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2. Auflage mit FCH-Garantie - TriSolutions GmbH

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Finanz Colloquium<br />

Heidelberg<br />

Zinsrisikomanagement<br />

Reuse (Hrsg.)<br />

Handlungsbedarf<br />

durch neues BaFin-<br />

Rundschreiben!<br />

<strong>2.</strong> <strong>Auflage</strong> <strong>mit</strong> <strong>FCH</strong>-<strong>Garantie</strong>:<br />

überarbeitet und ergänzt


Reuse (Hrsg.)<br />

Zinsrisikomanagement<br />

<strong>2.</strong> <strong>Auflage</strong><br />

Finanz Colloquium Heidelberg, 2012


Zitiervorschlag:<br />

Autor in: Reuse, Zinsrisikomanagement, <strong>2.</strong> <strong>Auflage</strong>, RdNr. XX.<br />

ISBN: 978-3-940976-73-4<br />

© 2012 Finanz Colloquium Heidelberg <strong>GmbH</strong><br />

Plöck 32a, 69117 Heidelberg<br />

www.FC-Heidelberg.de<br />

info@FC-Heidelberg.de<br />

Titelfoto: Phoenixpix/fotolia.com<br />

Satz: MetaLexis, Niedernhausen<br />

Druck: CITY-DRUCK HEIDELBERG


Zinsrisikomanagement<br />

<strong>2.</strong> <strong>Auflage</strong><br />

Dr. Svend Reuse (Hrsg.)<br />

Abteilungsleiter Controlling, Sparkasse Mülheim an der Ruhr, Dozent<br />

FOM Hochschule für Oekonomie und Management<br />

Herbert Apweiler<br />

Wirtschaftsprüfer, Partner Financial Services<br />

Deloitte & Touche <strong>GmbH</strong><br />

Christoph Balke<br />

Senior Manager, Leiter Competence Team Treasury & Capital Markets<br />

zeb/rolfes.schierenbeck.associates <strong>GmbH</strong><br />

Dr. Thomas Bannert<br />

Partner, Produktmanagement zeb/control<br />

zeb/rolfes.schierenbeck.associates <strong>GmbH</strong><br />

Sabine Becker<br />

Managerin, Fachverantwortliche für zeb/integrated.treasury-manager<br />

zeb/rolfes.schierenbeck.associates <strong>GmbH</strong><br />

Andreas Fette<br />

Bereichsdirektor Risikomanagement, Stadtsparkasse Düsseldorf<br />

Joachim Fröhlich<br />

Leiter Treasury, Evangelische Kreditgenossenschaft eG, Kassel<br />

Dr. Karsten Geiersbach, CIA<br />

Bereichsdirektor Innenrevision, Kasseler Sparkasse


Oliver Klenner<br />

Abteilungsleiter Controlling, Sparkasse Leverkusen<br />

Christian Klomfaß<br />

Leiter Kapital- und Risikomanagement, Taunus Sparkasse<br />

Andreas Knopf<br />

Bereichsleiter Unternehmenssteuerung<br />

Sparkasse Märkisches Sauerland Hemer-Menden<br />

Helge Kramer<br />

Direktor Gesamtbanksteuerung, Taunus-Sparkasse<br />

Thomas Lorenz<br />

Referent/stv. Bereichsleiter S 33 Marktplanung & Marktanalyse<br />

Sparkassenverband Bayern<br />

Stefan Prasser, CIA<br />

stv. Abteilungsleiter der Revision für Gesamtbanksteuerung, Kasseler Sparkasse<br />

André Rader<br />

Abteilung Controlling, Sparkasse Mülheim an der Ruhr<br />

Thomas Rassat<br />

Sachgebietsleiter, Referat Laufende Aufsicht<br />

Deutsche Bundesbank, Hauptverwaltung in Bayern<br />

Dr. Patrick Rösler<br />

Rechtsanwalt, Geschäftsführer, Finanz Colloquium Heidelberg <strong>GmbH</strong><br />

Robert Schillings<br />

Senior Berater, <strong>TriSolutions</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Mario Sladek<br />

Senior Berater, <strong>TriSolutions</strong> <strong>GmbH</strong><br />

Patrick Steinwachs<br />

Portfoliomanager/Händler, Investitionsbank Berlin (IBB)


