeschwerden in den Tagen vor Turnierbeginn,<br />

konnte sein Hotelzimmer nicht verlassen,<br />

von Jack Nicklaus<br />

nahm 15 Pfund ab und war dementsprechend nicht in<br />

(18 Titel insgesamt)<br />

etwas zu un-<br />

der Lage überhaupt zu trainieren, für über eine Woche!<br />

Trotzdem raffte er sich auf, spielte aber in den ersten<br />

ternehmen, bislang<br />

stehen für ihn 14<br />

beiden Turniertagen nur Scores von 76 bzw. 74 Schlägen.<br />

zu Buche. Aber der<br />

Damit lag er acht Schläge hinter der Spitze zurück. Die<br />

Start des Weltranglisten-Ersten<br />

geriet her rücken, nur noch drei Schläge Rückstand auf den<br />

dritte Runde mit einer 71 ließ ihn dann schon etwas nä-<br />

doch eher durchwachsen.<br />

Gleich an<br />

Back Nine der Schlussrunde konnte er seinen Lands-<br />

Führenden Gene Sarazen. Mit zwei Birdies auf den<br />

der 1. Bahn war sein<br />

mann schließlich überflügeln und gewann mit einem<br />

Schlag das Turnier und seinen zweiten Ma-<br />

Ball im dichten Rough<br />

gelandet. Mit dem<br />

jor-Titel. Zwei Jahre zuvor hatte er bereits die<br />

nächsten wollte Woods<br />

PGA Championship für sich entscheiden<br />

diesen wieder zurück auf das<br />

können.<br />

Fairway befördern und zog<br />

sich dabei offensichtlich eine Verletzung<br />

am linken Ellbogen zu, die<br />

ihn in der Folge wohl auch behinderte.<br />

Jedenfalls sah man ihn das Gesicht verziehen<br />

und immer wieder den Arm ausschütteln.<br />

An der 11 bei zwei über Par<br />

war dann Schluss für ihn – nicht weil er<br />

wegen der Verletzung aufgab, sondern<br />

weil die Offiziellen den Spielbetrieb<br />

stoppten. Zwei Mal waren an diesem Tag<br />

schon Regenpausen notwendig geworden,<br />

die längere über dreieinhalb Stunden,<br />

sodass es unmöglich war, die erste<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

33


SPECIAL HALBZEIT-BILANZ<br />

Matt Kuchar<br />

Tiger Woods<br />

Adam Scott und Bubba Watson<br />

Phil Mickelson<br />

46 GOLF TICKER 7/13


SPECIAL<br />

Rory McIlroy<br />

Vorsicht,<br />

Bestandsaufnahme!<br />

Der Mann der Stunde ist der Engländer Justin Rose nach seinem<br />

U.S. Open-Triumph, keine Frage. Doch das erste halbe Jahr im <strong>Golf</strong>-<br />

Zirkus hatte darüber hinaus noch mindestens einen großen Gewinner<br />

mit klitzekleinem Makel, die Erlösung eines Kontinents und aus<br />

deutscher Sicht einen traurigen Helden zu bieten. Der GOLF TICKER<br />

zieht eine erste Bilanz. Von Oliver Hepp<br />

Luke Donald<br />

Bestandsaufnahmen sind im Sport<br />

immer mit Vorsicht zu genießen.<br />

Meist rücken Sieger und Verlierer<br />

ins Rampenlicht, für Zwischentöne bleibt<br />

kaum Raum. Um Kritikern den Wind an<br />

dieser Stelle direkt aus den Segeln zu nehmen,<br />

sei eine Sache vorneweg geschickt:<br />

<strong>Golf</strong> als Profisport erfordert hohes Können<br />

und jeder Profi hat bereits einen beachtlichen<br />

Weg hinter sich. Doch gleichzeitig<br />

macht eben nichts mehr Spaß, als<br />

aus dem Zahlenwerk seine persönlichen<br />

Geschichten herauszulesen. Der Zeitpunkt<br />

dafür könnte zudem günstiger<br />

nicht sein – mit dem Masters und der<br />

U.S. Open sind zwei von vier Major-Turnieren<br />

absolviert. Deshalb heißt es also,<br />

trotz aller eventueller Vorbehalte, an dieser<br />

Stelle: „Spot on“! Und zwar mit dem<br />

Fokus auf die Top Ten der aktuellen Weltrangliste<br />

nach dem zweiten Großereignis<br />

im <strong>Golf</strong>kalender <strong>2013</strong>.<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

