BenutzerNachrichten - Urz - Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
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<strong>Ruprecht</strong>-<strong>Karls</strong>-Universität <strong>Heidelberg</strong><br />
<strong>BenutzerNachrichten</strong><br />
Universitätsrechenzentrum<br />
Nr. 2005-2/3 17. Oktober 2005<br />
Wir über uns<br />
Netz<br />
Software<br />
Hardware<br />
Angebote<br />
Tipps, Tricks
Impressum<br />
Rechenzentrum<br />
Herausgeber: Rechenzentrum der Universität <strong>Heidelberg</strong> (URZ)<br />
Im Neuenheimer Feld 293, 69120 <strong>Heidelberg</strong><br />
Redaktion: Ewald Dietrich, Dr. Reinhard Mayer<br />
Erscheinungsweise: vierteljährlich<br />
Auflage: 2150 Exemplare<br />
http://www.urz.uni-heidelberg.de/Dokumentation/index.shtml#ben<br />
Erstellung und Satz unter Verwendung von<br />
FrameMaker 7.0 und Paint Shop Pro 6<br />
Umschlaggestaltung und Layout: Susanne Frank, Luzia Dietsche<br />
Foto: Klaus Kirchner<br />
Für sachliche Richtigkeit kann das URZ leider keine Gewähr übernehmen.<br />
Elektronische Fingerabdrücke<br />
DFN-Wurzelzertifikat:<br />
3E:1F:9E:E6:4C:6E:F0:22:08:25:DA:91:23:08:05:03<br />
SSH2-Key der Unix-Rechner aixtermnn:<br />
xefir-kusim-zurim-penol-zyhuf-tocel-dyges-fadyk-pagagbarep-guxux<br />
Näheres siehe unter:<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Unterstuetzung/Empfehlungen/PublicKey/<br />
Die <strong>BenutzerNachrichten</strong> können Sie im Infoservice des URZ kostenlos erhalten.<br />
Es besteht für Inhaber einer Projektnummer die Möglichkeit, sich die BN<br />
automatisch zusenden zu lassen.<br />
Unter http://change.rzuser.uni-heidelberg.de gelangen Sie nach dem Einloggen<br />
über den Menüpunkt Abonnement der BN zu dem entsprechenden Formular.<br />
Hier ist auch eine Beendigung des Abonnements möglich.<br />
Wir freuen uns immer über Leserbriefe! Bitte schicken Sie uns Ihre Meinung,<br />
Anregung oder Kritik sowie interessante Beiträge und Artikel (am liebsten im<br />
*.rtf-,*.txt- oder *.html-Format) an die folgende Adresse:<br />
BN@urz.uni-heidelberg.de<br />
Redaktionsschluss der kommenden Ausgabe ist Freitag, der 4.11.05. Sie erscheint<br />
am 12.12.05.
Editorial<br />
Rechenzentrum<br />
Editorial<br />
Ewald Dietrich 28.9.05<br />
Das Rechenzentrum war einmal ein Rechenzentrum.<br />
Dort stand der (Groß-)Rechner. Und<br />
auf dem wurde gerechnet. Der Großrechner<br />
ist verschwunden, und das (numerische)<br />
Rechnen hat einen beinah verschwindenden<br />
Anteil an unserem Geschäft.<br />
Doch selbst wenn Sie nicht bei uns rechnen,<br />
können Sie mit uns rechnen: Angesagt sind<br />
heute Telefonportal (S. 4), Medienzentrum<br />
(S. 9), Videoworkshop (S. 12), Mail-Architektur<br />
(S. 18), Kommunikationsserver (S. 20),<br />
barrierefreie Internetseiten (Seiten 24, 28),<br />
XML (S. 32), Java (S. 43), PHP (S. 44) und<br />
Wikis (S. 48). Universitätsrechenzentrum und<br />
-bibliothek ergänzen sich mehr und mehr<br />
(Seiten 13, 15, 16, 17, 47, 48). Unsere Beratung<br />
(Seiten 52, 55) passt sich den neuen Aufgaben<br />
an.<br />
Schon Wilhelm Busch wusste: „Eins, zwei,<br />
drei, im Sauseschritt, eilt die Zeit, wir eilen<br />
mit!“ Vor diesem Hintergrund ist und bleibt<br />
es ein laufendes Ziel der Benutzernachrichten,<br />
mögliche Zukunftstrends aufzuspüren, dranzubleiben<br />
und sie gegebenenfalls mitzuteilen:<br />
Ist was mit Draht los<br />
3
Wir über uns<br />
Rechenzentrum<br />
Ein Gespräch mit Gerhard Himmel<br />
Vorbemerkung. Vor 1999 wurde die Telefonanlage<br />
der Universität <strong>Heidelberg</strong> durch<br />
das Universitätsklinikum betrieben. Mit dem<br />
neuen Universitätsgesetz hat die Uni eine eigene<br />
Telekommunikationsgruppe aufgebaut.<br />
Sie gehört zum Universitätsrechenzentrum.<br />
Für die <strong>BenutzerNachrichten</strong> sprach Reinhard<br />
Mayer mit Gerhard Himmel, dem Leiter der<br />
TK-Gruppe.<br />
Telefonportal<br />
BN: Herr Himmel, die Universität <strong>Heidelberg</strong><br />
hat ein Telefonportal für Studierende eingerichtet.<br />
Seit wann ist es in Betrieb<br />
GH: Das Telefonportal wurde am 17. Juni<br />
2005 eingeweiht.<br />
BN: In Ihrer Pressemitteilung ist von 19 intensiv<br />
geschulten Mitarbeitern die Rede. Was<br />
sind das für Leute<br />
GH: Diese 19 Leute sind geschulte Hiwis, die<br />
im Stundentakt oder Schichtbetrieb Dienst<br />
tun, so dass maximal sieben im Telefonportal<br />
gleichzeitig arbeiten. Im Hintergrund sitzen<br />
Mitarbeiter des Akademischen Auslandsamtes<br />
und des Studentensekretariats.<br />
BN: Was heißt „Im Hintergrund“<br />
GH: Das heißt zum einen, dass Telefone vom<br />
Auslandsamt oder dem Studentensekretariat<br />
dazugeschaltet werden, wenn die Wartezeit<br />
der Anrufenden zu lang wird. Wir haben dann<br />
nicht nur sieben, sondern bis zu 30 Mitarbeiter,<br />
die den Anruf entgegennehmen können.<br />
4
URZ BN 2005-2/3<br />
Ein Gespräch mit Gerhard Himmel<br />
Hintergrund, das heißt zum anderen, dass Fragen,<br />
die von den Hiwis nicht beantwortet werden<br />
können, weitergeleitet werden.<br />
BN: Welche Fragen werden gestellt<br />
GH: Ist die Rückmeldezeit zu Ende Wie<br />
kann ich ein Auslandssemester beantragen<br />
Kann ich hier mit Kind studieren An wen<br />
muss ich mich wenden Wann haben Sie<br />
Sprechzeiten Wann sind Semesterferien<br />
Was kostet das Semester Wann beginnen die<br />
Bewerbungsgespräche<br />
BN: Durch die Beantwortung solcher Fragen<br />
wird sicher das Studentensekretariat entlastet.<br />
GH: Das ist der Sinn dieser Einrichtung. Die<br />
Warteschlangen im Studentensekretariat waren<br />
zu lang, und auch besondere Sprechzeiten<br />
führten nicht zur gewünschten Entlastung.<br />
Durch das Telefonportal sollen Standardfragen<br />
abgefangen werden. Wegen solcher Fragen<br />
muss man nicht anstehen.<br />
BN: Werden diese Standardfragen auch im Internet<br />
beantwortet<br />
GH: Im Moment noch nicht, das ist aber vorgesehen.<br />
BN: In unserem Vorgespräch sagten Sie, das<br />
Telefonportal sei ein erster Schritt. Welche<br />
Schritte sollen folgen<br />
GH: Das Telefonportal ist der erste Schritt im<br />
Rahmen eines Gesamtkonzeptes. Geplant ist<br />
als Nächstes das behindertengerechte Internetportal,<br />
über das auch Bewerbungen geschickt<br />
werden können. Das Telefonportal<br />
und das Internetportal sollen ein gemeinsames<br />
Ganzes geben.<br />
BN: Wo sitzen die Mitarbeiter des Telefonportals<br />
Wo ist ihr Arbeitsplatz<br />
GH: Das Telefonportal ist örtlich angesiedelt<br />
in der Zentralen Universitätsverwaltung<br />
(ZUV) in der Seminarstraße.<br />
BN: Zu welchen Zeiten kann man sich an das<br />
Telefonportal wenden<br />
GH: Montags bis donnerstags von 9 bis 16<br />
Uhr, freitags von 9 bis 13 Uhr. Zur Zeit der<br />
Rückmeldungen kann das Telefonportal auch<br />
länger besetzt sein. Die Ansprechzeiten werden<br />
über Band angesagt und stehen auch im<br />
Internet.<br />
BN: Was hat das Rechenzentrum mit dem Telefonportal<br />
zu tun<br />
GH: Die TK-Gruppe des Rechenzentrums hat<br />
das Ganze realisiert. Die TK-Gruppe plant,<br />
baut und betreut die Telefonanlagen der Universität.<br />
Das gilt natürlich auch für das Telefonportal.<br />
Wir machten die Technik, die Steuerung<br />
der Telefone und der Protokolle. Wir<br />
haben ein Call-Center mit schnurlosen Kopfhörern<br />
aufgebaut. Wir haben eine neue Anlage<br />
aufgebaut und ein abgesetztes Anlagenteil<br />
in der ZUV über das Datennetz der Uni aufgebaut.<br />
BN: Wie funktioniert das Call-Center<br />
GH: Ein Supervisor sieht z.B., dass Anrufe<br />
ins Leere laufen, dass Anrufe abgebrochen<br />
werden. Er kann dann weitere Mitarbeiter in<br />
die Arbeit einbeziehen. Diese Mitarbeiter<br />
können auch zu Hause oder an die Uni in<br />
Mannheim sitzen. Wir können das mit unserer<br />
Telefonanlage ermöglichen und steuern.<br />
BN: Ihre Technik wäre im Sinne der Kooperation<br />
der beiden Universitäten in <strong>Heidelberg</strong><br />
und Mannheim<br />
GH: Ja.<br />
BN: Was ist mit der PH<br />
GH: Wir werden in Zukunft sehr wahrscheinlich<br />
auch für die PH zuständig sein. Das heißt,<br />
wir wollen die PH in den Telefonverband der<br />
Uni aufnehmen.<br />
5
Ein Gespräch mit Gerhard Himmel URZ BN 2005-2/3<br />
Telefonbetreuung<br />
BN: Die TK-Gruppe betreut alle Telefone der<br />
<strong>Heidelberg</strong>er Universität In welcher Größenordung<br />
muss man sich das vorstellen<br />
GH: Wir haben ca. 5000 Mitarbeiter, ca.<br />
6.500 Telefone und 17 TK-Anlagen, die wir<br />
auf vier reduzieren wollen.<br />
BN: Repariert die TK-Gruppe auch Telefone<br />
BN: Wenn eines dieser über 6000 Telefone<br />
kaputt ist, dann melden sich die Leute bei uns<br />
und wir schicken ein Subunternehmen. Wenn<br />
ein Telefon auf den Boden fällt und neu programmiert<br />
werden muss, kommt jemand und<br />
bringt es wieder in Ordnung.<br />
BN: Machen Sie auch die Abrechnungen<br />
GH: Wir machen für die gesamte Universität<br />
die Abrechnung – entsprechend der Landesdienstanschlussvorschrift.<br />
Wir trennen zwischen<br />
Privat- und Dienstgesprächen. Die Privatgespräche<br />
werden mit Mehrwertsteuer versehen,<br />
die letzten drei Ziffern werden ausgeixt.<br />
BN: Uni, das sind die Institute ...<br />
GH: Ja, aber nicht nur. Wir betreuen auch<br />
Einrichtungen wie das Bauamt, die Jüdische<br />
Hochschule, das Studentenwerk, die Landessternwarte,<br />
das astronomische Recheninstitut.<br />
Wir betreuen auch die Gästehäuser der Universität<br />
<strong>Heidelberg</strong> und in Zukunft die Pädagogische<br />
Hochschule <strong>Heidelberg</strong>.<br />
BN: Wie hoch ist die Telefongebühr der Universität<br />
<strong>Heidelberg</strong><br />
GH: Monatlich ca. 25.000 €<br />
BN: Nach der <strong>Heidelberg</strong>er Vorwahl und der<br />
54 für die Universität kommen die Ziffern für<br />
die Nebenstellen. Reicht Ihnen der Bereich<br />
von 0000 bis 9999<br />
GH: Nein, er reicht nicht aus. Erstens haben<br />
wir schon über 7500 Anschlüsse, und dann<br />
gibt es eine Reihe von Nebenstellen mit einer<br />
Sondernummer. Bei einer zweistelligen Sondernummer<br />
sind ja schon 100 Nummern blockiert.<br />
Mit dem Neubau des Gästehauses steigen<br />
wir auf fünfstellige Rufnummern um. Sie<br />
wollten weiterhin ihren Rufnummernblock<br />
54-71 haben und brauchen mehr als 100 Anschlüsse.<br />
BN: Werden sich die Uni-Angehörigen über<br />
kurz oder lang neue fünfstellige Nebennummern<br />
merken müssen<br />
GH: Nein, das ist nicht nötig. Die alten Nummern<br />
werden nicht verändert.<br />
Voice over IP (internet<br />
Protocol)<br />
BN: Gilt das auch für die VoIP-Telefone<br />
GH: Nein, die werden mit neuen Nummern<br />
versehen: 95xxx für das Neuenheimer Feld<br />
und 97xxx für die Altstadt. Man geht bei den<br />
VoIP-Telefonen zwar von den Protokollen<br />
her über das Datennetz, aber man braucht einen<br />
Ausstieg in das öffentliche Telefonnetz.<br />
BN: Kann man ein VoIP-Telefon mitnehmen,<br />
wenn man umzieht<br />
GH: Wir haben zum Beispiel in den USA<br />
Mitarbeiter der Universität. Sie haben von uns<br />
die Telefone und entsprechende Netzteile mitbekommen<br />
und können damit ihre Geräte in<br />
den USA verwenden, wo man mit einer anderen<br />
Spannung arbeitet. Die Landessternwarte<br />
kooperiert mit der Europäischen Südsternwarte<br />
ESO und hat eigene Geräte, wie z.B. ein<br />
Teleskop, in Chile stehen. Wir wollen den<br />
dort arbeitenden <strong>Heidelberg</strong>er Wissenschaftlern<br />
über IP eine Telefonverbindung herstellen.<br />
Sprachservice<br />
BN: Die TK-Gruppe bietet einen Sprachservice<br />
an. Was ist damit gemeint<br />
6
URZ BN 2005-2/3<br />
Ein Gespräch mit Gerhard Himmel<br />
GH: Wir haben einen zentralen Anrufbeantworter.<br />
Der Anrufbeantworter ist nicht Bestandteil<br />
des Telefons, das auf Ihrem Schreibtisch<br />
steht. Wenn jemand was auf Ihren Anrufbeantworter<br />
spricht, wird das auf einem<br />
Server gespeichert. Man wählt 54-1600 und<br />
ist auf dem Sprachserver. Gegen Eingabe Ihrer<br />
PIN können Sie von jedem Telefon aus, also<br />
auch von zuhause aus Ihren Anrufbeantworter<br />
abhören.<br />
Fax<br />
BN: Wie sieht es mit dem Faxen aus<br />
GH: Das Standardfax hat einen analogen Anschluss.<br />
Wir haben einen zentralen Faxserver.<br />
Man hinterlegt auf dem PC einen WEB-Client,<br />
über den man dann die Faxe über unseren<br />
Faxserver verschickt. Man kann auf einen PC<br />
faxen und man kann auf ein Papier-Fax faxen.<br />
Man kann Faxe von einem anderen PC, aber<br />
auch von einem Papierfax erhalten. Hierfür<br />
muss vor die Telefonnummer einfach 161<br />
vorgewählt werden.<br />
BN: Was muss ich tun, um faxen zu können<br />
GH: Sie schicken uns eine Mail oder ein Antragsformular.<br />
Sie bekommen von uns dann<br />
eine Rufnummer und eine PIN. Das Leistungsmerkmal<br />
wird von uns dann aktiviert.<br />
SMS<br />
BN: Was bringt die Zukunft<br />
GH: Man wird sich Nachrichten auf dem Anrufbeantworter<br />
als SMS oder als Mail schicken<br />
lassen können.<br />
BN: Gesprochene Sprache geschrieben<br />
GH: Ja, die neue Maschine, die wir aufbauen<br />
wollen, kann gesprochene Sprache in SMS<br />
übersetzen.<br />
BN: Wie funktioniert das<br />
GH: Es gibt zwei Möglichkeiten. Bei der einfachen<br />
Lösung bekommen Sie eine SMS: „Sie<br />
haben eine neue Nachricht. Bitte rufen Sie Ihren<br />
Anrufbeantworter an.“. Die andere Möglichkeit<br />
ist komplizierter. Man kann lesen,<br />
was auf den Anrufbeantworter gesprochen<br />
wurde. Dafür brauchen wir aber noch eine<br />
entsprechende Software.<br />
BN: Gesprochene Sprache wird geschrieben.<br />
Geht es auch umgekehrt: Hier spricht der Automat:<br />
„Ich lese Ihnen Ihre Mail vor“<br />
GH: Ja, man wird sich auch Mails vorlesen<br />
lassen können.<br />
Ein Blick auf die Uhr<br />
BN: Machen Sie auch etwas, das vielleicht<br />
nicht auf Ihrer Homepage erwähnt wird<br />
GH: An der Universität gibt es Uhren, die<br />
auch von uns betreut werden.<br />
BN: Welche Uhren<br />
GH: Wir haben drei Mutteruhren, die über ein<br />
Funksignal aus Braunschweig gesteuert werden.<br />
Dann gibt es noch etwa 600 Nebenuhren<br />
mit einem mechanischen Schrittmotor, die<br />
von den Mutteruhren gesteuert werden, so<br />
dass sie alle die gleiche Zeit oder Unzeit haben.<br />
BN: Was ist mit der Turmuhr auf der Alten<br />
Uni<br />
GH: Die gehört auch zu unserem Aufgabenbereich.<br />
Wir sind Hüter und Geber der Zeit.<br />
Staatsanwalt<br />
BN: Ist das Rechenzentrum auch zur Zusammenarbeit<br />
mit staatlichen Einrichtungen verpflichtet<br />
GH: Ja, es kommt öfters vor, dass es Anfragen<br />
der Staatsanwaltschaft gibt: Ist an dem<br />
und dem Tag von diesem Telefon aus ein Ge-<br />
7
Ein Gespräch mit Gerhard Himmel URZ BN 2005-2/3<br />
spräch mit diesem und jenem Teilnehmer geführt<br />
worden<br />
BN: Die Polizei schreibt eine E-Mail<br />
GH: Nein, so einfach ist es nicht. Es gibt ein<br />
offizielles Schreiben der Staatsanwaltschaft.<br />
BN: Können Sie uns einen Fall nennen<br />
GH: Von einem Institut aus wurde der Sicherheitsdienst<br />
angerufen, der kam nicht und sagte,<br />
er sei nicht angerufen worden. Wir konnten<br />
dann auf Grund der Liste nachweisen, dass er<br />
von einem bestimmten Telefon aus angerufen<br />
worden war und dass das Gespräch viereinhalb<br />
Minuten gedauert hat. Diese Klärung<br />
wurde in Absprache mit dem Personalrat vorgenommen.<br />
BN: Und der große Lauschangriff<br />
GH: Wenn es einen höchstrichterlichen Beschluss<br />
gibt und die Sache über die Rechtsstelle<br />
der Uni geht, sind wir nach dem Telekommunikationsgesetz<br />
zur Zusammenarbeit<br />
verpflichtet. Das ist bislang aber noch nicht<br />
vorgekommen.<br />
Auch die Turmuhr der Alten Universität wird vom Universitätsrechenzentrum betreut.<br />
8
URZ BN 2005-2/3<br />
Ein Jahr Medienzentrum: Ein Gespräch mit Klaus Kirchner<br />
Ein Jahr Medienzentrum:<br />
Ein Gespräch mit Klaus Kirchner<br />
BN: Das Medienzentrum des URZ gibt es seit<br />
fast einem Jahr, es wurde am 29. November<br />
letzten Jahres eingeweiht. Was musste getan<br />
werden, bis es so weit war<br />
KK: Nachdem die organisatorischen Fragen<br />
abgeschlossen waren und die Finanzierung<br />
geklärt war, begannen die eigentlichen Vorarbeiten.<br />
Sie dauerten etwa ein halbes Jahr. Wir<br />
brauchten einen geeigneten Raum. Aus zwei<br />
Räumen wurde ein größerer Raum gemacht,<br />
Technik wurde installiert, für die Stromversorgung<br />
und die Internet-Anbindung wurde<br />
gesorgt, Computer und Bildschirme, Video-<br />
Recorder und Scanner wurden aufgebaut und<br />
gegen Diebstahl gesichert. Die Software wurde<br />
installiert, konfiguriert und ausgiebig getestet.<br />
BN: Im Medienzentrum stehen Macs und keine<br />
Windows-PCs. Aus welchem Grund<br />
KK: Nach jahrelangen Erfahrungen mit Windows-PCs<br />
in Sachen Video-Schnitt war der<br />
Umstieg auf Mac eine Offenbarung. Die Programmabstürze<br />
der Video-Software gehörten<br />
der Vergangenheit an. Mit dem Mac wurde<br />
ein schnelles und flüssiges Arbeiten mit Photoshop,<br />
InDesign, FinalCut Pro und anderen<br />
speicherintensiven Programmen möglich.<br />
BN: Ist das Medienzentrum auch für Unterrichtszwecke<br />
geeignet<br />
KK: Ja, der ganze Raum ist auf Unterricht<br />
ausgerichtet. Der Lehrer-Tisch ist wie die Arbeitsplätze<br />
für die Benutzer ausgestattet. An<br />
9
Ein Jahr Medienzentrum: Ein Gespräch mit Klaus Kirchner URZ BN 2005-2/3<br />
der Decke ist ein Beamer montiert, so dass der<br />
Übungsteil in den Vorlesungsteil integriert<br />
werden kann.<br />
BN: Für welche Schulungen ist das Medienzentrum<br />
konzipiert<br />
KK: Es dient der Schulung von Dozenten und<br />
Studenten im Umgang mit moderner Multimedia-Software<br />
wie Video-Schnitt, Bildbearbeitung,<br />
Desktop-Publishing, DVD-Erstellung<br />
usw. Diese Kenntnisse werden u.a. für<br />
die optimale Erstellung von E-Learning-Inhalten<br />
gebraucht.<br />
KK: Neben mehreren internen Photoshop-<br />
Kursen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Universität <strong>Heidelberg</strong> hatten wir gerade<br />
einen dreitägigen Workshop zum Thema Videobearbeitung<br />
für Dozenten und Mitarbeiter<br />
(siehe Artikel auf Seite 12).<br />
