13.01.2015 Aufrufe

Geschichte des Landschulheims - LSH Marquartstein

Geschichte des Landschulheims - LSH Marquartstein

Geschichte des Landschulheims - LSH Marquartstein

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Ich weiß nicht, wie's Ihnen<br />

gegangen ist, als Sie das<br />

erstemal ins Achental<br />

gekommen sind. Man<br />

kommt von der Autobahn,<br />

Kurs Süd, und fühlt sich<br />

sofort daheim. Wo man<br />

auch hinschaut, ein<br />

Kalenderbildermotiv<br />

neben dem anderen!<br />

In diese Gegend ist nun<br />

auch Hermann Harless<br />

vor über 75 Jahren<br />

gekommen, und ihm ist<br />

es wohl genauso<br />

gegangen wie uns. Er hat<br />

die Burg <strong>Marquartstein</strong><br />

gesehen und sogleich<br />

gewusst ...<br />

3


... hier oder nirgends!<br />

Hier oder nirgends wollte<br />

er seine Idee einer<br />

idealen Schule<br />

verwirklichen!<br />

4


Nachdem er zum<br />

erstenmal oben auf der<br />

Burg gestanden war und<br />

ins Achental geblickt<br />

hatte, hat er ein Gedicht<br />

verfasst, das mit den<br />

Worten begann:<br />

Ausschlug mein Herz wie<br />

eine Wünschelrute ...<br />

5


Die Zeit nach dem<br />

1. Weltkrieg war eine Zeit<br />

großer kultureller<br />

Umbrüche.<br />

Die Jugendbewegen hatte<br />

sich auf ihre Fahnen<br />

geschrieben, alles besser<br />

zu machen. Krieg sollte<br />

es nicht mehr geben.<br />

Getragen von dieser<br />

Bewegung entwarf<br />

Harless sein<br />

pädagogisches Konzept.<br />

6


So hat <strong>Marquartstein</strong><br />

damals ausgesehen: Die<br />

Straßen ungeteert und<br />

ungepflastert, die<br />

Dachschindeln der<br />

Häuser noch mit Steinen<br />

gesichert und die Straße,<br />

die zur Burg hinauf führte,<br />

hieß bezeichnenderweise<br />

Prügelweg ... nicht weil<br />

sie zur Schule hinauf<br />

führte, sondern weil sie<br />

mit Holzknüppeln<br />

gepflastert war.<br />

7


Auf der Burg, später auch<br />

in dazugemieteten<br />

Außenhäusern, wohnten<br />

die Internatsschüler<br />

gemäß dem<br />

pädagogischen Konzept<br />

von Harless in<br />

familienähnlichen<br />

Gruppen.<br />

Angefangen hat Harless<br />

mit 16 Schülern. Später<br />

sind auch externe Schüler<br />

sind in die Schule<br />

aufgenommen worden.<br />

8


Koedukation war für<br />

Harless etwas ganz<br />

Normales.<br />

Ich weise <strong>des</strong>halb extra<br />

noch einmal darauf<br />

hin, weil dies damals<br />

durchaus nicht überall<br />

selbstverständlich war<br />

und auch am<br />

Landschulheim<br />

<strong>Marquartstein</strong> nicht<br />

selbstverständlich bleiben<br />

sollte.<br />

9


Bald wurde der Raum in<br />

der Burg zu eng. Da traf<br />

es sich gut, dass in den<br />

30-er-Jahren das Neue<br />

Schloss zuerst gepachtet,<br />

dann gekauft werden<br />

konnte.<br />

Im Neuen Schloss fand<br />

der Unterricht statt und im<br />

obersten Stockwerk<br />

wohnten die Mädchen.<br />

10


Hier ein paar Bilder vom<br />

Neuen Schloss von<br />

früher.<br />

Oben die beiden<br />

Bibliotheksräume, heute<br />

Lehrerzimmer,<br />

links unten die Aula vor<br />

dem Lehrerzimmer,<br />

nahezu unverändert,<br />

und unten rechts der<br />

Hinterausgang <strong>des</strong><br />

Lehrerzimmers mit<br />

Glasüberdachung.<br />

11


Werfen wir einen Blick in<br />

den Unterricht von<br />

