Geschichte des Landschulheims - LSH Marquartstein
Geschichte des Landschulheims - LSH Marquartstein
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Ich weiß nicht, wie's Ihnen<br />
gegangen ist, als Sie das<br />
erstemal ins Achental<br />
gekommen sind. Man<br />
kommt von der Autobahn,<br />
Kurs Süd, und fühlt sich<br />
sofort daheim. Wo man<br />
auch hinschaut, ein<br />
Kalenderbildermotiv<br />
neben dem anderen!<br />
In diese Gegend ist nun<br />
auch Hermann Harless<br />
vor über 75 Jahren<br />
gekommen, und ihm ist<br />
es wohl genauso<br />
gegangen wie uns. Er hat<br />
die Burg <strong>Marquartstein</strong><br />
gesehen und sogleich<br />
gewusst ...<br />
3
... hier oder nirgends!<br />
Hier oder nirgends wollte<br />
er seine Idee einer<br />
idealen Schule<br />
verwirklichen!<br />
4
Nachdem er zum<br />
erstenmal oben auf der<br />
Burg gestanden war und<br />
ins Achental geblickt<br />
hatte, hat er ein Gedicht<br />
verfasst, das mit den<br />
Worten begann:<br />
Ausschlug mein Herz wie<br />
eine Wünschelrute ...<br />
5
Die Zeit nach dem<br />
1. Weltkrieg war eine Zeit<br />
großer kultureller<br />
Umbrüche.<br />
Die Jugendbewegen hatte<br />
sich auf ihre Fahnen<br />
geschrieben, alles besser<br />
zu machen. Krieg sollte<br />
es nicht mehr geben.<br />
Getragen von dieser<br />
Bewegung entwarf<br />
Harless sein<br />
pädagogisches Konzept.<br />
6
So hat <strong>Marquartstein</strong><br />
damals ausgesehen: Die<br />
Straßen ungeteert und<br />
ungepflastert, die<br />
Dachschindeln der<br />
Häuser noch mit Steinen<br />
gesichert und die Straße,<br />
die zur Burg hinauf führte,<br />
hieß bezeichnenderweise<br />
Prügelweg ... nicht weil<br />
sie zur Schule hinauf<br />
führte, sondern weil sie<br />
mit Holzknüppeln<br />
gepflastert war.<br />
7
Auf der Burg, später auch<br />
in dazugemieteten<br />
Außenhäusern, wohnten<br />
die Internatsschüler<br />
gemäß dem<br />
pädagogischen Konzept<br />
von Harless in<br />
familienähnlichen<br />
Gruppen.<br />
Angefangen hat Harless<br />
mit 16 Schülern. Später<br />
sind auch externe Schüler<br />
sind in die Schule<br />
aufgenommen worden.<br />
8
Koedukation war für<br />
Harless etwas ganz<br />
Normales.<br />
Ich weise <strong>des</strong>halb extra<br />
noch einmal darauf<br />
hin, weil dies damals<br />
durchaus nicht überall<br />
selbstverständlich war<br />
und auch am<br />
Landschulheim<br />
<strong>Marquartstein</strong> nicht<br />
selbstverständlich bleiben<br />
sollte.<br />
9
Bald wurde der Raum in<br />
der Burg zu eng. Da traf<br />
es sich gut, dass in den<br />
30-er-Jahren das Neue<br />
Schloss zuerst gepachtet,<br />
dann gekauft werden<br />
konnte.<br />
Im Neuen Schloss fand<br />
der Unterricht statt und im<br />
obersten Stockwerk<br />
wohnten die Mädchen.<br />
10
Hier ein paar Bilder vom<br />
Neuen Schloss von<br />
früher.<br />
Oben die beiden<br />
Bibliotheksräume, heute<br />
Lehrerzimmer,<br />
links unten die Aula vor<br />
dem Lehrerzimmer,<br />
nahezu unverändert,<br />
und unten rechts der<br />
Hinterausgang <strong>des</strong><br />
Lehrerzimmers mit<br />
Glasüberdachung.<br />
11
Werfen wir einen Blick in<br />
den Unterricht von<br />
damals.<br />
Zeichnen im Freien (mit<br />
