Digitale Elektronik Digitale Elektronik - Anberit.de
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Antje Bertsch<br />
Grundlagen <strong>de</strong>r Informationstechnologie<br />
<strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong><br />
mit<br />
Logitron-Bausteinen<br />
und <strong>de</strong>m<br />
Simulationsprogramm Logitron BS<br />
Arbeitsheft<br />
für <strong>de</strong>n Unterricht<br />
in <strong>de</strong>n Klassenstufen 9/10
Das Entwicklerteam<br />
Vladimir Szabo<br />
Baptiste Güldner<br />
Antje Bertsch<br />
Stand April 2009<br />
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,<br />
liebe Schülerinnen und Schüler,<br />
nach jahrelangem erfolgreichen Einsatz <strong>de</strong>r Logitron-Bausteine im Unterricht wur<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>rholt<br />
von vielen Kolleginnen und Kollegen <strong>de</strong>r Wunsch nach einem Simulationsprogramm<br />
geäußert, mit <strong>de</strong>m die Eigenschaften <strong>de</strong>r digitalen Bausteine und ihrer Kombinationen<br />
in diversen Überwachungsanlagen, Rechnern und Zählwerken parallel zum realen<br />
Aufbau am Computer simuliert wer<strong>de</strong>n können.<br />
Diesem Wunsch hat die GRS Lehrgeräte KG im Jahr 2008 mit <strong>de</strong>r Entwicklung <strong>de</strong>s<br />
Logitron Basic Simulator schließlich Rechnung getragen.<br />
Das hier vorliegen<strong>de</strong> Arbeitsheft für Schüler wur<strong>de</strong> ganz gezielt darauf ausgerichtet, die<br />
Erarbeitung <strong>de</strong>r Inhalte auf zwei Wegen durchzuführen:<br />
Praktischer Aufbau <strong>de</strong>r Schaltungen mit <strong>de</strong>n GRS-Bausteinen im Unterricht<br />
Simulation durch Zeichnen <strong>de</strong>r Schaltungen in <strong>de</strong>r Schule und am PC zu Hause<br />
Der in diesem Arbeitsheft gewählte Aufbau <strong>de</strong>s Themas, die Art <strong>de</strong>r Darstellung und die<br />
Wahl <strong>de</strong>r Beispielaufgaben wur<strong>de</strong>n in meiner langjährigen Unterrichtspraxis im Fach Mathematik-Naturwissenschaften<br />
an <strong>de</strong>r Realschule entwickelt und erprobt. Anregungen von<br />
Kollegen (Rainer Dittewig) und aus <strong>de</strong>n Handbüchern „<strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong>“ zum Logitron<br />
System (Kurt Kreß) wur<strong>de</strong>n aufgegriffen und angepasst.<br />
Durch die Ähnlichkeit <strong>de</strong>r Elemente <strong>de</strong>s PC-Programms mit <strong>de</strong>n realen Bausteinen wird das<br />
Verstehen und Übertragen eines Schaltplans, sowie <strong>de</strong>r Aufbau von Schaltungen mit <strong>de</strong>n<br />
LOGITRON-Bausteinen grundlegend vorbereitet und wesentlich erleichtert.<br />
Die Schülerinnen und Schüler können die aufzubauen<strong>de</strong>n Schaltungen mühelos am PC aus<br />
<strong>de</strong>n Grun<strong>de</strong>lementen virtuell entwickeln und auch zu Hause in <strong>de</strong>r Simulation erproben.<br />
Wir vom Entwicklerteam wünschen uns, dass Lehrer und Schüler gleichermaßen unser Programm<br />
nutzen können und auf diese Weise die Arbeit mit <strong>de</strong>n GRS-Bausteinen im Unterricht intensiviert<br />
wird. Deshalb gibt es die erweiterte Schullizenz mit Nutzung durch alle Mitglie<strong>de</strong>r <strong>de</strong>r Schulgemeinschaft<br />
auch zu Hause zum Einführungspreis von 42,- € zzgl. MwSt.<br />
Bestellungen bitte per E-Mail an logitron-bs@grs-physik.<strong>de</strong><br />
Betreff: Logitron BS<br />
Microsoft.NET Framework 2.0 o<strong>de</strong>r höher muss auf <strong>de</strong>m Rechner installiert sein!<br />
Bei Fragen und Problemen wen<strong>de</strong>n Sie sich bitte per Email an das Entwicklerteam:<br />
logitron-bs@grs-physik.<strong>de</strong><br />
Wir geben Ihnen gerne und schnellstmöglich Hilfestellung. Überschaubare Bugs wer<strong>de</strong>n umgehend<br />
behoben und Sie erhalten kostenfrei eine überarbeitete Version <strong>de</strong>s Programms. An<strong>de</strong>rnfalls wird die<br />
Verbesserung in die nächste 1.x-Version eingearbeitet, die Sie ebenfalls kostenfrei erhalten.<br />
Dieses Arbeitsheft darf für unterrichtliche Zwecke beliebig oft kopiert bzw. in Farbe ausgedruckt<br />
wer<strong>de</strong>n. Je<strong>de</strong> kommerzielle und gewinnbringen<strong>de</strong> Nutzung ist untersagt. Es kann<br />
per E-Mail als pdf-Dokument bei mir bestellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Ein Heft mit <strong>de</strong>n Lösungen für die Hand <strong>de</strong>r Lehrkräfte ist in Vorbereitung.<br />
Fragen, Anregungen und Vorschläge bitte an antje.bertsch@anberit.<strong>de</strong><br />
Antje Bertsch, Lan<strong>de</strong>smedienzentrum Rheinland-Pfalz, Koblenz<br />
2 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
1 Grundlagen <strong>de</strong>r digitalen <strong>Elektronik</strong> 4<br />
1.1 Begriffe: Digital – analog – binär<br />
1.2 Verknüpfung von binären Variablen mit elektronischen Bausteinen<br />
1.2.1 Der UND / NAND-Baustein<br />
1.2.2 Der ODER / NOR-Baustein<br />
1.2.3 Der NICHT-Baustein<br />
1.2.4 Der ANTIVALENZ / ÄQUIVALENZ-Baustein<br />
2 Zeichnen <strong>de</strong>r Schaltungen am PC mit Logitron BS 10<br />
2.1 Zeichnen <strong>de</strong>r Schaltungen im Entwurfsmodus<br />
2.2 Testen <strong>de</strong>r Schaltungen im Simulationsmodus<br />
2.3 Screenshots aus <strong>de</strong>r Simulation<br />
2.4 Bil<strong>de</strong>xport von Bausteinfel<strong>de</strong>rn – variable Bildausschnitte<br />
2.5 Beschriftung <strong>de</strong>r Schaltungen<br />
2.6 Notizeneditor mit schaltalgebraischen Son<strong>de</strong>rzeichen<br />
2.7 Stückliste <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Bausteine und Leitungen<br />
2.8 Drucken <strong>de</strong>r Schaltung mit Projektinfo<br />
3 Gesetze und Regeln <strong>de</strong>r Schaltalgebra 16<br />
3.1 Beweis <strong>de</strong>r Gesetze mit Hilfe von Tabellen<br />
3.2 Beweis <strong>de</strong>r Gesetze mit <strong>de</strong>n Logitron-Bausteinen und mit Logitron BS<br />
3.3 Darstellung <strong>de</strong>r Gesetze durch Reihen- und Parallelschaltungen<br />
3.4 Steuerung und Regelung technischer Systeme mit digitalen Bausteinen<br />
3.5 Vereinfachung von Termen<br />
4 Aufbau und Funktionsweise <strong>de</strong>s Taschenrechners 26<br />
4.1 Dezimalsystem und Dualsystem im Vergleich<br />
4.2 Der Codierer Dezimal-Dual<br />
4.3 Addition von Dualzahlen – Halbaddierer – Volladdierer – Paralleladdierer<br />
4.4 Der Decodierer Dual-Dezimal und die Sieben-Segment-Anzeige<br />
5 Elektronische Speicherbausteine – Flipflopschaltungen 36<br />
5.1 Das RS-Flipflop<br />
5.2 Steuerung und Regelung in technischen Anlagen<br />
5.3 Taktgesteuerte Speicher – das JK-Master-Slave-Flipflop<br />
5.4 Schieberegister<br />
5.5 Serienaddierwerke aus Schieberegistern und Volladdierer<br />
6 Zählschaltungen mit taktgesteuerten Speichern 46<br />
6.1 Verschie<strong>de</strong>n Zählwerke in mehreren Zählstufen – die Digitaluhr<br />
6.2 Rolltreppensteuerung<br />
6.3 Weiterführen<strong>de</strong> Aufgaben<br />
7 Ampelsteuerung mit Speicherbausteinen 55<br />
7.1 Der einfache Ampelzyklus<br />
7.2 Ampelkreuzung mit Sicherheitsphasen und Fußgängerampel<br />
7.3 Ampelsteuerung mit Schieberegistern<br />
8 Ampelsteuerung mit <strong>de</strong>m Computer 60<br />
8.1 Der RCB/Logitron-Adapter und die Robo Connect Box<br />
8.2 Ampelsteuerung mit <strong>de</strong>r grafischen Programmiersprache RoboPro<br />
Seite<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 3
1 Grundlagen <strong>de</strong>r digitalen <strong>Elektronik</strong><br />
Bekanntlich können Geräte <strong>de</strong>r elektronischen Datenverarbeitung – <strong>de</strong>r EDV – wie z. B.<br />
Computer nur funktionieren, wenn sie an eine Spannungsquelle angeschlossen sind.<br />
Ein Stromkreis kann entwe<strong>de</strong>r geschlossen o<strong>de</strong>r unterbrochen sein.<br />
Entsprechend unterschei<strong>de</strong>t man zwei entgegen gesetzte Zustän<strong>de</strong>:<br />
Stromkreis geschlossen = es fließt Strom = 1<br />
Stromkreis unterbrochen = es fließt kein Strom = 0<br />
Deshalb müssen alle Daten, die verarbeitet wer<strong>de</strong>n sollen in das Dualsystem „umgewan<strong>de</strong>lt“,<br />
d.h. codiert wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn das Dualsystem ist ein Stellenwertsystem, das nur aus zwei Ziffern<br />
– 0 und 1 – aufgebaut ist. In <strong>de</strong>n großen Rechenmaschinen wer<strong>de</strong>n alle Zahlen unseres Zehnersystems<br />
in Dualzahlen umgewan<strong>de</strong>lt, bevor mit ihnen gerechnet wer<strong>de</strong>n kann, wie das<br />
genau geht, wirst du im Kapitel 3 lernen.<br />
Aber auch alle an<strong>de</strong>ren Zeichen, die über die Tastatur in <strong>de</strong>n PC eingegeben wer<strong>de</strong>n, müssen<br />
in ein binäres Signal umgewan<strong>de</strong>lt wer<strong>de</strong>n. Das geschieht nach <strong>de</strong>m ASCII-Co<strong>de</strong>, <strong>de</strong>r je<strong>de</strong>m<br />
Zeichen aller Schriften <strong>de</strong>r verschie<strong>de</strong>nen Sprachen eine 8-stellige Dualzahl zuordnet.<br />
Alle Rechenanlagen arbeiten nach <strong>de</strong>m EVA-Prinzip:<br />
Eingabe – Verarbeitung – Ausgabe<br />
‣ Daten müssen eingegeben wer<strong>de</strong>n, z.B. über die Tastatur<br />
‣ Daten müssen verarbeitet wer<strong>de</strong>n, und zwar mit Hilfe von elektronischen Bauteilen<br />