Andreas Tangemann<br />

Abteilungsdirektor Unternehmenssteuerung, Sparkasse Leverkusen<br />

Heiko Treubel<br />

Leiter Gesamtbanksteuerung, Volksbank eG Mosbach<br />

Dr. Bernd Walter<br />

Bereichsleiter Unternehmenssteuerung, Evangelische Kreditgenossenschaft eG<br />

Kassel<br />

Michael Willemse<br />

Vorstand, Volksbank Viersen eG<br />

Prof. Dr. Konrad Wimmer<br />

Finanzmathematischer Sachverständiger, Dingolfing<br />

Finanz Colloquium Heidelberg<br />

2012


Inhaltsübersicht<br />

INHALTSÜBERSICHT<br />

A. Einleitende Worte zum vorliegenden Werk (Reuse) 1<br />

I. Zinsrisikosteuerung im Kontext der neuen<br />

aufsichtsrechtlichen Regelungen 3<br />

II. Aufbau des vorliegenden Werkes 4<br />

B. Definition und Ausprägung des Zinsänderungsrisikos (Reuse) 7<br />

I. Der allgemeine Risikobegriff im Bankbereich 9<br />

II. Zinsrisiko im Kontext der Marktpreisrisiken 10<br />

III. Definition des Zinsrisikos 15<br />

IV. Unterschätzung des Zinsrisikos 19<br />

C. Management und Überwachung von Zinsänderungsrisiken<br />

aus Sicht der Bankenaufsicht (Rassat) 21<br />

I. Strukturierung bestehender Regelungen zum Zinsrisiko 23<br />

II. Aufsichtliche Anforderungen an das Management der<br />

Zinsänderungsrisiken auf Basis der MaRisk 30<br />

III. Umsetzung des Baseler Zinsschocks in deutsches Recht 66<br />

IV. Verschärfter aufsichtsrechtlicher Maßnahmenkatalog 78<br />

V. Offenlegungserfordernisse hinsichtlich des<br />

Zinsänderungsrisikos 82<br />

VI. Neuerungen im Meldewesen: Erfassung des<br />

Zinsänderungsrisikos 84<br />

VII. Schlussbemerkung und Ausblick 86<br />

D. Abbildung und Messung von Zinsänderungsrisiken (Steinwachs) 89<br />

I. Betrachtungsweisen des Zinsänderungsrisikos 91<br />

II. Periodische Steuerung des Zinsänderungsrisikos auf Basis der<br />

Elastizitäten 94<br />

VII


INHALTSÜBERSICHT<br />

VIII<br />

III. Barwertige Abbildung des Zinsbuch-Cashflows als einheitliche<br />

Grundlage für Risikomessverfahren 96<br />

IV. Barwertige Messung von Zinsänderungsrisiken 111<br />

V. Problem der GuV-Überleitung barwertiger<br />

Zinsänderungsrisiken 137<br />

VI. Ausblick auf die zukünftige Weiterentwicklung der Messung<br />

des Zinsänderungsrisikos 140<br />

E. Strategische Verankerung des Zinsänderungsrisikos 141<br />

I. Entwicklung einer Zinsrisikostrategie (Willemse) 143<br />

II. Definition effizienter Benchmarks für die passive Steuerung<br />

(Reuse) 159<br />

III. Aktive Steuerungsansätze des Zinsrisikos (Fröhlich) 168<br />

IV. Stresstests des Zinsrisiko als ergänzende<br />

Steuerungsmöglichkeit (Walter) 218<br />

V. Ausblick auf die zukünftige Weiterentwicklung der Steuerung<br />

des Zinsrisikos (Reuse) 232<br />

F. Controlling und Reporting des Zinsänderungsrisikos (Reuse) 233<br />

I. Anforderungen an ein effizientes Zinsrisikocontrollingkonzept 235<br />

II. Li<strong>mit</strong>ierung von Zinsrisiken im Kontext der<br />

Gesamtbankrisikotragfähigkeit 240<br />

III. Festlegung der Parameter der Zinsrisikosteuerung 253<br />

IV. Aufbau eines konsistenten Reportingsystems 261<br />

V. Ausblick auf die möglichen Modifizierungen des<br />

Zinsrisikoreportings 286<br />

G. Schnittstellen zu weiteren Bereichen der Banksteuerung 289<br />

I. Modellierung impliziter Optionen im Kontext der<br />

Zinsrisikosteuerung (Lorenz) 291


INHALTSÜBERSICHT<br />

II. Zinsrisikosteuerung im Kontext der Gesamtbankallokation<br />

(Tangemann/Klenner) 308<br />

III. Zinsbuchsteuerung als Basis für die wertorientierte<br />

Risikotragfähigkeit (Klomfaß/Kramer) 331<br />

IV. Fehlsteuerungsimpulse durch gleitende Durchschnitte in der<br />

Vertriebssteuerung (Knopf) 349<br />

V. Anforderungen des BGH an die Konditionierung von<br />

Produkten (Rösler/Wimmer) 358<br />

VI. Liquiditäts- vs. Zinsbuchsteuerung – die Wahl der richtigen<br />

Zinsstruktur (Fröhlich) 384<br />

VII. Verlustfreie Bewertung im Anlagebuch – Schwerpunkt<br />

Zinsbuch (Schillings/Sladek) 396<br />

VIII. Ausblick auf Schnittstellenprobleme zum Zinsrisiko (Reuse) 418<br />

H. Technische Umsetzung der Zinsrisikosteuerung 419<br />

I. Das Data Warehouse als Basis für die Zinsbuchsteuerung<br />

(Reuse) 421<br />

II. Optimierung des Zinsrisikomanagements <strong>mit</strong> der Integrierten<br />

Zinsbuchsteuerung Plus aus Sicht einer Sparkasse (Rader) 426<br />

III. Okular ZIRIS der ParcIT aus Sicht einer<br />

Genossenschaftsbank (Treubel) 459<br />

IV. Zinsbuchsteuerung <strong>mit</strong> zeb/ITM (Balke/Bannert/Becker) 478<br />

V. Würdigung der Softwarelösungen in der Zinsbuchsteuerung<br />

(Reuse) 491<br />

I. Prüfung des Zinsänderungsrisikos 495<br />

I. Zinsänderungsrisiken aus der Sicht der Wirtschaftsprüfung<br />

(Apweiler) 497<br />

II. Erfahrungen aus einer § 44 KWG-Prüfung <strong>mit</strong> Schwerpunkt<br />

Zinsrisiko (Fette) 540<br />

III. Prüfung und Beurteilung des Zinsrisikomanagements aus<br />

Sicht der Internen Revision (Geiersbach/Prasser) 558<br />

IX


INHALTSÜBERSICHT<br />

J. Fazit und abschließender Ausblick auf die Zukunft (Reuse) 633<br />

Anhang 1: Anschreiben und Rundschreiben 11/2011 der BaFin:<br />

Zinsschock 639<br />

Anhang 2: Detaillierte Praxistipps für die Zinsrisikosteuerung 653<br />

Anhang 3: Checkliste für die Umsetzung einer<br />

Zinsrisikosteuerung 677<br />

Abbildungsverzeichnis 683<br />

Tabellenverzeichnis 695<br />

Abkürzungsverzeichnis 699<br />

Literaturverzeichnis 709<br />

Stichwortverzeichnis 749<br />

X


Inhaltsverzeichnis<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

A. Einleitende Worte zum vorliegenden Werk 1<br />

I. Zinsrisikosteuerung im Kontext der neuen<br />

aufsichtsrechtlichen Regelungen 3<br />

II. Aufbau des vorliegenden Werkes 4<br />

B. Definition und Ausprägung des Zinsänderungsrisikos 7<br />

I. Der allgemeine Risikobegriff im Bankbereich 9<br />

1. Definition von Risiko 9<br />

<strong>2.</strong> Strukturierung von Risiken im Bankbetrieb 9<br />

II. Zinsrisiko im Kontext der Marktpreisrisiken 10<br />

1. Definition und Abgrenzung Marktpreisrisiko 10<br />

<strong>2.</strong> Abgrenzung Handelsbuch und Anlagebuch 12<br />

3. Strukturierung der Risiken des Anlagebuches im Sinne<br />

der MaRisk 14<br />

III. Definition des Zinsrisikos 15<br />

1. Definition nach Basel 15<br />

<strong>2.</strong> Pragmatische und praxisnahe Definition 17<br />

IV. Unterschätzung des Zinsrisikos 19<br />

C. Management und Überwachung von Zinsänderungsrisiken<br />

aus Sicht der Bankenaufsicht 21<br />

I. Strukturierung bestehender Regelungen zum Zinsrisiko 23<br />

1. Das Zinsänderungsrisiko rückt in den Fokus der<br />

Bankenaufsicht 23<br />

<strong>2.</strong> Überblick über aufsichtliche Standards zum<br />

Zinsänderungsrisiko 24<br />

3. Die MaRisk: der nationale Rahmen qualitativer<br />

Bankenaufsicht 28<br />

XI


INHALTSVERZEICHNIS<br />

XII<br />

II. Aufsichtliche Anforderungen an das Management der<br />

Zinsänderungsrisiken auf Basis der MaRisk 30<br />

1. Konzeption und Aufbau der MaRisk 30<br />

<strong>2.</strong> Anwendungsbereich 32<br />

3. Gesamtverantwortung der Geschäftsleitung 34<br />

4. Risikotragfähigkeit 38<br />

5. Strategien 40<br />

6. Internes Kontrollsystem 43<br />

a) Aufbau- und Ablauforganisation 44<br />

b) Risikosteuerungs- und Controllingprozess 46<br />

c) Anforderungen an die Risikomesssysteme 46<br />

d) Relevante Positionen 50<br />

e) Stresstests 56<br />

f) Li<strong>mit</strong>ierung und Li<strong>mit</strong>systeme 58<br />

g) Berichtswesen 61<br />

7. Dokumentation und Organisationsrichtlinien 63<br />

8. Aktivitäten in neuen Produkten oder auf neuen Märkten 64<br />

III. Umsetzung des Baseler Zinsschocks in deutsches Recht 66<br />

1. Vorbild Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht 67<br />

<strong>2.</strong> Rückblick auf das Rundschreiben 07/2007 68<br />

3. Aktuelles Regelwerk: Rundschreiben 11/2011 70<br />

4. Ausweichverfahren zur Er<strong>mit</strong>tlung der Auswirkungen<br />

einer plötzlichen und unerwarteten Zinsänderung 74<br />

5. Berechnungsturnus, Meldestichtage und Anzeigepflichten 76<br />

IV. Verschärfter aufsichtsrechtlicher Maßnahmenkatalog 78<br />

V. Offenlegungserfordernisse hinsichtlich des<br />

Zinsänderungsrisikos 82<br />

VI. Neuerungen im Meldewesen: Erfassung des<br />

Zinsänderungsrisikos 84<br />

VII. Schlussbemerkung und Ausblick 86


INHALTSVERZEICHNIS<br />

D. Abbildung und Messung von Zinsänderungsrisiken 89<br />

I. Betrachtungsweisen des Zinsänderungsrisikos 91<br />

II. Periodische Steuerung des Zinsänderungsrisikos auf Basis der<br />

Elastizitäten 94<br />

III. Barwertige Abbildung des Zinsbuch-Cashflows als einheitliche<br />

Grundlage für Risikomessverfahren 96<br />

1. Definition des barwertigen Zinsbuchs einer Bank 96<br />

<strong>2.</strong> Abbildung von Positionen <strong>mit</strong> unsicherem Cashflow 99<br />

3. Umgang <strong>mit</strong> Sonderfällen 105<br />

a) Sonderfall: Leistungsstörungen bzw. EWB-Fälle 105<br />

b) Sonderfall: implizite Optionen 106<br />

IV. Barwertige Messung von Zinsänderungsrisiken 111<br />

1. VaR-Verfahren zur Messung von Zinsänderungsrisiken 111<br />

a) Die Konzeption der VaR-Verfahren 111<br />

b) Historische Simulation 115<br />

c) Varianz-Kovarianz-Ansatz 118<br />

d) Monte-Carlo-Simulation 121<br />

<strong>2.</strong> Würdigung der Verfahren und Praxistauglichkeit 127<br />

3. Bankenaufsichtliches »Standardverfahren« 129<br />

a) Quantifizierung durch einen »Zinsschock« 129<br />

b) Vor- und Nachteile 132<br />

4. Einflussfaktoren der Risikoquantifizierung 134<br />

a) VaR als Abweichung vom Ausgangswert,<br />

sicheren oder erwarteten Barwert 134<br />

b) Argumente für die Entscheidung bzgl. einer<br />

kurzen oder langen Zinshistorie 134<br />

c) Auswirkungen der Ablauffiktionen für das<br />

variable verzinsliche Geschäft 135<br />

V. Problem der GuV-Überleitung barwertiger<br />

Zinsänderungsrisiken 137<br />

VI. Ausblick auf die zukünftige Weiterentwicklung der Messung<br />

des Zinsänderungsrisikos 140<br />

XIII


INHALTSVERZEICHNIS<br />

E. Strategische Verankerung des Zinsänderungsrisikos 141<br />

XIV<br />

I. Entwicklung einer Zinsrisikostrategie 143<br />

1. Notwendigkeit einer ausformulierten Zinsrisikostrategie 143<br />

a) Aufsichtsrechtliche Betrachtungsweise 143<br />

b) Wirtschaftliche Betrachtungsweise 144<br />

<strong>2.</strong> Entwicklung einer Zinsrisikostrategie 146<br />

a) Strategische Fragestellungen 146<br />

b) Gründe für das Eingehen von<br />

Fristentransformation 146<br />

c) Aktive vs. passive Steuerung des Eigendepots 147<br />

d) Periodische oder barwertige Zinsrisikosteuerung 149<br />

e) Verwaltung des Eigendepots 150<br />

f) Anlagestruktur und Produktarten 151<br />

g) Notwendige Ressourcen 152<br />

h) Einbindung der Zinsrisikostrategie in die<br />

Gesamtrisikostrategie 154<br />

3. Zusammenfassung und Ausblick 156<br />

II. Definition effizienter Benchmarks für die passive Steuerung 159<br />

1. Der Benchmarkbegriff 159<br />

<strong>2.</strong> Mögliche Benchmarks in der Zinsbuchsteuerung 160<br />

3. Empirische Herleitung effizienter Benchmarks 161<br />

4. Interpretation der Ergebnisse 165<br />

5. Pragmatische Umsetzung der Ergebnisse 166<br />

6. Fazit und kritische Würdigung 167<br />

III. Aktive Steuerungsansätze des Zinsrisikos 168<br />

1. Barwertorientierte Zinsrisikosteuerung in Banken als<br />

Basis für ein effizientes Treasurymanagement 168<br />

<strong>2.</strong> Praxisorientierte Darstellung der Steuerungsphilosophien 170<br />

a) Aktive barwertorientierte Zinsrisikosteuerung in<br />

Banken 170<br />

b) Semiaktive und passive barwertorientierte<br />

Zinsrisikosteuerung in Banken 173


INHALTSVERZEICHNIS<br />

3. Fundamentale Bewertungsansätze für »faire« Zinssätze<br />

– Ein Näherungsversuch für die Praxis 178<br />

a) Ein Erklärungsversuch für Notenbankzinsen<br />

– Die »Taylor-Rule« 178<br />

b) Ein Erklärungsversuch für die langfristigen<br />

Eurozinsen 180<br />

c) Ein Erklärungsversuch für Wendepunkte in der<br />

Steilheit der Zinskurve 182<br />

d) Zwischenfazit 183<br />

4. Steuerung von Zinsänderungsrisiken in unterschiedlichen<br />

Zinsstrukturkurvenumfeldern 183<br />

a) Durationskonzept als Ausgangsüberlegung für<br />

Steuerungsansätze des Zinsrisikos 185<br />

b) Zinsstrukturkurven 188<br />

c) Bullet-/Barbell-Strategien 193<br />

d) Zinsderivate zur aktiven Steuerung des<br />

Zinsrisikos 197<br />

5. Risiko- und Abweichungsli<strong>mit</strong>e im Rahmen der Aktiv-/<br />

Passivsteuerung 208<br />

6. Fazit zu aktiven Steuerungsansätzen des Zinsrisikos 217<br />

IV. Stresstests des Zinsrisiko als ergänzende<br />

Steuerungsmöglichkeit 218<br />

1. Einführung zu Stresstests 218<br />

<strong>2.</strong> Sinnhaftigkeit von Stresstests in der Zinsbuchsteuerung 220<br />

3. Praxisorientierte Möglichkeiten für Stresstests im<br />

Zinsbuch 221<br />

a) Variationen der Zinskurve 221<br />

b) Simulation von Neugeschäftsmargen 222<br />

c) Abwandlung der Mischungsverhältnisse für<br />

variable Produkte 224<br />

d) Abänderung der Bilanzstruktur 226<br />

e) Er<strong>mit</strong>tlung von Modellfehlern 227<br />

f) Annahme neuer rechtlicher Rahmenbedingungen 228<br />

4. Ableitung von Steuerungsimpulsen 229<br />

5. Fazit 231<br />

XV


INHALTSVERZEICHNIS<br />

XVI<br />

V. Ausblick auf die zukünftige Weiterentwicklung der Steuerung<br />

des Zinsrisikos 232<br />

F. Controlling und Reporting des Zinsänderungsrisikos 233<br />

I. Anforderungen an ein effizientes Zinsrisikocontrollingkonzept 235<br />

1. Schnittstelle Controlling – Treasury: Aufbau eines<br />

Regelkreises 235<br />

<strong>2.</strong> Schnittstelle Controlling – Markt: Ad hoc-Mitteilung der<br />

dezentralen Bereiche 237<br />

a) Große Geschäfte, die die Steuerung auf<br />

Makroebene stören könnten 238<br />

b) Gezielter Wunsch nach einem Mikrohedge 238<br />

c) Beobachtung der Veränderung der Parameter 238<br />

3. Schnittstelle Controlling – Geschäftsleitung: Information<br />

des Aufsichtsorgans 239<br />

II. Li<strong>mit</strong>ierung von Zinsrisiken im Kontext der<br />

Gesamtbankrisikotragfähigkeit 240<br />

1. Aufbau einer integrierten Risikotragfähigkeit unter<br />

Berücksichtigung der SolvV 240<br />

<strong>2.</strong> Aufbau eines strategiekonformen Li<strong>mit</strong>systems 245<br />

3. Risikotragfähigkeit im Spannungsfeld zwischen GuV-<br />

und Barwertli<strong>mit</strong>en 249<br />

4. Integration weiterer Risiken und Wechselwirkungen 249<br />

III. Festlegung der Parameter der Zinsrisikosteuerung 253<br />

1. Funktionstrennung 253<br />

<strong>2.</strong> Legalisierung und Dokumentation der Parameter 254<br />

3. Bedeutung der Parameter für die Geschäftsleitung 255<br />

4. Aufstellung der zu dokumentierenden wesentlichen<br />

Parameter 256<br />

IV. Aufbau eines konsistenten Reportingsystems 261<br />

1. Stufe 1: GuV-Reporting (Mindestanforderung) 264<br />

<strong>2.</strong> Stufe 2: Barwertreporting (optional) 267


INHALTSVERZEICHNIS<br />

a) Anmerkungen und Parameteränderungen 268<br />

b) Darstellung des Ist Cashflows und der<br />

Benchmark 269<br />

c) Ex ante, ex post, Backtesting und Risiko 274<br />

d) Maßnahmen 277<br />

e) Fazit 278<br />

3. Stufe 3: Integration von Barwert und GuV (optional) 278<br />

V. Ausblick auf die möglichen Modifizierungen des<br />

Zinsrisikoreportings 286<br />

G. Schnittstellen zu weiteren Bereichen der Banksteuerung 289<br />

I. Modellierung impliziter Optionen im Kontext der<br />

Zinsrisikosteuerung 291<br />

1. Preisfaktoren bei der Bewertung impliziter Optionen 292<br />

a) Integration von Ausübeschwellen 292<br />

b) Definition des Bezugswertes (Strike) 294<br />

<strong>2.</strong> Übersetzung des Produktcharakters in geeignete implizite<br />