dem heute nicht<br />
mehr vorhandenen<br />
Treppenaufgang Richtung<br />
Musikpavillon),<br />
Mathematik im<br />
Alten Laborhaus,<br />
ein Bild vom Wandertag,<br />
eine Diskussionsrunde<br />
im Freien.<br />
12
In Wirklichkeit verlief der<br />
Unterricht damals aber so<br />
wie heute meist auch<br />
noch: Frontal.<br />
Oben links sehen wir<br />
Frl. Poerschke, eine der<br />
ersten Lehrerinnen am<br />
Landschulheim.<br />
Oben rechts sehen wir in<br />
der 2. Reihe als Zweiten<br />
von rechts Christoph<br />
Probst, den Mitbegründer<br />
der Weißen Rose.<br />
13
... sportliche Ertüchtigung<br />
Wenn man das Bild oben<br />
in der Mitte betrachtet, so<br />
fällt dem Kenner sofort<br />
auf, dass der<br />
nordwestliche Bereich<br />
unterhalb der Burg<br />
damals noch<br />
völlig unbebaut<br />
war.<br />
14
... musikalische Erziehung<br />
15
Hier blicken wir zurück<br />
auf die lange<br />
Theatertradition am<br />
Landschulheim.<br />
16
Nun werfen wir einen<br />
Blick auf wohl die<br />
bedeutendste<br />
Besonderheit <strong>des</strong><br />
pädagogischen Konzepts<br />
von Hermann Harless:<br />
Nicht nur in geistigen<br />
Fähigkeiten und<br />
Fertigkeiten sollten seine<br />
Schüler geübt werden,<br />
auch Handwerkliches<br />
stand auf dem<br />
Stundenplan.<br />
Der ganze Mensch sollte<br />
geformt werden!<br />
17
Die räumliche Enge<br />
zwang dazu,<br />
Außenhäuser<br />
anzumieten.<br />
Die Kleinen wurden im<br />
Kapellenhaus am Fuß der<br />
Burg untergebracht, der<br />
Nockerhof lag auch nicht<br />
weit entfernt.<br />
Die Entfernung zwischen<br />
<strong>Marquartstein</strong> und dem<br />
Gut Sossau dagegen<br />
dagegen betrug über<br />
zehn Kilometer.<br />
Das bereitete nun doch<br />
einige organisatorische<br />
Schwierigkeiten!<br />
18
Freizeit machte - so<br />
scheint's - auch früher<br />
schon Spaß!<br />
19
... und ökologische<br />
Rasenpflege war damals<br />
noch etwas ganz<br />
normales. Klar, dass man<br />
solche Motivangebote<br />
gleich für den<br />
Kunstunterricht ausnutzte!<br />
Das idyllische Bild trügt<br />
ein wenig. Schauen Sie<br />
auf die Jahreszahl! Dann<br />
wissen Sie, welche Phase<br />
deutscher <strong>Geschichte</strong> auf<br />
uns zukommt!<br />
20
Der Nationalsozialismus<br />
ging natürlich auch am<br />
Landschulheim nicht<br />
spurlos vorüber.<br />
In der Aula vor dem<br />
Lehrerzimmer wurde eine<br />
Hitlerbüste aufgestellt.<br />
Schüler besuchten den<br />
Unterricht in HJ-Uniform.<br />
Eine Kunstausstellung<br />
in der Turnhalle <strong>des</strong><br />
Achenhauses wurde<br />
überragt vom<br />
Reichsadler, wenngleich<br />
das Hakenkreuz durch die<br />
Zahl 35 ersetzt wurde!<br />
21
Auch durch das<br />
Dorf <strong>Marquartstein</strong><br />
marschierten uniformierte<br />
Jugendliche.<br />
Hier ein kurzer<br />
Filmausschnitt: Die<br />
Gruppe biegt gerade bei<br />
der Bäckerei Menter um<br />
die Ecke, um dann über<br />
die Achenbrücke zu<br />
marschieren.<br />
(Film per Doppelklick auf<br />
das mittlere Bild starten!)<br />
Zum Vergleich zwei Fotos<br />
aus heutiger Zeit<br />
22
Auch im Unterricht spielte<br />
die nationalsozialistische<br />
Ideologie eine Rolle - je<br />
nachdem, wie der<br />
betreffende Lehrer dazu<br />