wie Dio<strong>de</strong>n und Transistoren<br />
‣ Daten müssen am En<strong>de</strong> wie<strong>de</strong>r ausgegeben wer<strong>de</strong>n, z.B. am Bildschirm o<strong>de</strong>r über<br />
<strong>de</strong>n Drucker.<br />
Die wichtigsten Bausteine <strong>de</strong>r elektronischen Datenverarbeitung wer<strong>de</strong>n in diesem Arbeitsheft<br />
vorgestellt.<br />
1.1 Begriffe: Digital – analog – binär<br />
Schaltungen wer<strong>de</strong>n als digital bezeichnet, wenn sie nur eine endliche Anzahl ein<strong>de</strong>utig<br />
voneinan<strong>de</strong>r unterscheidbare elektrische Zustän<strong>de</strong> annehmen können.<br />
Binäre Signale sind <strong>de</strong>shalb digitale Signale mit zwei unterschiedlichen Werten 0 und 1.<br />
Die Anzeige <strong>de</strong>r Temperatur auf <strong>de</strong>m traditionellen Flüssigkeitsthermometer ist im Gegensatz<br />
dazu eine analoge Anzeige, <strong>de</strong>nn hier gibt es je<strong>de</strong> Menge von Zwischenwerten.<br />
Binärco<strong>de</strong> ist die allgemeine Bezeichnung für einen Co<strong>de</strong>, mit <strong>de</strong>m Nachrichten durch Sequenzen<br />
von zwei verschie<strong>de</strong>nen Symbolen (zum Beispiel 1 und 0 o<strong>de</strong>r wahr und falsch)<br />
dargestellt wer<strong>de</strong>n können. Binäre Signale erhält man von Systemen, die nur zwei Zustän<strong>de</strong><br />
bzw. Antworten kennen:<br />
Ampel rot = Halten<br />
Spielkartenfarbe = rot<br />
Rechenaufgabe = richtig<br />
Ampel grün = Fahren<br />
Spielkartenfarbe = schwarz<br />
Rechenaufgabe = falsch<br />
4 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
1.2 Verknüpfung von binären Variablen mit elektronischen Bausteinen<br />
Alle Schaltungen, die in <strong>de</strong>r elektronischen Datenverarbeitung gebraucht wer<strong>de</strong>n, lassen sich<br />
aus drei Grundschaltungen zusammensetzen, die hier nacheinan<strong>de</strong>r vorgestellt wer<strong>de</strong>n:<br />
1.2.1 Der UND / NAND – Baustein<br />
Eingänge Ausgänge UND Z = A B<br />
A B Z<br />
A Z 0 0<br />
B<br />
0 1<br />
___<br />
Z 1 0<br />
1 1<br />
(A1-1) Verknüpfe die Ausgänge A und B eines Geberbausteins mit<br />
<strong>de</strong>n Eingängen eines UND-Bausteins von Logitron, stelle nacheinan<strong>de</strong>r<br />
die Eingänge <strong>de</strong>s UND-Bausteins mit Hilfe <strong>de</strong>r Schalter <strong>de</strong>s Geber-Bausteins<br />
passend ein und notiere die Ergebnisse in <strong>de</strong>r Tabelle.<br />
Im Logitron UND/NAND-Baustein sind UND- und NAND-Gatter zu<br />
einem Baustein vereint, da ein NAND-Gatter nichts an<strong>de</strong>res ist als<br />
ein UND-Gatter mit invertiertem, d.h. umgekehrtem Ausgang. Dementsprechend<br />
stellen sich die Funktionstabellen als zueinan<strong>de</strong>r komplementär<br />
dar.<br />
___<br />
___________<br />
NAND Z = A B<br />
A<br />
B<br />
0 0<br />
0 1<br />
1 0<br />
1 1<br />
___<br />
Z<br />
Hinweis: Den Zustand <strong>de</strong>s NAND-Ausgangs kann man durch Anschließen einer LED <strong>de</strong>s Anzeigebausteins<br />
sichtbar machen.<br />
1.2.2 Der ODER / NOR – Baustein<br />
Eingänge Ausgänge ODER Z = A B<br />
A B Z<br />
A Z 0 0<br />
B<br />
0 1<br />
___<br />
Z 1 0<br />
1 1<br />
(A1-2) Untersuche die Funktionsweise <strong>de</strong>s ODER/NOR-Bausteins<br />
auf die gleiche Weise wie du es bei <strong>de</strong>m UND/NAND-Baustein gemacht<br />
hast und notiere <strong>de</strong>ine Ergebnisse in <strong>de</strong>n hier vorbereiteten<br />
Tabellen.<br />
Im Logitron ODER/NOR-Baustein sind ODER- und NOR-Gatter zu<br />
einem Baustein vereint, da ein NOR-Gatter nichts an<strong>de</strong>res ist als<br />
ein ODER-Gatter mit invertiertem, d.h. umgekehrtem Ausgang.<br />
___<br />
___________<br />
NOR Z = A B<br />
A<br />
B<br />
0 0<br />
0 1<br />
1 0<br />
1 1<br />
___<br />
Z<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 5
(A1-3) Im Logitron-System gibt es auch UND/NAND- und ODER/NOR-Bausteine mit jeweils 4<br />
Eingängen. Prüfe ihre Funktion, in<strong>de</strong>m du die Ausgänge A, B, C und D <strong>de</strong>s 4-Geber-<br />
Bausteins mit <strong>de</strong>n vier Eingängen verbin<strong>de</strong>st und dann die folgen<strong>de</strong>n Tabellen durchläufst:<br />
4-UND/NAND<br />
Nr. A B C D Z<br />
1 0 0 0 0 1<br />
2 0 0 0 1 2<br />
3 0 0 1 0 3<br />
4 0 0 1 1 4<br />
5 0 1 0 0 5<br />
6 0 1 0 1 6<br />
7 0 1 1 0 7<br />
8 0 1 1 1 8<br />
9 1 0 0 0 9<br />
10 1 0 0 1 10<br />
11 1 0 1 0 11<br />
12 1 0 1 1 12<br />
13 1 1 0 0 13<br />
14 1 1 0 1 14<br />
15 1 1 1 0 15<br />
16 1 1 1 1 16<br />
4-ODER/NOR<br />
___<br />
Z Nr. A B C D Z<br />
___<br />
Z<br />
(A1-4) Teste, was passiert, wenn du statt <strong>de</strong>r 4 Eingänge nur 3 belegst!<br />
Um das Ergebnis zu verstehen, musst du wissen, dass alle nicht benutzten Eingänge von<br />
Logitron-Bausteinen mit <strong>de</strong>m Wert 1 belegt sind!<br />
(A1-5) Vervollständige die Merksätze:<br />
Ein UND-Gatter hat nur dann am Ausgang das Signal 1<br />
wenn .....................................................................................................................................<br />
Da nicht benutzte Eingänge <strong>de</strong>r Logitron-Bausteine mit <strong>de</strong>m Wert 1 belegt sind,<br />
...............................................................................................................................................<br />
Ein ODER-Gatter hat immer dann am Ausgang das Signal 1<br />
wenn ...................................................................................................................................<br />
Da nicht benutzte Eingänge <strong>de</strong>r Logitron-Bausteine mit <strong>de</strong>m Wert 1 belegt sind,<br />
...............................................................................................................................................<br />
6 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Vergleich <strong>de</strong>r digitalen Grundbausteine<br />
mit <strong>de</strong>n Grundschaltungen <strong>de</strong>r Elektrizitätslehre:<br />
Reihenschaltung<br />
+<br />
_<br />
A<br />
B<br />
o<strong>de</strong>r in „abgerollter“ Darstellung:<br />
+ A<br />
_<br />
B<br />
_<br />
_<br />
Entwerfe selber entsprechen<strong>de</strong> Schaltungen:<br />
Parallelschaltung<br />
+<br />
_<br />
A<br />
B<br />
o<strong>de</strong>r in „abgerollter“ Darstellung:<br />
A<br />
+<br />
Entwerfe selber entsprechen<strong>de</strong> Schaltungen:<br />
B<br />
_<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 7
1.2.3 Der NICHT-Baustein<br />
Dieser Baustein dient dazu, <strong>de</strong>n logischen Zustand <strong>de</strong>s Eingangs<br />
umzukehren – zu invertieren.<br />
Diese einfache Umkehrung (0 1 bzw. 1 0) stellt die NICHT<br />
elementarste digitale Logikfunktion dar.<br />
Im Unterschied zu <strong>de</strong>n übrigen Logik-Bausteinen besitzt<br />
<strong>de</strong>r Nicht-Baustein nur einen Eingang.<br />
A<br />
0<br />
Q<br />
1<br />
Entsprechend einfach stellt sich die Wahrheitstabelle<br />
<strong>de</strong>s Nicht-Gatters dar.<br />
1 0<br />
In <strong>de</strong>n zuvor dargestellten Bausteinen ist <strong>de</strong>r NICHT-Baustein praktisch schon bei <strong>de</strong>r Realisierung<br />
<strong>de</strong>s zweiten Ausgangs integriert, <strong>de</strong>nn durch Verwendung von NICHT-Bausteinen<br />
lassen sich zusammen mit <strong>de</strong>n Grundbausteinen UND und ODER alle übrigen Logik-Gatter<br />
aufbauen.<br />
Wenn im Unterricht schon verschie<strong>de</strong>ne Relaisschaltungen besprochen wur<strong>de</strong>n, dann wird<br />
sehr schnell klar, dass die NICHT-Schaltung mit <strong>de</strong>m Ausschalt-Relais zu vergleichen ist:<br />
+<br />
+<br />
A<br />
Ruhekontakt<br />
Steuerstromkreis<br />
_<br />
_<br />
_<br />
Arbeitskontakt<br />
Arbeitsstromkreis<br />
_<br />
_<br />
_<br />
Schalter A geschlossen<br />
Relais zieht an<br />
Umschalter wechselt an<br />
<strong>de</strong>n Arbeitskontakt<br />
Lampe geht aus<br />
1.2.4 Der ANTIVALENZ / ÄQUIVALENZ-Baustein<br />
Eingänge Ausgänge Antivalenz<br />
A B Z<br />
A Z 0 0<br />
B<br />
0 1<br />
___<br />
Z 1 0<br />
1 1<br />
(A1-6) Untersuche die Funktionsweise <strong>de</strong>s ANTIVALENZ/<br />
ÄQUIVALENZ-Bausteins auf die gleiche Weise wie du es bei <strong>de</strong>n<br />
an<strong>de</strong>ren Bausteinen gemacht hast und notiere <strong>de</strong>ine Ergebnisse in<br />
<strong>de</strong>n hier vorbereiteten Tabellen.<br />
Die bei<strong>de</strong>n Wahrheitstabellen Antivalenz/Äquivalenz liefern genau<br />
entgegengesetzte Ergebnisse, sie sind zueinan<strong>de</strong>r komplementär.<br />
Da ein Äquivalenz-Gatter ein Antivalenz-Gatter mit invertiertem<br />
Ausgang ist, wur<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong> Gatter zu einem Baustein vereint.<br />
Bei<strong>de</strong> Gatter haben zwei Eingänge und einen Ausgang.<br />
A<br />
Äquivalenz<br />
B<br />
0 0<br />
0 1<br />
1 0<br />
1 1<br />
___<br />
Z<br />
8 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
(A1-7) Vervollständige die Merksätze:<br />
Ein ANTIVALENZ-Gatter hat genau dann am Ausgang das Signal 1<br />
wenn .....................................................................................................................................<br />
