Pflegemanagement im Klinikum Neumarkt - Meierhofer AG
Pflegemanagement im Klinikum Neumarkt - Meierhofer AG
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<strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
Das Medical Control Center<br />
Anwenderbericht
1837 als städtisches Krankenhaus gegründet,<br />
erlebte das <strong>Klinikum</strong> Landkreis <strong>Neumarkt</strong><br />
i.d.Opf. zahlreiche Erweiterungen und Umwandlungen.<br />
Seit 1988 ist es offizielles Lehrkrankenhaus<br />
der Friedrich-Alexander-Universität<br />
Erlangen-Nürnberg und wurde nur<br />
wenige Jahre später zum Schwerpunktkrankenhaus<br />
der Versorgungsstufe II. Das heute<br />
als Eigenbetrieb geführte <strong>Klinikum</strong> gehört<br />
zusammen mit dem Kreiskrankenhaus Parsberg<br />
zur Trägerschaft des Landkreises <strong>Neumarkt</strong><br />
i.d.Opf. Gemeinsam verfügen beide<br />
Häuser über 550 Betten. Insgesamt 1.050<br />
Mitarbeiter kümmern sich darum, die jährlich<br />
mehr als 30.000 stationären und ambulanten<br />
Patienten zu versorgen und zu betreuen.<br />
<strong>Neumarkt</strong> setzt nicht nur auf modernste medizinische Einrichtungen,<br />
sondern auch auf ein fortschrittliches Krankenhausinformationssystem,<br />
das Prozesse und Teilprozesse<br />
steuert und dokumentiert. So wurde <strong>im</strong> Jahr 2000 das<br />
ganzheitliche medizinische Informationssystem MCC®<br />
(Medical Control Center) der MEIERHOFER <strong>AG</strong> zusammen<br />
mit dem administrativen System IS-H/R3 der SAP® flächendeckend<br />
installiert. „Wir haben damals die richtige Wahl<br />
getroffen“, bestätigt heute Reinhard Lang, EDV-Leiter in<br />
<strong>Neumarkt</strong>.<br />
Die hohe Integration zwischen MCC® und der Patientenverwaltung<br />
IS-H war 1999 einer der ausschlaggebenden<br />
Gründe, das Anbieterkonsortium MEIERHOFER <strong>AG</strong> / RZV<br />
GmbH mit der Umsetzung eines Krankenhausinformationssystems<br />
zu beauftragen.<br />
Spätestens mit Verabschiedung des Gesundheitsreformgesetzes<br />
Mitte 2000 zeichnete sich ab, dass diese Entscheidung<br />
richtig war. Die Zukunft erfordert eine detaillierte<br />
und umfassende Dokumentation ärztlicher und<br />
pflegerischer Tätigkeiten, da die Begleiterscheinungen<br />
eines Behandlungsfalls direkte Auswirkungen auf die Entgeltermittlung<br />
haben werden. Eine mangelhafte und<br />
unzureichende Dokumentation – aus welchen Gründen<br />
auch <strong>im</strong>mer – führt in Folge zu drastischen Einbußen.<br />
Das Projekt <strong>im</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong> wurde innerhalb einer<br />
besonders kurzen Vorbereitungszeit von nur drei Monaten<br />
umgesetzt. Bereits mit Produktivstart zu Beginn des Jahres<br />
2000 konnten ambulante und stationäre Patienten in<br />
IS-H ebenso wie dezentral in MCC® aufgenommen, verlegt<br />
und entlassen werden.<br />
Um sicherzustellen, dass MCC® und IS-H über die identischen<br />
Fall- und Patientenidentifikatoren (Patienten-ID und<br />
Auftragsnummer) verfügen, prüft ein für den Anwender<br />
nicht transparenter Hintergrundprozess, ob das jeweils<br />
harmonierende System die Benutzereingaben akzeptiert.<br />
Durch die Vernetzung beider Systeme entsteht kein merklicher<br />
Zeitverzug.