BN: Kann das Medienzentrum von anderen<br />
Uni-Einrichtungen und Uni-Mitarbeitern genutzt<br />
werden<br />
KK: Nach Terminabsprache mit mir ist das<br />
möglich. So wird z.B. ein Seminar der Religionswissenschaften<br />
im kommenden Semester<br />
komplett im Medienzentrum durchgeführt.<br />
BN: Religionswissenschaftler sind die ersten,<br />
die das Medienzentrum für eine reguläre<br />
Lehrveranstaltung nutzen<br />
KK: Ja, sie setzen im Unterricht verstärkt auf<br />
neue Medien. Es werden Online-Tutorien entwickelt,<br />
und bei der Web-Analyse im Medienzentrum<br />
werden auch Filmaufnahmen gemacht,<br />
die für spätere Lehrveranstaltungen<br />
genutzt werden können.<br />
Klaus Kirchner in seinem Arbeitszimmer<br />
BN: Welche Kurse werden im Medienzentrum<br />
angeboten<br />
KK: Einführungen in Mac OS X, das Betriebssystem,<br />
Einführung in die Videobearbeitung<br />
mit den Einsteigerprogrammen iMovie<br />
und iDVD, Layout mit InDesign, Videobearbeitung<br />
mit FinalCut Pro und DVD-Studio<br />
Pro. Im kommenden Wintersemester wird<br />
auch eine Einführung in Photoshop angeboten.<br />
BN: Wird das Medienzentrum auch für Schulungen<br />
genutzt, die nicht im Kursangebot stehen<br />
BN: Am Universitätsklinikum gibt es ein Medienzentrum<br />
und an der PH ein Audiovisuelles<br />
Zentrum. Was unterscheidet das Medienzentrum<br />
des URZ von diesen Einrichtungen<br />
KK: Im Gegensatz zu den eben genannten<br />
Einrichtungen ist unser Medienzentrum für<br />
alle Uni-Angehörigen zugänglich. Das Medienzentrum<br />
am Klinikum ist eine Serviceeinrichtung<br />
für die am Klinikum arbeitenden Mediziner,<br />
nicht einmal für die Medizinstudenten.<br />
Das Medienzentrum am URZ ist eine Serviceeinrichtung<br />
für alle Studierenden und<br />
Mitarbeiter der Universität.<br />
BN: Ein angehender Zahnarzt saß in meinem<br />
InDesign-Kurs im Medienzentrum ...<br />
KK: Es gibt eben kein entsprechendes Angebot<br />
am Medienzentrum des Uniklinikums.<br />
BN: Und was ist mit dem Multimediazentrum<br />
der UB<br />
KK: Wir bedienen unterschiedliche Zielgruppen.<br />
In der UB kann man sich Videos und<br />
DVDs ansehen. Bei uns kann man Videos<br />
10
URZ BN 2005-2/3<br />
Ein Jahr Medienzentrum: Ein Gespräch mit Klaus Kirchner<br />
schneiden und DVDs erstellen. Die UB hat<br />
auch Photoshop, darüber hinaus bieten wir jedoch<br />
eine Reihe von Softwareprodukten an,<br />
die sich für die Bildbearbeitung, Videobearbeitung<br />
und die Erstellung von DVDs eignen.<br />
Das macht sich ja auch in unserem Schulungsangebot<br />
bemerkbar.<br />
BN: Nach einem einjährigen Betrieb einer<br />
neuen Einrichtung gibt es normalerweise<br />
noch die eine oder andere Kinderkrankheit.<br />
Was würden Sie gern noch verbessern<br />
KK: Wir versuchen natürlich immer mit der<br />
Software aktuell zu bleiben. So haben wir erst<br />
kürzlich alle Rechner auf die neue Variante<br />
von Mac OS X Tiger aufgerüstet Im nächsten<br />
Jahr werden wahrscheinlich einige der Anwendungen<br />
aktualisiert werden. Anbindung<br />
an die Active-Directory-Domäne (AD-Domäne)<br />
des URZ und der temporäre Speicherplatz<br />
waren kleine Herausforderungen.<br />
BN: Inwiefern<br />
KK: Die Arbeit mit einem Einzelplatzrechner<br />
ist etwas anderes als die Arbeit mit einem<br />
Rechner, der in ein Netz eingebunden ist.<br />
Schwierig war auch die Anbindung der Drucker<br />
an die Macs über die AD-Domäne und<br />
das Abrechnungssystem.<br />
BN: Hatten Sie Erfahrungen<br />
KK: Von uns kannte sich keiner aus. Das<br />
Wissen mussten wir uns im AD-Team aneignen.<br />
Ich möchte mich an dieser Stelle ganz<br />
herzlich bei unserem AD-Team für die tolle<br />
Zusammenarbeit bedanken!<br />
BN: Wie sind die Öffnungszeiten<br />
KK: Montag bis Freitag 9-22 Uhr<br />
BN: Was ist mit den Zugangsvoraussetzungen<br />
KK: Man braucht eine URZ-Kennung und<br />
das dazu gehörende Passwort.<br />
BN: Vielen Dank für das Gespräch.<br />
Anm. der Redaktion: Das im Medienzentrum<br />
des URZ im Wintersemester stattfindende<br />
Seminar der Religionswissenschaftler beschäftigt<br />
sich mit Ritualdynamik. Der Ritualdynamik<br />
ist ein kulturwissenschaftlicher Sonderforschungsbereich<br />
an der <strong>Ruprecht</strong>-<strong>Karls</strong>-<br />
Universität <strong>Heidelberg</strong> gewidmet. Er versteht<br />
sich als ein Beitrag zum Dialog der Kulturen<br />
und untersucht soziokulturelle Prozesse in einer<br />
historischen und kulturvergleichenden<br />
Perspektive. Im Rahmen dieses Sonderforschungsbereiches<br />
werden auch religiöse Rituale<br />
im Internet untersucht. Zu der Arbeit von<br />
Dr. Gernot Meier ist in Ruperto Online ein<br />
Beitrag erschienen, den man unter der folgenden<br />
Adresse nachlesen kann:<br />
http://www.uni-heidelberg.de/magazin/2004/<br />
topthema_1204.html<br />
Vgl. auch:<br />
http://www.ritualdynamik.uni-hd.de/<br />
Die <strong>BenutzerNachrichten</strong> werden über dieses<br />
Seminar berichten. Ein Erfahrungsbericht von<br />
Dr. Maier über die Arbeit im Medienzentrum<br />
ist ebenfalls vorgesehen.<br />
Auszug aus dem UnivIS-Vorlesungsverzeichnis:<br />
Erstmals wird eine „URZ-fremde“-Lehrveranstaltung im Medienzentrum des URZ angeboten.<br />
Die E-Learning-Möglichkeiten, die das Medienzentrum bietet, werden sinnvoll genutzt.<br />
11
1. Videoworkshop für DozentInnen und MitarbeiterInnen URZ BN 2005-2/3<br />
1. Videoworkshop<br />
für DozentInnen und MitarbeiterInnen<br />
Klaus Kirchner 26.8.05<br />
Vom 5.-7. Juli fand im Medienzentrum des<br />
URZ der erste Videoworkshop für Dozent-<br />
Innen und MitarbeiterInnen statt. Da neue<br />
Medien immer mehr Einzug in die Lehre halten,<br />
fand der Workshop großen Anklang und<br />
war nur wenige Stunden nach der Ankündigung<br />
im Web komplett ausgebucht. Ebenso<br />
erging es einer spontanen Wiederholung im<br />
September.<br />
Der erste Teil des Kurses bestand aus einer<br />
Einführung in Aufnahme- und Kameratechnik.<br />
Es wurden so Fragen nach dem richtigen<br />
Bildaufbau, den Besonderheiten für die Aufbereitung<br />
der Bilder fürs Internet und für<br />
DVD angesprochen und geklärt. Interessiert<br />
wurden die beiden Kameras in Augenschein<br />
genommen und der seltene Blick auf den Aufnahmechip<br />
der Videokameras gewagt. Mit so<br />
viel Informationen versorgt wurden die Teilnehmer<br />
in zwei Gruppen aufgeteilt und mit<br />
Kamera und Stativ zum Dreh ins Neuenheimer<br />
Feld entlassen. Auch das Wetter zeigte<br />
sich an diesem Tag von seiner freundlichen<br />
Seite und lieferte die Grundlage für gute Aufnahmen.<br />
Nach der Rückkehr mit den bespielten<br />
Kassetten gab es erst einmal eine Einführung<br />
in den Videoschnitt am Apple-Computer<br />
durch Ingo Schmidt. Da noch kaum jemand<br />
Erfahrung im digitalen Videoschnitt hatte,<br />
entschied sich der Kurs für die Weiterbearbeitung<br />
der Filme mit iMovie. Anschließend hatten<br />
die Teilnehmer des Workshops ausgiebig<br />
Zeit, ihre Aufnahmen in einen gut geschnittenen<br />
Film zu verwandeln.<br />
Selbstverständlich wurden die Filme nicht nur<br />
geschnitten, sondern mit Video- und Audioeffekten,<br />
Filtern und ansprechender Musik versehen.<br />
Im zweiten Teil des Workshops ging es<br />
um die Verwandlung des geschnittenen und<br />
bearbeiteten Films in eine ansprechende<br />
DVD. Dazu wurden in einer Schulung zum<br />
DVD-Authoring-Programm iDVD die Möglichkeiten<br />
der modernen DVD-Gestaltung<br />
vorgeführt. Nur zu gerne verwandelten die<br />
12
URZ BN 2005-2/3<br />
Medienzentrum und PC-Pools URZ, Multimediazentrum UB<br />
Kursteilnehmer ihre Filme in eine ansprechende<br />
DVD. Im dritten Teil des Videoworkshops<br />
ging es um die Exportmöglichkeiten,<br />
die es für einen geschnittenen DVD-Film gibt.<br />
So wurden diverse Kompressionsmöglichkeiten<br />
durch verschiedene Codecs gezeigt und<br />
erklärt, welcher Codec zu welcher Präsentation<br />
am besten geeignet ist.<br />
Den Abschluss des Workshops bildete die<br />
Einführung in die Streaming-Video-Technologie.<br />
Neben der Vorführung eines Live-<br />
Streams hatten alle Teilnehmer die Möglichkeit,<br />
ihr Video für Streaming zu bearbeiten<br />
und auf einen QuickTime-Streaming-Server<br />
zu kopieren.<br />
Nach dem großen Erfolg dieses Workshops<br />
wird es weitere Veranstaltungen für Dozenten<br />
und Mitarbeiter geben. Genaue Termine und<br />
Themen entnehmen Sie bitte unseren Ankündigungen<br />
auf unserer Web-Seite.<br />
Medienzentrum und PC-Pools URZ,<br />
Multimediazentrum UB<br />
Dr. Thomas Wolf / Dr. Reinhard Mayer<br />
20.7.05<br />
An dieser Stelle haben wir vor einem Jahr eine<br />
von der UB und dem URZ gemeinsam erstellte<br />
Übersicht veröffentlicht. Wir haben sie jetzt<br />
um einige Punkte ergänzt, die für Lehrende<br />
von besonderem Interesse sind: Welche Rechner-Pools<br />
mit welcher Ausstattung stehen ihnen<br />
an der Uni zur Verfügung Wir beginnen<br />
in dieser Ausgabe mit den am URZ und in der<br />
UB zur Verfügung stehenden Rechner-Pools.<br />
Wir werden in der nächsten Ausgabe eine auf<br />
die gesamte <strong>Heidelberg</strong>er Universität bezogene<br />
Übersicht veröffentlichen.<br />
13
Medienzentrum und PC-Pools URZ, Multimediazentrum UB URZ BN 2005-2/3<br />
URZ<br />
Medienzentrum<br />
UB<br />
MultiMediaZentrum /<br />
PC-Pool<br />
URZ<br />
PC-Pools<br />
Zielgruppen<br />
Profis (und solche, die<br />
es werden wollen) in<br />
Videoschnitt, Bildbearbeitung,<br />
Desktop-<br />
Publishing und Web-<br />
Animation<br />
BenutzerInnen, die audiovisuelle<br />
Medien nutzen<br />
sowie eigene elektronische<br />
Dokumente erstellen<br />
und bearbeiten<br />
möchten<br />
Studierende mit<br />
studienbezogenen<br />
Arbeiten<br />
Nutzungsberechtigte<br />
URZ-Benutzer-ID Uni-Angehörige URZ-Benutzer-ID<br />
Ort und Raum INF 293,<br />
Raum 214<br />
Plöck 107-109,<br />
1. Obergeschoss<br />
INF 293,<br />
Räume -105, 006, 018,<br />
Schulungsraum 118<br />
Öffnungszeiten Mo-Fr 9.00-22.00 Uhr Mo-Fr 8.30-22.00 Uhr,<br />
Sa 9.00-19.00 Uhr<br />
Schulungsraum 118:<br />
Mo-Fr 9.00-22.00 Uhr;<br />
Räume -105, 006, 018:<br />
Mo-Fr 6.30-23.45 Uhr,<br />
Sa 10-19 Uhr<br />
Infos im Web<br />
http://www.urz.uniheidelberg.de/Hardware/Medienzentrum/<br />
http://www.ub.uni-heidelberg.de/allg/benutzung/bereiche/mmz.html<br />
http://www.urz.uni-heidelberg.de/Hardware/<br />
pcpool.shtml<br />
Einführung vor<br />
Ort<br />
http://www.urz.<br />
uni-heidelberg.de/<br />
Dokumentation/<br />
Kurse.html<br />
http://www.ub.<br />
uni-heidelberg.de/<br />
schulung/<br />
siehe<br />
URZ Medienzentrum<br />
Kontaktperson<br />
Klaus Kirchner, Raum<br />
209, Tel.: 54-5499<br />
klaus.kirchner@<br />
urz.uni-heidelberg.de<br />
Dr. Thomas Wolf, Raum<br />
ZG 101, Tel.: 54-279<br />
wolf@<br />
ub.uni-heidelberg.de<br />
Infoservice, Raum 015,<br />
Tel.: 54-4522<br />
infoservice@<br />
urz.uni-heidelberg.de<br />
Für Lehrveranstaltungen<br />
Raumvergabe<br />
Ausstattung<br />
klaus.kirchner@<br />
urz.uni-heidelberg.de<br />
Lehrer-Mac mit angeschlossenem<br />
Beamer,<br />
Leinwand, Tafel,<br />
Overhead-Projektor<br />
- siehe<br />
URZ Medienzentrum<br />
- Schulungsraum 118:<br />
Lehrer-PC, Beamer,<br />
Whiteboard; PC-Raum<br />
006: 6 Kabinen mit je 8<br />
PCs für Übungen<br />
Anzahl<br />
Arbeitsplätze<br />
8+1 49 Schulungsraum: 15+1<br />
PC-Raum -105: 24<br />
PC-Raum 006: 48<br />
PC-Raum 018: 22<br />
14
URZ BN 2005-2/3 URZ und UB beim Erstsemestertag im Sommersemester 2005<br />
URZ und UB beim Erstsemestertag<br />
im Sommersemester 2005<br />
Reinhard Mayer 18.8.05<br />
In der von der Universitätsbibliothek herausgebenen<br />
theke aktuell 2005-2 wird in einem<br />
Beitrag von Christiane Hirschberg die Vermittlung<br />
von Informationskompetenz als ein<br />
gemeinsames Interesse von UB und URZ erkannt,<br />
das wir noch um die Vermittlung von<br />
Computerkompetenz als ebenso gemeinsames<br />
Interesse ergänzen möchten. Im Sinne einer<br />
gemeinsamen Schreibkompetenz zitieren wir<br />
im Folgenden aus der UB-Zeitschrift. Die fotografische<br />
Kompetenz lag bei einem unbekannten<br />
Studenten, dem ein URZ-Mitarbeiter<br />
seine Kamera in die Hand gedrückt hatte.<br />
„Erstsemestertag zu Semesterbeginn: Wie immer<br />
war die UB auch im SS 2005 mit einem<br />
Informationsstand zur Begrüßung der Studienanfänger<br />
in der Neuen Uni vertreten. Während<br />
die Studenten morgens über die Treppe<br />
in Richtung Neue Aula streben, um an der<br />
zentralen Veranstaltung teilzunehmen, beantworten<br />
wir vom Schulungsteam die ersten<br />
Fragen und geben Informationen weiter. Danach<br />
wird es, während der Rektor die Studenten<br />
begrüßt, für die Mitwirkenden am Erstsemestertag<br />
vorübergehend ruhiger. Diese kleine<br />
Ruhepause gibt uns Gelegenheit, selbst<br />
kurz durch das Foyer zu streifen, nach Neuigkeiten<br />
Ausschau zu halten und Zeit für einen<br />
Plausch und Erfahrungsaustausch mit den<br />
Standnachbarn. Wir sind strategisch ausgesprochen<br />
günstig zwischen URZ und ZSW<br />
platziert worden. Da wir die gleichen Ziele<br />
verfolgen – den Studenten Informationskompetenz<br />
zu vermitteln – finden sich genug Themen<br />
für eine angeregte Diskussion.“<br />
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/<br />
volltextserver/volltexte/2005/5613/pdf/<br />
Theke_Aktuell_2005_2_online.pdf<br />
Auf dem Foto von links nach rechts: Mesut Calis, Isabel Westerwald, Joachim<br />
Anhegger (jeweils URZ), Benno Homann, Christiane Hirschberg (jeweils UB).<br />
15
Infos im Eingangsbereich des URZ URZ BN 2005-2/3<br />
Infos im Eingangsbereich des URZ<br />
Reinhard Mayer 10.8.05<br />
Im Eingangsbereich des URZ liegen verschiedene<br />
Informationen aus: Es gibt ein praktisches<br />
Heftchen des URZ mit Informationen<br />
über das Haus, Öffnungszeiten, Ausstattung<br />
und Dienstleistungen. Auch ein Lageplan ist<br />
dabei.<br />
Ein Papier mit Informationen über den Umgang<br />
mit dem Plotter liegt aus, und wer wissen<br />
will, wie viele AEVs er oder sie noch hat und<br />
wie das eigene Konto eingesehen werden<br />
kann, wird durch ein Papier informiert, das<br />
zum Mitnehmen bereit liegt.<br />
Seit dem Sommersemester bietet das URZ ein<br />
Heftchen mit Angaben zu den geplanten bzw.<br />
laufenden Kursen am URZ an. Dieses Heftchen<br />
wird auch in der Universitätsbibliothek<br />
ausgelegt.<br />
Umgekehrt informiert das URZ seine Besucherinnen<br />
und Besucher über die „Veranstaltungen<br />
im Wintersemester 2005/06“ der Universitätsbibliothek.<br />
Sie – wie auch die „Informationen<br />
für neuimmatrikulierte Studierende<br />
im WS 2005/06“ der UB – fehlen nicht bei<br />
den im Eingangsbereich ausliegenden Informationen.<br />
Damit alles etwas schöner aussieht,<br />
wurde ein neues Regal angeschafft.<br />
Wenn Sie (an dieser Stelle) Informationen<br />
vermissen, schreiben Sie uns:<br />
reinhard.mayer@urz.uni-heidelberg.de<br />
Im Eingangbereich des Rechenzentrums werden verschiedene Informationen über das<br />
Haus, seine Leistungen und Angebote ausgelegt. Im Rahmen einer wechselseitigen Absprache<br />
zwischen Universitätsrechenzentrum und Universitätsbibliothek werden auch Informationen<br />
über die UB und ihre Angebote ausgelegt. Zumal zu Beginn des Semesters erfreuen<br />
sich diese Informationen großer Beliebtheit.<br />
16
URZ BN 2005-2/3<br />
Kurse: Anmelden und teilnehmen<br />
Kurse: Anmelden und teilnehmen<br />
Reinhard Mayer 28.7.05<br />
„Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Die Mühlenzeit<br />
ist vorbei. Aber auch in der digitalen<br />
Zeit gibt es Reihenfolgen, wenn verschiedene<br />
Menschen Gleiches begehren. Wer sich zuerst<br />
zu einem Kurs angemeldet hat, wird zuerst<br />
eingeladen. So weit, so gut. Nun ist die Zahl<br />
der Arbeitsplätze mitunter begrenzt. Im Medienzentrum<br />
beispielsweise stehen acht zur<br />
Verfügung. Der neunte Interessent steht auf<br />
der Warteliste und wird zur ersten Sitzung<br />
normalerweise nicht eingeladen. So weit, so<br />
gut – wenn die ersten acht kommen. So weit,<br />
so schlecht – wenn sie sich zwar anmelden<br />
aber nur die Plätze blockieren.<br />
Vor meinem letzten Kurs schrieb ich zwei<br />
Mails, eine an diejenigen, die sich rechtzeitig<br />
angemeldet hatten, eine andere an diejenigen<br />
auf der Warteliste. Mit der ersten lud ich zur<br />
ersten Sitzung ein und bat um Mitteilung für<br />
den Fall der Verhinderung. Ausdrücklich wies<br />
ich darauf hin, dass andere auf der Warteliste<br />
standen. Resultat: Zwei kamen zur ersten Sitzung,<br />
einer entschuldigte sich und fünf fehlten<br />
einfach „so“.<br />
Im nächsten Semester möchte ich mit einer Informationsveranstaltung<br />
vor Beginn des eigentlichen<br />
Kurses für Klarheit sorgen. Wer<br />
von den Erstplatzierten nicht wirklich interessiert<br />
ist, kommt nicht und wer von den Wartenden<br />
starkes Interesse hat, kommt auch<br />
dann, wenn er keinen sicheren Platz hat.<br />
Eine Kollegin arbeitet mit Vortrag im Hörsaal<br />
und Übung im PC-Pool. Sie sieht, wie viele<br />
kommen und gibt der Hilfskraft Anweisung,<br />
eine entsprechende Zahl von Arbeitsplätzen<br />
im PC-Pool zu reservieren.<br />
Eine weitere Kollegin bietet ganztägige<br />
Blockkurse an, bei denen man Nachrücker<br />
nachträglich nicht einladen kann. Stattdessen<br />
werden sowohl die Teilnehmer als auch die<br />
auf der Warteliste Stehenden per Mail angeschrieben.<br />
Die Teilnehmer werden gebeten<br />
sich für den Fall, dass sie nicht am Kurs teilnehmen<br />
können, abzumelden. Die Wartenden<br />
erhalten die Möglichkeit, zu Beginn des Kurses<br />
zu kommen und Plätze einzunehmen, die<br />
nicht innerhalb der ersten 15 Minuten durch<br />
die Angemeldeten eingenommen werden.<br />
Trotz dieses Angebots blieben bei einem der<br />
Kurse im Sommersemester bei über 40 Anmeldungen<br />
8 Plätze frei. Auch dieses System<br />
ist also noch verbesserungsfähig.<br />
Die <strong>Heidelberg</strong>er Universitätsbibliothek verschickt<br />
drei Tage vor dem Kurs automatisch<br />
Erinnerungsmails an die Teilnehmer: „Wir<br />
möchten Sie auf diesem Weg nochmals an<br />
diesen Termin erinnern und freuen uns auf Ihr<br />
Kommen. Sollten Sie den Termin allerdings<br />
