Die Therapie des 3. Jahrtausends Die Meridian-Energie-Techniken und ihre Geschichte VO N B R I G I T T E VA N HATTEM Das Wissen um Energiebahnen in unseren Körpern ist uralt. Die ersten Überlieferungen stammen aus China und sind auf einen Zeitpunkt von vor über 5000 Jahren datiert. Aus dem Wissen um die Meridianverläufe und die Möglichkeit, durch die Stimulation bestimmter Meridianpunkte den Fluss der Lebensenergie (Chi) zu fördern, resultieren eine Reihe von Verfahren. Die bekanntesten sind die Akupunktur, die Akupressur und die Kinesiologie. Weniger bekannt sind „Touch for health“ und Jin-Shin-Jitsu. Bei beiden Verfahren werden Energiezonen stimuliert, indem Fingerspitzen aufgelegt werden. Aber auch verschiedene Massagen, wie beispielsweise die Thai-Massage oder die Fußrefl exzonenmassage, beruhen auf dem gleichen Wirkprinzip. Durch Druck auf bestimmte Energiezonen des Körpers wird die Lebensenergie zum Fließen gebracht. Oft fühlt sich der Behandelte <strong>nach</strong> einer intensiven Massage ausgesprochen angeregt, oftmals sogar euphorisiert. Zwar ist der Einfl uss der Meridiantechniken auf den Körper seit Jahrhunderten dokumentiert, aber die Meridianpunkte sind erst in den letzten Jahren als Stimulus für psychische Befi ndlichkeiten in den Fokus der Fachwelt gerückt. In den USA haben empirische Studien die Wirksamkeit dieser Verfahren bestätigt. Dadurch hat sich in den letzten Jahren die energetische Psychologie etabliert. Der Pionier auf diesem Gebiet ist Dr. Roger Callahan, ein amerikanischer klinischer Psychologe. Dieser entdeckte vor ca. 25 Jahren, dass sich durch das Beklopfen von Meridianpunkten bei gleichzeitigem Denken an das Problem eine langjährige Wasserphobie aufl öste. Weitere Forschungen seinerseits ergaben, dass sich auch Ängste, Ärger, Eifersucht, Depressionen, Trauer und andere emotionale Belastungen durch das Beklopfen bestimmter Meridianpunkte dauerhaft auflösen ließen. Dr. Callahan hatte genau das wieder entdeckt, was schon die alten Chinesen wussten: Wenn der Energiefl uss in den Meridianen – wodurch auch immer – gestört ist, kommt es zu Befi ndlichkeitsstörungen beim Menschen. Wenn die Energie frei fl ießt, fühlt der Mensch sich wohl. Callahan fasste seine Erkenntnis in dem Satz zusammen: Jede negative Emotion wird durch eine Unterbrechung im Energiesystem des Körpers verursacht. Durch intensives Forschen entwickelte er seine Thought-Field-Therapy (TFT). Seine Erfahrungen wurden durch viele weitere Veröffentlichungen anderer Wissenschaftler bestätigt, nicht zuletzt von Fred Gallo, der 1999 seine Erfahrungen in den USA veröffentlichte. Im Laufe der Jahre gingen im amerikanischen Raum aus den TFT-Callahan Techniques unterschiedliche Meridian Therapien (z.B.: AFT, MFT, EDxTM, R. Martina, usw.) hervor. Im deutschen Sprachraum hat sich in den letzten drei Jahren besonders ein Verfahren hervorgetan: die Meridian-Energie-Techniken (<strong>MET</strong>) <strong>nach</strong> <strong>Franke</strong>®. Rainer <strong>Franke</strong> hatte 20<strong>01</strong> in einer Fortbildung das Beklopfen der Meridianpunkte zum Aufl ösen belastender Emotionen kennen gelernt. Er selber konnte erfahren, wie eine alte, tief sitzende Angst sich innerhalb von Minuten aufl öste. Da<strong>nach</strong> begann er, das Beklopfen