Optionen 296<br />

a) Optionales Verhalten 296<br />

b) Eingeschränkt optionales Verhalten 296<br />

c) Statistisches Verhalten 297<br />

3. Clusterung des Bestandes <strong>mit</strong> dem Ziel für die Steuerung<br />

verwertbare Informationen zu erhalten 299<br />

a) Zuwachssparer 304<br />

b) Darlehen 305<br />

4. Fazit und kritische Würdigung 306<br />

II. Zinsrisikosteuerung im Kontext der Gesamtbankallokation 308<br />

1. Problembeschreibung & Grundsatzfragen 308<br />

a) Komplexes wissenschaftliches Modell oder<br />

pragmatische Vorgehensweise? 308<br />

b) Steuerung in der wertorientierten oder der<br />

periodischen Sichtweise? 309<br />

c) Steuerung des Depot A oder<br />

Gesamtbanksteuerung? 309<br />

XVII


INHALTSVERZEICHNIS<br />

XVIII<br />

d) Aktive oder passive Steuerung? 310<br />

e) Berücksichtigung von Wechselwirkungen zu<br />

welchen Risikoarten? 310<br />

<strong>2.</strong> Messung des wertorientierten Marktpreisrisikos in der<br />

Praxis 311<br />

a) Kurzüberblick über die Parameter 312<br />

b) Parallele Simulation <strong>mit</strong> den sonstigen<br />

Marktpreisrisiken 313<br />

3. Steuerung des wertorientierten Marktpreisrisikos in der<br />

Praxis 313<br />

a) Warum überhaupt in Zinsänderungsrisiken<br />

investieren? 314<br />

b) In welcher Form in Zinsänderungsrisiken<br />

investieren? 315<br />

c) Wann mehr und wann weniger in<br />

Zinsänderungsrisiken investieren? 317<br />

d) Zwischenfazit 322<br />

4. Integration der Steuerungsansätze 323<br />

a) Umsetzung über eine Investitionsmatrix 323<br />

b) Aufbau eines Anwendungsbeispiels 325<br />

c) Performance des Ansatzes 325<br />

d) Darstellung von Risk/Return 326<br />

e) Weitere Analysen 327<br />

5. Fazit und Ausblick auf die Zukunft 329<br />

a) Zusammenfassung der Ergebnisse 329<br />

b) Ausblick auf die Zukunft 329<br />

III. Zinsbuchsteuerung als Basis für die wertorientierte<br />

Risikotragfähigkeit 331<br />

1. Einleitung 331<br />

a) Risikotragfähigkeit – zentraler Anker der<br />

Planung/Strategie 331<br />

b) Risikotragfähigkeit – Änderungen in der MaRisk<br />

Novelle 2010 333<br />

<strong>2.</strong> Wertorientierte Zinsänderungsrisikosteuerung als<br />

zentraler Bestandteil der Risikotragfähigkeit 334


INHALTSVERZEICHNIS<br />

a) Risikoparameter und wesentliche<br />

Einflussfaktoren 335<br />

b) Zinspositionierung, Risk-Return-Steuerung 337<br />

3. Modellierung einer wertorientierten Risikotragfähigkeit 339<br />

a) Aufbau <strong>mit</strong> S-KARISMA 339<br />

b) Zusammenspiel der Systeme in der Taunus<br />

Sparkasse 340<br />

c) Einbindung des Zinsbuches in die Vermögens-<br />

Allokation 341<br />

d) Andere Vermögenspositionen 344<br />

4. Darstellung wertorientierter Ziel-Asset-Allokation incl.<br />

Li<strong>mit</strong>ierung 345<br />

a) Darstellung der Ist-Allokation 345<br />

b) Überprüfung der Asset-Allokation 346<br />

5. Zusammenfassung und Fazit 348<br />

IV. Fehlsteuerungsimpulse durch gleitende Durchschnitte in der<br />

Vertriebssteuerung 349<br />

1. Einleitende Worte und Problemstellung 349<br />

<strong>2.</strong> Kalkulation variabel verzinslicher Produkte 349<br />

a) Definition variabel verzinslicher Produkte 349<br />

b) Besondere Herausforderung der Kalkulation<br />

variabel verzinslicher Produkte 350<br />

c) Kalkulation variabler Produkte über die<br />

Verwendung gleitender Durchschnitte 351<br />

3. Fehlsteuerungsimpulse bei der Verwendung der<br />

gleitenden Durchschnitte 353<br />

a) Zur Grundproblematik der<br />

Volumensschwankungen und Margenrealisierung 353<br />

b) Besonderheiten des Konzeptes der gleitenden<br />

Durchschnitte bei einer barwertigen<br />

Vertriebssteuerung 354<br />

c) Ablauffiktionsabweichungen als potenzielle<br />

Quelle für Fehlsteuerungen im Vertrieb 355<br />

4. Zusammenfassung 357<br />

XIX


INHALTSVERZEICHNIS<br />

XX<br />

V. Anforderungen des BGH an die Konditionierung von<br />

Produkten 358<br />

1. Rechtliche Anforderungen an Zinsanpassungsklauseln 358<br />

<strong>2.</strong> Konsequenzen und Vorgehen bei ungültigen<br />

Zinsanpassungsklauseln 362<br />

a) Probleme bei der Wirksamkeit von Zinsklauseln 362<br />

b) Auswahl des Referenzzinssatzes 363<br />

c) (Neu-)Interpretation des Äquivalenzprinzips 364<br />

3. Praxisfragen bei der Umsetzung der BGH-<br />

Rechtsprechung 365<br />

a) Neufassung des Äquivalenzprinzips 365<br />

b) Ausgestaltung der Änderungsparameter in<br />

Vertragsklauseln 369<br />

c) Produktgestaltung variabler Zinsgeschäfte 370<br />

4. Zulässige Referenzzinssätze 376<br />

a) Aktivzinssätze der Bundesbankstatistik 376<br />

b) Interbankensätze als Referenzzinssätze 377<br />

5. Fazit und Ausblick auf die Zukunft 382<br />

VI. Liquiditäts- vs. Zinsbuchsteuerung – die Wahl der richtigen<br />

Zinsstruktur 384<br />

1. Einleitung 384<br />

<strong>2.</strong> Geld- und Kapitalmarkt 385<br />

3. Liquiditätsrisiko aus Gesamtbanksicht 385<br />

4. Liquiditätsrisiko aus Sicht des Geld- und Kapitalmarktes 386<br />

5. Implikationen auf die Gesamtbanksteuerung 390<br />

6. Zinsstrukturkurven 391<br />

7. Handlungsoption 393<br />

8. Fazit 395<br />

VII. Verlustfreie Bewertung im Anlagebuch – Schwerpunkt<br />

Zinsbuch 396<br />

1. Einleitende Worte 396<br />

<strong>2.</strong> Grundsätzliche Vorgehensweise 396


INHALTSVERZEICHNIS<br />

3. Berücksichtigung von Bewertungseinheiten gemäß<br />

BilMoG 401<br />

4. Umfang einer verlustfreien Bewertung im Rahmen der<br />

Zinsbuchsteuerung 405<br />

a) Methodik zur verlustfreien Bewertung im<br />

Zinsbuch 406<br />

b) Bestimmung bzw. Abgrenzung des Zinsbuchs 407<br />

c) Er<strong>mit</strong>tlung des Barwerts des Zinsbuchs 409<br />

d) Periodische vs. barwertorientierte Er<strong>mit</strong>tlung des<br />

Zinsbuchwertes 414<br />

e) Er<strong>mit</strong>tlung des Rückstellungsbedarfs 414<br />

f) Pragmatisches Beispiel zur Umsetzung in der<br />

Praxis 415<br />

5. Zusammenfassung und Ausblick 417<br />

VIII. Ausblick auf Schnittstellenprobleme zum Zinsrisiko 418<br />

H. Technische Umsetzung der Zinsrisikosteuerung 419<br />

I. Das Data Warehouse als Basis für die Zinsbuchsteuerung 421<br />

II. Optimierung des Zinsrisikomanagements <strong>mit</strong> der Integrierten<br />

Zinsbuchsteuerung Plus aus Sicht einer Sparkasse 426<br />

1. Aufbau der Integrierten Zinsbuchsteuerung Plus 426<br />

a) Einleitende Worte 426<br />

b) Überblick zu THINC und Abgrenzung zur<br />

Integrierten Zinsbuchsteuerung Plus 427<br />

<strong>2.</strong> Abbildung von Kunden- und Eigengeschäft 430<br />

a) Zahlungsstromorientierte Kalkulation 431<br />

b) Simcorp Dimension 432<br />

c) Eigengeschäfte ohne Nutzung von Simcorp<br />

Dimension 432<br />

d) Prognose- und Finanzplanungssystem 434<br />

3. Module der Integrierten Zinsbuchsteuerung Plus 434<br />

a) Cashver OSPlus 434<br />

b) Einstand 435<br />

c) Varan 436<br />

XXI


INHALTSVERZEICHNIS<br />

XXII<br />

d) sDIS OSPlus 437<br />

e) GuV-Planer 442<br />

4. Umsetzung eines Reporting Workflows in einer<br />

Sparkasse 443<br />

a) Barwertreporting 443<br />

b) Umsetzung der GuV-Überleitung 453<br />

c) Ergänzende Unterstützung einer GuVorientierten<br />

Zinsbuchsteuerung 454<br />

5. Weitere Einsatzmöglichkeiten der Integrierten<br />

Zinsbuchsteuerung Plus 456<br />

a) Liquiditätsrisikosteuerung 456<br />

b) Integrierte Vertriebsplanung 457<br />

6. Würdigung der Softwarelösung 457<br />

III. Okular ZIRIS der ParcIT aus Sicht einer<br />

Genossenschaftsbank 459<br />

1. Steuerung der Zinsrisiken <strong>mit</strong> Okular ZIRIS 459<br />

<strong>2.</strong> Erfassung der Kundengeschäfte und Eigengeschäfte 461<br />

a) Datenversorgung Fiducia IT<br />

AG/Rechenzentrale 461<br />

b) Parameter/Einstellungen 463<br />

c) Zinsentwicklungsszenarien 466<br />

d) Konditionsszenarien 467<br />

e) Geschäftsstrukturszenarien 468<br />

f) Margenszenarien 468<br />

g) Steuerungsmaßnahmen 469<br />

h) GuV Szenarien 469<br />

i) Integration der Szenarien in die Modelle von<br />

ZIRIS ® 470<br />

3. Simulation der Mehrjahres-GuV 470<br />

4. Einstellungen Zinsbuch/Performanceauswertungen 471<br />

a) Definition Zinsbuch 471<br />

b) Basel II 472<br />

c) Risikomessung-/Performanceauswertungen 473<br />

d) Festzinsauswertung/Festzinsüberhänge 475<br />

e) Cashflow-/Barwertplausibilisierung 475


INHALTSVERZEICHNIS<br />

f) Ergebnisse speichern – Übergabe an OKULAR<br />

SIMON 476<br />

5. Fazit und Ausblick auf die Zukunft 476<br />

IV. Zinsbuchsteuerung <strong>mit</strong> zeb/ITM 478<br />

1. Anforderungen an eine moderne Zinsrisikosoftware 478<br />

<strong>2.</strong> Planungs- und Steuerungskomponenten des<br />

zeb/integrated.treasury-manager 479<br />

a) Ergebnisplanung 479<br />

b) Risikosteuerung 483<br />

c) Maßnahmenplanung 488<br />

3. Fazit 490<br />

V. Würdigung der Softwarelösungen in der Zinsbuchsteuerung 491<br />

I. Prüfung des Zinsänderungsrisikos 495<br />

I. Zinsänderungsrisiken aus der Sicht der Wirtschaftsprüfung 497<br />

1. Bedeutung der Zinsänderungsrisiken aus Sicht des<br />

Jahresabschlussprüfers 497<br />

<strong>2.</strong> Prüfungsgrundlagen 499<br />

a) Ziele und Funktionen der<br />

Jahresabschlussprüfung 499<br />

b) Gegenstand und Umfang der<br />

Jahresabschlussprüfung 501<br />

c) Methoden und Grundsätze eines<br />

risikoorientierten Prüfungsansatzes 503<br />

3. Prüfung der Zinsänderungsrisiken 511<br />

a) Bedeutung der Prüfung von<br />

Zinsänderungsrisiken 512<br />

b) Prüfung von Zinsänderungsrisiken des<br />

Anlagebuches in idealtypischer Form 516<br />