stand.<br />
Hier das Protokoll<br />
einer Schülerin aus der<br />
damaligen Zeit über eine<br />
Geschichtsstunde<br />
23
Auch auf dem<br />
Schulgelände wurden<br />
Paraden abgehalten.<br />
Hier ein Filmausschnitt<br />
eines solchen Aufzuges<br />
auf der Wiese hinter dem<br />
Achenhaus.<br />
(Film per Doppelklick auf<br />
das Bild starten!)<br />
24
Es gab aber auch damals<br />
Lehrer, die nicht so ohne<br />
weiteres bereit waren, mit<br />
dem Strom zu<br />
schwimmen.<br />
Lateinlehrer August<br />
Rahm, genannt Onkel<br />
August oder einfach<br />
O-Au, ein Schwager von<br />
Hermann Harless, scheint<br />
ein solches Exemplar<br />
gewesen zu sein. Er<br />
erscheint uns<br />
- auch aus heutiger Sicht<br />
- durchaus recht<br />
sympathisch!<br />
25
Wir sehen hier einen<br />
Auszug aus einem Brief<br />
von Christoph Probst an<br />
seinen "Päpps" und seine<br />
Oma. Er schreibt von<br />
einem geplanten Ausflug<br />
an den Chiemsee zur DO-<br />
X-Besichtigung.<br />
Auch erwähnt er mit<br />
Entrüstung einen Lehrer<br />
der Schule, der "alle<br />
Leute mit Heil" grüßt.<br />
Er freut sich schon auf die<br />
Sommerferien.<br />
Ihm zu Ehren haben wir<br />
an der Schule eine Gedenktafel<br />
angebracht.<br />
Auf ihr wird auch an die<br />
im Konzentrationslager<br />
ums Leben gekomme-ne<br />
"Ata" Sussmann (an der<br />
Schule bis 1942) erinnert.<br />
26
Lange hatte Hermann<br />
Harless mit geschicktem<br />
Taktieren versucht, das<br />
zu verhindern.<br />
1943 war es aber<br />
dann so weit:<br />
Wegen politischer<br />
Unzuverlässigkeit wurde<br />
er gezwungen, seine<br />
Schule an den Staat zu<br />
verkaufen.<br />
Sein Lebenswerk<br />
schien zerstört.<br />
Seit dieser Zeit ist<br />
das Landschulheim<br />
<strong>Marquartstein</strong> eine<br />
staatliche Schule.<br />
27
12. 5. 44:<br />
Deutsche<br />
Heimschule <strong>Marquartstein</strong><br />
28
1. 9. 44:<br />
totale<br />
Durchdringung<br />
<strong>des</strong> Unterrichtsstoffes<br />
mit nationalsozialistischem<br />
Gedankengut ...<br />
29
Per KMS wurde den<br />
Schulen nach dem Krieg<br />
mit bürokratischer Akribie<br />
vorgeschrieben, wie die<br />
"politische Überprüfung<br />
der Schüler" vorzunehmen<br />
sei.<br />
30
Die von oben<br />
angeordneten<br />
Säuberungen im Großen<br />
waren begleitet von<br />
ängstlichem Vertuschen<br />
im Kleinen.<br />
Bei der abgebildeten<br />
Wandkarte über das<br />
Thema "Entstehung <strong>des</strong><br />
Deutschen Reiches"<br />
von 1938 hat jemand die<br />
Klassenbezeichnung<br />
unleserlich gemacht.<br />
Schüler berichten Jahre<br />
später, wie sie beim<br />
Einzug der Amerikaner in<br />
<strong>Marquartstein</strong> ihre HJ-<br />
Ausweise und ihre<br />
Uniformen verbrannt<br />
haben.<br />
31
Auch auf einem anderen<br />
Gebiet<br />
bahnte sich eine<br />
Säuberungsaktion<br />
an.<br />
Für Harless war - wie wir<br />
ja schon gehört haben -<br />
Koedukation eine<br />
Selbstverständlichkeit.<br />
Manch einen inspirierte<br />
sie auch zu heiterironischer<br />
Poesie, wie das<br />
nebenstehende Gedicht<br />
zeigt.<br />
Das alles aber wurde<br />
höheren Orts zunehmend<br />
kritisch beäugt ...<br />
32
... wie dieses<br />
drohungsgeladene KMS<br />