47


SPECIAL PORTRAIT DOMINIC FOOS<br />

REKORD<br />

verdächtig<br />

Noch nie hatte es in der Vergangenheit ein Nachwuchsspieler bei der<br />

German International Boys in St. Leon-Rot geschafft, seinen Titel erfolgreich<br />

zu verteidigen. Bis Dominic Foos kam – und bei seinen drei<br />

Runden (66/69/62, gesamt 19 unter Par) nahezu perfektes und rekordverdächtiges<br />

<strong>Golf</strong> zeigte. Von Oliver Hepp<br />

Auf dem Weg zu<br />

großen Zielen<br />

Folge 5<br />

58 GOLF TICKER 7/13


SPECIAL<br />

Heimspiele sind im Sport nicht immer gleichbedeutend<br />

mit einem Vorteil. Siehe Greuther Fürth in der 1. Fußballbundesliga,<br />

das keine einzige Partie der abgelaufenen<br />

Saison gewinnen konnte und deshalb abstieg. Oder auch die<br />

Kramski DGL, in der es bei acht Heimspielen (Damen und Herren)<br />

nur der GC Hubbelrath jeweils einmal schaffte, die Punkte<br />

bei sich zu behalten. Man wusste also nicht, wie Dominic Foos<br />

bei seinem Auftritt in St. Leon-Rot in einem Teilnehmerfeld von<br />

Spielern aus 20 verschiedenen Nationen agieren würde. Einem<br />

Event, bei dem in zwei aufeinanderfolgenden Jahren noch nie<br />

der gleiche Akteur gewinnen konnte.<br />

Ankunft mit Rückenwind<br />

Schon im Vorfeld des Prestigeturniers in St. Leon-Rot bewies<br />

das Nachwuchstalent gute Form. Bei der French Amateur erkämpfte<br />

er sich einen 34. Platz, ehe er mit dem Nationalkader<br />

der Herren einen dreitägigen Vorbereitungslehrgang in Dänemark<br />

absolvierte. Auf dem <strong>Golf</strong>platz Silkeborg steigt im <strong>Juli</strong> die<br />

Team-Europameisterschaft, auf die sich der Kader mit der Reise<br />

vorbereitete. Während die Kollegen dann nach Deutschland zurückflogen,<br />

um zum Großteil die Mannschaften in der KRAMS-<br />

KI DGL zu verstärken, hatte sich Dominic dazu entschieden, die<br />

Danish Amateur zu spielen, mit seinem Vater und Trainer Sam<br />

Foos als Caddy. Als einziger Deutscher ging er hier an den Start<br />

und holte sich mit konstantem <strong>Golf</strong> den 6. Platz.<br />

Mit diesem Rückenwind begann dann die Operation Titelverteidigung<br />

auf der Anlage des <strong>Golf</strong> Club St. Leon-Rot bei der German<br />

International. Für Foos keine ungewohnte Situation, er gewann<br />

2010 die U13-Europameisterschaft in Schottland und holte<br />

sich die Krone 2011 ein zweites Mal damals mit eindrucksvollen<br />

elf Schlägen Vorsprung. Und auch die erste Runde auf dem<br />

Kurs seines Heimatvereins deutete gleich an, wie stark der<br />

15-Jährige war. Er traf alle 18 Grüns und spielte dazu sechs Birdies.<br />

Damit landete er sofort an der Spitze des Leaderboards. An<br />

Tag 2 folgte eine solide 69er Runde, die Dominic eine Führung<br />

von einem Schlag auf den Portugiesen Concalo Costa bescherte.<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

