flu_000_19312_HZB.indd 1 - Hess Gruppe
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Hydraulik<br />
Gegen Korrosion<br />
geschützt<br />
<strong>HZB</strong> fertigt Sonderzylinder aller Art auch für Kraftwerke und Schiffe<br />
2010 hat die <strong>HZB</strong> Hydraulikzylinderbau GmbH, die auf Herstellung von<br />
Hydraulikzylindern aller Art spezialisiert ist, ihren Firmensitz durch<br />
Umzug vergrößert. Das Unternehmen, das in rund 50 Jahren sein<br />
Standardzylinderprogramm stetig erweitert hat, liefert zunehmend<br />
Sonderzylinder für den weltweiten Einsatz: Hydraulikzylinder für ein<br />
großes taiwanesisches Baggerschiff, 20 t-Hydraulikequipment für<br />
Schmelz- und Gießöfen in China und Sonderzylinder für Kraftwerke.<br />
Als Herbert Engelmann das Unternehmen <strong>HZB</strong> 1962<br />
gründete, begann er mit einfachsten Mitteln Hydraulikequipment<br />
instand zu setzen. Schnell konzentrierte<br />
man sich auf den Bau von Hydraulikzylindern und entwickelte<br />
ein breites Standardprogramm. 1991 übernahm die <strong>Hess</strong><br />
<strong>Gruppe</strong> zunächst 75 Prozent der Geschäftsanteile. Seit 2003 ist die<br />
Unternehmensgruppe mit über 500 Mitarbeitern an acht Standorten<br />
hundertprozenter Eigentümer von <strong>HZB</strong>. Das Standardzylinderprogramm<br />
wurde erweitert, das Sonderzylindergeschäft unter<br />
anderem durch Berechungsprogramme und Maschinen forciert.<br />
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Hydraulik<br />
Bild: <strong>HZB</strong> Hydraulikzylinderbau<br />
Die 30 t-Hydraulikzylinder für ein taiwanesisches<br />
Baggerschiff (li.) sind gegen Seewasser und<br />
Korrosion geschützt.<br />
Die Hydraulikzylinder mit bis zu 320 mm<br />
Kolbendurchmesser und integrierten Federpaketen<br />
für ein Großkraftwerk in Deutschland (Mitte)<br />
werden zum Versand fertig gemacht (re.).<br />
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Heute liefert das Unternehmen Hydraulikzylinder mit Kolbendurchmessern<br />
von 25 mm bis mehr als 600 mm für den weltweiten<br />
Einsatz. Neben einer breiten Palette an verschieden Standardzylindern<br />
in leichter, mittlerer und schwerer Bauart können einfach<br />
und doppelt wirkende Mehrstufen-Teleleskopzylinder und Sonderzylinder<br />
aller Art bis 1<strong>000</strong> bar geliefert werden. Auch im Bereich<br />
Dienstleistung ist <strong>HZB</strong> ein starker Partner.<br />
„Unsere Unternehmensphilosophie besteht darin, beste Technik,<br />
kundenspezifische Wünsche und hohe Wirtschaftlichkeit in<br />
Einklang zu bringen“, betont Geschäftsführer Edwin Weltz, der<br />
<strong>flu</strong>id /<br />
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Hydraulik<br />
Hydraulikzylinder von A-Z<br />
Lieferprogramm von <strong>HZB</strong><br />
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■ Hydraulikaggregate<br />
■<br />
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Teleskopzylinder und Zylinder aller Art, einfach und doppelt wirkend<br />
Sonderzylinder und Schwerlastzylinder aller Art<br />
Druckübersetzer und Druckuntersetzer bis 1<strong>000</strong> bar<br />
