DIE MUNITION ENTSCHEIDET - RWS
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24 p r ä z i s i o n i n p e r f e k t i o n<br />
HÜLSE I ZÜNDUNG I PULVER I GESCHOSS I K ALIBER I VERPACKUNG I BALLISTIK 25<br />
cm<br />
7.5<br />
5.0<br />
2.5<br />
0<br />
-2.5<br />
-5.0<br />
-7.5<br />
-10.0<br />
-12.5<br />
-15.0<br />
Visierhöhe<br />
5 cm<br />
4 cm<br />
GEE 182 m<br />
4 cm<br />
209 m<br />
m 50 100 150 200 250<br />
bis 209m treffen, ohne Haltepunktkorrektur.<br />
Die Flugbahnkurve<br />
Sicher ins Ziel<br />
Ballistische Grundlagen<br />
Neben den Angaben zur Patrone wird die Lauflänge<br />
angegeben. Bei den Kalibern der <strong>RWS</strong>-Büchsenpatronen<br />
beträgt sie im Allgemeinen 600 mm. Ist die<br />
Lauflänge der Waffe schon um wenige mm kürzer oder<br />
länger als der angegebene Wert, nimmt die Geschwindigkeit<br />
bei Standardpatronen entsprechend ab oder<br />
zu. Bei Hochleistungspatronen kann dieser Wert um<br />
bis zu 20 m/s schwanken. Dabei ist zugrunde gelegt,<br />
dass das Zielfernrohr so montiert ist, dass der Abstand<br />
zwischen Visierlinie und Seelenachse 5 cm beträgt. Die<br />
positiven Werte bedeuten Hochschuss, die negativen<br />
Tiefschuss.<br />
Die Ballistik ist die „Lehre vom Schuss“. Man unterscheidet hierbei vier Bereiche:<br />
Die günstigste Einschießentfernung – GEE<br />
Die Innenballistik umfasst alle Vorgänge bei der<br />
Schussentwicklung wie Gasdruck und Geschossgeschwindigkeit<br />
vom Patronenlager bis zur Laufmündung.<br />
Der Begriff „Freiflug“ bezeichnet dabei die Strecke des<br />
rotationslosen Geschossweges, auf der das Geschoss<br />
sich nicht mehr im Hülsenhals befindet, ohne aber in die<br />
Felder (erhabene Teile im Lauf) eingepresst worden zu<br />
sein. Züge (Vertiefungen im Lauf) und Felder geben dem<br />
Geschoss eine stabilisierende Eigendrehung (Rotation/<br />
Drall) um die Längsachse.<br />
Die Mündungsballistik bezeichnet die Vorgänge an<br />
der Laufmündung einer Waffe beim Verlassen des<br />
Geschosses. Die Außenballistik behandelt den Flug<br />
des Geschosses vom Verlassen der Laufmündung bis<br />
zum Ziel unter Berücksichtigung aller Außeneinflüsse<br />
wie Erdanziehungskraft, Luftwiderstand oder atmosphärische<br />
Einflüsse.<br />
Die Zielballistik schließlich betrifft die Wirkung des<br />
Projektils im Ziel.<br />
Als GEE wird der Punkt bezeichnet, an dem die<br />
Geschossflugbahn zum zweiten Mal die Visierlinie<br />
schneidet. Dabei darf sich das Geschoss nicht weiter<br />
als 4 cm von der Visierlinie entfernen. Im abgebildeten<br />
Beispiel muss also bis zu einer Entfernung von 209 m<br />
der Haltepunkt nicht verändert werden. Das Einschießen<br />
ist dennoch auf 100 m möglich. Bei einer 7 x 64<br />
beispielsweise müsste auf diese Entfernung die Waffe<br />
dann einen Hochschuss von 4 cm haben, um ohne<br />
Haltepunktkorrekturen die 209 m des Beispieles 7 x 64<br />
ausnutzen zu können. Optimal zum Einschießen ist die<br />
<strong>RWS</strong>-Anschuss-Scheibe mit den entsprechenden Hinweisen<br />
zum treffgenauen Einschießen. (Erhältlich als<br />
Download unter www.rws-munition.de)<br />
<strong>RWS</strong> ist bekannt dafür, dass sich die Treffpunktlage<br />
von Los zu Los kaum verändert. Trotzdem sollte bei<br />
Anbruch einer Patronenschachtel mit anderer Losnummer<br />
der obligatorische Probeschuss eine Verpflichtung<br />
sein.<br />
Ermittlung ballistischer Daten<br />
Aufbau und Interpretation der Tabellen ab Seite 58<br />
Bei den ballistischen Daten für <strong>RWS</strong>-Büchsenpatronen<br />
handelt es sich nicht um absolute Werte, sondern um<br />
Mittelwerte aus vielen Messungen mit Waffen verschiedener<br />
Fabrikate. Durch beispielsweise unterschiedliche<br />
Lauflängen können die Werte stärker beeinflusst<br />
werden. Diese Beschussergebnisse werden unter<br />
gleichen Versuchsbedingungen von allen Patronen<br />
in unseren physikalisch-ballistischen Laboratorien<br />
gewonnen und ausgewertet. Generell gelten die in den<br />
ballistischen Daten abgegebenen Werte für einen waagerechten<br />
Schuss bei 0 m Meereshöhe.<br />
Durch den Luftwiderstand wird jedes Geschoss abgebremst.<br />
Diese Verzögerung ist abhängig von der Form<br />
und der Masse sowie von der Geschwindigkeit des<br />
Geschosses und der Luftdichte. Der Ballistische Koeffizient<br />
(engl. BC) beschreibt die geschossbezogenen<br />
Einflüsse auf diese Verzögerung und ist somit ein Maß<br />
dafür, wie stark ein Geschoss durch den Luftwiderstand<br />
abgebremst wird – bzw. für die Fähigkeit eines<br />
Projektils, den Luftwiderstand zu überwinden.<br />
Die Geschwindigkeit V (lat. velocitas) wird in Meter pro<br />
Sekunde (m/s) angegeben auf Entfernungen von 0, 50,<br />
100, 150, 200, 250 und 300 m. Der Wert V 0<br />
gibt also<br />
die Geschwindigkeit des Geschosses bei Verlassen der<br />
Laufmündung an.<br />
Die Energie eines Geschosses berechnet sich aus<br />
seiner Geschwindigkeit und seinem Gewicht. Die Energiewerte<br />
sind in Joule (J) angegeben, ebenfalls auf die<br />
Entfernungen von 0 bis 300 m. So gibt der unter der<br />
Bezeichnung E 100<br />
angegebene Wert die Energie beim<br />
Auftreffen auf ein 100 m entferntes Stück Wild an. In<br />
Deutschland liegt die Mindestanforderung an eine<br />
Büchsenpatrone auf Rehwild bei E 100<br />
= 1.000 Joule, auf<br />
anderes Schalenwild das Mindestkaliber 6,5 mm bei<br />
E 100<br />
= 2.000 Joule.