Ein ÄQUIVALENZ-Gatter hat genau dann am Ausgang das Signal 1<br />
wenn ...................................................................................................................................<br />
Das ANTIVALENZ-Gatter hat auch die englische Bezeichnung XOR, was soviel be<strong>de</strong>utet wie<br />
„entwe<strong>de</strong>r – o<strong>de</strong>r“. Entsprechend steht XNOR für das ÄQUIVALENZ-Gatter.<br />
Antivalenz- und Äquivalenz-Gatter können auch mehr als zwei Eingänge haben. Han<strong>de</strong>lt es<br />
sich um ein Antivalenz-Gatter, wer<strong>de</strong>n zunächst zwei Eingänge miteinan<strong>de</strong>r verknüpft, dann<br />
das Ergebnis hieraus mit <strong>de</strong>m nächsten Eingang usw.<br />
Beim Äquivalenz-Gatter mit mehr als zwei Eingängen liegen die Dinge einfacher: Alle Werte<br />
am Eingang müssen gleich sein (entwe<strong>de</strong>r alle 1 o<strong>de</strong>r alle 0), damit am Ausgang eine 1 anliegt.<br />
Der ANTIVALENZ/ÄQUIVALENZ-Baustein ist kein Grundbaustein <strong>de</strong>r digitalen <strong>Elektronik</strong>,<br />
wie die an<strong>de</strong>ren Bausteine, die bisher vorgestellt wur<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn er wird aus <strong>de</strong>n Grundbausteinen<br />
aufgebaut. Um das zu verstehen, betrachten wir noch einmal die Funktionstabelle:<br />
Antivalenz<br />
A B Z<br />
0 0 0<br />
0 1 1<br />
1 0 1<br />
1 1 0<br />
___<br />
A B = 1 ___ ___<br />
___ Z = (A B) (A B)<br />
A B = 1<br />
(A1-8) Baue die Schaltung mit zwei UNDund<br />
einem ODER-Baustein auf, so wie es<br />
das nebenstehen<strong>de</strong> Bild zeigt und überprüfe<br />
die Ergebnisse.<br />
Beim Aufbau mit <strong>de</strong>n Logitron-Bausteinen<br />
brauchst du keine Nicht-Bausteine, warum<br />
(A1-9) An welchem Ausgang muss eine Anzeige angeschlossen wer<strong>de</strong>n, um <strong>de</strong>n<br />
ÄQUIVALENZ-Baustein zu zeigen Ergänze die Bezeichnung <strong>de</strong>r jeweiligen Ausgänge in<br />
dieser Schaltung.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 9
2 Zeichnen <strong>de</strong>r Schaltungen am PC mit Logitron BS<br />
Der Start <strong>de</strong>s Programms ist je nach<strong>de</strong>m, ob du dich im Computerraum <strong>de</strong>iner Schule o<strong>de</strong>r zu<br />
Hause anmel<strong>de</strong>st unterschiedlich. In <strong>de</strong>r Regel wirst du aber nach <strong>de</strong>r Installation einen Eintrag<br />
im Startmenü und ein Icon auf <strong>de</strong>m Desktop fin<strong>de</strong>n. Sollte das im Computernetz Deiner<br />
Schule an<strong>de</strong>rs sein, wird Dir <strong>de</strong>ine Lehrkraft sagen, wo du die Startdatei von Logitron BS<br />
fin<strong>de</strong>st.<br />
Notiere hier, wie du in <strong>de</strong>iner Schule das Programm Logitron BS startest:<br />
.....................................................................................................................................................<br />
Bildschirmdarstellung mit 24 Fel<strong>de</strong>rn<br />
Für die Logitron-Bausteine gibt es Experimentiertafeln mit Platz für 24 und für 48 Bausteine.<br />
Für das Simulationsprogramm Logitron BS wur<strong>de</strong> die kleinere Tafel gewählt, da sonst das<br />
Ziehen <strong>de</strong>r Leitungen auf engstem Raum kaum möglich und ein Erkennen <strong>de</strong>r sehr kleinen<br />
Bausteine erschwert wäre und die gesamte Darstellung an Übersichtlichkeit verlieren wür<strong>de</strong>.<br />
Das hier dargestellt Startfenster zeigt dir die Bausteine, die du schon kennen gelernt hast.<br />
Darüber hinaus gibt es noch eine ganze Reihe weiterer Bausteine, die du im Pull-Down-Menü<br />
siehst und <strong>de</strong>ren Funktion du im Laufe dieses Kurses noch kennen lernen wirst.<br />
(A2-1) Starte Logitron BS auf <strong>de</strong>inem Rechner – es öffnet sich automatisch das Fenster im<br />
Entwurfsmodus – und füge die hier dargestellten Bausteine ein, in<strong>de</strong>m du mit <strong>de</strong>r R-Taste<br />
auf das Feld klickst, in welches du <strong>de</strong>n Baustein setzen möchtest und dann im Pull-Down-<br />
Menü <strong>de</strong>n gewünschten Baustein mit <strong>de</strong>r L-Taste auswählst.<br />
10 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
2.1 Zeichnen <strong>de</strong>r Schaltungen im Entwurfsmodus<br />
Das Programmfenster ist bewusst so angelegt, dass zwischen <strong>de</strong>n Bausteinen „Kabelkanäle“<br />
für das Ziehen <strong>de</strong>r Leitungen sind. Dabei sind folgen<strong>de</strong> Regeln zu beachten:<br />
Eine Leitung beginnt immer mit einem L-Klick an <strong>de</strong>m Ausgang eines Bausteins und<br />
sie en<strong>de</strong>t immer an <strong>de</strong>m Eingang eines an<strong>de</strong>ren Bausteins.<br />
Das Umlenken einer Leitung erreicht man durch L-Klick an <strong>de</strong>r Stelle, wo <strong>de</strong>r Knick<br />
sein soll.<br />
Wenn man mit <strong>de</strong>r Maus weiter über <strong>de</strong>n Bildschirm fährt, erscheint immer dann, wenn<br />
man sich vor einem Eingang befin<strong>de</strong>t, ein nach rechts gerichteter Pfeil. Wenn es <strong>de</strong>r<br />
gewünschte Eingang ist, stellt man durch L-Klick die Verbindung her.<br />
Es gibt wahlweise folgen<strong>de</strong> Leitungsfarben:<br />
Schwarz Braun Blau Grün Rot<br />
Standardmäßig wer<strong>de</strong>n die Leitungen schwarz gezeichnet. Die Funktion Leitungsfarbe<br />
umstellen erscheint nach R-Klick auf einen Kabelkanal im Entwurfmodus.<br />
Vorhan<strong>de</strong>ne Leitungen können nachträglich durch R-Klick auf die Leitung und anschließen<strong>de</strong>r<br />
Wahl <strong>de</strong>s Punktes Leitungsfarbe Än<strong>de</strong>rn umgefärbt wer<strong>de</strong>n.<br />
Vorhan<strong>de</strong>ne Leitungen können durch R-Klick auf die jeweilige Leitung und Wahl <strong>de</strong>s<br />
Punktes Leitung Löschen entfernt und korrigiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Alle Leitungen können vollständig gelöscht wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m man nach R-Klick auf eine<br />
beliebige Leitung <strong>de</strong>n Punkt Alle Leitungen Löschen wählt.<br />
Es empfiehlt sich, die Umlenkstellen in <strong>de</strong>n Leitungen so zu wählen, dass möglichst<br />
wenige Leitungen sich überschnei<strong>de</strong>n. Das sorgt für Übersichtlichkeit!<br />
Das Ziehen von Leitungen quer über die Bausteine hinweg ist zu vermei<strong>de</strong>n.<br />
2.2 Testen <strong>de</strong>r Schaltungen im Simulationsmodus<br />
Öffne eine Schaltung im Logitron BS, z.B. <strong>de</strong>ine Schaltung von (A2-1)<br />
Schalte durch L-Klick auf die Menüleiste im Programm auf Simulationsmodus<br />
Belege die Eingänge durch Einschalten <strong>de</strong>r Geberbausteine mit <strong>de</strong>n 0 und 1 Kombinationen<br />
aus <strong>de</strong>n Tabellen <strong>de</strong>r Seiten 6, 7 und 9 und überprüfe die Ergebnisse <strong>de</strong>iner Tabellen.<br />
Offene Reset-Eingänge<br />
und die offenen Eingänge<br />
von Logik-Gattern sind bei<br />
Logitron immer auf 1.<br />
Diese Eingangspegel<br />
kann man über das Menü<br />
und im Simulationsmodus<br />
sichtbar machen:<br />
o<br />
o<br />
o<br />
R-Klick im beliebigen Feld<br />
dann L-Klick auf Einstellungen<br />
E-Pegel zeigen auf Ja setzen<br />
Zusätzlich können sichtbar gemachte Eingangspegel zu Anschauungszwecken<br />
per Mausklick direkt getoggelt wer<strong>de</strong>n (so z.B.<br />
<strong>de</strong>r untere, offene Eingang <strong>de</strong>s UND-Gatters auf <strong>de</strong>r Abbildung oben).<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 11
2.3 Screenshots aus <strong>de</strong>r Simulation<br />
Aus <strong>de</strong>m Simulationsmodus heraus (leuchten<strong>de</strong> LEDs, abgedunkelter Hintergrund)<br />
können im Unterschied zur herkömmlichen Screenshotfunktion (PrtSc) direkt auf die<br />
Arbeitsfläche zugeschnittene Screenshots <strong>de</strong>r Schaltung im jeweiligen Simulationszustand<br />
erstellt wer<strong>de</strong>n:<br />
Die Bilddatei wird im png-Format erzeugt und direkt an einem Ort eigener Wahl gespeichert.<br />
Die Datei erhält per Voreinstellung <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r Schaltung + "_sim" + eine Zahl, die<br />
nach je<strong>de</strong>m Screenshot automatisch erhöht wird, damit man mit <strong>de</strong>r Benennung <strong>de</strong>r Dateien<br />
keine Zeit verliert. Auf Wunsch können auch eigene Namen vergeben wer<strong>de</strong>n.<br />
2.4 Bil<strong>de</strong>xport von Bausteinfel<strong>de</strong>rn – variable Bildausschnitte<br />
Mit <strong>de</strong>m Bildgenerator können intuitiv<br />
und mit wenigen Mausklicks rechteckige<br />
Bildausschnitte <strong>de</strong>s Entwurfs erzeugt<br />
wer<strong>de</strong>n (kleinster Ausschnitt: ein Feld;<br />
größter Ausschnitt: die gesamte Arbeitsfläche).<br />
Die Ausschnitte wer<strong>de</strong>n als Bil<strong>de</strong>r im<br />
png-Format an einem frei wählbaren Ort<br />
gespeichert und können zusammen mit<br />
extern gespeicherten Notizen aus <strong>de</strong>m<br />
Notizeneditor z.B. in MS Word weiter<br />
verarbeitet wer<strong>de</strong>n, um Unterrichtsskripte<br />
und Versuchsprotokolle zu erstellen.<br />
12 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Die Datei erhält – wie beim Screenshot von<br />
2.4 - per Voreinstellung <strong>de</strong>n Namen <strong>de</strong>r<br />