59


EQUIPMENT<br />

SHOPPING-TIPPS<br />

<strong>Golf</strong>-<br />

Vibrations<br />

Unsere Empfehlung: erst shoppen, dann golfen! Mit diesen Teilen ist die gute<br />

Laune auf jeden Fall sicher und die Scores sind nicht mehr ganz so wichtig. Denn<br />

Sie sehen einfach fantastisch aus!<br />

Starker Auftritt<br />

Mit diesen sportlichen Leder-Sneakers in<br />

knalligem Orange oder Gelb legt Mann<br />

in diesem Sommer einen sehr souveränen<br />

und modischen Auftritt hin.<br />

www.hugoboss.com<br />

70 GOLF TICKER 7/13


EQUIPMENT<br />

Explosive Mischung<br />

Die aktuellen Looks von Hugo Boss lassen<br />

die Farben auf den körperbetont<br />

geschnittenen Hemden förmlich explodieren.<br />

In Kombination mit den knielangen<br />

Hosen in tropischen Unis geht<br />

da richtig die Post ab. Wer jetzt noch<br />

schlechte Laune hat, ist selbst schuld.<br />

www.hugoboss.com<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

Wechselhaft<br />

Mit den brandneuen Modellen von Oakley können Sie auf unterschiedliche<br />

Sichtverhältnisse reagieren, indem Sie ganz einfach die Scheibe wechseln.<br />

Vier verschiedene Ausführungen garantieren stets optimalen Durchblick.<br />

www.oakley.com<br />

71


REISEN<br />

Luxus-Beachclub<br />

Die internationale Luxus- und Lifestylemarke Purobeach expandiert<br />

und eröffnet zusammen mit Leonardo Ferragamo, Mitglied der weltbekannten<br />

und gleichnamigen Mode-Dynastie, den Beachclub „Oasis<br />

del Mar“ am Strand von Marina di Scarlino. Die neue Location befindet<br />

sich im Herzen der Toskana direkt am wunderschönen Hafen zu<br />

Füßen des Maremma Parks. Sie bietet ihren Gästen<br />

32 Luxus-Suiten mit allem erdenklichen Komfort, eine feine, gehobene<br />

Küche, Musik, Unterhaltung und höchst zuvorkommendes Personal,<br />

sodass jeder Aufenthalt zu einem unvergleichlichen Erlebnis wird.<br />

www.purobeach.com<br />

Wie auf Wolken<br />

Mit der neuen Business Class von airberlin reisen Fluggäste<br />

jetzt wie auf Wolken. Durch die neue FullFlat-Option<br />

verwandelt sich jeder der insgesamt 19 Sitze in Sekundenschnelle<br />

in eine bequeme Liegefläche zum Ruhen.<br />

Noch entspannender wird es durch eine im Sitzkissen integrierte<br />

Massagefunktion, die per Knopfdruck zu regeln<br />

ist. Die vorwiegende Einzelsitz-Bestuhlung schafft ein angenehmes<br />

Raumgefühl mit Privatsphäre. Mit einem persönlichen<br />

und individuellen Service bietet airberlin ihren<br />

Gästen zudem ein erstklassiges kulinarisches Angebot<br />

über den Wolken an. Ebenfalls Teil des Rundum-Sorglos-<br />

Paketes für Gäste der Business Class ist ein eigener Check-in-Schalter und eine<br />

Fast Lane für ein besonders zügiges Passieren der Sicherheitskontrolle und der<br />

Immigration. Um die Wartezeit am Boden so kurzweilig wie möglich zu machen,<br />

können an vielen deutschen und internationalen Airports exklusive<br />

Lounges genutzt werden.<br />

www.airberlin.com<br />

78 GOLF TICKER 7/13


REISEN<br />

Panik-Rock an Bord<br />

Vom 25. bis 29. Mai 2014 sticht die deutsche Rocklegende<br />

Udo Lindenberg mit der „Mein Schiff 2“ in See. Die fünftägige<br />

Kurzreise führt ab Hamburg über Oslo nach Kopenhagen<br />

und dann zurück nach Kiel. Das Rahmenprogramm ist<br />

dabei voll und ganz auf „Panik-Rock“ abgestimmt. Kon zerte,<br />

Vorträge von Rock-Experten, Workshops und Jam-Sessions<br />

sind nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was die Gäste an<br />

