DaimlerINSIDE - Triple-A
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NÄCHSTE C-KLASSE GENERATION<br />
Entscheidungen zur<br />
Produktion steigern<br />
Wettbewerbsfähigkeit<br />
Unternehmensleitung und Betriebsrat<br />
des Werkes Sindelfingen<br />
haben sich am 9. 12. 2009<br />
auf die Details des Personalkonzepts<br />
für den Standort Sindelfingen<br />
im Zusammenhang mit<br />
der Neuordnung des weltweiten<br />
Mercedes-Benz Produktionsnetzwerks<br />
geeinigt. Ab 2014 wird die<br />
Produktion der C-Klasse im Werk<br />
Bremen gebündelt und zusätzlich<br />
für den lokalen Markt in den USA<br />
gefertigt. Damit steigert das Unternehmen<br />
seine Wettbewerbsfähigkeit<br />
und kann optimal von<br />
Wachstumschancen profitieren.<br />
Aufgrund alternativer Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
für die betroffenen<br />
Sindelfinger Mitarbeiter<br />
und der Entscheidung, die<br />
nächste Generation der E- und<br />
der S-Klasse in Sindelfingen zu<br />
produzieren, kann auf betriebsbedingte<br />
Kündigungen am Standort<br />
bis 31. 12. 2019 verzichtet<br />
werden. Gleichzeitig bekennen<br />
sich Vorstand und Betriebsrat<br />
nachdrücklich zu einer kontinuierlichen<br />
Erhöhung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und einer Steigerung<br />
der Effizienz im Werk.<br />
Im Rahmen des Personalkonzepts<br />
„Sifi 2020“ haben Vorstand<br />
und Betriebsrat die Details der<br />
alternativen Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
für die in 2014 von<br />
dem Wegfall der C-Klasse Produktion<br />
betroffenen Mitarbeiter<br />
festgelegt. Wie angekündigt, wird<br />
die Montage des Premium-Roadsters<br />
SL von Bremen nach Sindelfingen<br />
verlagert. Hierdurch wird<br />
bereits ein großer Teil der Beschäftigung<br />
kompensiert.<br />
Zusätzlich werden durch verschiedene<br />
Maßnahmen rund<br />
2.000 attraktive neue Arbeitsplätze<br />
definiert, die auch den unterschiedlichen<br />
Qualifikationen<br />
der Mitarbeiter Rechnung tragen.<br />
Das Unternehmen wird im Werk<br />
Sindelfingen unter anderem die<br />
Fertigungstiefe erhöhen, neue<br />
Technologien ins Werk holen<br />
sowie Beschäftigungsmöglichkeiten<br />
in Forschung- und Entwicklung<br />
schaffen.<br />
MERCEDES-BENZ SLS AMG<br />
„Goldenes Lenkrad“<br />
und „Auto Trophy“<br />
Über eine Viertelmillion Leser haben<br />
abgestimmt und den neuen Mercedes-Benz<br />
SLS AMG mit deutlichem<br />
Vorsprung zum besten Supersportwagen<br />
der Welt gewählt. „Bild am<br />
Sonntag“, „Auto Bild“ und 25 europäische<br />
Schwesternzeitschri�en verliehen<br />
dafür dem SLS AMG das „Goldene<br />
Lenkrad“ – eine der wichtigsten<br />
Automobil-Auszeichnungen Europas.<br />
Auch die Leser der Fachzeitschri�<br />
„Auto Zeitung“ haben den SLS AMG<br />
zum besten Supersportwagen gekürt.<br />
Bei der renommierten „Auto Trophy“<br />
gab es zudem noch einen weiteren<br />
Erfolg für Mercedes-Benz: Die neue<br />
E-Klasse wurde zur besten Limousine<br />
der Oberklasse gewählt.<br />
DEZEMBER 2009/JANUAR 2010 | DIE ZEITUNG FÜR MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER DER DAIMLER AG<br />
<strong>DaimlerINSIDE</strong><br />
RD Senior Consultants<br />
Erfahrungen von<br />
unschätzbarem Wert Seite 2<br />
Nutzfahrzeug-Design<br />
Langlebige<br />
Formensprache Seite 6<br />
Daimler-Mitarbeiter<br />
Engagierte Väter und<br />
Motorrad-Abenteurer Seite 7<br />
DAS NEUE MERCEDES-BENZ E-KLASSE CABRIO<br />
Das neue Formel 1-Team<br />
Interview mit Motorsportchef<br />
Norbert Haug Seite 8<br />
INTERVIEW MIT PERSONALVORSTAND WILFRIED PORTH UND GESAMTBETRIEBSRATSVORSITZENDER ERICH KLEMM<br />
„Unsere Stärke sind unsere Mitarbeiter“<br />
Im Interview mit der INSIDE sprechen Personalvorstand Wilfried<br />
Porth und Gesamtbetriebsratsvorsitzender Erich Klemm über die<br />
Auswirkungen des Maßnahmenpaketes zur Senkung der Arbeitskosten<br />
und geben einen Ausblick.<br />
Wilfried Porth, seit April 2009 im<br />
Daimler-Vorstand verantwortlich für<br />
das Ressort Personal und Arbeitsdirektor<br />
des Unternehmens.<br />
Herr Porth, Herr Klemm, welche<br />
Wirkung hat das seit Mai 2009<br />
geltende Maßnahmenpaket zur<br />
Senkung der Arbeitskosten bisher<br />
gehabt?<br />
WILFRIED PORTH: Eine sehr entscheidende.<br />
Dieser Beitrag aller<br />
unserer Mitarbeiter, vom Tarifbeschäftigten<br />
bis hin zum Aufsichtsrat<br />
und natürlich auch von uns Vorständen,<br />
ist wesentlich zur Überwindung<br />
der Krise. Zusammen mit anderen<br />
Einsparmaßnahmen, wie<br />
zum Beispiel der Senkung der Material-<br />
und Fixkosten, werden wir das<br />
angestrebte Einsparvolumen von<br />
Erich Klemm, seit 1999 Vorsitzender<br />
des Gesamtbetriebsrates.<br />
vier Milliarden Euro in diesem Jahr<br />
sogar übertreffen.<br />
Uns ist bewusst, dass der Beitrag<br />
der Belegschaft – von der Verschiebung<br />
der Tariferhöhung, den Arbeitszeitanpassungen<br />
bis hin zu<br />
den Einschnitten bei den Leistungen<br />
des Unternehmens – zu<br />
schmerzlichen Eingriffen führt.<br />
Daher möchte ich allen Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeitern meinen<br />
besonderen Dank aussprechen,<br />
dass wir gemeinsam diesen Kraftakt<br />
stemmen.<br />
Es ist uns dabei sehr wichtig, dass<br />
wir unnötige Härten vermeiden.<br />
Deswegen haben wir bei verschie-<br />
Vier Jahreszeiten,<br />
vier Personen<br />
Mit dem neuen Cabrio ergänzt Mercedes-Benz die<br />
E-Klasse-Familie um eine besonders attraktive und<br />
emotionale Version. Der Verkauf des offenen Zweitürers<br />
startet am 11. Januar 2010. Ab diesem Datum können<br />
Mitarbeiter das Cabrio auch über das Firmenangehörigengeschäft<br />
bestellen.<br />
GETREU DEM MOTTO „VIER JAHRESZEITEN, VIER<br />
PERSONEN“ stand die Ganzjahrestauglichkeit<br />
ganz oben im Lastenheft der Entwickler.<br />
Mit dem neuen E-Klasse Cabriolet ist das<br />
ganze Jahr über Cabrio-Zeit. Denn während<br />
viele Cabrios im Herbst aus dem westeuropäischen<br />
Straßenbild verschwinden, garantiert<br />
das Mercedes-Benz E-Klasse Cabrio auch geschlossen Fahrspaß und Komfort. Zu den Neuheiten zählen:<br />
Das automatische Windschott AIRCAP®, die weiterentwickelte Nackenheizung AIRSCARF® sowie das serienmäßige<br />
Akustik-Verdeck.Das automatische Windschott AIRCAP® besteht aus zwei Komponenten: einem<br />
um zirka sechs Zentimeter ausfahrbaren Windabweiser mit Netz im Frontscheibenrahmen und einem Windschott<br />
zwischen den Rücksitzen.<br />
denen Maßnahmen gemeinsam mit<br />
dem Betriebsrat Anpassungen vorgenommen.<br />
Dazu gehören zum Beispiel<br />
die Vorschusszahlungen beim<br />
Wechsel von Kurzarbeit in Arbeitszeitverkürzung,<br />
die monatsgenaue<br />
Berechnung des Weihnachtsgelds<br />
oder auch der Verzicht auf Rückforderungen<br />
von pauschal ausbezahltem<br />
Urlaubsgeld bei Verfall von Urlaub.<br />
Ich denke, wir haben hier faire<br />
Lösungen gefunden.<br />
ERICH KLEMM: In der schwersten<br />
Absatzkrise der Unternehmensgeschichte<br />
konnten wir mit dieser Vereinbarung<br />
eine zusätzliche<br />
Sicherung der Arbeitsplätze erreichen.<br />
Das ist vor allem für die<br />
rund 16.000 Kolleginnen und Kollegen<br />
entscheidend, die nach August<br />
2004 eingestellt wurden. Die Liquiditätssituation<br />
des Unternehmens<br />
hatte sich nach dem 1. Quartal<br />
2009 dramatisch dargestellt. Das<br />
Maßnahmenpaket hat maßgeblich<br />
dazu beigetragen, dass die Lage<br />
jetzt deutlich besser ist.<br />
Wie geht es 2010 weiter mit Kurzarbeit<br />
beziehungsweise Arbeitszeitverkürzung?<br />
WILFRIED PORTH: Bis Ende Juni<br />
gilt auch weiterhin: „Wer nicht in<br />
Kurzarbeit ist, für den gilt Arbeitszeitverkürzung.“<br />
Von diesem soli-<br />
darischen Ansatz, der alle Bereiche<br />
in die eine oder andere<br />
Maßnahme einschließt, weichen<br />
wir auch nicht ab.<br />
Eine frühere Beendigung von Kurzarbeit<br />
und Arbeitszeitverkürzung,<br />
die wir in unserer Vereinbarung für<br />
den Fall vorgesehen haben, dass<br />
sich die wirtschaftlichen Verhältnisse<br />
bereits vorher nachhaltig verbessern,<br />
wird es nicht geben. Wir<br />
müssen im Truckbereich im kommenden<br />
Jahr immer noch mit sehr<br />
niedrigen Auftragseingängen rechnen<br />
und auch in den Pkw-Werken<br />
ist – trotz der verbesserten Absatzlage<br />
in einigen Märkten – keine<br />
durchgängige Verbesserung des<br />
Geschäfts absehbar.<br />
Nach wie vor halte ich die Instrumente<br />
Kurzarbeit beziehunsgweise<br />
Arbeitszeitverkürzung für die beste<br />
Lösung, um bei schwankender<br />
Auslastung mit der bestehenden<br />
Belegschaft über die Runden zu<br />
kommen und strukturelle Anpassungen<br />
zu vermeiden.<br />
ERICH KLEMM: Leider befürchte<br />
ich, dass wir vor allem im Truck- und<br />
Van-Bereich noch länger Kurzarbeit<br />
haben werden. Im Pkw-Bereich<br />
besteht dagegen Hoffnung, dass in<br />
den nächsten Monaten die Kurzarbeit<br />
auf ein niedrigeres Niveau<br />
sinkt. Andererseits arbeiten viele<br />
Bereiche gleichzeitig am > SEITE 2
2 | Daimler INSIDE | Dezember 2009/Januar 2010<br />
> SEITE 1 Kapazitätslimit und leiden entsprechend<br />
unter der Arbeitszeitverkürzung.<br />
Das gilt zum Beispiel für die Entwicklung,<br />
Forschung und Planung, aber auch für einzelne<br />
Produktionsbereiche wie zum Beispiel die<br />
Produktion der E-Klasse. Wir sind deshalb<br />
der Auffassung, dass die vereinbarte Überprüfung<br />
der Arbeitszeitregelung am Jahresende<br />
2009 zum Ergebnis hätte führen<br />
müssen, dass die Arbeitszeit dieser Situation<br />
angepasst wird. Die jetzt entspanntere Liquiditätssituation<br />
des Unternehmens hätte<br />
einen solchen Schritt auch ermöglicht. Unsere<br />
Vereinbarung sieht allerdings vor, dass<br />
beide Seiten einer abweichenden Regelung<br />
zustimmen müssen. Das Unternehmen will<br />
die Arbeitszeitverkürzung um 8,75 Prozent<br />
bis zum Ablauf der Vereinbarung im Sommer<br />
2010 in vollem Umfang aufrechterhalten.<br />
Was sind aus Ihrer Sicht die Stärken von<br />
Daimler, die uns wieder nach vorne bringen?<br />
WILFRIED PORTH: Um am Markt bestehen zu<br />
können, müssen wir unsere Kunden für unsere<br />
Produkte begeistern, und wir müssen besser<br />
sein als die Konkurrenz. Das ist ein hoher<br />
Anspruch. Und ich bin fest davon überzeugt,<br />
dass wir ihm gewachsen sind.<br />
Wir sind ein hervorragendes Team, wir haben<br />
hervorragende Mitarbeiter. Wenn jeder an<br />
seinem Platz sein Wissen, seine Erfahrung<br />
und sein Engagement einbringt, dann sind<br />
das viele große und kleine Schritte in die<br />
richtige Richtung, die Wirkung zeigen. Wenn<br />
nicht gleich heute, dann morgen.<br />
Und wir bei Daimler haben gerade in Krisenzeiten<br />
