Die historische Schuld der Sowjetunion

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Bekanntm achung W iedereinsatz beschlagnahm ter nnd lichergestellter Kraitfahrzeuge. K raitfahrzeuge, w elche nach dem 1. März 1941 ans irgendwelchen Gründen beschlagnahm t oder slchergeptel.t worden sind, sind raschm öglichst w ieder in den V erkehr 7u bringen. - Sämtliche Firmen und Personen, bei denen nach dem 1. März 1941 (neunzehnhundertundeinundvierzig) Kraftfahrzeuge gleich w elcher Art beschlagnahm t oder »ichergestellt worden sind, haben sich um gehend möglichst persönlich heim Stodthauptm ann — Polizeidirektor, Straßenverkehrsam t — zu meiden. U nterlagen über die erfolgte Beschlagnahme sind mit’/ubringen. Die Meldung erfolgt in der Zeit vom 11. bis 14. A pril 1942 täglich von 14 bis 16 Uhr beim Straßenverkelirsamt, W arschau, DanilowiczowskastraBe 1-3, I. Stock, Zimmer 1». Ehemalige K raftfahrzeugbesitzer, denen im Stadtbereich W arschau Kraftfahrzeuge beschlagnahm t wurden und die nach der Beschlagnahme nach ausw ärts verzogen sind, erstatten die Meldung schriftlich unter Beifügung der Unterlagen oder beglaubigter Abschriften an die oben genannte D ienststelle. Kraftfahrzeuge, die vor dem 1. März 1941 (neunzehnhundertundeinundvierzig) beschlagnahm t wurden, sind vorläufig nicht anzumelden. W arschau, den 1. A pril 1942. Der Stadthauptmann in Warschau gez.: Dr. B ethks Polizeidirektor Schluß der Amtlichen Bekanntmachungen Das R estaurant auf d e r S o n n b erg alp e in Z akopane ist auch auf die D auer d e r E rneuerungsarbeiten an d e r Standseilbahn in vollem B etriebe. Ab 1. 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In tiefer Trauert Friedrich Hamann Gustav Ham ann und Frau Emil Gessner und Frau Ceslaus Enkelm ann und Frau Olga und Alice Hamann und Angehörige Nachruf W ährend eines K rankenurlaubs verstarb im A lter von 48 Jahren mein M itarbeiter, der Landkommissar Emil Hermani Der V erstorbene w ar seit dem 15. August 1941 bei m einer D ienststelle als Landkommissar in Opole eingesetzt.. Ich verliere in ihm ein vorbildliches, pflichtbew ußtes, treues Gefolgschaftsm itglied, die Gefolgschaft der Kreishauptm annschaft einen stets hilfsbereiten Arbeitskam eraden. Sein Andenken wird stets ln Ehren; gehalten. P u 1 a w y, den 30. März 1942. Der Kreishauptmann in Pulawy A. Brandt Elektro-Installationsmaterial kann liefern ab L a g e r : DEUTSCHE W A R E N HANDELSGESELLSCHAFT W. BARTEIS & Co. Tschenstochau, M arienallee 20 Telegr, Adr.: W arenco, Tel. 21 24. Postschliessfach 138 Briefmarkensammler Achtung! W eltbriefm arken. Spezialität Polenmarken. Preisliste kostenlos. 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Der Künstler Von Hermann Hesse W as ich schui in heißer Jahre Glut, Steht am lauten M a rkt zur Schau gestellt. Leicht vorüber geht die frohe W elt, Lacht und lobt und findet alles gut. Keiner weiß, daß dieser froh e Kranz, Den die W elt m ir lachend drückt ins Haar, Meines Lebens K raft verschlang und Glanz, Ach, und daß das O p fer unnütz war. Welchen Rat der iunqe Omer bekam Von J o v o Radvan Eine ganze W eile schon schlich der junge Omer um Sinan Pascha herum . Offenbar hatte er ein Anliegen an den w eißen H odscha. Schließlich setzte er sich auch w irklich zu ihm hin. „Kann mir denken, w as dich drückt", sagte der Hodscha, „Du h ast T abakfelder und W eingärten, du arbeitest vom M orgen bis zum Sonnenuntergang, und doch kom m t kein W ohlstand in dein Haus." „So ist es", seufzte Omer. „Und ein böses Weib habe ich auch." „Auch das ist m ir bekannt", sagte