MCC® schafft die Grundlage für eine<br />
effiziente Kostenträgerrechnung<br />
Als Steuerinstrument zur Kostenkontrolle verfügt das <strong>Klinikum</strong><br />
<strong>Neumarkt</strong> bereits seit 2001 über eine leistungsstarke<br />
Kostenträgerrechnung gemäß den Richtlinien des<br />
Kalkulationshandbuchs zur Fallkostenermittlung der Spitzenverbände<br />
(DKG/GKV/PKV).<br />
MCC® arbeitet flächendeckend in allen Leistungsbereichen,<br />
z.B. OP-Geschehen, Radiologie oder in der Funktionsdiagnostik<br />
der inneren Medizin. Die dokumentierten relevanten<br />
Leistungen werden direkt an IS-H CO übergeben<br />
und stehen dort für unterschiedliche betriebswirtschaftliche<br />
Fragestellungen zur Verfügung.<br />
In Teilbereichen wie Geburt- und Frauenheilkunde, in<br />
denen Fremdprodukte zum Einsatz kommen, fungiert<br />
MCC® als zuverlässige Kommunikationsplattform und leitet<br />
alle benötigten Daten an IS-H weiter.<br />
Die Erlös-/Kostensituation ist dabei nach DRG-Gruppen<br />
bis hin zur Einzelanalyse auf Fallebene ermittelbar.<br />
DRG-Optionshaus <strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
Aufgrund seiner opt<strong>im</strong>alen IT-Voraussetzungen und positiven<br />
Erfahrungen mit der Kostenträgerrechnung entschied<br />
sich das <strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong> für die Einführung des<br />
DRG-Systems zum 1. Januar 2003 als Optionsmodell.<br />
Bereits seit Mitte 2003 ermittelt das <strong>Klinikum</strong> seine<br />
DRGs mit MCC®. Bis September 2003 waren dies mehr<br />
als 5.700 Fälle – die durchschnittliche Anzahl an erfassten<br />
Diagnosen lag je Behandlungsfall bei 10.<br />
Während dieser Optionsphase zeigte sich, dass für eine<br />
opt<strong>im</strong>ale Erlöserzielung der erbrachten Leistungen vor<br />
Abrechnung einer DRG die Installation von ein bis zwei<br />
Kontrollinstanzen vonnöten ist. MCC® unterstützt dabei<br />
ein eng mit IS-H verzahntes dreistufiges Freigabekonzept<br />
durch Arzt, Oberarzt und Medizincontroller. Sobald der<br />
beauftragte Oberarzt den medizinischen Fall abschließt<br />
und damit eine Veränderung der dokumentierten Diagnosen<br />
und Therapien unterbindet, gilt Gleiches in IS-H. Je<br />
nach konzeptionellem Ansatz und Bedarf ist die Ermittlung<br />
der DRG zu diesem Zeitpunkt noch möglich. Schließt<br />
der Medizincontroller den Fall letztendlich ab, wird die<br />
ermittelte DRG mit allen notwendigen zusätzlichen Angaben<br />
an IS-H zur Abrechnung übertragen und die Fallbearbeitung<br />
in beiden Systemen unterbunden.<br />
Seit Oktober 2003 stehen <strong>Neumarkt</strong> zwei Arten der DRG-<br />
Ermittlung zur Auswahl. In beiden Fällen werden die<br />
DRG-relevanten Daten in MCC® dokumentiert. Neu ist,<br />
dass die in MCC® ermittelte DRG entweder als Vorschlag<br />
oder als fertige abrechnungsrelevante DRG an IS-H zur<br />
Abrechnung übergeben werden kann. Ärzte können somit<br />
alle ärztlichen Tätigkeiten in einem Werkzeug erledigen.<br />
Ambulanzmanagement <strong>im</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
Die Verzahnung ambulanter und stationärer Leistungsbereiche<br />
sowie die monetäre Trennung zwischen privatärztlichen<br />
und krankenhausbezogenen Leistungen stellen für<br />
viele Krankenhäuser nach wie vor große Probleme in ihrer<br />
Verwaltung dar.<br />
Das <strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong> hat sich hier für das Ambulanzmanagement<br />
MCC®-AMBULANZ der MEIERHOFER <strong>AG</strong><br />
entschieden: Mit MCC®-AMBULANZ sind alle Abrechnungsvarianten<br />
(zertifizierte KV-Abrechnung, BG-Abrechnung<br />
und Privatliquidation) auf Basis einer einheitlichen<br />
Datenhaltung realisiert. Ein leistungsstarkes Ambulanzmanagement<br />
mit Wartez<strong>im</strong>mer- und Sprechstundenplanung<br />
und ein umfassendes Ressourcenmanagement<br />
erleichtern die oftmals komplizierte Ablauforganisation.<br />
Als Vorreiter fungierte dabei die Urologische Klinik, die<br />
ihre gesamten ambulanten und privatärztlichen Leistungen<br />
seit nunmehr zwei Quartalen mit MCC® dokumentiert<br />
und abrechnet.<br />
Mit zahlreichen Vorteilen trägt MCC®-AMBULANZ zu<br />
einer opt<strong>im</strong>ierten Ablauforganisation <strong>im</strong> Haus bei:<br />
� Geringe Wartezeiten für die Patienten.<br />
� Transparenz für alle beteiligten Leistungserbringer.<br />
� Reduzierter Schulungsaufwand für die Anwender durch<br />
einheitliche Oberfläche in allen Modulen.<br />
� Patienten und Leistungen werden nur einmal erhoben<br />
und stehen bei Fallartwechseln automatisch <strong>im</strong> richtigen<br />
Abrechnungskontext zur Verfügung.<br />
� Je nach Rechtekonfiguration besteht <strong>im</strong> ambulanten Fall<br />
Einsicht in stationäre Behandlungsdaten und umgekehrt.<br />
� Unterstützung des D-Arzt-Verfahrens.<br />
� Zertifizierte Abrechnung für KV–Leistungen.<br />
� Abrechnung BG-Leistungen und privatärztlicher<br />
Leistungen.