damals.<br />

Zeichnen im Freien (mit<br />

dem heute nicht<br />

mehr vorhandenen<br />

Treppenaufgang Richtung<br />

Musikpavillon),<br />

Mathematik im<br />

Alten Laborhaus,<br />

ein Bild vom Wandertag,<br />

eine Diskussionsrunde<br />

im Freien.<br />

12


In Wirklichkeit verlief der<br />

Unterricht damals aber so<br />

wie heute meist auch<br />

noch: Frontal.<br />

Oben links sehen wir<br />

Frl. Poerschke, eine der<br />

ersten Lehrerinnen am<br />

Landschulheim.<br />

Oben rechts sehen wir in<br />

der 2. Reihe als Zweiten<br />

von rechts Christoph<br />

Probst, den Mitbegründer<br />

der Weißen Rose.<br />

13


... sportliche Ertüchtigung<br />

Wenn man das Bild oben<br />

in der Mitte betrachtet, so<br />

fällt dem Kenner sofort<br />

auf, dass der<br />

nordwestliche Bereich<br />

unterhalb der Burg<br />

damals noch<br />

völlig unbebaut<br />

war.<br />

14


... musikalische Erziehung<br />

15


Hier blicken wir zurück<br />

auf die lange<br />

Theatertradition am<br />

Landschulheim.<br />

16


Nun werfen wir einen<br />

Blick auf wohl die<br />

bedeutendste<br />

Besonderheit <strong>des</strong><br />

pädagogischen Konzepts<br />

von Hermann Harless:<br />

Nicht nur in geistigen<br />

Fähigkeiten und<br />

Fertigkeiten sollten seine<br />

Schüler geübt werden,<br />

auch Handwerkliches<br />

stand auf dem<br />

Stundenplan.<br />

Der ganze Mensch sollte<br />

geformt werden!<br />

17


Die räumliche Enge<br />

zwang dazu,<br />

Außenhäuser<br />

anzumieten.<br />

Die Kleinen wurden im<br />

Kapellenhaus am Fuß der<br />

Burg untergebracht, der<br />

Nockerhof lag auch nicht<br />

weit entfernt.<br />

Die Entfernung zwischen<br />

<strong>Marquartstein</strong> und dem<br />

Gut Sossau dagegen<br />

dagegen betrug über<br />

zehn Kilometer.<br />

Das bereitete nun doch<br />

einige organisatorische<br />

Schwierigkeiten!<br />

18


Freizeit machte - so<br />

scheint's - auch früher<br />

schon Spaß!<br />

19


... und ökologische<br />

Rasenpflege war damals<br />

noch etwas ganz<br />

normales. Klar, dass man<br />

solche Motivangebote<br />

gleich für den<br />

Kunstunterricht ausnutzte!<br />

Das idyllische Bild trügt<br />

ein wenig. Schauen Sie<br />

auf die Jahreszahl! Dann<br />

wissen Sie, welche Phase<br />

deutscher <strong>Geschichte</strong> auf<br />

uns zukommt!<br />

20


Der Nationalsozialismus<br />

ging natürlich auch am<br />

Landschulheim nicht<br />

spurlos vorüber.<br />

In der Aula vor dem<br />

Lehrerzimmer wurde eine<br />

Hitlerbüste aufgestellt.<br />

Schüler besuchten den<br />

Unterricht in HJ-Uniform.<br />

Eine Kunstausstellung<br />

in der Turnhalle <strong>des</strong><br />

Achenhauses wurde<br />

überragt vom<br />

Reichsadler, wenngleich<br />

das Hakenkreuz durch die<br />

Zahl 35 ersetzt wurde!<br />

21


Auch durch das<br />

Dorf <strong>Marquartstein</strong><br />

marschierten uniformierte<br />

Jugendliche.<br />

Hier ein kurzer<br />

Filmausschnitt: Die<br />

Gruppe biegt gerade bei<br />

der Bäckerei Menter um<br />

die Ecke, um dann über<br />

die Achenbrücke zu<br />

marschieren.<br />

(Film per Doppelklick auf<br />

das mittlere Bild starten!)<br />

Zum Vergleich zwei Fotos<br />

aus heutiger Zeit<br />

22


Auch im Unterricht spielte<br />

die nationalsozialistische<br />

Ideologie eine Rolle - je<br />