4. Fazit und Ausblick 537<br />

II. Erfahrungen aus einer § 44 KWG-Prüfung <strong>mit</strong> Schwerpunkt<br />

Zinsrisiko 540<br />

1. Grundlagen und Schwerpunkte einer Prüfung 540<br />

XXIII


INHALTSVERZEICHNIS<br />

XXIV<br />

<strong>2.</strong> Vorbereitung der Prüfung 541<br />

a) Interne Organisation 541<br />

b) Unterlagen 542<br />

c) Leitlinien zum Umgang <strong>mit</strong> den Prüfern 543<br />

3. Prüfungsbeginn 543<br />

a) Die Startsitzung 543<br />

b) Inhaltliche Themen 544<br />

c) Organisation 546<br />

4. Die Prüfung 548<br />

a) Unterlagen 548<br />

b) Prüfungshandlungen und mögliche<br />

Feststellungen 549<br />

c) Klassifizierung der Feststellungen 553<br />

5. Beendigung der Prüfung 554<br />

a) Sachverhalt klärendes Gespräch 554<br />

b) Zusendung des Berichtes 554<br />

6. Bearbeitung des Prüfungsberichtes 555<br />

a) Interne Bewertung und Vorgehenskonzept 555<br />

b) Exkurs: Einbindung externer Berater 555<br />

c) Beantwortung 555<br />

d) Einbindung Gremien 555<br />

e) Sparkassenaufsicht 556<br />

f) Einbindung Verbände 556<br />

7. Umsetzungsphase 556<br />

a) Bearbeitung 556<br />

b) Berichtswesen 556<br />

c) Beendigung 557<br />

8. Nachschau 557<br />

III. Prüfung und Beurteilung des Zinsrisikomanagements aus<br />

Sicht der Internen Revision 558<br />

1. Der Beitrag der Internen Revision zur<br />

Unternehmensüberwachung 558<br />

a) Die »Internal Governance Structure« 558<br />

b) Voraussetzungen für einen risikoorientierten<br />

Prüfungsansatz 565


INHALTSVERZEICHNIS<br />

<strong>2.</strong> Überprüfung der Festlegung angemessener<br />

Risikotragfähigkeitskonzepte 587<br />

a) Risikotragfähigkeitskonzeption 588<br />

b) Strategie 595<br />

3. Zinsrisikoorientierte Einschätzung des internen<br />

Li<strong>mit</strong>systems 599<br />

4. Prüfung der Annahmen, Parameter und Messverfahren 602<br />

a) Annahmen und Verfahren 602<br />

b) Messverfahren 606<br />

c) Datenqualität 607<br />

5. Bewertung der Berichterstattung 607<br />

6. Ressourcen vor dem Hintergrund der Risikotragfähigkeit 611<br />

a) Anforderungen an das Personal 611<br />

b) Anforderungen an die technisch-organisatorische<br />

Ausstattung 616<br />

c) Anforderungen an Notfallkonzepte 619<br />

7. Beurteilung der Gesamtbanksteuerung <strong>mit</strong> Blick auf das<br />

Zinsbuch 621<br />

a) Allgemeine Anforderungen 622<br />

b) Risikoquantifizierung 622<br />

c) Bewertung der Bestände/Positionen 625<br />

d) Abschließende Wertung 625<br />

8. Teilauslagerung der Zinsrisikosteuerung als Alternative<br />

für kleine Institute? 626<br />

J. Fazit und abschließender Ausblick auf die Zukunft 633<br />

Anhang 1: Anschreiben und Rundschreiben 11/2011 der BaFin:<br />

Zinsschock 639<br />

Anhang 2: Detaillierte Praxistipps für die Zinsrisikosteuerung 653<br />

Anhang 3: Checkliste für die Umsetzung einer<br />

Zinsrisikosteuerung 677<br />

XXV


INHALTSVERZEICHNIS<br />

Abbildungsverzeichnis 683<br />

Tabellenverzeichnis 695<br />

Abkürzungsverzeichnis 699<br />

Literaturverzeichnis 709<br />

Stichwortverzeichnis 749<br />

XXVI


1008<br />

1009<br />

1010<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

VII. Verlustfreie Bewertung im Anlagebuch – Schwerpunkt<br />

Zinsbuch 1007<br />

1. Einleitende Worte<br />

Wertänderungen von Derivaten, die zur Steuerung von Zinsrisiken des Anlagebuchs<br />

eingesetzt und nicht im Rahmen einer fest definierten Bewertungseinheit<br />

(bilanzielle Abbildung einer Sicherungsbeziehung) verwendet werden,<br />

wirken sich bis dato weder bilanziell noch erfolgswirksam aus. Wertminderungen<br />

von Zins-Swaps auf Grund von Zinsänderungen unterliegen der verlustfreien<br />

Bewertung, wenn den hieraus resultierenden stillen Verlusten entsprechende<br />

stille Reserven im Anlagebuch gegenüberstehen. Durch Bil-<br />

MoG 1008 und die IDW 1009 -Stellungnahme 1010 zur Rechnungslegung werden die<br />

Dokumentationsanforderungen für eine verlustfreie Bewertung konkretisiert.<br />

Zielsetzung des Artikels ist die grundsätzliche Vorgehensweise zur verlustfreien<br />

Bewertung des Zinsbuchs gemäß BilMoG aufzuzeigen. Dabei wird auf den<br />

Umfang, die Methodik und die Abgrenzung zur verlustfreien Bewertung des<br />

Zinsbuchs eingegangen. Die Er<strong>mit</strong>tlung des Wertes des Zinsbuchs wird anhand<br />

eines Beispiels zur Umsetzung in der Praxis verdeutlicht.<br />

<strong>2.</strong> Grundsätzliche Vorgehensweise<br />

Die Bedeutung der verlustfreien Bewertung im Zins- bzw. Anlagebuch wurde<br />

nicht zuletzt von der Aufsicht hervorgehoben. Darin erteilt sie der Branche<br />

quasi den Auftrag die derzeit geltenden Bilanz- und Bewertungsregeln angemessen,<br />

nachvollziehbar und risikoorientiert auch auf das Anlagebuch anzuwenden<br />

und zu dokumentieren. 1011 In der bisherigen Praxis der Rechnungslegung<br />

hat sich eine sogenannte Bilanzierungskonvention entwickelt, nach der<br />

Zinsderivate zur Steuerung des Zinsbuches nicht der Einzelbewertung unter-<br />

1007 Die Ausführungen geben die persönliche Auffassung der Autoren wieder.<br />

1008 Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz.<br />

1009 Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V.<br />

1010 Das Institut der Wirtschaftsprüfer in Deutschland e.V. (IDW) hat in seiner 224. Sitzung am<br />

10.06.2011 die IDW Stellungnahme zur Rechnungslegung »Handelsrechtliche Bilanzierung<br />

von Bewertungseinheiten (IDW RS HFA 35)« verabschiedet. Darin werden die Voraussetzungen<br />

erläutert, unter denen Grundgeschäfte und Sicherungsinstrumente nach § 254 HGB<br />

zu Bewertungseinheiten zusammengefasst werden dürfen. Ferner wird geregelt, wie Bewertungseinheiten<br />

in der Bilanz und der Gewinn- und Verlustrechnung abzubilden sind.<br />

1011 Vgl. Deutsche Bundesbank (2010.09), S. 49 f.<br />

396


SCHILLINGS/SLADEK<br />

liege. 1012 Die Bundesbank bemängelt nunmehr, dass auch <strong>mit</strong> Einführung von<br />

BilMoG noch nicht alle Anlagebuchderivate bilanziert werden 1013 .<br />

Zunächst wird dargestellt, welche Bilanzpositionen bzw. Instrumente betroffen<br />

sind und welche Regelungen derzeit Anwendung finden sowie welcher<br />

Gestaltungsspielraum bereits einer geübten Praxis entspricht.<br />

Bei der bilanziellen Abbildung von Derivaten (siehe auch Abbildung G – 37)<br />

wird wie folgt unterschieden: 1014<br />

(a) Derivate des Handelsbuches werden nach BilMoG bilanziell im Handelsbestand<br />

in Ansatz gebracht.<br />

(b) Bei Derivaten, die zur Sicherung im Rahmen einer Bewertungseinheit<br />

eingesetzt werden und bei denen die Durchbuchungsmethode zur<br />

Anwendung kommt, werden alle Wertänderungen von Grund- und<br />

Sicherungsgeschäft abgebildet. Die Voraussetzung für die Bildung einer<br />

Bewertungseinheit gemäß § 254 HGB sind ähnlich denen des IAS<br />

39, aber nicht identisch bzw. deckungsgleich. 1015<br />

(c) Nicht in der Bilanz sichtbar werden hingegen Derivate im Rahmen<br />

der Einfrierungsmethode (keine separate Buchung von Wertänderungen).<br />

(d) Derivate, die insbesondere zur Absicherung von Zinsänderungsrisiken<br />

im Rahmen der Bankbuchsteuerung im Anlagebuch zum Einsatz<br />

kommen, sind ebenfalls nicht in die bilanzielle Betrachtung einbezogen<br />

und werden nicht erfolgswirksam.<br />

1012 Vgl. Henkel (2011), S. 211.<br />

1013 Vgl. Deutsche Bundesbank (2010.09), S. 61.<br />

1014 Vgl. Petersen/Zwirner (2009), S. 429 ff.<br />

1015 Vgl. Henkel (2010), S. 295.<br />

397<br />

1011<br />

1012


1013<br />

1014<br />

1015<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

398<br />

Abbildung G – 37: Bilanzieller Ausweis von Derivaten gemäß HGB bzw. BilMoG 1016<br />

Je nach Marktentwicklung und Positionierung können im Ergebnis signifikante<br />

Risiken auf dem Bankbuch lasten, ohne dass hierfür entsprechende (bilanzielle)<br />

Vorsorge geleistet wurde. Die Anwendung der sogenannten Bewertungskonvention<br />

setzt daher ein funktionierendes Risikomanagement nach<br />

den Grundsätzen der MaRisk voraus. 1017 Die praktische Frage hinter allen<br />

Betrachtungen ist, unter welchen Voraussetzungen Grundgeschäfte und Sicherungsinstrumente<br />

auf Grund ihrer gegenläufigen Wertentwicklung zu einer<br />

verlustfreien Bewertung führen können und welche Positionen Verluste im<br />

Sinne der gemäß § 285 Nr. 19 HGB herzustellenden Transparenz in die Bewertung<br />

des Zinsbuches einzubeziehen sind. Die Aufsicht fordert die Praxis<br />

dahingehend auf »geeignete objektive Lösungsansätze für eine verlustfreie Bewertung des<br />

Anlagebuches zu entwickeln, die eine sachgerechte Berücksichtigung der Wertentwicklung<br />

aller in die Beurteilung einbezogener Instrumente in der Bilanz und in der Erfolgsrechnung<br />

gewährleistet« 1018 .<br />

Zur Abgrenzung des Handlungsbedarfs ist zunächst eine detaillierte Sicht auf<br />

das <strong>mit</strong> BilMoG geschaffene Regelwerk sinnvoll, in welchem unter anderem<br />

auch die wesentlichen Bestimmungen für das Handelsbuch dargestellt werden.<br />

1016 Eigene Darstellung.<br />

1017 Vgl. Henkel (2011), S. 173.<br />

1018 Deutsche Bundesbank (2010.09), S. 61.


SCHILLINGS/SLADEK<br />

Die wesentlichsten Änderungen wurden im dritten Buch des HGB (insbesondere<br />

der §§ 238 bis 342f HGB) vorgenommen. Dem Anwender aus der Finanzbranche<br />

wird augenfällig, dass das Anschaffungswertprinzip <strong>mit</strong> BilMoG<br />

bei der Bestimmung der Wertobergrenze für bestimmte Positionen modifiziert<br />

und <strong>mit</strong>hin eines der Grundprinzipen des HGB, das Imparitäts- bzw.<br />