Hydraulikzylinder in leichter, mittlerer und schwerer Ausführung<br />
alle Zylinder in Einzel- und Serienfertigung<br />
Befestigungsteile und Hydraulikzubehör<br />
Reparaturservice für Hydraulikzylinder aller Fabrikate und Bauarten<br />
Kontakt<br />
www.hzb-gmbh.de<br />
das Hydraulikunternehmen seit 2001 leitet. Qualität steht bei der<br />
<strong>HZB</strong> Hydraulikzylinderbau GmbH an oberster Stelle. Sämtliche<br />
Zylinder werden, bevor sie das Werk verlassen, einer Kontrolle<br />
und einer Druckprüfung nach DIN unterzogen. Das Qualitätsmanagementsystem<br />
wird seit Jahren regelmäßig vom TÜV Rheinland<br />
nach DIN EN ISO 9001:2008 zertifiziert. Das Unternehmen ist als<br />
Schweißfachbetrieb nach DIN 18800-7 Klasse C (Stahlbau) und<br />
HP0 bzw. HP 5/2 (Druckbehälterbau) zertifiziert. Zur Qualität der<br />
Produkte gehört auch deren sichere Auslegung – eine aufwendige<br />
Software berechnet die Zylinder schon vorab bis ins Detail.<br />
Eine der wichtigsten Komponenten für die einwandfreie Funktion<br />
eines Hydraulikzylinders ist sicherlich die Kolbenstange mit<br />
dem an ihrem einen Ende befestigten Kolben. Mit ihr werden im<br />
Regelfall Kräfte und Bewegung übertragen. Arbeitet der Kolben<br />
mit seinen Dicht- und Führungselementen gut geschützt im Innern<br />
des Zylinders im Öl, kommt die Kolbenstange mit der den<br />
Zylinder umgebenden Atmosphäre in Berührung und muss gegen<br />
die oft aggressive Umgebung entsprechend geschützt werden.<br />
In Zusammenarbeit mit mehreren Partnern liefert <strong>HZB</strong> heute<br />
die ganze Palette an Kolbestangenwerkstoffen, -beschichtungen<br />
und -veredelungen. So stehen Werkstoffe mit unterschiedlicher<br />
Festigkeit, Oberflächenhärte und -beständigkeit bis zum hochfesten<br />
oberflächengehärteten Vergütungsstahl oder Edelstahl zur<br />
Verfügung: vom einfachen Ferrit über Austenit bis zum extrem<br />
korrosionsbeständigen Duplex-Stahl, der zusätzlich eine hohe Festigkeit<br />
besitzt.<br />
Verschiedene Kolbenstangen-Veredelungen<br />
Noch vielseitiger sind die Auswahlmöglichkeiten unter den verschiedenen<br />
Kolbenstangenbeschichtungen und -veredelungen: Beginnend<br />
mit Standard-, Mehrfachchrom und Nickel/Chrom-Beschichtungen<br />
in verschiedenen Dicken, nitrocarburierte und<br />
oxidierte Oberflächen, über Schmelzverbund und im Vakuum eingeschmolzene<br />
Beschichtungen enden die vielseitigen Möglichkeiten<br />
noch nicht bei den plasmagespritzten Oxydkeramik-Schichten,<br />
extrem harten HVOF (Hochgeschwindigkeitsflammspritzen: High<br />
Velocity Oxygen-Fuel Spraying)-Schichten oder den verschiedensten<br />
drahtgespritzten Metallschichten. Auch die von anderen Unternehmen<br />
als neuartig gepriesenen hochverschleißfesten Innenbeschichtungen<br />
von Zylinderrohren sind bei <strong>HZB</strong> – auf Wunsch<br />
bis Millimeterdicke – schon lange möglich.<br />
„Spezialanfertigungen sind unser Tagesgeschäft“, betont der Diplomingenieur.<br />
So habe das Unternehmen, das bereits seit Jahren<br />
Hydraulikzylinder für Baggerschiffe im europäischen Raum geliefert<br />
hat, im vergangenen Jahr den Auftrag zur Ausstattung eines<br />