immer wieder gezeigt, dass wir gemeinsam<br />
anpacken können, um unser Unternehmen<br />
voranzubringen. Ich habe das an<br />
allen Standorten und in den unterschiedlichen<br />
Bereichen erlebt, in denen ich im Laufe<br />
meines Berufslebens eingesetzt war. Diesen<br />
LEITBILD VANS 2015<br />
Willen und diese Kraft setzen unsere Mannschaft<br />
auch jetzt wieder ein. Unsere Stärke<br />
sind unsere Mitarbeiter.<br />
Im Übrigen sollten wir unser Licht nicht unter<br />
den Scheffel stellen, wir sollten zeigen, was<br />
wir können und was wir sind. Auch nach außen.<br />
Jeder kann dazu beitragen, dass Daimler<br />
auch in der Öffentlichkeit wieder besser<br />
wahrgenommen wird. Wir sind alle Vertreter<br />
unseres Unternehmens. Und wir können alle<br />
stolz auf unser Unternehmen sein. Ich bin es.<br />
Gerade jetzt, wo Daimler seine Stärke bei<br />
einem harten Gegenwind zeigt.<br />
ERICH KLEMM: Die größten Stärken dieses<br />
Unternehmens sind die Motivation der Belegschaft<br />
und die Strahlkraft der Marke Mercedes.<br />
Beides ist unter Druck geraten und<br />
beides gilt es zu hüten und zu schützen, damit<br />
dieses Unternehmen eine Chance auf eine<br />
erfolgreiche Zukunft hat. Wir haben in der<br />
Vergangenheit die besten Ingenieure eingestellt.<br />
In der Forschung, Entwicklung und der<br />
Planung ist das Know-how vorhanden, die<br />
Produkte auf den Markt zu bringen, die dem<br />
Anspruch der Marke Mercedes gerecht werden.<br />
Wir können den Automobilbau – aber<br />
auch anderes – neu erfinden. Wir haben gut<br />
ausgebildete Facharbeiter und eine insgesamt<br />
trotz allem Ärger und Druck der letzten<br />
Jahre immer noch motivierte Mannschaft,<br />
die die Ideen der Ingenieure umsetzen können.<br />
Die Unternehmensleitung muss diese<br />
geballte Kraft nach vorne lenken und darf sie<br />
nicht blockieren. Das ist für den Erfolg dieses<br />
Unternehmens und damit für unsere<br />
Arbeitsplätze von zentraler Bedeutung.<br />
Eine weitere Stärke haben wir alle zusammen<br />
in den letzten Monaten bewiesen: aufgrund<br />
der guten Vereinbarungen, die wir getroffen<br />
haben, sind wir krisenfest. Wir sind in<br />
der Lage, hochflexibel auf einen dramatischen<br />
Nachfrageeinbruch zu reagieren und<br />
so die Gefährdung unserer Arbeitsplätze abzuwenden.<br />
Auch darauf sind wir stolz.<br />
Wolfgang Bernhard: „2015 sind wir der<br />
erfolgreichste Transporterhersteller der Welt“<br />
Wolfgang Bernhard und das Transporter-Leitungsteam haben auf den Führungskrä�everanstaltungen<br />
im November im spanischen Vitoria, Stuttgart und Düsseldorf<br />
mit der Vorstellung des „Zielbildes 2015“ die Leitplanken für die Transporter-<br />
Zukun� gesetzt.<br />
Wolfgang Bernhard, Leiter Mercedes-Benz Vans.<br />
Wolfgang Bernhard: „Das ‚Zielbild 2015‘ umfasst<br />
vier Punkte. Erstens: 2015 sind wir<br />
weltweit Marktführer im Sprinter-Segment<br />
der ‚Large Vans‘. Zweitens: Wir sind Marktführer<br />
mit dem Vito/Viano im ‚Mid-Size Van-<br />
Segment‘ in Europa. Drittens: Wir sind die<br />
Spitze bei den nachhaltigen Technologien bei<br />
den Transportern. Und ‚last but not least‘:<br />
Mit 400.000 abgesetzten Einheiten und einem<br />
Gewinn von einer Milliarde Euro ist im<br />
Jahr 2015 Mercedes-Benz Vans der erfolgreichste<br />
Transporterhersteller der Welt.“<br />
CTX 2 , der Veränderungs- und Effizienzprozess<br />
im Van-Bereich, erklärte Bernhard für<br />
abgeschlossen. In den Jahren 2006 bis 2009<br />
wurden im Rahmen von CTX 2 hervorragende<br />
Erfolge erzielt, so der Transporter-Chef.<br />
Er dankte allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern<br />
für ihren Einsatz und ihre Leistung.<br />
„Mit dem ‚Zielbild 2015‘ schlagen wir nun ein<br />
neues Kapitel auf“, so Bernhard.<br />
Da das Zielbild nun gesetzt sei, gelte es das<br />
Arbeitsmodell zu besprechen, in welchem<br />
die Zukunft in Angriff genommen werden<br />
soll. „Ich habe ein Credo: ,Wir machen die<br />
richtigen Dinge – und wir machen die Dinge<br />
richtig.‘“ Die „richtigen Dinge“, so Bernhard,<br />
bedeute: die Konzentration auf sinnvolle<br />
Zukunftsprodukte, die Ankurbelung des<br />
Verkaufs, die nochmalige Verbesserung der<br />
bereits sehr guten Produktqualität und eine<br />
Reduktion der Kosten.<br />
Die „Dinge richtig zu machen“, fährt der<br />
Transporter-Chef fort, beinhalte, sich auf die<br />
Dinge zu konzentrieren, die dem Auto oder<br />
dem Kunden zugute kommen und in diesem<br />
Zusammenhang die Fachkompetenz der<br />
Mitarbeiter wieder stärker in den Mittelpunkt<br />
zu rücken. „Wir müssen wissen, wie die eigenen<br />
Fahrzeuge funktionieren, wie der Kunde<br />
tickt, wie Produktion funktioniert. Und das<br />
nicht vom Hörensagen, sondern aus eigener<br />
Erfahrung.“ Zudem seien die Umsetzungsgeschwindigkeit<br />
und Übernahme von Verantwortung<br />
von zentraler Bedeutung.<br />
Wichtig bei der Erreichung der Ziele, so Bernhard<br />
weiter, sei es, als Team zu arbeiten,<br />
einen Vertrauensvorschuss zu geben und<br />
positiv auf die Mitarbeiter innerhalb und<br />
außerhalb der Vans-Sparte zuzugehen.<br />
Wolfgang Bernhard zum Abschluss der<br />
Veranstaltung: „Wir haben eine Zukunft.<br />
Wir wissen, wo wir hin wollen. Jeder Bereich<br />
arbeitet an seinen Zielen. Jeder hilft mit,<br />
jeder ist in der Pflicht. Damit werden wir<br />
2015 der erfolgreichste Transporterhersteller<br />
der Welt sein.“<br />
DIVERSITY<br />
Erfahrungen von unschätzbarem Wert<br />
Die demografische Entwicklung erfordert, die unterschiedlichen Kompetenzen und<br />
Eigenscha�en der verschiedenen Altersgenerationen besser einzusetzen. Das Beispiel<br />
der „RD Senior Consultants“ zeigt, wie das in der Praxis aussehen kann.<br />
Jürgen Frey (links), Senior Consultants, berät Torsten Eder, Konstruktion Otto- und Diesel-V-Motoren.<br />
„Senior Consultancy“ innerhalb der Technik-<br />
Akademie RD der Konzernforschung und<br />
Mercedes-Benz Cars Entwicklung befasst<br />
sich seit Mitte 2008 damit, wie Erfahrungswissen<br />
und Kompetenzen Älterer effizienter<br />
genutzt und für das Unternehmen auch über<br />
den Eintritt in den Ruhestand hinaus erhalten<br />
bleiben können. Hierbei werden im Themenrahmen<br />
der strategischen RD-Kernkompetenzen<br />
ehemalige sowie sich kurz vor ihrem<br />
Ausscheiden befindende RD-Mitarbeiter<br />
aller Ebenen mit erfolgskritischem Expertenprofil<br />
von ihrer Fachabteilung als Wissensträger<br />
identifiziert. Ein Leistungsbeurteilungssystem<br />
bestimmt über Einsätze<br />
und sichert die Qualität des Experten-Pools.<br />
Jürgen Frey ist 69 Jahre alt. Direkt nach dem<br />
Studium bei Daimler als Motoren-Entwickler<br />
eingestiegen, verfügt er über mehrere Jahrzehnte<br />
Erfahrung im Bereich Konstruktion<br />
und -Verbrennung. Daher hatte die Entwicklung<br />
MBC-Powertrain großes Interesse da-<br />
NEW SALES ORGANIZATION<br />
ran, seine Expertise weiter zu nutzen.<br />
Nach einem Projekt in der Forschung Pkw<br />
Ottomotoren berät er seit Anfang 2009<br />
Torsten Eder, Abteilungsleiter Konstruktion<br />
Otto- und Diesel-V-Motoren.<br />
Freys umfangreiches Netzwerk und seine<br />
jahrzehntelange Erfahrung in Daimler-Ottomotoren-Projekten<br />
sind für Torsten Eder von<br />
großem Wert. „Wir Senior Consultants sind<br />
aber auch Innovationspartner, wenn es um<br />
Konstruktionsbelange geht“, so Jürgen Frey.<br />
Dazu liest er aktuelle Literatur und Studien,<br />
um jederzeit neueste Entwicklungen mit seinen<br />
Erfahrungen abzugleichen. Eder ist überzeugt:<br />
„Unsere innovativen Entwicklungen<br />
werden um die Erfahrungen Freys – aber<br />
auch seine neuen Ideen – angereichert und<br />
können so weiter verbessert werden.“ Jürgen<br />
Frey hält das Modell „Senior Consultancy“<br />
für eine „fantastische Sache“: „Man ist gefragt,<br />
man kann etwas beitragen, und es sind<br />
Aufgaben, die mir Spaß machen.“<br />
Der Kunde IM MITTELPUNKT<br />
Um noch kundenorientierter und dabei gleichzeitig<br />
effizienter zu werden, richtet sich der weltweite<br />
Vertrieb von Mercedes-Benz innerhalb der<br />
nächsten zwei Jahre neu aus. Die Umsetzung<br />
der „New Sales Organization“ (NSO) erfolgt<br />
über alle weltweiten Vertriebsfunktionen im<br />
Unternehmen. Nicht nur die Pkw- und Nutzfahrzeugsparten<br />
sind eingebunden, auch Global Service<br />
& Parts, Daimler Financial Services, Global<br />
Business Management sowie zahlreiche Unterstützungsfunktionen<br />
wie beispielsweise das Controlling,<br />
die IT oder das Personalmanagement.<br />
Mit der Einführung von NSO reagiert Mercedes-<br />
Benz auf die zahlreichen externen und internen<br />
Herausforderungen der nächsten Jahre. Dazu<br />
zählen beispielsweise der zunehmende Wettbewerb<br />
sowie die sich ändernden Bedürfnisse<br />
von Kunden. So entscheiden sich immer mehr<br />
Autokäufer bewusst für verbrauchsgünstige<br />
Fahrzeuge und informieren sich gezielt über<br />
das Internet. Zudem schätzen viele Fahrer<br />
kombinierte Finanz-, Service- und Versicherungs-<br />
Lösungen, die gemeinsam mit dem Fahrzeug<br />
vermarktet werden.<br />
Diese veränderten Kundenansprüche besser als<br />
der Wettbewerb zu befriedigen, ist das Ziel von<br />
���<br />
����������������������<br />
NSO. Geplant ist unter anderem, dass die Fahrzeugsparten,<br />
Märkte, Global Service & Parts<br />
und Daimler Financial Services noch enger zusammenarbeiten,<br />
um schneller integrierte Produkte<br />
und Dienstleistungen zu entwickeln. Auch<br />
die Betreuungsqualität am Verkaufsstützpunkt<br />
soll weiter verbessert werden. Indem das Personal<br />
in den Niederlassungen und Händlerbetrieben<br />
von Verwaltungsaufgaben entlastet wird,<br />
hat es kün�ig mehr Zeit, noch intensiver auf die<br />
Kunden einzugehen.<br />
Wichtige Voraussetzung für mehr Kundenorientierung<br />
ist darüber hinaus, dass sich die Vertriebsorganisation<br />
insgesamt schlanker, agiler<br />
und schlagkrä�iger aufstellt. Dazu werden die<br />
Aufgaben und Verantwortlichkeiten zwischen<br />
den Vertriebsstufen (Zentrale, Landesgesellscha�en<br />
sowie Händler und Niederlassungen)<br />
klarer abgegrenzt, Doppelarbeiten abgebaut und<br />
administrative Aufgaben – dort wo möglich – länder-<br />
und spartenspezifisch gebündelt. Dadurch<br />
können Entscheidungen schneller getroffen<br />
werden, was wiederum dem Kunden zugute<br />
kommt: Er erhält von seinem Mercedes-Benz<br />
Partner beispielsweise schneller ein auf ihn<br />
maßgeschneidertes Angebot.<br />
INFO | Ausführliche Informationen und<br />
Hintergründe über die „New Sales Organization“<br />
gibt es im Mitarbeiter-Portal unter dem Reiter<br />
„Unternehmen“, Unterkategorie „Organisation“<br />
im Modul „NSO“.
