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Kleiner Traum vom großen Glück - AWH consult

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1<br />

Eddi in sweet sweet Love!<br />

Beginnen wir das Editorial mal wieder ganz klassisch. Es wird Frühling!<br />

Die Vögel singen, was das Zeug hält, um möglichst einen passenden<br />

Partner mit ihrem Gezwitscher zu betäuben. Die Bäume tanken fleißig<br />

Sonne, um das ganze olle Braun in ein schickes Grün zu verwandeln und<br />

auch sonst wird alles etwas schöner. Selbst der picklige Kommilitone<br />

mit fettigem Haar wird von Tag zu Tag immer attraktiver, und der vor<br />

kurzem noch so sehr gehasste Professor wird mit netten, sympathischen<br />

Blicken beworfen. Also schnell die Pulloverärmel hochgekrempelt, um<br />

die ersten Pigmente brutzeln zu lassen und außerdem muss man doch<br />

zeigen, was sich über den Winter so verändert hat. Monatelanges Training<br />

im Fitnesscenter und stundenlanges, schmerzerfülltes Abhängen beim<br />

Tattoowierer muss sich doch auch irgendwie, irgendwann mal lohnen.<br />

Ja das ist der Frühling, alter Kollege!<br />

Ein Genuss!<br />

Genauso wunderbar, wie der neue Cactus! Bis zum Rand voll gepackt<br />

mit mussmanwissen, ein wenig kannmanwissen und viel lesenswerter<br />

Unterhaltung im ganz <strong>großen</strong> Stil. Das Titelthema richtet sich diesmal<br />

an alle Frauen dieser Welt, die zwischen evolutionärem Erhalt der<br />

Menschheit und der eigenen Selbstverwirklichung stehen. Kritisch<br />

betrachtet, dokumentiert und zu Papier gebracht von verschieden Seiten<br />

des weiblichen Geschlechts. Wem dieser Stoff dann doch etwas zu heiß<br />

war, der kann sich im Anschluss mit Jungs von Polarkreis 18 ein bisschen<br />

abkühlen und nachlesen, was man mit dem guten alten Vinyl im Zeitalter<br />

der digitalen Musik noch so alles anstellen kann. Natürlich gibt es wieder<br />

jede Menge Kleingedrucktes im studentischen Format, z.B. eine kleine<br />

Abhandlung, wie Studierende ihre Zeit zwischen den so sehr geliebten<br />

Vorlesungen verbringen. Und zu guter Letzt: Kommt das, was wir schon<br />

jahrelang wussten und uns selber nie eingestehen wollten. Was wir immer<br />

versucht haben zu verhindern, wogegen wir ankämpften und was sich nun<br />

doch, schleichend wie ein Seuche, über uns ausbreitet….“das Retro“!<br />

Viel Erfolg beim Lesen der hart erarbeiteten Zeilen und Texte!<br />

Die Redaktion wünscht euch einen wunderbaren Frühling mit viel<br />

Sonnenschein im Haar, grünem Gras unter dem Füssen und vielen<br />

Schmetterlingen im Bauch!<br />

Und…an alle! LESER!<br />

Mails mit Kritik und Anregungen sind immer<br />

willkommen:<br />

cactus-zeitung@gmx.de<br />

Kurzmitteilungen 2<br />

Kolumne - <strong>Kleiner</strong> <strong>Traum</strong><br />

<strong>vom</strong> <strong>großen</strong> <strong>Glück</strong><br />

Die Zerreißprobe 4<br />

Interview mit Eva Herman 4<br />

Interview mit Prof Erik v. Grawert-May 5<br />

Am Wickeltisch des Wahnsinns 6<br />

The Cactus - Fremdverwendung 7<br />

Brawlers, Bawlers, Bastards 8<br />

Polarkreis 18 8<br />

Scar Tissue - Narbengewebe 9<br />

Ähm ... Freaks! 9<br />

Studenten im Reisefieber 10<br />

Welcher Urlaubstyp bist du 11<br />

Zukunft zu vergeben 12<br />

Lausitzer Unternehmer Centrum 13<br />

Interview mit Level 9 13<br />

Semesterticket 14<br />

Spenden für die Kinder von Szprotawa 15<br />

Gabriel vs. Grawert-May 15<br />

Das merkwürdige Verhalten von Studenten<br />

in der Pausenzeit<br />

3<br />

16<br />

Das „Retro“ 18<br />

Partypics 19<br />

Rätsel / Impressum 20


2<br />

Der gläserne<br />

Kuppler<br />

Die Studentenplattform StudiVZ hat<br />

für geschätzte 100 Mio. Euro den<br />

Besitzer gewechselt. Die Verlagsgruppe<br />

Holtzbrinck (u.a. Handelsblatt, Die Zeit)<br />

hat die von zwei Berliner Studenten<br />

gegründete Kontaktbörse übernommen.<br />

StudiVZ soll jedoch eigenständig<br />

bleiben, und die Userdaten nicht bei<br />

anderen Unternehmen der Verlagsgruppe<br />

verwendet werden. Soweit so gut.<br />

Da aber Datenschutz nicht gleich<br />

Datenschutz ist, und StudiVZ in<br />

dem Bereich in der ersten Zeit auch<br />

ordentlich geschlampt hat, ist die<br />

Community durch Data Crawling vor<br />

dem Sicherheitsupdate Ende letzten<br />

Jahres hübsch durchsichtig gemacht<br />

worden. (Mehr dazu unter: http://<br />

studivz.irgendwo.org)<br />

Die andere Realität<br />

Wer dachte, dass es nach „Humankapital“, „Entlassungsproduktivität“<br />

und „Rentnerschwemme“<br />

nicht mehr schlimmer kommen konnte, hat geirrt.<br />

Das Unwort des Jahres 2006 heißt „Freiwillige<br />

Ausreise“. Da die Freiwilligkeit einer Ausreise<br />

von Asylbewerbern aus Deutschland in vielen<br />

Fällen aber eher bezweifelt werden darf und die<br />

Umstände, die zur „Freiwilligkeit“ führen, nicht<br />

gerade die besten sind, steht das zusammengesetzte<br />

Verbal-Ungeheuer in ziemlich schiefem Verhältnis<br />

zur Realität.<br />

Anna Wand<br />

Ikea<br />

Es gibt Sachen, die gibt es gar nicht. So<br />

zum Beispiel bei Ikea. Schaut man sich<br />

den neuen Katalog an und sucht man<br />

sich den Schreibtisch „Jonas“ in weiß<br />

heraus, muss man feststellen, dass es<br />

diesen erst im Frühjahr 2008 zu kaufen<br />

gibt. Obwohl er schon im Katalog von<br />

2006 angepriesen war. Und dabei denken<br />

wir immer, Ikea sei fortschrittlich. Aber<br />

vielleicht hat sich Ikea auch zu sehr auf<br />

seine Eröffnung der Filiale X in China<br />

konzentriert. Man beachte aber, dass<br />

dort die MIETE eines Grundstückes<br />

glatt zweimal dem Kaufpreis eines<br />

Grundstücks in der Schweiz kostet und<br />

sich diese Investition erst in ca. 5 Jahren<br />

amortisiert.<br />

Die Bahn - eine Ge-<br />

schichte für sich…<br />

Warum ist es denn für die Bahn nicht<br />

möglich, ihre Preise stabil zu halten<br />

Jedes Jahr gibt es neue Hiobsbotschaften.<br />

Im Jahr 2005 wurde um 2,9% erhöht,<br />

im Jahr darauf um 3,1% und <strong>vom</strong> Rest<br />

wollen wir gar nicht reden. Angeblich<br />

sind immer die steigenden Energiepreise<br />

schuld. Man beachte aber auch bei den<br />

ganzen Preiserhöhungen, dass man jetzt<br />

„nur“ noch 3 ½ Stunden von Sfb zum<br />

Berliner Zoo braucht. Da sollte man<br />

sich doch lieber 3x überlegen, ob es sich<br />

nicht lohnt, mit einer Mitfahrgelegenheit<br />

(www.mitfahrgelegenheit.de) zum<br />

Zielort zu fahren.<br />

Hast du nix an der Wand – geh zu ANNA WAND! Bist du es auch manchmal Leid, immer wieder deine blöde,<br />

monotone bzw. einfallslose Wand anzustarren Dann haben wir hier einen Tipp für dich. Surf doch mal bei der<br />

Hamburger Design Firma „www.annawand.de“ vorbei. Neben allerlei witzigen, individuellen Sprüchen und<br />

schicken Bildern kannst du dir auch deinen Wunschtext auf Folie drucken lassen. Wenn dann dein Kunstwerk<br />

einfach per Post kommt, hat deine Wohnung in Null Komma Nix an Stil gewonnen! Deine Kommilitonen<br />

werden dich sicher beneiden!<br />

Schnieke Ente<br />

Was nicht bei drei auf den Bäumen<br />

ist…<br />

Wenn man was in einer Gruppe erleben will, ist momentan nichts angesagter<br />

als Wald- und Hochseilklettern.<br />

Aber nicht, was ihr jetzt denkt, so ein bisschen einen Abenteuerspielplatz mit<br />

Naturdecke abklappern. Es geht um Hochseilklettern. Für den Hartgesottenen<br />

gibt es Baumklettern, welches dann eher mit Free Climbing zu vergleichen<br />

wäre. Aber für den gemeinen Studenten und seine Clique kann man erst mal<br />

mit Stufen in einer Höhe von 2-3 m starten, was ja für viele schon reicht und<br />

kann sich dann auf 8-10m steigern. Eine ideale Idee, um sich mal körperlich<br />

und geistig in der Gruppe auszutoben und gleichzeitig Vertrauen zueinander<br />

aufzubauen. Obendrein eine geniale Sache für den Frühling und frühen<br />

Sommer.<br />

Wer jetzt denkt: So ein Quatsch, da muss ich ja sonst wo hin fahren, der<br />

irrt sich. Schon am Spremberger Stausee könnt ihr einen Hochseilgarten<br />

vorfinden und euch ausprobieren. Schaut doch einfach mal bei: www.primaabenteuer.de<br />

Die Dauerverlobte von Donald Duck, Daisy, wird in diesem Jahr satte 70 Jahre<br />

alt! 1937 erstmals im Zeichentrickfilm „Don Donald“ aufgetaucht, macht sie dem<br />

Ärmsten seither mit Eifersuchtsanfällen und gesäuselten Liebesschwüren das<br />

Hirn zu Mus. Das sexy Wimpernklimpern ist Programm, auch wenn’s darunter<br />

brodelt. Zitat Madame Daisy: „Männer sind überflüssig. Alles, was sie können, ist<br />