großen taiwanesischen Baggerschiffes mit Hydraulikzylindern erhalten,<br />
die nun Anfang April 2011 ausgeliefert wurden: 30 t-<br />
Hydraulikzylinder, die zum Beispiel für die Saugrohre und Klappen<br />
des Schiffes benötigt werden. Neben zahlreichen kleineren<br />
Zylindern werden auch 16 Zylinder mit Kolbendurchmessern von<br />
320 mm Einbaulängen zwischen 2600 mm und 4<strong>000</strong> mm geliefert.<br />
Bei diesen doppelt wirkenden Zylindern befinden sich die beiden<br />
Hydraulikanschlüsse vorn an den Kolbenstangen, die mit jeweils<br />
zwei Längsbohrungen versehen sind, damit das Öl vor dem Kolben<br />
in den Ringraum und hinter dem Kolben auf die Bodenseite gelangen<br />
kann. In 14 Zylindern sind zusätzlich Wegmesssysteme der<br />
neuesten Generation integriert.<br />
Wegen des Einsatzes in maritimer Umgebung muss das gesamte<br />
Equipment gegen Korrosion geschützt werden. So wird die Außenhaut<br />
der Zylinder mit speziellen mehrschichtigen seewasserfesten<br />
Anstrichen beschichtet. Da dies bei den Kolbenstangen, die durch<br />
die Abstreif-, Führungs- und Dichtelemente laufen, nicht möglich<br />
ist, müssen diese einen anderen Schutz erhalten. So wurde für die<br />
Kolbenstangen (mit Durchmessern bis zu 220 mm) – je nach Einsatz<br />
– die Ausführungen seewasserbeständiger Edelstahl, Schmelzverbund-Beschichtung<br />
und Nickel/Chrom beschichtete Kolbenstangen<br />
angeboten.<br />
Hydraulikkomponenten können außer für die normalen HLP-<br />
Mineralöle für die verschiedensten Fluide gebaut werden, ganz<br />
Bei den doppelt wirkenden Zylindern befinden sich die beiden Hydraulikanschlüsse<br />
vorn an den Kolbenstangen, damit das Öl vor dem Kolben in den<br />
Ringraum und hinter dem Kolben auf die Bodenseite gelangen kann.<br />
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Hydraulik<br />
„Spezialanfertigungen von<br />
Hydraulikzylindern sind<br />
unser Tagesgeschäft.“<br />
Dipl.-Ing. Edwin Weltz,<br />
<strong>HZB</strong> Hydraulikzylinderbau<br />
gleich ob es sich im Ofenbau um schwerentflammbare HFC oder<br />
HFD Flüssigkeiten handelt oder – wie insbesondere im mobilen<br />
Bereich immer häufiger – Bioöle zum Einsatz kommen. <strong>HZB</strong> hatte<br />
bereits früher zahlreiche Hydraulikaggregate und -zylinder an verschiedene<br />
Ofenbauer geliefert, nun erhielt das Unternehmen im<br />
November 2010 einen größeren Auftrag über die Lieferung einer<br />
kompletten Hydraulikanlage für zwei Schmelz- und zwei Gießöfen<br />
für die chinesische Aluminiumindustrie. Neben diversen kleineren<br />
Hydraulikzylindern mit Kolbendurchmessern bis zu 180 mm<br />
enthielt der Auftrag sechs Plunger-Kippzylinder mit Kolbenstangendurchmessern<br />
von 320 mm sowie einer Tragkraft von jeweils<br />
1250 kN, zudem ein Hydraulikaggregat mit einer Gesamtleistung<br />
von über 90 kW und mehr als 2<strong>000</strong> l Tankvolumen. Für die Gießprozesse<br />
ist es äußerst wichtig, dass diese sehr kontinuierlich und<br />
ohne jeden Stick-slip-Effekt an den großen Kippzylindern – auch<br />
noch bei geringsten Hubgeschwindigkeiten – ablaufen. Dies gelingt<br />
durch extrem genaue Fertigungsprozesse und die richtige<br />