Realisationsprinzip, aufgebrochen wurde. Dieses am Fair Value gemäß IFRS<br />

orientierte Vorgehen hat dem gemäß den Grundsätzen ordnungsgemäßer<br />

Buchführung längst praktizierten Portfoliobewertungsansatz eine Rechtsgrundlage<br />

verliehen.<br />

Derivate des Handelsbestandes, die bisher »Off-Balance« behandelt wurden,<br />

werden <strong>mit</strong> BilMoG analog zu IAS 1019 39 nunmehr als Finanzinstrument in<br />

der Bilanz ausgewiesen. 1020<br />

Als Finanzinstrumente des Handelsbestandes gelten grundsätzlich Finanzinstrumente<br />

von Kreditinstituten bzw. Finanzdienstleistungsunternehmen, die<br />

weder der Liquiditätsreserve noch dem Anlagebestand zugeordnet werden.<br />

Überdies korrespondiert die Abgrenzung des Handelsbestands weitgehend<br />

<strong>mit</strong> den Vorgaben des § 1a KWG, auch wenn weiterhin noch etwaige Unschärfen<br />

zur Abgrenzung des Handelsbestandes nach IFRS bestehen bleiben.<br />

Der alte § 255 Abs. 1 Satz 1 HGB deckelte den Ausweis in der Bilanz von zu<br />

Handelszwecken erworbenen Finanzinstrumenten auf den Anschaffungswert<br />

(inkl. Anschaffungsnebenkosten). Mit dem BilMoG wurde nunmehr ein neuer<br />

Absatz 3 und 4 in den § 340e HGB eingefügt. Demnach können unrealisierte<br />

Gewinne aus positiven Wertänderungen von zu Handelszwecken erworbenen<br />

Finanzinstrumenten (inkl. Derivate), die über die Anschaffungskosten hinausgehen,<br />

zum Bilanzstichtag erfolgswirksam erfasst werden (neue GuV-Position<br />

»Nettoertrag/-aufwand aus dem Handelsbestand«). Im Ergebnis der Finanzkrise<br />

wurde die uneingeschränkte Wertanpassung oberhalb der Anschaffungskosten<br />

jedoch begrenzt. 1021 Nach § 340e Abs. 3 Satz 1 HGB sind Finanzinstrumente<br />

des Handelsbestands künftig zum beizulegenden Zeitwert zu bewerten<br />

(siehe Abbildung G – 38).<br />

1019 International Accounting Standards.<br />

1020 Vgl. Sladek/Maul (2011), S. 3.<br />

1021 Vgl. BDI (2009), S.19.<br />

399<br />

1016<br />

1017<br />

1018


1019<br />

1020<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

400<br />

Abbildung G – 38: Ausweis unrealisierter Gewinne im Handelsbestand gemäß BilMoG 1022<br />

Der Wertansatz einer Aktie im Umlaufvermögen bzw. Handelsbestand (neue<br />

Bilanzposition A6a), die beispielweise zu 110 EUR erworben wurde und am<br />

Bilanzstichtag einen beizulegenden Zeitwert von 130 EUR besitzt, ist nun<br />

nicht mehr auf die Obergrenze von 110 EUR begrenzt. Der Bewertungserfolg<br />

(bislang die nicht realisierte Kurswertdifferenz) von 20 EUR wird bis auf<br />

einen Risikoabschlag nunmehr teilweise im Eigenkapital bzw. in einer eigens<br />

dafür geschaffenen neuen GuV-Position erfolgswirksam ausgewiesen.<br />

Weiterhin wird entsprechend § 340e Abs. 3 Satz 2 und 3 HGB die Umwidmung<br />

von Finanzinstrumenten in und aus dem Handelsbestand quasi ausgeschlossen.<br />

Eine Designation zum Handels- bzw. Nichthandelsbestand hat<br />

bereits beim Erwerb bzw. Zugang zu erfolgen. Eine Öffnungsklausel ist jedoch<br />

für den Fall außergewöhnlicher Umstände (z. B. im Zuge einer Finanzkrise<br />

und bei Vorliegen von inaktiven Märkten) und nur dann gegeben. Insbesondere<br />

für Derivate dürfte das stringente Umwidmungsverbot in der Praxis<br />

problematisch sein, wenn beispielsweise zu Handelszwecken erworbene Derivate<br />

(gegebenenfalls später) zur Absicherung von Risiken von Nichthandelsbeständen<br />

herangezogen werden sollen. Nach IFRS können Derivate auch zu<br />

einem späteren Zeitpunkt noch in eine Sicherungsbeziehung einbezogen werden<br />

bzw. bei deren Auflösung in den Handelsbestand umgewidmet werden.<br />

1023<br />

1022 Vgl. Sladek/Maul (2011), S. 4.<br />

1023 Vgl. Sladek/Maul (2011), S. 4.


SCHILLINGS/SLADEK<br />

Zusätzlich zum Risikoabschlag sollen die Risiken aus der <strong>mit</strong> der Fair Value<br />

Bewertung gegebenenfalls einhergehenden Volatilität abgemildert werden<br />

(Risikopuffer). So müssen 10 % der erzielten Nettoerträge des Handelsbestandes<br />

dem »Sonderposten für allgemeine Bankrisiken« (§ 340g HGB) zugeführt<br />

werden. Eine Dotierung der § 340g Rücklagen erfolgt bis die Rücklagen<br />

50 % des Durchschnittsbetrages der Nettoerträge der zurückliegenden fünf<br />

Bilanzstichtage erreicht haben. Der Sonderposten kann im Falle unterjähriger<br />

Verluste im Handelsbestand in Anspruch genommen werden. Die Bildung<br />

erfolgt steuerneutral (aus dem versteuerten Jahresergebnis). 1024<br />

Handelsbuchinstitute dürften den neuen § 340e HGB begrüßen. Die Überleitungsrechnung<br />

im Rahmen der kurzfristigen Erfolgsrechnung des Handelsbuches<br />

zwischen handelsrechtlichem und ökonomischem Ergebnis wird etwas<br />

an Komplexität verlieren. Buchungstechnisch sind lediglich der Risikoabschlag<br />

(abzuleiten aus Zahlen des Risiko-Controllings) und die Dotierung der<br />

§ 340g Rücklage zu beachten. Die Er<strong>mit</strong>tlung des Risikoabschlags erfolgt nach<br />

internen Methoden.<br />

Zum Vergleich: Nach IFRS werden Handelsbestände konsequent erfolgswirksam<br />

zum Fair Value bewertet. Bestimmte zur Wiederveräußerung gehaltene<br />

Bestände des Anlagebuches (Available for Sales – AfS), werden zum Fair<br />

Value bewertet. Wertänderungen werden allerdings erfolgsneutral über die<br />

Neubewertungsrücklagen des Eigenkapitals gebucht. Die gebildete Neubewertungsrücklagen<br />

wird erst bei Realisierung erfolgswirksam (Finanzanlageergebnis)<br />

bzw. bei Impairments aufgelöst. Derivate werden nach IFRS grundsätzlich<br />

als Handelsaktiva bzw. -passiva erfolgswirksam bilanziert, sofern sie nicht<br />

als Sicherungsinstrument im Rahmen einer Bewertungseinheit (Hedge Accounting)<br />

berücksichtigt werden. 1025<br />

3. Berücksichtigung von Bewertungseinheiten gemäß BilMoG<br />

Die Berücksichtigung von Bewertungseinheiten war nach HGB stets problematisch,<br />

da beispielsweise das Kursrisiko einer festverzinslichen Anleihe bei<br />

steigenden Marktzinsen (Kursverlust) nicht <strong>mit</strong> dem gegenläufigen Wert eines<br />

Sicherungsgeschäfts (z. B. Zinsswap <strong>mit</strong> positivem Barwert) kompensiert<br />

werden durfte. Dies führte teils zu erheblichen Verzerrungen in der Ergebnisdarstellung.<br />

Der Grundsatz der Einzelbewertung in Verbindung <strong>mit</strong> dem<br />

Anschaffungswertprinzip gelangte hier an seine praktischen Grenzen. Diese<br />

1024 Vgl. Deutsche Bundesbank (2010.09), S. 56.<br />

1025 Vgl. Sladek/Maul (2011), S. 4.<br />

401<br />

1021<br />

1022<br />

1023<br />

1024


1025<br />

1026<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

Einzelbewertungsvorschrift wurde nun für Bewertungseinheiten durch § 254<br />

HGB neuer Fassung aufgehoben. Unrealisierte Gewinne und Verluste dürfen<br />

innerhalb der Bewertungseinheit verrechnet werden. Voraussetzung ist, dass<br />

die Sicherungsbeziehung auch tatsächlich effektiv ist. Anderenfalls, werden die<br />

aus einer Ineffektivität resultierenden Salden imparitätisch behandelt. 1026 Mithilfe<br />

von Korrelationsanalysen ist gegebenenfalls nachzuweisen, ob die Risiken<br />

von Grund- und Sicherungsgeschäft vergleichbar sind. 1027<br />

Nach § 252 Abs. 1 Nr. 3 HGB alter Fassung galt der Grundsatz der Einzelbewertung.<br />

Der neue § 254 HGB regelt nunmehr die Behandlung von Bewertungseinheiten,<br />

die ökonomisch zum Schutz gegen finanzwirtschaftliche Risiken<br />

(Hedges) gebildet werden. 1028 Diese im Rahmen von IFRS gängige Praxis<br />

des Hedge Accounting wird nun auch für nach HGB bilanzierende Institute<br />

im Hinblick auf Micro-, Macro- und Portfolio-Hedge-Beziehungen kodifiziert<br />

(siehe Abbildung G – 39). 1029<br />

402<br />

Abbildung G – 39: Grundgeschäfte und Arten von Sicherungsbeziehungen 1030<br />

Die Absicherung von Preisrisiken (z. B. Zins- und Währungsrisiken) und<br />

Ausfallrisiken ist <strong>mit</strong>hin möglich. Interessant ist auch, dass sich die Sicherungsbeziehung<br />

im Gegensatz zu IAS 39 nicht auf Derivate als Sicherungsinstrument<br />

beschränkt. Überdies können gemäß § 254 Satz 1 HGB künftig auch<br />

1026 Vgl. Henkel (2010), S. 292 ff.<br />

1027 Vgl. Bertram/Brinkmann/Kessler/Müller (2009), S. 655; Scharpf (2009), S. 206.<br />

1028 Vgl. BDI (2009), S.21.<br />

1029 Vgl. IDW (RS HFA 35), S. 4 f. und S. 16 f.<br />

1030 Vgl. Schillings/Sladek (2011), S. 8.


SCHILLINGS/SLADEK<br />

Vermögensgegenstände, Schulden, schwebende Geschäfte sowie <strong>mit</strong> hoher<br />

Wahrscheinlichkeit erwartete Transaktionen zum Ausgleich gegenläufiger<br />

Wertänderungen oder Zahlungsströme aus dem Eintritt vergleichbarer Risiken<br />

<strong>mit</strong> Finanzinstrumenten zu einer Bewertungseinheit bzw. in einer Hedge-<br />

Beziehung zusammengefasst werden. 1031<br />

Diese Regelung galt bis dato nur im Zusammenhang <strong>mit</strong> Cashflow Hedge-<br />

Beziehungen gemäß IFRS. Beispielsweise wird die Absicherung einer bevorstehenden<br />

Emission von Fremdwährungsanleihen durch den Abschluss von<br />

Devisentermingeschäften nach BilMoG bilanziell anerkannt. Für den nicht<br />

effektiven Teil des Hedges bzw. für die sich nicht ausgleichenden Bewertungsänderungen<br />

gelten die allgemeinen Bilanzregeln bzw. das Imparitätsprinzip<br />

(z. B. Drohverlustrückstellungen für negative Überhänge).<br />

Nach IFRS werden alle Ineffektivitäten im Hedgeergebnis erfolgswirksam<br />

berücksichtigt. Die Sicherungswirkung und Effektivität im Rahmen einer<br />

Zinssicherung durch einen Zinsswap auf den Sicherungszweck der durch<br />

Zinsänderungen hervorgerufenen Wertschwankungen beim Sicherungsgegenstand<br />

(z. B. Wertpapier) begrenzt. 1032 Wertänderungen, die beispielsweise<br />

auf Grund von Creditspread-Veränderungen hervorgerufen werden, sind<br />

nicht in die Sicherungsbeziehung und Effektivitätsmessung einbezogen und<br />

werden bei AfS Beständen im Eigenkapital erfasst (siehe Abbildung G – 40).<br />

1031 Vgl. Cassel (2010a), S. 528 f.<br />

1032 Vgl. Schillings/Sladek (2011), S. 7.<br />

403<br />

1027<br />

1028


1029<br />

1030<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

Abbildung G – 40: Prinzipdarstellung der Rechnungslegung am Beispiel eines Fair Value Hedge nach<br />