essen, meckern, Dreck machen, schlafen und harmlose Leute verprügeln. Wozu<br />

braucht man so was!“


3<br />

<strong>Kleiner</strong> <strong>Traum</strong> <strong>vom</strong><br />

<strong>großen</strong> <strong>Glück</strong><br />

Der Wecker klingelt, das Zimmer ist<br />

kalt, zurück unter die Decke, versuchen<br />

weiterzuschlafen, umdrehen, die Wand ist auch<br />

kalt, Mist, gefangen, der Wecker klingelt noch<br />

mal, Kampf mit dem inneren Schweinehund,<br />

Fernseher wird eingeschaltet, noch fünf<br />

Minuten, Cornflakes reingeschaufelt, die<br />

Hälfte landet im Bett, auf die Uhr geschaut,<br />

zu spät, ab ins Auto, noch 10 Minuten zum<br />

ersten Block, stehe im Stau, Hunger setzt<br />

ein, rote Lampen im Cockpit beginnen zu<br />

leuchten, kein Benzin mehr, kein Parkplatz,<br />

zu spät kommen, kein Sitzplatz, „Raus<br />

hier!“, ab in die Mensa, es ist verdammt kalt,<br />

lauwarmer Kaffee für 90 Cent, in den Büchern<br />

verpasste Stunde nachholen, dauernd auf die<br />

Uhr am Handy starren, 3 verpasste Anrufe in<br />

Abwesenheit, verdammt kein Geld auf dem<br />

Handy, verdammt, es war wichtig, sich für<br />

1.50€ ein viel wurstbeschichtetes Sandwich<br />

holen, schnell noch eine rauchen, antreten<br />

zum zweiten Block, Kampf um die Sitzplätze,<br />

ärgern über rabiate Kommilitonen, endlich<br />

sitzen, Buch vergessen, den ausgiebigen<br />

Ausführungen des Profs lauschen, an die<br />

Einkaufsliste für Kaufland denken, den Faden<br />

verlieren, angestrengt versuchen zu verstehen,<br />

beim Nachbarn abschreiben, achselzuckend<br />

auf die Frage des Profs reagieren, nach einer<br />

dreiviertel Stunde ungläubig auf die Uhr<br />

starren, leise vor sich hinfluchen, Sudoku für<br />

Fortgeschrittene lösen, kritzeln am Blockrand,<br />

nochmaliges durchgehen der Einkaufsliste,<br />

nach 5 Minuten noch mal auf die Uhr schauen,<br />

wiederholtes Fluchen, hinausschauen und<br />

träumen, Stunde endlich zu Ende, sofortiges<br />

Rausstürmen aus dem Raum, wiederholter<br />

Kampf um Sitzplätze im nächsten Raum,<br />

mit der Tasche den Platz reservieren, auf<br />

zur Mensa, Schlange stehen, das kleinste<br />

Übel an Essen auswählen, in der überfüllten<br />

Mensa wieder mal einen Platz suchen,<br />

zwischen irgendwelchen Informatikern<br />

sitzen, Gesprächen von pickligen Jungs<br />

über das binäre Zahlensystem lauschen,<br />

langsames Verstehen, schnell aufstehen und<br />

Tablett wegbringen, kopfschüttelnd noch mal<br />

90 cent für einen Wachmacher investieren,<br />

auf die Toilette gehen, schnell eine rauchen,<br />

versuchen, nächste Stunde zu überstehen,<br />

nach der Stunde in der Bibliothek Bücher<br />

abgeben, total von Erstsemestern überfüllt,<br />

nix wie raus, Bücherabgeben verschieben,<br />

zum Parkplatz hechten, Knöllchen <strong>vom</strong><br />

Scheibenwischer reißen, wieder einmal stilles<br />

Fluchen, sich durch den Verkehr wurschteln,<br />

bei der Arbeit ankommen, 3 Stunden<br />

unterbezahlte Frondienste leisten, sich<br />

entnervt mit dem Chef rumschlagen, schnell<br />

nach Hause, Fertigessen in die Mikrowelle<br />

schieben, Lieblingsserie gucken, sich am<br />

Abend in der Bar treffen, das sauer verdiente<br />

Geld auf den Kopf kloppen, lachen, tanzen,<br />

trinken, am Tresen versacken, nach Hause<br />

wanken, ins Bett fallen, den Wecker für den<br />

nächsten Tag ausschalten, vorm Einschlafen<br />

bemerken, dass die Bücher noch abgegeben<br />

werden müssen…<br />

So oder so ähnlich sieht wohl fast jeder<br />

Studententag aus (wenn nicht, einfach<br />

nichtzutreffende Nebensätze streichen). Die<br />

ganz normale Jagd nach dem kleinen <strong>Traum</strong><br />

<strong>vom</strong> <strong>großen</strong> <strong>Glück</strong>. Entweder man wird<br />

Lottomillionär, hat unverschämtes <strong>Glück</strong> mit<br />

einer Geschäftsidee, ist von Beruf Kind, oder<br />

man geht Studieren.<br />

Wenn ich dann erfolgreich bin, hört dieser<br />

Stress vielleicht auf. Ich sitze dann in<br />

meinem riesigen, komfortablen Büro, trinke<br />

Champagner, zähle Geld, denke an meine<br />

Studentenzeit und lache wie ein Wahnsinniger.<br />

Ich liebe das Leben.<br />

HW


4<br />

Die Zerreißprobe<br />

Zwischen Küchenknast und Karrierekollaps<br />

Das für Frauen seit der Emanzipation ewige<br />

Thema „Kind oder Karriere“ wurde im letzten<br />

Jahr von prominenter Stelle wieder aufgerollt.<br />

Die sympathische Nachrichtensprecherin<br />

Eva Herman ahnte wahrscheinlich nicht,<br />

welche Auswüchse das alles annehmen<br />

würde. Erst legte sie ihren Job nieder, dann<br />

stellte sie sich den diversen Diskussionen,<br />

in denen sie durchweg hart angegangen<br />

wurde. Am härtesten von den eigenen<br />

Geschlechtsgenossinnen. Auch von einem<br />

Mitglied unserer Redaktion (siehe unten).<br />

Trotzdem: Wir bewundern sie für die ruhige<br />

und freundliche Art, in der sie die Dispute<br />

bisher durchstand. Es traf sich gut, dass zur<br />

gleichen Zeit der Professor für Psychologie<br />

der Fachhochschule Lausitz, Erik v. Grawert-<br />

May, die Thesen Eva Hermans in seine<br />

Vorlesung über Maslow, Freud und Doi<br />

integrierte, um damit zu zeigen, dass sie<br />

wissenschaftlich ernst zu nehmen seien.<br />

Wir von The CACTUS fanden das Ganze so<br />

interessant, dass wir beschlossen, zusammen<br />

mit dem Professor Frau Herman zu einer<br />

Lesung an die Fachhochschule einzuladen.<br />

Erst konnten wir noch hoffen, sie für das<br />

Wintersemester zu bekommen, dann kamen<br />

ihr leider Termine dazwischen und wir fassten<br />

den 17.04. als Lesungstermin ins Auge, doch<br />

das Problem dabei war, dass Frau Herman<br />

abends wieder bei ihrer Familie in Hamburg<br />

sein will. Nachdem wir feststellen mussten,<br />

dass es nach 19 Uhr keine Flüge in Richtung<br />

Hamburg mehr gibt, wendeten wir uns an<br />

Dekan Biegel, der seines Zeichens Pilot ist,<br />

doch leider hat er keinen Instrumentenschein,<br />

darf also nicht bei Nacht fl iegen. Dann haben<br />

sich die Chefredakteurin von The CACTUS<br />

und Prof. v. Grawert-May dazu bereit erklärt,<br />

Frau Herman persönlich in der Nacht nach<br />

Hamburg zu fahren, wodurch ein wüster Streit<br />

zwischen den beiden über die PS-Zahl ihrer<br />

Autos entstand. Doch dies alles half nichts,<br />

Frau Herman sagte ab und wir in unserem<br />

kleinen Städtchen bleiben prominentenarm.<br />

Dennoch wollen wir euch dieses Thema nicht<br />

vorenthalten, und so machten wir das Ganze<br />

zum Titelthema der Ausgabe.<br />

Kurz-Interview<br />

mit Eva Herman<br />

The Cactus: Sehr geehrte Frau Herman, trotz des<br />

<strong>großen</strong> Interesses, das wir Ihrem Buch „Das Eva-<br />

Prinzip“ entgegenbringen, sind wir etwas darüber<br />

irritiert, dass die Kinderkrippen in der DDR bei<br />

Ihnen so schlecht wegkommen. Einige von uns<br />

waren selber in solchen Krippen. Wir haben uns<br />

da eigentlich sehr wohl gefühlt und noch heute die<br />

schönsten Kindheitserinnerungen daran.<br />

Eva Herman: Ich zweifl e nicht, dass Sie schöne Erinnerungen an Ihre<br />

Krippenzeit haben und will sie Ihnen schon gar nicht wegnehmen. Wenn ich<br />

Ihnen zu rigoros erscheine, dann liegt das wahrscheinlich an den eindeutigen<br />