Schaltung + "_pic" + eine Zahl, die nach je<strong>de</strong>m<br />
erzeugten Ausschnitt automatisch erhöht<br />
wird. Man kann aber trotz<strong>de</strong>m bei Bedarf<br />
einen eigenen Dateinamen vergeben.<br />
2.5 Beschriftung <strong>de</strong>r Schaltungen<br />
Öffne das Menü Schaltung und<br />
wähle <strong>de</strong>n Punkt Text<br />
Notiere in <strong>de</strong>r Textbox <strong>de</strong>inen<br />
Text für die Schaltung.<br />
Die Schrift ist geglättet und über<br />
die Pfeile in <strong>de</strong>r Größe variabel.<br />
Schalte die Textbox auf Transparenz<br />
– dann wechselt die Schaltfläche<br />
von Transparenz auf Einfügen<br />
– und bewege sie über <strong>de</strong>r<br />
Arbeitsfläche, um <strong>de</strong>n Text am<br />
gewünschten Ort einzufügen.<br />
Durch L-Klick auf Einfügen wird <strong>de</strong>r Text in die Schaltung eingefügt.<br />
Alle Beschriftungen einer Schaltung wer<strong>de</strong>n automatisch als Legen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Schaltungsdatei<br />
mit abgespeichert.<br />
Zum Löschen o<strong>de</strong>r Än<strong>de</strong>rn <strong>de</strong>s Textes wird<br />
erneut das Menü Schaltung und <strong>de</strong>r Punkt Text<br />
aufgerufen.<br />
Durch L-Klick auf Legen<strong>de</strong> in <strong>de</strong>r Textbox<br />
kann nachträglich <strong>de</strong>r Text modifiziert wer<strong>de</strong>n:<br />
o Markiere <strong>de</strong>n zu löschen<strong>de</strong>n Text und entferne<br />
ihn durch L-Klick auf das rote Kreuz.<br />
o L-Klick auf Neu stellt die leere Textbox zur<br />
Eingabe eines weiteren Textes bereit, <strong>de</strong>r<br />
nicht gelöschte Text bleibt an seinem Platz in<br />
<strong>de</strong>r Schaltung erhalten.<br />
Die Son<strong>de</strong>rzeichen <strong>de</strong>r Schaltalgebra aus <strong>de</strong>m<br />
Notizeneditor können zwar über copy and paste<br />
in die Textbox eingefügt wer<strong>de</strong>n, sie gehen aber<br />
beim Einfügen in die Schaltung verloren.<br />
Es wird empfohlen, <strong>de</strong>n auf <strong>de</strong>r nächsten Seite<br />
beschriebenen Weg <strong>de</strong>s externen Speicherns zu<br />
wählen und die Gleichung dann in einem Textverarbeitungsprogramm neben <strong>de</strong>n<br />
Screenshot <strong>de</strong>r Schaltung zu setzen.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 13
2.6 Notizeneditor mit schaltalgebraischen Son<strong>de</strong>rzeichen<br />
Der Notizeneditor kann bei Bedarf<br />
auch parallel zum Entwurf <strong>de</strong>r Schaltung<br />
geöffnet sein, um Notizen zu erstellen.<br />
Eine Beson<strong>de</strong>rheit dieses Editors sind<br />
kleine Schaltflächen zum Einfügen von<br />
schaltalgebraischen Son<strong>de</strong>rzeichen.<br />
Funktionsgleichungen können so unter<br />
ausschließlicher Verwendung <strong>de</strong>r<br />
Maus geschrieben wer<strong>de</strong>n.<br />
Mithilfe <strong>de</strong>r mit Pfeilen versehenen<br />
Schaltflächen wird die Schriftgröße <strong>de</strong>s<br />
gesamten Textes geän<strong>de</strong>rt.<br />
Die Notizen wer<strong>de</strong>n beim Speichern <strong>de</strong>r Schaltung<br />
in die Schaltungsdatei eingebettet, sie können<br />
aber auch in einer Datei extern im rtf-Format<br />
gespeichert wer<strong>de</strong>n und stehen damit zur weiteren<br />
Verwendung in Word zur Verfügung.<br />
Z = ( ¬A ∧ B ∧ C )<br />
∨ ( A ∧ ¬B ∧ ¬C )<br />
∨ ( A ∧ B ∧ ¬C )<br />
2.7 Stückliste <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Bausteine und Leitungen<br />
Die Stückliste wird parallel zum Entwurf automatisch<br />
vom Programm angepasst. So wächst die Stückliste<br />
anschaulich mit <strong>de</strong>m Voranschreiten <strong>de</strong>r Schaltung im<br />
Entwurfsmodus.<br />
Eingebettet steht die Stückliste auch in <strong>de</strong>r Projektinfo<br />
zur Verfügung und kann somit auf <strong>de</strong>m Arbeitsblatt o<strong>de</strong>r<br />
auf <strong>de</strong>m Versuchprotokoll optional mit ausgedruckt wer<strong>de</strong>n.<br />
Auch die Anzahl <strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Leitungen wird aufgeführt,<br />
ein Vorteil für die Planung <strong>de</strong>s Schaltungsaufbaus<br />
mit <strong>de</strong>n Logitron-Bausteinen.<br />
14 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
2.8 Drucken <strong>de</strong>r Schaltung mit Projektinfo<br />
Die Projektinfo wird wie die Notizen und die Beschriftung mit <strong>de</strong>r Schaltungsdatei automatisch<br />
mit abgespeichert.<br />
Sie hat zum einen eine Archivfunktion, d.h. ihr kann entnommen wer<strong>de</strong>n, von wem, wann genau<br />
und in welchem thematischen Zusammenhang eine Schaltung erstellt wur<strong>de</strong>, falls dies<br />
angegeben wur<strong>de</strong>.<br />
Zugleich dient die Projektinfo als Druckdialog, in <strong>de</strong>m angegeben wer<strong>de</strong>n kann, was auf <strong>de</strong>m<br />
Ausdruck <strong>de</strong>r Schaltung zusätzlich erscheinen soll. So können direkt Arbeits- und Klausurblätter<br />
erstellt wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Angaben entstammen <strong>de</strong>r Schaltungsdatei o<strong>de</strong>r wer<strong>de</strong>n bei Bedarf neu eingegeben. Die<br />
Stückliste wird immer aktuell aus <strong>de</strong>r Schaltung extrahiert.<br />
Datum und Zeit können mit einem Mausklick aktualisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 15
3 Gesetze und Regeln <strong>de</strong>r Schaltalgebra<br />
UND <br />
ODER <br />
Verknüpfung mit sich selbst A A = A A A = A<br />
Verknüpfung<br />
mit <strong>de</strong>m Inversen<br />
___<br />
A A = 0<br />
___<br />
A A = 1<br />
Verknüpfung mit 0 A 0 = 0<br />
A 0 = A<br />
Verknüpfung mit 1 A 1 = A A 1 = 1<br />
Doppelte Negation<br />
<br />
A = A<br />
Kommutativgesetze A B = B A A B = B A<br />
Assoziativgesetze (A B) C = A (B C) (A B) C = A (B C)<br />
Distributivgesetze A (B C) = (A B) (A C) A (B C) = (A B) (A C)<br />
De Morgan-Gesetze<br />
__________ ___ ___<br />
A B = A B<br />
___________ ___ ___<br />
A B = A B<br />
Verschmelzungsgesetze A (A B) = A A (A B) = A<br />
3.1 Beweis <strong>de</strong>r Gesetze mit Hilfe von Tabellen<br />
Das soll hier für die Gesetze von De Morgan gemacht wer<strong>de</strong>n:<br />
A<br />
B<br />
___<br />
A<br />
___<br />
B A B<br />
__________<br />
A B<br />
___<br />
___<br />
A B<br />
0 0<br />
0 1<br />
UND<br />
1 0<br />
1 1<br />
A<br />
B<br />
___<br />
A<br />
___<br />
B<br />
A B<br />
___________<br />
A B<br />
___<br />
___<br />
A B<br />
0 0<br />
0 1<br />
ODER<br />
1 0<br />
1 1<br />
16 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
(A3-1a)<br />
Überprüfe auf dieselbe Art wie bei <strong>de</strong>n <strong>de</strong> Morganschen Gesetzen mit<br />
entsprechen<strong>de</strong>n Tabellen die Distributivgesetze.<br />
(A3-1a) A (B C) = (A B) (A C)<br />
A B C B C<br />
Linke Seite<br />
A (B C)<br />
A B<br />
A C<br />
Rechte Seite<br />
(A B) (A C)<br />
0 0 0<br />
0 0 1<br />
0 1 0<br />
0 1 1<br />
1 0 0<br />
1 0 1<br />
1 1 0<br />
1 1 1<br />
(A3-1b)<br />
Lege eine entsprechen<strong>de</strong> Tabelle für das Distributivgesetz für ODER an.<br />
A B C<br />
0 0 0<br />
0 0 1<br />
0 1 0<br />
0 1 1<br />
1 0 0<br />
1 0 1<br />
1 1 0<br />
1 1 1<br />
(A3-2)<br />
Formuliere die <strong>de</strong> Morganschen Gesetze für drei Variable<br />
und beweise ihre Gültigkeit mit Hilfe geeigneter Tabellen.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 17
3.2 Beweis <strong>de</strong>r Gesetze mit <strong>de</strong>n Logitron-Bausteinen und mit Logitron BS<br />
(A3-2)<br />
(A3-2a)<br />
Zeichne die Schaltungen zu <strong>de</strong>n Gesetzen mit Logitron BS<br />
und überprüfe ihre Gültigkeit im Simulationsmodus.<br />
Assoziativgesetze für UND<br />
(A3-2b)<br />
Assoziativgesetze für ODER – Skizziere die Schaltungen:<br />
(A3-2c)<br />
Zeichne die Schaltungen zu <strong>de</strong>n Morganschen Gesetzen mit <strong>de</strong>m Logitron BS<br />
und baue sie mit <strong>de</strong>n Logitron-Bausteinen auf und überprüfe sie.<br />
Hier ist ein Beispiel für das 1. <strong>de</strong> Morgansche Gesetz:<br />
__________ ___ ___<br />
Linke Seite A B Rechte Seite A B<br />
18 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
3.3 Darstellung <strong>de</strong>r Gesetze durch Reihen- und Parallelschaltungen<br />
Als Beispiel siehst du hier das Distributivgesetz für UND A (B C) = (A B) (A C)<br />
Linke Seite<br />
+<br />
A<br />
B<br />
_<br />
A (B C)<br />
C<br />
Rechte Seite<br />
(A B) (A C)<br />
+<br />
+<br />
A<br />
_<br />
_<br />
_<br />
B<br />
C<br />
_<br />
_<br />
_<br />
(A3-3)<br />
Stelle die folgen<strong>de</strong>n Gesetze ebenfalls durch ähnlich konzipierte Reihenund<br />
Parallelschaltungen dar. Arbeite mit farblichen Zuordnungen wie oben!<br />
(A3-3a) Distributivgesetz für ODER A (B C) = (A B) (A C)<br />
(A3-3b) Assoziativgesetz für UND (A B) C = A (B C)<br />
(A3-3c) Assoziativgesetz für ODER (A B) C = A (B C)<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 19
Das 1. <strong>de</strong> Morgansche Gesetz als Kombination von Reihen- und Parallelschaltung:<br />
__________ ___ ___<br />
A B = A B<br />
Linke Seite<br />
__________<br />
A B<br />
+<br />
A<br />
B<br />
_<br />
_<br />
_<br />
+<br />
_<br />
_<br />
_<br />
Rechte Seite<br />
___ ___<br />
A B<br />
+<br />
+<br />
A<br />
_<br />
_<br />
_<br />