<strong>Pflegemanagement</strong> <strong>im</strong> <strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
Seit 2000 und somit von Anfang an dabei ist die Pflege <strong>im</strong><br />
<strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong>: Im täglichen Umgang mit MCC® bildet<br />
sie heute die größte Personengruppe. Das Stationsmodul<br />
MCC®-STATION dokumentiert administrative Tätigkeiten<br />
wie Patientenzu- und -abgänge ebenso wie den<br />
täglichen Pflegeaufwand über die PPR-Erfassung. Laborund<br />
Befundergebnisse zum Patienten sind auf einen Blick<br />
einsehbar. Als sehr positiv erweist sich dabei die Systemeigenschaft,<br />
automatische Status und Terminmitteilungen<br />
zu versenden, über die das Stationspersonal sofort<br />
erkennt, für welche Patienten der eigenen Station neue<br />
Befunde und Termine generiert wurden.<br />
Mit dem Abrechnungsverfahren nach DRG entstehen<br />
neue Anforderungen und die Notwendigkeit, die Leistungen<br />
der Pflege transparenter zu machen. Die Verkürzung<br />
der Verweildauer bedeutet für die Krankenpflege eine<br />
Verdichtung ihrer Leistungen und die Konfrontation mit<br />
pflegeintensiveren Patienten. Sie muss ihre Behandlungsprozesse<br />
überdenken, opt<strong>im</strong>ieren und wo möglich straffen.<br />
Die Pflegedokumentation wird künftig auch herangezogen,<br />
um die Abrechnung der DRGs zu rechtfertigen bzw.<br />
einer Fehlbelegung entgegenzuwirken. Dies wird für die<br />
Krankenpflege umso wichtiger, wenn die obere Grenzverweildauer<br />
überschritten wird. Diese „Ausreißer“ sind oftmals<br />
besonders pflegeaufwändige Patienten mit entsprechend<br />
hohen und auch pflegerelevanten Kosten. Wenn<br />
etwa ein Arzt vom Pflegepersonal keine Informationen<br />
über vergütungsrelevante Nebendiagnosen wie beispielsweise<br />
Dekubitus erhält, bekäme das Krankenhaus die Leistung<br />
hierfür nicht bezahlt.<br />
Aus diesen Gründen beschäftigt sich das <strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />
verstärkt mit der Pflegedokumentation. Angedacht<br />
ist ein Projekt über die Dekubitusprophylaxe<br />
und -dokumentation mit dem <strong>Pflegemanagement</strong> der<br />
MEIERHOFER <strong>AG</strong>. Parallel zur Phase der detaillierten<br />
Prozessanalyse sollen die technisch notwendigen Voraussetzungen<br />
geschaffen werden. Nebst der rein technischen<br />
Infrastruktur (WLAN, Radiusserver, VPN) gilt es<br />
auch, die geeigneten Endgeräte (PDA, Tablet-PC, Notebook)<br />
auszuwählen und ausgiebig zu testen. Bei diesen<br />
Maßnahmen liegt stets ein besonderes Augenmerk auf<br />
allen Sicherheitsaspekten.<br />
Seinen großen Erfolg verdankt das Projekt nicht zuletzt<br />
der guten Zusammenarbeit zwischen dem <strong>Klinikum</strong> <strong>Neumarkt</strong>,<br />
der MEIERHOFER <strong>AG</strong> und der RZV GmbH.<br />
www.meierhofer.de � info@meierhofer.de � Wamslerstraße 2 � 81829 München � Telefon +49(0)89 / 42 71 91-3<br />
Niederlassung Österreich �<br />
www.meierhofer.at � info@meierhofer.at � Westbahnstraße 46 � A-4300 St. Valentin � Telefon +43(0)74 35-5 91 70-0