Sinan Pascha. „Aber zuerst w ollen w ir uns um dein Haus kümmern. Ich rate dir, beginne deinen Tag, ehe ein anderer ihn begonnen hat, und beende ihn, w enn alles in deinem H ause schon schläft. Das tue acht Tage lang, dann w ird vieles besser w erden bei dir." Omer bedankte sich und w ollte gehen, kam aber noch einm al zurück. „Und m ein W eib" fragte er. „Hast du O rdnung in dein H aus geschafft, dann stelle dich, w enn die Sonne am höchsten ist, auf die alte B rücke über die Bosna. Dort bleibe, bis die Sonne untergeht, und dir w ird w egen deines W eibes H ilfe w erden." Es w ar spät, als O m er heim kam . Sein böses W eib schlief schon, und die H ausm agd schlurfte noch aus und ein. O m er m ochte dies alte W eib nicht, aber die Frau hielt große Stücke auf sie. „Geh schlafen, H err", sagte die Alte, „ich will noch die Stube kehren, dann hab ich m orgen w eniger zu tun." A ber eingedenk des R ates ging O m er nicht schlafen, sondern er setzte sich im D unkeln vor seine Kammer auf den Boden und lehnte den Kopf an die Tür und dachte über die W orte des H odscha nach. W orauf er w artete, w ußte er nicht, aber er sollte es bald erfahren. Die A lte trug Schafkäse, M ehl und Eier zusam men und ta t alles in ein V ersteck hinter einer Truhe. Dann m achte sie das Licht aus und ging in ihre Kammer. Sonderbar, dachte Omer, und dann ging er auch zur Ruhe. Am M orgen w ar er früher zur Stelle als die So lange die Erde steht Roman von W ill-E iic h P eu ck ert 9 C o p y rig h t b y P a u l L ist-V e rlag , L eipzig Und es scheint ihm trotz alledem richtig. Es steht in der Bibel. Dort w ar es auch so. Ein heißeres Blut, als der Erhard es batte, h at wohl der A braham auch nicht gehabt. Und dem w ie dem Jakob w ar es erlaubt — Dann nähm e sich der Erhard die von Gebauern, und könnte m einetw egen und noch für den G elüst sich m it der neuen Zweiten auch trauen lassen, denn die, das w ar eine, die konnte ihm gefallen. Frech w ar sie, aber schm uck w ar sie auch, die Bertha Runge, — das m ußte man ihr lassen. „Ja", spricht er dann laut, „das sollte es noch geben.“ „G'n Abend, H err Helm!" grüßt es da neben Ihm. Er hebt die Augen. Es steht da ein Kerl, — ach »o! es ist der N achtw ächter, der Keil. „Nun", fragt der, „Sie w aren wohl ein bissel bei Boers" „Ich hatte m eine G edanken", erw idert ihm Helm. „Der Lehrer und ich, w ir sprachen V erschiedenes. Das hatte ich mir noch auf dem Heimwege bedacht." „Ja", nickt der N achtw ächter, „er geht gern zu Boers." „Ach, Dummheit!" Er w ill es ihm ausdrücklich sagen, daß Keil nicht erst denkt, er hätte sich betrunken, aber da kommt ihm w as anderes ein. „Ihr seid dach katholisch", so fragt er ihn. „W ie ist denn das in der katholischen Bibel, hat Abraham da auch zwei W eiber gehabt" „Das weiß ich euch nicht. — M an hat nichts gehört." „In unserer Bibel ist es geschrieben." „Da w ird es auch stimmen", bestätigt ihm Keil; „was Falsches, das rückt m an dort wohl nicht 'rein." „Na, da gute N acht auch!" verabschiedet sich Helm. Er ist schon ein Stück, da hört er es rufen. Es ist der N achtw ächter, der komm t hinter ih m . «. A pril 1942 UNTERHALTUNG verkaufte. Acht Tage lang sah O m er diesem Treiben zu, und am neunten Tage da jagte er sie m it Schimpf von dem Hof. Seinem bösen W eib w ar das gar nicht recht. W ohl w ollte auch sie die diebische A lte nicht länger unter dem eigenen Dach haben, aber daß nicht sie selbst den D iebstahl entdeckt hatte, m achte sie w ütend. „N ur ein Dummkopf kann dem Treiben acht Tage lang Zusehen und sich acht Tage lang die besten