_<br />
+<br />
+<br />
B<br />
_<br />
_<br />
_<br />
_<br />
_<br />
Baue die Schaltungen mit Schaltern und Lampen nach und überprüfe, ob sie stimmen.<br />
(A3-3d)<br />
Überlege dir die Schaltpläne für das 2. <strong>de</strong> Morgansche Gesetz.<br />
20 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
3.4 Steuerung und Regelung technischer Systeme mit digitalen Bausteinen<br />
Problemstellung:<br />
Die Fahrer dreier Streifenwagen können sich untereinan<strong>de</strong>r durch Funk verständigen.<br />
Damit kein Fahrer in ein Gespräch <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n hineinplatzt, soll jeweils ein Funksignal<br />
„ <strong>de</strong>n Dritten aussperren“.<br />
a. Entwirf eine Zuordnungstabelle für die möglichen Zustän<strong>de</strong><br />
b. Entwickle einen Funktionsterm T<br />
c. Zeichne das entsprechen<strong>de</strong> Schaltnetz in Logitron BS und simuliere am Computer<br />
d. Realisiere die Schaltung mir <strong>de</strong>n Logitron-Bausteinen<br />
Aufgaben wie diese gehören zu <strong>de</strong>n Standardaufgaben <strong>de</strong>r Regelungstechnik und sie wer<strong>de</strong>n<br />
im Prinzip nach einem bestimmten Schema gelöst, das durch die Glie<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Aufgabenstellung<br />
schon fast vorgegeben ist:<br />
a. Erstellung einer Zuordnungstabelle<br />
Wie viele unabhängige Variable gibt es in <strong>de</strong>m System<br />
Das sind hier die drei Streifenwagen.<br />
Bei 3 Variablen gibt es 2³ mögliche Kombinationen, also benötigt man eine Tabelle mit 8<br />
Zeilen + Kopfzeile und mit 4 Spalten, 3 für die Variablen und 1 für <strong>de</strong>n Funktionsterm.<br />
b. Entwicklung <strong>de</strong>s Funktionsterms<br />
Trage in <strong>de</strong>r Spalte T passend zum Text <strong>de</strong>r Aufgabe die Werte 1 bzw. 0 ein.<br />
Hier soll das Funksignal dann ertönen, wenn genau zwei Wagen miteinan<strong>de</strong>r kommunizieren,<br />
damit <strong>de</strong>r dritte weiß, dass er nicht hineinplatzen darf.<br />
Die letzte Zeile soll nicht realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
A B C T<br />
0 0 0 0<br />
0 0 1 0<br />
Notiere neben je<strong>de</strong>r Zeile, <strong>de</strong>ren Funktionsterm <strong>de</strong>n Wert 1 hat<br />
die UND-Verknüpfung (Konjunktion) ihrer Variablen.<br />
Dabei ist zu beachten, dass beim Variablenwert 1 die Variable<br />
direkt beim Wert 0 ihr Negat eingesetzt wird.<br />
0 1 0 0<br />
0 1 1 1<br />
1 0 0 0<br />
1 0 1 1<br />
1 1 0 1<br />
1 1 1 /<br />
___<br />
(A B C) Verbin<strong>de</strong> die Konjunktionen <strong>de</strong>r Zeilen mit<br />
<strong>de</strong>r ODER-Verknüpfung (Disjunktion).<br />
___ ___ ___ ___<br />
(A B C) T = (A B C) (A B C) (A B C)<br />
___<br />
(A B C)<br />
c. Das Schaltnetz in Logitron:<br />
Hinweis: Nicht benutzte Eingänge <strong>de</strong>r<br />
4-ODER-Bausteine müssen auf 0<br />
gesetzt wer<strong>de</strong>n, bzw. in <strong>de</strong>r Simulation<br />
können sie getoggelt wer<strong>de</strong>n.<br />
(vgl. S. 7 und S. 12)<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 21
(A3-4)<br />
Bearbeite die folgen<strong>de</strong>n Aufgaben auf dieselbe Art.<br />
(A3-4a) Ein Heißwasserboiler kann durch zwei Gasbrenner A und B aufgeheizt wer<strong>de</strong>n.<br />
Da Gasbrenner A sehr viel Luft benötigt, muss bei seinem Betrieb immer <strong>de</strong>r Ventilator<br />
C eingeschaltet wer<strong>de</strong>n, was bei B alleine nicht nötig ist.<br />
<br />
<br />
<br />
Entwirf eine Zuordnungstabelle für die möglichen Zustän<strong>de</strong><br />
Entwickle einen Funktionsterm T für eine Lampe, die <strong>de</strong>n korrekten Betrieb anzeigt.<br />
Zeichne das entsprechen<strong>de</strong> Schaltnetz, simuliere am Computer und prüfe mit Hilfe<br />
<strong>de</strong>r Logitron-Bausteine.<br />
(A3-4b) Der Ärmelkanaltunnel muss belüftet wer<strong>de</strong>n. Für einen 10 km langen Tunnelabschnitt<br />
sind zum Beispiel vier Gebläsen (A: 2000 l/min, B: 3000 l/min, C: 2500 l/min<br />
und D: 5000 l/min) vorgesehen.<br />
1. Entwickle ein Schaltnetz, welches ein grünes Signal gibt, wenn min<strong>de</strong>stens<br />
5000 l/min und höchstens 7500 l/min eingeblasen wer<strong>de</strong>n.<br />
2. Wenn weniger als 5000 l/min und wenn mehr als 7500 l/min zugeführt wer<strong>de</strong>n,<br />
soll eine rote Signallampe aufleuchten.<br />
<br />
<br />
<br />
Entwirf eine Zuordnungstabelle für die möglichen Zustän<strong>de</strong><br />
Entwickle die Funktionsterme T grün und T rot<br />
Zeichne das Schaltnetz für T grün mit Logitron BS, simuliere am Computer und prüfe<br />
mit Hilfe <strong>de</strong>r Logitron-Bausteine.<br />
(A3-4c) Ein Ofen wird durch drei Brenner befeuert:<br />
A = 5000 Watt, B = 7000 Watt, C = 10.000 Watt.<br />
Der Ofen benötigt min<strong>de</strong>stens 9000 Watt und darf maximal mit 20.000 Watt befeuert<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
<br />
<br />
<br />
Entwirf eine Zuordnungstabelle für die möglichen Zustän<strong>de</strong><br />
Entwickle einen Funktionsterm T<br />
Zeichne das entsprechen<strong>de</strong> Schaltnetz, simuliere am Computer und mit Hilfe <strong>de</strong>r<br />
Bausteine.<br />
22 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Vorlage zur Aufgabe (A3-4b)<br />
Notiere in Stichworten die Aufgabe:<br />
Bearbeite die Aufgabe nach <strong>de</strong>r Anleitung von Seite 21.<br />
Überlege dir gut, in welchen Zeilen die Funktionsterme <strong>de</strong>n Wert 1 haben müssen!<br />
A B C D T grün T rot<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 23
3.5 Vereinfachung von Termen<br />
Schau dir noch einmal die Gesetze <strong>de</strong>r Schaltalgebra auf Seite 16 an. Diese Gesetze helfen,<br />
Terme sehr weitgehend zu vereinfachen. Das ist beson<strong>de</strong>rs auch bei <strong>de</strong>r Lösung von Aufgaben<br />
<strong>de</strong>r technischen Anwendung wichtig, <strong>de</strong>nn je weniger Bausteine in ein technisches Gerät<br />
einzubauen sind, <strong>de</strong>sto preiswerter ist es hinsichtlich Material und Arbeitszeit zur Herstellung.<br />
Beson<strong>de</strong>rs das Distributivgesetz, das vom „Ausklammern“ und „Ausmultiplizieren“ in <strong>de</strong>r Mathematik<br />
bekannt ist, fin<strong>de</strong>t hier Anwendung.<br />
Im folgen<strong>de</strong>n Beispiel soll gezeigt wer<strong>de</strong>n, wie diese Gesetze zur Minimierung von Termen<br />
anzuwen<strong>de</strong>n sind, so dass ein Schaltnetz dann wesentlich überschaubarer wird.<br />
___ ___ ___ ___ ___ ___ ___<br />
(A B C) (A B C) (A B C) Kommutativgesetz<br />
___ ___ ___ ___ ___ ___ ___<br />
= (A B C) (A B C) (A B C) Distributivgesetz „Ausklammern“<br />
___ ___ ___ ___ ___<br />
= [(A C) (B B)] (A B C) ODER-Verknüpfung mit <strong>de</strong>m Inversen = 1<br />
___ ___ ___ ___<br />
= [(A C) 1)] (A B C) UND-Verknüpfung mit 1 ist ohne Wirkung<br />
___ ___ ___ ___<br />
= (A C) (A B C) Distributivgesetz „Ausklammern“<br />
___ ___ ___<br />
= A [C (B C)] Distributivgesetz „Ausmultiplizieren“<br />
___ ___ ___ ___<br />
= A [(C B) (C C)] ODER-Verknüpfung mit <strong>de</strong>m Inversen = 1<br />
___ ___ ___<br />
= A [(C B) 1] UND-Verknüpfung mit 1 ist ohne Wirkung<br />
___ ___ ___<br />
= A (C B)<br />
Beweis durch Überprüfung mit Hilfe einer Tabelle:<br />
___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___<br />
(A B C) (A B C) (A B C) = A (C B)<br />
A B C<br />
___<br />
A<br />
___<br />
B<br />
___<br />
C<br />
___<br />
___<br />
(A B C)<br />
___<br />
___<br />
(A B C)<br />
___ ___ ___<br />
(A B C)<br />
Linke<br />
Seite<br />
___<br />
___<br />
(C B)<br />
0 0 0 1 1 1 0 0 1 1 1 1<br />
0 0 1 1 1 0 0 1 0 1 1 1<br />
0 1 0 1 0 1 1 0 0 1 1 1<br />
0 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
1 0 0 0 1 1 0 0 0 0 1 0<br />
1 0 1 0 1 0 0 0 0 0 1 0<br />
1 1 0 0 0 1 0 0 0 0 1 0<br />
1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
Rechte<br />
Seite<br />
24 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
(A3-5) Übungsaufgaben<br />
Minimiere die Terme in folgen<strong>de</strong>n Beispielen unter Anwendung <strong>de</strong>r Gesetze,<br />
<strong>de</strong>nke dabei auch an die Gesetze von <strong>de</strong> Morgan!<br />
Zeige durch eine geeignete Tabelle, dass die Minimierung richtig war.<br />
Zeichne die Schaltung mit Logitron BS – verwen<strong>de</strong> verschie<strong>de</strong>n Farben für die Leitungen<br />
– und prüfe die Gleichheit von linker und rechter Seite im Simulationsmodus.<br />
___ ___ ___ ___<br />
(A3-5a) T = (A B ) (A B)<br />
___<br />
(A3-5b) T = (A B ) (A B)<br />
___ ___ ___ ___ ___ ___ ___ ___<br />
(A3-5c) T = (A B C) (A B C) (A B C) (A B C)<br />
(A3-5d)<br />
___________<br />
___<br />
T= A B A = A B<br />
___ ___ ___ ___<br />
(A3-5e) (A B C) v (A B C) v (A B C) = B (C A)<br />
Lege hier eine Tabelle nach <strong>de</strong>m Muster von <strong>de</strong>r vorherigen Seite an.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 25
4 Aufbau und Funktionsweise <strong>de</strong>s Taschenrechners<br />
Wie schon erwähnt, arbeiten alle Geräte <strong>de</strong>r digitalen Datenverarbeitung mit <strong>de</strong>m Dualsystem.<br />
Deshalb soll am Anfang dieses Kapitels die Umwandlung <strong>de</strong>r Zahlen <strong>de</strong>s uns geläufigen Zehnersystems<br />
in das Dualsystem und umgekehrt sowie das Rechnen mit <strong>de</strong>n Dualzahlen vorgestellt<br />