nicht wahrnehmen können, so teilen Sie uns<br />
dies bitte per E-Mail mit.“ Lesen Sie hierzu<br />
den Beitrag von Frau Hirschberg in der theke<br />
aktuell 2005-1 unter der folgenden Adresse:<br />
http://archiv.ub.uni-heidelberg.de/<br />
volltextserver/volltexte/2005/5443/pdf/<br />
Theke_Aktuell_2005_1_online.pdf<br />
Ob man nun Erinnerungsmails verschickt, Arbeitsplätze<br />
eine Zeit lang frei hält oder zu einer<br />
Informationsveranstaltung vor Beginn des<br />
Kurses einlädt – all diese Versuche haben ein<br />
„Gschmäckle“. Wie wäre es mit einem Kurspfand<br />
Wer zum Kurs erscheint, bekommt<br />
sein bei der Anmeldung hinterlegtes Pfand<br />
wieder.<br />
17
Netz<br />
Rechenzentrum<br />
Neue Mail-Architektur der<br />
Universität <strong>Heidelberg</strong><br />
Joachim Lammarsch im Namen der Mail-<br />
Adressen-Arbeitsgruppe 5.8.05<br />
Im Rahmen des Medienentwicklungsplans<br />
der Universität <strong>Heidelberg</strong> ist ein wesentlicher<br />
Schwerpunkt die Konsolidierung der<br />
Globaldaten mithilfe eines Meta-Directorys.<br />
Als erste Anwendung auf dieser Software<br />
schafft das URZ (zusammen mit der ZUV) die<br />
Möglichkeit, verschlüsselte und signierte E-<br />
Mail universitätsweit verwenden zu können.<br />
Dadurch kann zusammen mit einem Zertifikats-Server<br />
die E-Mail rechtsverbindlich (z.B.<br />
Prüfungsanmeldung) verwendet werden.<br />
Hierzu ist es jedoch notwendig, dass jede/r<br />
Angehörige der Universität eine primäre offizielle<br />
E-Mail-Adresse besitzt, auf die das Zertifikat<br />
ausgestellt werden kann. Dies erfordert<br />
eine Änderung in der Struktur des Mail-Systems<br />
der Universität <strong>Heidelberg</strong>. Generell<br />
werden künftig an der Universität E-Mail-<br />
Adressen der folgenden Form verwendet:<br />
name@[institut|kürzel.]<br />
uni-heidelberg.de<br />
Die alte Variante, an der anstelle von Institutsnamen<br />
bzw. -kürzeln der Name eines Rechners<br />
angegeben sein konnte, entfällt zukünftig,<br />
da das Meta-Directory auf Institutsebene<br />
arbeitet. Damit werden also Adressen der folgenden<br />
(und ähnlicher) Form als primäre offizielle<br />
E-Mail-Adressen nicht mehr unterstützt:<br />
name@ix.urz.uni-heidelberg.de<br />
name@sun0.urz.uni-heidelberg.de<br />
Das Mail-Routing geht derzeit und auch zukünftig<br />
auf Institutsebene, d.h. ein Institut<br />
muss sich mit allen seinen E-Mail-Adressen<br />
in einer Mail-Domäne befinden.<br />
Institute, die bisher über keine eigene Mail-<br />
Domäne verfügen, können auf dem zentralen<br />
Mail-Server für Institute eine eigene eingerichtet<br />
bekommen, die sie selbst administrieren<br />
(Anlegen und Löschen von E-Mail-Adressen,<br />
Inbox-Kontingente u.ä.). In Ausnahmefällen<br />
kann das URZ die Administration übernehmen.<br />
Vgl. hierzu Seite 20.<br />
18
URZ BN 2005-2/3<br />
Neue Mail-Architektur der Universität <strong>Heidelberg</strong><br />
Des Weiteren muss konsequenterweise die<br />
Mail-Domäne<br />
urz.uni-heidelberg.de<br />
bereinigt, d.h. ausschließlich auf URZ-Mitarbeiter<br />
beschränkt werden. Alle E-Mail-Adressen<br />
der Form<br />
benutzeridentifikation@<br />
ix.urz.uni-heidelberg.de<br />
können nicht als primäre offizielle E-Mail-<br />
Adressen verwendet werden und müssen daher<br />
durch geeignete ersetzt werden. Dies betrifft<br />
alle E-Mail-Adressen von Nicht-URZ-<br />
Mitarbeitern, die aus historischen Gründen<br />
diese E-Mail-Adresse verwenden sowie alle<br />
Studierenden.<br />
Studierende<br />
Für die Studierenden wird eine neue Mail-Domäne<br />
stud.uni-heidelberg.de<br />
eingeführt. Damit ergeben sich E-Mail-<br />
Adressen der Form:<br />
name@stud.uni-heidelberg.de<br />
Der personenbezogene Teil (name, d.h. der<br />
Adressteil links von @) wird nach folgenden<br />
Regeln gebildet . (ist die E-Mail-Adresse schon<br />
vergeben, wird die jeweils nächste Regel verwendet):<br />
1. nachname@<br />
stud.uni-heidelberg.de<br />
2. v.nachname@<br />
stud.uni-heidelberg.de<br />
3. vorname.nachname@<br />
stud.uni-heidelberg.de<br />
4. benutzeridentifikation@<br />
stud.uni-heidelberg.de<br />
Die neuen E-Mail-Adressen werden ab dem<br />
Wintersemester 2005/2006 verwendet.<br />
Mitarbeiterinnen und<br />
Mitarbeiter<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Universität<br />
sollen zukünftig E-Mail-Adressen in der<br />
Mail-Domäne ihres Instituts benutzen. Hierzu<br />
kann ein eigener Mail-Server verwendet werden,<br />
besser ist es, eine Mail-Domäne auf dem<br />
Mail-Server für Institute anlegen zu lassen.<br />
Damit ergeben sich E-Mail-Adressen der<br />
Form:<br />
name@[institut|kürzel.]<br />
uni-heidelberg.de<br />
Der personenbezogene Teil (name, d.h. der<br />
Adressteil links vom @) kann vom jeweiligen<br />
Institut frei vergeben werden. Der Institutsname-<br />
bzw. das Institutskürzel wird von der<br />
ZUV bzw. dem URZ in Absprache mit dem<br />
Institut festgelegt. Im Falle funktioneller<br />
Adressen (Sekretariat, Direktor, Dekan usw.)<br />
erhält jede Rolle eine eigene zertifizierte E-<br />
Mail-Adresse.<br />
Kann eine E-Mail-Adresse keinem Institut zugeordnet<br />
werden, wird diese in der Mail-Domäne<br />
uni-heidelberg.de eingerichtet.<br />
Hier wird der personenbezogene Teil entsprechend<br />
den Regeln der Studierenden gebildet<br />
(akademische Titel werden nicht berücksichtigt).<br />
Migration<br />
Mit der Umstellung wird am 15. September<br />
2005 begonnen. Ab diesem Termin erhalten<br />
neu imatrikulierte Studierende E-Mail-Adresse<br />
der neuen Struktur. Bei den schon in der<br />
Vergangenheit an Studierende vergebenen E-<br />
Mail-Adressen wird ebenfalls die neue E-<br />
Mail-Adresse als primäre Adresse eingesetzt.<br />
Die schon vorhandenen Adressen werden als<br />
sekundäre Adressen weitergeführt. Dadurch<br />
bleibt der E-Mail-Empfang für alle Adressen<br />
gewährleistet, beim Versenden werden ausschließlich<br />
die neuen E-Mail-Adressen verwendet.<br />
19
Kommunikationsserver für Institute URZ BN 2005-2/3<br />
Wichtig: Bei Mitarbeitern von Instituten mit<br />
eigener Mail-Domäne, die diese E-Mail-<br />
Adresse auch verwenden, ändert sich nichts.<br />
Das gilt ebenfalls für die E-Mail-Adressen<br />
derjenigen Institute, die bereits auf den zentralen<br />
Server für Institute umgezogen sind.<br />
Noch verwendete E-Mail-Adressen im Rechenzentrum<br />
des Typs<br />
vorname.nachname@<br />
urz.uni-heidelberg.de<br />
oder<br />
uid@<br />
ix.urz.uni-heidelberg.de<br />
müssen umgezogen werden, da sie nicht als<br />
primäre offizielle E-Mail-Adresse verwendet<br />
werden können. Im Vorgriff auf den Einsatz<br />
des Meta-Directorys schlägt das URZ vor, in<br />
eine Instituts-Domäne umzuziehen. Es wird<br />
hierbei eine Mail-Umleitung für die bisherige<br />
Adresse und alle weiteren Alternativ-Adressen<br />
eingerichtet, so dass weiterhin E-Mail für<br />
diese Adresse empfangen werden kann.<br />
Bei den Benutzeridentifikationen, die nicht<br />
umgezogen werden sollen, wird eine neue E-<br />
Mail-Adresse in der Domäne<br />
uni-heidelberg.de<br />
gebildet – entsprechend den oben angegebenen<br />
Regeln.<br />
Bei allen vorgesehenen Änderungen bleiben<br />
die vorhandenen E-Mail-Adressen und alle<br />
weiteren vorhandenen Alternativ-Adressen in<br />
der Weise erhalten, dass auch zukünftig E-<br />
Mail über diese Adressen empfangen werden<br />
kann.<br />
Kommunikationsserver für Institute<br />
zentral gewartet, dezentral administriert<br />
Joachim Lammarsch 28.7.05<br />
Das Rechenzentrum stellt allen Instituten<br />
einen E-Mail-Server, genannt Instmail,<br />
einen WWW-Server, genannt Instwww,<br />
einen Wiki-Server, genannt Instwiki, und<br />
einen Mailverteiler namens Listserv zur<br />
Verfügung.<br />
Das Konzept bei diesen Diensten ist die zentrale<br />
Installation und Wartung durch das URZ<br />
bei dezentraler Verwaltung und Administration<br />
durch die Institute. Nach außen hin sichtbar<br />
sind die Dienste im Namensraum des jeweiligen<br />
Instituts angesiedelt:<br />
mail..., www..., wiki...<br />
[.institut].uni-heidelberg.de<br />
Beispiel:<br />
wiki.psychologie.<br />
uni-heidelberg.de<br />
Das URZ kümmert sich bei allen vier Servern<br />
um Betriebssystem-Updates, Sicherheits-Updates,<br />
testet neuere Versionen der eingesetzten<br />
Software usw., d. h. es findet eine zentrale<br />
technische Wartung durch das URZ statt. Um<br />
die Datensicherheit zu gewährleisten werden<br />
alle Benutzerdaten täglich mittels ADSM gesichert.<br />
Die Administration und Pflege der Benutzerdaten<br />
und die Betreuung der Institutsangehörigen<br />
wird von den Instituten in eigener Verantwortung<br />
durchgeführt. Damit sind auch die<br />
Institute selbst für Anfragen ihrer Benutzer<br />
bezüglich Einrichtung, Passwörter, Daten-<br />
20
URZ BN 2005-2/3<br />
Kommunikationsserver für Institute<br />
rückholung etc. zuständig. Das URZ kann und<br />
wird bei Anfragen auch nicht aktiv werden, es<br />
sei denn, der lokale Betreuer (in der Regel der<br />
Netz- oder EDV-Beauftragte) sucht um Hilfe<br />
nach oder die Administration wird (in Ausnahmefällen)<br />
dem URZ übertragen.<br />
Momentan werden diese Dienste in vielen Instituten<br />
immer noch dezentral vorgehalten,<br />
d.h. das Institut betreibt einen oder mehrere<br />
eigene Server. Dabei werden die verwendeten<br />
Rechner häufig kompromittiert oder, um es<br />
deutlicher zu sagen, sie werden gehackt. Auch<br />
das Betriebssystem Linux ist nicht gegen Hacker<br />
gefeit, wenn es nicht regelmäßig (täglich)<br />
auf den neuesten Stand gebracht wird.<br />
Das wird (zurückhaltend ausgedrückt) oft<br />
nicht konsequent gemacht.<br />
Des Weiteren werden dafür personelle und finanzielle<br />
Ressourcen benötigt, die für andere<br />
wissenschaftliche Zwecke nicht mehr zur<br />
Verfügung stehen. Mit dem Angebot der<br />
Kommunikationsserver versucht das URZ,<br />
dieser Problematik zu begegnen und die Institute<br />
durch die Übernahme der zentralen Aufgaben<br />
zu entlasten. Die Verwaltung der Benutzerdaten<br />
bleibt in der Kontrolle der Institute.<br />
Der Mail-Server<br />
Beim Mail-Server Instmail wird für jedes<br />
Institut ein eigener logischer Bereich angelegt,<br />
der die E-Mail-Domain des einzelnen Instituts<br />
repräsentiert.<br />
[institut.]uni-heidelberg.de<br />
Damit stellen sich die Institute nach außen<br />
durch institutseigene E-Mail-Adressen dar.<br />
Nur auf diesen begrenzten Bereich kann –<br />
auch aus Gründen des Datenschutzes – der<br />
Administrator eines Instituts zugreifen. Die<br />
Institute können in eigener Regie ihre E-Mail-<br />
Adressen durch ihren Administrator einrichten<br />
und konfigurieren lassen. Dies kann entweder<br />
in der Kommandozeile oder bequemer<br />
mittels eines WWW-Interface geschehen.<br />
Der Zugang zum E-Mail-Server ist via POP,<br />
IMAP und WWW möglich. Das URZ empfiehlt,<br />
immer den secured Zugang (pops,<br />
imaps, https) zu verwenden, der unter WWW<br />
automatisch voreingestellt ist.<br />
Der Zugang über WWW mit dem Interface<br />
TWIG ist besonders bequem. Damit kann der<br />
Benutzer weltweit sowohl auf seine Mails als<br />
auch auf sein Adress-Buch zugreifen.<br />
Wenn statt des WWW-Interface ein anderes<br />
Mail-Programm wie Microsoft Outlook,<br />
Kmail oder Thunderbird eingesetzt wird, ist<br />
das IMAP-Protokoll gegenüber POP vorzuziehen.<br />
Der Server übernimmt dann nämlich<br />
noch die Datensicherung der Mails. Außerdem<br />
kann von verschiedenen Standorten aus<br />
immer über alle Mails verfügt werden, im Gegensatz<br />
zum POP-Protokoll, bei dem Mails<br />
meist auf den PC transferiert werden, an dem<br />
man gerade arbeitet. Einige der wesentlichen<br />
Features sind:<br />
• Mail-Weiterleitung mit bzw. ohne lokaler<br />
Mail-Speicherung<br />
• Abwesenheitsnachricht<br />
• E-Mail-Alias<br />
• Ordnerverwaltung<br />
Ein Instituts-Mail-Server wird namentlich in<br />
der Institutsdomaine angesiedelt:<br />
mail.[institut.]uni-heidelberg.de<br />
Der WWW-Server<br />
Der Web-Server Instwww bietet für jedes Institut<br />
eine eigene virtuelle Domain, die vollständig<br />
vom Institut administriert wird. Die<br />
Kommunikation zur Datenübertragung von<br />
Webseiten findet über WebDAV statt, also<br />
http-Upload, nicht über ftp o. ä. (damit ist<br />
eine institutseigene Firewall kein Hindernis).<br />
Auch telnet- oder ssh-Zugriffe sind aus Sicherheitsgründen<br />
nicht möglich.<br />
21
Kommunikationsserver für Institute URZ BN 2005-2/3<br />
Das WebDAV-Protokoll ist ab Windows NT<br />
und MacOS 9.x Teil des Betriebssystems,<br />
d.h. der Webserver wird als Netzlaufwerk eingebunden.<br />
Ebenso bieten diverse Tools zur<br />
Erstellung von Webseiten eigene WebDAV-<br />
Schnittstellen, beispielsweise unter Windows<br />
Dreamweaver oder GoLive, unter Linux Cadaver<br />
und Quanta Plus. Die Anzahl der http-<br />
Editoren die diese moderne Technik unterstützen,<br />
nimmt stetig zu. Unterstützte Software<br />
bzw. Features:<br />
• Passwort-geschützte Verzeichnisse (verwaltet<br />
durch den lokalen Administrator)<br />
•PHP<br />
• CGI-Skripte wie beispielsweise Perl<br />
• Java Server Pages, aber keine Active Server<br />
Pages<br />
•XML<br />
• Datenbank MySQL mit PHPMyAdmin zur<br />
Verwaltung<br />
• Webalyser zur Log-Dateien-Analyse<br />
• https-Zugriff<br />
Frontpage-Extensions werden nicht unterstützt,<br />
weil sie nicht mit WebDAV zusammenarbeiten.<br />
Die Administration der Schreibrechte und der<br />
mit Lese-Passwort geschützten Verzeichnisse<br />
geschieht über eine Java-Schnittstelle namens<br />
htadmin. Hiermit kann fein granuliert durch<br />
den lokalen Administrator festgelegt werden,<br />
welche Benutzer auf welchen Ast des Servers<br />
zugreifen können. Hat ein Institut beispielsweise<br />
eine Anzahl Arbeitsgruppen, so kann<br />
jede ein eigenes Unterverzeichnis auf dem<br />
Server mit eigenem Benutzernamen und eigenem<br />
Passwort bekommen. Danach können die<br />
Arbeitsgruppen in ihrem Teilbaum selbstständig<br />
weitere Verzeichnisse und Dateien anlegen.<br />
Neben der Verteilung von Zugriffsrechten hat<br />
der Administrator die Aufgabe, die Verzeichnisse<br />
auszuzeichnen, in denen ausführbare<br />
Skripts stehen. Skripts können weder auf andere<br />
Verzeichnisse noch gar auf andere virtuelle<br />
Domänen auf dem Web-Server zugreifen.<br />
Ein Instituts-WWW-Server wird namentlich<br />
in der Institutsdomaine angesiedelt:<br />
www.[institut.]uni-heidelberg.de<br />
Der Wiki-Server<br />
Der Wiki-Server befindet sich zur Zeit noch<br />
im Beta-Test, wird jedoch in Kürze universitätsweit<br />
verfügbar sein. Aus Sicherheitsgründen<br />
wurde diese Software aus dem WWW-<br />
Server für Institute ausgelagert. Der Aufbau<br />
des Wiki-Servers entspricht dem des WWW-<br />
Servers. Jedem Institut wird ein eigener virtueller<br />
Wiki-Server zugeteilt. Hiermit weicht<br />
das URZ von der Baumstruktur ab, die einmal<br />
für Wiki-Server weltweit angedacht war.<br />
Auch der Wiki-Server wird namentlich in der<br />
Institutsdomaine angesiedelt:<br />
wiki.[institut.]uni-heidelberg.de<br />
Es wird ein MoinMoin-Wiki eingesetzt. Damit<br />
ist es möglich, den Zugang zum Server<br />
(entgegen der Idee eines Wikis) wie beim<br />
WWW-Server einzuschränken. Die Verwaltung<br />
übernimmt der lokale Administrator. Er<br />
trägt damit auch die Verantwortung für die abgelegten<br />
Seiten.<br />
Bei Bedarf ist denkbar, andere Wiki-Software<br />
für einen virtuellen Server einzusetzen, sofern<br />
die Sicherheit des Servers nicht verletzt wird.<br />
Der Mail-Verteiler<br />
(Listserv)<br />
Um die Kommunikation innerhalb von Arbeitsgruppen<br />
zu unterstützen, sind seit vielen<br />
Jahren so genannte E-Mail-Verteiler (im URZ<br />
seit 1986 ein Listserv) im Einsatz. Ihre Arbeitsweise<br />
ist wie folgt:<br />
22
URZ BN 2005-2/3 Neuer Listserv 14.3<br />
• Es wird auf dem Listserv eine Liste eingerichtet,<br />
die die E-Mail-Adressen aller Teilnehmer<br />
enthält.<br />
• Anstatt die E-Mail an alle Teilnehmer separat<br />
zu verschicken, wird die E-Mail an den<br />
Listserv geschickt.<br />
• Der Listserv wiederum empfängt die E-<br />
Mail und verschickt sie an alle Adressen,<br />
die in der Liste eingetragen sind.<br />
Um eine solche E-Mail-Verteilerliste zu erhalten,<br />
genügt es, das Formular auf der Webseite:<br />
http://listserv.uni-heidelberg.de<br />
auszufüllen. In Verbindung mit Instmail<br />
können Verteilerlisten derart konfiguriert<br />
werden, dass sie wie lokale Verteilerlisten angesprochen<br />
werden können. In Verbindung<br />
mit Instwww können die Listserv-Archive so<br />
eingebunden werden, dass sie über lokale<br />
WWW-Adressen erreichbar sind.<br />
___________<br />
Bei Fragen zur Benutzung der Server wenden<br />
Sie sich bitte an Marion Lammarsch, Psychologisches<br />
Institut, Tel. 54-7267, insbesondere<br />
wenn Sie in der Altstadt angesiedelt sind.<br />
Bei technischen Fragen, beispielsweise zur<br />
Erweiterungen der Software, vergessenen Administrations-Kennwörtern<br />
etc. wenden Sie<br />
sich an Joachim Lammarsch, URZ, Tel. 54-<br />
4540.<br />
Wenn Sie an einer Umstellung Ihrer E-Mail<br />
oder Ihres WWW-Servers interessiert sind, einen<br />
Wiki-Server installieren möchten oder<br />
weitere Beratung benötigen, wenden Sie sich<br />
ebenfalls an Joachim Lammarsch.<br />
Neuer Listserv 14.3<br />
Joachim Lammarsch 28.7.05<br />
Listserv 14.3 ist die neueste Version des im<br />
URZ seit Jahren erfolgreich eingesetzten<br />
Mail-Verteilers. Die neue Version ist das Ergebnis<br />
einer langen Entwicklung von 48 Versionen<br />
seit 1986 – das URZ ist seit Anfang mit<br />
dabei. Die Änderungen machen sich nicht auf<br />
den ersten Blick bemerkbar (keine neue Oberfläche,<br />
keine andere Benutzung – das macht<br />
man, damit jeder eine neue Version zur<br />
Kenntnis nimmt), sondern sie sind unauffällig,<br />
oft auch durch die Listserv-Betreiber gewünscht.<br />
Der Schwerpunkt liegt, wie sollte es<br />
anders sein, auf der Sicherheit.<br />
• Ganz wesentlich ist, dass die E-Mail-Adressen<br />
im Web-Archiv maskiert sind, bis der<br />
Benutzer sich angemeldet hat (mit E-Mail-<br />
Adresse und Kennwort).<br />
• Listen-Verwalter von offenen Listen (Listen<br />