Sachen vom H ause w egtragen lassen", keifte sie; und der Hodscha, von dem er den Rat erhielt, sei auch ein N arr. D is w erden w ir ja sehen, dachte O m er und m ittags ging er zur alten Brücke über die Bosna. Die Sonne stand hoch am Himmel, als er dort ankam, und sie brannte bis zum A bend auf seinen Schädel. N ichts geschah. Die Sonne v erschw and schon, da kam ein H irte m it seiner H erde daher. Erst die Ziegen, dann die Schafe und zuletzt die Kühe. Beinahe alles G etier w ar schon über die Brücke gegangen, nur eine alte Kuh w ollte nicht an O m er vorüber. Der H irt lockte, er rief, die Kuh rührte sich nicht. Da w ar er m it ein p aar Sprüngen bei ihr und ein Stockhieb fuhr über ihr breites Gesäß nieder. „Muh", sagte die Kuh und setzte sich gehorsam in Bewegung. „Hm", sagte Omer, Er kratzte sich hinterm O hr und ging heim. „H erum treiber! Tagedieb! Lumpl" So empfing ihn sein W eib. „Ich habe H unger, Frau", sagte O m er ruhig. „Bring m ir das Essen!" „W as, Essen! H eute gibt es kein Essen m ehr.11 „So", sagte der M ann. „Ich will aber essen.“ Er hatte seinen Stock noch in der Hand, und ehe die Frau sich versah, w ar es ihr ergangen, w ie der störrischen Kuh auf der Brücke. Und der Erfolg w ar auch ähnlich. Omer konnte seinen Pilaf essen und er tat es m it vielem A ppetit. Ich w ar zugegen, als O m er und sein W eib dem H odscha Schafkäse, W ein und Früchte zum G eschenke brachten. „Es geht dir gut, Omer" fragte der Hodscha. Und Omer bejahte m it la chendem Gesicht. Und als er seinen Kaffee getrunken hatte und zu seinem W eibe sagte, „steh auf, bring mir noch eine K anne voll", da erhob sie sich ohne W iderrede und bediente ihn, wie nur ein sanftes W eib den M ann bedienen kann. Die Uhr im Kuh magen / Von Erich Brautlacht H at schon jem and eine Kuh gesehen, die Uhren frißt Es h at aber w ahrhaftig einmal eine gegeben, und die Uhr w ar aus Gold. Leider h at niem and die Kuh m ehr fragen können, ob sie die Zeit hatte verschlucken wollen, denn die Kuh w ar tot, geschlachtet, sie hatte die Zeit nicht auffressen können. Die Zeit hatte sich gerächt und die Kuh aufgefressen und der M etzgergeselle freute sich über die goldene Uhr, drehte sie auf und hielt sie an sein Ohr. A ls er gerade m erkte, daß sie nur ein w enig nachlief und sonst die Reise in den Kuhm agen gut vertragen hatte, erschien der Schlachthofverw alter, sah die Uhr, deren H erkunft der Lehrling ihm gleich erklärte, 'w eil er sie dem Gesellen nicht gönnte, und der V erw alter verlangte sie heraus, w eil sie im Schlaahthof gefunden w orden sei. W ährend er sich noch m it dem G esellen stritt, kam der V iehhändler zufällig daher, der die Kuh an den M etzger verhandelt batte, stellte sich zw ischen die beiden und w ollte die Uhr haben, w eil er die Kuh ohne Schm uckgegenstände und sonstige Beigaben verkauft habe. Das gab also eine kräftige A useinandersetzung, bei w elcher der Lehrling ohne jeden G rund eine kräftige O hrfeige erhielt, n u r w eil e r. der her. „H err Helm, H err Helm! Bloß 'n A ugenblick!" Helm dreht sich um, und da ist jener heran. „H err Helm", spricht er, „es fiel m ir bloß ein; das m it dem A braham w ird wohl nichts sein." „W esw egen denn nicht" „'s ist Bigamie. Und das, das ließe der Staat niem als zu." „Damals", m eint Helm, „da w ar es w as anderes." „So, w enn ihr denkt" w ill Keil es bezw eifeln, aber dann geht er; er h ält lieber 's M aul; m it großen H erren, da zankt m an sich nicht. Helm aber, der steigt jetzt den Dorfberg hinauf, und w ährend er steigt, bedenkt er es w ieder: Ja, w enn m an's m