Erkenntnissen der Hirn- und Bindungsforschung und den vergleichenden<br />

Erkenntnissen, die systematisch verschwiegen werden, denen ich jedoch,<br />

auch wenn diese Wahrheit unpopulär ist, folge.<br />

The Cactus: Daher auch die vielen Beispiele von den Naturvölkern aus<br />

Südamerika<br />

Eva Herman: Ja, wir müssen auch aus diesen Beispielen unsere Schlüsse und<br />

Konsequenzen ziehen, denn sie bestätigen die Forschung hundertprozentig.<br />

Diese Erkenntnis ist jedoch nicht populär, also gesellschaftlich nicht korrekt


und sie wird von den Medien und der<br />

Politik misstrauisch aufgenommen. Ein<br />

unbedingtes Umdenken ist erforderlich,<br />

was jedoch nicht bequem ist und dem<br />

Menschen bekanntermaßen schwer fällt.<br />

Nach der Bindungsforschung zu urteilen,<br />

ist es günstig, wenn das Kind die ersten<br />

drei Jahre bei der Mutter bleibt, weil es<br />

dadurch bedeutend mehr Urvertrauen<br />

und Selbstsicherheit bekommt, vor allem<br />

auch die Fähigkeit, Bindung zu anderen<br />

Menschen herzustellen. Die Natur hat<br />

es nun einmal so eingerichtet und ich<br />

beobachte zunehmend verwundert, wie<br />

sehr man sich heutzutage dagegen zu<br />

wehren versucht.<br />

Zwar fühlen auch wir uns<br />

ziemlich selbstsicher, aber das werden<br />

wir gern noch einmal anhand des<br />

Eva-Prinzips überdenken. Apropos<br />

Selbstsicherheit: Stimmt es, dass Sie die<br />

Selbstverwirklichung der Frau im Beruf<br />

eher kategorisch ablehnen<br />

Eva Herman: Nein, so kann man es nicht<br />

sagen. Jeder muss seinen eigenen Weg<br />

finden. Er muss überprüfen, welches<br />

Ziel er hat, wo er heute steht und ob<br />

die eingeschlagene Richtung stimmt.<br />

Grundsätzlich kann man sagen, dass in<br />

der heutigen Zeit die Selbstverwirklichung<br />

selten etwas mit dem eigenen Inneren<br />

und seiner geistigen Entwicklung zu tun.<br />

Vielmehr geht es um Anerkennung von<br />

außen, gesellschaftlich und finanziell. Das<br />

hat zur Folge, dass Frauen, die zuhause<br />

bleiben, sich um ihre Kinder und Familie<br />

zu kümmern, abgeurteilt werden und den<br />

Stempel der Wertlosigkeit aufgedrückt<br />

bekommen. Ein tragischer Zustand unserer<br />

Gesellschaft mit unabsehbaren Folgen.<br />

The Cactus: Uns würde noch interessieren,<br />

was Sie Ihren zahlreichen Kritikerinnen<br />

entgegnen, die behaupten, Eva Herman<br />

habe es als höchst erfolgreiche Berufstätige<br />

gerade nötig, die Frauen zur Mutterrolle zu<br />

überreden<br />

Eva Herman: Ich habe selbst Karriere<br />

gemacht und weiß ganz gut<br />

darüber Bescheid. So musste<br />

ich durch alle Täler des inneren<br />

Schmerzes gehen, als ich<br />

erkannte, dass ich dabei meinen<br />

wahren Kern, mein Selbst, verleugnete.<br />

Getrieben von Erwartungen, die ich selbst<br />

forciert hatte, versuchte ich, diese<br />

Ansprüche zu erfüllen. Erst als meine<br />

biologische Uhr tickte, stellte ich die<br />

äußeren Erfolge in Frage und folgte dem<br />

Inneren.<br />

5<br />

The Cactus: Welchen Rat würde Sie uns<br />

geben<br />

Eva Herman: Wenn Sie überhaupt Rat<br />

brauchen, - ich glaube, Sie brauchen ihn<br />

gar nicht -, Vielleicht würde ich ihnen sagen,<br />

dass Sie sich möglichst früh, also jetzt<br />

schon während Ihres Studiums, darüber<br />

klar werden, was Sie wirklich wollen.<br />

Eine Frau beginnt ab dem 30. Lebensjahr<br />

wieder, unfruchtbar zu werden. Wenn<br />

Sie Kinder möchten, wird es zunehmend<br />

schwieriger. Sie müssen ihr Ziel kennen.<br />

Und danach ihre Entscheidungen treffen.<br />

Eine frühzeitige Prüfung aller Umstände<br />

in vollem Bewusstsein ist günstig. Ihre<br />

Generation ist kritisch und steht vor<br />

den Trümmern unserer Gesellschaft.<br />

Ich halte sie für<br />

umsichtig genug, ihre<br />

Konsequenzen daraus<br />

ziehen.<br />

The Cactus: Frau<br />

Herman, wir danken Ihnen<br />

für dieses Interview!<br />

JG<br />

Kurz-Interview<br />

mit Erik v. Grawert-May<br />

The Cactus: Herr v. Grawert-May, Sie<br />

und wir haben unabhängig voneinander<br />

Eva Herman eingeladen. Bei uns ist es<br />

klar: Wir sind als junge Studentinnen<br />

der Redaktion genau die Zielgruppe der<br />

Autorin. Doch was hat gerade Sie dazu<br />

bewogen<br />

EGM: Sie legen den Finger in die Wunde,<br />

ich bin weder jung, noch eine Studentin,<br />

obwohl – ich fühle mich als ewiger Student,<br />

vielleicht gibt mir deshalb diese gefühlte<br />

Jugend ein gewisses Recht<br />

auf ...<br />

The Cactus: ...gut, wir<br />

wollen nochmal ein Auge<br />

zudrücken. Aber hatten Sie<br />

noch andere Gründe<br />

EGM: Unbedingt. Erstens<br />

wäre es für uns alle, auch<br />

für die interessierten<br />

Senftenberger Bürger, ein<br />

toller Event geworden. Eine<br />

schöne Prominente bei uns<br />

zu Besuch. Was wollen wir mehr<br />

The Cactus: Und zweitens<br />

EGM: Zweitens, weil die Autorin wichtig<br />

ist. Ihr Buch - das kam genau zur rechten<br />

Zeit, wenn nicht sogar zu spät. Wäre<br />

es nicht von Eva Herman geschrieben<br />

worden, man hätte es erfinden müssen.<br />

The Cactus: Wieso<br />

EGM: Weil es genau zur aktuellen<br />

Diskussion über die Renten und die<br />

demographische Entwicklung passt<br />

- Stichwort: Deutschland stirbt aus.<br />

Allen Unkenrufen zum Trotz: Mit<br />

seiner Besinnung auf<br />

die Mutterrolle böte das<br />

Eva-Prinzip für alle diese<br />

Probleme eine langfristige<br />

L ö s u n g s m ö g l i c h k e i t ,<br />

vorausgesetzt, bestimmte<br />

ökonomische Bedingungen<br />

wären erfüllt, wie z.B.<br />

das Haushaltsgeld<br />

als Einkommen der<br />

Mütter,<br />

inklusive<br />

Abführung von Sozialversicherungsbeiträgen.<br />

The Cactus: Sind Sie mit allem<br />

einverstanden, was Frau Herman<br />

schreibt<br />

EGM: Ja, und zwar je mehr ich darüber<br />

nachdenke. Ich lese das Buch als die<br />

Lebensbeichte einer religiösen Person.<br />

Es ist dieser Hang zum Abendländisch-<br />

Christlichen, der mich an ihr fasziniert. Das<br />

gibt ihr etwas unzeitgemäß Anmutiges.<br />

Anmut kommt aus gläubiger Demut. Beide<br />

sind in unseren atheistischen Regionen so<br />

gut wie ausgestorben. Deshalb fallen die<br />

meisten Ihrer Kritikerinnen weit hinter sie<br />

zurück. Über ihnen thront die neue Eva wie<br />

eine Königin – immer freundlich, auch noch<br />

bei den schärfsten Anfeindungen. Nicht<br />

umsonst ist sie die beliebteste deutsche<br />

Nachrichtenmoderatorin gewesen.<br />

The Cactus: Teilen Sie auch ihre Ansicht<br />

von der Vermännlichung berufstätiger<br />

Frauen und der Verweiblichung<br />

kinderhütender Männer<br />

EGM: Ja, auch das. Wobei Ausnahmen<br />

die Regel bestätigen. Der irritierende<br />

Geschlechtertausch ist eine der<br />

unglücklichen Auswirkungen moderner<br />

Gleichmacherei und mitverantwortlich für


6<br />

die sich ausbreitenden Liebeskatastrophen.<br />

The Cactus: Dann haben Sie also nichts gegen den Macho oder<br />

sind gar selber einer<br />

EGM: Sagen wir mal so: Ich wär gern einer. Aber leider bin ich<br />

ein Teil dieses ganzen Unglücksszenarios, aus dem ich mich nur<br />

sehr langsam herausarbeite. Doch vorerst bloß im Gesang.<br />

The Cactus: Sie singen<br />

EGM: Ja auch zu Eva Herman. Habe schon 8 Lieder zusammen.<br />

Eigentlich hätte ich gern am 17. April eins davon zum besten<br />

gegeben. Aber sie kommt ja nicht!<br />

The Cactus: Wußte Frau Herman, dass Sie singen wollten<br />

EGM: Ja, von einem Lied wußte Sie.<br />

The Cactus: Vielleicht kommt Sie deshalb nicht!<br />

EGM: Wer weiß ...<br />

Interviewerin: Janine Gerth<br />

Am Wickeltisch des Wahnsinns<br />

Ein postfeministischer Feldversuch von und mit Eva Herman<br />

Dass Bücher, die sich an der Spitze der Bestsellerlisten<br />

herumtreiben, noch lange keine gute Literatur sein müssen,<br />

ist ja nichts Neues. Mit seichter Trivialliteratur, deren<br />

Daseinsberechtigung sich überwiegend in der Selbstvermarktung<br />

und gebündelter Klischeeaufbereitung begründet, lassen sich<br />

ganz leicht mal eben ein paar<br />

hundert Seiten füllen.<br />

Das Paralleluniversum, das<br />

sich Eva Herman zwischen<br />

den zwei Buchdeckeln ihres<br />

Machwerks geschaffen hat,<br />

ist jedoch ein soziologischer<br />

Supergau. Da hat sich Mutti<br />

in den letzten hundert Jahren<br />

mutig den Weg aus der<br />

Einbauküche gebaggert, und<br />

schon wird sie zurückgepfi ffen<br />

und fi ndet ihre Aufgabe wieder<br />

darin, den Herrn des Hauses in jeder erdenklichen Weise zu<br />

„bedienen“, ihm als abhängiger Bedarfsidiot den Rücken zu<br />

stärken und brav die Eier auszubrüten. Die Spezies Frau solle<br />

öfter mal den Mund halten, sich mit den Krümeln von den<br />

Tellern der Macht zufrieden geben, sich zur unterentwickelten<br />

Minderheit stilisieren lassen. Und so holt Frau Herman aus: zum<br />

Endlos-Monolog im Beichtstuhl des Abendprogramms, mit dem<br />

die Hobbywissenschaftlerin im Lager der emanzipierten Frauen<br />

fl eißig Maulkörbe verteilt und sich mit theologischem Terminus in<br />

den Gazetten des Landes festkrallt.<br />

Ist ihr Buch wirklich „ein mutiges, überzeugendes Buch, das das<br />

Leben jeder Frau ändern wird“, wie es der bonbonbunte Einband<br />

verspricht<br />

Nun ja, zumindest lässt sich im Moment mit ein bisschen<br />

Demographie-Hokus-Pokus alles verkaufen. Kern der<br />

Geschichte: Die Frau ist schuld. Woran Von allem ein bisschen.<br />

An der Massenarbeitslosigkeit, dem Geburtenrückgang, den<br />

neuen Männern – hysterischen Sensibelchen, die schon an einer<br />

Überdosis Nasenspray jämmerlich zu Grunde gehen, und doch<br />

als Sieger <strong>vom</strong> berufl ichen Schlachtfeld schleichen.<br />

Dem in höchstem Maße wissenschaftlichen Spotlight, das Frau<br />

Herman auf sich richtet, kann sie nicht annähernd gerecht werden.<br />

Da sind Studienergebnisse allerorts nur angerissen und in der<br />

Monotonie immer wiederkehrender banaler Thesen verpackt,<br />

die wie Artefakte aus grauen Vorzeiten scheinen. „Das Eva<br />

Prinzip“ defi niert sich vorwiegend über mit neurotischer Akribie<br />

zusammengetragene Individualschicksale, die die geneigte<br />

Autorin auf den Rest der Welt ableitet. „Selbstverwirklichung“ und<br />

„Gleichberechtigung“ werden auf den Status von Schimpfwörtern<br />

degradiert, das Buch scheint streckenweise nicht mehr als ein<br />

erbitterter Feldzug gegen die Errungenschaften der Emanzipation<br />

zu sein.<br />

Nichts Neues. Nichts, was Esther Villar nicht schon vor 32 Jahren<br />

geschrieben hätte oder in „Frauenzeitschriften“ zwischen Backe-<br />

Backe-Kuchen und den geistigen Ergüssen von D-Klasse Prominenz<br />

zu lesen ist, und doch ist die Verunsicherung groß. Jeder kann<br />

mitreden, jeder muss mitreden. Von der windelkundigen Hausfrau,<br />

die ihr Leben selbstaufgebungsvoll zwischen Krabbelgruppe und<br />

Küche aufgespalten hat, bis zum kinderlosen Akademiker, der<br />

die Demographie absichtsvoll gegen den Baum fährt.<br />

So gelang es der ehemaligen Nachrichtenvorleserin ein<br />

grelles Licht auf den „soziologischen und biologischen<br />

Kontext“ zu werfen, in erster Linie auf ihren eigenen, und<br />

doch bleibt sie sich dabei selbst nicht treu: Sonst hätte<br />

sie in dem Moment sinniger Muße und Erkenntnis, dass<br />

Karriere dem „Schöpfungsauftrag“ der Frau nur schadet,<br />

nicht auch noch dieses Buch schreiben müssen. Beichte<br />

hin oder her, sie hat sich damit medien-wirksam selbst<br />

von ihrem eigenen Prinzip disqualifi ziert.<br />

Was fi ndet sich zwischen den zwei pinken<br />

Sachbuchdeckeln, die wie schwere Kirchentüren eine<br />

altertümliche Missionierungsmission zu verbergen<br />

scheinen<br />