wer<strong>de</strong>n.<br />
Wenn wir mit einem Taschenrechner rechnen, geben wir unsere Zahlen über die Tastatur im<br />
Zehnersystem ein, wenn <strong>de</strong>r Taschenrechner nun aber im Dualsystem rechnet, muss in seinem<br />
Innern als erstes ein Bauteil arbeiten, dass die Umwandlung – die Codierung – <strong>de</strong>r Zahlen<br />
durchführt, das ist <strong>de</strong>r Codierer Dezimal-Dual.<br />
Die Grundrechenart ist die Addition, alle an<strong>de</strong>ren Rechnungen lassen sich darauf zurück führen.<br />
Die Systembausteine dazu sind Halbaddierer, Volladdierer und Paralleladdierer.<br />
Anschließend muss <strong>de</strong>r Taschenrechner das Rechenergebnis wie<strong>de</strong>r in das für uns verständliche<br />
Dezimalsystem umwan<strong>de</strong>ln, das geschieht im Decodierer Dual-Dezimal.<br />
Schließlich wird das Ergebnis im Display sichtbar, dazu wird die Sieben-Segment-Anzeige<br />
gebraucht.<br />
Ergebnisse können auch gespeichert wer<strong>de</strong>n, je<strong>de</strong>r Taschenrechner benötigt <strong>de</strong>shalb auch<br />
Speicherbausteine, doch das ist dann das Thema <strong>de</strong>s nächsten Kapitels.<br />
4.1 Dezimalsystem und Dualsystem im Vergleich – Umwandlung von Zahlen<br />
Das Dezimalsystem<br />
entwickelte sich aus <strong>de</strong>r Tatsache heraus, dass <strong>de</strong>r Mensch zehn Finger besitzt, die zum<br />
Rechnen zur Verfügung stehen. Die Basiszahl <strong>de</strong>s Dezimalsystems ist daher die Zahl 10.<br />
Die Nennwerte <strong>de</strong>s Dezimalsystems sind 0123456789<br />
Der Stellenwert nimmt von Position zu Position um <strong>de</strong>n Faktor 10 zu, je<strong>de</strong> Zahl lässt sich als<br />
Summe von Potenzen <strong>de</strong>r Basis 10 darstellen.<br />
Beispiel:<br />
Die Zahl 52369<br />
52369 = 9* 10 0 Einer 9<br />
+ 6* 10 1 Zehner 60<br />
+ 3* 10 2 Hun<strong>de</strong>rter 300<br />
+ 2* 10 3 Tausen<strong>de</strong>r 2000<br />
+ 5* 10 4 Zehntausen<strong>de</strong>r 50000<br />
52369<br />
Kurzschreibweise: 52369 = 5•10 4 + 2•10 3 + 3•10 2 + 6•10 1 +9•10 0<br />
(A4-1a) Notiere entsprechend: 7342 =<br />
Das Dualsystem<br />
wur<strong>de</strong> von Gottfried Wilhelm Leibniz im 17. Jahrhun<strong>de</strong>rt entwickelt.<br />
Es wird auch als Binärsystem bezeichnet, und arbeitet nur mit <strong>de</strong>n Ziffern 0 und 1, wenn man<br />
diese Ziffern kombiniert, kann man je<strong>de</strong> natürliche Zahl darstellen. Bei <strong>de</strong>r EDV haben Dualzahlen<br />
eine beson<strong>de</strong>re Be<strong>de</strong>utung, es ist das elektronische Signal für zwei Zustän<strong>de</strong><br />
1 = „ein“ und 0 = „aus“.<br />
26 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Der Stellenwert einer Ziffer innerhalb <strong>de</strong>s Dualsystems nimmt von Position zu Position um <strong>de</strong>n<br />
Faktor 2 zu, je<strong>de</strong> Zahl lässt sich als Summe von Potenzen <strong>de</strong>r Basis 2 darstellen.<br />
Die Nennwerte <strong>de</strong>s Dualsystems sind 0 und 1<br />
Beispiel:<br />
Die Dualzahl 110101<br />
110101 = 1* 2 0 Einer 1 * 1 1<br />
+ 0* 2 1 Zweier 0 * 2 0<br />
+ 1* 2 2 Vierer 1 * 4 4<br />
+ 0* 2 3 Achter 0 * 8 0<br />
+ 1* 2 4 Sechzehner 1 * 16 16<br />
+ 1* 2 5 Zweiunddreißiger 1 * 32 32<br />
= 53<br />
Kurzschreibweise: 110101= 1•2 5 + 1•2 4 + 0•2 3 + 1•2 2 +0•2 1 + 1•2 0<br />
110101= 32 + 16 + 0 + 4 + 0 + 1 = 53<br />
(A4-1b) Notiere entsprechend: 1011010111=<br />
Zehnersystem<br />
10 1<br />
Zehner<br />
10 0<br />
Einer<br />
2 3<br />
Achter<br />
Dualsystem<br />
2 2<br />
Vierer<br />
2 1<br />
Zweier<br />
2 0<br />
Einer<br />
0 0 0 0 0<br />
1 0 0 0 1<br />
2 0 0 1 0<br />
3 0 0 1 1<br />
4 0 1 0 0<br />
5 0 1 0 1<br />
6 0 1 1 0<br />
7 0 1 1 1<br />
8 1 0 0 0<br />
9 1 0 0 1<br />
1 0 1 0 1 0<br />
1 1 1 0 1 1<br />
1 2 1 1 0 0<br />
1 3 1 1 0 1<br />
1 4 1 1 1 0<br />
1 5 1 1 1 1<br />
Wie zählt man nun im Dualsystem<br />
Bei <strong>de</strong>n folgen<strong>de</strong>n Aufgaben wer<strong>de</strong>n sehr oft die Dualzahlen<br />
bis min<strong>de</strong>stens zur 16 gebraucht.<br />
Deshalb sollen sie hier systematisch aufgelistet wer<strong>de</strong>n:<br />
Schau dir die Spalten <strong>de</strong>r Dualzahlen genau an, was<br />
fällt dir dabei auf<br />
In <strong>de</strong>r Spalte <strong>de</strong>r Einer ..................................................<br />
........................................................................................<br />
In <strong>de</strong>r Spalte <strong>de</strong>r Zweier ................................................<br />
........................................................................................<br />
In <strong>de</strong>r Spalte <strong>de</strong>r Vierer .................................................<br />
........................................................................................<br />
In <strong>de</strong>r Spalte <strong>de</strong>r Achter ................................................<br />
........................................................................................<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 27
(A4-1c) Wandle die folgen<strong>de</strong>n Dualzahlen in Zahlen <strong>de</strong>s Zehnersystems um und umgekehrt:<br />
Zehnersystem<br />
2 7<br />
= 128<br />
2 6<br />
= 64<br />
2 5<br />
= 32<br />
2 4<br />
= 16<br />
2 3<br />
= 8<br />
2 2<br />
= 4<br />
2 1<br />
= 2<br />
2 0<br />
= 1<br />
Dualzahl<br />
1010<br />
101<br />
1101<br />
1111<br />
11010<br />
101001<br />
100011<br />
1101101<br />
27<br />
65<br />
99<br />
134<br />
201<br />
184<br />
244<br />
28 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
4.2 Der Codierer Dezimal- Dual<br />
Er wan<strong>de</strong>lt die Zahlen auf <strong>de</strong>n Tasten <strong>de</strong>s Taschenrechners in die die entsprechen<strong>de</strong>n Dualzahlen<br />
um, mit <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r Taschenrechner dann rechnet.<br />
Dez.-<br />
Dual<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 Gleichung<br />
2 0 0 1 0 1 0 1 0 1 0 1 1 3 5 7 9<br />
2 1 0 0 1 1 0 0 1 1 0 0 2 3 6 7<br />
2 2 0 0 0 0 1 1 1 1 0 0 4 5 6 7<br />
2 3 0 0 0 0 0 0 0 0 1 1 8 9<br />
Je<strong>de</strong> Zahl <strong>de</strong>s Zehnersystems wird in eine vierstellige Dualzahl umgewan<strong>de</strong>lt, bzw. „codiert“.<br />
Der Schaltplan <strong>de</strong>s Codierers im Programm Logitron BS<br />
Die Taste für die Zahl 0 wird durch <strong>de</strong>n Geber Baustein mit <strong>de</strong>m NICHT-Baustein oben links<br />
realisiert.<br />
Die Wirkung ist so zu verstehen:<br />
Wenn die 0-Taste gedrückt wird, wechselt <strong>de</strong>r NICHT-Baustein von 1 auf 0 und somit liegen<br />
auch die vier UND-Bausteine rechts mit Sicherheit auf 0, so dass die 0 angezeigt wird.<br />
Wenn die 0-Taste nicht gedrückt ist, liegt am Ausgang <strong>de</strong>s NICHT-Baustein <strong>de</strong>r Wert 1 und<br />
folglich reagieren die vier UND-Bausteine entsprechend <strong>de</strong>n Signalen, die sie von <strong>de</strong>n ODER-<br />
Bausteinen erhalten, die durch das Betätigen <strong>de</strong>r Tasten <strong>de</strong>r an<strong>de</strong>ren Ziffern bestimmt wer<strong>de</strong>n.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 29
4.3 Addition von Dualzahlen – Halbaddierer – Volladdierer – Paralleladdierer<br />
1 0 1 0 0 1<br />
+ 1 1 0 1 1 1<br />
1 1 1 1 1 1<br />
Ü Übertrag<br />
1 1 0 0 0 0 0 S Summe<br />
1. Schritt: Addition <strong>de</strong>r letzten Stelle (2°)<br />
d.h. Addition von zwei einstelligen Dualzahlen<br />
2. Schritt: Addition <strong>de</strong>r zweiten Stelle (2 1 )<br />
d.h. Addition von drei einstelligen Dualzahlen<br />
3. –n-ter Schritt: Addition <strong>de</strong>r 3. bis n-ten Stelle<br />
(n = Anzahl <strong>de</strong>r Stellen), d.h. immer wie<strong>de</strong>r<br />
Addition von drei einstelligen Dualzahlen<br />
Der Halbaddierer<br />
Er wird für <strong>de</strong>n ersten Schritt benötigt, d.h. für die Addition von zwei einstelligen Dualzahlen.<br />
1 A unabhängige Variablen<br />
+ 1 B<br />
1 0<br />
ÜS abhängige Variablen<br />
A B S Ü<br />
0 0 0 0<br />
0 1 1 0<br />
1 0 1 0<br />
1 1 0 1<br />
Funktionsgleichung:<br />
_<br />
_<br />
S = (A B) (A B)<br />
S = Antivalenzbaustein ( ≡ 1)<br />
Ü = A B also ein UND-Baustein<br />
Schaltbild<br />
Halbaddiererbaustein<br />
Der Halbaddierer ermöglicht das Addieren von zwei einstelligen Dualzahlen.<br />
Er hat zwei Eingänge A und B zur Eingabe <strong>de</strong>r Dualzahlen und zwei Ausgänge S und Ü zur<br />
Ausgabe von Summe und Übertrag.<br />
30 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Der Volladdierer<br />
Das ist <strong>de</strong>r Baustein für <strong>de</strong>n 2. Schritt und je<strong>de</strong>n weiteren Schritt.<br />
Addition von 3 einstelligen Dualzahlen A, B und C<br />
z. B. 1 A<br />
1 1 B S z ist die Zwischensumme<br />
1 0 Ü 1 S z Ü 1 ist <strong>de</strong>r erster Übertrag<br />
1 C<br />
1 1 Ü 2 S S ist die Summe <strong>de</strong>r drei Einerstellen<br />
Ü 2 entsteht als Übertrag bei <strong>de</strong>r Berechnung von S<br />
Ü ü S ü S S ü ist die Summe <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Überträge<br />
Ü ü könnte theoretisch auftreten,<br />
tritt aber bei <strong>de</strong>r Berechnung von S ü nie auf (vgl. unten)<br />