nachdem, wie der<br />

betreffende Lehrer dazu<br />

stand.<br />

Hier das Protokoll<br />

einer Schülerin aus der<br />

damaligen Zeit über eine<br />

Geschichtsstunde<br />

23


Auch auf dem<br />

Schulgelände wurden<br />

Paraden abgehalten.<br />

Hier ein Filmausschnitt<br />

eines solchen Aufzuges<br />

auf der Wiese hinter dem<br />

Achenhaus.<br />

(Film per Doppelklick auf<br />

das Bild starten!)<br />

24


Es gab aber auch damals<br />

Lehrer, die nicht so ohne<br />

weiteres bereit waren, mit<br />

dem Strom zu<br />

schwimmen.<br />

Lateinlehrer August<br />

Rahm, genannt Onkel<br />

August oder einfach<br />

O-Au, ein Schwager von<br />

Hermann Harless, scheint<br />

ein solches Exemplar<br />

gewesen zu sein. Er<br />

erscheint uns<br />

- auch aus heutiger Sicht<br />

- durchaus recht<br />

sympathisch!<br />

25


Wir sehen hier einen<br />

Auszug aus einem Brief<br />

von Christoph Probst an<br />

seinen "Päpps" und seine<br />

Oma. Er schreibt von<br />

einem geplanten Ausflug<br />

an den Chiemsee zur DO-<br />

X-Besichtigung.<br />

Auch erwähnt er mit<br />

Entrüstung einen Lehrer<br />

der Schule, der "alle<br />

Leute mit Heil" grüßt.<br />

Er freut sich schon auf die<br />

Sommerferien.<br />

Ihm zu Ehren haben wir<br />

an der Schule eine Gedenktafel<br />

angebracht.<br />

Auf ihr wird auch an die<br />

im Konzentrationslager<br />

ums Leben gekomme-ne<br />

"Ata" Sussmann (an der<br />

Schule bis 1942) erinnert.<br />

26


Lange hatte Hermann<br />

Harless mit geschicktem<br />

Taktieren versucht, das<br />

zu verhindern.<br />

1943 war es aber<br />

dann so weit:<br />

Wegen politischer<br />

Unzuverlässigkeit wurde<br />

er gezwungen, seine<br />

Schule an den Staat zu<br />

verkaufen.<br />

Sein Lebenswerk<br />

schien zerstört.<br />

Seit dieser Zeit ist<br />

das Landschulheim<br />

<strong>Marquartstein</strong> eine<br />

staatliche Schule.<br />

27


12. 5. 44:<br />

Deutsche<br />

Heimschule <strong>Marquartstein</strong><br />

28


1. 9. 44:<br />

totale<br />

Durchdringung<br />

<strong>des</strong> Unterrichtsstoffes<br />

mit nationalsozialistischem<br />

Gedankengut ...<br />

29


Per KMS wurde den<br />

Schulen nach dem Krieg<br />

mit bürokratischer Akribie<br />

vorgeschrieben, wie die<br />

"politische Überprüfung<br />

der Schüler" vorzunehmen<br />

sei.<br />

30


Die von oben<br />

angeordneten<br />

Säuberungen im Großen<br />

waren begleitet von<br />

ängstlichem Vertuschen<br />

im Kleinen.<br />

Bei der abgebildeten<br />

Wandkarte über das<br />

Thema "Entstehung <strong>des</strong><br />

Deutschen Reiches"<br />

von 1938 hat jemand die<br />

Klassenbezeichnung<br />

unleserlich gemacht.<br />

Schüler berichten Jahre<br />

später, wie sie beim<br />

Einzug der Amerikaner in<br />

<strong>Marquartstein</strong> ihre HJ-<br />

Ausweise und ihre<br />

Uniformen verbrannt<br />

haben.<br />

31


Auch auf einem anderen<br />

Gebiet<br />

bahnte sich eine<br />

Säuberungsaktion<br />

an.<br />

Für Harless war - wie wir<br />

ja schon gehört haben -<br />

Koedukation eine<br />

Selbstverständlichkeit.<br />

Manch einen inspirierte<br />

sie auch zu heiterironischer<br />

Poesie, wie das<br />

nebenstehende Gedicht<br />

zeigt.<br />

Das alles aber wurde<br />

höheren Orts zunehmend<br />

kritisch beäugt ...<br />

32


... wie dieses<br />