der Meridianpunkte in die eigene therapeutische Praxis zu integrieren. Er konnte immer wieder beobachten, wie sich Ängste, Schuldgefühle oder andere belastende Zustände, einmal erkannt und benannt, in wenigen Minuten aufl östen. Der natürliche Energiefl uss in den Meridianen war wieder hergestellt und die Klienten waren ruhig und entspannt und verspürten tiefen inneren Frieden. Die Synthese aus seiner gestalttherapeutischen Arbeit und dem Beklopfen der Meridianpunkte nannte er fortan <strong>MET</strong> = Meridian-Energie-Techniken <strong>nach</strong> <strong>Franke</strong>®. Das Besondere an dieser Technik ist, dass Foto oben: An dieser Stelle verläuft der Meridian, der die Milz und Bauchspeicheldrüse stimuliert. Foto rechts oben: Bei <strong>MET</strong> werden insgesamt 15 Punkte geklopft, dazu die Thymusdrüse (TD) stimuliert und ein heilender Punkt (HP) gerieben. Foto rechts: An dieser Stelle wird der Dünndarm stimuliert. Foto ganz rechts: Hier wird die Thymusdrüse geklopft. Foto: © Verlag BioRitter nicht <strong>nach</strong> einer vermeintlichen Ursache in der Vergangenheit gesucht wird, sondern die Gefühle beklopft werden, die der Patient jetzt, auch im Hinblick auf Vergangenes, als belastend erlebt. Gleichzeitig stellt sich fast sofort ein Gefühl von Entspannung, Ruhe, Harmonie und innerem Frieden ein. <strong>MET</strong> ist eine Ultra-Kurzzeittherapie für die therapeutische Praxis, kann jedoch auch von Laien und Kindern als Selbsthilfemethode für alltägliche Probleme in kurzer Zeit erlernt werden. Wie oben schon erwähnt, gehen sämtliche Energie-Techniken davon aus, dass die Ursache für jedes emotionale oder körperliche Leiden durch eine Blockade im Energiesystem des Körpers (Meridiansystem) hervorgerufen wird. Durch das sanfte Beklopfen bestimmter Akupunkturpunkte werden diese Blockaden aufgelöst und die eigentliche Ursache von Befi ndlichkeitsstörungen beseitigt. fallbeispiel 1: Angst vor Spinnen und Krankenhäusern Die 27-jährige Psychologiestudentin Julia K. hat seit ihrer Kindheit eine unerklärliche Angst vor Spinnen. Sie wohnt mit ihrem Freund in Stuttgart an einem Waldrand, wo im Sommer und Herbst besonders viele Spinnen ihre Netze spannen. Wenn Julia eine von ihnen sieht, muss ihr Freund sie „wegmachen“, denn es ist ihr unmöglich, im gleichen Raum mit einer Spinne zu sein. Wenn ihr zufällig eine über den Weg huscht, erschrickt sie zu Tode und kann sich kaum beruhigen. Julia ist ihr eigenes Verhalten peinlich, da sie sonst nicht so emotional reagiert. Nur bei Spinnen „rastet sie aus“. Auf weiteres Befragen gibt sie zu, auch eine unerklärliche Angst vor Krankenhäusern zu haben. Deshalb gehe sie niemanden in einem Krankenhaus besuchen, auch nicht, wenn in der Verwandtschaft ein Kind geboren wurde, was ja ein erfreulicher Anlass für einen Krankenbesuch wäre. Julia selbst musste einmal wegen eines kleinen Haushaltsunfalls in einem Krankenhaus notversorgt werden. Als sie in der Ambulanz saß, waren ihre Angstsymptome heftiger als die Schmerzen ihrer Verletzung. Julia K. trifft Rainer <strong>Franke</strong> anlässlich einer Fernsehaufzeichnung in einer Frankfurter Zoohandlung. In einem durchsichtigen Plastikgefäß wartet hier eine Vogelspinne auf sie. Rainer <strong>Franke</strong> versucht vorsichtig, Julia an die