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ausguck 4.10<br />
CDU-Bürgerschaftsfraktion<br />
die rot-grünen Fehler<br />
Niederlagenserie<br />
wie ein Absteiger<br />
Unter Wirtschaftssenator<br />
Martin Günthner jagt ein<br />
Flop den nächsten.<br />
SPD-Senator Martin Günthner. <br />
Foto: av<br />
Wirtschaftspolitik ist und bleibt<br />
die Schwäche der rot-grünen Koalition.<br />
Daran hat auch der Senatorenwechsel an<br />
der Spitze des Wirtschaftsressorts nichts<br />
geändert. Ralf Nagel ging ohne einen<br />
nennenswerten Erfolg – und auch unter<br />
seinem sozialdemokratischen Nachfolger<br />
Martin Günthner jagt ein Flop den nächsten.<br />
Günthner hatte sich kurz nach seiner<br />
Wahl zum Senator als Kümmerer präsentiert.<br />
Geblieben ist der Eindruck von Ideenlosigkeit<br />
und fehlendem Durchsetzungsvermögen.<br />
Im koalitionsinternen Streit um<br />
die Entlastung von Unternehmen bei den<br />
Abwassergebühren ging er sang- und klanglos<br />
unter. Bremen zählt bundesweit zu den<br />
teuersten Städten bei den Abwasserkosten.<br />
Die Arbeitgeber müssen sich veräppelt vorkommen,<br />
hatten ihnen SPD und Grüne doch<br />
sogar im Koalitionsvertrag Entlastungen<br />
versprochen. Die CDU-Fraktion forderte<br />
wiederholt die Gründung einer Abwasser<br />
GmbH. Betriebe hätten dann die fällige<br />
Mehrwertsteuer als Vorsteuer geltend machen<br />
können. Doch das Projekt ging sprichwörtlich<br />
den Bach runter, weil es politisch<br />
nicht gewollt war.<br />
Günthners Flops ähneln inzwischen<br />
der Niederlagen-Serie eines Bundesliga-Absteigers.<br />
Er lobte sich für einen Masterplan<br />
Industrie, der den Titel nicht verdiente. Der<br />
Inhalt: Zwei Drittel Bestandsaufnahme, ein<br />
Drittel unverbindliche Absichtserklärungen.<br />
Konkrete Vorschläge, wie Arbeitsplätze<br />
in der Industrie gehalten und geschaffen<br />
<strong>werden</strong> können Fehlanzeige. Er präsentierte<br />
ein »Innovationsprogramm 2020<strong>«</strong> für die<br />
Technologiestandorte Bremen und Bremerhaven,<br />
doch die Innovationen waren selbst<br />
mit einer Lupe schwer zu finden.<br />
Schließlich wollte er nach der Sommerpause<br />
bereits ein Finanzierungskonzept<br />
für den Landesanteil am Bau des Hafentunnels<br />
Cherbourger Straße vorlegen. Darauf<br />
warteten wir bis zum Redaktionsschluss<br />
vergeblich. <br />
Flucht vor der<br />
Verantwortung<br />
Wie Kultursenator<br />
Jens Böhrnsen die Defizite am<br />
Theater ausblendet.<br />
Das Bremer Theater – die Aufführungen<br />
sind prächtig, das Controlling nicht.<br />
SPD-Bürgermeister und Kultursenator<br />
Jens Böhrnsen entwickelt sich in dieser<br />
Rubrik zum Dauergast. Und das, obwohl er<br />
recht selten mit Inhalten oder seiner Arbeit<br />
in Erscheinung tritt. Aber vielleicht ist<br />
gerade das das Problem.<br />
Diesmal hat es Herr Böhrnsen mit<br />
dem Bremer Theater in den ausguck geschafft.<br />
Besser gesagt: Mit seiner unterirdischen<br />
Rede zu selbigem. Die Bremische<br />
Bürgerschaft befasste sich in einer aktuellen<br />
Stunde mit den immer neuen Millionenlöcher,<br />
die am Theater entstehen. Erst<br />
liefen die Kosten für das Musical Marie<br />
Antoinette aus dem Ruder (ein Minus von<br />
fast zweieinhalb Millionen Euro), dann zerschoss<br />
das Seebühnen-Stück »Turandot<strong>«</strong><br />
mit einem Verlust von rund 240.000 Euro<br />
das Budget. Der neueste Hammer bis Redaktionsschluss:<br />
Eine Million Euro für Personalkosten,<br />
die schlicht vergessen wurden.<br />
Obwohl SPD und Grüne seit über<br />
drei Jahren die Verantwortung für die Vorfälle<br />
am Bremer Theater tragen, versuchen<br />
sie die Schuld stets anderen zuzuschieben.<br />
Am liebsten der CDU oder dem ehemaligen<br />
Intendanten Hans-Joachim Frey. Ja, ja, prustet<br />
da die Grüne-Abgeordnete Karin Krusche,<br />
»Wir sind immer noch dabei Altlasten<br />
abzuarbeiten.<strong>«</strong> Zu ihrer eigenen politischen<br />
Verantwortung verlor sie kein Wort. So wie<br />
übrigens auch Bürgermeister Jens Böhrnsen.<br />
Dabei wäre es so interessant gewesen,<br />
etwas über seine Verantwortung als Kultursenator<br />
und ehemaliger Vorsitzender des<br />
Aufsichtsrats der Theater GmbH zu hören.<br />
Seine Rede – ein Flop. Den Aufsichtsratsposten<br />
hatte er übrigens zu einem ebenso<br />
fragwürdigen wie überraschenden Zeitpunkt<br />
an Staatsrätin Carmen Emigholz abgegeben<br />
– nach der Pleite von Marie Antoinette.<br />
Trotz aller Beteuerungen klappt<br />
das Controlling nach all den Pannen noch<br />
immer nicht gut. Auch dazu kein Wort von<br />
Herrn Böhrnsen. Uns fallen dazu vier Worte<br />
ein: Flucht vor der Verantwortung.<br />
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