it Erharden so einrichten könnte! A ber es w äre dann halt Bigamie. Und w enn sie das Tauskriegen, da kostet's den Hof. Es ist nicht leicht, einen H elm -Jungen zu haben. Drei Lilien Das Frühjahr kam langsam , viel später als sonst. N och w agte kein M ärzbecher sich aus der Erde; sie sagten, es w äre schon ein Star dagew esen, — aber dann hatte er es nicht aushalten können, denn alle Starkästen standen noch leer. Der einunddreißigste März w ar ein D onnerstag. Helm hatte beim Frühstück dem Zweiten gesagt, daß er die Alma nach Raw-a schaffen und dann die N eue herülberholen sollte. „'s ist gut. Da nehm ' ich den Kastenw agen." „N ichts ist. Du w irst den V erdeckw agen nehm en", bestim m te der Bauer, vom Tische aufstehend. „Es ist wohl kein Kalb, nach dem du heut fährst." „Bloß eins, das Ich vom Helm-Hofe schaffe!" A ber das brauchte er nicht erst zu sagen, das w ußten sie alle: die Alma ging fort, um einen Schmidt von Dolina zu nehm en - Die w ürde sich w undern, an w as sie da kam und w ie sie sich dort noch zurücksehnen w ürde. — Bloß w eil sie parto u t einen Kerl haben mußte! Sie kam schon herunter. „Je", sagte da Karl; „dir geht es gewiß noch nicht schnell genug. Du kannst's nicht erw arten, so brenstet es dich!" Und g era d e verw eilte er schäftfgte M etzgerm eister' auf" den Lärm aufm erksam w urde und m it strahlendem G esicht u n d ' siegessicher gleich die Uhr für sich in A nspruch nahm, als hätte er nur gerade auf sie gew artet. Er hatte die Kuh m itsam t ihrem Inhalt gekauft, w er konnte das bestreiten und w elcher V erkäufer w ürde ihm das auf seinen W unsch nicht zugesichert haben Der M etzger w ar der Stärkste, und w enn das Faustrecht noch gegolten hätte, w ürde er im Besitz der Uhr geblieben sein, die er bald an sich gebracht und eingesackt hatte. A ber das G ericht ist nun einm al noch stärker als die Faust, und die Schw ächeren vereinten ihre Kräfte und riefen es an. Sie w ollten die Uhr verkaufen und den Erlös m it dem M etzger teilen, so schlugen sie vor. D er w ollte aber keine geteilte Uhr, sondern eine ganze G erechtigkeit. Er hatte die Uhr zur V erhandlung m itgebracht und um spannte sie m it seiner R iesenpranke. „Die Kuh", so legte er dar, „besteht aus Innen und Außen, das ist doch klar. A ußen ist die H aut und die H örner und was sonst noch so ist, das ist doch klar, und innen sind M agen und Gedärme und was dadrin ist." „Das sei doch unerhört", fuhr er fort, „daß dem nicht der M agen und was darin sei, gehören solle, der die Kuh erw orben habe. Sonst w erde er in Zukunft, das sei doch klar, einfach eine Kuh ohne M agen kaufen." Plötzlich stand im Zuhörerraum ein M ann auf und trat an den Richtertisch. Der Bäuer w ar es, der die Uhr an den M etzger verkauft und dem das G erücht von dem w ertvollen Fund zu O h ren gekommen war. Er hatte sich nach dem V erhandlungsterm in erkundigt und bisher zurückhaltend zugehört. N un forderte er auf der Stelle die Uhr für sich, weil die Kuh auf seiner W eide die Uhr verschluckt haben müsse, sie habe ihm die Uhr also gleichsam gestohlen. Der Bauer m einte, dem M etzger gehöre die Uhr, prom pt und großzügig legte er sie auf den R ichtertisch und w ollte sich entfernen, w ährend der Bauer sich bedenklich nahe an den w ertvollen Fund heranw agte, als w olle er sie gleich ergreifen. A ber der H ändler trat plötzlich vor ihn: gehörte ihm die Uhr Da w ar der Bauer schw erhörig gew orden und wich langsam zurück. W em gehntbf.. die Uhr denn Das Streitenden plötzlich von dem w eisen Richter beantw ortet haben wollten, und der beschloß, die