an die jeder senden kann, ohne Mitglied der<br />
Liste zu sein) können zum Vermeiden von<br />
Spam verlangen, dass eine von Nicht-<br />
Listenteilnehmern geschickte E-Mail bestätigt<br />
werden muss, bei Listenteilnehmern<br />
kann dies unterbleiben.<br />
• Ebenfalls um Spam zu unterbinden, kann<br />
für E-Mails an alle Listenname-Request-<br />
Adressen (E-Mail an den Listenverwalter)<br />
verlangt werden, dass sie bestätigt werden.<br />
• Um Mail-Bomben und DoS-Attacken zu<br />
verhindern, kann Problem-Benutzern der<br />
Zugang zum Listserv verboten werden, ihre<br />
E-Mails werden nicht mehr an den Listmaster<br />
weitergeleitet, sondern sofort gelöscht.<br />
Die Anzahl der transferierten E-Mails wird<br />
ständig geprüft.<br />
23
Vorlagen für barrierefreie Internetseiten URZ BN 2005-2/3<br />
Parallel dazu wurde das Web-Interface verbessert<br />
und bietet sowohl dem Listen-Verwalter<br />
als auch dem Listserv-Betreiber verbesserte<br />
Kontrollmöglichkeiten. Es wurde vollständig<br />
überarbeitet und an die W3C-Richtlinien<br />
angepasst. Zusätzlich wurde die Performance<br />
verbessert.<br />
Darüber hinaus wurde der Listserv auf ein<br />
Blade im Blade-Center umgezogen. Mit<br />
Xeon-Doppelprozessor, 4 GByte Hauptspeicher<br />
und einer Taktfrequenz über 3 GHz steht<br />
ausreichend Performance zur Verfügung, um<br />
in den nächsten Jahren die immer größere Anzahl<br />
von Verteilerlisten und E-Mail-Distributionen<br />
bewältigen zu können. Auch der Plattenplatz<br />
wurde erweitert, so dass das Archiv<br />
des Listserv nicht mehr limitiert ist.<br />
Dies machte es möglich, die komprimierten<br />
Archive wieder zu entpacken. Eine Textsuche<br />
– auch in den Uralt-Archiven – ist damit wieder<br />
möglich.<br />
Allerdings wurde beim Umzug auch festgestellt,<br />
dass unter den mehr als 500 Verteilerlisten<br />
etliche nicht mehr benutzt werden. Listen,<br />
die seit dem Jahr 2003 inaktiv sind, werden<br />
gelöscht.<br />
Weitere Informationen erhält man unter der<br />
folgenden Adresse, über die auch neue Listen<br />
beantragt werden können:<br />
http://listserv.uni-heidelberg.de<br />
Vorlagen für barrierefreie<br />
Internetseiten<br />
Andreas Heisel 15.7.05<br />
Das Landesgesetz zur Gleichstellung von<br />
Menschen mit Behinderungen ist am 1. Juni<br />
2005 mit Vorgaben zur barrierefreien Gestaltung<br />
von Internetauftritten öffentlicher Stellen<br />
in Kraft getreten. Siehe hierzu:<br />
http://www.baden-wuerttemberg.de/sixcms/<br />
media.php/1899/L-BBG-Text.pdf<br />
Die Anforderungen an die Umsetzung regelt<br />
dabei die „Barrierefreie Informationstechnik-<br />
Verordnung“, kurz BITV:<br />
http://www.einfach-fuer-alle.de/artikel/bitv<br />
Das Ziel des Landesgesetzes wird in seiner<br />
Begründung deutlich: „Entscheidend ist, dass<br />
der relevante Inhalt einer Seite barrierefrei<br />
wahrnehmbar ist.“ Wie genau das zu erreichen<br />
ist, regeln insgesamt 28 Anforderungen<br />
der BITV mit jeweils näher spezifizierten Bedingungen.<br />
Der Sinn der Barrierefreiheit wird bei grafischen<br />
Programmoberflächen, zu denen auch<br />
WWW-Seiten zählen, darin gesehen, dass<br />
zum Beispiel blinde Personen sich die Inhalte<br />
kohärent und vollständig vorlesen lassen können.<br />
Für den Internetauftritt der Universität <strong>Heidelberg</strong><br />
bedeutet diese Verpflichtung auf einen<br />
barrierefreien Internetauftritt die Entwicklung<br />
neuer Vorlageseiten. Die wesentlichen<br />
technischen Anforderungen, nämlich die<br />
Verwendung von Cascading Stylesheets<br />
(CSS) oder der weitestgehende Verzicht auf<br />
Layout-Tabellen, werden zusammen mit anderen<br />
Vorgaben von diesen neuen Vorlageseiten<br />
berücksichtigt.<br />
24
URZ BN 2005-2/3<br />
Vorlagen für barrierefreie Internetseiten<br />
Das Prinzip von CSS<br />
Gedacht ist CSS für ein präziseres Layout<br />
durch:<br />
• Trennung von Inhalt und Layout,<br />
• erweiterte typographische Möglichkeiten,<br />
• pixelgenaue Platzierung von definierten Bereichen,<br />
• globale Festlegung von Layout-Eigenschaften,<br />
• steuerbares Layout für Ausgabeart (Bildschirm,<br />
Druck ...),<br />
• (theoretisch) einfachen Layoutwechsel.<br />
Sämtliche Informationen zur Typographie<br />
(Schriftart, -größe, -schnitt usw.) sowie Platzierungen<br />
von Grafikelementen werden in einer<br />
CSS-Datei hinterlegt, um dann in die<br />
HTML-Seiten eingebunden zu werden. Das<br />
bedeutet für den Seitenaufbau, dass die<br />
Grundstruktur der Seite im Prinzip durch eine<br />
einzige CSS-Datei vorgegeben ist und die lesbaren<br />
Inhalte mit den Grafikelementen, etwa<br />
für den „gelben Rahmen“, im HTML-Quellcode<br />
hinterlegt sind.<br />
Diese Art der technischen Seitengestaltung<br />
wird von der BITV angemahnt, weil sie bestimmten<br />
Ausgabegeräten (Screenreader,<br />
Braille-Tastaturen) die Inhalte besser zugänglich<br />
macht.<br />
Die Seitenvorlagen<br />
Für verschiedene Seitentypen existieren Vorlagen<br />
(http://www.uni-heidelberg.de/intern/<br />
www/vorlagen/), die sowohl eine fixierte als<br />
auch eine variable Fensterbreite für die Wiedergabe<br />
der Inhalte erlauben. Der Blick in den<br />
Quellcode der Vorlagen gibt preis, dass der<br />
„gelbe Rahmen“ nicht mehr über Tabellen<br />
aufgebaut wird, sondern dass CSS-Angaben<br />
diese Aufgabe übernehmen und jedem Grafikelement<br />
seinen Platz auf der Seite zuweisen.<br />
Das entschlackt die Seiten von vermeidbaren<br />
HTML-Tags und räumt den Quellcode<br />
ordentlich auf.<br />
Beispiele für die Arbeit mit CSS<br />
Wie die Seiten in ihren Grundzügen dargestellt<br />
werden, legt CSS ein für allemal fest. Hier sind die<br />
Vorgaben für einen weißen Hintergrund und nahtlose<br />
Platzierung der Inhalte am Rand des Browserfenster<br />
hinterlegt.<br />
Die unterschiedliche Interpretation von CSS<br />
durch verschiedene Browsermodelle und -generationen<br />
macht die Platzierung einer Kopfleiste<br />
variabler Breite, in die Grafikelemente eingebettet<br />
werden, zu einer Herausforderung.<br />
25
Vorlagen für barrierefreie Internetseiten URZ BN 2005-2/3<br />
Die Druckausgabe<br />
Spätestens beim Versuch, die „alten“ Uniseiten<br />
auszudrucken, schlagen die unterschiedlichen<br />
Verhaltensweisen von Internet<br />
Explorer (IE), Mozilla und Co. zu, und sie<br />
drucken entweder mit großzügigem leeren<br />
Rand oder blähen die Schriftgröße auf und<br />
schneiden dafür den Text ab. Mit CSS kann<br />
der Kampf um die nun wirklich passgenaue<br />
Seite auch für den Drucker gewonnen werden.<br />
Die neueren Browsergenerationen schlagen<br />
sich ganz auf die Seite der Programmierer, die<br />
in eigenen CSS-Dateien die Druckeigenschaften<br />
der Seiten genau festgelegt haben.<br />
Die Browser<br />
Doch Vorsicht: Bei aller Vielfalt der Browser<br />
mit Herz für Stylesheets haben sie die Kinderkrankheiten<br />
ihrer Vorgängerversionen von<br />
Mitte der 90er wieder aufleben lassen. Die<br />
Stylesheets und das HTML mögen zwar korrekt,<br />
also gültig im Sinne des W3C-Konsortiums,<br />
ausformuliert sein. Was die Browser<br />
daraus machen, muss dafür noch lange nicht<br />
im Sinne der Web-Autoren sein. Das lästige<br />
Testen der Seiten und ihrer Stylesheets frisst<br />
auch hier wertvolle Entwicklerzeit. Im Prinzip<br />
gehört jede Änderung auf Windows, Macintosh<br />
und Linux auf den Prüfstand – und das<br />
für Mozilla, IE, Opera, Safari und Konqueror.<br />
Alle Browser lassen sich dennoch nicht unter<br />
diesen einen Hut bringen. Angegraute Versionen<br />
wie Netscape 4 verabschieden sich, wenn<br />
es darum geht, mit CSS2 den neueren Standard<br />
der Stylesheets zu verstehen. Da hilft nur<br />
der saubere Schnitt und ein Trick, um unliebsame<br />
Überraschungen bei solchen Browsern<br />
zu umgehen.<br />
Die Stylesheets werden so eingebunden,<br />
dass sie erst gar nicht von den verdienten<br />
Arbeitspferden des frühen WWW-Zeitalters<br />
erkannt werden. Das Ergebnis sieht dann<br />
zwar nicht besonders schön aus (http://<br />
www.uni-heidelberg.de/intern/barrierefrei/<br />
stylesheets1.html), aber beliebig über den<br />
Bildschirm verteilte Grafiken und sich überschneidende<br />
Textabschnitte fördern auch<br />
nicht die Lesbarkeit.<br />
Die meiste Zeit steckt also in der Entwicklung<br />
ansehnlicher Vorlagen. Für aufwändige Layout-Unikate<br />
wird es dann eng. Umgekehrt<br />
zahlt sich die Vorarbeit später aus, wenn es<br />
darum geht, den eigenen Internetauftritt in<br />
diese barrierefreie Form zu gießen. Der abgespeckte<br />
und zwangsläufig „sauber“ formulierte<br />
HTML-Quellcode macht es bei Serienproduktion<br />
einfach, Texte und Grafiken aus den<br />
alten Seiten zu übernehmen und in die neuen<br />
einzupassen. Wer seine eigenen Stylesheets<br />
komplett neu entwerfen will, darf also rechnen:<br />
Ab wie viel Hundert Seiten lohnt sich der<br />
Spaß<br />
Die Vorlagen für die Uniseiten und ihre Stylesheets<br />
geben auf jeden Fall eine günstige Ausgangsposition,<br />
um daraus die Vorstellungen<br />
eines Layouts mit eigener Note umzusetzen.<br />
Der Blick auf die Dokumentation kann helfen:<br />
http://www.uni-heidelberg.de/intern/www/<br />
vorlagen/index.html<br />
http://www.uni-heidelberg.de/intern/<br />
barrierefrei/stylesheets.html<br />
Wer wissen will, wie die Stylesheets den Seitenaufbau<br />
genau festlegen, kann einen Blick<br />
auf ihre farbig unterlegte Dokumentation werfen:<br />
http://www.uni-heidelberg.de/intern/<br />
barrierefrei/stylesheets2.html<br />
http://www.uni-heidelberg.de/intern/<br />
barrierefrei/stylesheets3c.html<br />
http://www.uni-heidelberg.de/intern/<br />
barrierefrei/stylesheets3a.html<br />
http://www.uni-heidelberg.de/intern/<br />
barrierefrei/stylesheets3.html<br />
http://www.uni-heidelberg.de/intern/<br />
barrierefrei/stylesheets4.html<br />
26
URZ BN 2005-2/3<br />
Vorlagen für barrierefreie Internetseiten<br />
Tastatur-Kürzel<br />
Für Ungeduldige, die den Mausfinger lieber<br />
auf der Tastatur haben, wurden so genannte<br />
Accesskeys untergebracht. Die Taste [alt] in<br />
Verbindung mit einer Zahl zwischen 0 und 6<br />
führt direkt zu den zuvor eingetragenen Zielen:<br />
[alt] + [0] zur Startseite der Universität,<br />
[alt] + [1] zur Startseite der Einrichtung (z.B.<br />
Fakultät), [alt] + [2] zur Startseite der Untereinheit<br />
(z.B. Institut), [alt] + [3] zur Volltextsuche,<br />
[alt] + [4] zur Kontaktseite, [alt] + [5]<br />
zum Sprachwechsel (englisch oder deutsch)<br />
und [alt] + [6] zum eigentlichen Beginn des<br />
Seiteninhalts. Doch auch hier haben die Programmierer<br />
aus Redmont eine eigene Note<br />
untergebracht. Der Internet Explorer wartet<br />
bei den Accesskeys erst auf eine Bestätigung<br />
per Return-Taste, bevor er aktiv wird.<br />
Beispiele, Anleitungen,<br />
Prüfprogramme<br />
Was mit CSS machbar ist, stellt http://<br />
www.csszengarden.com vor. Als Nachschlagewerk<br />
auf die Schnelle zahlt sich auch hier<br />
selfhtml von Stefan Münz aus (http://<br />
www.selfhtml.org). Wer wissen will, ob die<br />
eigenen Seiten im technischen Sinne korrekt<br />
sind, kann ihren HTML-Quellcode im Validator<br />
von W3C prüfen lassen:<br />
http://validator.w3.org<br />
Den gibt es natürlich auch für die Stylesheets<br />
selbst:<br />
http://jigsaw.w3.org/css-validator/<br />
validator-uri.html<br />
Die ausführlichste Referenz zu Stylesheets<br />
bieten natürlich die Tiefen des Internets:<br />
http://www.w3.org/Style/CSS/learning<br />
Wer in aller Ruhe (fast) alles über Stylesheets<br />
und die Fallstricke der verschiednen Browser<br />
erfahren möchte, ohne dabei in der typischen<br />
Körperhaltung des Büroarbeiters vor dem PC-<br />
Bildschirm zu verharren, der kann auf das<br />
Buch Cascading Stylesheets von Dan Shafer<br />
und Kevin Yank, am besten in seiner aktuellen<br />
Auflage, zurückgreifen. (Die aktuelle<br />
Auflage kann unter der Signatur II 0402 im<br />
Infoservice eingesehen werden – Red.)<br />
Beispiel für die Einbettung von Stylesheets<br />
Stylesheets lassen sich auch einfacher in eine HTML-Seite einbetten. Doch wenn vermieden werden<br />
soll, dass alte Browser, die CSS nur teilweise verstehen, die Darstellung komplett verhunzen,<br />
können sie so ausgetrickst werden. Beim Ausdrucken solcher Seiten greifen die extra dafür vorgesehenen<br />
Stylesheets. Sperrige Navigationselemente lassen diese gleich außen vor und vergeben<br />
deutlich mehr Platz für die eigentlichen Inhalte.<br />
27
Internetseiten mit Templates statt Frames URZ BN 2005-2/3<br />
Internetseiten<br />
mit Templates statt Frames<br />
Arno Spieth 15.7.05<br />
Frames sind eine schöne Sache. Da kann man<br />
jeden fragen, der gerade beginnt, Internetseiten<br />
zu produzieren. Bei den Lesern ist die<br />
Meinung darüber schon sehr viel negativer.<br />
Druckausgaben verschwenden Papier oder<br />
kommen nur unvollständig an. Das Versenden<br />
von Links funktioniert nicht, man kann auf<br />
keine inneren Seiten linken und barrierefrei<br />
sind sie eigentlich auch nicht.<br />
Lediglich bestimmte Autoren scheinen einen<br />
Narren an Frames gefressen zu haben. Ein<br />
wichtiger kommerzieller Aspekt, nämlich<br />
dass jeder Benutzer nur über die Einstiegsseite<br />
zur eigentlichen Information gelangt, sollte<br />
im universitären Bereich keine große Rolle<br />
spielen. Nein, die Autoren haben anderes im<br />
Sinne. Das Stichwort lautet Corporate Design.<br />
Unabhängig davon, ob die Seiten so aussehen,<br />
wie sie laut Anregung des Rektors aussehen<br />
sollen, sollen sie doch gleich aussehen. Internetseiten,<br />
die bei jedem Klick unterschiedlich<br />
aussehen, das weiß jeder Anfänger, sind hässlich.<br />
Andererseits ist man geneigt, besonders wenn<br />
einem die Materie nicht so liegt, sich die Arbeit<br />
so einfach wie möglich zu machen. Das<br />
bedeutet, dass die Seiten mit jedem geeigneten<br />
oder ungeeigneten Anwendungsprogramm<br />
erstellbar sein sollen. Dann wird die<br />
Seite in den fertigen Frame eingehängt und alles<br />
sieht perfekt aus.<br />
Will man die Vorteile der Frame-Seite, ohne<br />
aber Frames zu benutzen, dann könnte man<br />
sich der Sache nähern, indem man eine Vorlagenseite<br />
entwirft, in die dann der Text eingefügt<br />
werden kann. Dies macht hinsichtlich der<br />
Anwendungsprogramme keine großen Probleme,<br />
zumindest wenn es sich um geeignete<br />
HTML-Editoren handelt. Von Netscape über<br />
Microsoft bis Dreamweaver kann die Datei<br />
eingelesen und weiterbearbeitet werden, abgesehen<br />
von irgendwelchen relativen Links,<br />
die im Idealfall nicht angezeigt werden, im<br />
schlimmsten Fall vom Anwendungsprogramm<br />
beim Abspeichern uminterpretiert<br />
werden. Auch mit einem HTML- oder Text-<br />
Editor lässt sich diese Seite bearbeiten. Es besteht<br />
aber die Gefahr, dass erstens vom Autor<br />
der Seite oder vom Anwendungsprogramm<br />
Änderungen am Layout vorgenommen werden.<br />
Zweitens: Die Kompliziertheit der Seite<br />
kann schon mal den einen oder anderen Autoren<br />
verwirren, besonders Benutzer von Text-<br />
Editoren bekommen hier leicht Probleme.<br />
Drittens: Wenn sich im Layout später etwas<br />
ändert, müssen alle Seiten manuell bearbeitet<br />
werden.<br />
Im Rechenzentrum haben wir deshalb diese<br />
Technik weiterentwickelt. Wir bieten unseren<br />
Autoren nicht Vorlagenseiten an, sondern<br />
Vorlagen in Form von Templates. Voraussetzung,<br />
damit das dann später funktioniert, ist<br />
ein WWW-Server, der dynamische Seiten erstellen<br />
kann, also PHP- oder SSI-fähig ist. Im<br />
Folgenden beschränke ich mich auf SSI (Server<br />
Side Includes).<br />
Was ist das Besondere bei der Template-<br />
Technik Grob gesagt, erstellt jemand, der<br />
sich damit auskennt, verschiedene Dateien,<br />
die Textbausteine enthalten und eine Datei,<br />
die das Template, also ein Gerüst, enthält. Das<br />
Template sollte eine valide HTML-Seite sein.<br />
Die Textbausteine werden dann beim Aufruf<br />
der HTML-Seite vom Server im Fluge in das<br />
Gerüst des Templates integriert. Das Resultat<br />
ist wiederum eine valide HTML-Datei, nur<br />
bedeutend größer, die dann an den Browser<br />
geliefert wird. Nebenbei bemerkt, können die<br />
Dateien mit den Textbausteinen so konfiguriert<br />
werden, dass sie ebenfalls Textbausteine<br />
enthalten können.<br />
28
URZ BN 2005-2/3<br />
Internetseiten mit Templates statt Frames<br />
Schematische Darstellung der Template-Technik<br />
29
Internetseiten mit Templates statt Frames URZ BN 2005-2/3<br />
Vorgehensweise sr<br />
Nach der Erstellung des Templates (siehe<br />
rechte Hälfte der Abbildung auf der vorhergehenden<br />
Seite) und der Textbausteine (siehe<br />
linke Hälfte der Abbildung auf der vorhergehenden<br />
Seite) werden den Autoren nur leere<br />
Templates, also ohne Seiteninhalt zur Verfügung<br />
gestellt. Ein Zugriff auf die Textbausteine<br />
ist ihnen verwehrt.<br />
Nachdem die Autoren den Seiteninhalt und<br />
eventuell individuelle Rahmeninformationen<br />
(z. B. Seitenbearbeiter, Titel) hinzugefügt haben,<br />
werden die Templates dem WWW-Server<br />
zur Verfügung gestellt. Wird ein Template<br />
aufgerufen, liest der Server vor der Auslieferung<br />
den Text und fügt an der Stelle<br />
#include Header|Layout|Footer<br />
den richtigen Textbaustein im Fluge ein und<br />
reicht den kompletten Text an den Browser<br />
weiter.<br />
Änderungen am Seiteninhalt sind natürlich jederzeit<br />
möglich. Dazu kann das bearbeitete<br />
Template einfach weiterbearbeitet werden.<br />
Änderungen an den allgemeinen Textbausteinen<br />
sind ebenfalls jederzeit möglich. Bei der<br />
Auslieferung ist der Rahmen dann eben beispielsweise<br />
rot statt gelb. Bei Anwendung von<br />
CSS sind auch sehr drastische Layout-Änderungen<br />
realisierbar. Vgl. dazu den Beitrag von<br />
Andreas Heisel auf Seite 24.<br />
Beispiel einer Vorlage<br />
mit Uni-Layout<br />
Ein konkretes Beispiel mit Uni-Layout finden<br />
Sie im Internet:<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Dok/<br />
Benutzernachrichten/BN052/leerseite.shtml<br />
Wenn diese Seite in einem Wysiwyg-Programm<br />
geöffnet wird, dann werden die relativen<br />
Links entweder in absolute umgewandelt<br />
oder nicht angezeigt, weil sie nicht gefunden<br />