Wahl der Dichtungs- und Führungselemente.<br />
Eine andere Entwicklung des Unternehmens sind Hydraulikzylinder<br />
mit integrierten Tellerfederpaketen für Ventilbetätigungen.<br />
Seit über zehn Jahren produziert <strong>HZB</strong> diese Zylinder, die unter anderem<br />
in Großkraftwerken eingesetzt werden, um bei Störfällen<br />
Armaturen zu schließen oder zu öffnen. Bei zweckmäßig gewähltem<br />
Öldruck bleiben diese verhältnismäßig klein und preiswert,<br />
liefern jedoch große Kräfte und Leistungen; sie werden für Notfunktionen<br />
mit Rückstell-Tellerfederpaketen gebaut. So können<br />
die damit bestückten Armaturen Sicherheitsfunktionen nach den<br />
jeweiligen Vorschriften erfüllen, entsprechen den geltenden<br />
Technik im Detail<br />
Korrosionsfreie Kolbenstangen<br />
Bei einer Nickel/Chrom-Beschichtung handelt es sich eine kostengünstige<br />
Lösung, Kolbenstangen unter anderem gegen maritime Korrosionseinfl üsse<br />
zu schützen. Dabei wird das korrosionsanfällige Kolbenstangengrundmaterial<br />
zunächst mit einer korrosionsbeständigen homogenen Nickelzwischenschicht<br />
beschichtet, die frei von Rissen, Poren und anderen Fehlern<br />
ist. Anschließend erfolgt die Hartverchromung, die für einen ausgezeichneten<br />
Abnutzungs- und Verschleißwiderstand sorgt.<br />
Induktive Schmelzverbund-Beschichtungen sind hundertprozentig dampfdicht<br />
und metallurgisch mit dem Untergrund verbunden. Sie schützen daher<br />
hervorragend vor Korrosion und bieten eine maximale Ausfallsicherheit,<br />
da die Schichten – im Gegensatz zur Keramik – nicht abplatzen können.<br />
Die Beschichtungswerkstoffe weisen – neben der absoluten Seewasserbeständigkeit<br />
– eine sehr hohe chemische Beständigkeit auf und erlauben<br />
daher ein weites Anwendungsfeld.<br />
Neben dem Einsatz in maritimer Umgebung bieten beide Beschichtungsarten<br />
auch sehr guten Schutz etwa in anderen extremen Klimazonen, bei<br />
korrosiven Chemikalien im Bergbau, in der Chemieproduktion, der Öl- und<br />
Gasförderung, im Stahlwasserbau oder der Landwirtschaft.<br />
Druckbehälter-Verordnungen und der ATEX. Die teilweise eingebauten<br />
Tellerfedern sind für mehr als 100.<strong>000</strong> Lastwechseln dimensioniert.<br />
Der Betriebsdruck dieser Zylinder liegt bei rund 210<br />
bar, der Nenndruck bei 250, der Prüfdruck bei 400 bar. Viele dieser<br />
Zylinder werden mit hochpräzisen Wegmesssystemen ausgestattet.<br />
Dass es bei diesen Zylindern mit Kolbendurchmessern von 63 mm<br />
bis 320 mm auf höchste Zuverlässigkeit ankommt, versteht sich<br />
von selbst.<br />
Von einem Unternehmen der weltweit größten Ventil- und Armaturenproduzenten<br />
erhielt der Hydraulikzylinder-Hersteller in<br />
den letzten Jahren regelmäßig Aufträge über die Lieferung dieser<br />
Sonderzylinder. Ende 2010 wurde ein Folgeauftrag über die Fertigung<br />
von acht Hydraulikzylindern mit bis zu 320 mm Kolbendurchmesser<br />
erteilt, die Zylinder wurden Anfang Februar 2011 –<br />
nach erfolgreichen internen Tests – ausgeliefert.<br />
Autor<br />
Ingrid Fackler, Redakteurin fl uid<br />
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