IAS 39 1033<br />

Nach BilMoG ist eine bestimmte Methode zum Nachweis der Effektivität der<br />

Hedge Beziehung in Analogie zu IAS 39 hingegen nicht vorgegeben. Es steht<br />

im Ermessen des Anwenders, die Wirksamkeit zu bestimmen und zu deklarieren.<br />

Zum Nachweis der Effektivität werden Dokumentationserfordernisse,<br />

obgleich diese nicht explizit formuliert wurden, im Hinblick auf die GoB und<br />

zum Nachweis der steuerlichen Berücksichtigung von Bewertungseinheiten<br />

notwendig. Es dürfte nahe liegen, dass sich die Anwender gegebenenfalls an<br />

den Voraussetzungen zur Anerkennung einer Sicherungsbeziehung gemäß<br />

IFRS Vorgaben orientieren werden. Diese schreibt die Sicherungsdokumentation,<br />

verlässliche Bestimmbarkeit der Effektivität in einer Bandbreite von<br />

80 – 125 % sowie die fortlaufende Effektivitätsmessung vor. 1034<br />

Mit dem BilMoG wurden die bislang nur außerbilanziell betrachteten Sicherungsbeziehungen<br />

in die Rechnungslegung einbezogen. Die Darstellung konsistenter<br />

und auch ökonomisch sinnvoller Hedge-Bewertungsergebnisse wird<br />

nunmehr bilanziell nachvollzogen. Der Abstimmaufwand im Zusammenhang<br />

1033 Vgl. Schillings/Sladek (2011), S. 9.<br />

1034 Vgl. Schillings/Sladek (2011), S. 8.<br />

404


SCHILLINGS/SLADEK<br />

<strong>mit</strong> der bislang erforderlichen Überleitungsrechnung bei Hedgebeziehungen<br />

zur Erklärung unerwünschter Ergebnisverzerrungen wird erheblich reduziert.<br />

4. Umfang einer verlustfreien Bewertung im Rahmen der Zinsbuchsteuerung<br />

Nachdem <strong>mit</strong> BilMoG das Thema Bewertungseinheiten und deren bilanzielle<br />

Darstellung erstmals für die HGB Rechnungslegung beschrieben wurde, soll<br />

im Folgenden auf das Thema für die im Rahmen der Zinsbuchsteuerung zum<br />

Einsatz kommenden Instrumente (Derivate) bzw. Risikopositionen eingegangen<br />

werden. Bislang wurden Derivate des Anlagebuchs, die der Zinsbuchsteuerung<br />

dienen, nicht bewertet. Der IDW-BFA 1035 vertritt unter anderem die<br />

Meinung, dass Derivate im Anlagebuch gegebenenfalls nicht unter die neuen<br />

Regeln nach § 254 HGB n. F. fallen. Verlustfreie Bewertung bedeutet hier,<br />

dass Wertänderungen eines Zinsswaps im Rahmen der Zinsbuchsteuerung auf<br />

Grund von Marktzinsänderungen zu einem negativen Barwert führen können,<br />

diese Wertänderung jedoch verlustfrei und demnach erfolgsneutral behandelt<br />

wird (keine Einzelbewertung). Eine fristenkongruente Refinanzierung einer<br />

Aktivposition (z. B. Kredit) <strong>mit</strong> gleichem Risikoprofil würde schließlich auch<br />

nicht zu einer marktzinsbedingten Bewertung führen. 1036 Für Zinsderivate,<br />

welche im Rahmen einer strategischen Positionierung das Zinsrisiko (insgesamt)<br />

erhöhen, sollte jedoch die Bildung einer Drohverlustrückstellung in<br />

Erwägung gezogen werden. Diese Sicht korrespondiert <strong>mit</strong> der barwertigen<br />

bzw. periodischen Steuerungsperspektive im Rahmen des Risikomanagements<br />

<strong>mit</strong> der Zielsetzung Verluste zu li<strong>mit</strong>ieren (z. B. in Form von Gap- oder dynamisierenden<br />

VaR-Li<strong>mit</strong>en). Diese Vorgehensweise steht demnach in direktem<br />

Bezug zur Risikokapitalallokation im Rahmen der Risikotragfähigkeit<br />

ICAAP (Ref. Säule 2 Basel II/III).<br />

Eine verlustfreie Bewertung von Zinsderivaten kommt grundsätzlich dann in<br />

Betracht, wenn diese in einer – wenn auch – abstrakten Sicherungsbeziehung<br />

zu Finanzinstrumenten <strong>mit</strong> korrespondierenden bzw. gegenläufigen Risikoprofilen<br />

im Zinsbuch stehen. 1037 Dies bedeutet dann aber auch, dass Drohverlustrückstellungen<br />

für den Fall zu bilden sind, wenn im Ergebnis dieser Sicherungsbeziehung<br />

aus der Bewertung des Zinsbuches in Gänze nach Vergleich<br />

von Buch- und Barwert ein sogenannter Verpflichtungsüberschuss resultiert.<br />

1035 Bankenfachausschuss.<br />

1036 Vgl. Holst/Sch<strong>mit</strong>z (2010), S. 1 – <strong>2.</strong><br />

1037 Vgl. Briesemeister/Haaker/Jessen (2011), S. 321.<br />

405<br />

1031<br />

1032


1033<br />

1034<br />

1035<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

Zur Abbildung der Sicherungsbeziehungen im Zinsbuch existiert <strong>mit</strong> der<br />

Bewertungskonvention eine Alternative zum Macro-Hedge. Sie besagt, dass<br />

die Bewertung der Sicherungsgeschäfte der Bewertung der Grundgeschäfte<br />

folgt. Demnach werden Derivate im Zinsbuch nicht bewertet, wenn auch die<br />

zugehörigen Grundgeschäfte nicht bewertet werden. Die Nichtbewertung von<br />

Geschäften des Zinsbuchs findet ihren Grund in der Annahme, dass Zinsänderungen<br />

zwar die Vermögens- und Ertragslage beeinflussen, sich über lange<br />

Sicht aber immer in einer positiven GuV niederschlagen. Vollkommen unberührt<br />

von dieser Regelung bleiben <strong>mit</strong>hin Veränderungen des Zeitwertes infolge<br />

einer z. B. verschlechterten Bonität des Derivatekontrahenten. 1038<br />

Die Bewertungskonvention kann allerdings den allgemeinen Grundsatz der<br />

verlustfreien Bewertung nicht außer Kraft setzen. Dies bedeutet, dass drohende<br />

Verluste aus schwebenden Geschäften auch bilanziell berücksichtigt werden<br />

müssen. Derivate der Zinsbuchsteuerung <strong>mit</strong> negativem Barwert, dürfen<br />

nur dann nicht bilanziert werden, wenn auch keine Verluste drohen. In der<br />

Praxis ist zu beobachten, dass Derivate <strong>mit</strong> positivem Barwert veräußert werden<br />

um Gewinne zu realisieren (Nutzung von Vorzieheffekten). Derivate <strong>mit</strong><br />

negativem Barwert werden hingegen nicht aufgelöst und <strong>mit</strong> Verweis auf die<br />

Bewertungskonvention auch keiner Bewertung unterzogen. 1039 Dies ist allerdings<br />

nur zulässig, wenn im Ergebnis keine Verluste im gesamten Zinsbuch<br />

drohen. Ein diesbezüglicher Nachweis ist hierfür jedoch zu erbringen und<br />

wird in Folge der IDW Stellungnahme und den vorab zitierten Ausführungen<br />

der Aufsicht obligatorisch.<br />

a) Methodik zur verlustfreien Bewertung im Zinsbuch<br />

Das Zinsrisiko ist allgemein das Risiko, dass sich Veränderungen der Marktzinssätze<br />

negativ auf die Finanzlage auf Kreditinstitute auswirken. Banken<br />

sind demnach dann Zinsrisiken ausgesetzt, wenn die Erträge und die Barwerte<br />

ihrer Aktiva, Passiva und außerbilanziellen Positionen unterschiedliche Zinssensitivitäten<br />

aufweisen. 1040 Ein bilanzieller Verlust droht, wenn die zukünftige<br />

Zinsspanne nach anteiligen nicht wertmäßigen Verwaltungs- und Risikokosten<br />

(ohne Gewinnmarge) zum Bilanzstichtag negativ ist. 1041<br />

1038 Vgl. Reuse/Schillings (2011), S. 9.<br />

1039 Vgl. Reuse/Schillings (2011), S. 10.<br />

1040 Weiterführend zum Thema Zinsrisiko vgl. Kapitel B des vorliegenden Buches sowie<br />

Bartetzky/Zeranski (2011), S. 48; Eidgenössische Bankenkommission (1999), S. 2; Schierenbeck/<br />

Lister/Kirmße (2008), S. 6; Rolfes (2008), S. 12; Fröhlich (2011), S. 245 f.<br />

1041 Vgl. Briesemeister/Haaker/Jessen (2011), S. 314.<br />

406


SCHILLINGS/SLADEK<br />

Im Rahmen der bilanziellen und ökonomischen Zinsrisikosteuerung hat eine<br />

turnusmäßige Bewertung der Zinsrisiken zu erfolgen und die Feststellung<br />

eines Rückstellungsbedarfs ist als obligatorisch anzusehen.<br />

Folgendes Vorgehensmodell zur verlustfreien Bewertung bzw. Bewertung des<br />

Zinsbuches sowie Feststellung und Dokumentation eines Rückstellungsbedarfs<br />

findet sich in der Fachliteratur wieder: 1042<br />

1. Bestimmung bzw. Abgrenzung des Zinsbuchs<br />

<strong>2.</strong> Er<strong>mit</strong>tlung des Buchwertes des Zinsbuchs<br />

3. Er<strong>mit</strong>tlung des Wertes des Zinsbuchs<br />

3.1. Barwertorientierte Bewertung des Zinsbuchs<br />

3.<strong>2.</strong> Periodenorientierte Bewertung des Zinsbuchs<br />

4. Er<strong>mit</strong>tlung des Rückstellungsbedarfs<br />

b) Bestimmung bzw. Abgrenzung des Zinsbuchs<br />

Der Umfang des Zinsbuchs bzw. der bei der Zinsrisikosteuerung sollte klar<br />

voneinander abgegrenzt werden. Es ist in der Praxis sinnvoll Zinsbücher in<br />

verschiedenen Währungen für die verlustfreie Bewertung separat zu betrachten.<br />

Die Zusammensetzung und Abgrenzung des Zinsbuches hat in der Regel<br />

nach klar definierten und dokumentierten Kriterien zu erfolgen, um ein willkürliches<br />

Herunterbrechen im Falle eines Rückstellungsbedarfs zu vermeiden.<br />

Im Ergebnis der vorangestellten Ausführungen werden alle außerhalb des<br />

Handelsbuches existierenden Zinspositionen (inkl. Zinsderivate) betrachtet.<br />