drohungsgeladene KMS<br />

von 1949 verrät.<br />

Ein Jahr später war es<br />

dann so weit: Die<br />

Mädchenabteilung im<br />

Heim wurde per Dekret<br />

geschlossen! Solche<br />

Skandale wollte der<br />

damalige Kultusminister<br />

Hundhammer nicht!<br />

Bis heute ist nicht<br />

allgemein bekannt, was<br />

letztlich der Auslöser für<br />

diesen Erlass war.<br />

Von Zeitzeugen erntet<br />

man auch heute noch<br />

entweder eisiges<br />

Schweigen oder aber ein<br />

wissen<strong>des</strong> Lächeln. Sonst<br />

nichts!<br />

33


Klar, dass sich auch die<br />

Schüler gegen diese<br />

Einschränkung ihrer<br />

Lebensqualität wehrten!<br />

Links das Zitat eines<br />

11-Jährigen, veröffentlicht<br />

in der Schülerzeitung<br />

Auspuff,<br />

in der Mitte eine Karikatur<br />

zum selben Thema und<br />

rechts die Titelseite einer<br />

Auspuff-Ausgabe aus den<br />

70-er-Jahren.<br />

In <strong>Marquartstein</strong> ist es<br />

üblich seit jeher, Kritik<br />

offen und ehrlich zu<br />

äußern. Kritik muss auf<br />

den Tisch, lautet<br />

unsere Devise!<br />

34


... vielleicht hat ja der<br />

Mädchenentzug einen<br />

unserer Heimschüler<br />

veranlasst, seinen Unmut<br />

auf einer Tischplatte zu<br />

verewigen.<br />

Wer weiß<br />

35


Eine nette Abwechslung<br />

im Nachkriegsschulalltag<br />

boten die Filmaufnahmen<br />

für<br />

"Das fliegende<br />

Klassenzimmer".<br />

Einige der Szenen für<br />

diesen Film mit Paul<br />

Dahlke, Michael<br />

Verhoeven, Peter Kraus<br />

und vielen anderen,<br />

später recht bekannt<br />

gewordenen<br />

Schauspielern<br />

wurden am<br />

Landschulheim gedreht.<br />

36


Hier eine Szene aus dem<br />

Treppenhaus <strong>des</strong> Neuen<br />

Schlosses.<br />

Zum Vergleich habe ich<br />

Fotos aus der heutigen<br />

Zeit dazugestellt.<br />

(Film per Doppelklick auf<br />

das mittlere Bild starten!)<br />

37


In den 50-ern hat sich<br />

eine Menge verändert im<br />

Achental. Das<br />

verschlafene Bergdorf<br />

<strong>Marquartstein</strong> ...<br />

38


... ist zu einem<br />

Fremdenverkehrsort<br />

geworden.<br />

39


Das Neue Schloss ...<br />

40


... ist bunter geworden.<br />

Es ist bis heute das<br />

Zentrum der Schule<br />

geblieben. Die Burg<br />

wurde Ende der 50-er-<br />

Jahre aufgegeben<br />

41


Hatten in der<br />

Nachkriegszeit die<br />

Schulleiter zeitweise<br />

fast im Jahresrhythmus<br />

gewechselt, so stellte sich<br />

auch hier im Laufe der<br />

Zeit eine gewisse<br />

Stabilität ein. Es gab ein<br />

paar Schulleiter, denen es<br />

gelang, die Schule wieder<br />

auf Kurs zu bringen.<br />

Ich freue mich besonders,<br />

dass heute der ehemalige<br />

Schulleiter, Herr Sauer,<br />

und der langjährige<br />

Stellvertretende<br />

Schulleiter, Herr Opitz,<br />

hier bei uns sind. Was sie<br />

für die Schule geleistet<br />

haben, lässt sich nicht<br />

in kurzen Worten<br />

ausdrücken ...<br />

42


... aber mit ihrer Hilfe<br />

haben wir manchem<br />

Ansturm standgehalten<br />

und vielen Fährnissen<br />

getrotzt.<br />

Der freundliche Herr z.B.<br />

auf dem mittleren Bild ist<br />

Herr Sauer persönlich.<br />

Klar, dass er - wenn's<br />

nötig war - immer mit<br />

Hand angelegt hat, so wie<br />

auch Herr Schwab im<br />

letzten Jahr dies getan<br />