Um diese Addition durchzuführen, wer<strong>de</strong>n also drei Halbaddierer gebraucht, die geeignet miteinan<strong>de</strong>r<br />
verbun<strong>de</strong>n sein müssen.<br />
Schaltbild:<br />
unabhängige Variablen A, B, C<br />
abhängige Variablen S z , Ü 1 , S, Ü 2 , S ü (Ü ü entfällt, wie unten gezeigt wird.)<br />
Volladdiererbaustein<br />
3 Eingänge 2 Ausgänge<br />
Frage: Braucht <strong>de</strong>r letzte<br />
Baustein einen Ausgang für<br />
<strong>de</strong>n Übertrag Ü ü ,<br />
d.h. ist Ü 1 + Ü 2 irgendwann<br />
einmal gleich 10<br />
A B C S z Ü 1 S Ü 2 S ü Ü ü<br />
0 0 0 0 0 0 0 0 0<br />
0 0 1 0 0 1 0 0 0<br />
0 1 0 1 0 1 0 0 0<br />
0 1 1 1 0 0 1 1 0<br />
1 0 0 1 0 1 0 0 0<br />
1 0 1 1 0 0 1 1 0<br />
1 1 0 0 1 0 0 1 0<br />
1 1 1 0 1 1 0 1 0<br />
(A4-3a) Durch<strong>de</strong>nke die Einträge<br />
in <strong>de</strong>r links stehen<strong>de</strong>n Zuordnungstabelle<br />
zeilenweise, um zu verstehen,<br />
dass <strong>de</strong>r Übertrag Ü ü immer <strong>de</strong>n Wert 0<br />
hat, also nie entsteht, so dass kein weiterer<br />
Ausgang für Ü ü am Volladdierer<br />
gebraucht wird.<br />
Überprüfe das auch, in<strong>de</strong>m du die<br />
Schaltung <strong>de</strong>s Volladdierers mit <strong>de</strong>n<br />
Logitron-Bausteinen gemäß <strong>de</strong>m<br />
obendargestellten Schaltplan aufbaust.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 31
Der 4 Bit-Volladdierer – ein Paralleladdierer<br />
Wie beim Codierer besprochen, wird je<strong>de</strong> Zahl <strong>de</strong>s Zehnersystems zum Rechnen im Taschenrechner<br />
in eine vierstellige Dualzahl umgewan<strong>de</strong>lt. Der Volladdierer ist jedoch nur in <strong>de</strong>r<br />
Lage, einstellige Dualzahlen zu addieren. Für je<strong>de</strong> weitere Stelle benötigt man einen weiteren<br />
Volladdierer. Für die erste Stelle wür<strong>de</strong> hier ein Halbaddierer genügen, da es jedoch günstig<br />
ist, einen Baustein zu haben, <strong>de</strong>r auch noch einen Übertrag aus vorherigen Additionen aufnehmen<br />
kann, wird <strong>de</strong>r 4 Bit-Volladdierer aus 4 einzelnen Volladdieren zusammengesetzt.<br />
(A4-3b)<br />
Trage die Leitungen zwischen <strong>de</strong>n Bausteinen mit verschie<strong>de</strong>nen Farben ein:<br />
Zahl A (oberer Codierer) an Eingänge a blau<br />
Zahl B (unterer Codierer) an Eingänge b rot<br />
Überträge von ü an Eingänge c<br />
schwarz<br />
Von S zum Anzeigebaustein<br />
grün<br />
Mit welchem Wert muss <strong>de</strong>r Eingang c <strong>de</strong>s ersten Volladdierers belegt wer<strong>de</strong>n<br />
Wie kann man das realisieren<br />
In einem Addierwerk dieser Art, das die Dezimalstellen <strong>de</strong>s Zehnersystems einzeln verarbeitet,<br />
sind Codierer, Paralleladdierer, Decodierer und Ziffernanzeige so miteinan<strong>de</strong>r verknüpft,<br />
dass das Ergebnis einer im Dezimalsystem eingegeben Aufgabe dual berechnet und direkt<br />
<strong>de</strong>zimal angezeigt wird.<br />
Hinweis: Zur Addition mehrstelliger Dezimalziffern wer<strong>de</strong>n entsprechend viele 4 Bit-<br />
Volladdierer hintereinan<strong>de</strong>r geschaltet. Deshalb hat <strong>de</strong>r 4 Bit-Volladdierer <strong>de</strong>s Logitron-<br />
Systems hat neben <strong>de</strong>n Eingängen a 1 , a 2 , a 3 , a 4 und b 1 , b 2 , b 3 , b 4 auch noch <strong>de</strong>n Eingang<br />
c zur Verarbeitung <strong>de</strong>s Übertrages aus <strong>de</strong>r vorhergehen<strong>de</strong>n Dezimalstelle.<br />
Der Decodierer und <strong>de</strong>r Anzeigebaustein wer<strong>de</strong>n im nächsten Abschnitt erklärt.<br />
32 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Subtraktion im Dualsystem mit <strong>de</strong>m 4 Bit-Volladdierer<br />
Die Subtraktion kann als Addition <strong>de</strong>r Gegenzahl verstan<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n:<br />
1 0 0 1 9<br />
+ 1 0 1 0 (-5)<br />
1<br />
Ü Übertrag<br />
1 0 0 1 1 3 Summe<br />
9 – 5 = 9 + (-5) 9 = 1001<br />
5 = 0101<br />
(-5) = 1010<br />
Die Rechnung im Dualsystem liefert <strong>de</strong>n Wert 3 statt<br />
<strong>de</strong>r zu erwarten<strong>de</strong>n 4.<br />
(A4-3c)<br />
Rechne <strong>de</strong>n obigen Weg mit verschie<strong>de</strong>nen an<strong>de</strong>ren Beispielen durch.<br />
Was stellst du fest<br />
Wie muss die Schaltung <strong>de</strong>r Addition verän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n, damit sie subtrahiert<br />
Plane im hier abgebil<strong>de</strong>ten Raster.<br />
Zeichne und simuliere dann mit <strong>de</strong>m Programm Logitron BS.<br />
Verwen<strong>de</strong> die Farben wie bei <strong>de</strong>r Addition zuvor.<br />
Baue die Schaltung mit <strong>de</strong>n Logitron-Bausteinen auf.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 33
4.4 Der Decodierer Dual – Dezimal mit Sieben-Segment-Anzeige<br />
Die Sieben-Segment-Anzeige ist aus 7 Leuchtdio<strong>de</strong>n aufgebaut, die in Form einer 8 angeordnet<br />
sind. Je<strong>de</strong>s Segment kann durch Anlegen einer Spannung einzeln zum Leuchten gebracht<br />
wer<strong>de</strong>n, durch verschie<strong>de</strong>ne Kombinationen entstehen dann die Zahlen.<br />
f<br />
a<br />
g<br />
b<br />
(A4-4a) Markiere mit Rotstift für die Ziffern von 0 bis 9 jeweils die<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Leuchtbalken und trage <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Segmente a – f<br />
in <strong>de</strong>r Tabelle ein.<br />
e<br />
c<br />
d<br />
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9<br />
Da die Sieben-Segment-Anzeige alle vierstelligen Dualzahlen anzeigt, gibt es ein<strong>de</strong>utige<br />
Zuordnungen die bis zur Zahl 15 = 1111 reichen. Überprüfe sie!<br />
10 11 12 13 14 15<br />
Die Decodiergleichungen wer<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>r Tabelle hergeleitet:<br />
Dualzahl Dezimalzahl<br />
Funktionsgleichung Zustand <strong>de</strong>r Segmente<br />
D=2 3 C=2 2 B=2 1 A=2 0 für das Decodieren a b c d e f g<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
(A4-4)<br />
Der Schaltplan <strong>de</strong>s Decodierers mit Sieben-Segment-Anzeige enthält <strong>de</strong>rart<br />
viele Bausteine, dass er mit <strong>de</strong>m Programm Logitron BS nicht komplett<br />
dargestellt wer<strong>de</strong>n kann. Wenn die Schule die große Experimentierplatte hat,<br />
kann <strong>de</strong>r Decodierer damit nachgebaut wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Schaltung soll hier in zwei Schritten entwickelt wer<strong>de</strong>n:<br />
direkte Umsetzung <strong>de</strong>r Funktionsgleichungen aus <strong>de</strong>r Tabelle mit 10 UND-Bausteinen<br />
Verbindung <strong>de</strong>r Dezimalzahlen mit <strong>de</strong>n jeweils benötigten sieben Segmenten <strong>de</strong>r Anzeige<br />
über 7 Gruppen mit ODER-Bausteinen<br />
34 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Schaltplan<br />
Decodierer Dual-Dezimal<br />
mit<br />
Sieben-Segment-Anzeige<br />
0<br />
1<br />
a<br />
b<br />
2<br />
c<br />
3<br />
4<br />
d<br />
e<br />
5<br />
f<br />
6<br />
g<br />
7<br />
a<br />
8<br />
f<br />
g<br />
b<br />
9<br />
e<br />
c<br />
d<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 35
5 Elektronische Speicherbausteine - Flipflopschaltungen<br />
Im Flipflop-Baustein sind ein RS-Flipflop und ein JK-Flipflop in einem Baustein vereint.<br />
Das Logitron RS-Flipflop ist statisch (pegelgesteuert) konzipiert, für das dynamische<br />
(flankengesteuerte) JK-Flipflop kommt <strong>de</strong>r Clock-Eingang zur Anwendung.<br />
Das heißt, das Logitron-JK wird getaktet, das RS nicht.<br />
5.1 Das RS-Flipflop<br />
Untersuche die<br />
Funktion <strong>de</strong>s RS-<br />
Speichers mit <strong>de</strong>n<br />
Logitron-Bausteinen<br />
und mit <strong>de</strong>m Programm<br />
Logitron BS.<br />
Nr. S R Q<br />
___<br />
Q<br />
1 0 1 1 0 Ausgangszustand<br />
Bemerkung<br />
2 1 1 1 0 Der Zustand bleibt erhalten.<br />
3 1 0 0 1 Der Speicher wird rückgesetzt.<br />
4 1 1 0 1<br />
Der Speicher bleibt rückgesetzt, <strong>de</strong>r<br />
Zustand bleibt erhalten.<br />
5 0 1 1 0 Der Speicher wird gesetzt.<br />
6 1 1 1 0<br />
Der Speicher bleibt gesetzt, <strong>de</strong>r<br />
Zustand bleibt erhalten.<br />
7 0 1 1 0<br />
Der Speicher kann nicht noch einmal<br />
gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
8 1 1 1 0 Der Zustand bleibt erhalten.<br />
9 1 0 0 1 Der Speicher wird rückgesetzt.<br />
10 0 0 0 1<br />
Es passiert nichts, da sich Setz- und<br />
Rücksetzbefehl „überschnei<strong>de</strong>n“.<br />
Überprüfe die in <strong>de</strong>r<br />
Speicherzustän<strong>de</strong> in<br />
<strong>de</strong>r Tabelle!<br />
Ergebnis:<br />
Der Speicher wird gesetzt bei S = _____ und R = ______ .<br />
Der Speicher wird rückgesetzt bei S = _____ und R = _____ .<br />
Der Zustand <strong>de</strong>s Speichers bleibt erhalten (gespeichert) bei S = ______ und R = ______ .<br />
Der RS- Speicher <strong>de</strong>s Simulationsprogramms ist ____ - Wert gesteuert.<br />
Aus <strong>de</strong>r Tabellen ist ersichtlich, dass ein Flipflop genau zwei stabile Zustän<strong>de</strong> 0 und 1 besitzt,<br />
die als SET (Setzen/Gesetzt) und RESET (Zurücksetzen/Zurückgesetzt) bezeichnet<br />
wer<strong>de</strong>n, in Abhängigkeit davon, ob <strong>de</strong>r Ausgang auf 1 liegt (Set) o<strong>de</strong>r auf 0 (Reset).<br />