Bei der Bestimmung der Zinsposition ist nicht entscheidend, ob diese einen<br />

Kupon bzw. einen festen oder variablen Zins-Cashflow aufweisen. Grundsätzlich<br />

bietet sich das Bilanzschema gemäß der Rechnungslegungsverordnung<br />

für Kreditinstitute (RechKredV) als Orientierungshilfe an. Folglich sind<br />

unter anderem Aktien und andere nicht festverzinsliche Wertpapiere, Beteiligungen<br />

und Anteile an verbundenen Unternehmen (siehe Formblatt Rech-<br />

KredV Position A6, A7 bzw. A8) kein Bestandteil des Zinsbuches. Sonstige<br />

Vermögensgegenstände (A15) und Rechnungsabgrenzungsposten (A16) sind<br />

insofern maßgeblich, als diese dem Zinsbuch zugeordnet werden können<br />

(z. B. Zinsoptionsprämien, Zinsabgrenzungen bzw. Agien).<br />

1042 Vgl. Kopatschek/Siwik/Wolfgarten (2010), S. 3.<br />

407<br />

1036<br />

1037<br />

1038<br />

1039


1040<br />

1041<br />

1042<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

In der folgenden Tabelle (Abbildung G – 41), sind die grundlegenden Bilanzpositionen<br />

gemäß RechKredV zusammengefasst: 1043<br />

408<br />

Abbildung G – 41: Darstellung der Zinsbuchpositionen nach RechKredV 1044<br />

Bei der Bestimmung der bilanziellen Zinsbuchposition werden die Buchwerte<br />

der Zinsaktiva und die Risikovorsorge gemäß § 340f HGB <strong>mit</strong> positiven und<br />

die Buchwerte der Zinspassiva <strong>mit</strong> negativen Vorzeichen berücksichtigt.<br />

Nach HGB werden Forderungen netto, das heißt abzüglich Risikovorsorge<br />

ausgewiesen. Einzel- und Pauschalwertberichtigungen sowie Abschreibungen<br />

auf festverzinsliche Wertpapiere des Anlagebuches sind bereits im Buchwert<br />

berücksichtigt. Mit der Hinzurechnung der stillen Reserven gemäß § 340f<br />

HGB wird der nicht bilanzwirksame Teil des Eigenkapitals (regulatorisch<br />

Ergänzungskapital) für das Zinsbuch ‚aktiviert‘. Bei einer Auflösung bzw.<br />

Umwandlung stiller Reserven (Bilanzverlängerungen) würden diese einerseits<br />

im Fonds für allgemeine Bankrisiken gemäß § 340g HGB (gemäß Formblatt<br />

RechKredV – Passiva 11) und andererseits gemeinsam im Forderungsbestand<br />

bzw. Wertpapieren der Liquiditätsreserve ausgewiesen. 1045 Gezahlte bzw. erhaltene<br />

Up-Front Payments im Zusammenhang <strong>mit</strong> Zinsswaps werden bilanziell<br />

bei den sonstigen Vermögensgegenständen bzw. Verbindlichkeiten ausgewiesen.<br />

1046<br />

1043 Vgl. Walter (2011), S. 121 sowie Cassel (2010b), S. 569 ff.<br />

1044 Eigene Darstellung in Anlehnung an Walter (2011), S. 121 sowie Cassel (2010b), S. 569 ff.<br />

1045 Vgl. Walter (2011), S. 121 sowie Deutsche Bundesbank (2010.09), S. 56.<br />

1046 Vgl. Kopatschek/Siwik/Wolfgarten (2010), S. 3.


c) Er<strong>mit</strong>tlung des Barwerts des Zinsbuchs<br />

SCHILLINGS/SLADEK<br />

Für das Zinsrisikomanagement ist der Barwert eine zentrale Steuerungsgröße.<br />

Der Barwert stellt den diskontierten Wert aller künftigen Zahlungen eines<br />

Geschäftes dar. Die Eigenschaft der Zero-Rate, dass nur am Ende der Laufzeit<br />

eine Zahlung stattfindet, kann ausgenutzt werden, um hierüber den heutigen<br />

Wert einer Zahlung zu einem künftigen Zeitpunkt <strong>mit</strong> Hilfe abgeleiteter<br />

Diskontfaktoren zu er<strong>mit</strong>teln.<br />

Wird 1 Euro heute <strong>mit</strong> der Zero-Rate angelegt, ergibt sich zum Zeit Punkt T<br />

eine Zahlung in Höhe von . Um den heutigen Wert, sprich den Barwert,<br />

einer künftigen Zahlung zu er<strong>mit</strong>teln, ist diese <strong>mit</strong> dem Kehrwert zu<br />

multiplizieren. Der Kehrwert wird als Diskontfaktor bezeichnet. Da<strong>mit</strong> lassen<br />

sich zukünftige Zahlungsströme (Cashflows aus Zinsen und Tilgungen) leicht<br />

durch einfache Multiplikation bewerten. Abbildung G – 42 hilft die (finanzmathematische)<br />

Methodik der Barwerter<strong>mit</strong>tlung zu veranschaulichen. 1047<br />

Abbildung G – 42: Finanzmathematische Methodik des Barwertes 1048<br />

Der Kreditzins enthält üblicherweise eine Marge, welche neben Refinanzierungs-,<br />

Kreditrisiko- und Verwaltungskosten auch eine Vertriebsgewinnspanne<br />

berücksichtigt. Dem Reporting barwertiger Periodenergebnisse kommt als<br />

1047 Vertiefende Literatur zur finanzmathematischen Methodik des Barwertes siehe z. B. Heidorn<br />

(2006) sowie Hull (2006a) und Wiedemann (2004a).<br />

1048 Eigene Darstellung in Anlehnung an vorgenannte Quellen.<br />

409<br />

1043<br />

1044<br />

1045


1046<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

Steuerungsinstrument für erforderliche Anpassungen hierbei eine hohe Bedeutung<br />

zu. Das Controlling einer Bank sollte über geeignete Verfahren verfügen,<br />

um die Wert- und Kostenbeiträge er<strong>mit</strong>teln und als Bewertungsparameter<br />

zur Kalkulation des Zinsbarwertes zur Verfügung stellen zu können<br />

(siehe Abbildung G – 43).<br />

410<br />

Abbildung G – 43: Darstellung des Periodenergebnisses Portfoliomanagement 1049<br />

Für ein aktives Management der Zins- und Liquiditätsrisiken werden vom<br />

Kundenzahlungsstrom die fristenkongruenten Transferpreise für das Zinsänderungs-<br />

und das Liquiditätsrisiko abgezogen. Die verbleibende Marge dient<br />

unter anderem zur Abdeckung der Kreditrisiken (erwartete und unerwartete<br />

Ausfälle), Verkaufsprovisionen und Kosten für die Kreditbearbeitung (siehe<br />

Abbildung G – 44). Die Margen (Kredit- und Kostenmargen) werden zur<br />

Er<strong>mit</strong>tlung des Nettobarwerts des Zinsbuches benötigt.<br />

1049 Eigene Darstellung.<br />

1050 Eigene Darstellung.<br />

Abbildung G – 44: Darstellung der Generierung von Margen-Barwerten 1050


SCHILLINGS/SLADEK<br />

Die Er<strong>mit</strong>tlung des Nettobarwertes, also des risiko- und kostenbereinigten<br />

Barwertes, kann je nach prozessorganisatorischen Voraussetzungen über Saldierung<br />

(Bruttomethode) oder Diskontierung (Nettomethode) erfolgen.<br />

Nach der Nettomethode können die Zinsbuchpositionen auf Basis der Zinsstrukturkurve<br />

abgezinst und anschließend entsprechend ihrer aktivischen bzw.<br />

passivischen Ausrichtung saldiert werden (Abbildung G – 45).<br />

Abbildung G – 45: Darstellung Nettomethode 1051<br />

Zur Er<strong>mit</strong>tlung der Netto-Barwerte sind entsprechende Zuschläge bei der<br />

Diskontierung zu berücksichtigen. Dies ist unter anderem für den eigenen<br />

Liquiditäts-Spread, dem Expected Loss (EL) auf das Kreditbuch sowie den<br />

Verwaltungskosten (negatives Vorzeichen für Passiva bzw. positives Vorzeichen<br />

bei Aktiva) anzuwenden. Diese Zuschläge sind allesamt kalkulatorische<br />

Aufschläge, welche sich in der Regel auch in einer Deckungsbeitragsrechnung<br />

wiederfinden lassen sollten. 1052<br />

Bei variabel verzinslichen Geschäften werden zur Bewertung der erwarteten<br />

Zinszahlungen die Forward-Sätze benötigt. Diese können auf Basis der aktuellen<br />

Zinsstrukturkurve <strong>mit</strong> Hilfe der Diskontfaktoren er<strong>mit</strong>telt werden. Unter<br />

der Annahme, dass ein arbitragefreier Markt vorliegt, muss der Anlageerfolg<br />

bei einer Anlage vom Zeitpunkt T 0 bis T 2 zum Zerozinssatz z 02 genauso hoch<br />

sein, wie bei einer Anlage vom Zeitpunkt T 0 bis T 1 zum Zinssatz z 01 und einer<br />

anschließenden Anlage von T 1 bis T 2 zum Zinssatz z 12 . Der Zerozinssatz z 12<br />

vom Zeitpunkt T 1 bis T 2 wird als Forward-Zinssatz für die Periode T 1 , T 2<br />

(Fwd T1,T2 ) bezeichnet. Abbildung G – 46 stellt die (finanzmathematische)<br />

Methodik der Forward-Sätze (Fwd) dar:<br />

1051 Eigene Darstellung.<br />

1052 In der Deckungsbeitragsrechnung werden aber auch die Kosten für das ökonomische Kapital<br />

(unexpected Loss (UEL), CVaR etc.) <strong>mit</strong> berücksichtigt, welche ebenfalls <strong>mit</strong> in Ansatz gebracht<br />

werden können.<br />

411<br />

1047<br />

1048<br />

1049<br />

1050


1051<br />

1052<br />

1053<br />

1054<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

412<br />

Abbildung G – 46: Finanzmathematische Methodik der Forward-Sätze 1053<br />

Der Barwert einer künftigen Zahlung zum Zeitpunkt t ist auf Basis der Liquiditätskurve<br />

niedriger, da aus einem höheren Zinssatz ein niedrigerer Diskontfaktor<br />

resultiert. Für einen Betrag von beispielsweise 1 Mio. EUR, der in 10<br />

Jahren fällig wird, ergibt sich ein Barwert auf Basis der Swapkurve von TEUR<br />

553 und auf Basis der Liquiditätskurve nur ein Barwert von TEUR 541. Der<br />

Unterschied resultiert aus der Diskontierung auf Basis eines höheren 10 Jahres-Zerozinssatzes.<br />

Meist sind die institutsspezifischen Refinanzierungskosten nicht direkt im<br />

Markt für alle Laufzeiten beobachtbar oder stehen nur zeitversetzt zur Verfügung.<br />

Hierfür ist es sinnvoll eine Peer-Group zu bilden und die beobachteten<br />

eigenen Refinanzierungskosten (Liquiditätskosten) über die Peer-Group zu<br />

inter- und extrapolieren. Der Liquiditätsrisiko-Manager ist nicht für den Barwert<br />

auf der Liquiditätskurve verantwortlich, sondern für die Differenz zwischen<br />

der Bewertung auf der Liquiditäts- und Swapkurve. Die Summe beider<br />

Werte muss der Gesamtbanksicht, also der Bewertung auf der Liquiditätskurve<br />

entsprechen.<br />

Bei Produkten <strong>mit</strong> optionalen Bestandteilen (Tilgungs- oder Kündigungsrechte<br />

sowie Ziehungsrechte bei Kreditlinien) empfiehlt es sich entsprechend dem<br />

Umfang des Bestandes eine Portfolio-Betrachtung durchzuführen, da hierüber<br />

die er<strong>mit</strong>telten Liquiditätskosten adäquater (bei Aktiv-Produkten niedriger, bei<br />

Passiv-Produkten höher) ausfallen.<br />

Zinsswaps werden unabhängig von der Netto- oder Bruttomethode zum<br />

Barwert (Net Present Value) angesetzt.<br />

1053 Eigene Darstellung.


SCHILLINGS/SLADEK<br />

Bei der Bruttomethode werden die er<strong>mit</strong>telten Risiko- und Kostenmargen<br />

er<strong>mit</strong>telt und <strong>mit</strong> den Bruttobarwerten saldiert (siehe Abbildung G – 47).<br />

Abbildung G – 47: Darstellung Bruttomethode 1054<br />

Zur Er<strong>mit</strong>tlung der Kreditmarge sollte in der Regel auf die Verfahren zur<br />

Bestimmung der Standardrisikokosten zurückgegriffen werden<br />

Die Er<strong>mit</strong>tlung der Verwaltungskostenmarge ist in aller Regel Aufgabe des<br />

betriebswirtschaftlichen Controlling im Rahmen der produkt- und spartenbezogen<br />