Gesellschaftspessimistische Provokationen, viel persönliches<br />

Gefühl und aufgewärmte Klischees, einen Hauch<br />

evolutionsbiologischer Analysen und simplen Neu-Biologismus,<br />

geträumte Lösungsvorschläge, die ökonomisch gefährlich und<br />

schlicht unumsetzbar sind. Dazu Kokettieren mit ihrer späten<br />

Reue und das Spiel mit den alltäglichen Ängsten der Gegenwart<br />

– Werteverfall, Einsamkeit, Rente. Ist das Elaborat Eva Hermans<br />

stilistisch zwar eher mäßig, wird sie in rituellen TV-Auftritten<br />

nicht müde zu betonen, wie viele warme Worte und Dank sie<br />

für ihr Buch erhalten hat, wie viele Briefe rege Zustimmung<br />

verkündeten und dass Massen von Frauen sich in ihrem Werk<br />

wiedererkannten. Welche Frau freiwillig lieber verteilt auf die<br />

drei K’s – Küche, Kreissaal, Kirche - verkümmern möchte, statt<br />

auf Augenhöhe mit dem Mann gleichberechtigt und respektiert<br />

zu leben, bleibt mir persönlich ein Rätsel. Aber womöglich bin<br />

ich lediglich eine medizinische Anomalie, die keine Schönheit im<br />

Mainstream-Mantra des Patriarchats erkennen kann.<br />

Eva Herman, von ihrer ursprünglichen Profession der<br />

Nachrichtensprecherin erlöst und dann offensichtlich doch nicht<br />

bereit, der Familie 24 Stunden am Tag zu huldigen, macht mit<br />

der kommenden Aussicht eher nervös - Fortsetzung folgt. Der<br />

Hinblick auf eine Auswahl von Zuschriften und E-Mails um „die<br />

große Eiszeit“ aufzuhalten - womöglich DER Briefroman des 21.<br />

Jahrhunderts - lässt erste Wölkchen am Ereignishorizont der<br />

emanzipierten Frau aufkreuzen.<br />

In diesem Sinne, Mädels, nicht vergessen: Wer sich nicht wehrt,<br />

endet am Herd.<br />

AutorIN:<br />

Diana Ludzay, DDR-Krippenkrüppel und EMMA-Abonnentin


8<br />

Brawlers, Bawlers,<br />

Bastards – Tom<br />

Waits’ Waisenkinder<br />

Seit nunmehr vier Dekaden ist<br />

der „dirty old man“ auf seiner<br />

ganz eigenen Reise durch<br />

das Lexikon der Außenseiter,<br />

obwohl längst <strong>vom</strong><br />

Kulturbetrieb akzeptiert und in<br />

Millionen Ohren festgebissen.<br />

Vom rauchigen Barjazz in den<br />

70ern als versoffener Träumer am<br />

Klavier, über rohe Rumpel-Blues-<br />

Geschichten in den 80ern, bis hin zum von Kurt Weill inspirierten<br />

Keller-Avantgardisten mit schaurig verzerrten Röhren-Amp-<br />

Sounds – das Triple-Album „Orphans“ ist eine Hörgewohnheiten<br />

brechende Raritätensammlung und neues Album in einem, das<br />

mit einem fast hundertseitigen Booklet daherkommt. 30 zuvor<br />

unveröffentlichte Aufnahmen und 26 Perlen, Coverversionen<br />

und Kollaborationen mit Künstlern aus Literatur, Musik und Film,<br />

machen Hoffnung, dass es da draußen neben weichgespülten<br />

Casting-Alpträumen und Proll-Hip Hop noch feinstes LSD für<br />

anspruchsvolle Ohren gibt.<br />

Auf der über dreistündigen Reise durch das Freakuniversum<br />

verbergen sich auf der mit „Brawlers“ (Krakeeler) überschriebenen<br />

ersten Scheibe uriger Blues, derber Garagen-Rock und lässig<br />

gekrächzte Beatnikpoesie.<br />

Die zweite CD, die „Bawlers“ (Gröler), ist angefüllt mit bittersüßen<br />

Balladen, rührigen Songs über den Freitag-Nacht-Absturz am<br />

Tresen, den langen Schatten über den Köpfen der Verlierer,<br />

Singer/Songwritertum in Film Noir - Manier mit einem Hauch<br />

Disney – Wiegenlieder für Erwachsene.<br />

Bleibt der dritte Teil, die „Bastards“. Düstere Geschichten, ein<br />

Sammelsurium aus Bukowski- und Kerouac-Lesungen, ein<br />

bisschen Brecht – Kabarett des Absurden und Verrückten,<br />

gefl üstert, gebrüllt und manchmal böse geschnurrt.<br />

Es ist Zeit, mal wieder etwas Waits zu hören. In Whisky<br />

eingelegtes Knurren und Rumpeln, bröckelndes Ertrinken im<br />

Blues, ein Stolpern durch verlassene Broadwaybars. Und dabei<br />

ist Waits glücklicherweise immer noch wie der Sinatra Song, den<br />

er auf dem Album zum Besten gibt: „Young At Heart“.<br />

DL<br />

Polarkreis 18<br />

Polarkreis 18<br />

Letztens bekam ich einen Anruf von meinem Freund, der mir,<br />

ganz aus dem Häuschen, erzählte, dass er sich soeben das<br />

Album einer der besten Bands aller Zeiten angehört hat. Dies<br />

passiert eigentlich nicht allzu oft, und wenn, dann sind diese<br />

musikalischen Ohrenschmäuse schon etwas besonderes.<br />

Komischer Name, dachte ich mir anfangs. Als ich den Namen<br />

„Polarkreis18“ hörte, dachte ich mehr an Schnee und Eis<br />

und daran, dass dies mal wieder ein blödes Pseudonym ist,<br />

das auch schon 18 weitere Menschen benutzen. Oder dass<br />

derjenige so ein kleiner 18 jähriger Bub ist, der keinen coolen<br />

Namen gefunden hat. Aber dem ist nicht so. Ich war hin und<br />

weg, als ich mir zum ersten Mal „Ep Stellaris“ (die im November<br />

über Motor-Musik herauskam) der 5 Jungs zu Gemühte geführt<br />

hatte. Wer Sigur Ros und Radiohead mag und zudem noch die<br />

Stimme von Muse-Sänger Matthew Bellamy außergewöhnlich<br />

fi ndet, wird diese Jungs aus Dresden lieben. Ja, genau das<br />

Dresden in Sachsen. Es muss nicht immer London oder New<br />

York sein. Um diese Wunderjungs noch weiter in den Himmel<br />

zu loben, muss man noch betonen, dass ihr Debutalbum<br />

„Polarkreis18“ erst am 16.02.2007 in die Läden kam und sie<br />

schon vorher Konzertsäle mit mehreren hunderten Leuten<br />

füllten.<br />

Streicher, Bläser, Klavier, Synthesizer, Gitarre, Schlagzeug<br />

kommen nicht zu kurz. In jedem Lied sind sie mit von der Partie,<br />

mal laut und unbändig, mal zärtlich ins Ohr fl üsternd. Bei der<br />

Stimme muss man an manchen Stellen schon 2x hinhören,<br />

um zu verstehen, um was es geht, dennoch tut dies dieser<br />

schönen zarten und weichen Stimme keinen Abbruch. Es wird<br />

viel gespielt und klassifi ziert.<br />

Diese Band hat den Alltagstest durch und durch bestanden. Ob<br />

man jetzt einfach nur träumen will, den bösen Freund/in zum<br />

Teufel jagen möchte oder einfach nur die Tatsache, dass man<br />

diese Musik kennt und damit bestens vor seinen Freunden<br />

angeben kann, genießt: Es lohnt sich allemal, in diese Platte<br />

reinzuhören.<br />

JF


9<br />

Narbengewebe<br />

Fast jeder kennt sie und kann ihre Lieder zumindest<br />

mitsummen. Sie lassen keine Altersgruppe aus.<br />

Jung bis Alt besuchen ihre Konzerte. Aber warum<br />

sind die Red Hot Chilli Peppers eigentlich so ein<br />

Phänomen Weil sie öfters mal nur mit einer<br />

Socke bekleidet auf die Bühne gehen Oder weil<br />

sie so anders sind als andere Bands Ihre Musik<br />

besteht aus einer Mischung aus Rock, Punk, Rap<br />

und Funk. Doch um da zu sein, wo sie heute sind,<br />

mussten sie einen langen Weg gehen. Um sich ein<br />

besseres Bild der Band zumachen lohnt es sich<br />

durch die Autobiografi e von Anthony Kiedis zu<br />

schmökern. In diesem Buch werden Sachen an das Tageslicht gebracht, von<br />

denen man eigentlich nie dachte, dass so was existieren könnte. Von der Affäre<br />

mit Nina Hagen, dem Auftritt als Spice Girls vor der Tochter von Bassist Flea,<br />

von den Drogenexzessen, zahlreichen Quickies<br />

und dem anfänglichen Wirrwarr der Band über<br />

befreundete Musiker. Manchmal hört es sich<br />

eher nach einem schlechten Scherz an, wenn er<br />

über seine Heroinsucht schreibt und davon redet,<br />

wie viele Mädchen er fl ach gelegt hatte. Und von<br />

wem hat er diese ganzen Flausen in den Kopf<br />

gesetzt bekommen Von niemand Geringerem<br />

als seinem Vater. Das frühe L.A. der 80iger<br />

verschaffte Kiedis alles das, was unsere Eltern<br />

uns verboten hatten. In wie weit sein Image sich<br />

hier bestätigt und welchen Einfl uss noch andere<br />

Personen auf ihn hatten, müsst ihr schon selber<br />

herausfi nden. Und wer selbst kein Fan der Band<br />

ist, wird sich an dieser, für uns, surrealen Welt<br />

erfreuen.<br />

JF<br />

Ähm…Freaks!<br />

Dienstag, 3:15Uhr, eine dunkle Gestalt<br />

klettert aus dem Bett. Wie automatisiert<br />

setzt sie sich vor den PC. Schaut auf die<br />

Uhr. Noch 5 Minuten. Loggt sich bei eBay<br />

ein. Und dann 3…2…1..meins…oder<br />

auch nicht. Ihr werdet euch fragen, wer<br />

ist bitte so drauf und setzt sich um diese<br />

Uhrzeit vor den PC Eine, so scheint es,<br />

schon längst ausgestorbene Gattung.<br />

Die Schallplattensammler. Aber ihr habt<br />

euch geirrt, sie existieren noch! Ganz<br />

tief, in ihren kleinen dunklen Kämmerlein<br />

sitzen sie und suchen begeistert nach den<br />

historischsten Schätzen oder limitiertesten<br />

Aufl agen, die die Menschheit je gesehen<br />

hat. Ja, auch in der Zeit der Mp3-Player<br />

sind Schallplatten nicht weg zu denken.<br />

Jedoch, bei den Schallplattensammlern<br />

der heutigen Zeit gibt es Unterschiede.<br />

Es gibt zum Beispiel die „Flohmarkt-<br />

Plattensammler“, die immer auf der Suche<br />

nach alten Kultplatten sind und denen<br />

dabei der Zustand soweit egal ist. Dann<br />

gibt es die, na ja, ich möchte sie mal als<br />

die „normalen“ Sammler bezeichnen.<br />

Sie gehen regelmäßig in den Musikladen<br />

ihres Vertrauens und stöbern nach den<br />

neuesten Scheiben, die man kriegen kann.<br />

Hören sich diese auch an bzw. legen sie zu<br />

unserer allgemeinen Freude in Diskotheken<br />

oder Bars auf. Die nächste Gruppe, auf die<br />

ich näher eingehen möchte, sind die, die<br />

sich jetzt bei den ganzen Eigenschaften<br />

der anderen Sammler die Haare gerauft<br />

und ganz laut NEIIIIN gerufen hätten, wenn<br />

man nur mit einer Platte in die Nähe des<br />

Schallplattenspielers gekommen wäre.<br />

„Freaks!“ denkt ihr euch. Ja, genau, es<br />

sind „Freaks“, aber im positiven Sinne<br />

(wer sich negativ angegriffen fühlt, möge<br />

doch bitte bedenken, dass ich mich damit<br />

selbst als „Freak“ bezeichne). Für sie zählt<br />

die Leidenschaft. Die Leidenschaft am<br />

Suchen, Sammeln, Kaufen, Tauschen,<br />

Handeln und BESITZEN, was manchmal<br />

schon mal mit leichter Besessenheit in<br />

Verbindung treten kann. Für sie zählt<br />

der Zustand und die Pressanzahl mehr<br />

als der Wert des Geldes. Sie kennen die<br />

Stückzahlen besser auswendig als das<br />

1x1. Neben schwarzem Vinyl gibt es in<br />

ihrer Sammlung jegliche Farben, die ihr<br />

euch denken könnt. Bunt gemischt, so<br />

wie die Band bzw. das Label lustig war.<br />

Platten werden erst interessant ab ca. 500<br />

Stück pro Farbe. Aber eine Platte reicht<br />

nicht. Sie sammeln jegliche Farben, die es<br />

von einem Album gibt. Da kann es schon<br />

mal vorkommen, dass man ein Album in<br />

10 Farben hat. Und das Highlight jeder<br />

Sammlung ist die Test-Pressung. Wie es<br />

der Name schon sagt, ist sie produziert<br />

worden, um die Aufnahme zu testen und<br />

existiert nur in geringer Stückzahl von 1-20<br />

Pressungen. Diese gehen jeweils an die<br />

Bandmitglieder und an die Produzenten<br />

bzw. auch an vereinzelte Freunde<br />

der Band. Sie werden meist unter’m<br />

Ladentisch gehandelt und erreichen bei<br />

eBay enorme Preise. Wenn sich mal eine<br />

dorthin verirrt hat, dann aus Geldmangel.<br />

Und zu guter Letzt wird dieses gute Stück<br />

Rarität niemals angehört, um Kratzer zu<br />

vermeiden. Wenn ihr all dies hört, denkt<br />

ihr nun sicherlich, dass sie nicht umsonst<br />

„Freaks“ heißen und etwas unnormal<br />

sind, wenn sie ihr letztes Hemd für Vinyl<br />

hergeben. Doch seid auf der Hut, auch die<br />

Person neben euch in der Warteschlange<br />

der Mensa könnte ein „Freak“ sein, und ihr<br />

würdet es ihm nicht einmal ansehen ;-) .<br />

JW


10<br />

Winter ade, Sommer juchhe - Studenten im Reisefi eber<br />

Die Semesterferien sind vorbei und es beginnt erneut der stressige Studien- Alltag. Viele von uns<br />