Bord des Rockliner 3 erwartet. Udo Lindenberg freut sich<br />

auf die Fortsetzung des Erfolgskonzeptes: „Frohe Kunde, Kunigunde:<br />

Wir gehen wieder auf Tournee zur See. Panik-Power- Passagiere:<br />

Kommt mit mir an Bord! Der Rockliner 3 wird der Oberhammer.“ Die etwas<br />

andere Kreuzfahrt ist ab sofort über die Reisebüropartner oder TUI Cruises<br />

buchbar.<br />

www.tuicruises.com<br />

Entdecken Sie Belgrad!<br />

Städtereisen in die schönen europäischen Metropolen erfreuen sich immer<br />

größerer Beliebtheit. Hier lassen sich hervorragende Kulturangebote ideal<br />

mit vielseitigen Sport- und Freizeitaktivitäten verbinden. Eine ganz besondere<br />

Reiseempfehlung gilt Belgrad, das zu den ältesten Städten Europas<br />

zählt und mit einer denkwürdigen und ereignisreichen Geschichte aufwarten<br />

kann. Das Metropol Palace Hotel bietet nun ein überaus attraktives Angebot,<br />

die Hauptstadt Serbiens zu erkunden. Buchen Sie im Zeitraum von November <strong>2013</strong> bis März 2014<br />

mindestens drei Nächte (140 Euro für die Übernachtung im Doppelzimmer inklusive Frühstücksbuffet), ist<br />