werden. In einem HTML-Editor sieht man<br />
den Rahmen sowieso nicht, doch man stört<br />
sich an der Länge des Textes.<br />
In der Abbildung auf der vorhergehenden Seite<br />
sind die Zeilen, die der Autor sowieso nicht<br />
ändern würde bzw. sollte, ausgeschnitten und<br />
durch Includes ersetzt.<br />
Der neue Text ist jetzt valides HTML und<br />
kann mit einem Anwendungsprogramm bearbeitet<br />
werden.<br />
Die Teilstücke sollten an einer zentrale Stelle<br />
stehen. Layoutänderungen an allen Texten<br />
lassen sich dann einfach dadurch realisieren,<br />
dass Sie die folgenden Dateien, die ja für alle<br />
Template-Dateien gleich sind, modifizieren.<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Dok/<br />
Benutzernachrichten/BN052/t1.shtml<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Dok/<br />
Benutzernachrichten/BN052/t2.shtml<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Dok/<br />
Benutzernachrichten/BN052/t3.shtml<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Dok/<br />
Benutzernachrichten/BN052/t4.shtml<br />
Zur Illustration des Unterschieds zwischen<br />
der Darstellung eines interpetierenden und eines<br />
nicht interpretierenden Servers vgl. die<br />
Screenshots 1 und 2 auf der folgenden Seite.<br />
Resumee<br />
Alle Vorteile, die Frames bieten, können so<br />
realisiert werden. Alle Nachteile werden vermieden.<br />
Der Leser bekommt einzelne Seiten,<br />
die trotzdem immer das gleiche Layout besitzen,<br />
auf die man linken und die man weiterempfehlen<br />
kann.<br />
Falls Sie Fragen zu dieser Technik haben,<br />
dann wenden Sie sich bitte an den Web-<br />
Redakteur des Rechenzentrums:<br />
arno.spieth@urz.uni-heidelberg.de<br />
30
URZ BN 2005-2/3<br />
Internetseiten mit Templates statt Frames<br />
Template mit Uni-Layout<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Dok/Benutzernachrichten/BN052/template.shtml<br />
Screenshot 1: Der Server interpretiert.<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Dok/Benutzernachrichten/BN052/template.html<br />
Screenshot 2: Der Server interpretiert nicht.<br />
31
Eine XML-Anwendung URZ BN 2005-2/3<br />
Eine XML-Anwendung<br />
Andreas Heisel 15.7.05<br />
Als Auszeichnungssprache für Textdokumente<br />
bietet XML einiges. Erst einmal mithilfe<br />
der Extensible Markup Language markiert,<br />
können Inhalte nicht nur mit einer Struktur<br />
versehen werden, die Programme weiter verarbeiten.<br />
Sie sind zudem auch immer noch für<br />
Menschen lesbar, sofern man sich an die Ansicht<br />
von anderen Auszeichnungssprachen<br />
wie HTML erst einmal gewöhnt hat.<br />
Das Schema, das XML für die Kennzeichnung<br />
der Texte verwendet, ist tatsächlich von<br />
HTML bekannt: Bestimmte Inhalte werden<br />
mit Tags versehen und erhalten so eine Bedeutung,<br />
die Software zur Weiterverarbeitung<br />
nutzen kann, um etwa für die Darstellung eines<br />
Namens den Nachnamen fett zu setzen,<br />
den Vornamen in der Grundschrift zu halten<br />
und akademische Titel, soweit im ursprünglichen<br />
XML-Quelldokument eingetragen, bei<br />
Bedarf auch noch anzuzeigen.<br />
Diese Eigenschaften machen sich an der Universität<br />
<strong>Heidelberg</strong> Anwendungen zunutze,<br />
die Informationen aus Personal- und Vorlesungsverzeichnis<br />
aus UnivIS weiterverarbeiten<br />
und für eigenständige Informationsübersichten<br />
zusammenstellen. UnivIS erlaubt, teilweise<br />
im „öffentlichen“ Zugang und teilweise<br />
im authentifizierten Bearbeiterzugang für Daten,<br />
die den Bestimmungen des Datenschutzes<br />
unterliegen, einen XML-Export, etwa für das<br />
Vorlesungsverzeichnis. Darin sind alle Informationen<br />
strukturiert enthalten, die für die<br />
Wiedergabe der Vorlesungsankündigungen<br />
relevant sind.<br />
Für die Vorlesung „Die ägyptische Götterwelt“<br />
beispielsweise werden der Titel der<br />
Lehrveranstaltung, das anbietende Seminar,<br />
Orts- und Zeitangaben sowie Dozenten im<br />
XML-Export ausgegeben. Das sind aber nur<br />
die ansonsten in der üblichen Darstellung von<br />
UnivIS angezeigten Informationen.<br />
In XML-Prosa hat die „Ägyptische Götterwelt“<br />
eine id-Nummer, ist vom Typ „ue“ und<br />
weist Referenzen auf den Hörsaal und den<br />
oder die Dozenten auf. Was sich hinter den<br />
Referenzschlüsseln als Klartext verbirgt, ist<br />
an anderer Stelle im vollständigen XML-Dokument<br />
hinterlegt.<br />
Was sonst noch bei der Eingabe hinterlegt<br />
wurde, nämlich das letzte Änderungsdatum,<br />
ein englischer Veranstaltungstitel oder die<br />
Sprechstunden der Dozenten (über die Referenz<br />
zu dem Personeneintrag im XML-Dokument)<br />
ist ebenfalls zusammengefasst. Das gibt<br />
UnivIS in seiner eigenen Programmoberfläche<br />
sonst nur nach zielgerichtetem Herumklicken<br />
preis.<br />
Wie also all diese Informationen, die in UnivIS<br />
hinterlegt, aber darüber nur schwer zu entdecken<br />
sind, sinnvoll in eigenen Übersichten<br />
zusammentragen<br />
Will man nun Sprechstunden der Dozenten eines<br />
Instituts auf einem Blick, ein rein englischsprachiges<br />
Vorlesungsverzeichnis für<br />
einzelne Fächer und eine chronologische Zusammenstellung<br />
der zuletzt aktualisierten<br />
Vorlesungsankündigungen erhalten, bleibt bei<br />
der starren Programmoberfäche von UnivIS<br />
nur der Weg über den XML-Export.<br />
Reine XML-Daten sind für solche Zusammenstellungen<br />
nicht geeignet. Sie geben aber<br />
über eine XSL-Transformation (XSLT) den<br />
Weg frei, die Quelldaten beliebig in HTML<br />
einzubetten und so das gewünschte Ziel zu erreichen.<br />
Die Bezeichnung Transformation ist<br />
für XSLT eine sprachliche Untertreibung. In<br />
Wirklichkeit gibt diese Transformation alles<br />
das zur Hand, was eine vollständige Programmiersprache<br />
ausmacht. Wenn also mit einer<br />
vorproduzierten XSL-Transformation eine<br />
XML-Quelle weiterverarbeitet wird, kommen<br />
in diesem Augenblick alle zuvor programmierten<br />
Verarbeitungsschritte zum Tragen.<br />
32
URZ BN 2005-2/3<br />
Eine XML-Anwendung<br />
Für ein englischsprachiges Vorlesungsverzeichnis<br />
sind die Anforderungen an eine<br />
Transformation recht eindeutig formulierbar:<br />
Sie soll nur dann eine Lehrveranstaltung dort<br />
aufführen, wenn die dazu vorgesehenen Eingabefelder<br />
in UnivIS mit Inhalten versehen<br />
wurden. Wie die Ausgabe des englischsprachigen<br />
Titels, die Übersetzung der Wochentage<br />
bei den Zeitangaben und der mitgelieferte<br />
Link auf den UnivIS-Belegungsplan des Hörsaals<br />
umzusetzen sind, hängt von der Platzierung<br />
der Transformationsvorschriften innerhalb<br />
von HTML-Tags ab, welche das Gerüst<br />
des Ausgabedokuments aufbauen. Das ist aus<br />
programmiertechnischer Sicht ein wenig so,<br />
als wollte man dynamische Datenbankabfragen<br />
in eine HTML-Seite einbinden.<br />
Der Ausschnitt aus der Transformation für ein<br />
englischsprachiges Vorlesungsverzeichnis<br />
am Ende dieses Beitrags zeigt das Zusammenspiel<br />
von HTML-Tags und XSLT-Vorschriften.<br />
Zunächst wird abgefragt, ob das Feld für<br />
den englischen Vorlesungstitel bei der Eingabe<br />
genutzt wurde. Dann folgt die Beschränkung<br />
auf all die Vorlesungen, die zu einem<br />
festgelegten UnivIS-Kapitel gehören. Sie<br />
werden entsprechend der Reihenfolge, in der<br />
die Bearbeiter sie zuvor angelegt haben, sortiert.<br />
Der Rest der Transformation ist von sol-<br />
So sieht der XML-Export aus dem Vorlesungsverzeichnis in Auszügen aus. Manche Daten sind darin<br />
direkt enthalten, auf andere, wie Raum und Dozent, wird an andere Stelle in der XML-Ausgabe verwiesen.<br />
33
Eine XML-Anwendung URZ BN 2005-2/3<br />
chen übergeordneten Parametern wie Reihenfolge<br />
und Kapitelüberschrift unabhängig und<br />
kann daher in davon unabhängigen Verarbeitungsvorschriften<br />
untergebracht werden, ähnlich<br />
wie durch den Aufruf einer Unterroutine.<br />
Wer von XLST Anweisungen für das Handling<br />
numerischer Daten erwartet, wird schnell<br />
enttäuscht. Bis auf wenige numerische Befehle,<br />
etwa zum Formatieren von Zahlen und einigen<br />
weiteren rudimentären Verarbeitungsanweisungen,<br />
ist es ganz auf die Manipulation<br />
von Texten, also strings, ausgerichtet. Das<br />
verwundert nicht, schließlich ist XML, das<br />
damit weiterverarbeitet wird, in erster Linie<br />
eine Meta-Auszeichnung von Text.<br />
Was jetzt noch fehlt, ist eine Software, die die<br />
XML-Quelle ausliest, sie nach den XSLT-<br />
Vorschriften verarbeitet und an ein Ausgabedokument<br />
weiterreicht – ein Parser. Für die<br />
<strong>Heidelberg</strong>er UnivIS-Erweiterungen wird das<br />
Programm „saxon“ verwendet.<br />
Das Ergebnis der Transformationen ist im Internet<br />
zu sehen. Für die Dozentensprechstunden:<br />
http://www.uni-heidelberg.de/<br />
studium/vorlesungen/sprechstunden etc.<br />
Für die ersten englischsprachigen Vorlesungsankündigungen:<br />
http://www.uni-heidelberg.de/courses/<br />
announcements.html etc.<br />
Dieser Auszug aus einer XML-Transformation macht deutlich, wie die Transformationsanweisungen<br />
zu HTML-Tags in Beziehung stehen. Das Ergebnis solcher einer Transformation einer XML-Quelle<br />
ist eine HTML-Seite.<br />
34
Software<br />
Rechenzentrum<br />
SuSE LINUX Professional 9.3 in der<br />
Softwareverteilung<br />
Joachim Lammarsch 13.4.05<br />
Anfang April war es wieder soweit. Die Firma<br />
Novell kündigte die Version 9.3 von SuSE LI-<br />
NUX an. Optisch bietet die Verteilung nicht<br />
viel Neues, es sind jedoch die meisten Komponenten<br />
durch neuere Versionen ersetzt worden.<br />
Mit KDE 3.4 und Gnome 2.10 ist die jeweils<br />
aktuellste Version enthalten. Die Version<br />
9.3 stellt jedoch eine verbesserte Hardware-Integration<br />
bereit, besonders wurde die<br />
Hotplug- und USB-Software erweitert. Die<br />
verbesserte ACPI- und Suspend-to-Disk-Unterstützung<br />
ist besonders für Notebook-Besitzer<br />
interessant.<br />
Die wichtigsten Programme in der Verteilung<br />
sind:<br />
Systemkomponenten: GCC 3.3.5, glibc<br />
2.3.4, Kernel 2.6.11.4, X.Org 6.8.2, KDE 3.4,<br />
Gnome 2.10, XEN 2.0 (Visualisierung)<br />
E-Mail: Evolution 2.2, KMail 1.8, Thunderbird<br />
1.0<br />
Webbrowser: Firefox 1.0.4, Konqueror 3.4,<br />
Mozilla<br />
Chat: Gaim 0.3.4, Kopete 3.4<br />
VoIP: Linphone 1.0<br />
Büro-Software: Open-Office 2.0<br />
Grafik: Gimp 2.2<br />
Multimedia: K3B 0.11<br />
Sicherheit: AntiVir 2.1, SpamAssassin 3.0,<br />
SuSE Firewall 3.3<br />
Datenbanken: MySQL 4.1.9, PostgreSQL<br />
8.0.1<br />
Entwicklungswerkzeuge: Eclipse 3.0.1,<br />
KDevelop 3.2, Mono 1.1.4<br />
Server: Samba 3.0.12, Apache 2.0, DNS 9.3,<br />
DHCP 3.0<br />
Spätestens beim Start eines MP3-Players<br />
stellt man fest, dass SuSE LINUX diese Komponenten<br />
nicht mehr installiert hat (sie sind<br />
auch nicht mehr in der Verteilung enthalten).<br />
Wie die anderen Distributoren hat Novell aus<br />
Lizenzgründen keinen MP3-Decoder mehr<br />
hinzugefügt. Im Gegensatz zu RedHat sind<br />
die benötigten Pakete als Multimedia-Option-<br />
Packs via YOU YaST (Online-Update) verfügbar.<br />
Angehörige der Universität können SuSE 9.3<br />
für die Dauer von drei Tagen im Infoservice<br />
ausleihen. Das Paket enthält fünf CDs, zwei<br />
DVDs, Handbuch für Anwender und Administratoren.<br />
Man muss beachten, dass auf den<br />
CDs nicht alle Software vorhanden ist, die<br />
sich auf den DVDs befindet. Die Installation<br />
für AMD64 ist nur auf der DVD vorhanden.<br />
35
Linux: Fedora 4, Mandriva 2005, Ubuntu 5.04 URZ BN 2005-2/3<br />
Linux: Fedora 4, Mandriva 2005,<br />
Ubuntu 5.04<br />
Joachim Lammarsch 29.7.05<br />
Obwohl die vom URZ präferierte Linux-Verteilung<br />
von der Firma SuSE (zur Zeit aktuell<br />
SuSE Linux 9.3) bezogen und an die Angehörigen<br />
der Universität verteilt wird, kann es<br />
Gründe geben, eine andere Verteilung zu verwenden.<br />
Um auch diese Sonderwünsche zu<br />
erfüllen, steht jeweils eine Version von Fedora<br />
4 und Mandriva 2005 (ehemals Mandrake<br />
10.2) auf einer DVD bzw. Ubuntu 5.04 auf einer<br />
CD bereit. Dies sind die zur Zeit aktuellen<br />
Verteilungen. Sie können nach Rücksprache<br />
in der Linux-Spezialberatung<br />
Donnerstags 15-17 Uhr<br />
URZ, Raum 115<br />
Telefon: 54-4540<br />
ausgeliehen werden. Dieser Service ist für<br />
diejenigen gedacht, die keine adäquate Netzanbindung<br />
haben und daher die Software<br />
nicht übers Netz herunterladen können.<br />
Linux: KNOPPIX 3.8.2 ausleihbar<br />
Joachim Lammarsch 29.5.05<br />
Auf Benutzerwunsch steht eine CD mit<br />
KNOPPIX 3.8.2 im Infoservice, Raum 015<br />
zum Ausleihen zur Verfügung. Die Ausleihfrist<br />
beträgt drei Tage.<br />
KNOPPIX ist eine komplett von CD lauffähige<br />
Zusammenstellung von GNU-/Linux-Software<br />
mit automatischer Hardwareerkennung<br />
und Unterstützung für viele Grafikkarten,<br />
Soundkarten, SCSI- und USB-Geräte und<br />
sonstige Peripherie.<br />
KNOPPIX kann als Linux-Demo und Rescue-<br />
System angepasst und eingesetzt werden. Damit<br />
kann bequem bei Notebooks getestet werden,<br />
ob Linux installiert werden kann, oder<br />
KNOPPIX kann zur Reparatur eingesetzt<br />
werden – selbst Windows-Betriebssysteme<br />
kann man damit duplizieren.<br />
Die Version 3.8.2 beseitigt einige Fehler und<br />
es wird der Kernel 2.6.11 eingesetzt. Da die<br />
KNOPPIX-Verteilung oft erneuert wird, wird<br />
das URZ nur bei wesentlichen Änderungen<br />
eine neue CD auflegen. Die aktuellste Version<br />
ist unter http://www.knopper.net/knoppix als<br />
ISO-Image verfügbar – und kann problemlos<br />
selbst auf CD gebrannt werden. Falls man Unterstützung<br />
benötigt, kann man sich an die Linux-Spezialberatung<br />
wenden.<br />
36
URZ BN 2005-2/3 Linux: Adobe Reader 7<br />
Linux: Adobe Reader 7<br />
Joachim Lammarsch /<br />
Markus Skowronek 15.4.05<br />
Nach langen Jahren der Abstinenz hat die Firma<br />
Adobe eine neue Version des Adobe Readers<br />
für Linux zur Verfügung gestellt. Die<br />
Version 6 war nur für das Windows- und<br />
Macintosh-Betriebssystem freigegeben worden.<br />
Jedoch ist auch bei der Version 7 Linux<br />
ein wenig stiefmütterlich weggekommen: Es<br />
fehlt noch die E-Book-Unterstützung bzw. die<br />
Sprachausgabe.<br />
Die neue Version ist unter Linux auf den<br />
Rechnern kde01 und kde02 installiert.<br />
Computeralgebra-Software: Matlab 7<br />
Joachim Lammarsch /<br />
Markus Skowronek 15.4.05<br />
Auf den Rechnern kde01, kde02 und<br />
kde03 steht Matlab 7 zur Verfügung.<br />
SPSS auf Terminalserver verfügbar<br />
Dr. Carina Ortseifen 29.6..05<br />
Seit Anfang Juni ist SPSS für Windows mit<br />
der Version 13 und der deutschen Sprachumgebung<br />
auf dem Terminalserver des Universitätsrechenzentrums<br />
<strong>Heidelberg</strong> verfügbar.<br />
Die Terminalserver sind von den Rechnern<br />
des PC-Pool des URZ aus über Start ><br />
Alle Programme > Terminal erreichbar.<br />
Von außerhalb ist der Weg beschrieben<br />
unter:<br />
http://www.urz.uni-heidelberg.de/Software/<br />
Terminalserver/<br />
Zurzeit dürfen 10 Anwender gleichzeitig die<br />
SPSS-Software nutzen bzw. starten. Diese<br />
Zahl kann bei Bedarf auch erhöht werden.<br />
Über die Neuerungen der Version 13 gegenüber<br />
der älteren Version 12 können Sie sich<br />
informieren unter:<br />
http://www.spss.com/de/produkte/base/<br />
13.htm<br />
Auf dem Server von SPSS www.spss.de finden<br />
Sie über Produkte und Lösungen<br />
> SPSS Produktfamilie Informationen<br />
zum SPSS-Programm insgesamt und den einzelnen<br />
Modulen.<br />
Bei speziellen Fragen der Anwendung wenden<br />
Sie sich am URZ entweder an die spezielle<br />
SPSS-Beratung, dienstags und freitags zwischen<br />
9 und 11 Uhr im Raum X002 oder an<br />
Carina Ortseifen, Tel. 06221/54-4541<br />
37
Integrierte Entwicklungsumgebungen für TeX/LaTeX URZ BN 2005-2/3<br />
Integrierte Entwicklungsumgebungen<br />
für TeX/LaTeX<br />
Dr. Klaus Braune, Univ. <strong>Karls</strong>ruhe,<br />
Joachim und Marion Lammarsch, Univ.<br />
<strong>Heidelberg</strong> 27. Juli 2005<br />
1 Einführung<br />
In den letzten Jahren hat der Computer die<br />
Schreibmaschine vollständig abgelöst. Textverarbeitungsprogramme<br />
bieten heute Möglichkeiten,<br />
an die vor einigen Jahren noch<br />
nicht zu denken war, auch wenn sich in manchen<br />
Anleitungen, beispielsweise zum Verfassen<br />
von wissenschaftlichen Arbeiten, immer<br />
noch Empfehlungen wie eineinhalbzeiliger<br />
Zeilenabstand finden. Es wird jedoch häufig<br />
vergessen, dass professioneller Textsatz<br />
die Erfahrung und die Ausbildung eines eigenen<br />
Berufsstandes, des Setzers, erfordert. Von<br />
vielen Textverarbeitungsprogrammen wird<br />
die logische Struktur eines Textes, d.h. die<br />
Gliederung nach inhaltlichen Gesichtspunkten<br />
in Kapiteln, Abschnitte und Absätze nicht<br />
wirklich gefordert. Eine wichtige Aufgabe eines<br />
guten Textsatzsystems ist es, Text und<br />
Struktur klar zu trennen und ein passendes<br />
Layout bereitzustellen.<br />
Ein Textsatzsystem, das Autoren den größten<br />
Teil der Layoutaufgaben abnimmt, und ihnen<br />
auf diese Weise die Möglichkeit gibt, sich<br />
mehr auf den Inhalt des Textes zu konzentrieren,<br />
ist LaTeX, genauer die Programme La-<br />
TeX und TeX. TeX ist ein ausgesprochen leistungsfähiger<br />
Textformatierer, der die Arbeit<br />
eines Setzers perfekt nachempfindet. Das Programm<br />
wurde Anfang der 80er Jahre von<br />
Prof. Dr. Donald E. Knuth an der Universität<br />
Stanford, Kalifornien, USA entwickelt und<br />
der Allgemeinheit zur kostenlosen Verwendung<br />
übergeben. Es gilt als eines der fehlerfreiesten<br />
Programme der letzten Jahrzehnte.<br />
Auf ihm aufbauend entstand LaTeX, ein Makropaket<br />
zu TeX. Bei der Erstellung eines<br />
Textes mit Hilfe von LaTeX ist es nicht erforderlich,<br />
sich um Schriftarten, Schriftgrößen<br />
u.ä. zu kümmern, die Struktur des Textes wird<br />
mittels einer XML-/HTML-ähnlichen Syntax<br />
ausgezeichnet. Beispielsweise genügt das<br />
Auszeichnungsmerkmal Kapitel (\chapter)<br />
für eine Textzeile, um eine Kapitelüberschrift<br />
mit entsprechender Schrift, fortlaufender<br />
Nummer, einem Eintrag ins Inhaltsverzeichnis<br />