fünf zuerst fortzuschicken und den zu suchen, der die Uhr v erloren habe, so w aren sie durch einen gem einsam en A uftrag verbunden. Und siehe, sie erklärten sich einverstanden und keiner w ar ganz unzufrieden, weil er den Prozeß nun w enigstens nicht verloren hatte. Sie taten, als gingen sie hin, den V erlierer zu finden. Bis heute haben sie ihn aber noch nicht gefunden, und hierm it sei jeder aufgefordert, sich schleunigst zu melden, daß der Prozeß endlich entschieden w erde und das G ehw erk j der K uhm agenuhr im Schrank des G erichtes I nicht roste. Zeichnungen: H. Engel sich m it den Pferden. Das w ar keine Bosheit, bloß Schabernack. Er w ollte sie nur noch zum letztenm al närren. Eben so langsam spannte er an. Und w ie er dam it schon am Ende w ar, da fing er hoch einm al an um zuschnallen. Da aber riß ihr doch die Geduld. Sie setzte sich einfach auf auf den W agen und sagte zu ihm: „Los, Karl! W ir w er'n fahren!" Er schüttelte den Kopf: „Gedulde dich schon noch, ‘s schlechte A nschirren käm e auf den K utscher." Aber ihr Aufmucken bestim m te ihn doch, es ging m it „H uitte!" hinaus auf die Straße. Der Tag schien fröhlich und w arm aus den W olken. Die Lerchen erhoben sich, schw irrten empor, — ihr Lied troff nieder als w ie ein Regen. An allen W egrändern blühten die W eiden. Man roch den Frühling, m an atm ete ihn fast. W ie man die Erde vernahm , den G eruch von den Ä ckern, der rechts und links aus den Erdschollen stieg. Ein gelber Falter w iegte sich näher. „Siehst du, er bringt dir Geld", m einte Karl. „Man kann's gebrauchen —" Er spottete gleich: „Nee, Alma, w enn das ein M ensch sagt w ie du, die soviel in Rawa h at — auf der Kasse." „Das ist bei der A usstattung draufgegangen." „Du hätt'st halt ’n R eicheren nehm en müssen!" M it bitterem Lächeln gab sie ihm drauf: „W er nim mt d'n 'ne Magd!' „Mich m ochtest du nicht — " Das w ar eine W endung, die ihr nicht paßte. „Bißt du d’n heut früh schon im K retscham gew esen Ich m öchte bloß wissen, w as Geier dir ist" „Es ist halt der Trennungsschm erz", grinste er laut. Sie gab ihm einen Stoß in die Seite. A ber er konnte das A lbern nicht lassen und bat sie: „Sei doch nicht gleich so zuwider! Man möchte sich ja fürchten, ein W ort zu sagen. W enn's einen trifft, dann triffst's doch bloß mich!" Das ging so bis zu der Grom bkow er Kirche. D ort w urde er endlich ein bissel vernünftiger. Sie redeten jetzt m iteinander vom Bauern. „Nun w ird er ja ruhiger", bekannte die M agd; Der arm e Herzog im Reichtum Von A llo n s H a y d u k Es gibt auch große Dinge, die in der kleinen H istorie schlummern, die sich am Rande begab. W er liebte nicht ihre unentw irrbaren Rätsel, deren Lösung eigentlich immer im Einfachen und Schlichten liegt D enkt einm al darüber nach! N achzudenken lohnt es beispielsweise über den H erzog Bolko von Falkenberg, von dem ein H andschreiben bekannt ist, an dem ein späterer C hronist sein kritisches Schnäblern wetzte. Es betrifft das fürstliche Kind taufen von 1327 und erscheint besagtem Z eitbetrachter insofern rätselhaft, als es nichts von der vielgerühm ten V öllerei verrät, die sonst im mer m it der sogenannten „guten alten Zeit" in den Köpfen spuKt. Lest: „An Jakob Sabusky, Bürger und W em schenken in O ppeln zu handen. Erbar, guter Gönner 1 W ir fügen euch gnädiglich zu wissen, nachdem der allm ächtige G ott uns und unserer Liebe einen jungen Erben gegeben, welchen wir auf künftigen 26ten A prils in die heil. Taufe einzuverleiben vorgenom m en; als will uns vonnöthen seyn 23 Q uart W ein, 2 Faß Opplisch