von 1949 verrät.<br />
Ein Jahr später war es<br />
dann so weit: Die<br />
Mädchenabteilung im<br />
Heim wurde per Dekret<br />
geschlossen! Solche<br />
Skandale wollte der<br />
damalige Kultusminister<br />
Hundhammer nicht!<br />
Bis heute ist nicht<br />
allgemein bekannt, was<br />
letztlich der Auslöser für<br />
diesen Erlass war.<br />
Von Zeitzeugen erntet<br />
man auch heute noch<br />
entweder eisiges<br />
Schweigen oder aber ein<br />
wissen<strong>des</strong> Lächeln. Sonst<br />
nichts!<br />
33
Klar, dass sich auch die<br />
Schüler gegen diese<br />
Einschränkung ihrer<br />
Lebensqualität wehrten!<br />
Links das Zitat eines<br />
11-Jährigen, veröffentlicht<br />
in der Schülerzeitung<br />
Auspuff,<br />
in der Mitte eine Karikatur<br />
zum selben Thema und<br />
rechts die Titelseite einer<br />
Auspuff-Ausgabe aus den<br />
70-er-Jahren.<br />
In <strong>Marquartstein</strong> ist es<br />
üblich seit jeher, Kritik<br />
offen und ehrlich zu<br />
äußern. Kritik muss auf<br />
den Tisch, lautet<br />
unsere Devise!<br />
34
... vielleicht hat ja der<br />
Mädchenentzug einen<br />
unserer Heimschüler<br />
veranlasst, seinen Unmut<br />
auf einer Tischplatte zu<br />
verewigen.<br />
Wer weiß<br />
35
Eine nette Abwechslung<br />
im Nachkriegsschulalltag<br />
boten die Filmaufnahmen<br />
für<br />
"Das fliegende<br />
Klassenzimmer".<br />
Einige der Szenen für<br />
diesen Film mit Paul<br />
Dahlke, Michael<br />
Verhoeven, Peter Kraus<br />
und vielen anderen,<br />
später recht bekannt<br />
gewordenen<br />
Schauspielern<br />
wurden am<br />
Landschulheim gedreht.<br />
36
Hier eine Szene aus dem<br />
Treppenhaus <strong>des</strong> Neuen<br />
Schlosses.<br />
Zum Vergleich habe ich<br />
Fotos aus der heutigen<br />
Zeit dazugestellt.<br />
(Film per Doppelklick auf<br />
das mittlere Bild starten!)<br />
37
In den 50-ern hat sich<br />
eine Menge verändert im<br />
Achental. Das<br />
verschlafene Bergdorf<br />
<strong>Marquartstein</strong> ...<br />
38
... ist zu einem<br />
Fremdenverkehrsort<br />
geworden.<br />
39
Das Neue Schloss ...<br />
40
... ist bunter geworden.<br />
Es ist bis heute das<br />
Zentrum der Schule<br />
geblieben. Die Burg<br />
wurde Ende der 50-er-<br />
Jahre aufgegeben<br />
41
Hatten in der<br />
Nachkriegszeit die<br />
Schulleiter zeitweise<br />
fast im Jahresrhythmus<br />
gewechselt, so stellte sich<br />
auch hier im Laufe der<br />
Zeit eine gewisse<br />
Stabilität ein. Es gab ein<br />
paar Schulleiter, denen es<br />
gelang, die Schule wieder<br />
auf Kurs zu bringen.<br />
Ich freue mich besonders,<br />
dass heute der ehemalige<br />
Schulleiter, Herr Sauer,<br />
und der langjährige<br />
Stellvertretende<br />
Schulleiter, Herr Opitz,<br />
hier bei uns sind. Was sie<br />
für die Schule geleistet<br />
haben, lässt sich nicht<br />
in kurzen Worten<br />
ausdrücken ...<br />
42
... aber mit ihrer Hilfe<br />
haben wir manchem<br />
Ansturm standgehalten<br />
und vielen Fährnissen<br />
getrotzt.<br />
Der freundliche Herr z.B.<br />
auf dem mittleren Bild ist<br />
Herr Sauer persönlich.<br />
Klar, dass er - wenn's<br />
nötig war - immer mit<br />
Hand angelegt hat, so wie<br />
auch Herr Schwab im<br />
letzten Jahr dies getan<br />