schweifen noch in Erinnerung an den letzten Winterurlaub oder haben vielleicht sogar<br />

ihre freie Zeit im sonnigen Süden verbracht. Der Nachgeschmack von dieser<br />

schönen Zeit versüßt die dunklen Wintertage, aber gleichzeitig weckt<br />

er eine große Sehnsucht in uns und voller Spannung warten wir<br />

schon auf die nächste Semesterpause. Doch letztendlich<br />

werden wir Studis mit dem schönen Deutschland,<br />

Spanien und Co. Vorlieb nehmen müssen, da<br />

wir unser letztes Erspartes in unzählige<br />

Partys und andere Events investiert haben.<br />

Trotzdem gibt es bestimmt viele von uns,<br />

die vielleicht sogar während der Vorlesungen ;-),<br />

von Sonne, Strand, Meer und Palmen träumen.<br />

Na und Was spricht auch<br />

schon gegen Urlaubsphantasien!<br />

Wiebke und Sandra (19 J.): „Unser<br />

<strong>Traum</strong>ziel sind die Malediven, aber<br />

was wir diesen Sommer machen wissen wir noch nicht.“<br />

Wir haben uns für euch umgehört<br />

und sind dabei einigen<br />

Träumereien auf die<br />

Spur gekommen!<br />

Daniel (24 J.) fl iegt auf jeden Fall irgendwann<br />

einmal auf die Seychellen.<br />

Larysa (21 J.) und Olivia (23 J.): „Ich möchte gern mal in<br />

die Karibik, doch der Geldbeutel gibt dieses Jahr leider<br />

nur die Ostsee her“ sagt Larysa. Und Olivias <strong>Traum</strong>ziel<br />

ist Florida. Doch ob das ein <strong>Traum</strong> bleibt Denn sie<br />

möchte später dort arbeiten und wohnen.<br />

Thomas (22 J.) sein <strong>Traum</strong>ziel ist Hawaii. „Aber<br />

wohin es mich diesen Sommer verschlägt,<br />

weiß ich noch nicht.<br />

Jette (19 J.) und<br />

Robert (21 J.):<br />

Jette würde gern in<br />

die Dominikanische<br />

Republik fliegen<br />

und Robert nach<br />

Südafrika. Doch<br />

er meint, dass<br />

in der Realität<br />

Spanien noch am<br />

günstigsten ist.<br />

Kati (20 J.) würde gern<br />

nach Spanien fl iegen.<br />

(von links nach rechts)<br />

Franziska und Elisabeth (22 J.), Anne (19 J.):<br />

Franziska wusste nicht genau wo’s mal hingehen soll, aber in England war sie<br />

z.B. noch nicht. Elisabeth möchte unbedingt mal nach Japan und Anne schwärmt<br />

von einer Rundreise von Spanien bis Marokko.


längere Ausfl üge als auch für gemütliche Abende. Rundreisen<br />

ermöglichen dir, Land und Leute kennen zu lernen.<br />

Typ C: Lust auf Abenteuer Du möchtest fremde Länder<br />

erkunden und keinesfalls dorthin fahren, wo alle anderen schon<br />

waren. Dafür nimmst du dir Zeit. Vor einfachen Unterkünften und<br />

primitiven Lebensumständen hast du keine Angst. Gut vorbereitet<br />

gehst du ein kalkulierbares Risiko ein.<br />

Typ D: An fremden Ländern interessieren dich besonders die<br />

Menschen. Wenn aus Freundschaft sogar Liebe wird, solltest<br />

du trotzdem einen kühlen Kopf bewahren und Vorsicht walten<br />

lassen. Achtung: Aidsgefahr!<br />

Typ A: Dein Motto lautet: Urlaub von Anfang an. Daher suchst<br />

du schon zu Hause das passende Angebot aus. Am Urlaubsort<br />

möchtest du dich um nichts mehr kümmern müssen. Ein<br />

Pauschalarrangement kommt dir gerade recht und bei Extratouren<br />

im Urlaubsland gehst du lieber auf Nummer sicher.<br />

Typ B: Nur Strand ist dir zu wenig. Du entscheidest vor Ort,<br />

wohin du fahren möchtest und leihst dir gegebenenfalls einen<br />

Mietwagen. Entspannung wird im Urlaub groß geschrieben. Ein<br />

Appartement oder Halbpension bieten sowohl Gelegenheit für<br />

Auswertung<br />

Und jetzt die Buchstaben ganz einfach addieren :-) und der am<br />

häufi gsten vorkommende Buchstabe ist dein Urlaubstyp.<br />

11<br />

Welcher Urlaubstyp bist du<br />

„Holt mich hier raus, ich bin ein Studi!“, damit seid ihr<br />

Strandurlauber, Rucksacktouristen und Ballermann-<br />

Fans euch einig. Findet heraus, welcher Urlaubstyp<br />

ihr seid. Viel Spaß beim ankreuzen und aufpassen,<br />

bitte immer nur eine Antwort ankreuzen!<br />

Im Urlaubsland ...<br />

○...will ich Spaß haben: Gute Animation und viele<br />

Fitnessmöglichkeiten sind für mich wichtig (A)<br />

○...suche ich mir gerne eine rassige Urlaubsbekanntschaft.<br />

So nah kommt man Land und Leuten sonst nie ;-) (D)<br />

○...miete ich mir gerne einen Wagen oder<br />

nehme an Tagesausfl ügen teil (B)<br />

○... lebe, esse und schlafe ich möglichst so wie die<br />

Einheimischen. Wo ich übernachte und wie es am<br />

nächsten Tag weitergeht, entscheide ich spontan (C)<br />

Lang oder Kurz (Ihr denkt gerade in die falsche Richtung)<br />

○ Ich nutze die gesamten Semesterferien zum wegfahren (C)<br />

○ 14 Tage Sonne reichen mir, um richtig abzuschalten.<br />

Wo der Strand liegt, ist mir egal (A)<br />

○ Ich fl iege ein bis zwei Wochen an<br />

irgendeinen Strand dieser Welt (B)<br />

○ Ich fl iege Last-Minute nach Malle, das<br />

einzige was zählt ist Spaß (D)<br />

Wenn ich in eine unbekannte Stadt<br />

komme, gehe ich als erstes ...<br />

○... in die gebuchte Unterkunft, und erhol mich<br />

erstmal von den Strapazen (A)<br />

○... in den Supermarkt - Vorräte auffüllen (C)<br />

○... in die Tourist- Information, um herauszufi nden, welche<br />

Sehenswürdigkeiten sich für einen Besuch lohnen (B)<br />

○... in die Hotelbar und informiere mich<br />

über das „Freizeitleben“ (D)<br />

Ein Reiseführer ...<br />

○ ... was ist das (A)<br />

○ ... immer in Reichweite (B)<br />

○ ... kann es mit einer genauen Karte nicht aufnehmen (C)<br />

○ ... endet meist da, wo der Spaß beginnt (D)<br />

Wenn Geld keine Rolle spielen würde, würde<br />

ich in meinem nächsten Urlaub ...<br />

○... eine Safari durch Südafrika buchen (B)<br />

○... mir die Attraktionen von Bangkok anschauen (D)<br />

○... auf die Seychellen fl iegen und es mir<br />

unter Palmen bequem machen (A)<br />

○... eine Hundeschlittentour durch Grönland planen (C)<br />

Barfuss oder Lackschuh - Was packen du ein<br />

○ Bequeme Garderobe und Badehose (A)<br />

○ Schöne Kleider - im Urlaub will ich nicht mit Reizen geizen (D)<br />

○ Nur soviel, wie ich neben der Ausrüstung tragen kann (C)<br />

○ Für alle Gelegenheiten etwas. Im „Zwiebel-Look“<br />

bin ich auf jedes Wetter vorbereitet (B)<br />

Was darf auf keinen Fall im Gepäck fehlen<br />

○ Taschenlampe und Schlafsack (C)<br />

○ Badehose und Sonnenmilch (A)<br />

○ Fundierte Reiseliteratur (B)<br />

○ Kasten Bier und Kondome (D)


12<br />

Das Team der campus-X-change 2007 (v. li.): Daniel Jurk, Robert Stein, Andres Laake und Susann Bloch.<br />