PILOTPROJEKT IN AUSTIN/TEXAS<br />
car2go startet in den USA<br />
Daimler hat in enger Kooperation mit der texanischen<br />
Stadt Austin den ersten Pilotversuch von<br />
car2go in den USA gestartet. Das innovative<br />
Mobilitätskonzept macht Autofahren so einfach<br />
wie mobiles Telefonieren. Der texanischen<br />
Hauptstadt bietet sich damit eine einfache,<br />
flexible und kostengünstige Lösung für die wachsenden<br />
Herausforderungen im Bereich des städtischen<br />
Verkehrs.<br />
Der Pilotversuch startet mit 200 smart fortwo –<br />
zunächst für einen definierten Nutzerkreis. Eine<br />
Ausweitung des Projektes auf die Öffentlichkeit<br />
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG<br />
Richtfest Neubau Klimakanäle<br />
im MTC in Sindelfingen<br />
Das Schnittbild verdeutlicht den Aufwand für die Lu�führung<br />
und die riesigen Dimensionen des Prüfstandes im Vergleich<br />
zum Fahrzeug.<br />
Im MTC in Sindelfingen entsteht<br />
derzeit eines der modernsten<br />
Klima-Erprobungszentren. Nun<br />
geht der Bau für die neuen<br />
Klimakanäle in die letzte Phase.<br />
Das Richtfest am 22. Oktober<br />
2009 war zugleich der Startschuss<br />
für den weiteren Ausbau<br />
der Technik, nachdem die<br />
beiden Klimakanäle bereits im<br />
Sommer über das noch offene<br />
Gebäudedach eingebracht worden waren. Die Bau- und Montagearbeiten werden bis Mai des<br />
nächsten Jahres abgeschlossen sein. Nach einer intensiven Test- und Inbetriebnahmephase<br />
ist der Start des Regelbetriebes ab Dezember 2010 vorgesehen.<br />
Der Neubau für die Klimakanäle ist Teil der umfangreichen Erweiterungsmaßnahmen für<br />
Forschung und Entwicklung im Projekt „Südlicher Mittelpfad“ in Sindelfingen. Im vergangenen<br />
Jahr ging bereits die Medienzentrale zur Energieversorgung und Netzanbindung der<br />
neuen Gebäude und Prüfstände in Betrieb. Die Baumaßnahmen für den neuen Fahrsimulator<br />
sind mittlerweile weitgehend abgeschlossen, so dass dessen Inbetriebnahme in der ersten<br />
Jahreshälfte 2010 erfolgen kann.<br />
Die zwei großen Lu�führungskanäle waren bereits im Sommer aufgebaut worden.<br />
NEUES PKW-WERK IN UNGARN<br />
mit entsprechender Aufstockung der Fahrzeuganzahl<br />
ist für 2010 geplant.<br />
Das car2go-Konzept ist einfach und komfortabel:<br />
Eine große Flotte sparsamer smart fortwo wird<br />
über die Stadt verteilt und kann von registrierten<br />
Kunden rund um die Uhr genutzt werden. Einmal<br />
registriert, kann jedes freie car2go spontan oder<br />
auch mit Vorreservierung angemietet, beliebig<br />
lange genutzt und dann auf jedem freien öffentlichen<br />
Parkplatz wieder abgestellt werden.<br />
Die freie Verfügbarkeit der Fahrzeuge, das<br />
spontane und beliebig lange Nutzen ohne Vorbuchung<br />
und die Möglichkeit<br />
one-way-Fahrten<br />
durchzuführen, unterscheidet<br />
car2go deutlich<br />
von herkömmlichen<br />
carsharing-Konzepten.<br />
Der Kunde zahlt dabei<br />
nur die tatsächliche<br />
Nutzungsdauer des<br />
Fahrzeuges (auf Minutenbasis).<br />
EIN GRUNDSTEIN IN DER PUSZTA Rainer<br />
Schmückle, Chief Operating Officer Mercedes-Benz<br />
Cars, sagte anlässlich der Grundsteinlegung<br />
des neuen Pkw-Werks: „Unser<br />
neuer Standort in Ungarn wird unsere Wettbewerbsfähigkeit<br />
in diesem preissensiblen<br />
Segment der kompakten Premium-Fahrzeuge<br />
deutlich stärken sowie zusätzlich helfen,<br />
neue Märkte zu erschließen.“ 800 Millionen<br />
Euro investiert Daimler in die neue Fabrik.<br />
Grundsteinlegung mit Gabór Zombor, Oberbürgermeister von Kecskemét, Rainer Schmückle, Chief<br />
Operating Officer von Mercedes-Benz Cars, Ungarns Ministerpräsident Gordon Bajnai und Projektleiter<br />
Michael Frieß (von links).<br />
LEAN MANAGEMENT<br />
Dezember 2009/Januar 2010<br />
Die MPS-Beratung vor Ort: Lean Management ist Teamwork.<br />
PKW-WERK RASTATT ERWEITERT<br />
| Daimler INSIDE | 3<br />
Nachhaltig schlanke Prozesse<br />
Die Berater des Bereichs MPS (Mercedes-Benz Produktionssystem) unterstützen<br />
kün�ig innerhalb Mercedes-Benz Cars-Operations (MBC-O) noch umfassender,<br />
die Ziele einer schlanken Produktion zu erreichen. Im Fokus stehen neben den<br />
direkten auch die indirekten Bereiche.<br />
Joachim Follmann, Leiter des MPS-Office<br />
bei Mercedes-Benz Cars, betont: „Wir haben<br />
uns bisher überwiegend auf die nachhaltige<br />
Optimierung direkter Produktionsbereiche<br />
konzentriert. Jetzt möchten wir<br />
zusätzlich die Gewerkeschnittstellen sowie<br />
die indirekten Bereiche mit einbeziehen.“<br />
Die MPS-Berater werden dabei früher als<br />
bisher in der Wertschöpfungskette eingebunden.<br />
Gemeinsam mit der Produktionsplanung<br />
untersuchen sie beispielsweise,<br />
welche weiteren Optimierungen hinsichtlich<br />
der Logistik für die Nachfolgebaureihe<br />
der A- und B-Klasse möglich sind. „Dem<br />
Kunden kommt zugute, dass MPS an jedem<br />
Standort mit einem Büro präsent ist“, betont<br />
Dr. Andreas Schenkel, Leiter der MPS-<br />
Werksoffices.<br />
„Über sogenannte Lean Checks analysieren<br />
die MPS-Experten mit den verantwortlichen<br />
Führungskräften und Mitarbeitern Arbeitsabläufe,<br />
strukturieren und priorisieren<br />
Verbesserungspotenziale. Hierdurch werden<br />
Top-Handlungsbedarfe identifiziert“,<br />
beschreibt Philipp Hartmann, Leiter MPS-<br />
Prozessverbesserungsplanung, das systematische<br />
Vorgehen. Ergebnis ist ein<br />
Prozessverbesserungsplan, der in den Businessplan<br />
der Centerverantwortlichen eingebettet<br />
ist und auch Anwendung in den<br />
indirekten Bereichen findet, beispielsweise<br />
EIN STARKER STANDORT für Kompaktfahrzeuge<br />
Das Werk Rastatt, Kompetenzzentrum für Kompaktfahrzeuge, wird für<br />
600 Millionen Euro weiter ausgebaut. Das Pkw-Werk wird kün�ig im Produktionsverbund<br />
mit dem ungarischen Werk Kecskemét die Nachfolgerbaureihe der<br />
A- und B-Klasse fertigen.<br />
Investition in die Zukun� (von links): Hans Jürgen<br />
Pütsch, Oberbürgermeister Stadt Rastatt, Willi<br />
Stächele, Finanzminister Baden-Württemberg,<br />
Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender von Daimler<br />
und Leiter Mercedes-Benz Cars, Rainer<br />
Schmückle, Chief Operating Officer Mercedes-<br />
Benz Cars, und Peter Wesp, Werkleiter Mercedes-<br />
Benz Werk Rastatt, enthüllen die neue Karosserie-<br />
Rohbauhalle im Mercedes-Benz Werk Rastatt.<br />
bei der Fahrzeugbereitstellung in den Kundencentern.<br />
Das MPS-Office bietet zudem ein breites<br />
zielgruppenorientiertes Spektrum an Schulungen<br />
und Ausbildungsgängen an. Besondere<br />
Bedeutung hat das praktische Lernen.<br />
Die MPS-Experten begleiten auch übergreifend<br />
im Thema Shopfloormanagement.<br />
Methodenschulungen, Austauschplattformen<br />
und Coaching fördern auf allen Ebenen<br />
schlanke Prozesse.<br />
Über die rein prozessorientierte Beratung<br />
hinaus will Joachim Follmann auch an einer<br />
Kulturveränderung mitwirken: „Unser Unternehmen<br />
ist nur dann langfristig erfolgreich,<br />
wenn der Lean-Gedanke von jeder<br />
Führungskraft und jedem Mitarbeiter verinnerlicht<br />
ist und gelebt wird.“<br />
In Hambach wird zum Beispiel die Weiterentwicklung<br />
des Produktionssystems mit<br />
einem Kulturwandel verknüpft. Ziel ist, dass<br />
Führungskräfte und Mitarbeiter „leanes“<br />
Denken und Handeln in ihrer täglichen<br />
Arbeit intensivieren. Markus Block, Leiter<br />
MPS-Training und -Projekte: „Der Erfolg<br />
unserer ganzheitlichen Verbesserungsmaßnahmen<br />
hängt von den Menschen ab, die<br />
sie umsetzen. Deshalb ist es wichtig, dafür<br />
zu sensibilisieren, dass und wie jeder Einzelne<br />
einen wertvollen Beitrag zum Erfolg<br />
unseres Unternehmens leistet.“<br />
Die neue Rohbauhalle im Werk Rastatt steht,<br />
und die Produktionsanlagen werden nun aufgebaut.<br />
Rund 600 Millionen Euro wird Daimler<br />
insgesamt dafür investieren. „Mit dieser<br />
bedeutenden Investition stellen wir die<br />
Weichen für unsere Zukunft im Kompaktwagensegment<br />
und sichern langfristig den<br />
Standort Rastatt“, sagte Dieter Zetsche, Vorstandsvorsitzender<br />
von Daimler und Leiter<br />
Mercedes-Benz Cars. „Die Erweiterung des<br />
Werks Rastatt ist ein klares Bekenntnis zu<br />
unserem Kompetenzzentrum für Kompaktfahrzeuge<br />
und der ausgezeichneten Leistung<br />
der Rastatter Mitarbeiter“, so Zetsche.<br />
Die Erweiterung war nötig geworden, da<br />
die Produktpalette im Kompaktfahrzeugsegment<br />
erweitert wird. Mercedes-Benz wird<br />
künftig vier statt bisher zwei Modelle anbieten.<br />
Sie werden in einem Produktionsverbund<br />
von Rastatt und dem künftigen Werk in<br />
Kecskemét, Ungarn, gebaut. Drei der vier<br />
Fahrzeugmodelle produziert die Rastätter.