und einiges mehr zu formatieren. Der<br />
Algorithmus für Zeilen- und Seitenumbruch<br />
ist unübertroffen, ebenso der Formelsatz und<br />
die fremdsprachigen Diakritika einschließlich<br />
des Schreibens von rechts nach links und von<br />
oben nach unten im chinesischen Stil.<br />
Um mit dem Makropaket LaTeX zu arbeiten,<br />
muss man nicht alle Befehle, speziell alle<br />
Feinheiten der Syntax, beherrschen. Auch das<br />
früher übliche LaTeX-Buch neben der Computertastatur<br />
ist nicht mehr notwendig. Diese<br />
Funktion haben heute die immer besser werdenden<br />
Entwicklungsumgebungen übernommen.<br />
Es lohnt sich über den Tellerrand von<br />
Office bzw. Open-Office-Produkten hinauszuschauen<br />
– es sollte sich lohnen.<br />
2 Entwicklungsumgebungen<br />
Integrierte Entwicklungsumgebungen (IDE:<br />
Integrated Development Environment) unterstützen<br />
den Autor beim Erstellen und Setzen<br />
seines Textes mit LaTeX oder TeX. Für fast<br />
alle Betriebssysteme stehen IDEs zur Verfügung.<br />
Wir beschränken uns hier auf drei:<br />
• TeXmaker für die Betriebssysteme Linux<br />
und Windows,<br />
• TeXnicCenter für Windows,<br />
• Kile für Linux.<br />
38
URZ BN 2005-2/3<br />
Integrierte Entwicklungsumgebungen für TeX/LaTeX<br />
IDEs für den Macintosh wären sicherlich auch<br />
interessant, wir möchten uns jedoch auf die<br />
obigen beschränken, da sie die zurzeit komfortabelsten<br />
sind und außerdem keine Gebühren<br />
oder sonstige Kosten bei ihrer Verwendung<br />
anfallen.<br />
Generell ist bei allen drei Entwicklungsumgebungen<br />
eine ausgezeichnete LaTeX-Referenz<br />
integriert, mit der die Syntax jedes Befehls<br />
online nachgeschlagen werden kann.<br />
Alle Werkzeuge, die zum Erstellen erforderlich<br />
sind, stehen innerhalb der IDE zur Verfügung.<br />
Vorhanden sind insbesondere tex und<br />
latex zur Formatierung einer TeX- bzw.<br />
LaTeX-Eingabe sowie pdflatex zur Verarbeitung<br />
eines LaTeX-Textes mit PDF-Ausgabe.<br />
Die Ausgabe, standardmäßig ist das<br />
eine DVI-Datei, kann in die unterschiedlichsten<br />
Formate konvertiert werden. Auch zur Erstellung<br />
eines Indexes bzw. einer Bibliografie<br />
sind die entsprechenden Routinen einfach mit<br />
einem Mausklick erreichbar. Die genannten<br />
IDEs gehen davon aus, dass unter Linux ein<br />
teTeX und unter Windows das Paket MikTeX<br />
installiert sind. Diese beiden Softwarepakete<br />
kann man bequem und natürlich kostenlos<br />
vom CTAN-Server von DANTE (deutschsprachige<br />
Anwendervereinigung TEX e.V.)<br />
www.dante.de herunterladen oder auch direkt<br />
vom Server installieren.<br />
Für das Erstellen eines LaTeX-Dokuments<br />
mit einer IDE sind die folgenden Punkte bedeutsam:<br />
• Ein Editor für die Eingabe ist integriert.<br />
• Die Verarbeitung mit LaTeX kann gestartet<br />
werden.<br />
• Die Ausgabe (Log-Datei) wird in einem<br />
Fenster angezeigt und analysiert; man kann<br />
bequem mit einem Mausklick von Fehler zu<br />
Fehler springen.<br />
Sind diese Punkte erfüllt, ist es recht bequem,<br />
ein Dokument zu erstellen, zu bearbeiten und<br />
die Fehler, die bei befehlsgesteuerter Texterstellung<br />
unvermeidlich sind, zu analysieren<br />
und zu beseitigen. Das Betrachten der formatierten<br />
LaTeX-Ausgabe muss ebenso leicht<br />
möglich sein. Entsprechend dem generierten<br />
Ausgabe-Format, wird das entsprechende integrierte<br />
oder externe Programm aufgerufen:<br />
• eine DVI-Datei (device independent) kann<br />
mittels eines DVI-Previewers angesehen<br />
werden,<br />
• bei einer PS-Datei (postscript) wird ein PS-<br />
Viewer, z.B. Ghostview, gestartet, und<br />
• für eine PDF-Datei (portable document format)<br />
wird meist der Acrobat Reader von<br />
Adobe Inc. eingesetzt. Unter einem modernen<br />
Linux wird anstelle des Acrobat Readers<br />
oft das Programm KPDF verwendet<br />
(automatisch bei Verwendung der KDE-<br />
Oberfläche), welches schneller und handlicher<br />
ist als die neue Version 7 des Acrobat<br />
Readers.<br />
Der in der IDE integrierte Editor bietet jegliche<br />
Unterstützung, die man heute erwarten<br />
kann:<br />
• Befehlskennzeichnung,<br />
• Rechtschreibprüfung in unterschiedlichen<br />
Sprachen,<br />
• dynamischer Zeilenumbruch,<br />
• unbegrenztes Zurücknehmen und Wiederholen<br />
des letzten Befehls sowie der Sprung<br />
zur letzten Änderung,<br />
• Verwendung von Lesezeichen,<br />
• inkrementelle Suche (sowohl vorwärts als<br />
auch rückwärts).<br />
Darüber hinaus ist alles vorhanden, was man<br />
sich bei einem komfortablen Linux- oder<br />
Windows-Editor wünscht. Besonders angenehm<br />
ist die zusätzliche Möglichkeit, Befehlsfolgen<br />
abzuspeichern, und sie dann über<br />
eine Tastenkombination erneut aufzurufen.<br />
39
Integrierte Entwicklungsumgebungen für TeX/LaTeX URZ BN 2005-2/3<br />
Um die Anwendung von LaTeX zu erleichtern,<br />
bieten die IDEs TeXmaker, TeXnicCenter<br />
und Kile umfangreiche Sammlungen von<br />
Symbolen, LaTeX-Befehlen und -Umgebungen<br />
an. Diese müssen nur noch angeklickt<br />
werden, um sie bequem und schnell in den<br />
Text einzufügen. Damit gehört u.a. längeres<br />
Suchen in einem LaTeX-Buch nach dem Befehl<br />
für ein großes griechisches Pi (der Befehl<br />
\Pi ergibt ein ¦) oder einem Aleph (\aleph<br />
ergibt ein @) der Vergangenheit ebenso an,<br />
wie die unterschiedlichsten Befehle für Mengensymbole<br />
und die ganze Fülle von mathematischen<br />
Formel- und Sonderzeichen. Die<br />
IDEs bieten gegliederte Übersichten über viele<br />
Befehle und Umgebungen, beispielsweise<br />
für Referenzen, Aufzählungen, Tabellen, Grafiken<br />
und Quellcode.<br />
Zuerst nur für das Betriebssystem Linux entwickelt,<br />
sind neben dem Quellcode, den man<br />
selbst übersetzen kann, lauffähige Pakete für<br />
die unterschiedlichen Linux-Versionen<br />
(texmaker-1.12.spec) verfügbar. Ferner<br />
sind Versionen für Mac OS X und Windows<br />
vorhanden. Man kann die benötigten<br />
Dateien herunterladen unter<br />
http://www.xm1math.net/texmaker<br />
Die Installation gelingt ohne größere Probleme.<br />
Falls man den Quellcode selbst übersetzen<br />
möchte, sollte man nicht vergessen, darauf<br />
zu achten, dass das Qt toolkit in der Version<br />
3.2 oder neuer installiert ist.<br />
Des Weiteren stehen für diejenigen, die es<br />
noch bequemer möchten, Assistenten bereit,<br />
um beim Aufbau von Tabellen, Arrays, Matrizen<br />
und weiteren Konstrukten zu helfen. Damit<br />
braucht man lediglich noch anzuklicken,<br />
was man möchte, eventuell ein paar Werte<br />
einzutragen, und der LaTeX-Code wird dann<br />
automatisch generiert. Vgl. einige Beispiele<br />
am Ende dieses Beitrags.<br />
3 TeXmaker<br />
TeXmaker ist die Benutzeroberfläche, die zusammen<br />
mit TeXnicCenter am längsten verfügbar<br />
ist. TeXmaker ist außerdem die einzige<br />
Umgebung, die es für verschiedene Betriebssysteme<br />
gleichzeitig gibt.<br />
4 TeXnicCenter<br />
Die IDE TEXnicCenter ist eine spezielle integrierte<br />
Entwicklungsumgebung, um LaTeX-<br />
Dokumente unter Microsoft Windows (Windows<br />
9x/ME, NT, 2000 und XP) und ausschließlich<br />
dort zu erzeugen (eine Portierung<br />
auf andere Betriebssysteme ist nach Aussage<br />
der Entwickler nicht möglich). Hier ist das<br />
Ausgabe-Menü frei konfigurierbar (auf Grund<br />
seiner Konstruktion wären theoretisch unendlich<br />
viele Einträge möglich – nur der Bildschirm<br />
würde beim Aufklappen zu klein), so<br />
sind eigenen Vorstellungen keine Grenzen gesetzt.<br />
40
URZ BN 2005-2/3<br />
Integrierte Entwicklungsumgebungen für TeX/LaTeX<br />
Alle Glanzlichter aufzuzählen ist fast unmöglich,<br />
einiges darf jedoch nicht unerwähnt bleiben.<br />
Bereits am Anfang macht man Bekanntschaft<br />
mit dem Dokument-Assistenten, der einen<br />
schnellen Anfang ermöglicht. LaTeXund<br />
TeX-Befehle werden automatisch vervollständigt,<br />
wobei immer alle möglichen Varianten<br />
im Auswahlmenü angeboten und<br />
durch Maus-Klick ausgewählt werden können.<br />
Umgebungen werden automatisch abgeschlossen.<br />
Der Editor ist voll konfigurierbar, und – als<br />
zusätzliches kleines Bonbon – seine Menü-<br />
Sprache (wie auch die des kompletten TeXnicCenter)<br />
ist Deutsch.<br />
Interessant ist auch die Möglichkeit, eigene<br />
Vorlagen für entsprechende Dokumente vorzuhalten.<br />
Für die Generierung der Ausgabe<br />
kann man gemäß den eigenen Bedürfnissen<br />
Profile anlegen.<br />
5 Kile<br />
Kile ist der Nachfolger von Ktexmaker2, das<br />
wiederum auf TeXmaker fußt. Der Funktionsumfang<br />
hat sich jedoch immens gesteigert.<br />
Man kann Kile als den Rolls Royce unter den<br />
Entwicklungsumgebungen betrachten. Allerdings<br />
muss man die neuesten Versionen (1.7<br />
oder neuer) – aktuell ist die Version 1.8.1 –<br />
einsetzen, die wiederum ein aktuelles KDE<br />
(3.3 oder neuer) erfordern. Dies macht eine<br />
Portierung auf andere Betriebssysteme sehr<br />
schwierig – wenn auch nicht unmöglich. Generell<br />
ist zu sagen, man benötigt am besten<br />
eine neue Linux-Installation.<br />
Der integrierte Editor kann durch Plugins in<br />
seiner Funktionalität erweitert werden. Dadurch<br />
kann eine Rechtschreibprüfung (soweit<br />
sie installiert ist), die automatische Vervollständigung<br />
von Wörtern in Dokumenten und<br />
weiteres hinzugefügt werden.<br />
6 Fazit<br />
Die Zeit, in der man LaTeX-Dokumente mit<br />
einem simplen Editor erstellt hat, ist vorüber.<br />
Auch wenn die Integrierten Entwicklungsumgebungen<br />
für TeX/LaTeX kein echtes WYSI-<br />
WYG (what you see is what you get) realisieren<br />
– inwieweit dies Office bzw. Open-Office-Produkte<br />
können, sei dahingestellt – kann<br />
man zu jeder Zeit die Formatierung (durch einen<br />
einfachen Maus-Klick) nachprüfen. Unter<br />
Linux kann man auch ein Ausgabefenster permanent<br />
geöffnet lassen, um so bequem nach<br />
dem Aufruf der Textformatierung (auch ein<br />
Maus-Klick) das Ergebnis sehen zu können.<br />
Unter den drei behandelten Entwicklungsumgebungen<br />
einen Favoriten zu benennen ist<br />
nicht ganz einfach. Für einen Linux-Anwender,<br />
der unter einem neuen KDE arbeitet, ist<br />
Kile die erste Wahl. Unter Windows wird man<br />
sich wahrscheinlich für TeXnicCenter entscheiden.<br />
TeXmaker wäre überlegenswert,<br />
wenn man zwischen verschiedenen Betriebssystemen<br />
wechselt und nur eine IDE verwenden<br />
möchte. Generell hat jedoch die (eigentlich<br />
noch nie berechtigte) Angst vor der Komplexität<br />
von LaTeX ihre Grundlage verloren.<br />
41
Integrierte Entwicklungsumgebungen für TeX/LaTeX URZ BN 2005-2/3<br />
Einige Beispiele für den Aufbau von Tabellen u.a.<br />
Generierung eines Start-Dokuments<br />
Generierung einer Float-Umgebung<br />
Generierung einer Tabelle<br />
42
Angebote<br />
Rechenzentrum<br />
LaTeX-Kurs<br />
Joachim Lammarsch 19.8.05<br />
In den letzten Jahren sind Textverarbeitungsprogramme<br />
zum Standardwerkzeug bei der<br />
Texterstellung geworden. Im Gegensatz zu<br />
den bekannten WYSIWYG (What You See Is<br />
What You Get) Textverarbeitungsprogrammen<br />
bietet LaTeX dem Autor die Möglichkeit,<br />
sich mehr auf den inhaltlichen Aspekt<br />
seines Werkes zu konzentrieren, da ihm ein<br />
Großteil der Layout-Arbeiten von LaTeX abgenommen<br />
wird. Des Weiteren gibt es Entwicklungsumgebungen,<br />
die die Arbeit am Dokument<br />
weiter erleichtern (siehe Artikel auf<br />
Seite 38).<br />
Am Psychologischen Institut wurde im August<br />
ein 8-stündiger LaTeX-Kurs unter Windows<br />
mit der Umgebung TeXnicCenter durchgeführt.<br />
Wegen des großen Interesses wird<br />
dieser Kurs im Oktober noch einmal wiederholt.<br />
Der für alle Uni-Mitglieder offene Kurs (die<br />
Teilnehmerrzahl ist auf 30 limitiert) findet wie<br />
folgt statt:<br />
Teil 1: Mi 19.10. 16-20 Uhr<br />
Teil 2: Fr 21.10. 16-20 Uhr<br />
Ort: CIP-Pool I, Psychologisches Institut,<br />
Hauptstr. 47-51, <strong>Heidelberg</strong><br />
Anmeldung: marion.lammarsch@<br />
psychologie.uni-heidelberg.de<br />
Java-Einführung für Umsteiger<br />
Joachim Lammarsch 19.8.05<br />
Am Astronomisches Rechen-Institut (ARI)<br />
wird in Zusammenarbeit mit dem Universitätsrechenzentrum<br />
ein 12-stündiger Java-Kurs<br />
durchgeführt.<br />
Er ist für Anwender gedacht, die bereits<br />
Kenntnisse in einer prozeduralen Programmiersprache<br />
besitzen. Vermittelt werden soll<br />
ein Einstieg in das objektorientierte Programmieren<br />
und in die Programmiersprache Java.<br />
Teil 1: Mo 11.10. 10-14 Uhr<br />
Teil 2: Mi 13.10. 10-14 Uhr<br />
Teil 3: Di 18.10. 10-14 Uhr<br />
Ort: Seminarraum des ARI,<br />
Mönchhofstr. 12-14, <strong>Heidelberg</strong><br />
Rückfragen / Anmeldung: Dr. Stefan Jordan:<br />
jordan@ari.uni-heidelberg.de<br />
43
PHP-Einführung URZ BN 2005-2/3<br />
PHP-Einführung<br />
Joachim und Marion Lammarsch<br />
15.9.05<br />
Am Universitätsrechenzentrum wird ein 12-<br />
stündiger PHP-Kurs durchgeführt. Er ist für<br />
Anwender gedacht, die bereits Kenntnisse in<br />
HTML besitzen. Vermittelt werden soll ein<br />
Einstieg in die Programmiersprache und das<br />
Arbeiten mit PHP.<br />
Teil 1: Mo 13.2.2006 13-17 Uhr<br />
Teil 2: Mi 15.2.2006 13-17 Uhr<br />
Teil 3: Fr 17.2.2006 13-17 Uhr<br />
Ort: URZ, Raum 118<br />
Anmeldung:<br />
http://www.urz.uni-heidelberg.de/<br />
Dokumentation/Kurse.html<br />
Unsere regelmäßigen Angebote<br />
Betriebssysteme:<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Software/bsystem.shtml<br />
Anwendungssoftware:<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Software/software.shtml<br />
Übersicht über die Programme in den PC-Räumen:<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Software/PC-Pool-Software.shtml<br />
Die Kurse am URZ:<br />
http://web.urz.uni-heidelberg.de/Dokumentation/Kurse.html<br />
Kursangebot der UB:<br />
http://www.ub.uni-heidelberg.de/schulung<br />
Am URZ erhältliche Skripte:<br />
http://www.urz.uni-heidelberg.de/Dokumentation/skripten.php4<br />
Lizenzen, Software-verteilung:<br />
http://www.urz.uni-heidelberg.de/Unterstuetzung/SoftwareVerteilung/<br />
44
Tipps und Tricks<br />
Rechenzentrum<br />
beratung@urz<br />
An dieser Stelle sollen in loser Folge Fragen<br />
vorgestellt werden, die häufig per E-Mail an<br />
die Adresse Beratung@urz.uni-heidelberg.de<br />
geschickt wurden. Selbstverständlich werde<br />
ich Ihnen die passenden Antworten nicht vorenthalten;<br />
diese können natürlich nicht so individuell<br />
ausfallen wie die Antworten auf eine<br />
E-Mail. In dieser Ausgabe werden wir uns zunächst<br />
zwei Fragen zu den Kosten widmen,<br />
welche bei der Einwahl ins Internet über Modem<br />
bzw. ISDN entstehen. Es folgt eine Frage<br />
zur Zeichenkodierung.<br />
Quanta costa<br />
Frage: „Was kostet es mich, wenn ich mich<br />
über den Modem/ISDN-Zugang des URZ in<br />
das Internet einwähle“<br />
Antwort: So viel wie ein normales Telefongespräch<br />
von Ihrem Standort nach <strong>Heidelberg</strong>.<br />
Nicht mehr, aber leider auch nicht weniger.<br />
Wie viel das in Euro und Cent ist, hängt von<br />
Ihrem Telefonanbieter, dem gewählten Tarif<br />
und der Tageszeit ab. Bitte erkundigen Sie<br />
sich darüber bei Ihrem Anbieter. Diese Kosten<br />
lassen sich etwas senken, wenn Sie über<br />
eine „call-by-call“-Vorwahl einen günstigeren<br />
Anbieter nehmen. Dies funktioniert nämlich<br />
auch für Datenverbindungen zum URZ.<br />
Sie stellen einfach der Telefonnummer unseres<br />
Modem-Zugangs die Vorwahlnummer des<br />
„call-by-call“-Anbieters voran, also z.b.<br />
01070-06221-649720. Welcher Anbieter hier<br />
der günstigste ist, hängt wieder von den gleichen<br />
Faktoren ab wie oben. Hilfestellung bei<br />
der Auswahl des gerade günstigsten Anbieters<br />
gibt die WWW-Seite<br />
www.billliger-telefonieren.de<br />
An dieser Stelle gleich noch eine Warnung:<br />
Einige Telefonanbieter haben Tarife im Angebot,<br />
bei denen zu gewissen Zeiten Telefongespräche<br />
kostenlos sind. Ein Beispiel hierfür<br />
ist der XXL-Tarif der Telekom; hier sind Telefongespräche<br />
ins deutsche Festnetz am Wochenende<br />
kostenlos. Das Wort Telefongespräch<br />
ist aber wörtlich zu nehmen: Die Einwahl<br />
bei einem Modem-/ISDN-Zugang ist<br />
kein Gespräch, sondern eine Datenverbindung<br />
und trotz XXL-Tarif nicht kostenlos.<br />
Wie billig<br />
Frage: „Wie komme ich am billigsten per Modem/ISDN<br />
ins Internet“<br />
Antwort: Da beim Modem-/ISDN-Zugang<br />
des URZ die normalen Telefongebühren anfallen,<br />
ist es in der Regel billiger, die Internetverbindung<br />
über einen so genannten „internet-by-call“-Anbieter<br />
herzustellen. „by call“<br />
heißt, man muss sich dort nicht erst anmelden<br />
und kann den Anbieter problemlos je nach Tageszeit<br />
und Standort auswählen, und so immer<br />
den günstigsten Tarif benutzen. Bei der<br />
Auswahl des günstigsten Anbieters hilft einem<br />
die Web-Seite<br />
www.billiger-surfen.de<br />
Normalerweise muss man in Eigenschaften<br />
der betreffenden Modem-/ISDN-Verbingung<br />
nur die Telefonnummer austauschen.<br />
Noch bequemer ist die Verwendung eines<br />
Programms, das automatisch den günstigsten<br />
Anbieter auswählt und mit diesem eine Modem-/ISDN-Verbindung<br />
herstellt, ohne dass<br />
man selber überhaupt einen Modem-Zugang<br />
konfiguriert. Zu empfehlen ist das Programm<br />
„oleco“, welches auf der BelUP-CD zu finden<br />
ist oder im Internet unter www.oleco.de runtergeladen<br />
werden kann. Auf dieser WWW-<br />
Seite findet sich dann auch gleich eine ausführliche<br />
Anleitung.<br />
45
eratung@urz URZ BN 2005-2/3<br />
„Oleco“ ist Freeware, kostet also nichts. Das<br />
Programm finanziert sich durch Werbung.<br />
Die erste Seite, die im WWW-Browser angezeigt<br />
wird, ist eine Werbeseite. Es kommt danach<br />
aber keine weitere Werbung mehr. Das<br />
Programm aktualisiert sich automatisch.<br />
UTF8<br />
Frage: „Ich wollte Texte in einem HTML-Dokument<br />
bearbeiten und dann mit einer vorgefertigten<br />
Maske online stellen. Das hat in der<br />
Vergangenheit von anderen Rechnern aus<br />
auch funktioniert. Nun habe ich das Problem,<br />
dass sich die Texte prinzipiell hochladen lassen,<br />