hat.<br />

So soll es sein, nicht nur<br />

delegieren, sondern<br />

vormachen!<br />

Wir sind in <strong>Marquartstein</strong><br />

sehr verwöhnt worden in<br />

diesen letzten<br />

Jahrzehnten!<br />

43


Der neue Klassentrakt<br />

brachte vor ca. zehn<br />

Jahren vorübergehend<br />

eine spürbare<br />

Erleichterung bei der<br />

herrschenden<br />

Raumnot, unter der<br />

das Landschulheim<br />

(mal wieder) litt.<br />

44


Ein Blick ins Innere zeigt<br />

uns, dass die Synthese<br />

von Altem und Neuem gut<br />

gelungen ist:<br />

Die unaufdringliche<br />

Heiterkeit <strong>des</strong> Neubaus -<br />

auch Dank der originellen<br />

künstlerischen<br />

Ausgestaltung durch<br />

unsere Töpfermeisterin,<br />

Frau Dobel - harmoniert<br />

ausgezeichnet mit der<br />

unveränderten betulichen<br />

Atmosphäre <strong>des</strong> alten<br />

Schlossbaus.<br />

45


Schüleraustausch mit<br />

ausländischen Schulen ist<br />

für unsere Schüler nicht<br />

nur ein preiswerter<br />

Urlaub, sondern<br />

praktizierter<br />

Kulturaustausch:<br />

Auf dem Bild rechts unten<br />

sehen wir zwei Schüler<br />

beim Schuhplattln vor<br />

dem Papstpalast<br />

in Avignon.<br />

46


Auch Werkstätten haben<br />

wir heute noch. Mitunter<br />

war ihre Erhaltung nicht<br />

leicht in einer Zeit, in der<br />

Spar-maßnahmen pädagogische<br />

Arbeit mit-unter<br />

sehr erschwerten.<br />

Nach wie vor ist der<br />

Werkunterricht in dieser<br />

Form einzigartig für ein<br />

staatliches Gymnasium in<br />

Bayern. An dieser Stelle<br />

sei mir der Hinweis<br />

erlaubt, dass wir die<br />

Absicht haben, die<br />

handwerklichen<br />

Ausbildungsmöglichkeiten<br />

an unserer Schule<br />

auszuweiten.<br />

Spitzenschüler sollen die<br />

Möglichkeit erhalten,<br />

neben dem Abitur eine<br />

Lehre zu absolvieren.<br />

47


Ein Blick auf die heutigen<br />

Heim-gebäude!<br />

Die beiden Ende der 50-<br />

er-Jahre entstanden<br />

Häuser in den oberen<br />

Bildern strahlen immer<br />

noch den etwas spröden<br />

Charme ihrer<br />

Entstehungszeit aus.<br />

Aber im Achenhaus und<br />

im Schöneck, da - glaub'<br />

ich - da kann man sich so<br />

richtig<br />

wohl fühlen!<br />

48


Hier ein Blick ins Innere<br />

49


Hier sehen wir, dass<br />

Freizeitaktivitäten die<br />

früher interessant waren,<br />

durchaus auch heute<br />

noch attraktiv sein<br />

können.<br />

50


Ein Blick in den Unterricht<br />

von heute:<br />

Oben links, Paris ist<br />

gerade dabei, sein<br />

Herzblatt auszuwählen.<br />

Ob er wohl weiß, dass er<br />

damit den Trojanischen<br />

Krieg auslösen wird<br />

Unten rechts ein schon<br />

etwas älterer, leicht<br />

angegrauter Lehrer auf<br />

Fortbildung bei einem<br />

Betriebspraktikum in einer<br />

Elektronikfirma. Auch das<br />

gehört heute zum<br />

Unterricht bzw. zur<br />

Unterrichtsvorbereitung!<br />

51


... auf musikalischem<br />

Gebiet tut sich einiges.<br />

52


... und Theater gibt's bei<br />

uns nach wie vor jede<br />

Menge!<br />

53


... bis heute!<br />

Links unten - Sie haben<br />

es sicher sofort erkannt -<br />

die Wand aus dem<br />

Sommernachtstraum!<br />

54


Auch Sport wird<br />

getrieben, fast wie früher,<br />

auch wenn sich die<br />

Fußballregeln seit damals<br />

etwas verändert haben:<br />

