Sortierung von Baumischabfall - MOGENSEN Siebmaschinen und ...
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ABFALLTECHNIK<br />
<strong>Sortierung</strong> <strong>von</strong> <strong>Baumischabfall</strong><br />
Röntgenmaschine trennt wirtschaftlich organische <strong>und</strong> anorganische Bestandteile<br />
Röntgenmaschine Typ MikroSort AR<br />
Eckhard Zeiger<br />
Man nehme eine Maschine aus Standardkomponenten<br />
der optischen Sortiertechnik,<br />
füge eine Röntgenanlage<br />
hinzu – <strong>und</strong> schon ist die Röntgenmaschine<br />
zur Trennung organischer <strong>von</strong><br />
anorganischen Materialien fertig.<br />
Ganz so einfach ist das natürlich nicht,<br />
aber das Ergebnis kann sich sehen lassen:<br />
Die MikroSort-Maschine trennt<br />
bei gemischten Bau- <strong>und</strong> Gewerbeabfällen<br />
Organisches <strong>von</strong> Anorganischem,<br />
was zur wirtschaftlichen Bereitstellung<br />
<strong>von</strong> Ersatzbrennstoff,<br />
verwertungsfähiger Organikfraktion<br />
usw. beiträgt.<br />
Mit der Röntgenmaschine Typ MikroSort ®<br />
AR steht eine industrietaugliche Sortiermaschine<br />
zur Verfügung, die unter anderem<br />
zur Rückgewinnung <strong>von</strong> Altholz <strong>und</strong> beschichteten<br />
Spanplatten aus <strong>Baumischabfall</strong><br />
erfolgreich eingesetzt werden kann. Das<br />
zurück gewonnene Holz wird als Ersatzbrennstoff<br />
verwertet oder in der Spanplattenherstellung<br />
wieder verwendet. Eine Aufgabeleistung<br />
bis zu 20 t/h ist je nach Korngröße<br />
problemlos möglich.<br />
Der Röntgensortierer stellt seine Leistungsfähigkeit<br />
bereits im 4-Schichtbetrieb<br />
unter Beweis. Die Service- <strong>und</strong> Wartungsarbeiten<br />
sind auf ein Minimum begrenzt.<br />
Funktionsweise<br />
Die Skizze beschreibt das Funktionsprinzip<br />
der <strong>Sortierung</strong> mit Röntgenstrahlen. Die<br />
Materialaufgabe (1) erfolgt durch eine Vibrationsförderrinne<br />
(2) auf ein Beschleunigungsband<br />
(3). Das Material durchläuft mit<br />
einer Bandgeschwindigkeit <strong>von</strong> 3 m/s die<br />
Abtastebene der Röntgenquelle (4). Bestrahlt<br />
wird das Material <strong>von</strong> einer punktförmigen<br />
Röntgenquelle mit einem Öffnungswinkel<br />
<strong>von</strong> 80° (quer zur Förderrichtung),<br />
die am Ende des Bandes installiert<br />
ist. Die Abschwächung der Röntgenstrahlung<br />
wird durch zwei zeilenförmige Sensoren<br />
(5) gemessen, die sich unterhalb des<br />
Beschleunigungsbandes befinden.<br />
Die Unterscheidung der Schüttgüter basiert<br />
auf den materialabhängigen, unterschiedlichen<br />
Absorptionskoeffizienten der<br />
Röntgenstrahlen. So lassen sich organische<br />
Teile <strong>von</strong> anorganischen Teilen unterscheiden.<br />
Die vom Röntgensensor erhaltenen<br />
Daten werden <strong>von</strong> einem Hochleistungscomputer<br />
(6) in Echtzeit ausgewertet <strong>und</strong><br />
innerhalb <strong>von</strong> wenigen Millisek<strong>und</strong>en als<br />
Sortierentscheidung an extrem schnell arbeitende<br />
Druckluftventile (7) weitergeleitet.<br />
Wenn das Material die Röntgenkabine<br />
durchlaufen hat, gelangt es am Bandkopf in<br />
einer flachen Wurfparabel in den Bereich<br />
der Druckluftventile. Die auszusortierenden<br />
Teile werden durch gezielte Druckluftstöße<br />