aber alle Umlaute, die §-Zeichen usw.<br />
werden durch Sonderzeichen wie $, % oder<br />
dergleichen ersetzt. Ein Kollege meinte, die<br />
Problembeschreibung wäre typisch für eine<br />
fehlende Aktivierung von UTF8.“<br />
Antwort: UTF8 ist eine besondere Zeichenkodierung.<br />
Ihr Rechner, ihr Browser etc. versteht<br />
nicht, was ein a ist. Er bekommt so etwas<br />
wie: 01000001 zu Gesicht. Wenn Sie ihm sagen,<br />
dass das ein a sein soll, dann wird er,<br />
wenn er weiß, wie ein a aussieht, ein a auf<br />
dem Bildschirm oder sonstwo darstellen. Üblicherweise<br />
benutzt man eine ISO8859-Kodierung.<br />
Diese fasst 8 0/1-Sequenzen (wie<br />
oben) zusammen. Die Angabe „8859“ steht in<br />
jedem Kopf eines HTML/XML-Dokumentes<br />
(sollte in jedem Kopf stehen). Dann zeigt der<br />
Browser in der Regel das an, was Sie über die<br />
Tastatur eingeben. Weil aber nur 256 verschiedene<br />
Zeichen darstellbar sind, kann man<br />
auch sagen, dass man 16-stellige Sequenzen<br />
(UTF16/Unicode) oder sogar 24-stellige Sequenzen<br />
(UTF24) einlesen möchte. Der Nachteil<br />
ist, dass der benötigte Speicherplatz für<br />
denselben Text im ersten Fall doppelt so groß<br />
und im zweiten sogar dreimal so groß wird.<br />
Deshalb gibt es UTF8. Dieses Format mixt die<br />
beiden Formatierungen. Die ersten 127 verschiedenen<br />
Zeichen werden normal 8-stellig<br />
gelesen, die danach 16- oder 24-stellig.<br />
Wenn Sie nicht an die Header-Information der<br />
XML- bzw. HTML-Datei kommen, bleiben<br />
Ihnen nur zwei Möglichkeiten:<br />
1. Statt (z. B). Ä schreiben Sie Ä. Das<br />
ist möglicherweise sehr mühsam. Sie beschränken<br />
die Eingabe damit auf die ersten<br />
127 Zeichen. Der Browser weiß, dass Sie<br />
ein Ä wollen, obwohl Ä dasteht.<br />
2. Sie kodieren im UTF8-Format. Bei Word<br />
wäre dies beispielsweise wie folgt möglich:<br />
Datei -> Speichern unter -><br />
Extras -> Weboptionen -> Codierung.)<br />
Weitere Infos im Internet, z. B.:<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Unicode<br />
http://de.selfhtml.org/inter/zeichensaetze.htm<br />
http://www.sql-und-xml.de/xml-lernen/<br />
internationalisierung-unicode-sonderzeichen.html<br />
(vgl. Sreenshot)<br />
46
Blick über den Tellerrand<br />
Open Access – Offener Zugang<br />
zu wissenschaftlichem Wissen<br />
Reinhard Mayer 14.7.05<br />
Am 7.6.05 fand in der <strong>Heidelberg</strong>er Universitätsbibliothek<br />
ein Workshop zu dem Thema<br />
„Open Access an der Universität <strong>Heidelberg</strong>“<br />
statt. Einen ausführlichen Bericht über diesen<br />
Workshop kann man in der theke aktuell<br />
2005-2 nachlesen:<br />
http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/<br />
fachinfo/www/theke/<br />
Ausgehend von der Zeitschriftenkrise schreibt<br />
Frau Balzuweit, eine der ReferentInnen dieses<br />
Workshops und Ansprechpartnerin für Open<br />
Access an der UB <strong>Heidelberg</strong>, in der theke aktuell:<br />
„Sie publizieren Ihre Forschungsergebnisse<br />
in einer Zeitschrift, die Ihre Bibliothek<br />
sich nicht mehr leisten kann Sie warten viele<br />
Monate auf die Publikation Ihrer Arbeit, weil<br />
langwierige Begutachtungs- und Herstellungsprozesse<br />
den Erscheinungstermin verzögern<br />
Dabei wünschen Sie sich eigentlich –<br />
unter Wahrung Ihrer Urheberrechte – einen<br />
zeitnahen, unbürokratischen Austausch mit<br />
Ihren Forschungskolleginnen und -kollegen in<br />
aller Welt<br />
Wissenschaftler arbeiten an Hochschulen und<br />
erzeugen im Rahmen ihrer Forschungs- und<br />
Lehrtätigkeit wissenschaftliche Artikel, die<br />
sie in der Regel ohne jede Honorierung Verlagen<br />
zur Publikation in renommierten Zeitschriften<br />
anbieten. Von den Bibliotheken der<br />
Hochschulen werden diese Zeitschriften dann<br />
für teures Geld gekauft, damit just dieselben<br />
Wissenschaftler ihre eigenen Publikationen<br />
und diejenigen anderer Wissenschaftler lesen<br />
können.“<br />
Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung standen<br />
ökonomische, technische und rechtliche Fragen.<br />
Es wehte der Geist der Unabhängigkeit<br />
durch den Veranstaltungssaal. Unabhängigkeit<br />
von der Bindung an bestimmte Verlage<br />
und Unabhängigkeit von den Preisdiktaten<br />
der tonangebenden Zeitschriften, durch die<br />
der Bibliotheksetat gewaltig belastet wird.<br />
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Daten<br />
und Links finden Sie hier:<br />
http://www.ub.uni-heidelberg.de/helios/<br />
volltextserver/doku/oa.html<br />
47
Adobe schluckt Macromedia URZ BN 2005-2/3<br />
Adobe schluckt Macromedia<br />
www.tagesschau.de 19.4.05<br />
Der US-Softwarekonzern Adobe will das US-<br />
Softwareunternehmen Macromedia für rund<br />
3,4 Milliarden Dollar in Aktien aufkaufen.<br />
Die Führungen beider Gesellschaften haben<br />
bereits eine verbindliche Vereinbarung unterzeichnet.<br />
Der Kauf soll bis zum Herbst abgeschlossen<br />
sein, muss aber noch von den Aktionären<br />
und den Aufsichtsbehörden genehmigt<br />
werden.<br />
Umfassendes Angebot<br />
Für Multimedia<br />
Das 1982 gegründete Softwareunternehmen<br />
Adobe hat mehr als 3700 Angestellte und hat<br />
zuletzt einen Jahresgewinn von rund 1,2 Milliarden<br />
Dollar (930 Millionen Euro) gemacht.<br />
Zu den bekanntesten Produkten gehört das<br />
Bildbearbeitungsprogramm Photoshop, das<br />
Videoprogramm Premiere und der Acrobat<br />
Reader mit dem universellen Dokumentformat<br />
PDF. Macromedia stellt mit seinen 1400<br />
Angestellten vornehmlich Entwicklungsprogramme<br />
für Onlineanwendungen her, unter<br />
anderem für die Mulitmedia-Formate Flash<br />
und Shockwave. Die Firmen hoffen, mit der<br />
Fusion Standards für Entwicklungsumgebungen,<br />
Inhaltsverarbeitung und Komunikationssysteme<br />
zu schaffen. Über Standortschließungen<br />
und Entlassungen wurde noch nicht entschieden.<br />
Programm-<br />
Weiterentwicklung<br />
Im Bereich der Website-Entwicklungssysteme<br />
waren die Firmen bisher mit ihren Programmen<br />
Adobe Golive und Macromedia<br />
Dreamweaver Konkurrenten. Auch bei den Illustrationsprogrammen<br />
traten sie mit den Produkten<br />
Illustrator beziehungsweise Freehand<br />
gegeneinander an. Welche Programme weiterentwickelt<br />
werden, ist bisher nicht bekannt,<br />
ebensowenig, ob Produktlinien oder die Unterstützung<br />
bestimmter Entwicklungsplattformen<br />
eingestellt werden sollen. Nach Angaben<br />
von Adobe sollen diese Entscheidungen erst<br />
getroffen werden, wenn die Übernahme abgeschlossen<br />
ist. Das für dieses Jahr angekündigte<br />
Macromedia Studio MX soll jedoch wie geplant<br />
veröffentlicht werden.<br />
Adobe kauft auch<br />
eigene Aktien<br />
Sollte die Übernahme genehmigt werden, will<br />
Adobe für eine Macromedia-Aktie 0,69 Adobe-Aktien<br />
bezahlen. Nach der Transaktion<br />
werden die Macromedia-Aktionäre rund 18<br />
Prozent der fusionierten Gesellschaften besitzen.<br />
Adobe gab an, dass Umsatz und Gewinn<br />
im zweiten Quartal am oberen Ende der bisherigen<br />
Prognose liegen werden. Das Unternehmen<br />
hatte für den erwarteten Gewinn je Aktie<br />
in diesem Zeitraum bislang eine Spanne von<br />
0,51 bis 0,55 Dollar angegeben. Adobe beschloss<br />
zudem ein Aktienrückkaufprogramm<br />
im Umfang von einer Milliarde Dollar.<br />
Anm. der Red.: In den <strong>BenutzerNachrichten</strong><br />
werden normalerweise keine Beiträge über<br />
den richtigen Zeitpunkt für den Kauf von Aktien<br />
abgedruckt. Wenn aber zwei Firmen fusionieren,<br />
die zu den bedeutendsten Anbietern<br />
von Software aus den Bereichen Bildbearbeitung,<br />
Desktop-Publishing, Web-Publishing<br />
usw. zählen, kann dies eine Erwähnung wert<br />
sein – zumal im URZ und im Medienzentrum<br />
des URZ mit Adobe- und Macromedia-Software<br />
gearbeitet wird. Sie steht den Benutzerinnen<br />
und Benutzern zur Verfügung, es finden<br />
Kurse statt und – last but noch least –<br />
auch die <strong>BenutzerNachrichten</strong> werden mit<br />
Adobes FrameMaker gemacht. Microsoft will<br />
Anfang 2006 mit einem neuen Softwarepaket<br />
Adobe in seinem angestammten Marktsegment<br />
herausfordern. Die Software für Grafik-<br />
48
URZ BN 2005-2/3<br />
Papier boomt<br />
und Web-Design mit dem Namen „Expression“<br />
soll Webdesignern professionelle Werkzeuge<br />
für Effekte, Illustration und Webgestaltung<br />
bieten.<br />
Es wird sich zeigen, welche Auswirkungen<br />
der Aufkauf von Macromedia durch Adobe<br />
und die neuen Angebote von Microsoft auf die<br />
Vielfalt des Programmangebots und die Weiterentwicklung<br />
einzelner Programme sowie<br />
deren Präsenz am URZ haben wird.<br />
Anm. d. Red.: Den obigen Beitrag drucken<br />
wir mit freundlicher Genehmigung von<br />
www.tagesschau.de<br />
Während der Fertigstellung der Benutzer-<br />
Nachrichten erhalten wir von asknet die Mitteilung,<br />
dass Macromedia für seine Produkte<br />
zum Teil erheblich höhere Preise verlangt.<br />
Für den Schul- und Hochschulbereich gibt es<br />
ELP-Lizenzen (ELP = Education Licence<br />
Program), die sich beispielsweise etwa wie<br />
folgt verteuern: Authorware um 93%, Director<br />
um 32%, Fireworks um 38% und Flash um<br />
37%. Die vergleichsweise moderate Verteuerung<br />
von Freehand um 6% mag man vielleicht<br />
damit erklären, dass dieses Grafikprogramm<br />
ein Auslaufmodell zu sein scheint. Das seinerzeitige<br />
Konkurrenzeprodukt zu Adobes Illustrator<br />
war Teil des im Medienzentrum des<br />
URZ installierten Macromedia-Softwareprodukts<br />
Studio MX 2004, das nun durch Studio<br />
8 ersetzt wurde. Macromdia hat Freehand aus<br />
dem neuen Paket genommen. Stattdessen<br />
wird Contribute 3 und FlashPaper 2 dem Paket<br />
mit seinen Schwergewichten Dreamweaver,<br />
Fireworks und Flash beigelegt.<br />
Die Aktionäre haben der Fusion zugestimmt,<br />
die Benutzer der Softwareprodukte wurden<br />
nicht gefragt.<br />
Papier boomt<br />
Reinhard Mayer 20.8.05<br />
Die <strong>BenutzerNachrichten</strong> sind ein Printmedium<br />
und Printmedien zählen, da undigital, zu<br />
einer aussterbenden Mediensorte. Cool ist nur<br />
das Web mit Link und Referenz, anklickbar<br />
und online aktualisierbar. Bei HeiDok bemüht<br />
man sich darum, die Unveränderbarkeit der<br />
ins Web gestellten wissenschaftlichen Werke<br />
zu sichern, schließlich soll Mayer, wenn Müller<br />
bei ihm einen Fehler in der 456. Fußnote<br />
entdeckt, nicht mehr die Möglichkeit haben,<br />
Müller durch eine Online-Korrektur ins Leere<br />
laufen zu lassen. Vor Erfindung des Webs war<br />
das einfach: Es stand schwarz auf weiß auf<br />
Papier, abgelegt in einem Karton des Archivs<br />
oder gedruckt und signiert im Regal. Auch im<br />
Buchhandel kann man Fehler kaufen. Der<br />
Schnitzer in der 456. Fußnote hält sich ewiglich.<br />
Alles online, nix mehr Papier. Solches Denken<br />
stieß schon immer auf den Verdacht der<br />
ungemütlichen Lebensart. Man geht (normalerweise)<br />
nicht mit dem Bildschirm ins Bett.<br />
Nur die von den Witzblättern gebeutelten Ostfriesen<br />
wollen mit Tipp-Ex dem Inhalt des<br />
Textes hinter dem Bildschirm an den Kragen,<br />
außerhalb Ostfrieslands weiß man natürlich,<br />
dass die Marmelade nicht wirklich auf den<br />
Text tropft, sondern nur auf den Bildschirm,<br />
aber vielleicht weiß man auch deswegen, dass<br />
sie doch besser auf die Zeitung tropft, die man<br />
anschließend in den Papierkorb steckt.<br />
Der jährliche Papierverbrauch steigt. Trotz<br />
des Internets Untersuchungen des schichtenspezifischen<br />
Medienkonsums kommen zu<br />
dem Ergebnis, dass soziale Gruppen, für die<br />
Informationen lebensweltlich relevant sind,<br />
sich das Futter für ihre Lebenswelt über alle<br />
Medien besorgen. Und was ist ein Buch ande-<br />
49
Wikis boomen URZ BN 2005-2/3<br />
res als ein Computer-Ausdruck Oder steigt<br />
der Papierverbrauch wegen des Internets<br />
Trotz oder wegen: Haben die Rechenzentren<br />
nicht die größten Papierkörbe – für all die<br />
frühinvaliden Handbücher halbneuer Versionen,<br />
die Fehldrucke, Experimente mit einer<br />
neuen Einstellung und die zahlreichen Online-Informationen,<br />
die man doch lieber<br />
(aus)gedruckt liest<br />
Das uns von den Skripten her bekannte Regionale<br />
Rechenzentrum Hannover schreibt<br />
über die RRZN-Handbücher: „(Sie) sind an<br />
den deutschsprachigen Hochschulen weit verbreitet<br />
und ein Begriff für Qualität zu günstigen<br />
Preisen. Sie sind das Ergebnis einer 1983<br />
vom RRZN initiierten und seither koordinierten<br />
Kooperation von 130 Hochschulen auf<br />
dem Gebiet der IT-Dokumentation. Die Gesamtauflage<br />
aller Titel liegt über 2,2 Mio. Exemplare,<br />
das aktuelle Angebot umfasst 80 Titel.“<br />
– Buchtitel, nicht Webseitentitel.<br />
Im Wirtschaftsteil der Tageszeitung lese ich,<br />
der Papierverbrauch sei ein Indikator für den<br />
wirtschaftlichen Auf- und Abschwung. Wenn<br />
es gut geht mit der Wirtschaft, wird auch besser<br />
informiert, und zwar auf Papier, und wenn<br />
mehr verkauft wird, wird auch mehr verpackt.<br />
Es scheint aufwärts zu gehen. Die Papierindustrie<br />
freut sich, der Papierverbrauch steigt,<br />
der Papierpreis sinkt nicht mehr. Die <strong>BenutzerNachrichten</strong><br />
freuen sich mit der Papierindustrie<br />
über den steigenden Papierverbrauch.<br />
Wikis boomen<br />
Reinhard Mayer 18.8.05<br />
Enzyklopädische Wörterbücher haben es in<br />
unserer schnelllebigen Zeit nicht einfach. Die<br />
zwei großen Enzyklopädien Meyer und<br />
Brockhaus konnten sich nicht nebeneinander<br />
halten. In den neuen Bücherregalen findet<br />
man, soweit sie überhaupt noch solche Kolossalwerke<br />
tragen, nur noch den Namen Brockhaus.<br />
Meyer ist eine Marke des gleichen Verlags,<br />
der auch den Brockhaus herausgibt.<br />
Der Vorteil solcher Enzyklopädien liegt in der<br />
Gediegenheit ihrer Bearbeitung und, wenn<br />
man so will, in dem Ruhen von Wissen in einem<br />
Bücherregal. Von der neuesten 30-bändigen<br />
Auflage des Brockhaus werden im<br />
Herbst 2005 aber erst sechs Bände im Regal<br />
ruhen und die anderen werden 2006 erscheinen.<br />
Nicht jeder hat für diese Werke das nötige<br />
Großgeld und nicht jeder möchte ein Jahr<br />
oder länger warten, bis der für das Nachschlagen<br />
zuständige Buchstabe erschienen ist. Und<br />
nicht jeder möchte bis zum nächsten Supplementband<br />
oder bis zur nächsten Auflage warten,<br />
um über den Todestag eines in der aktuellen<br />
Auflage noch lebenden Politikers oder<br />
EDV-Spezialisten informiert zu werden.<br />
Wikipedia<br />
Der Griff ins Regal wird mehr und mehr ersetzt<br />
durch den Griff in die Suchmaschine.<br />
Die Bibliotheksauskunft wird ersetzt durch<br />
die Benutzeroberfläche. Wenn man sich ans<br />
Web wendet, weil man nicht weiß, wie die<br />
Flagge von Nordrhein-Westfalen aussieht,<br />
wann genau Willy Brandt den Friedensnobelpreis<br />
bekommen hat oder was ein Bladeserver<br />
ist, landet man immer häufiger bei Wikipedia.<br />
Wikipedia ist das zurzeit größte Wiki der<br />
Welt. Wiki wird von Wikipedia (von wem<br />
sonst) wie folgt definiert: „Ein Wiki, auch<br />
WikiWiki und WikiWeb genannt, ist eine im<br />
World Wide Web verfügbare Seitensammlung,<br />
die von den Benutzern nicht nur gelesen,<br />
sondern auch online geändert werden kann.<br />
Wikis ähneln damit Content Management<br />
Systemen. Der Name stammt von wikiwiki,<br />
50
URZ BN 2005-2/3<br />
Wikis boomen<br />
dem hawaiianischen Wort für ’schnell’. Wie<br />
bei Hypertexten üblich, sind die einzelnen<br />
Seiten und Artikel eines Wikis durch Querverweise<br />
(Links) miteinander verbunden. Die<br />
Seiten lassen sich jedoch sofort am Bildschirm<br />
ändern. Dazu gibt es in der Regel eine<br />
Bearbeitungsfunktion, die ein Eingabefenster<br />
öffnet, in dem der Text des Artikels bearbeitet<br />
werden kann.“ Den ganzen Beitrag kann man<br />
unter der folgenden wiki-reichen Adresse lesen:<br />
http://de.wikipedia.org/wiki/Wiki<br />
„Das Internet bringt Menschen zusammen, zu<br />
guten und zu bösen Zwecken. Es ist insbesondere<br />
ein Medium, das Interessen, Kenntnisse<br />
und Fähigkeiten kombiniert, und da nichts so<br />
sehr den Geist beflügelt wie die unausgesetzte<br />
Kombination und Rekombination von Ideen,<br />
ist das Internet die Sphäre des Geistes in der<br />
heutigen Welt geworden“. Dieses Zitat entstammt<br />
einem in der Wochenzeitung „Die<br />
Zeit“ am 11.8.05 erschienenen Beitrag anlässlich<br />
des ersten Wikipedia-Kongresses in<br />
Frankfurt am Main. Auch andere Zeitungen,<br />
die sich nicht speziell an die Zielgruppe der<br />
EDV-Interessierten richten, widmeten dieser<br />
Veranstaltung große Aufmerksamkeit. So erschien<br />
beispielsweise in der Süddeutschen<br />
Zeitung eine Extraseite im Feuilleton und<br />
auch in der FAZ wurde ein ausführlicher Artikel<br />
abgedruckt, aus dem wir im Folgenden zitieren:<br />
Der Begriff der „Schwarmgesellschaft”<br />
„meint ein Bündel von Zivilisten, die sich<br />
über moderne Medien spontan organisieren,<br />
zunächst Mehrheiten bilden, dann konsensual<br />
Entscheidungen treffen, ihnen schließlich zur<br />
Durchsetzung verhelfen und nach getaner Arbeit<br />
auseinander gehen. Sie müssen sich weder<br />
gesehen noch Sympathie füreinander<br />
empfunden haben. Ihr Arbeitsverhältnis ist<br />
flexibel, dynamisch und zeitlich befristet.<br />
Was sie für kurze Zeit zusammenbringt, ist<br />
das gemeinsame Interesse für die Sache. (...)<br />
Die freie Internetenzyklopädie ’Wikipedia’ ist<br />
der Musterschüler dieser Gesellschaft sich<br />
rastlos organisierender Individuen. Auf der<br />
Grundlage unverbindlicher Zusammenarbeit<br />
motivierter Wissensagenten hat sie seit ihrem<br />
Start im Jahr 2001 eine Erfolgsgeschichte geschrieben,<br />
die sich neben dem unentgeltlichen<br />
Engagement ihrer Mitarbeiter vor allem einer<br />
genialen Logistik verdankt: Die benutzerfreundliche<br />
Software ihrer Website, das so genannte<br />
’Wiki’, ermöglicht es auch dem Laien,<br />
an der Erweiterung des Wikipedia-Archivs<br />
teilzunehmen und so zu seinem exponentiellen<br />
Wachstum beizutragen. Knapp über zwei<br />
Millionen Artikel zählt die Online-Enzyklopädie<br />