die vierte Übernachtung kostenfrei.<br />

www.metropolpalace.com<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

79


REISEN WIEN ÖSTERREICH<br />

Faszinierend:<br />

Das reiche Kulturerbe<br />

der Habsburger;<br />

links die berühmte Karlskirche,<br />

die im Auftrag<br />

von Kaiser Karl VI. von<br />

1715 bis 1737 erbaut<br />

wurde<br />

80 GOLF TICKER 7/13


REISEN<br />

<strong>Golf</strong> trifft Wein! Wein trifft<br />

Stadt! Zugegeben, das mag etwas kurios<br />

klingen, trifft aber den Nagel auf den<br />

Kopf. Im Umkreis von Wien gibt es 18 <strong>Golf</strong>anlagen<br />

– und mit einem 680 Hektar großen Weinbaugebiet<br />

die weltweit größte Rebfläche innerhalb eines<br />

Stadtgebiets. Wer zum Citygolf nach Wien reist,<br />

kann sich genussvoll dieser wundervollen Symbiose<br />

hingeben.Das Angebot ist rundum enorm. Und:<br />

Der legendäre Charme der Donaumetropole<br />

sorgt garantiert für unvergessliche Erlebnisse.<br />

Von Fred König<br />

GOLF TICKER 7/13<br />

81


REISEN WIEN ÖSTERREICH<br />

Ein kleiner geschichtlicher Exkurs<br />

vorweg: Der Wiener Weinbau ist<br />

vermutlich so alt wie die Stadt<br />

selbst. Schon in der frühen keltischen<br />

Siedlung „Vedunia“ und dem späteren römischen<br />

Militärlager „Vindobona“ gab es<br />

bereits eine Reb-Kultur. Nachweisbar<br />

sind die ältesten Wiener Weingärten ab<br />

1132, im späten Mittelalter waren in allen<br />

Stadtteilen der Donaumetropole Weinberge<br />

angelegt. Die Grundlage für die<br />

heutige Heurigenkultur schuf 1784 Kaiser<br />

Josef II., der den Weinbauern erlaubte,<br />

Lebensmittel aus eigener Erzeugung<br />

gemeinsam mit dem eigenen Wein zu<br />

verkaufen. Heute gibt es mehr als<br />

300 Weinbauern und rustikale Buschenschanken.<br />

Und was man dort am liebsten<br />

trinkt Den berühmten Heurigen – ein<br />

unkomplizierter Jungwein, der erst dann<br />

kompliziert wird, wenn man ein Glas zuviel<br />

davon genießt.<br />

In vino veritas Nun, manchmal liegen<br />

nicht nur die Wahrheit, sondern auch<br />

noch andere Substanzen im Wein. Da<br />

fällt einem spontan die Geschichte des alten<br />

Weinbauern ein, der auf dem Sterbebett<br />

liegt und seinen Söhnen das letzte<br />

große Geheimnis<br />

verrät: „Wein kann man auch aus<br />

Trauben machen.“ So erlebte beispielsweise<br />

der österreichische Weinbau 1985<br />

eine dunkle Stunde – mit dem Glykol-<br />

Skandal. Damals wurde bekannt, dass<br />

die Winzer ihre Tropfen mit Frostschutzmittel<br />

versüßten. Die österreichische<br />

Weinwirtschaft war daraufhin am Boden,<br />

doch das wiederum führte schon bald<br />

zu einer enormen Qualitätsoffensive und<br />

damit zu einer neuen Hochblüte. Heute<br />

zählt der Austria-Stoff zu den besten<br />

Weinen der Welt.<br />

Der erste <strong>Golf</strong>club<br />

Aber auch an <strong>Golf</strong>plätzen hat unser<br />

Nachbarland mit insgesamt 151 Kursen<br />

einiges zu bieten. Österreich besitzt zwar,<br />

ebenso wie Deutschland, keine lange<br />

<strong>Golf</strong>tradition, doch gibt es dazu ein interessantes<br />

historisches Detail: Unter den<br />

18 <strong>Golf</strong>anlagen rund um die Donaumetropole<br />

befindet sich ein echtes <strong>Golf</strong>-<br />

Highlight, sozusagen das „St. Andrews<br />

von Österreich“ – der <strong>Golf</strong> Club Wien. Er<br />

wurde während der k.u.k.-Monarchie im<br />

Jahr 1901 gegründet und ist somit der<br />

erste und älteste <strong>Golf</strong>platz der Alpenre-<br />

publik. Zu verdanken ist das dem Eng-<br />

länder A. Perry Bennet. Der Le-<br />

gationssekretär<br />

Die golferischen Mög-<br />

lichkeiten beim<br />

Citygolf Wien<br />

war damals bei der britischen Botschaft<br />

in Wien angestellt und wollte<br />

dort, im golferischen Niemandsland,<br />

keinesfalls auf seinen Lieblingssport<br />

verzichten. Also bekniete er seinen<br />

Botschafter, und die beiden setzten<br />

tatsächlich durch, dass in der Krieau,<br />

dem Truppenübungsplatz der kaiserlichen<br />

Kavallerie, der <strong>Golf</strong> Club Wien gebaut<br />

wurde. Heute ist er ein wahres<br />

Schmuckstück, knapp 15 Autominuten ten<br />

von der Wiener Innenstadt entfernt im<br />

weltberühmten Prater, malerisch eingeubettet<br />

in den Donauauen – und rundum<br />

von der Pferderennbahn des Wiener<br />

Rennvereins umgeben.<br />

Die 18 interessanten, oft windanfälligen<br />

Löcher (Par 70, 5.807 Meter von Weiß/<br />

Herren) haben es in sich: Schmale Fairways<br />

und dichtes Rough verlangen ein<br />

sehr präzises Spiel – das hat hier 1981<br />

auch schon Jack Nicklaus gemerkt. Der<br />

Weltklassegolfer war damals von den<br />

Clubmitgliedern eingeladen worden, um<br />

mit ihnen auf die Runde zu gehen. Einfach<br />

so. Ganz billig war der Spaß nicht,<br />

hatte aber zweifellos eines: Stil.<br />

Einfach nur spielen<br />

Fast mitten in<br />

der Stadt: Der <strong>Golf</strong><br />

Club Wien, die erste<br />

und älteste <strong>Golf</strong>anlage<br />

Österreichs, 1901 gegründet<br />

und von englischen<br />

Diplomaten<br />

erbaut<br />

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