ausgelenkt <strong>und</strong> der Materialstrom in<br />
zwei getrennten Fraktionen abgeführt (8).<br />
Typische Einsatzfälle<br />
Auf Baustellen <strong>und</strong> bei Gewerbeabfällen<br />
fallen häufig Abfallgemische an, in denen<br />
meist die organische Fraktion die wertvollere<br />
ist; es kann aber auch umgekehrt sein.<br />
Beispielhaft werden einige typische Einsatzfälle<br />
aufgeführt:<br />
Für die Herstellung <strong>von</strong> Ersatzbrennstoffen<br />
werden Störstoffe wie Anorganik <strong>und</strong><br />
PVC entfernt. Damit steht ein hochkalori-<br />
Autor: Dipl.-Ing. Eckhard Zeiger, Vertrieb<br />
MikroSort, Mogensen GmbH & Co. KG, Wedel<br />
Funktionsprinzip<br />
der <strong>Sortierung</strong> mit<br />
Röntgenstrahlen<br />
1 Material aufgeben,<br />
2 Dosierung <strong>und</strong><br />
Förderung, 3 Beschleunigung<br />
<strong>und</strong> Vereinzelung,<br />
4 Durchleuchten des<br />
Materials mit Röntgenstrahlen,<br />
5 Bildaufnahme<br />
durch einen Zeilensensor,<br />
6 Auswertung durch<br />
einen Industrierechner,<br />
7 Trennung durch<br />
Druckluftimpulse,<br />
8 Abführung der<br />
getrennten Produktströme<br />
60 wlb 5/2006
ABFALLTECHNIK<br />
Aufgabematerial <strong>Baumischabfall</strong> Holz <strong>und</strong> Spanplatten Restabfall<br />
scher, aschearmer <strong>und</strong> chlorfreier (< 0,6 %<br />
Cl) Ersatzbrennstoff zur Verfügung.<br />
Bei der Schwerstofffraktion aus der Haus<strong>und</strong><br />
Gewerbemüllaufbereitung wird das<br />
Material in eine verwertungsfähige Organikfraktion<br />
<strong>und</strong> eine ablagerungsfähige Anorganikfraktion<br />
(< 5 % Glühverlust) getrennt.<br />
Bei Holzabfällen aus dem gewerblichen<br />
Bereich werden Störstoffe wie Eisenbeschläge,<br />
Steine <strong>und</strong> PVC entfernt. Somit<br />
steht ein Altholzgemisch zur Verfügung,<br />
das als hochwertiger Ersatzbrennstoff eingesetzt<br />
werden kann.<br />
Bei Baumischabfällen werden organische<br />
Verunreingungen, wie Bauholz, Spanplatten,<br />
Kunststoffkartuschen, Lederhandschuhe<br />
etc. entfernt.<br />
Strahlenschutz<br />
Die Maschine besteht überwiegend aus<br />
Standardkomponenten der optischen Sortiertechnik,<br />
die Röntgen-Schutzausstattung<br />
wurde in Zusammenarbeit mit dem TÜV<br />
Hannover entwickelt. Der Röntgensortierer<br />
AR1200 wird entsprechend den Vollschutzrichtlinien<br />
gebaut <strong>und</strong> arbeitet im normalen<br />
Betrieb weit unterhalb der zulässigen<br />
Grenzwerte.<br />
Praktisch bedeutet dies, dass die betriebsbedingte<br />
Strahlung kaum zu der natürlichen<br />
Strahlungsbelastung beiträgt. Im<br />
Vergleich ist die Strahlung bei einer Reise<br />
mit dem Flugzeug um ein Vielfaches höher.<br />
Es rechnet sich<br />
Im Abfallsektor ergibt sich die Wirtschaftlichkeit<br />
der Röntgensortierung im Wesentlichen<br />
aus der immensen Einsparung nachfolgender<br />
Entsorgungs- oder Behandlungskosten.<br />
Das gegenwärtige Preisgefüge auf dem<br />
Entsorgungsmarkt erlaubt deshalb Amortisationszeiten<br />
(ROI) <strong>von</strong> weniger als einem<br />
halben Jahr. Auch die Betriebskosten, je nach<br />
spezifischem Einsatzfall zwischen 0,50 <strong>und</strong><br />
1,50 € je Tonne, liegen in der Größenordnung<br />
hochwertiger Aufbereitungstechnik.<br />
<strong>MOGENSEN</strong><br />
wlb 5/2006 61