4 | Daimler INSIDE | Dezember 2009/Januar 2010<br />
WELTWEITE<br />
PRODUKTION<br />
Ob Pkw, Busse oder Nutzfahrzeuge. Daimler vertreibt seine Produkte weltweit.<br />
Kaum ein Winkel der Erde, in dem einen nicht Fahrzeuge des Unternehmens begegnen.<br />
So global es vertreten ist, so global ist auch die Produktion aufgestellt. Mercedes-Limousinen<br />
werden nicht nur in Deutschland produziert, sondern etwa auch in<br />
den Vereinigten Staaten, in Südafrika oder in China. Transporter kommen aus Düsseldorf,<br />
Ludwigsfelde, Vitoria (Spanien) oder Buenos Aires (Argentinien). Daimler<br />
Buses produziert allein in Europa in fünf Ländern. Und auf der Weltkarte von Daimler<br />
Trucks findet sich kaum noch ein weißer Flecken – die Nutzfahrzeuge von Mercedes-<br />
Benz, Freightliner und Fuso laufen in Brasilien und Mexiko ebenso vom Band wie in<br />
Wörth, in Japan oder in der Türkei.<br />
Was steckt dahinter? Welche Überlegungen liegen den Entscheidungen für Produktionsstandorte<br />
und der damit einhergehenden Prozessorganisation zugrunde? Unser<br />
Überblick soll Antworten geben und helfen, die einzelnen Strategien etwas besser<br />
zu verstehen.<br />
MERCDES-BENZ CARS<br />
Das kün�ige Werk im ungarischen Kecskemét (Computerdarstellung).<br />
Noch schneller und flexibler<br />
auf Kundenwünsche eingehen<br />
Das globale Produktionsnetzwerk von<br />
Mercedes-Benz Cars umfasst - inklusive<br />
CKD-Standorte (an denen angelieferte Fahrzeugteile<br />
montiert werden) und externer<br />
Montagepartner - insgesamt 20 Fertigungsstätten<br />
auf der ganzen Welt. Derzeit wird<br />
es weiterentwickelt, um künftig noch marktnäher<br />
zu produzieren, unabhängiger von<br />
Wechselkursen zu sein, die Profitabilität zu<br />
optimieren und noch flexibler und schneller<br />
auf regionale Kundenwünsche eingehen zu<br />
können. Dabei geht es um die Fertigung in<br />
den besonders preissensitiven Segmenten<br />
der A-, B- und C-Klasse:<br />
Die Produktion der C-Klasse für Märkte in<br />
Europa wird künftig am Standort Bremen<br />
gebündelt und das Werk damit zum Kompetenzzentrum<br />
für diese volumenstarke Baureihe.<br />
Gleichzeitig wird das Werk Sindelfingen<br />
als zentraler Technologie- und Forschungsstandort<br />
von Mercedes-Benz Cars<br />
sowie als weltweites Kompetenzzentrum für<br />
die Produktion von Fahrzeugen der Oberund<br />
Luxusklasse, zunehmend auch mit alternativen<br />
Antrieben, gestärkt.<br />
Die zentrale Fertigung von Kompaktfahrzeugen<br />
der Marke Mercedes-Benz verbleibt im<br />
Werk Rastatt. Mit der Erweiterung des Werks<br />
und der damit verbundenen Investition von<br />
600 Millionen Euro baut Mercedes-Benz sein<br />
Kompetenzzentrum für Kompaktfahrzeuge<br />
weiter aus. Zusätzlich entsteht für weitere<br />
800 Millionen Euro ein neues Werk im ungarischen<br />
Kecskemét. Insgesamt investiert das<br />
Unternehmen damit rund 1,4 Milliarden Euro<br />
in die beiden Standorte.<br />
Ab Ende 2011 laufen in Rastatt die ersten<br />
Fahrzeuge der Nachfolgegeneration der<br />
A- und B-Klasse vom Band. „Für die Wettbewerbsfähigkeit<br />
im preissensiblen Kompaktfahrzeugsegment<br />
sind die Produktionskosten<br />
ein wesentlicher Faktor: „Der Produktionsverbund<br />
der Werke Rastatt und Kecskemét<br />
wird hierzu einen wesentlichen Beitrag<br />
leisten“, so Rainer Schmückle, Chief Operating<br />
Officer Mercedes-Benz Cars. „Drei von<br />
vier Fahrzeugen der Nachfolgegeneration<br />
der A- und B-Klasse kommen künftig aus<br />
dem Werk Rastatt. Damit bleibt der Standort<br />
ein zentraler und bewährter Bestandteil<br />
unseres Produktionsnetzwerks.“<br />
Um zusätzlich noch stärker von Wachstumschancen<br />
und insbesondere den Marktentwicklungen<br />
in Nordamerika auch bei einem<br />
starken Euro zu profitieren, werden die für<br />
den regionalen Markt bestimmten Umfänge<br />
der C-Klasse Limousine ab 2014 bei Mercedes-Benz<br />
U.S. International (MBUSI) in Tuscaloosa,<br />
Alabama, produziert. Aus heutiger<br />
Sicht entsprechen diese Umfänge weniger<br />
als einem Fünftel der weltweiten C-Klasse<br />
Baureihe. Bei MBUSI wird hierfür in die bestehenden<br />
Kapazitäten investiert. Neben der<br />
zusätzlichen Baureihe fertigt das Werk auch<br />
weiterhin die R-, M- und GL-Klasse.<br />
„Aufgrund des ebenfalls starken Wettbewerbs<br />
im Segment der C-Klasse ist für uns<br />
auch hier eine kostenoptimale Aufstellung<br />
der Produktion für die Zukunft enorm wichtig,“<br />
betont Schmückle. „Dies gilt neben den<br />
Produktionskosten auch für die mit dem<br />
Standort in Verbindung stehenden Zoll- und<br />
Logistikvorteile. Ebenso wichtig ist aber<br />
auch, dass wir den von der Entscheidung<br />
betroffenen Mitarbeitern der C-Klasse Produktion<br />
Alternativen für eine stabile Beschäftigung<br />
aufzeigen können. Wir sind davon<br />
überzeugt, dass dieses Konzept diese Voraussetzung<br />
erfüllt.“<br />
Deutschland ist und bleibt dabei der elementare<br />
Kern des Mercedes-Benz Produktionsnetzwerks.<br />
Denn auch wenn „nur“ rund<br />
28 Prozent des Umsatzes hierzulande erwirtschaftet<br />
werden, arbeiten 89 Prozent der<br />
Mitarbeiter des Geschäftsfeldes hier. Darüber<br />
hinaus werden 2009 und 2010 insgesamt<br />
rund 3 Milliarden Euro in die deutschen<br />
Pkw-Standorte investiert.<br />
DAIMLER TRUCKS<br />
Trucks for the World!<br />
Denken in Netzwerken: Die Produktionsplaner von Daimler Trucks arbeiten stets daran, dass die Fertigung,<br />
den Rahmenbedingungen entsprechend, optimal erfolgen kann.<br />
„Trucks for the World!“, lautet das Motto von<br />
Daimler Trucks. Um dieses Motto erfolgreich<br />
zu leben, ist die lokale Präsenz in den Regionen<br />
für den global aufgestellten Weltmarktführer<br />
unabdingbar. Auf fünf Kontinenten<br />
sind die 36 Produktionsstandorte von Daimler<br />
Trucks verteilt. Die jeweiligen Anforderungen<br />
der Kunden an die Lkw, wie auch die<br />
Rahmenbedingungen der Produktion, unterscheiden<br />
sich, je nach Region, mitunter sehr<br />
stark. Um die Lkw-Produktion so sinnvoll<br />
und für das Unternehmen gewinnbringend<br />
wie möglich zu gestalten, spielen intelligente<br />
Netzwerkstrategien in der Truck-Produktionsplanung<br />
eine entscheidende Rolle. Dabei<br />
gilt es zahlreiche Faktoren zu berücksichtigen<br />
und in netzwerkweiten Vergleichen abzuwägen.<br />
An dieser Stelle kommt unterstützend<br />
das IT-Tool NetworkAnalyzer (siehe Beitrag<br />
unten) zum Einsatz; er hilft den Planern<br />
dabei, die hohe Komplexität herunterzubrechen.<br />
Ein aktuelles Beispiel für die Lkw-Produktionsplanung<br />
ist das im Februar von Daimler<br />
Trucks North America (DTNA) neu eröffnete<br />
Werk in Saltillo/Mexiko. Die Planer hatten<br />
dort die Möglichkeit, die Fabrik sozusagen<br />
FORSCHUNG<br />
„auf der grünen Wiese“ zu planen und von<br />
Anfang an auf TOS, das Truck Operating<br />
System, auszurichten. Das Resultat ist eine<br />
„schlanke“ Fabrik, die bei der Erreichung<br />
von Qualität, Kosten und Durchlauf-Zeiten<br />
auch Benchmark im Daimler Trucks-Verbund<br />
ist. In die Planung des neuen Werks ist das<br />
gebündelte Know-how der Experten aus<br />
Deutschland, den USA, Japan und Brasilien<br />
eingeflossen. Zusätzlich das der Kollegen<br />
von Mercedes-Benz Cars, so dass bereits im<br />
Pkw-Bereich erprobte Prinzipien in der Standardmontage<br />
des neuen Werks berücksichtigt<br />
werden konnten. Gemeinsam haben<br />
die internationalen Experten aus den<br />
bestehenden Produktionsstätten die besten<br />
Beispiele herausgepickt und - den Rahmenbedingungen,<br />
beispielsweise Standortbedingungen,<br />
Gesetze und Budgetvorgaben,<br />
sowie dem Produkt Cascadia entsprechend<br />
– angepasst. Und das in kürzester<br />
Zeit: Vom Planungsstart bis zum Produktionsstart<br />
sind weniger als zweieinhalb Jahre<br />
vergangen.<br />
„Es gibt nicht die eine Benchmark-Fabrik. Eine<br />
Benchmark-Fabrik für die Produktion eines<br />
Cascadia in Mexiko sieht aufgrund der<br />
Planung und Optimierung<br />
globaler Produktionsnetzwerke<br />
Die Komplexität der Planung globaler Produktionsnetzwerke hat über die letzten<br />
Jahre deutlich zugenommen. Vor dem Hintergrund zunehmend dynamischer und unsicherer<br />
Märkte, Wechselkursschwankungen und internationaler Handelsbestimmungen<br />
wird es immer schwieriger, die Effekte alternativer Produktionsstrategien<br />
eines globalen Netzwerks zu überschauen.<br />
Bisher waren zur strategischen Produktionsplanung sehr aufwendige manuelle Analyseverfahren<br />
nötig, um fundierte Entscheidungsvorlagen zu erstellen. Zudem stießen diese Verfahren<br />
durch die zunehmende Komplexität an ihre Grenzen.<br />
Ein Team aus Forschung und Produktionsnetzplanung Daimler Trucks entwickelte mit dem<br />
NetworkAnalyzer (NA) eine innovative Methode für die Planung und Optimierung globaler<br />
Produktionsnetze. Die Planungssoftware ermöglicht die detaillierte Analyse einer Vielzahl<br />
an Netzwerkstrategien bei unterschiedlichen Marktszenarien. Gleichzeitig steht mit der Methode<br />
ein standardisierter Prozess zur strategischen Entscheidungsfindung zur Verfügung.<br />
Der NA als Planungswerkzeug ermittelt die wirtschaftlichen Effekte von strategischen Möglichkeiten,<br />
verbessert die Qualität<br />
von Entscheidungsvorlagen<br />
und ermöglicht eine schnellere<br />
und bessere Abschätzung von<br />
Risiken wie beispielsweise sich<br />
ändernde Wechselkurse oder<br />
Nachfrageschwankungen.<br />
Nach einem Pilotprojekt im Jahr<br />
2008 wurde der NetworkAnalyzer<br />
in verschiedenen Projekten<br />
wie beispielweise der Optimierung<br />
des Produktionsnetzes für<br />
Nordamerika weiterentwickelt.<br />
Mittlerweile wird er im Truck-<br />
Bereich als strategisches Planungstool<br />
regelmäßig genutzt.<br />
Erste Anwendungsprojekte bei<br />
EvoBus, Mercedes-Benz Vans<br />
und Mercedes-Benz Cars sind<br />
in diesem Jahr gestartet.