Standardstückkostenkalkulation.<br />

Der Margenbarwert entspricht dem heutigen Wert aller künftigen Zahlungen.<br />

Aus der Kombination der Barwert-Formel für den Kundenzinssatz und dem<br />

Einstandssatz lässt sich der Margenbarwert berechnen.<br />

Der Margenbarwert PV Marge berechnet sich durch die Diskontierung (<strong>mit</strong> Diskontfakor<br />

DF) der Margenzahlungen. Hierzu wird die Marge, also die Differenz<br />

zwischen Kundenzins C Kunde und Einstandszins C Swap, <strong>mit</strong> dem Nominal<br />

N und <strong>mit</strong> dem Quotienten aus der Anzahl der Tage t und der Basis b multipliziert.<br />

Die sich hieraus ergebene Margenzahlung wird diskontiert und ergibt<br />

den Margenbarwert nach folgender Formel in Abbildung G – 48:<br />

1054 Eigene Darstellung.<br />

1055 Eigene Darstellung.<br />

Abbildung G – 48: Formel des Margenbarwertes 1055<br />

413<br />

1055<br />

1056<br />

1057<br />

1058<br />

1059


1060<br />

1061<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

d) Periodische vs. barwertorientierte Er<strong>mit</strong>tlung des Zinsbuchwertes<br />

In der Praxis kommt neben dem barwertigen Verfahren auch das sogenannte<br />

periodische Verfahren zur Anwendung und zum gleichen Ergebnis (siehe<br />

Abbildung G – 49). Betrachten werden die periodisch in die Erfolgsrechnung<br />

(Gewinn- und Verlustrechnung) einlaufenden Ergebnisbeiträge zur Bestimmung<br />

des adäquaten Zinsbarwertes bzw. des Konditionenbeitragsbarwertes<br />

herangezogen. Die barwertige und periodische Betrachtung ist darüber hinaus<br />

keine Frage der Zweckmäßigkeit. In der modernen Zinsbuchsteuerung ergänzen<br />

sich beide Sichtweisen.<br />

Abbildung G – 49: Darstellung zur barwertigen bzw. periodischen Er<strong>mit</strong>tlung der Zinsbuchpositionen 1056<br />

e) Er<strong>mit</strong>tlung des Rückstellungsbedarfs<br />

Der periodische oder barwertig er<strong>mit</strong>telte Wert des Zinsbuches wird dem<br />

Buchwert gegenübergestellt. Im Ergebnis wird im Falle eines Verpflichtungsüberschusses<br />

(Barwert < Buchwert) eine Rückstellung gemäß § 249 Abs. 1<br />

Satz 1 HGB gebildet. 1057<br />

1056 Eigene Darstellung.<br />

1057 Vgl. Kopatschek/Siwik/Wolfgarten (2010), S. 7.<br />

414


f) Pragmatisches Beispiel zur Umsetzung in der Praxis 1058<br />

SCHILLINGS/SLADEK<br />

Letztlich muss jedes Haus für sich sicherstellen, dass eine verlustfreie Bewertung<br />

des Zinsbuches gerechtfertigt ist. Hierzu bietet es sich an, im Rahmen<br />

der barwertigen Zinsbuchsteuerung eine entsprechende regelmäßige Analyse<br />

aufzubauen. Dieser Abschnitt verdeutlicht die Vorgehensweise. Abbildung<br />

G – 50 zeigt die Beispielbilanz der Salamander Bank.<br />

Abbildung G – 50: Beispielbilanz der Salamander Bank 1059<br />

Zudem sei angenommen, dass die Salamander Bank über 150 Mio. EUR Festzinszahlerswaps<br />

verfügen möge, die aufgrund der Marktentwicklung einen<br />

negativen Barwert von 20 Mio. EUR ausmachen. Auf dieser Basis muss nun<br />

das Zinsbuch bewertet werden. Im Gegensatz zu der »üblichen« Zinsbuchsteuerung<br />

ist es nach BilMoG auch notwendig die Verwaltungskosten für<br />

Eigen- und Kundengeschäfte des Zinsbuches (im Controlling zu erheben)<br />

sowie die Risikokosten über die gesamte Laufzeit (barwertig) zu berücksichtigen.<br />

Hierbei empfiehlt es sich, auf die Ergebnisse der Risikotragfähigkeit zurückzugreifen.<br />

Die Diskussion um eine einheitliche und anerkannte Vorgehensweise<br />

ist voll im Gange.<br />

Die o. g. Überlegung ist gerade für kleinere und <strong>mit</strong>tlere Banken von Bedeutung,<br />

da diese das Zinsbuch in der Regel auf Basis des »Außenzinses«, d. h.<br />

inklusive der Kundenmarge steuern. Für Großbanken und Landesbanken ist<br />

die Überlegung in der Regel nicht relevant, da diese üblicherweise auf Basis<br />

des »Innenzinses«, (d. h. auf Basis der Swapkurve ohne Kundenmarge) oder<br />

andere Verfahren (z. B. Einbeziehung der Kosten über den Operating Cashflow)<br />

implementiert haben.<br />

1058 Entnommen aus Reuse/Schillings (2011), S. 10 ff.<br />

1059 Vgl. Reuse/Schillings (2011), S. 10.<br />

415<br />

1062<br />

1063<br />

1064


1065<br />

1066<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

Werden die Verwaltungskosten und die Risikokosten für alle Positionen des<br />

Zinsbuches erhoben – bei gleichzeitiger Ausklammerung von Nichtzinsbuchpositionen<br />

– so ergibt sich Abbildung G – 51:<br />

AKTIVA Buchwert Barwert Verw. Kosten Risikokosten barwert. Res.<br />

Forderungen an KI 100.000 101.000 -5.000 -50 -4.050<br />

Depot A - Anleihen 350.000 355.000 -1.750 -35 3.215<br />

Schuldscheine 40.000 44.000 -600 -100 3.300<br />

Kontokorrentkredite 50.000 58.000 -4.000 -1.500 <strong>2.</strong>500<br />

Konsumentendarlehen 30.000 38.000 -1.500 -1.050 5.450<br />

Wohnungsbaukredite 300.000 325.000 -15.000 -1.500 8.500<br />

Forderungen an Geschäftskunden 250.000 270.000 -10.000 -5.000 5.000<br />

∑ 1.120.000 1.191.000 -37.850 -9.235 23.915<br />

PASSIVA Buchwert Barwert Verw. Kosten Risikokosten barwert. Res.<br />

Spareinlagen 100.000 90.000 -250 0 9.750<br />

Sparkassenbriefe und Zertifikate 250.000 220.000 -625 0 29.375<br />

Termineinlagen 150.000 148.000 -1.425 0 575<br />

Sichteinlagen 200.000 170.000 -<strong>2.</strong>000 0 28.000<br />

Verbindlichkeiten ggü. KI 250.000 248.000 -625 0 1.375<br />

∑ 950.000 876.000 -4.925 0 69.075<br />

DERIVATE Buchwert Barwert Verw. Kosten Risikokosten barwert. Las.<br />

Swap 1 0 -5.000 -5.000<br />

Swap 2 0 -10.000 -10.000<br />

Swap 3 0 -5.000 -5.000<br />

∑ 0 -20.000 0 0 -20.000<br />

416<br />

Abbildung G – 51: Vorgehen zur Bewertung des Zinsbuches 1060<br />

saldierte barwertige<br />

Reserven und Lasten<br />

des Zinsbuches<br />

7<strong>2.</strong>990<br />

Das einfache Beispiel zeigt, dass trotz negativer Barwerte der Swaps das gesamte<br />

(zu hedgende) Zinsbuch eine positive »stille Reserve« aufweist. Eine<br />

solche Berechnung kann jede Bank ohne großen Aufwand aufstellen; die<br />

Zahlen werden im Rahmen der regelmäßigen Zinsbuchsteuerung und Risikotragfähigkeitsberechnung<br />

ohnehin erhoben. Solange das Endergebnis hier<br />

positiv ist, muss keine Rückstellung erfolgen. Wird der Netto-Barwert des<br />

Zinsbuches jedoch negativ, so muss eine Rückstellung in eben jener Höhe<br />

gebildet werden – oder aber es hat ein Nachweis zu erfolgen, dass das<br />

(Zins)Ergebnis der Folgejahre nicht negativ wird. An dieser Stelle ist auch in<br />

der Steuerung Fingerspitzengefühl gefragt, um eine solche Rückstellungsbildung<br />

zu verhindern. Das Controlling hat aufgrund der zur Verfügung stehenden<br />

Daten die Möglichkeit, zeitnah Steuerungsvorschläge zu unterbreiten, um<br />

eine bilanzielle Bewertung zu verhindern. Eine organisatorische Verankerung<br />

im Controllingprozess führt zudem dazu, dass ein Abschlussprüfer die erforderlichen<br />

Dokumentationen ohne Probleme nachvollziehen kann. 1061<br />

1060 Vgl. Reuse/Schillings (2011), S. 1<strong>2.</strong><br />

1061 Vgl. Reuse/Schillings (2011), S. 10 – 13.


5. Zusammenfassung und Ausblick<br />

SCHILLINGS/SLADEK<br />

Die Rechnungslegung steht vor bedeutenden Herausforderungen, um den<br />

Bedürfnissen der (Finanz-)Branche nach adäquaten, transparenten und wettbewerbsfähigen<br />

Methoden und Bilanzierungsvorschriften zur risikoorientierten<br />

Abbildung ihrer Geschäfte zu entsprechen. Mit der Einführung von Bil-<br />

MoG ist ein wichtiger Meilenstein auf diesem Weg erreicht. Dass weiterer<br />

Handlungsbedarf besteht, zeigt die unmissverständliche Aufforderung der<br />

Bankenaufsicht an die Branche und die Reaktionen und Stellungnahmen des<br />

IDW. Den Autoren ist es an dieser Stelle wichtig darauf hinzuweisen, dass es<br />

in Zukunft noch stärker darauf ankommen wird die regulatorische, bilanzielle<br />

und ökonomische Steuerungsperspektive enger aufeinander abzustimmen.<br />

Die Weiterentwicklung einer risikoorientieren Gesamtbanksteuerung hat<br />

längst die Bilanzierung erreicht, um entsprechende Steuerungsimpulse abzuleiten<br />

und widersprüchliche Darstellungsweisen – wenn auch nur schrittweise –<br />

aufzulösen. Die Autoren hoffen, für den Teilaspekt der ‚Verlustfreien Bewertung‘<br />

(obgleich die Bezeichnung für sich genommen ambivalent erscheint) die<br />

eine oder andere wertvolle Anregung zum praktischen Herangehen an dieses<br />

Thema geliefert zu haben.<br />

417<br />

1067


1068<br />

1069<br />

SCHNITTSTELLEN<br />

VIII. Ausblick auf Schnittstellenprobleme zum Zinsrisiko 1062<br />

Es ist zu erkennen, dass das Thema Zinsrisikosteuerung in alle Teile der<br />

Banksteuerung Eingang findet. Implizite Optionen, Vertriebssteuerung, Gesamtbankallokation,<br />

Liquiditätssteuerung, Risikotragfähigkeit und auch Bilanzierung<br />

werden hierdurch beeinflusst. Dies zeigt erneut: eine gut umgesetzte<br />

Zinsbuchsteuerung ist Basis für viele andere Aspekte der Gesamtbanksteuerung.<br />

Aufgrund der Tatsache, dass bei den meisten Banken das Zinsänderungsrisiko<br />

neben dem Adressrisiko das größte Risiko darstellt, kommt ihm folglich zu<br />

Recht eine zentrale Bedeutung zu. Die saubere Verzahnung der Schnittstellen<br />

der Banksteuerung wird zudem in der Zukunft ein wesentlicher Erfolgsfaktor<br />

sein, da sich Systeme 1063 und Konzepte immer weiter vernetzen. Prozessdokumentation<br />

und die exakte organisatorische und auch technische Beschreibung<br />

der Schnittstellen werden so<strong>mit</strong> wichtiger denn je.<br />

1062 Die Ausführungen geben die persönliche Auffassung des Autors wieder.<br />

1063 Vgl. hierzu insbesondere die Ausführungen in Kapitel H.<br />

418

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