Die Abseitsregel ist<br />

modifiziert worden und ein<br />

Spiel dauert u.U. nicht 90,<br />

sondern 93 Minuten!<br />

Aber das wissen ja alle<br />

Bayern-Fans aus<br />

bitterer Erfahrung!<br />

55


Und man nicht alles<br />

glauben darf,<br />

was in einer<br />

Powerpoint-Präsentation<br />

abgepackt wurde,<br />

sieht man hier!<br />

Unsere Schwimmhalle gilt<br />

als baufällig und müsste<br />

längst durch einen neuen<br />

Sportstättenbau<br />

ersetzt werden.<br />

Sie dient uns aber seit<br />

Jahren nur als<br />

Rumpelkammer. Ein<br />

bisschen schade<br />

ist das schon!<br />

56


Hin und wieder freuen wir<br />

uns aber auch über<br />

sportliche Erfolge unserer<br />

Schüler!<br />

Evi Sachenbacher und<br />

Tobi Angerer waren<br />

einige Zeit bei uns an der<br />

Schule,<br />

und unten sehen<br />

wir z.B. unsere<br />

Ringermannschaft<br />

bei ihrem 2. Platz im<br />

Lan<strong>des</strong>finale.<br />

Es würden den Rahmen<br />

sprengen, wenn wir alles,<br />

was hier noch<br />

erwähnenswert wäre<br />

nennen würden!<br />

57


Dass an unserer Schule<br />

so viel verwirklicht werden<br />

kann, haben wir den<br />

beiden hier vorgestellten<br />

Einrichtungen,<br />

dem Bund der<br />

Altmarquartsteiner<br />

und dem Verein der<br />

Freunde <strong>des</strong><br />

<strong>Landschulheims</strong>, zu<br />

verdanken.<br />

An dieser Stelle<br />

ein ganz herzliches<br />

"Vergelt's Gott!"<br />

an alle, die sich im Laufe<br />

der Jahre in diesen<br />

Vereinen ehrenamtlich<br />

engagiert<br />

haben.<br />

58


Es hat sich also eine<br />

Menge getan in den<br />

letzten Jahrzehnten. Das<br />

Beste aber<br />

kommt jetzt:<br />

Seit 1989 haben wir wieder<br />

Mädchen im Heim!<br />

Und das kam so: 1988<br />

stand plötzlich ein 17-<br />

jähriges Mädchen vor<br />

unserer Tür. Sie war aus<br />

dem Urlaub nicht mehr in<br />

ihre Heimat, die DDR,<br />

zurückgekehrt. Was<br />

sollten wir machen, wir<br />

nahmen sie auf.<br />

Als dann auch der<br />

Rechnungshof uns nahe<br />

legte, wieder Mädchen<br />

aufzunehmen, da haben<br />

wir's halt getan! Und wir<br />

haben's bis heute nicht<br />

bereut!<br />

59


So hat sich vieles<br />

verändert, aber manches<br />

ist auch gleich geblieben.<br />

Manches, von dem<br />

wir mit Überzeugung<br />

sagen: Gut, dass<br />

es noch so ist!<br />

Und so glaube ich,<br />

dass wir nicht ganz falsch<br />

liegen, wenn<br />

wir uns erlauben,<br />

dem Herrn Harless<br />

ein paar Worte<br />

in den Mund<br />

zu legen ...<br />

60


Ich hoffe,<br />

Pappi Harless<br />

wird es uns<br />

nicht verübeln!<br />

61


Ein solches Jubiläum ist<br />

stets Anlass für ein<br />

kurzes Innehalten, ein<br />

Atemholen um - mit<br />

Freude und vielleicht auch<br />

mit ein wenig Stolz -<br />

zurückzublicken. Es ist<br />

aber auch der richtige<br />

Moment, um den Blick -<br />

auch mit ein wenig<br />

Neugier - mutig nach vorn<br />

zu richten.<br />

Die Aufgaben, die die<br />

Schulen - gerade<br />

Internatsschulen - heute<br />

leisten müssen, scheinen<br />

oft unüberwindlich groß<br />

zu sein. Ich wünsche mir<br />

für uns alle, die ganze<br />

Schule, die Schüler, die<br />

Lehrer und alle hier<br />

Beschäftigten, dass dies<br />

gut gelingen möge!<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!