Vogelspinne heranzuführen. Doch sie weigert sich, auch nur ein paar Meter an das Gefäß heranzugehen. Rainer <strong>Franke</strong> startet die <strong>MET</strong>-Behandlung. Für Julia legt er zunächst den Behandlungssatz „Meine Angst vor Spinnen, meine Angst vor Spinnen“ fest. Doch schon bald spürt Julia keine Angst mehr – es ist Ekel, der sie ich hatte solche Angst vor Katzen Erst <strong>MET</strong> konnte Renate Becke (62) helfen. VO N B R I G I T T E VA N H AT T E M Renate Becke ist in Thüringen ganz ländlich aufgewachsen. Hier hatte noch jeder Tiere: Kühe, Hunde und Katzen. Doch seit die kleine Renate mit 3 Jahren versehentlich auf einen Katzenschwanz trat und gebissen wurde, hatte sie Angst vor Katzen. Dafür wurde sie von ihrer Mutter zeitlebens gehänselt. „Sie drohte mir sogar mit Prügel!“ erinnert sich Renate. „Irgendwann habe ich dann meine Angst vor meiner Mutter auch noch auf die Katzen übertragen. Wann immer ich eine sah, stand ich Todesängste aus!“ Keine Einladung, bei der sie die Gastgeber nicht bat, ihre Katzen wegzusperren. „Trotzdem starrte ich dann immer auf die Tür, hinter der die Katzen waren! Die Angst beherrschte mich mein Leben lang!“ Schon vor zwanzig Jahren versuchte Renate, mit einer Therapie gegen diese Furcht vorzugehen. „Doch dann sagte der Therapeut: ‚Nächstes Mal sitzt eine Katze hier’, und da bin ich nicht mehr hingegangen!“ Erst Diplom-Psychologe Rainer <strong>Franke</strong>, der die Meridian-Energie-Techniken in der ZDF-Sendung „Kerner“ vorgestellt hatte, konnte Renate helfen. „Ich ließ mir von der Redaktion die Nummer geben und buchte eine Angstbehandlung bei ihm!“ Mit sichtlichem Erfolg. Am 29. September 2007 ließ sie sich mit den Meridian-Energie-Techniken behandeln, und bereits am nächsten Tag besuchte Renate die Katzen ihrer Nachbarin. In einem zweiseitigen Brief schilderte sie Rainer <strong>Franke</strong>, wie der Besuch verlaufen ist: „Ich streichelte beide Katzen öfters! Nie in meinem Leben zuvor hätte ich das gewagt!“ Frau Becke ist eine Angst losgeworden, die sie ihr Leben lang belastet hatte. Und das in nur einer Stunde! Frau Becke schreibt in ihrem Dankesbrief weiter: „Im neuen Jahr möchte ich gerne einen Grundkurs mit Ihnen machen und freue mich schon jetzt auf ein Wiedersehen!“ davon abhält, sich der Spinne zu nähern. Der Behandlungssatz wird nun in „Mein Ekel vor der Spinne, mein Ekel vor der Spinne“ abgeändert. Doch während Rainer <strong>Franke</strong> weiter klopft, ändern sich auch Julias Gefühle. Plötzlich ist von Ohnmachtsgefühlen die Rede, von ihrer Angst, die Kontrolle zu verlieren. Rainer <strong>Franke</strong> beklopft die Meridiane für diese Ängste. Plötzlich atmet Julia stark aus und fühlt sich von einem Moment auf den anderen sichtlich besser. Rainer <strong>Franke</strong> setzt die Handrückenserie an, um den Erfolg zu festigen. Julia kann näher an das Behältnis mit der Spinne gehen. Die ganze Behandlung dauert fast 20 Minuten. Mehrere Gefühle und verschiedene Ängste kommen bei der jungen Frau hoch. Doch zum Schluss kann sie das Behältnis mit der Spinne in die Hand nehmen und das Tier fasziniert betrachten. 