Rahmenbedingungen natürlich ganz anders<br />
aus als beispielsweise ein optimales Werk für<br />
den Canter in Japan“, erklärt Werner Thurner,<br />
Leiter Produktionsplanung Daimler Trucks.<br />
Auch die Gleichteilestrategie, auf der die<br />
neue schwere, globale Motorengeneration<br />
(Heavy Duty Engine Platform) basiert, ist<br />
ein Beispiel für Effizienz durch Produktionsnetzwerke.<br />
Um die globale Präsenz von Daimler Trucks<br />
Daimler Buses wird die Kapazitätsauslastung und Flexibilität seines gesamten<br />
europäischen Fertigungsverbunds erhöhen und gleichzeitig den Anteil der<br />
Fixkosten drastisch senken. Ein werksübergreifendes Harmonisierungsprojekt<br />
ebnet den Weg zu diesen Zielen.<br />
Das Spektrum der in Europa gefertigten<br />
Mercedes-Benz und Setra-Fahrzeuge umfasst<br />
Niederflur- und Hochbodenbusse für<br />
den Stadt-, Überland- und Reiseeinsatz. Die<br />
Aufträge stammen meist von Kommunen<br />
und Tourismusunternehmen, die individuelle<br />
Anforderungen stellen. Für Daimler Buses<br />
ergibt sich daraus eine höchst anspruchsvolle<br />
Kombination aus Serien- und Kundensonderwunschfertigung.<br />
Diese realisiert das<br />
Unternehmen in einem arbeitsteiligen Fertigungsverbund<br />
– mit den Integralbuswerken<br />
in Mannheim, Neu-Ulm, Ligny (Frankreich)<br />
und Hoşdere (Türkei) sowie dem Chassiswerk<br />
in Spanien und einem Komponentenwerk<br />
in Tschechien.<br />
Mit dieser historisch gewachsenen Arbeitsteilung<br />
zwischen den Werken stößt das Unternehmen<br />
an seine Effektivitätsgrenzen.<br />
Der neue Ansatz von Daimler Buses sieht vor,<br />
dass die Standorte zukünftig nicht mehr auf<br />
einzelne Bustypen spezialisiert ausgerichtet<br />
sein sollen, sondern möglichst flexibel große<br />
Teile des Produktspektrums fertigen können.<br />
Mit der standortübergreifenden Prozessharmonisierung<br />
will Daimler Buses erreichen,<br />
dass sich Kundenaufträge auf verschiedene<br />
Standorte verteilen lassen. Zudem soll die<br />
weiter auszubauen, sind die Planer gerade<br />
auf Hochtouren mit dem Aufbau der Daimler<br />
India Commercial Vehicles Ltd. sowie der<br />
Gestaltung der beiden Joint Ventures in<br />
Russland beschäftigt.<br />
INFO | In sogenannten „TechClubs“ organisiert,<br />
beschäftigen sich die Planungsexperten mit<br />
Standardisierungspotenzialen von Einzelthemen,<br />
beispielsweise der Energieeffizienz.<br />
Auf der „grünen Wiese“ ist das im Februar dieses Jahres eröffnete Werk von Daimler Trucks North<br />
America entstanden. Die von Anfang an „schlanke“ Fabrik hat Benchmark-Status im Hinblick auf<br />
Qualität, Kosten und Durchlauf-Zeiten.<br />
DAIMLER BUSES<br />
Synergien durch<br />
Prozessharmonisierung<br />
Das Bus-Angebot von Mercedes-Benz und Setra deckt umfangreiche Kundenanforderungen ab.<br />
Bauplatzbelegung zu einem so spät wie möglichen<br />
Zeitpunkt im Prozess erfolgen und<br />
damit die effiziente Auslastung der Kapazitäten<br />
im Produktionsverbund gewährleisten.<br />
Außerdem soll mit geringerem Aufwand der<br />
gleiche Lieferservicegrad und die gleiche<br />
Produktqualität an allen Standorten sichergestellt<br />
werden. Das Management setzt sich<br />
ein ganz konkretes Ziel: „Wir wollen die<br />
Synergien des bestehenden Fertigungsverbunds<br />
durch die Harmonisierung noch<br />
besser erschließen, noch flexibler machen<br />
und die Fixkosten senken“, erläutert Wolfgang<br />
Hänle, Daimler Buses Geschäftsführer<br />
Produktion.<br />
„Handlungsfähigkeit<br />
nachhaltig verbessern“<br />
Alle Hauptwerke sollen prinzipiell jeden<br />
Auftrag schnell und flexibel umsetzen können.<br />
Wird ein Groß-Auftrag über mehrere<br />
Werke aufgeteilt, so müssen dem Kunden die<br />
Fahrzeuge nicht nur termingerecht ausgeliefert<br />
werden, sondern diese die identische,<br />
sehr hohe Produktqualität aufweisen.<br />
Erreichen lässt sich dies nur durch konsequente<br />
Prozessharmonisierung. Dabei müs-<br />
MERCEDES-BENZ VANS<br />
Dezember 2009/Januar 2010<br />
| Daimler INSIDE | 5<br />
„Zukünftig einen noch tieferen Fußabdruck<br />
im globalen Transporter-Geschäft hinterlassen“<br />
Der Bereich Mercedes-Benz produziert<br />
global an sieben Standorten: Düsseldorf,<br />
Ludwigsfelde, Vitoria (Spanien),<br />
Charleston (USA), Buenos Aires (Argentinien)<br />
und Ho Chi Minh City (Vietnam).<br />
Zudem startet demnächst die Produktion<br />
im chinesischen Fuzhou. Am Standort<br />
Stuttgart-Untertürkheim befinden<br />
sich die Transporter-Zentralbereiche<br />
wie Sparten-Leitung, Entwicklung, Vertrieb<br />
oder Controlling.<br />
80 Prozent des Gesamtabsatzes an Mercedes-Benz<br />
Transportern wird in Europa<br />
(EU27) erzielt. „Das sind unsere größten<br />
Absatzmärkte, die von den Hauptwerken<br />
Düsseldorf, Ludwigsfelde und Vitoria bedient<br />
werden“, fasst Vertriebsleiter Andreas<br />
Burkhart zusammen. Mit einer Jahresproduktion<br />
2008 von zusammen über<br />
217.000 Einheiten rollten in Düsseldorf<br />
und Ludwigsfelde der Sprinter, der für<br />
Volkswagen produzierte baugleiche Crafter<br />
sowie der Vario vom Band. Im spanischen<br />
Vitoria liefen im vergangenen Jahr knapp<br />
95.000 Vito/Viano vom Band.<br />
Wettbewerbsvorteil „Local content“<br />
In den Transporter-Auslandswerken erfolgt<br />
ein großer Anteil der Wertschöpfung im<br />
Land direkt. Ausländische Regierungen fordern,<br />
dass die Produktwertschöpfung zu einem<br />
gewissen Prozentsatz im eigenen Land<br />
entsteht („Local content“). Anderenfalls<br />
drohen hohe Einfuhrzölle und die Produkte<br />
wären auf den Auslandsmärkten wirtschaftlich<br />
kaum wettbewerbsfähig. Zudem bietet<br />
eine lokale Produktion bei niedrigeren Fertigungskosten<br />
einen entsprechenden Wettbewerbsvorteil.<br />
Und durch eine lokale Produktion<br />
ist man nicht den Währungsrisiken<br />
ausgesetzt. Denn wer beispielsweise heute<br />
in Deutschland produziert und in den USA<br />
seine Produkte verkauft, der zahlt mit Euro<br />
Sprinter- und Cra�er-Produktion im Werk Düsseldorf.<br />
sen Zeitleisten für alle Teilprozesse – von<br />
der Einschreibung des Kundenauftrags bis<br />
hin zur Auslieferung des Fahrzeuges – vereinheitlicht<br />
werden. Und auch Abhängigkeiten,<br />
die beispielsweise zwischen Entwicklung,<br />
Vertrieb und Produktion bestehen,<br />
müssen passgenau einbezogen werden.<br />
Schließlich gilt es, die zentralen und lokalen<br />
Verantwortlichkeiten aufeinander abzustimmen.<br />
„Für Daimler Buses ist dieses Vorhaben<br />
von strategischer Bedeutung. Wir wollen<br />
nicht nur einzelne Bereiche optimieren,<br />
sondern die Profitabilität und Handlungsfähigkeit<br />
des gesamten Unternehmens nachhaltig<br />
verbessern und uns dadurch für die<br />
kommenden Herausforderungen frühzeitig<br />
seine Herstellungskosten, verkauft aber die<br />
Produkte zu einem schwachen Dollar.<br />
So wird im Werk González Catán nahe Buenos<br />
Aires neben dem aktuellen Sprinter<br />
(NVC3) das Vorgängermodell T1N produziert.<br />
Kapazität des Werks: 33.000 Stück im<br />
Jahr. Die gebauten T1N finden auf dem gesamten<br />
südamerikanischen Markt Absatz.<br />
Eine ähnliche Situation findet sich auch in<br />
Charleston, South Carolina, vor: Im amerikanischen<br />
Werk läuft der Sprinter der neuesten<br />
Generation (NCV3) vom Band. Denn<br />
beim US-Werk handelt es sich um eine<br />
SKD-Fertigung (Semi-Knocked Down).<br />
„Dies bedeutet, dass der NCV3 in Düsseldorf<br />
produziert wird, dann bis zu einem<br />
gewissen Grad in Deutschland wieder auseinandergebaut<br />
und in die USA verschifft<br />
wird. Dort wird er dann von den amerikanischen<br />
Kollegen ‚remontiert‘“, erklärt<br />
Heinrich Weiß, Produktionsleiter Vans.<br />
Absatzmarkt des US-Werks ist die gesamte<br />
NAFTA-Region. Auch beim vietnamesischen<br />
Werk (Absatzmarkt: asiatische Märkte im<br />
Einzugsgebiet wie Thailand, die Philippinen<br />
und Malaysia) sei das so.<br />
Im neuen chinesischen Werk in Fuzhou<br />
beginnt bald die Produktion des Midsize-<br />
Transporters Viano/Vito. 20.000 Einheiten<br />
können im chinesischen Werk jährlich<br />
vom Band laufen. Und zukünftig wird der<br />
NCV3 folgen, von dem das Werk ebenfalls<br />
20.000 Einheiten im Jahr produzieren kann.<br />
Die Produkte sind für den chinesischen<br />
Markt bestimmt.<br />
Märkte der Zukunft<br />
Und wie gestaltet sich produktionsseitig die<br />
Zukunft bei den Transportern? Wolfgang<br />
Bernhard, Leiter Mercedes-Benz Vans:<br />
„Neben den USA sind die BRIC-Staatengruppe,<br />
also Brasilien, Russland, Indien und<br />
China, die Wachstumsmärkte der Zukunft.<br />
Hier müssen wir mit unseren Transportern<br />
natürlich neben<br />
den europäischen<br />
Märkten präsent<br />
sein.“ Und gibt zugleich<br />
einen Ausblick:<br />
„Wir werden<br />
zukünftig einen<br />
noch tieferen Fußabdruck<br />
im globalen<br />
Transporter-<br />
Geschäft hinterlassen.“<br />
rüsten“, macht Hartmut Schick, Leiter Daimler<br />
Buses, deutlich.<br />
Deshalb legt Daimler Buses auch großen<br />
Wert auf die sorgfältige Integration der Teilprojekte<br />
sowie ein einheitliches Monitoring<br />
und Controlling sämtlicher Projektaktivitäten.<br />
Diese Steuerungsstrukturen hat Daimler<br />
Buses inzwischen aufgebaut. Bis zum<br />
Jahresende wird die Konzeption der Prozesse<br />
abgeschlossen sein. Die Umsetzung startet<br />
Anfang 2010. Schnell zu realisierende Potenziale<br />
werden durch das Projektteam bereits<br />
parallel zur Konzeptionsphase umgesetzt:<br />
So wird zum Beispiel eine Vielzahl der Lieferanten<br />
bereits heute auf Just-in-time-Abläufe<br />
umgestellt.