hat.<br />
So soll es sein, nicht nur<br />
delegieren, sondern<br />
vormachen!<br />
Wir sind in <strong>Marquartstein</strong><br />
sehr verwöhnt worden in<br />
diesen letzten<br />
Jahrzehnten!<br />
43
Der neue Klassentrakt<br />
brachte vor ca. zehn<br />
Jahren vorübergehend<br />
eine spürbare<br />
Erleichterung bei der<br />
herrschenden<br />
Raumnot, unter der<br />
das Landschulheim<br />
(mal wieder) litt.<br />
44
Ein Blick ins Innere zeigt<br />
uns, dass die Synthese<br />
von Altem und Neuem gut<br />
gelungen ist:<br />
Die unaufdringliche<br />
Heiterkeit <strong>des</strong> Neubaus -<br />
auch Dank der originellen<br />
künstlerischen<br />
Ausgestaltung durch<br />
unsere Töpfermeisterin,<br />
Frau Dobel - harmoniert<br />
ausgezeichnet mit der<br />
unveränderten betulichen<br />
Atmosphäre <strong>des</strong> alten<br />
Schlossbaus.<br />
45
Schüleraustausch mit<br />
ausländischen Schulen ist<br />
für unsere Schüler nicht<br />
nur ein preiswerter<br />
Urlaub, sondern<br />
praktizierter<br />
Kulturaustausch:<br />
Auf dem Bild rechts unten<br />
sehen wir zwei Schüler<br />
beim Schuhplattln vor<br />
dem Papstpalast<br />
in Avignon.<br />
46
Auch Werkstätten haben<br />
wir heute noch. Mitunter<br />
war ihre Erhaltung nicht<br />
leicht in einer Zeit, in der<br />
Spar-maßnahmen pädagogische<br />
Arbeit mit-unter<br />
sehr erschwerten.<br />
Nach wie vor ist der<br />
Werkunterricht in dieser<br />
Form einzigartig für ein<br />
staatliches Gymnasium in<br />
Bayern. An dieser Stelle<br />
sei mir der Hinweis<br />
erlaubt, dass wir die<br />
Absicht haben, die<br />
handwerklichen<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
an unserer Schule<br />
auszuweiten.<br />
Spitzenschüler sollen die<br />
Möglichkeit erhalten,<br />
neben dem Abitur eine<br />
Lehre zu absolvieren.<br />
47
Ein Blick auf die heutigen<br />
Heim-gebäude!<br />
Die beiden Ende der 50-<br />
er-Jahre entstanden<br />
Häuser in den oberen<br />
Bildern strahlen immer<br />
noch den etwas spröden<br />
Charme ihrer<br />
Entstehungszeit aus.<br />
Aber im Achenhaus und<br />
im Schöneck, da - glaub'<br />
ich - da kann man sich so<br />
richtig<br />
wohl fühlen!<br />
48
Hier ein Blick ins Innere<br />
49
Hier sehen wir, dass<br />
Freizeitaktivitäten die<br />
früher interessant waren,<br />
durchaus auch heute<br />
noch attraktiv sein<br />
können.<br />
50
Ein Blick in den Unterricht<br />
von heute:<br />
Oben links, Paris ist<br />
gerade dabei, sein<br />
Herzblatt auszuwählen.<br />
Ob er wohl weiß, dass er<br />
damit den Trojanischen<br />
Krieg auslösen wird<br />
Unten rechts ein schon<br />
etwas älterer, leicht<br />
angegrauter Lehrer auf<br />
Fortbildung bei einem<br />
Betriebspraktikum in einer<br />
Elektronikfirma. Auch das<br />
gehört heute zum<br />
Unterricht bzw. zur<br />
Unterrichtsvorbereitung!<br />
51
... auf musikalischem<br />
Gebiet tut sich einiges.<br />
52
... und Theater gibt's bei<br />
uns nach wie vor jede<br />
Menge!<br />
53
... bis heute!<br />
Links unten - Sie haben<br />
es sicher sofort erkannt -<br />
die Wand aus dem<br />
Sommernachtstraum!<br />
54
Auch Sport wird<br />
getrieben, fast wie früher,<br />
auch wenn sich die<br />
Fußballregeln seit damals<br />