heute. Sie übertrifft damit Internet-Enzyklopädien<br />
wie Microsofts ’Encarta’ und<br />
rechnet sich zu den fünfzig meistbesuchten<br />
Seiten im gesamten Netz.“<br />
Das Wort Enzyklopädie bedeutet so viel wie<br />
die Grundlehre aller Wissenschaften und<br />
Künste, die dem Spezialstudium vorausgeht.<br />
Der große Duden definiert Enzyklopädie als<br />
ein „Nachschlagewerk, in dem der gesamte<br />
Wissensstoff aller Disziplinen od. nur eines<br />
Fachgebiets in alphabetischer od. systematischer<br />
Anordnung dargestellt ist.“ Enzyklopädisten<br />
nennt man die Begründer, Mitarbeiter<br />
und Herausgeber der unter Leitung von Diderot<br />
und d’Alembert 1751-1772 erschienenen<br />
„Encyclopédie ou Dictionnaire raisonné des<br />
sciences, des arts et des métiers“. Mitarbeiter<br />
waren u. a. Rousseau, Voltaire, Montesquieu<br />
und d’Holbach. Die Enzyklopädie gilt als der<br />
endgültige Durchbruch der französischen<br />
Aufklärung.<br />
Zuverlässigkeit<br />
Wenn man sich seines eigenen Verstandes bedienen<br />
will, wie es die Aufklärung verlangt,<br />
braucht man Wissen, das einem in einer geordneten<br />
Weise so zur Verfügung steht, dass<br />
man nutzbringend zugreifen kann.<br />
Internet und Computer bieten vielfältige<br />
Möglichkeiten, Wissen zu ordnen und zur<br />
Verfügung zu stellen. Nutzbringend kann ich<br />
auf Wissen nur zugreifen, wenn ich mich auf<br />
die Information verlassen kann. Geht das<br />
„Schnellschnell“ der Online-Enzyklopädie zu<br />
Lasten seiner Zuverlässigkeit<br />
51
Wikis boomen URZ BN 2005-2/3<br />
Während des Wikipedia-Kongresses hat Beatrix<br />
Novy vom Deutschlandfunk mit Kurt<br />
Jansson, dem ersten Vorsitzenden von Wikimedia<br />
Deutschland u.a. über dieses Thema<br />
gesprochen. Es folgt ein Auszug aus dem Interview,<br />
der sich auf Vollständigkeit, Neutralität<br />
und Richtigkeit von Beiträgen sowie das<br />
Problem des Vandalismus bezieht.<br />
„Novy: (...) Nehmen wir doch einen der<br />
Hauptangriffspunkte der Kritiker: das, was<br />
Wikipedia auszeichnet, nämlich die Offenheit<br />
und damit auch Unkontrollierbarkeit der Einträge.<br />
Sie kennen ja das Problem und Sie haben<br />
sicher auch diskutiert darüber. Wurden<br />
auf dem Kongress auch Ideen entwickelt wie<br />
man erfundenen Einträgen wehrt, beziehungsweise<br />
also dem so genannten Vandalentum,<br />
dass eben dumme Artikel hineingestellt werden<br />
Jansson: Also, wenn es um den Vandalismus<br />
geht, haben wir tatsächlich – würde ich schon<br />
behaupten wollen – das Problem sehr gut im<br />
Griff. Reiner Vandalismus ist sehr einfach<br />
rückgängig zu machen. Das kann auch jeder<br />
Nutzer, das müssen jetzt nicht besondere Leute<br />
sein, die jetzt vielleicht Administratoren<br />
sind oder so was. Sondern wirklich jeder Nutzer<br />
kann dagegen vorgehen, und es ist ein sehr<br />
transparentes System, wo man sehen kann<br />
welche Artikel gerade geändert wurden, man<br />
kann solche Sachen dann auch wieder rausnehmen.<br />
Was eher ein Problem ist, sind vielleicht<br />
Leute, die Extrempositionen vertreten,<br />
extreme Meinungen haben, die versuchen,<br />
den Artikel unterzubringen gegen den Willen<br />
der Community. Da sind wir auch immer dabei,<br />
dem entgegenzutreten. Die Community<br />
wird selber auf so was relativ schnell aufmerksam<br />
und steuert dann gegen. Aber es<br />
kann natürlich immer wieder sein, dass ein<br />
Artikel zu einem beliebigen Zeitpunkt in einem<br />
Zustand ist, wo er nicht neutral ist oder<br />
wo vielleicht auch noch Fehler drin sind. Und<br />
ich...<br />
Novy: Und es kann sein, dass ich gerade in<br />
dem Moment da hineinklicke, in dem es noch<br />
nicht entfernt oder verbessert worden ist.<br />
Jansson: Genau. Und deswegen war ein Thema<br />
auf dieser Konferenz die Frage, wie man<br />
dem Leser mehr Möglichkeiten an die Hand<br />
geben kann, die Neutralität und die Vollständigkeit<br />
und Korrektheit eines Artikels einzuschätzen.<br />
Es gibt verschiedene Ansätze. Das<br />
eine wäre eher ein Ansatz, wo man alle Nutzer<br />
abstimmen lässt oder Artikel bewerten lässt.<br />
Also, wo jeder Nutzer Artikel lesen kann und<br />
sagen kann, hält er den Artikel für richtig, für<br />
falsch, für vollständig. Und dann sozusagen<br />
eine statistische Auswertung von diesen Daten<br />
zu machen. Der andere Ansatz ist eher sozusagen<br />
nach Experten zu suchen und von den<br />
Experten Artikel bewerten zu lassen. Wir haben<br />
so was schon in der Form der exzellenten<br />
Artikel-Bewertung: also die exzellenten Artikel,<br />
die auch von der Hauptseite aus zugänglich<br />
sind. Und das ist ein Prozess, der sehr gut<br />
auch noch von der Software weiter unterstützt<br />
werden könnte. Also, zurzeit passiert das alles<br />
von Hand, und wenn dieses System implantiert<br />
ist, könnte man dem Leser die Wahl lassen.<br />
Der Leser könnte entscheiden: Möchte er<br />
die aktuelle Version, die möglicherweise Fehler<br />
enthält, möglicherweise nicht ganz neutral<br />
ist, oder möchte er lieber eine ältere Version<br />
wählen, die schon mal von Fachleuten Korrektur<br />
gelesen worden ist und für gut und richtig<br />
befunden worden ist.<br />
Novy: Wäre es eigentlich eine Sünde wider<br />
den Geist von Wikipedia, wenn man bestimmte<br />
Artikel mal einfrieren würde. Also<br />
nicht mehr für alle Nutzer veränderbar machen<br />
würde<br />
Jansson: Von Zeit zu Zeit geschieht das ja<br />
heute schon. Also wenn jetzt tatsächlich ein<br />
bestimmter Artikel von mehreren Leuten immer<br />
wieder in die eine oder andere Richtung<br />
hin und her geändert wird, dann kann ein Administrator<br />
hingehen, kann einen Artikel sperren<br />
und die Leute dadurch dazu zwingen auf<br />
der Diskussionsseite miteinander wieder zu<br />
sprechen, wieder in Kontakt zu treten und zu<br />
versuchen, zu einem Konsens zu kommen. Einen<br />
Artikel dauerhaft zu sperren, das ist meiner<br />
Meinung nach – und ich denke die Community<br />
sieht das auch so – keine Lösung, weil<br />
52
URZ BN 2005-2/3<br />
Wikis boomen<br />
jeder Artikel kann immer noch verbessert<br />
werden, kann immer noch besser geschrieben<br />
werden. Und deswegen denke ich persönlich,<br />
dass es kein Modell ist für die Zukunft, Artikel<br />
wirklich zu sperren, sondern wir werden<br />
einfach noch versuchen müssen noch bessere<br />
Transparenz dort zu erzeugen, wo Artikel tatsächlich<br />
schon eine hohe Qualität haben und<br />
dafür sorgen müssen, dass die Qualität dieser<br />
Qualitätsstandards dann auch dauerhaft gewährleistet<br />
ist.“<br />
Das gesamte Interview finden Sie als Text und<br />
als Hördokument unter den folgenden Adressen<br />
(dort auch weitere Beiträge zu diesem<br />
Thema – unter Verwendung der Suchfunktionen):<br />
http://www.dradio.de/dlf/sendungen/<br />
kulturheute/404175/<br />
http://ondemand-mp3.dradio.de/file/dradio/<br />
2005/08/07/dlf_1738.mp3<br />
Weiterbildung<br />
Mit der Enzyklopädie verwandt ist die Weiterbildung,<br />
die Wissensvermittlung, die Aufbereitung<br />
des Wissens für die Zwecke der<br />
Vermittlung. Lehrer müssen ihren Unterricht<br />
vorbereiten, und warum sollten nicht Lehrer<br />
unabhängig von persönlichen Sympathien<br />
und unabhängig von ihrem Wohnort bei der<br />
Gestaltung von Unterrichtseinheiten zusammenarbeiten<br />
Und warum sollten nicht auch<br />
Schüler über den Schatten ihrer Rolle springen<br />
und sich an einem didaktischen Wiki beteiligen,<br />
sofern sich die Lehrenden auf diese<br />
Weise in die Karten schauen lassen<br />
Eine Initiative des Bundesministeriums für<br />
Bildung und Forschung und der Deutschen<br />
Telekom AG ist der „Verein Schulen ans Netz<br />
e.V.“. Zur Bedeutung des Wiki zieht dieser<br />
Verein in seinem Online-Dienst folgendes Fazit:<br />
„Ein Wiki kann ganz offensichtlich eine<br />
vorzügliche Arbeitsumgebung für selbstbestimmte,<br />
aber auch kooperative Lernprozesse<br />
abgeben. Die weitgehend intuitive Bedienbarkeit<br />
senkt Hemmschwellen. Lernmaterialien<br />
können recht einfach bereitgestellt werden,<br />
Schülerinnen und Schüler können selbst Material<br />
sammeln und eigene Arbeitsprodukte<br />
veröffentlichen, dies kann in unterschiedlichen<br />
Sozialformen geschehen. Die so entstandenen<br />
Seiten können miteinander und mit externen<br />
Ressourcen verlinkt werden und so<br />
eine vernetzte Wissensbasis bilden. Besonders<br />
beachtenswert sind die Möglichkeit zur<br />
kameradschaftlichen Diskussion und zur kritischen<br />
Optimierung der Arbeitsergebnisse sowie<br />
die Editierbarkeit der veröffentlichten<br />
Materialien.“<br />
Auch die Zentrale für Unterrichtsmedien –<br />
ZUM Internet e.V. – („Ziel des Vereins ist die<br />
Nutzbarmachung des Internets als Lern- und<br />
Lehrhilfe für alle Schulformen und für außerschulische<br />
Bildungsarbeit im deutschsprachigen<br />
Raum“) bietet ein Portal für den didaktischen<br />
Erfahrungsaustausch und die gemeinsame<br />
Arbeit an Texten für und über den Unterricht.<br />
Online-Unterricht<br />
mit Wikis<br />
Bei den letztgenannten Bildungsservern steht<br />
das Arbeitsinteresse der Lehrenden im Vordergrund.<br />
Die baden-württembergische „Landesakademie<br />
für Fortbildung und Personalentwicklung<br />
an Schulen“ beschreibt wie folgt<br />
die Vorteile von Wikis für eine Online-Arbeit<br />
mit Schulklassen:<br />
• Kommentare, Veränderungen und Erweiterungen<br />
lassen sich leicht und ohne Rückgriff<br />
auf einen HTML-Editor in die Präsentationen<br />
aller Schülerinnen und Schüler einfügen.<br />
• Dies ist nicht nur eine Möglichkeit für den<br />
Lehrer oder die Lehrerin – die Schülerinnen<br />
und Schüler können sich auch selbst kontrollieren,<br />
verbessern und die Seiten erweitern.<br />
• Ein Upload der veränderten / korrigierten<br />
Seiten ist nicht nötig, da die Veränderungen<br />
sofort übernommen werden.<br />
53
Wikis boomen URZ BN 2005-2/3<br />
• Passwörter sind nicht nötig, können aber –<br />
je nach Wiki – auch gesetzt werden.<br />
• Die Arbeit anderer kann nicht nur sofort<br />
überprüft werden, sondern steht allen in der<br />
Gruppe sofort zur Verfügung.<br />
• Auch für persönliche Rückmeldungen muss<br />
das Medium nicht gewechselt werden.<br />
• Wiki-Engines sind Freeware – es entstehen<br />
also selbst dann keine Kosten, wenn Sie ein<br />
Wiki auf Ihrer eigenen Homepage einrichten.<br />
Link: http://www.lehrerfortbildung-bw.de/<br />
elearning/wiki/<br />
Anm. der Red.: Die Beschäftigung mit Wikis<br />
und Blogs soll in den <strong>BenutzerNachrichten</strong><br />
fortgesetzt werden. Für die nächste Ausgabe<br />
ist u.a. ein Beitrag über die Verwendung von<br />
Blogs und Wikis an den Hochschulen (Verwaltung,<br />
Lehre, Hochschulpolitik) geplant.<br />
Beiträge aus dem Kreis unserer Leser und Leserinnen<br />
sind ebenfalls willkommen.<br />
Am 29.9.05 fand in Mannheim eine Pressekonferenz<br />
des Bibliografischen Instituts statt,<br />
das den Brockhaus herausgibt.<br />
Die Wikipedia hat Brockhaus zur 21. Auflage<br />
gratuliert. „Kurt Jansson, Erster Vorsitzender<br />
des Vereins Wikimedia Deutschland e.V.,<br />
meint, ’je vielseitiger das Angebot an Nachschlagewerken<br />
ist, sei es online oder offline,<br />
desto besser für den Leser, der bei seinen Recherchen<br />
dann mehrere Quellen zu Rate ziehen<br />
kann.’ Das Ziel aller Enzyklopädisten,<br />
den Menschen aus seiner selbst verschuldeten<br />
Unmündigkeit zu befreien, sei noch nicht erreicht.<br />
Der Brockhaus werde auch in diesem<br />
Jahrhundert hier eine wichtige Rolle spielen.“<br />
Diese doch sehr aufklärerisch dünkenden<br />
Worte entnehmen wir einer Meldung von heise<br />
online. Die ganze Meldung kann man unter<br />
der folgenden Adresse nachlesen:<br />
http://www.heise.de/newsticker/meldung/<br />
64456<br />
Die Art und Weise, wie sich Vertreter von<br />
Brockhaus und Wikipedia aufeinander beziehen,<br />
erinnert an die Zeiten, als die Grünen<br />
noch keine Partei waren. Die Granden der alten<br />
und großen Parteien beäugten die neue soziale<br />
Bewegung misstrauisch und freuten sich<br />
über deren handwerkliche Fehler, wussten<br />
wohl aber auch schon, dass sie gezwungen<br />
sein würden, sie ernst zu nehmen. Die sozial<br />
Bewegten wiederum ahnten wohl auch, dass<br />
sie selbst einmal zur politischen Klasse gehören<br />
würden. So ähnlich scheint es auch hier zu<br />
sein. Brockhaus liefert mit den gedruckten<br />
Werken einen USB-Stick sowie DVDs und ist<br />
online erreichbar. Wikipedia wird zusehends<br />
professioneller. Wer weiß, vielleicht gibt es<br />
einmal einen Brockwiki.<br />
Käufer der gedruckten und der digitalen Version<br />
des Brockhaus sollen bis zum Jahr 2010<br />
Zugriff auf eine passwortgeschützte Seite erhalten.<br />
Die Redaktion der <strong>BenutzerNachrichten</strong><br />
hat vom Verlag die Möglichkeit erhalten,<br />
für vier Monate das Brockhaus-Angebot zu<br />
testen. Was meinen Sie, liebe Leser und<br />
Leserinnen, welche Wörterbuchartikel wir<br />
zum Gegenstand eines Vergleichs Brockhaus<br />
mit Wikipedia heranziehen sollten<br />
54
Ansprechpartner auf einen Blick<br />
Bitte wenden Sie sich bei Fragen und Problemen zuerst an unseren Infoservice.<br />
Öffnungszeiten des Rechenzentrums:<br />
Mo-Fr 6.30-23.45 Uhr, Sa 10-19 Uhr<br />
Infoservice<br />
Raum 015<br />
Öffnungszeiten: Mo-Fr 10-12 und 13-17 Uhr<br />
Service / Information<br />
Telefon: 54-45 22<br />
E-Mail: infoservice@urz.uni-heidelberg.de<br />
Beratung<br />
Telefon: 54-45 09<br />
E-Mail: beratung@urz.uni-heidelberg.de<br />
Störungsmeldungen<br />
an das Operating<br />
Telefon: 54-45 19<br />
E-Mail: oper@urz.uni-heidelberg.de<br />
für das Datennetz<br />
Telefon: 54-45 21<br />
E-Mail: net-bugs@urz.uni-heidelberg.de<br />
für das Telefonnetz<br />
Telefon: 54-20 10, nachts: 54-117 E-Mail:<br />
tk-gruppe@listserv.uni-heidelberg.de<br />
für die zentralen Rechner<br />
E-Mail: server-bugs@urz.uni-heidelberg.de<br />
oder aix-bugs@urz.uni-heidelberg.de<br />
für die PC-Räume<br />
E-Mail: pc-bugs@urz.uni-heidelberg.de<br />
Sekretariat<br />
Raum 108a<br />
Telefon: 54-45 01/02<br />
E-Mail: sekretariat@urz.uni-heidelberg.de<br />
Spezialberatung<br />
ISDN / Modem<br />
Einzelheiten siehe unter:<br />
http://www.urz.uni-heidelberg.de/<br />
Netzdienste/modemisdn/beratung.html<br />
E-Mail: beratung@urz.uni-heidelberg.de<br />
VPN / Wireless LAN<br />
Rossen Kowatschew; Raum x004<br />
Beratung: Mo 10.30-12.30, Mi 14-16 Uhr<br />
E-Mail: rossen.kowatschew@<br />
urz.uni-heidelberg.de<br />
E-Mail-Anwendung, Elm, Pine<br />
Mowaffak Al Makadsi; Raum 106<br />
Beratung: nach Vereinbarung. E-Mail:<br />
mowaffak.al-makadsi@urz.uni-heidelberg.de<br />
MS Word / PowerPoint<br />
Henriette Höhle; Beratung: E-Mail an<br />
Word-Beratung@urz.uni-heidelberg.de<br />
SAS / SPSS<br />
Dr. Carina Ortseifen; Raum 106a<br />
Telefon: 54-45 41; Christof Kögler:<br />
Di und Fr 9-11 Uhr Raum X002<br />
E-Mail: statistik@urz.uni-heidelberg.de<br />
Linux<br />
Joachim Lammarsch; Raum 115<br />
Beratung: Do 13-15 Uhr, Telefon: 54-45 40<br />
Stefan Gutfleisch, Raum 012<br />
Beratung: Di 15-17 Uhr, Telefon: 54-45 44<br />
E-Mail: beratung@urz.uni-heidelberg.de<br />
Mac<br />
Ingo Schmidt; Raum x006<br />
Telefon: 54-45 03. E-Mail:<br />
ingo.schmidt@urz.uni-heidelberg.de
BN 2005-2/3<br />
Editorial .......................................................................................... 3<br />
Ein Gespräch mit Gerhard Himmel.......................................................... 4<br />
Ein Jahr Medienzentrum: Ein Gespräch mit Klaus Kirchner........................ 9<br />
1. Videoworkshop für DozentInnen und MitarbeiterInnen......................... 12<br />
Medienzentrum und PC-Pools URZ, Multimediazentrum UB ........................ 13<br />
URZ und UB beim Erstsemestertag im Sommersemester 2005................... 15<br />
Infos im Eingangsbereich des URZ ....................................................... 16<br />
Kurse: Anmelden und teilnehmen ......................................................... 17<br />
Neue Mail-Architektur der Universität <strong>Heidelberg</strong> ................................. 18<br />
Kommunikationsserver für Institute..................................................... 20<br />
Neuer Listserv 14.3 ........................................................................ 23<br />
Vorlagen für barrierefreie Internetseiten ............................................ 24<br />
Internetseiten mit Templates statt Frames ............................................. 28<br />
Eine XML-Anwendung ......................................................................... 32<br />
SuSE LINUX Professional 9.3 in der Softwareverteilung........................ 35<br />
Linux: Fedora 4, Mandriva 2005, Ubuntu 5.04 ..................................... 36<br />
Linux: KNOPPIX 3.8.2 ausleihbar........................................................ 36<br />
Linux: Adobe Reader 7...................................................................... 37<br />
Computeralgebra-Software: Matlab 7 ................................................. 37<br />
SPSS auf Terminalserver verfügbar ................................................... 37<br />
Integrierte Entwicklungsumgebungen für TeX/LaTeX ............................... 38<br />
LaTeX-Kurs...................................................................................... 43<br />
Java-Einführung für Umsteiger........................................................... 43<br />
PHP-Einführung............................................................................... 44<br />
Unsere regelmäßigen Angebote ......................................................... 44<br />
beratung@urz ................................................................................ 45<br />
Open Access – Offener Zugang zu wissenschaftlichem Wissen ................. 47<br />
Adobe schluckt Macromedia .............................................................. 48<br />
Papier boomt ................................................................................... 49<br />
Wikis boomen ................................................................................... 50<br />
Ansprechpartner auf einen Blick ........................................................ 55