X<br />

campus- -change<br />

Es ist wieder<br />

soweit! Am 04.<br />

April fi ndet die<br />

Firmenkontaktund<br />

Personalbörse<br />

„campus-<br />

X-change“ an der<br />

FHL in Senftenberg statt. In<br />

der Zeit von 10 bis 16 Uhr könnt ihr in<br />

der Sporthalle der Fachhochschule Kontakte zu<br />

den verschiedensten Unternehmen knüpfen. Sei es für ein<br />

Praktikum, eine Diplomarbeit oder einen späteren Arbeitsplatz, die<br />

campus-X-change bietet euch die Gelegenheit über Gespräche<br />

mit den Ausstellern mehr zur Unternehmensphilosophie und<br />

über eventuelle Einstiegsvoraussetzungen der einzelnen<br />

Unternehmen zu erfahren.<br />

Für dieses Jahr haben sich schon 45 Firmen, unter anderen<br />

die Vattenfall Europe AG, die TAKRAF GmbH, die Fränkischen<br />

Rohrwerke, die Deutsche Bank, die Agentur für Arbeit, die<br />

Bundeswehr, die mit einem eigenem Infomobil kommt, das<br />

Bundesamt für Wehrtechnik, die Debeka, die EKO Stahl AG,<br />

enviaM, die IHK, die Koenig & Bauer AG und MLP angemeldet.<br />

Es wird wieder einen Gemeinschaftsstand Biotechnologie geben<br />

und das Kunststoffnetzwerk Kubra e.V. stellt sich mit mehreren<br />

Unternehmen vor.<br />

Zukunft zu vergeben<br />

Für ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm ist ebenfalls<br />

gesorgt, so wird zum Beispiel der Heinz-Ludwig-Horney-Preis<br />

des Institutes für Umwelttechnik und Recycling für herausragende<br />

Praktikumsarbeiten von Studierenden verliehen. Interessierte<br />

Studenten können den Vorträgen zu den Tätigkeitsbereichen<br />

verschiedener Unternehmen lauschen und das Klein- und<br />

Mittelstandsforum, unter der Leitung <strong>vom</strong> Bundesverband<br />

mittelständischer Wirtschaft, bietet wieder den Kontakt zu<br />

regionalen Betrieben. Für Anregungen zur perfekt gestylten Frisur<br />

für die Bewerbungsfotos oder Vorstellungsgespräche sorgt<br />

ein Showfriseur. Des Weiteren bietet das Hochschulteam von<br />

MLP die Gelegenheit, eure Bewerbungsunterlagen checken<br />

zu lassen, dafür müsst ihr nur selbige bis zum 30. März an<br />

cottbus1@mlp.de mit dem Betreff ‚Bewerbungscheck campus-<br />

X-change‘ schicken und ihr erhaltet während der Messe eine<br />

professionelle Auswertung. Um die Messe abzurunden, wird<br />

derzeit noch an einem gemütlichen Abendprogramm gefeilt.<br />

Die mittlerweile 6. Aufl age der campus-X-change wird jedes<br />

Jahr von einem neu zusammengestellten studentischen Team<br />

organisiert. Während Sie noch mit den letzten Vorbereitungen<br />

beschäftigt sind, könnt ihr euch also den 04. April schon mal dick<br />

im Kalender anstreichen.<br />

Wenn ihr mehr über die Messe und die aktuelle Ausstellerliste<br />

erfahren wollt, dann schaut doch einfach mal auf der Homepage<br />

www.cxc.fh-lausitz.de vorbei.<br />

Noch immer<br />

KEINE IDEE<br />

für<br />

DEINE ZUKUNFT<br />

KOMM auf die<br />

campus-X-change<br />

und weise<br />

DEINER ZUKUNFT<br />

den<br />

WEG! Renomierte FIRMEN<br />

WARTEN mit über 700 JOBS!<br />

NUTZE DEINE CHANCE!<br />

Mittwoch<br />

4. April<br />

10.00 Uhr<br />

Fachhochschule Lausitz<br />

Großenhainer Strasse 57<br />

01968 Senftenberg<br />

campus-X-change@fh-lausitz.de<br />

infos: www.cxc.fh-lausitz.de<br />

unter der Schirmherrschaft von Wirtschaftsminister Junghanns<br />

die Firmenkontakt- und Personalbörse


13<br />

Studium beendet.<br />

Und wie geht’s weiter<br />

Wer sich am Anfang seines Studiums befi ndet, setzt sich in<br />

den meisten Fällen noch nicht mit der berufl ichen Perspektive<br />

nach dem Abschluss auseinander. Eine Alternative zum<br />

Angestelltenverhältnis stellt der Weg in die Selbständigkeit dar.<br />

Die ersten unternehmerischen Schritte sind sicherlich nicht<br />

die Einfachsten. Für einen erfolgreichen Start sollten neben<br />

einer Geschäftsidee und der Finanzierung beispielsweise auch<br />

die fachlichen und persönlichen Qualifi kationen ausreichend<br />

ausgeprägt sein.<br />

Für die Förderung, Beratung und Begleitung bestehender und<br />

zu gründender Unternehmen wurde der Verein „Lausitzer<br />

Unternehmer Centrum (LUC) e. V.“ mit Vertretern der Stadt<br />

Senftenberg, der Fachhochschule Lausitz (FHL) und des Lausitzer<br />

Unternehmer Centrums (LUC) gegründet.<br />

Als Vorstand wurde Prof. Dr. Günter H.<br />

Schulz, Präsident der FH Lausitz und Herr<br />

Frank Weihmann, Leiter der Stabsstelle<br />

Wirtschaft/Marketing/Tourismus der Stadt<br />

Senftenberg, gewählt. Zum Geschäftsführer<br />

des Vereins wurde Herr Hon.-Prof. Dr.<br />

Jürgen Lipp bestellt.<br />

Ziel ist es, das Lausitzer Unternehmer<br />

Centrum (LUC) gemeinsam mit<br />

den Partnern zum Anlaufpunkt für<br />

Existenzgründer und bestehende<br />

Ansprechpartner:<br />

Lausitzer Unternehmer Centrum<br />

(LUC) e. V.<br />

Knappenstraße 1<br />

01968 Senftenberg<br />

Hon.-Prof. Dr. Jürgen Lipp<br />

Tel.: 0 35 73/78 25 40<br />

Fax: 0 35 73/78 25 43<br />

E-Mail: juergen.lipp@vattenfall.de<br />

www.luc-innovativ.de<br />

Unternehmen in der Lausitz zu profi lieren. Langfristig sollen<br />

neue Arbeitsplätze geschaffen und die Wettbewerbsfähigkeit der<br />

Region gestärkt werden.<br />

Das Lausitzer Unternehmer Centrum (LUC) e. V. bietet<br />

Studierenden und Mitarbeitern für Gründungen aus der<br />

Hochschule neben der Beratung und Begleitung auch möblierte<br />

Bürofl ächen an. Gründungsunternehmen benötigen neben einer<br />

guten Geschäftsidee und günstigen Büroräumen den Kontakt zu<br />

anderen Unternehmen. Diese vielfältige Mischung aus jungen<br />

und innovativen Gründern sowie Unternehmern trifft im Lausitzer<br />

Unternehmer Centrum (LUC) e. V. zusammen.<br />

Übrigens ist das Lausitzer Unternehmer Centrum (LUC) e. V. mit<br />

einem Stand auf der campus-x-change am 4. April 2007 an der<br />

FH Lausitz vertreten. Gern können sich Interessierte vor Ort über<br />

unsere Leistungen ausführlicher informieren oder direkt mit uns<br />

Kontakt aufnehmen.<br />

Professor Jürgen Lipp im Kreis einiger<br />

seiner Mitstreiter - v.l. Sekretariatsleitung<br />

Kerstin Bandemer, Rüdiger Wenzel, Janine<br />

Ledwa, Hans-Jörg Hermsdorf, Heidi Skorna,<br />

Daniel Kurzke und Alexander Brähmigk<br />

Level9 ist eines der<br />

Unternehmen, die sich im<br />

Lausitzer Unternehmer<br />

Centrum befi nden. The<br />

CACTUS sprach mit Daniel<br />

Kurzke, einem der beiden Geschäftsführer von Level9.<br />

The CACTUS: Welche Geschäftidee steckt hinter der Firma<br />

Level 9<br />

D. Kurzke: Wir bieten u.a. eine von uns entwickelte Software<br />

an, sie nennt sich Level9 CMS². Das steht für ein Content<br />

Management System, das die Pfl ege von Internetseiten ohne<br />

Programmierung möglich macht. Wir stehen den Unternehmen<br />

zudem zur Seite, wenn sie nach individuellen Softwarelösungen,<br />

Schnittstellen oder Datenbankanbindungen für ihren Betrieb<br />

suchen.<br />

The CACTUS: Stimmt es, dass beim Level9 fast ausschließlich<br />

Absolventen der Fachhochschule Lausitz beschäftigt sind<br />

D. Kurzke: Ja, das ist vollkommen richtig. Die Geschäftsführer<br />

so wie die meisten Mitarbeiter sind Informatiker, Betriebswirte,<br />

Wirtschaftsingenieure und Bauingenieure, die ihren Abschluss<br />

an der FHL gemacht haben.<br />

The CACTUS: Seit wann existiert Level9 und wie kam es zur<br />

Gründung<br />

D. Kurzke: Bereits während des Studiums haben wir für<br />

Auftraggeber Software entwickelt und Anfang 2000 ein<br />

Einzelunternehmen, damals noch mit dem Sitz in Cottbus,<br />

gegründet. Mitte 2003 haben wir dann zu Dritt Level9 zur GmbH<br />

umfi rmiert und sind nach Senftenberg gezogen. Im September<br />

2005 bezogen wir hier unsere Räume im Gebäude der ehemaligen<br />

Vattenfall Hauptverwaltung in der Knappenstraße.<br />

The CACTUS: War der Schritt den Firmensitz nach<br />

Senftenberg zu verlegen im Nachhinein betrachtet richtig<br />

D. Kurzke: Das kann man wohl so sagen, da hier im Gebäude<br />

viele verschiedene Unternehmen angesiedelt sind, mit denen<br />

wir zum Teil auch in Geschäftsbeziehungen stehen. Unseren<br />

Kunden stehen ausreichend Parkplätze zur Verfügung und abgesehen<br />

davon ist das Gebäude ein repräsentativer Sitz für<br />

unsere Firma. Wir haben auch noch eine Zweitniederlassung<br />

im Zentrum von Berlin, dort befi ndet sich die Marketing- und die<br />

Vertriebsabteilung. Hier in Senftenberg beschäftigten wir uns mit<br />

der Programmierung und dem Support.<br />

The CACTUS: Level9 ist auch Mitglied des Lausitzer<br />

Unternehmer Centrums. Welche Vorteile bringt das mit<br />

sich<br />

D. Kurzke: Zum einem, wie geradeben schon erwähnt, dass sich<br />

hier viele Unternehmen auf engem Raum befi nden. Zum anderen<br />

bietet das LUC kostengünstige und bereits möblierte Bürofl ächen


14<br />

an, was für Unternehmen, die sich in der Gründungsphase<br />

befi nden, schon eine Erleichterung darstellt.<br />

The CACTUS: Also kann man abschließend sagen, dass<br />

Level9 ein gutes Beispiel für ein erfolgreiches junges<br />

Unternehmen in der Lausitz ist.<br />

D. Kurzke: Man darf nicht vergessen, dass wir uns in einer<br />

wirtschaftlich nicht unproblematischen Region befi nden. Trotzdem<br />

ist es möglich, auch hier erfolgreich Geschäfte zu betreiben. Wir<br />

wünschen uns, dass mehr junge Akademiker den Mut für die<br />

Flucht nach vorn aufbringen, sich auf ihr Potenzial besinnen und<br />

hier in die Selbständigkeit treten, anstatt wie so viele vor ihnen<br />

abzuwandern.<br />

The CACTUS: Ich danke Ihnen, dass Sie sich die Zeit für dieses<br />

Interview genommen haben und empfehle allen The CACTUS<br />

Lesern, die mehr über Level9 erfahren möchten, die Internetseite<br />

www.level9.de.<br />

Semesterticket<br />

Ende letzten Jahres war es wieder soweit, am 28. und<br />

29. November 2006 fand die zweite Urabstimmung,<br />

bezüglich der Einführung eines Semestertickets für<br />

die FH Lausitz, statt. Die ca. 3364 wahlberechtigten<br />

Studenten der Standorte Cottbus und Senftenberg<br />

sollten darüber entscheiden, ob sie durchgängig 94€<br />

zusätzlich, neben dem Semesterbeitrag, berappen<br />

wollen, um in Berlin – Brandenburg Zug und Bus<br />

fahren zu können.<br />

Vergleichsweise kostet die Monatskarte normalerweise<br />

aktuell ca.150€, so dass unsere Tramper sicherlich<br />

davon profi tiert hätten! Jedoch sprachen sich 908<br />

zu 402 Stimmen gegen das Semesterticket aus.<br />

Eigentlich eine recht eindeutige Sache. Die Leute aus<br />

der Gegend rufen „Juchhu“ und die anderen kotzen,<br />

denn hier geht es schließlich um richtig Zaster!<br />

Dass, wiederum die Wahlbeteiligung bei knapp 100€<br />

Mehraufwand pro Semester so erbärmlich war, löste<br />

einiges Kopfschütteln aus. Nur 38,97% kreuzten und<br />

gaben somit die Richtung an.<br />

Die Gründe für die breite Ablehnung des Tickets<br />

sind ziemlich offensichtlich. Ein Kosten/Nutzen<br />

Gleichgewicht ist aus verschiedenen Gründen einfach<br />

nicht gegeben! So kommen Studenten der FH Lausitz<br />

hauptsächlich aus der unmittelbaren Umgebung,<br />

sie sind wie alle angehenden Akademiker chronisch<br />

arm und zusätzlich konnte eine Kooperation mit dem<br />

Sächsischen Verkehrsbund nicht erreicht werden, so<br />

dass unsere Freunde aus Sachsen auf ein Berlin/<br />

Brandenburg – Ticket getrost pfeifen können!<br />

Die Frage nach partieller Lösung für das Problem,<br />

nämlich dass nicht jeder ein solches Ticket erwerben<br />

muss, kann oder will die DB nicht umsetzen. Auch,<br />

dass immer mehr Verbindungslinien für Zug und Bus<br />

wegfallen, wird ein Semesterticket für die Zukunft nicht<br />

gerade fördern. Lösung seitens DB wäre, dass viele<br />

Studenten das Ticket kaufen – klasse Risikoanlage<br />

mit Geldweggarantie, jedenfalls für die ersten Jahre.<br />

Resultierend wird ersichtlich, dass mehrheitlich kein<br />

Semesterticket erwünscht ist und dies wahrscheinlich<br />

so bleibt!<br />

RW<br />

Europameisterschaft<br />

im Quadrathlon<br />

Am 2. Juni 2007 fi nden im Rahmen des<br />

Multisport Lausitz-Cup die Deutsch-<br />

Polnischen ADHMeisterschaften statt.<br />

Der Strand Niemtsch am Senftenberger<br />

See hat sich im vergangenen Jahr<br />

als Austragungsort von Multisportveranstaltungen<br />

bewährt. Auch in diesem<br />

Jahr wird es zusätzlich weitere Wertungen<br />

geben, so die Europameisterschaft im<br />

Quadrathlon und Supersprintwettbewerbe<br />

im Triathlon für Jedermann. Im Anschluss<br />

an die Wettbewerbe ist vor Ort eine<br />

Abendveranstaltung mit Partycharakter<br />

geplant. Informationen zu den<br />

Wettbewerben und Anmeldemöglichkeiten<br />

sind zu fi nden unter<br />

www.ausdauer-extra.de.