6 | Daimler INSIDE | Dezember 2009/Januar 2010<br />
CO2-GESETZESVORSCHLAG DER EU-KOMMISSION FÜR TRANSPORTER<br />
WOLFGANG BERNHARD:<br />
„Auch wir müssen uns an die Gesetze der Physik halten!“<br />
RUSSLAND<br />
Die EU-Kommission hat einen Gesetzesvorschlag erarbeitet, der die CO 2-Gesetzgebung<br />
für Transporter regelt. Er lehnt sich an den CO 2-Entwurf für Personenkra�wagen<br />
an und soll Transporter mit Ladevolumen von etwa drei Kubikmeter<br />
(Klasse 1) bis 17 Kubikmeter (Klasse 3) einschließen. Der EU-Vorschlag sieht vor,<br />
dass ein CO 2-Flottenwert von 175 Gramm/Kilometer bis zum Jahr 2014 und von<br />
135 Gramm/Kilometer ab 2020 erreicht werden soll. Sollte der Gesetzesvorschlag<br />
so kommen, bedeutet dies eine enorme Herausforderung für den Transporter-Bereich.<br />
Dazu im Interview: Transporter-Chef Wolfgang Bernhard.<br />
Herr Bernhard, Sie waren vor Kurzem in Brüssel bei<br />
einem Parlamentarischen Abend. Dort haben Sie<br />
Mitgliedern des EU-Parlaments, den EU-Kommissionen<br />
und internationalen Journalisten Ihre Sicht der<br />
Dinge zum CO 2-Gesetzesvorschlag bezüglich Transporter<br />
vorgestellt. Worum ging es da?<br />
Im Rahmen dieser Veranstaltung haben wir über die CO 2-<br />
Gesetzgebung für N1-Fahrzeuge, also leichte Nutzfahrzeuge,<br />
gesprochen. Es ging darum, dass wir auf die möglichen<br />
Knackpunkte, die uns im Vorschlag aufgefallen<br />
sind, aufmerksam machen wollten und den Dialog mit<br />
den Politikern und den Parlamentariern gesucht haben.<br />
Erst einmal: Daimler hat sich klar zum Ziel gesetzt, die<br />
CO 2-Emissionen stark abzusenken. Ob wir hierfür Grenzwerte<br />
benötigen, steht auf einem anderen Blatt. Jedoch<br />
ist eine Einführung von derart anspruchsvollen Zielen im<br />
Jahr 2014 schon eine echte Herausforderung. Wir haben<br />
gerade unseren neuesten Motor, den OM651 vorgestellt.<br />
Im Vergleich zu den Vorgängeraggregaten bringt dieser<br />
Motor eine Verbrauchs- und damit CO 2-Reduzierung von<br />
13 Prozent. Für dieses Ergebnis haben wir zehn Jahre benötigt.<br />
Um den im Gesetzentwurf enthaltenen Zielwert<br />
für 2014 zu erreichen, müssten wir eine Optimierung um<br />
Verträge mit Kamaz unterschrieben<br />
Im Oktober 2009 wurde die Zusammenarbeit<br />
angekündigt, Ende November ist sie unter Dach<br />
und Fach: Daimler Trucks und der russische Lkw-<br />
Hersteller Kamaz haben die Verträge zur Gründung<br />
von zwei Joint Ventures unterschrieben.<br />
Die beiden Joint Ventures betreffen die Zusammenarbeit<br />
von Mitsubishi Fuso und Mercedes-Benz Lkw mit Kamaz.<br />
An der neuen „Fuso Kamaz Trucks Rus“ halten<br />
Daimler und Kamaz jeweils 50 Prozent. Bereits im ersten<br />
Quartal 2010 sollen die ersten Lkw vom Band laufen.<br />
Dafür werden SKD-Sätze des leichten Fuso Canter<br />
KOMPLETT-SERVICE FÜR NUTZFAHRZEUGE<br />
abermals 13 Prozent erzielen – in nur sechs Jahren.<br />
Damit aber nicht genug: Um den Zielwert 2020 zu erreichen,<br />
müssten wir in einem Zeitfenster von fünf Jahren<br />
nochmals um 23 Prozent reduzieren.<br />
In diesem Zusammenhang habe ich es deutlich im Rahmen<br />
der Veranstaltung in Brüssel gesagt:<br />
Mercedes-Benz Vans bewegt sich schnell. Wir sind allerdings<br />
nicht auf dem Raumschiff Enterprise und haben<br />
auch nicht die Technologie eines Warp-Antriebs. Wir bewegen<br />
uns heute schon mit modernsten Verbrennungsantrieben<br />
– und das wird auch noch eine ganze Zeit lang<br />
so bleiben. Auch wir müssen uns an die Gesetze der Physik<br />
halten!<br />
Ist der Van-Bereich bezüglich alternativer Antriebe gut<br />
aufgestellt?<br />
Eindeutig ja. Wenn ich an das Thema Elektromobilität<br />
und Hybridisierung denke, da kommen wir mit großen<br />
Schritten der Marktreife näher. Darüber hinaus haben<br />
wir bereits unseren ersten BlueEFFICIENCY-Sprinter<br />
am Markt.<br />
Wie geht es mit dieser Gesetzesvorlage weiter?<br />
Das lässt sich so gar nicht beantworten,<br />
weil es zunächst um die Beratung im<br />
Kommissionsausschuss ging. Das „College<br />
of the Commissioners“ ist die<br />
Instanz, in der alle Kommissare zusammensitzen<br />
und den Vorschlag aus der<br />
hierfür verantwortlichen Generaldirektion<br />
diskutieren, bevor es als Gesetzesentwurf<br />
in das EU-Parlament geht. Ich denke<br />
aber, dass wir in Brüssel einige Politiker<br />
und Kommissionsmitglieder zum Nachdenken<br />
angeregt haben. Ich habe sehr<br />
ermutigende Signale erhalten, dass man<br />
unsere Argumente sehr ernst nimmt und<br />
den Vorschlag nochmals überdenkt.<br />
von Japan nach Russland importiert und im Lkw-Werk<br />
von Kamaz in Naberezhnye Chelny montiert. Vertrieben<br />
wird der Fuso Canter über das Vertriebsnetz von Kamaz.<br />
Auch die „Mercedes-Benz Trucks Vostock“ ist ein 50:50-<br />
Joint-Venture von Daimler und Kamaz. Ebenfalls in Naberezhnye<br />
Chelny werden die schweren Mercedes-Benz<br />
Lkw Actros und Axor als SKD-Montage produziert.<br />
Durch das neue Gemeinschaftsunternehmen werden<br />
neben Mercedes-Benz Lkw auch Mercedes-Benz und<br />
Setra Omnibusse vertrieben. Die Vertriebszentrale wird<br />
in Moskau sein. Der Vertrieb startet bereits ab Januar<br />
2010, die Produktion läuft im zweiten Quartal des<br />
nächsten Jahres an. Für beide Joint Ventures steht noch<br />
die Zustimmung der zuständigen Kartellbehörden aus.<br />
In Berlin steht das modernste Nutzfahrzeugzentrum Europas<br />
Im Oktober wurde das neue Nutzfahrzeugzentrum von Mercedes-Benz<br />
in Berlin eröffnet; es ist das modernste Europas. Mit der Eröffnung<br />
wurde auch die neue Service-Marke „TruckWorks“ eingeführt.<br />
„TruckWorks“ ist die neue Service-Marke von Mercedes-Benz für Nutzfahrzeuge.<br />
Sie steht für wettbewerbsorientierte Preise, ein breites Produktportfolio,<br />
individuelle Betreuung und hohe Qualitätsstandards rund um das<br />
Nutzfahrzeug − vom Fahrerhaus bis zum Auflieger, Anhänger und den verschiedenen<br />
Aufbauten. TruckWorks umfasst 17 Kooperationspartner, darunter<br />
Schmitz-Cargobull, Humbaur und Knorr-Bremse.<br />
Das Berliner Nutzfahrzeugzentrum liegt direkt an der Autobahn und umfasst<br />
über 6.450 Quadratmeter. Deutschlandweit gibt es derzeit rund<br />
80 zertifizierte Nutzfahrzeugzentren von Mercedes-Benz mit Komplett-Service,<br />
weitere folgen.<br />
Der kommunikative Au�ritt von TruckWorks, der neuen Service-<br />
Marke von Mercedes-Benz für Nutzfahrzeuge.<br />
DREI FRAGEN ...<br />
... AN GERHARD HONER, LEITER NUTZFAHRZEUG-<br />
DESIGN VON MERCEDES-BENZ VANS & TRUCKS<br />
„Lkw-Design ist über<br />
30 Jahre auf der Straße“<br />
Daimler INSIDE sprach mit Gerhard Honer, Direktor Design<br />
Vans & Trucks. Seit über 20 Jahren verantwortet er das<br />
Design der Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge.<br />
Herr Honer, was verbirgt sich hinter der Design-Philosophie?<br />
Die Gestaltung der Fahrzeuge geschieht nicht losgelöst, sondern<br />
basiert auf einer Designstrategie für die Marke. Das Image der<br />
Marke, die historische Designentwicklung und der Wiedererkennungswert<br />
sind die grundlegenden Kriterien dafür.<br />
Die Unverwechselbarkeit des Markendesigns ist als Abgrenzung<br />
zum Wettbewerb unabdingbar. Hier stehen die Bedeutung und die<br />
Pflege des „Gesichts“ unserer Marke Mercedes-Benz im Mittelpunkt.<br />
Das Gesicht offenbart sich als baureihenübergreifendes<br />
Merkmal unserer Nutzfahrzeuge. Innerhalb einer Produktgruppe<br />
geben wir dem Gesicht eine gemeinsame Identität – allerdings mit<br />
unterschiedlichem Charakter.<br />
Wie wirken sich die gesetzlichen Vorgaben und Rahmenbedingungen<br />
auf das Nutzfahrzeug-Design aus?<br />
Die gesetzlichen Vorgaben haben natürlich starken Einfluss auf das<br />
Design eines Lkw. Es gibt vielerlei Gesetze, die wir berücksichtigen<br />
müssen. Neben den allgemeinen Zulassungsvorschriften wie Fahrzeugbeleuchtung<br />
oder -abmessungen, gibt es zum Teil noch eine<br />
Fülle länderspezifischer Regelungen. Da die gesetzlichen Vorgaben<br />
immer einen funktionalen beziehungsweise sicherheitsrelevanten<br />
Grund haben, ist es für uns selbstverständlich, dass wir sie in unseren<br />
Designkonzepten berücksichtigen.<br />
Worin liegen die Unterschiede zum Pkw-Design?<br />
Beim eigentlichen Designprozess sind die Unterschiede gar nicht<br />
so groß. Wir arbeiten mit den gleichen Methoden und wollen ein<br />
möglichst markentypisches und gut aussehendes Fahrzeug schaffen.<br />
Aber neben den großen konzeptionellen Unterschieden sind<br />
es die deutlich längeren Produktlebenszyklen der Nutzfahrzeuge.<br />
Das Design eines Nutzfahrzeugs muss über einen sehr<br />
langen Zeitraum Gültigkeit behalten. Man muss sich vor Augen<br />
führen, dass das, was wir heute entwerfen, noch in 30 Jahren<br />
auf der Straße sein wird. Nach dem Designfreeze, ab dem das<br />
Design nicht mehr verändert wird, und der darauffolgenden Entwicklungs-<br />
und Erprobungszeit wird ein Lkw, inklusive den Modellpflegen,<br />
zirka 15 bis 18 Jahre produziert und ist dann noch mal über<br />
20 Jahre auf der Straße.<br />
Foto oben: Mercedes-Benz Design: Wiedererkennung durch baureihenübergreifende<br />
Formensprache. Foto unten: Gerhard Honer 1978 beim Entwerfen<br />
der leichten Lkw-Baureihe am Zeichenbrett.<br />
Zur Person: 1965 startete Gerhard<br />
Honer im Werk Sindelfingen mit<br />
einer Ausbildung zum Modellbauer.<br />
Danach ging er nach Hamburg und<br />
studierte Fahrzeugbau. 1973 kehrte<br />
er zu Mercedes-Benz nach Sindelfingen<br />
zurück; seit 1989 verantwortet er<br />
das Design der Mercedes-Benz Nutzfahrzeuge.<br />
Ende dieses Jahres geht<br />
Gerhard Honer in den Ruhestand.<br />
Nachfolgen wird Kai Sieber, der in<br />
den vergangenen drei Jahren das Design<br />
bei Freightliner verantwortet hat.