Bier, 1 V iertel Rindfleisch und 12 G roschen Weisbrodt. So euch m it ehistem von Unserm Amtsgeschösser richtig gem acht und gezahlet werden. Und sind euch zu allem G uten geneigt. Datum Falkenberg, d. 25ten Aprill Anno 1327." Der C hronist, der uns diesen Brief überliefert hat, stellt dazu die erstaunte Frage: Geschah das aus N ot und M angel, oder aus N üchternheit und M äßigkeit — Auf jeden Fall muß es um Küche und K eller des guten Herzogs schlecht bestellt gew esen sein! G ut gebrüllt, H err Chronistei A ber jener H erzog Bolko w ar ein ungem ein reicher Mann — er besaß neben der ansehnlichen H errschaft Falkenberg auch noch die oberschlesischen Städte Zülz, Groß-Strehlitz und O berglogau m it allen D örfern und Gütern. Ja, da ist das Einfache und Schlichte wohl weit A ber gerade dieser Herzog führte das D eutsche Recht ein... Ja, der Valentin K arl V alentin w ar zur Erholung in einem bescheidenen Kurort. Als er sich ins Fremdenbuch des Gasthofes eintrug, schrieb er hinter seinen N am en „C harakterkom iker". Der G eschäftsführer sagte verschmitzt: „Verstehe, mein H err, die höheren H erren Beamten reisen alle gern inkognito!" V alentin ging betont stolz die Hoteltreppe h in a u f. . . H einz Eider Denken und Raten Gitterrätsel ^ W a a g e re c h t: 1, Schiffszubehör, 2. O peretten k o m p o - S e n k re c h t: 1. V e rw an d te r, 2. S tad t in Italien. Auflösung aus Folge 80 Buchstabenentnahme D er M ai is t gekom m en, D ie B äum e sc h la g e n aus. , „aber — sie hatten doch schon silberne Hochzeitr — da ging er noch immer zur Piontek-Ida.“ „Da w ird er wohl heut noch m anchm al gehen", bekannte der Knecht, der es ja w issen m ußte,- denn er fuhr häufig genug in die Stadt. „Nu je, ein H eißblütiger — " „Das ist es ja eben. W ie's aber die Frau trifft, das küm m ert ihn nicht." Karl ließ die Hemme jetzt w ieder los. Es muß hier eins fahren können über den Berg; da ist schon m anch e in e r, zuschanden geworden. W er sich nicht vorsieht, — ruck, reißt es ihn hin, dann schlägt das O rtscheit dem Pferd in die Beine, und dann — heidi und gute Nacht! schöne W elt! Die Bauern hier draußen kannten es ja; aber w er fremd w ar und kam an den Berg —1 W enn's richtig zuginge, — dachte der Knecht, dann m üßte hier eins erst die Prüfung ablegen. Und w er die nicht kann, der dürfte nicht fahren. „So eine find't man so leicht nicht m ehr w ieder , schloß Alma ein langes Gesätz ihrer Rede. Ach so, sie predigte noch über die Frau __ Er rief seine G edanken so halbwegs zurück, diew eil sie noch immer Lob sang und Ehre. Dann m einte er: „Die Frau —" und zog es so hin. „W as hast d n an der vielleicht auszusetzen" „Ich N ischte", zerstreute er jedw eden V erdacht. „W eil du so tatest —" „Ach, tum mes Zeug!" — Und dann: „Sie ist ja aus Kopacz drüben" Da m ußte sie aber doch über ihn lachen. „Nee, w as denn vielleicht noch Gar eine Polsche Die kom m t aus Sowy." Er zuckte die Peitsche. „Dort 'nüber bin ich nicht w eiter bekannt." „Der Bruder ist jetzt in der Väterei. Es ist eine Sache von hundertzehn Morgen Sie haben über zwanzig Kühe im Stall." „So" sprach er und hieb der Stute eins über. ,Da hat sich Helm nicht schlecht drangehalten. Ja, ja, w o's hat, da kommt noch dazu." Sie aber verfolgte einen anderen Gedanken. „Das ist nicht das H aupt", erklärte sie ihm kecklich. „Nu _also, w as w äre denn vielleicht da das UP ^ (Fortsetzung folgt) Nr. 82 / Seite 7.'
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Die historische Schuld der Sowjetunion

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