15<br />

Spenden für die Kinder<br />

von Szprotawa<br />

Dass es zahlreiche Möglichkeiten gibt, das Studium zum<br />

Sozialpädagogen/-arbeiter mitzugestalten, konnten Studentinnen<br />

des jetzigen vierten Semesters unter Beweis stellen. In Eigenregie<br />

organisierten sie eine Exkursion für das erste Semester,<br />

wobei mögliche Praktikumsstellen<br />

in der polnischen Stadt Szprotawa<br />

besucht wurden. Um diese Exkursion<br />

gewährleisten zu können, waren<br />

einige Besuche in der Vorbereitung<br />

notwendig. Dabei fi el auf, dass die<br />

sozialen Einrichtungen nicht nur<br />

die Unterstützung von Praktikanten<br />

benötigen, sondern dass sie auch mit<br />

existentiellen Problemen zu kämpfen<br />

haben. Aus diesem Grund wurde das<br />

Projekt erweitert und gemeinsam eine<br />

Spendenkampagne entwickelt. Unter anderem wurden auch in<br />

der Mensa der Fachhochschule Lausitz in Cottbus Spendenkisten<br />

aufgestellt. Dank der großzügigen Unterstützung der Studenten<br />

der Fachhochschule konnten Ende November 2006 dreizehn<br />

Umzugskisten voller Spielzeug, Schulmaterialien, Bekleidung,<br />

Bastelzeug usw. an die Einrichtungen übergeben werden. Wie<br />

strahlten die Kinderaugen, als sie das Spielzeug in Augenschein<br />

nehmen konnten, und so fühlten sich viele der Studenten wie am<br />

Heiligabend und es heißt ja „Geben ist seliger denn Nehmen“.<br />

Nach Beendigung des Studienprojektes entschlossen sich die<br />

Studenten, das Projekt „Hilfe für Szprotawa“ ehrenamtlich weiter<br />

zu führen. Mittlerweile wurde auch ein Rechtsträger gefunden<br />

Gabriel vs. Grawert-May<br />

Gerad kühlt an der Fachhochschule das so heiß gekochte Thema<br />

der Aufl ösung des Fachbereiches Wirtschaftswissenschaften<br />

ein wenig ab, da steht auch schon wieder der nächste Skandal<br />

der FHL ins Haus. Denn mit der CD „Spaghetti Bolognese“ von<br />

dem allseits bekannten Professor v. Grawert-May, versucht<br />

der Hobbyliedermacher quasi gegen das Vergessen eines<br />

versunkenen Fachbereiches anzukämpfen. In humoristischer und<br />

doch erschreckend ehrlicher Art resümiert er die Geschehnisse<br />

an der FHL und erhebt warnend den Finger vor allzu schneller<br />

Umstrukturierung des Lehrplans zur Umsetzung der Beschlüsse<br />

von Bologna. Angefangen bei der ehemaligen Präsidentin über den<br />

Dekan des FB IEM Prof. Biegel bis hin zu Visionen<br />

einer freien Fachhochschule für Senftenberg,<br />

verschafft er Aufklärung für jeder-mann. Durch die<br />

erläuternden Worte vor den jeweiligen Liedern,<br />

eröffnet sich auch Aussen-stehenden, welche<br />

nicht die Ereignisse an der FHL verfolgt haben,<br />

die besungene Problematik. Wer sich jetzt denkt:<br />

„Interessant, diese CD würde ich mir auch mal<br />

gern zu Gemüte führen.“, den muss ich leider<br />

enttäuschen. Denn der als Liebeslied gedachte<br />

und zwar das Albert-Schweizer-Familienwerk Brandenburg e.V.<br />

Daher besteht nun die Möglichkeit, Förderanträge zu stellen.<br />

Zurzeit erarbeiten die Studentinnen auch den Förderantrag<br />

für ein Sommerfest für Kinder aus Szprotawa sowie aus dem<br />

Kindergarten Groß Luja. Natürlich werden auch weiter Spenden<br />

für die Kinder von Szprotawa gesammelt. Eine Studentin wird<br />

außerdem ab März 2007 ihr Praktikum in Szprotawa absolvieren<br />

und kann daher von Polen aus die Verteilung der Spenden<br />

koordinieren.<br />

Natürlich stellt dieses Projekt eine große<br />

Unterstützung für die Stadt Szprotawa<br />

dar, aber auch die Studentinnen haben<br />

durch ihre Tätigkeit die Möglichkeit,<br />

im Studium theoretisch erworbene<br />

Kenntnisse in die Praxis umzusetzen.<br />

Und zu guter Letzt ist es auch für viele<br />

Spender wichtig zu erfahren, was mit<br />

ihren Sachen passiert und wer sie<br />

bekommt.<br />

In diesem Sinne bitten wir auch euch<br />

um Spenden. Bei den besagten Einrichtungen handelt es sich<br />

um eine Kindertagesstätte, eine Förderschule für geistig und<br />

körperlich behinderte Kinder, ein Kinderheim sowie um einen<br />

kirchlichen Hort. Außerdem werden Spenden auch an bedürftige<br />

Familien verteilt, dabei erhalten die Studenztinnen Unterstützung<br />

<strong>vom</strong> Sozialamt der Stadt Szprotawa.<br />

Für weitere Informationen stehen die Studentinnen auch sehr<br />

gerne unter der e-Mail-Adresse Szprotawa-info@web.de zur<br />

Verfügung.<br />

Anika Konzack (4.Semester bilingual (deutsch-polnisch)<br />

Sozialpädagogik/ -arbeit)<br />

Chanson „Herr Gabriel“ war dann wohl doch ein bisschen zu<br />

hart für den Besungenen und führte prompt zur Beschreitung<br />

des Rechtswegs von Gabriel vs. Grawert-May. Da muss auch<br />

ein Künstler einsehen, dass längst nicht jeder die Eigenschaft<br />

besitzt, über dem Geträller seines Kollegen zu stehen oder wie<br />

war das mit den getroffenen Hunden Resultat: die Verbreitung<br />

der CD ist nun verboten und Prof. v. Grawert-May um einiges an<br />

Geld leichter. Aber vielleicht kann er sich ja aus dem verbotenen<br />

Stoff was Nettes basteln, z.B. die CD‘s einfach einschmelzen<br />

und ne schöne Skulptur für den Campus draus formen lassen,<br />

so zu sagen als Mahnmal dafür, dass man den Artikel 5, nur<br />

weil er im Grundgesetz steht, noch lange nicht wörtlich nehmen<br />

sollte. Eine Frage jedoch bleibt offen: Was geschieht mit den<br />

schon vertriebenen Exemplaren Rückrufaktion<br />

Öffentliche Verbrennung Oder lohnt sich dieser<br />

Aufwand überhaupt bei drei Stück Auch unsere<br />

Redaktion kann dies nicht beantworten und bittet<br />

jeden selbst, sich eine Meinung zu bilden. Nur eins<br />

noch, vielleicht wurde in all der Hektik wieder mal<br />

vergessen, dass die verbotenen Scheiben immer<br />

noch die begehrtesten sind.<br />

JG


16<br />

Das merkwürdige<br />

Verhalten von<br />

Studenten in<br />

der Pausenzeit<br />

für Zigaretten. Denn wenn man mal genauer<br />

hinsieht, erkennt man, dass die guten Gefährten<br />

frierend draußen stehen, bei jedem Ekelwetter.<br />

Da überleg ich mir als Nichtraucher: Was hab<br />

ich bloß falsch gemacht Gut, ich hefte mich<br />

einfach an die anderen Pausensuchtgruppen<br />

in der FH. Denn da gibt es ja so einiges zu<br />

entdecken, wenn man mal einen total sinnlosen<br />

Tag in Senftenberg verbringt und genügend<br />

Zeit für Beobachtungen hat.<br />

Das Konrad Zuse Lehrgebäude - für mich<br />

besser zu verstehen als Kuppelmobil.<br />

Warum „Mobil“ Na wenn man jemanden<br />

angesprochen hat und er einen so gar nicht<br />

mag, dann kann man gleich hinter die<br />

zahlreichen Ecken kriechen oder in den viel<br />

zu vielen Räumen verschwinden, ohne dass<br />

es auch nur einer mitbekommt. Man ist sehr<br />

mobil, um aus der Sache wieder ungeschädigt<br />

heraus zu kommen. Dann wird alles wieder gut.<br />

Man sollte nur nicht vor Pein im Kreis laufen<br />

und demjenigen, der einen abserviert hat,<br />

die Bücher in den<br />

Rücken rammen,<br />

die man aus der<br />

Tasche gekramt<br />

hat, um wichtig<br />

auszusehen.<br />

Nach langen<br />

Überlegungen ist<br />

mir nach einem<br />

Semester auch<br />

bekannt, warum<br />

vor dem Konrad<br />

Z. auch ein so<br />

übertrieben großes<br />

Dach ist. Das<br />

hat gar nichts<br />

mit Architektur<br />

und Statik zu tun<br />

(Design wäre ein<br />

gutes Diskussionsthema).<br />

Das<br />

haben die Raucher<br />

eingeklagt. Bei<br />

den ganzen BWLern dürfte so was auch kein<br />

Problem sein. Im Ernst: Wie viele Raucher<br />

gibt es wohl an der FH in Senftenberg und<br />

warum sammeln sich dem Anschein nach alle<br />

in der Pause unter diesem Dach Ist man da<br />

präsenter oder<br />

macht Gruppenrauchen wieder das Gefühl,<br />

nichts Schädliches zu tun<br />

So eine Art Weight Watchers Treffen für<br />

Studenten Oder eine Art Suchtberatung und<br />

Neukundenwerbung für Marlboro & Co. Kein<br />

Geld für ausgewogene Mahlzeiten, dafür aber<br />

Das Rauchen hab ich ja schon erwähnt.<br />

Interessant sind auch die Kaffeesüchtigen.<br />

Ohne Kaffee sind die Betroffenen meist<br />

heilfroh, <strong>vom</strong> Wohnheim aus in die richtige<br />

Richtung gelaufen zu sein. Doch dann, wie<br />

durch Geisterhand, finden sie immer den<br />

Automaten mit der Aufschrift „Heißgetränke“.<br />

Eine perfekte Tarnung für die Betroffenen.<br />

Ich glaube, bei einigen verursacht schon das<br />

wirrrh- wirr…kling kling des Automaten<br />

eine Adrenalin-<br />

Ausschüttung,<br />

um wieder in<br />

Gang zu kommen.<br />

Problematisch<br />

wird es dann<br />

nur bei einigen<br />

M i t s t u d e n t e n ,<br />

wenn sie sich<br />

schon am Morgen<br />

mit 9 Capuccino<br />

zugeknallt haben,<br />

und bei der<br />

Klausur nicht<br />

aufs Klo gehen<br />

dürfen – und das<br />

dann ganze zwei<br />

Stunden lang. Ja,<br />

das beschleunigt<br />

die Konzentration<br />

auf eine andere<br />

Art und Weise.<br />

Zeit kann ja<br />

so langsam vergehen. Das Geräusch der<br />

automatischen Heißgetränkebedienung hat sich<br />

glaub ich auch schon in mein Unterbewusstsein<br />

eingefressen. Man sagt doch, kurz bevor man<br />

stirbt, läuft in einer Sekunde noch einmal das<br />

gesamte Leben an einem vorbei. Ich denke, in<br />

dieser Sekunde werde ich u.a. das Geräusch<br />

des Heißgetränkeautomaten hören, als<br />

Erinnerung an die tolle Studienzeit und den<br />

Spaß mit meinen Kaffeeabhängigen. Dazu<br />

dann noch der Anti- Suchtsatz: “Das ist nur<br />

’n Capuccino, da ist ja gar nicht viel Kaffee<br />

drin!“. Ist irgendwie so ein bisschen wie der<br />

Spruch der Verleugnungs- Kettenraucher:<br />

“Ich kann ja jederzeit aufhören, wenn ich<br />

wollte, aber warum sollte ich!“<br />

Interessant ist auch die Pionierblasen-<br />

Toiletten Fraktion, ein meistens weiblich<br />

bekleidetes Amt. Mir geht es manchmal<br />

nicht in den Kopf, wie man vor, während<br />

und nach einer Vorlesung dermaßen auf das<br />

Klo stürmen kann. Das geht glaub ich nur,<br />

wenn man früh direkt nach dem Aufstehen<br />

5 Liter Entschlackungstee trinken würde<br />

und vielleicht noch ’n bisschen Rizinusöl<br />

hinzufügt. Meistens sind es aber genau<br />

diejenigen, die mit einem Flüssigkeitsbedarf<br />

von einem kleinen 200ml Saftfläschchen<br />

den ganzen Tag überstehen können, ohne<br />

am Abend wie eine schrumpelige Mumie<br />

auszusehen.<br />

Am schlimmsten sind die Mischformen,<br />

bei denen so ein bisschen von allem mit<br />

dabei ist. Wenn jemand in der Vorlesung<br />

oder Punkt genau zum Schluss aufs Klo<br />

stürmen muss, mit einem Kaffee wieder<br />

kommt und dann im Gang oder eine Reihe<br />

über dir stehen bleibt, quatscht bis zum<br />

geht nicht mehr und derweil noch dem<br />

Rätselfreak die hart erarbeiteten Erfolge<br />

raubt und ihm die Zahlen nennt, die er<br />

in sein gut strukturiertes Sudoku-Feld<br />

eintragen soll. Das alles dann noch früh<br />

um 10 Uhr, wo manche noch mal schlafen<br />

wollen (ICH zum Beispiel) -<br />

das könnte irgendwann<br />

mal in<br />

einer unkontrollierten<br />

Würge-Attacke enden.<br />

Solche Leute hätten auch noch gute Laune<br />

und würden einen anlächeln und mit<br />

Nichtigkeiten berieseln, wenn sie schon<br />

bis zum Kinn im Treibsand oder im Moor<br />

stecken würden. Denn ihr Motto lautet<br />

mit Sicherheit: „Keine Sorge - alles wird<br />

gut…hehe!“<br />

Und, welcher Pausentyp seid ihr


17<br />

Der <strong>Traum</strong> von der eigenen Wohnung<br />

Das Wintersemester ist nun vorbei und knapp ein halbes Jahr Studium liegt hinter uns.<br />