14 Tage später berichtet Julia K. auf Nachfrage, sie habe zwischenzeitlich ein erstaunlich „normales“ Verhältnis zu Spinnen. Das Netz einer Kreuzspinne, das immer mal wieder vor ihr Wohnzimmerfenster gespannt ist, entfernt sie mit den Händen. Als sie im Keller eine Spinne in ihrem Waschzuber entdeckt, nimmt sie den Zuber und trägt ihn <strong>nach</strong> draußen, wo sie die Spinne ins Gras kippt. All das war ihr vorher nicht möglich gewesen. Zudem fällt ihr auf, dass sie seit der Behandlung an Krankenhäusern und Krankenwagen vorbeifahren kann, ohne dass sie Beklemmungen und Angstzustände bekommt. Als Psychologiestudentin kann sich Julia diese Erfolge nicht so recht erklären und will daher ihre Diplomarbeit über <strong>MET</strong> schreiben und sich gleichzeitig näher mit der Methode auseinanderzusetzen. fallbeispiel 2: Angst vor Schlangen Ninia D. wurde bereits als 20-jährige von Rainer <strong>Franke</strong> behandelt. Damals ging es um ihren krankhaften Ehrgeiz, der ihr das Medizinstudium erschwerte. Die Behandlung war so erfolgreich verlaufen, dass sie im September 2005 zu einem <strong>MET</strong>-Seminar <strong>nach</strong> Frankfurt kam, um sich von Rainer <strong>Franke</strong> wegen ihrer Angst vor Schlangen beklopfen zu lassen. Die mittlerweile 22-jährige, äußerst attraktive, intelligente junge Frau wusste sehr wohl, dass es in Deutschland nur wenige Schlangen gibt und dass sie nicht wirklich giftig sind. Doch sie hatte zwischen ihrem 15. und 17. Lebensjahr in einem Teil Amerikas gelebt, wo es vor Schlangen nur so wimmelte. Seither konnte sie noch nicht mal mehr Bilder von Schlangen ansehen und auch schlangenähnliche Artefakte machten ihr Angst. Rainer <strong>Franke</strong> begann die Behandlungsserie mit dem Satz „Meine Angst vor Schlangen, meine Angst vor Schlangen“. Doch Ninia D. blieb verstockt, die Serie schlug nicht an. Auf ihre Gefühle befragt, gab die Patientin plötzlich Hass an. Während „Mein Hass auf Schlangen, mein Hass auf Schlangen“ beklopft wurde, änderten sich die Gefühle von Ninia wieder und sie gab zu, nun sehr traurig zu sein. Unablässig beklopfte Rainer <strong>Franke</strong> die Meridianpunkte bei Ninia, während er sie weiter befragte. Was war die Ursache ihrer Trauer Ninia konnte sich nicht erinnern. Rainer <strong>Franke</strong> beklopfte die Trauer. Langsam löste sich sichtlich eine Blockade bei der Patientin und sie erinnerte ihre Geschichte: Während ihrer Zeit in Amerika wohnte sie bei einer Familie, die viele Katzen hatte. Zu einem der Kätzchen entwickelte sie bereits <strong>nach</strong> kurzer Zeit ein enges Verhältnis. Die Katze schlief in ihrem Bett und war ihr Trost, wenn sie sich <strong>nach</strong> Hause sehnte. Eines Tages kam Ninia von der Schule zurück und erfuhr, dass diese Katze von einer Schlange gebissen worden und an diesem Biss gestorben war. Die Trauer über den Verlust ihres Spielgefährten und der Hass auf die Schlangen hatte die Patientin bis dahin aus ihrem Bewusstsein verdrängt – sie äußerten sich nur noch in ihrer unerklärlichen Angst vor den Tieren. Erst mit <strong>MET</strong> konnte sie sich wieder an die Begebenheit erinnern. Rainer <strong>Franke</strong> beklopfte die Trauergefühle und sicherte dann das positive Ergebnis mit der Handrückenserie. Ninia macht sich seither über Schlangen keine Gedanken mehr. Diesen Dankesbrief schrieb Frau Becke an Rainer <strong>Franke</strong> <strong>nach</strong> dem Seminar