MENSCHEN BEI DAIMLER (I)<br />
Väter setzen Zeichen gegen<br />
Kindesmissbrauch<br />
Mit dem Kalenderprojekt „Väter setzen Zeichen gegen den Missbrauch von<br />
Kindern“ will eine Gruppe von Familienvätern aus dem schwäbischen Unterensingen<br />
auf das Thema Kindesmissbrauch aufmerksam machen. Dazu gehören<br />
auch die beiden Daimler-Mitarbeiter Milivoj Lukic (44), verantwortlich für ganzheitliche<br />
Anlagenbetreuung im Werk Mettingen, und Bernhard Grote (41), zurzeit<br />
als Expat in Rumänien tätig.<br />
Bernhard Grote als X-Modell auf der Zugspitze. Fotos: Wilfried Adam<br />
Milivoj Lukic setzt Zeichen im Freibad Nürtingen.<br />
Auf jedem der zwölf Kalenderbilder ist ein<br />
nackter, auf dem Bauch liegender Mann zu<br />
sehen, dessen Körper ein X darstellt. Mit<br />
dieser provokanten Darstellung wollen die<br />
Projektmitglieder ganz bewusst zum Nachdenken<br />
und Diskutieren anregen. „Ein<br />
Kalender mit Edelweiß-Bildchen hätte wohl<br />
niemanden interessiert“, erklärt Lukic, der<br />
selbst Vater von drei Kindern ist. Mit den<br />
Erlösen aus dem Verkauf des Kalenders sollen<br />
Organisationen unterstützt werden, die<br />
entweder präventiv tätig sind oder sich um<br />
missbrauchte Kinder und deren Angehörige<br />
AUF DEM WEG ZUM SERIENANLAUF<br />
ERSTER MONTAGEBOCK<br />
für Kompaktklassegetriebe<br />
Im Werkteil Rastatt laufen die Vorbereitungen für das neue Kompaktklassegetriebe<br />
FSG310: Ein Großteil der heutigen Frontschaltgetriebe-Montage<br />
wird in der Weihnachtspause für das neue Aggregat<br />
umgebaut. Die Try-Outs des Getriebes, das für die Nachfolger der<br />
A- und B-Klasse konzipiert ist, werden im zweiten Halbjahr 2010<br />
durchgeführt. In enger Zusammenarbeit von Planung, Produktion und<br />
Entwicklung konnte mit Unterstützung des OMCD (Operational<br />
Management Counsel Department) eine schlanke und effiziente<br />
Montage dargestellt werden.<br />
PRODUKTPRÄSENTATION<br />
kümmern. Zu diesem Zweck wurde im Februar<br />
2008 der Verein „Serie-X e.V.“ gegründet.<br />
Fotografieren ließen sich die Projektbeteiligten<br />
beispielsweise im Dortmunder Fußballstadion,<br />
in der Stuttgarter Wilhelma oder am<br />
Hockenheimring. Lukic selbst ist auf einem<br />
Motiv im Nürtinger Freibad zu sehen. Grote<br />
ließ sich auf der Zugspitze ablichten. Mit viel<br />
Engagement und einer Menge Überzeugungsarbeit<br />
konnte der Kalender kostenlos<br />
produziert werden. Anfahrten und Übernachtungen<br />
zu den jeweiligen Motiv-Orten bezahlten<br />
die Beteiligten selbst. So fließt der<br />
gesamte Erlös aus dem Verkauf der Kalender<br />
direkt in Organisationen, Projekte und Initiativen,<br />
die sich gegen den Missbrauch von<br />
Kindern einsetzen. Zusammen mit Spendengeldern<br />
konnte „Serie-X e.V.“ in diesem Jahr<br />
bereits 12.000 Euro für wohltätige Zwecke<br />
zur Verfügung stellen.<br />
INFO | Weitere Informationen zum Projekt<br />
und Bestellmöglichkeiten für den Kalender (zum<br />
Preis von 29,95 Euro) unter: http://serie-x.de<br />
MENSCHEN BEI DAIMLER (II)<br />
Dezember 2009/Januar 2010<br />
| Daimler INSIDE | 7<br />
Großer Bahnhof für Alexander von Henning, Owen Sanders und Axel Idler vor dem Werk Sindelfingen.<br />
MIT DEM MOTORRAD VON<br />
East London nach Sindelfingen<br />
Von East London in Südafrika nach Sindelfingen<br />
mit dem Motorrad: Auf dieses Abenteuer<br />
begaben sich Ingenieur Alexander von<br />
Henning und Kaufteilbetreuer Axel Idler aus<br />
dem Werk Sindelfingen. Zusammen mit<br />
Owen Sanders, einem südafrikanischen<br />
Freund, legten sie die 17.000 Kilometer lange<br />
Strecke in drei Monaten zurück.<br />
Für 18 Monate war von Henning bei Daimler<br />
in Südafrika als Logistikexperte beschäftigt.<br />
Als er sich Gedanken über seine Heimreise<br />
machte, kam er auf die Idee: „Warum flie-<br />
gen, wenn man auch fahren kann?“ Auch<br />
Idler war von dem Vorhaben begeistert, seinen<br />
Kollegen „aus Südafrika abzuholen“.<br />
Was folgte, waren etliche Monate der Vorbereitung<br />
und Planung. Motorräder wurden<br />
gekauft, die Reiseroute festgelegt, Visa<br />
INFO | Ihre Eindrücke und Erlebnisse von der<br />
Motorrad-Reise durch Afrika haben von Henning,<br />
Idler und Sanders im Internet festgehalten:<br />
http://www.triple-a.co.za<br />
Das erste Kompaktklassegetriebe FSG310 auf dem Montagebock im Werkteil<br />
Rastatt. Holger Unser und Andreas Rahner (Montage FSG), Carsten Deutsch<br />
(Projektleiter FSG310), Harry Schiek (Planung), Kai-Uwe Behnert (Teamleiter),<br />
Andreas Hagedorn (Produktionsleiter leichte Getriebe) (von links).<br />
Neues E-Klasse T-Modell vorgestellt<br />
In den Werken Untertürkheim, Bremen, Berlin und Rastatt sowie bei der<br />
Mercedes-Benz Bank in Stuttgart (Foto) nutzten Mitarbeiter die Gelegenheit,<br />
das neue E-Klasse T-Modell vor der Markteinführung zu begutachten.<br />
In Zusammenarbeit mit dem Firmenangehörigengeschä� präsentierte die<br />
Interne Kommunikation den E 350 CDI BlueEFFICIENCY in den Ausführungen<br />
Elegance und Avantgarde.<br />
Viele Mitarbeiter nahmen Platz in der neuen E-Klasse und informierten<br />
sich über das neue Modell. Auch wenn die neue, kantigere Optik zunächst<br />
gewöhnungsbedür�ig wirkte, so überzeugte letztlich doch die elegante<br />
Linienführung. Viel Beachtung fand auch das große Laderaum-Volumen – insbesondere<br />
die praktische Entriegelungstechnik für das Umklappen der Rücklehnen<br />
und der neue Faltladeboden beeindruckten.<br />
beantragt und die Ausrüstung zusammengestellt.<br />
Über ein Jahr verging von der ersten Idee<br />
bis zum Antritt der Reise entlang der Ostküste<br />
Afrikas. Anfängliche Bedenken ob der<br />
Gefahren der Wildnis waren schnell vergessen.<br />
Während der Tour sammelten die drei<br />
fast nur positive Erfahrungen und erhielten<br />
einzigartige Einblicke in die Vielfalt der afrikanischen<br />
Kultur. Vor allem aber veränderte<br />
die Reise das Bild, das sie zuvor von dem<br />
Kontinent hatten, nachhaltig.<br />
IDEENMANAGEMENT RASTATT<br />
Gute Ideen in<br />
den richtigen Händen<br />
Im Werk Rastatt ist die Realisierung von Verbesserungsvorschlägen<br />
eine schnelle Angelegenheit.<br />
Einen großen Beitrag hierzu leisten die<br />
Führungskrä�e, die sich für gute Ideen ihrer<br />
Mitarbeiter einsetzen.<br />
Manche Vorschläge benötigen dabei engagierte<br />
Unterstützung um zum Ziel zu kommen. Der<br />
Vorgesetzte behält durch die Prozessverantwortung<br />
die Umsetzung der Idee permanent<br />
im Auge, und bei Bedarf kann er jederzeit das<br />
Verbesserungsmanagement mit einbeziehen.<br />
Hierzu wurden sogenannte Q-Tore im Prozess<br />
eingerichtet, die ihm einen transparenten Überblick<br />
über den Stand der Verbesserungsvorschläge<br />
geben, dabei stehen die Mitarbeiter des<br />
Verbesserungsmanagements unterstützend zur<br />
Seite. Aufgrund dieser Vorgehensweise wurde<br />
in Rastatt eine Durchlaufzeit von nur noch<br />
durchschnittlich sieben Wochen erreicht.<br />
Die Reaktionen im Werk sind entsprechend positiv.<br />
Meister Michael Strack: „Ich bin mit dem<br />
VV-Prozess zufrieden, da ich als Ansprechpartner<br />
für die Verbesserungsvorschläge meiner<br />
Mitarbeiter den Überblick über ihre Aktivitäten<br />
habe. Ich habe durch diese Funktion die Möglichkeit<br />
diese direkt zu unterstützen, was mir<br />
persönlich wichtig ist.“<br />
Nadine Wachal, Rita Benz vom Ideenmanagement<br />
und Meister Michael Strack (von links).