Habt ihr das Wohnheim schon satt oder wollt ihr defi nitiv nicht mehr eure Hausarbeiten aus Mamas Hund raus kratzen<br />

Ja dann ist es Zeit für eigene vier Wände! The Cactus hat sich mal für euch umgeschaut und zeigt euch die Vorteile, aber auch die<br />

Verantwortung, die eine eigene Wohnung- im speziellen die WG- so mit sich bringt.<br />

Es scheint eine ganz normale Wohnung an einem ganz<br />

normalen Morgen. Auf einmal stürzen drei Leute aus<br />

den Zimmern Richtung Bad.<br />

Einer hat es geschafft- natürlich die weibliche<br />

Mitbewohnerin, die jetzt bis kurz vor acht das Bad<br />

blockiert und die beiden anderen müssen in der Küche<br />

Zähne putzen. So geht das dann den ganzen Tag!<br />

Nein, nicht wirklich. The Cactus hat für euch mal eine<br />

Senftenberger WG unter die Lupe genommen.<br />

Robert, Wiebke und Jette studieren alle zusammen an<br />

der FH in Senftenberg. Uns haben sie erzählt, wie sie,<br />

zum ProjektWG gekommen und damit zufrieden sind:<br />

Warum wolltet ihr in einer WG wohnen<br />

Erstens ist es billiger als allein zu wohnen und es ist<br />

immer was los! Sei es in Bezug auf das Lernen oder<br />

Fragen, wenn man was nicht gerafft hat oder eben<br />

wenn es um Partys geht.<br />

Welche Schwierigkeiten hattet ihr bei der Suche<br />

nach der passenden WG<br />

Wir 3 Leute haben uns einfach in verdammt kurzer<br />

Zeit zusammengewürfelt! Und dann haben wir eine<br />

geeignete Wohnung gesucht und das war auch nach 5<br />

bis 6 Std. erledigt.<br />

Wie habt ihr euch gefunden<br />

Ich hab mich auf der Internetseite der FH zum Thema „Suche WG“<br />

eingeschrieben, darauf hat Wiebke reagiert und Jette kam als letzte<br />

dazu.<br />

Wann nervt es euch, in<br />

einer WG zu wohnen<br />

Wenn man wirklich<br />

seine Ruhe haben will!<br />

Lärmdämmung in der WG<br />

ist auch nicht so super (da<br />

gibt es schon mal ´n Anpfi ff)<br />

oder wenn einer von 3en<br />

mal n bissel zickig oder<br />

nervig ist! aber es klappt<br />

schon...<br />

Hand aufs Herz - zu Mutti<br />

zurück, allein wohnen<br />

oder für immer WG-<br />

Feeling<br />

Ich denk, allein wohnen<br />

wäre schon geil!!! Defi nitiv!<br />

- kann man sich allerdings<br />

nicht leisten! Aber ich<br />

denk mal, dass das der 1.<br />

Schritt in Richtung Selbstständigkeit<br />

ist...<br />

Tipps: Was gehört alles zu<br />

einer eigenen Wohnung<br />

• Finanzen klären<br />

• Mitbewohner nach<br />

Verlässlichkeit hin suchen<br />

• Wohnungen gemeinsam<br />

besichtigen<br />

• Kaution/ Rahmenbedingungen<br />

wie Nebenkosten etc. prüfen/<br />

prüfen lassen (vielleicht doch<br />

noch mal Mutti zeigen)<br />

• Vertrag abschließen<br />

• Umzug durchplanen<br />

• Telefon, Strom, Fernsehen,<br />

Adresse anmelden/ ummelden<br />

(GEZ nicht vergessen)<br />

• Nachsendeauftrag bei der<br />

Post nicht vergessen<br />

• Beim Einwohnermeldeamt<br />

anmelden/ ummelden<br />

(auch für BaföG wichtig)<br />

in 3 Schritten<br />

zur eigenen<br />

WG<br />

1. WG- Partner suchen z.B. unter :<br />

www.fh-lausitz.de<br />

2. lasst euch bei der KWG beraten und wählt die<br />

zu euch passende Wohnung<br />

3. Mietvertrag abschließen und einziehen<br />

Die KWG findet ihr in der<br />

Hörlitzer Straße 34<br />

01968 Senftenberg<br />

Infos und weitere Tipps bekommt ihr unter:<br />

Tel: 03573 77-<br />

338 Frau Rost<br />

Oder im Netz unter:<br />

www.kwg-senftenberg.de<br />

E-Mail: info@kwg-senftenberg.de


18<br />

Indische Banjim Klänge<br />

wabern um die Wette mit den aufsteigenden Hanf-<br />

Räucherstäbchen. An den Wänden kann man zwischen dem Schattenspiel der Lava Lampe und<br />

dem obligatorischen Ché Guevara Postern eine Blumentapete mit kreischend kitschigen Farben<br />

erkennen. Wer jetzt denkt, dass das eine Beschreibung unserer Eltern aus der Hippiezeit ist, der<br />

irrt. Das ist Teil von dem neuen „Retro-“. Aber Retro ist nicht gleich Retro, da wird unterschieden,<br />

dass einem schwindlig wird. Da ist die Rede von der Retro- Welle, Retro Trend, Retrolook, Retro-<br />

Ästhetik, Retrokultur, Retro- Futurismus, Retro Classics, Retro Tapeten, Retro Coding, Retro Games,<br />

Retro- Metoo- Futurologie, Retro- Prog, Retro Comics, Retro Blog, Retro Pants, Retro Server, Podcast<br />

Retro, Retro Boy and Girl, Retro Charts, Retro Clip, Retro Fonts und natürlich das Basic Retro.<br />

Tja und da gibt es noch viel mehr Retro, scheinbar wird alles mit Retro geschmückt, was nicht nietund<br />

nagelfest ist. Eigentlich ist Retro nur eine (kurzzeitige) Abbildung vergangener Jahrzehnte,<br />

ein kulturelles Phänomen der heutigen Zeit. Erinnerungsstücke der vergangenen Epochen<br />

werden auf unterschiedliche Weise wieder aufgenommen, und entweder übernommen oder neu<br />

aufgearbeitet. Dabei ist es egal, ob es sich um einen Alltagsgegenstand, Musik, Film oder gar<br />

Essen handelt, <strong>vom</strong> Käsepilz und Hackepeterigel zu Elvis, Casablanca und Phototapete.<br />

Das „Retro-“ hat sämtliche Lebensbereiche erfasst. Längst lässt sich nicht mehr genau sagen,<br />

welche Epoche gerade aktuell angesagt ist. Kult wird alles, was damals schon gefragt, bunt<br />

und vor allem sehr bekannt war. So werden plötzlich Oma und Opa wieder hipp, weil sie<br />

immer noch das kleine Nierenbeistelltischchen im geblümten Wohnzimmer zu stehen haben.<br />

Wer versucht, das Retro Phänomen mitzumachen, sollte aufpassen, dass er<br />

nicht eine falsche Epoche des Retro erwischt, denn was heute angesagt ist, ist<br />

morgen schon wieder abgemeldet. Das Retro Gefühl beschränkt sich allerdings auf<br />

wenige Monate oder gar Wochen. Die vergangenen Jahrzehnte drehen sich wie in<br />

einem Karussell, und ganze Jahre werden in einer kurzen Zeit durchlebt.<br />

Dabei ist ein Zusammenhang von Moderne und dem „Retro-“ nicht zu verkennen. In den 90ern<br />

wurde das Phänomen „Retro-“ erst richtig wahrgenommen, und/oder richtig ausgelebt. In einer Zeit,<br />

die im Trend von den Basslines der Technopartys und Diskos gar zu erstickt wurde. Retro kann<br />

nur im Zusammenhang mit der Moderne verstanden werden, als er in den 90ern zum Gegenpol<br />

des Mainstream entstand. Zwischen Taucherjacken und Ecstasy in einer schwindlig gewordenen<br />

Partywelt, wo alte Werte immer mehr zu<br />

verschwinden drohten, entstand die<br />

Sehnsucht nach den guten alten Zeiten und<br />

der Geborgenheit der früheren Jahre.<br />

In der heutigen Zeit ist langsam das<br />

„Retro-“ zum Mainstream geworden,<br />

und vielleicht löst das wiederum<br />

einen Trend zur anderen Seite,<br />

zur Moderne, des „nie da<br />

gewesenen“ hin aus.<br />

Zurzeit heißt die Devise<br />

jedoch: Nichts, aber auch gar<br />

nichts wegschmeißen, wer weiß,<br />

ob man es nicht in der nächsten<br />

Woche braucht, oder wenigsten<br />

bei Ebay für ne Menge<br />

Kohle verkloppen kann.<br />

HW, IR


20<br />

SUDOKU<br />

8 3 4<br />

4 2 1 9<br />

3 7 8 6<br />

6 4 9<br />

4 2<br />

8 3 7 1 5 6<br />

7 1 5 3<br />

9 8<br />

Für die, die immer noch nicht wissen<br />

wie‘s funktioniert: Zahlen von 1-9 in jede Zeile,<br />

Spalte und jedes Rechteck eingtragen.<br />

5 9 2<br />

4 6 7<br />

6 8 1 4<br />

2 5 7 9<br />

3 5 4 1<br />

9 3 2<br />

6 9<br />

5 1 4 6 3 8<br />

7 2<br />

7 8 9<br />

The Cactus Gewinnspiel<br />

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ihr The Cactus bequem zu euch nach Haus in den Briefkasten<br />

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Viel <strong>Glück</strong> :-)<br />

Impressum<br />

Herausgeber: Cactus Redaktion Anzeigen: Janine Gerth<br />

Chefredaktion: Janine Gerth (V. i. S. d. P.) Mareen Fronzeck<br />

Redaktion: Julia Fischer Anja Neumann Kontakt: Tel. 03573 85731<br />

Diana Fleißner Mareen Pielock E-mail: Cactus-Zeitung@gmx.de<br />

Riccardo Förster Holger Rebol Adresse: Fachhochschule Lausitz<br />

Mareen Fronzeck Ilja Reisgies <strong>AWH</strong>-Consult<br />

Ginette Gentsch Hagen Weigelt Cactus-Zeitung c/o<br />

Stefan Hahnewald Jens Weidner Großenhainer Str. 57<br />

Michaela Köster Robert Weisel 01968 Senftenberg<br />

Diana Ludzay Druck: morpha Design<br />

Layout/ Edition/ Satz: René Greger Macherstr. 68<br />

www.sumakon.de<br />

01917 Kamenz

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