etwas verändert haben:<br />
Die Abseitsregel ist<br />
modifiziert worden und ein<br />
Spiel dauert u.U. nicht 90,<br />
sondern 93 Minuten!<br />
Aber das wissen ja alle<br />
Bayern-Fans aus<br />
bitterer Erfahrung!<br />
55
Und man nicht alles<br />
glauben darf,<br />
was in einer<br />
Powerpoint-Präsentation<br />
abgepackt wurde,<br />
sieht man hier!<br />
Unsere Schwimmhalle gilt<br />
als baufällig und müsste<br />
längst durch einen neuen<br />
Sportstättenbau<br />
ersetzt werden.<br />
Sie dient uns aber seit<br />
Jahren nur als<br />
Rumpelkammer. Ein<br />
bisschen schade<br />
ist das schon!<br />
56
Hin und wieder freuen wir<br />
uns aber auch über<br />
sportliche Erfolge unserer<br />
Schüler!<br />
Evi Sachenbacher und<br />
Tobi Angerer waren<br />
einige Zeit bei uns an der<br />
Schule,<br />
und unten sehen<br />
wir z.B. unsere<br />
Ringermannschaft<br />
bei ihrem 2. Platz im<br />
Lan<strong>des</strong>finale.<br />
Es würden den Rahmen<br />
sprengen, wenn wir alles,<br />
was hier noch<br />
erwähnenswert wäre<br />
nennen würden!<br />
57
Dass an unserer Schule<br />
so viel verwirklicht werden<br />
kann, haben wir den<br />
beiden hier vorgestellten<br />
Einrichtungen,<br />
dem Bund der<br />
Altmarquartsteiner<br />
und dem Verein der<br />
Freunde <strong>des</strong><br />
<strong>Landschulheims</strong>, zu<br />
verdanken.<br />
An dieser Stelle<br />
ein ganz herzliches<br />
"Vergelt's Gott!"<br />
an alle, die sich im Laufe<br />
der Jahre in diesen<br />
Vereinen ehrenamtlich<br />
engagiert<br />
haben.<br />
58
Es hat sich also eine<br />
Menge getan in den<br />
letzten Jahrzehnten. Das<br />
Beste aber<br />
kommt jetzt:<br />
Seit 1989 haben wir wieder<br />
Mädchen im Heim!<br />
Und das kam so: 1988<br />
stand plötzlich ein 17-<br />
jähriges Mädchen vor<br />
unserer Tür. Sie war aus<br />
dem Urlaub nicht mehr in<br />
ihre Heimat, die DDR,<br />
zurückgekehrt. Was<br />
sollten wir machen, wir<br />
nahmen sie auf.<br />
Als dann auch der<br />
Rechnungshof uns nahe<br />
legte, wieder Mädchen<br />
aufzunehmen, da haben<br />
wir's halt getan! Und wir<br />
haben's bis heute nicht<br />
bereut!<br />
59
So hat sich vieles<br />
verändert, aber manches<br />
ist auch gleich geblieben.<br />
Manches, von dem<br />
wir mit Überzeugung<br />
sagen: Gut, dass<br />
es noch so ist!<br />
Und so glaube ich,<br />
dass wir nicht ganz falsch<br />
liegen, wenn<br />
wir uns erlauben,<br />
dem Herrn Harless<br />
ein paar Worte<br />
in den Mund<br />
zu legen ...<br />
60
Ich hoffe,<br />
Pappi Harless<br />
wird es uns<br />
nicht verübeln!<br />
61
Ein solches Jubiläum ist<br />
stets Anlass für ein<br />
kurzes Innehalten, ein<br />
Atemholen um - mit<br />
Freude und vielleicht auch<br />
mit ein wenig Stolz -<br />
zurückzublicken. Es ist<br />
aber auch der richtige<br />
Moment, um den Blick -<br />
auch mit ein wenig<br />
Neugier - mutig nach vorn<br />
zu richten.<br />
Die Aufgaben, die die<br />
Schulen - gerade<br />
Internatsschulen - heute<br />
leisten müssen, scheinen<br />
oft unüberwindlich groß<br />
zu sein. Ich wünsche mir<br />
für uns alle, die ganze<br />
Schule, die Schüler, die<br />
Lehrer und alle hier<br />
Beschäftigten, dass dies<br />
gut gelingen möge!<br />
62