8 | Daimler INSIDE | Dezember 2009/Januar 2010<br />
INTERVIEW MIT MERCEDES-BENZ MOTORSPORTCHEF NORBERT HAUG<br />
„Wir werden noch härter<br />
als jemals zuvor arbeiten“<br />
Im Interview mit der Daimler INSIDE spricht Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert<br />
Haug über die zurückliegende Motorsport-Saison sowie über das eigene Formel 1-<br />
Team, mit dem Mercedes-Benz 2010 an den Start gehen wird.<br />
Herr Haug, das Abschneiden von Vodafone<br />
McLaren Mercedes in der zurückliegenden<br />
Formel 1-Saison war für Mitarbeiter wie<br />
Fans enttäuschend. Auch in der DTM reichte<br />
es nicht zum Titel. Ist das Motorsportengagement<br />
von Mercedes-Benz noch<br />
sinnvoll und zeitgemäß? Wie reagieren Sie<br />
auf solche Kritik?<br />
Wir sind als Formel 1-Weltmeister in die Saison<br />
gestartet, Lewis Hamilton hat in diesem<br />
Jahr in der zweiten Saisonhälfte nach schwachem<br />
Start mit nicht konkurrenzfähigem Auto<br />
zwei Rennen gewonnen, und er startete<br />
bei vier der letzten sieben Rennen von Startplatz<br />
eins. Kein anderer Fahrer holte in den<br />
letzten acht von 17 Rennen mehr Punkte als<br />
Lewis, und Vodafone McLaren Mercedes<br />
wurde Dritter in der Konstrukteursweltmeisterschaft.<br />
Unser Kundenteam Brawn GP-<br />
Mercedes gewann acht von 17 Rennen, Jenson<br />
Button wurde Fahrer-Weltmeister – der<br />
FÜNFTE AUFLAGE LIEGT VOR<br />
Noch mehr TRANSPARENTE TECHNIK<br />
Von Abbiegelicht bis Zugangssysteme, von Airbag bis Variodach – Autowissen von A bis Z<br />
in kompakter Form, das ist die Buchreihe Technik Transparent. Rechtzeitig zur IAA liegt die<br />
vollständig überarbeitete fünfte Auflage des beliebten Taschenbuches vor. Gegliedert in die<br />
Kapitel Aktive und Passive Sicherheit, Karosserie, Fahrwerk, Innenraumtechnik, Elektronik<br />
und Antrieb werden weit mehr als 140 technische Innovationen oder Systeme erklärt.<br />
Anfänglich eigentlich nur als Arbeitshilfe für Automobil-Journalisten gedacht, hat sich<br />
„Technik Transparent“ zum gesuchten Nachschlagewerk entwickelt. Nach wie vor ist das<br />
Büchlein, das in seiner aktuellen Auflage auf mehr als 300 Seiten kommt, nur bestimmten<br />
Fachkreisen zugänglich.<br />
„Technik Transparent“ kann gegen Rechnung (unter Angabe der Privatanschrift) oder über<br />
Kostenstelle (mindestens Genehmigung E3 erforderlich) zum Stückpreis von 10 Euro geor-<br />
VERLOSUNG<br />
20 Exemplare von „Technik Transparent“<br />
warten in einer Verlosung auf die Leser der<br />
Daimler INSIDE. Wer eines davon gewinnen<br />
möchte, sollte folgende Frage beantworten:<br />
Welches „Lenkrad“ gewann der<br />
Mercedes-Benz SLS AMG?<br />
a I Leder- ... b I Holz- ... c I Goldenes ...<br />
Ihre Lösung schicken Sie bitte unter<br />
dem Stichwort „Technik Transparent“ an:<br />
Daimler AG, Redaktion INSIDE, COM/M,<br />
HPC E 402, Werk 096, 70546 Stuttgart;<br />
E-Mail: daimler.inside@daimler.com. Einsendeschluss<br />
ist der 12. Februar 2010.<br />
MERCEDES-BENZ INCAR HOTSPOT<br />
Drahtloser Internetzugang<br />
im Fahrzeug<br />
Mercedes-Benz bietet erstmalig kabellosen und<br />
uneingeschränkten Internetzugang im Fahrzeug<br />
an. Mit Mercedes-Benz InCar Hotspot werden<br />
die Datensignale über die Fahrzeugantenne<br />
empfangen. Ein spezieller WLAN-Router und<br />
eine datenfähige SIM-Karte verarbeiten die Signale<br />
und stellen innerhalb des Fahrzeugs den<br />
kabellosen Zugang auch während der Fahrt zum<br />
Internet her. Dadurch können bis zu drei<br />
WLAN-fähige Endgeräte (zum Beispiel Laptop,<br />
Mobiltelefon) gleichzeitig mit dem Internet<br />
verbunden werden. Das Mercedes-Benz InCar<br />
Hotspot ist optional für die neue E-Klasse und<br />
die S-Klasse verfügbar.<br />
zweite Weltmeister hintereinander nach<br />
Lewis Hamilton 2008 mit Mercedes-Motor,<br />
und Brawn GP-Mercedes wurde Konstrukteursweltmeister.<br />
Knapp 60 Prozent aller<br />
Formel 1-Rennen, nämlich 10 von 17, wurden<br />
mit Mercedes-Power gewonnen.<br />
Auch in der DTM gewannen die C-Klasse-<br />
Fahrer 60 Prozent aller Rennen, und in<br />
den letzten drei Jahren waren es 18 Siege<br />
gegenüber 13 von Audi. Insgesamt gewann<br />
Mercedes, seit Audi in der DTM Wettbewerber<br />
ist, 92 Rennen, Audi 52. Und auch nach<br />
Meistertiteln liegt Mercedes vorn, wenn<br />
auch der Fahrertitel nicht gewonnen wurde.<br />
Dafür aber der Titel für das erfolgreichste<br />
Team. Diese Teammeisterschaft steht zwar<br />
weniger im öffentlichen Blickpunkt, ist<br />
für uns als Hersteller aber durchaus wichtig.<br />
Von insgesamt 27 Rennen in Formel 1 und<br />
DTM gewann Mercedes-Benz in der abgelaufenen<br />
Saison 16.<br />
dert werden. Bestellungen sind möglich per<br />
E-Mail (an Silvie.Kiefer@Daimler.com) oder<br />
per Fax (0711/17-94 727).<br />
VIEL PLATZ FÜR GESCHENKE<br />
WAS FÜR EIN SCHLITTEN Mitte November<br />
und pünktlich zur Markteinführung<br />
des neuen T-Modells hat auch der Weihnachtsmann<br />
seinen E 24 in der Santa-Claus-<br />
Schlitten-Edition ausgeliefert bekommen.<br />
Entscheidend für den Weihnachtsmann<br />
waren der variable Geschenke-Stauraum mit<br />
einem Volumen von 1.950 Litern und der<br />
innovative Brennstoffzellen-Antrieb. Damit<br />
ist Fahr- und Flugspaß vorprogrammiert und<br />
Schwächephasen der Rentiere können problemlos<br />
kompensiert werden.<br />
Die Redaktion INSIDE und das gesamte Team<br />
der Internen Kommunikation wünscht allen<br />
Lesern erholsame Feiertage, einen schönen<br />
Jahreswechsel und ein erfolgreiches 2010.<br />
Das weihnachtliche E-Klasse Motiv hat Volker<br />
Leutz aus dem Sindelfinger Designbereich<br />
exklusiv für die Leser der Daimler INSIDE<br />
gezeichnet. Wer Interesse daran hat, kann<br />
sich das Bild im Mitarbeiter-Portal herunterladen.<br />
Portal-Code @weihnachtsschlitten<br />
Mercedes-Benz Motorsportchef Norbert Haug.<br />
Andere Hersteller wie Toyota oder BMW<br />
haben mit Blick auf die wirtschaftliche Entwicklung<br />
ihr Engagement in der Formel 1<br />
beendet. Aus welchen Gründen macht Mercedes-Benz<br />
weiter?<br />
Weil sich eine extrem kostengünstige Möglichkeit<br />
bot, mit der wir innerhalb der nächsten<br />
zwei Jahre mit einem Viertel unseres früheren<br />
Formel 1-Jahresbudgets auskommen<br />
werden, und wir gleichzeitig ein waschechtes<br />
Silberpfeil-Team mit deutschem Fahrer, Nico<br />
Rosberg, haben werden. Die Formel 1 findet<br />
weltweite Resonanz und ganz besonders in<br />
unseren wichtigen Wachstumsmärkten. Eine<br />
durchschlagskräftige, weltweite Werbekampagne<br />
würde ein Vielfaches unseres Formel<br />
1-Jahresbudgets kosten, wollten wir die gleiche<br />
Medienpräsenz erreichen.<br />
Was konkret versprechen Sie sich von einem<br />
eigenen Formel 1-Team?<br />
Wir zeigen unseren Willen zum Wettbewerb.<br />
Die Silberpfeile feiern in diesem Jahr ihren<br />
75. Geburtstag. Kein anderer Automobilhersteller<br />
kann eine ähnliche Erfolgsbilanz<br />
aufweisen wie unsere Silberpfeile. Diese<br />
Erfolgsgeschichte wollen wir fortsetzen, so<br />
wie dies in den letzten zwölf Jahren seit<br />
unserem ersten Formel 1-Sieg der Neuzeit<br />
1997 in Melbourne gelang. Seither gewannen<br />
wir 60 von 223 Formel 1-Rennen – mehr<br />
als jedes vierte also –, vier Weltmeisterschaftstitel<br />
und zehn Vize-Weltmeisterschaften<br />
– der Stern war im härtesten und prestigeträchtigsten<br />
Automobilwettbewerb also<br />
meist vorne dabei oder ganz vorne. Und<br />
dieses Ziel haben wir auch in Zukunft.<br />
Im Sport zählt nur der Sieger. Wird das<br />
neue Mercedes-Benz Formel 1-Team gleich<br />
im ersten Jahr um den Titel mitfahren<br />
oder müssen sich die Fans der Silberpfeile<br />
in Geduld üben?<br />
Wir können keine Titel versprechen, versprechen<br />
können wir allerdings, dass wir<br />
alle noch härter als jemals zuvor arbeiten,<br />
um an der Spitze zu fahren. Wir haben das –<br />
wie ausgeführt – in der Vergangenheit<br />
geschafft, und das wollen wir auch in<br />
Zukunft schaffen.<br />
MOTORSPORT 75 JAHRE SILBERPFEILE – 75 JAHRE<br />
RENNTRANSPORTER Die Silberpfeile<br />
von Mercedes-Benz feiern im Jahr 2009 ihr<br />
75-jähriges Jubiläum. Ebenso lange gibt<br />
es auch die Renntransporter. Ihre Geschichte<br />
erzählt ein neues Special im Mitarbeiter-Portal<br />
– einfach zu finden unter<br />
Portal-Code @renntransporter. Foto (von<br />
links): Mercedes-Benz Lo 2750 von 1934,<br />
der Mercedes-Benz Actros V8 und das<br />
„blaue Wunder“ samt W 196 von 1955.<br />
DAIMLER UND UNESCO VERLEIHEN MONDIALOGO ENGINEERING AWARD<br />
Konzernchef Dieter Zetsche zeichnete die Preisträger des Mondialogo Engineering Awards aus.<br />
IDEEN für Klimaschutz und gegen Armut<br />
Daimler und UNESCO haben im Mercedes-Benz Museum in Stuttgart zum dritten Mal den<br />
mit 300.000 Euro dotierten Mondialogo Engineering Award an internationale Ingenieurstudententeams<br />
für ihre Projektideen in den Bereichen nachhaltige Entwicklung, Klimaschutz<br />
und Armutsbekämpfung verliehen.<br />
Vorstandschef Dieter Zetsche begrüßte die angehenden Ingenieure sowie Ehrengäste aus<br />
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft. Die Studenten erhielten Preise in den Kategorien Gold,<br />
Silber und Bronze. Formel-1-Pilot Lewis Hamilton überreichte zusätzlich einen der zwei<br />
Sonderpreise, die in diesem Jahr erstmalig vergeben wurden.<br />
Mondialogo ist eine Gemeinschaftsinitiative von Daimler und UNESCO, die 2003 ins Leben<br />
gerufen wurde. Der Engineering Award als Bestandteil dieser Initiative richtet sich an Studenten<br />
aus Industrie- und Entwicklungsländern und fördert den interkulturellen Austausch<br />
sowie den Wissensaustausch zwischen Hochschuleinrichtungen.<br />
IMPRESSUM: Herausgeber: Daimler AG, Global Corporate Media & Marketing, COM/M Für den Herausgeber: Stefan Ulbig, Leiter Interne Kommunikation Redaktion: Holger Mohn Redaktionelle Mitarbeit: Christoph Bango, Martin Sauber Anschrift der Redaktion:<br />
Daimler AG, COM/M, HPC: E 402 – Werk 096, D-70546 Stuttgart, Tel. 07 11/17-49 383; Fax 07 11/17-54 783, E-Mail: redaktion.inside@Daimler.com Layout: Schwerzmann & Team AG Druck: Körner Rotationsdruck, Sindelfingen| Die nächste Ausgabe erscheint im März 2010.