Da das Logitron RS-Flipflop gesetzt (Set) wird, wenn am S-Eingang eine 0 anliegt (während<br />
am R-Eingang eine 1 anliegt) sind die Eingänge S und R auf <strong>de</strong>m Baustein entsprechend als<br />
invertiert gekennzeichnet.<br />
Das RS-Flipflop kann die Informationen 0 und 1 speichern, da ein Impuls an einem <strong>de</strong>r<br />
___<br />
Eingänge S und R <strong>de</strong>n Zustand <strong>de</strong>r Ausgänge Q und Q bleibend verän<strong>de</strong>rn kann.<br />
36 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Das Flipflop ist eine Grundschaltung <strong>de</strong>r Digitaltechnik, die vielfältig eingesetzt wer<strong>de</strong>n kann,<br />
was auf die bei<strong>de</strong>n Grun<strong>de</strong>igenschaften <strong>de</strong>s Flipflops zurückzuführen ist, dass es einerseits<br />
ein Bit speichern kann und an<strong>de</strong>rerseits unter bestimmten Bedingungen kippt.<br />
Auch <strong>de</strong>r RS-Speicher ist ein Baustein, <strong>de</strong>r aus <strong>de</strong>n Grundbausteinen ganz einfach aufgebaut<br />
ist, und zwar aus zwei NAND-Bausteinen, bei <strong>de</strong>nen jeweils <strong>de</strong>r Ausgang <strong>de</strong>s einen Bausteins<br />
mit einem <strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Eingänge <strong>de</strong>s an<strong>de</strong>ren Bausteins verbun<strong>de</strong>n wird.<br />
Überprüfe die folgen<strong>de</strong> Schaltung:<br />
A B Q<br />
___<br />
Q<br />
0 0 1 1<br />
0 1 1 0<br />
1 0 0 1<br />
1 1 unverän<strong>de</strong>rt<br />
Der in <strong>de</strong>r ersten Tabellenzeile dargestellte<br />
Fall A = B = 0<br />
___<br />
mit Q = Q = 1 ist be<strong>de</strong>utungslos, da<br />
er praktisch beim Speichern nicht<br />
vorkommt.<br />
Komplexere digitaltechnische Schaltungen, wie Zählwerke und Datenspeicher, entstehen<br />
durch das Zusammenschalten von Flipflops, in<strong>de</strong>m die genannten Grun<strong>de</strong>igenschaften gezielt<br />
ausgenutzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 37
5.2 Steuerung und Regelung in technischen Anlagen<br />
Im Braunkohletagebau wer<strong>de</strong>n viele Transportbän<strong>de</strong>r eingesetzt, um die geför<strong>de</strong>rte Kohle an<br />
die gewünschten Stellen zum Verla<strong>de</strong>n auf LKW’s o<strong>de</strong>r Güterzüge zu transportieren.<br />
Um zu verhin<strong>de</strong>rn, dass es<br />
zu einem Materialstau auf<br />
Transportband 2 kommt,<br />
darf das Transportband 1<br />
erst dann eingeschaltet wer<strong>de</strong>n,<br />
wenn Band 2 bereits<br />
läuft<br />
Band 1<br />
Band 2<br />
Wie könnte man hier eine Steuerung mit Speicherbausteinen realisieren<br />
Denke daran, dass die Speicher 0-Wert gesteuert sind, also mit <strong>de</strong>r abfallen<strong>de</strong>n Flanke <strong>de</strong>s<br />
Impulses reagieren.<br />
Die Bän<strong>de</strong>r sollen eingeschaltet wer<strong>de</strong>n und die gesamte Anlage soll auch durch einen Schalter<br />
wie<strong>de</strong>r<br />
ausgeschaltet<br />
wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
Beschreibe die Funktion <strong>de</strong>r Anlage in Worten, in<strong>de</strong>m du schrittweise erläuterst, wie die Bausteine<br />
ihre Zustän<strong>de</strong> än<strong>de</strong>rn, wenn zunächst Taster 1 und dann Taster 2 betätigt wird u.s.w.<br />
Denke daran, dass ein Schalter <strong>de</strong>s Geber-Bausteins im Simulationsprogramm einmal kurz<br />
ein und direkt wie<strong>de</strong>r ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n muss, um einen Taster zu simulieren!<br />
38 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
(A5-1)<br />
(A5-1a)<br />
Übungsaufgaben<br />
Entwickle eine Schaltung zur Steuerung von drei Transportbän<strong>de</strong>rn unter <strong>de</strong>n<br />
folgen<strong>de</strong>n Bedingungen:<br />
Band 2 kann von Band 1 o<strong>de</strong>r von Band 3<br />
mit Material beschickt wer<strong>de</strong>n.<br />
Band 1 und Band 3 dürfen niemals<br />
gleichzeitig laufen.<br />
Band 1<br />
Band 1 bzw. Band 3 dürfen nur anlaufen<br />
wenn Band 2 schon läuft.<br />
Band 2<br />
Alle Bän<strong>de</strong>r sollen gleichzeitig durch einen<br />
Stopp-Taster ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Beschreibe die Funktion <strong>de</strong>r von dir entwickelten Schaltung in Worten.<br />
Band 3<br />
Fülle die Lücken im folgen<strong>de</strong>n Satz aus:<br />
Die RS-Speicher sind ................................ gesteuert, <strong>de</strong>shalb müssen die Bedingungen über<br />
....................-Bausteine realisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
(A5-1b) Entwickle mit logischen Bausteinen<br />
eine Schaltung zur Steuerung von drei Trans-<br />
Transportbän<strong>de</strong>rn für Braunkohle.<br />
Um einen Materialstau zu verhin<strong>de</strong>rn müssen<br />
folgen<strong>de</strong> Bedingungen beachtet wer<strong>de</strong>n:<br />
Band 1 darf nur anlaufen, wenn<br />
Band 2 und Band 3 schon laufen.<br />
Band 2 darf nur anlaufen,<br />
wenn Band 3 schon läuft.<br />
Band 1<br />
Band 2<br />
Je<strong>de</strong>s Transportband hat einen<br />
eigenen Taster, mit <strong>de</strong>m es<br />
eingeschaltet wird, sofern die an<strong>de</strong>ren Bedingungen erfüllt sind.<br />
Die ganze Anlage soll durch einen Knopfdruck ausgeschaltet wer<strong>de</strong>n<br />
können.<br />
Beschreibe die Funktion <strong>de</strong>r von dir entwickelten Schaltung in Worten.<br />
Band 3<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 39
(A5-1c)<br />
Zweipunktregelung mit RS-Speicherbaustein und Relaisbaustein<br />
Das Foto zeigt die Füllstandsregelung für eine lichtdurchlässige Flüssigkeit in einem durchsichtigen<br />
Behälter.<br />
LDR oben vom<br />
opto-elektron.<br />
Geber<br />
LDR unten vom<br />
opto-elektron.<br />
Geber<br />
Die Füllhöhen hu und ho wer<strong>de</strong>n mit<br />
LDR-Sensoren überwacht, die jeweils<br />
mit einem opto-elektron. Geber-<br />
Baustein <strong>de</strong>s Logitron-Systems verbun<strong>de</strong>n<br />
sind.<br />
Wenn <strong>de</strong>r Schwimmer die untere Lichtschranke<br />
unterbricht, soll <strong>de</strong>r Speicher<br />
gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Dadurch wird <strong>de</strong>r Steuerstromkreis <strong>de</strong>s<br />
Relais geschlossen, es zieht an und die<br />
Pumpe im Arbeitsstromkreis wird eingeschaltet.<br />
Der Schwimmer steigt und <strong>de</strong>r untere<br />
LDR wird wie<strong>de</strong>r beleuchtet. Trotz<strong>de</strong>m<br />
bleibt die Pumpe an, da <strong>de</strong>r Speicher<br />
gesetzt bleibt.<br />
Wenn <strong>de</strong>r Schwimmer die obere Lichtschranke<br />
unterbricht, wird <strong>de</strong>r Speicher<br />
rückgesetzt, <strong>de</strong>r Steuer-stromkreis <strong>de</strong>s<br />
Relais ist wie<strong>de</strong>r unterbrochen und die<br />
Pumpe geht aus.<br />
Der Lampenanzeige-Baustein ist zwischengeschaltet,<br />
um die Funktion <strong>de</strong>r<br />
opto-elektron. Geber zu überprüfen.<br />
Der RS-Speicher ersetzt hier die bekannte Anordnung mit Relais und Selbsthalteschaltung<br />
und stellt eine <strong>de</strong>utliche Vereinfachung <strong>de</strong>r gesamten Anordnung dar.<br />
Trage hier die erfor<strong>de</strong>rlichen Leitungsverbindungen ein und baue <strong>de</strong>n Versuch mit <strong>de</strong>n<br />
Logitron-Bausteinen auf.<br />
40 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
5.3 Taktgesteuerte Speicher – das JK-Master-Slave-Flipflop<br />
Bei verschie<strong>de</strong>nen Abläufen und Berechnungen ist es erfor<strong>de</strong>rlich, dass Informationen in einen<br />
Speicher erst dann „eingeschrieben“ wer<strong>de</strong>n, wenn ein bestimmtes Taktsignal diesen<br />
Vorgang auslöst. Man erreicht dies durch die richtige Belegung <strong>de</strong>r zusätzlichen Speichereingänge.<br />
Teste zunächst einmal das JK-Flipflop in <strong>de</strong>r Simulation:<br />
Im Simulationsmodus erkennt man direkt, dass neben <strong>de</strong>m Takteingang C alle 4 an<strong>de</strong>ren<br />
Eingänge <strong>de</strong>s JK-Flipflops standardmäßig auf 1 liegen. Gib die Takte ein, in<strong>de</strong>m du <strong>de</strong>n<br />
Schalter jeweils kurz schließt (Wert 1) und dann wie<strong>de</strong>r öffnest (Wert 0), <strong>de</strong>nn die Flipflops<br />
reagieren erst mit <strong>de</strong>r abfallen<strong>de</strong>n Flanke <strong>de</strong>s Signals, also beim Wechsel von 1 auf 0.<br />
___<br />
S<br />
___<br />
R J K T Q<br />
___<br />
Q<br />
1 1 1 1 0 0 1<br />
1 1 1 1 1 0 1<br />
1 1 1 1 0 1 0<br />
1 1 1 1 1 1 0<br />
1 1 1 1 0 0 1<br />
Die Verknüpfung <strong>de</strong>r drei Eingänge J, K und C ist auf <strong>de</strong>m Logitron-Baustein durch die sog.<br />
Abhängigkeits-Notation kenntlich gemacht (siehe Abbildung oben). Die Kennzahl (hier Zählnummer<br />
1) nach <strong>de</strong>m Eingangsbuchstaben besagt, dass <strong>de</strong>r Eingang steuernd ist. Die Kennzahl<br />
vor <strong>de</strong>m Eingangsbuchstaben besagt, dass <strong>de</strong>r Eingang gesteuert ist.<br />
Der JK-Master-Slave-Flipflop vereinigt verschie<strong>de</strong>ne Funktionen, von <strong>de</strong>nen in unserem Unterricht<br />
zwei benutzt wer<strong>de</strong>n:<br />
Wer<strong>de</strong>n die Eingänge S und R kurzfristig auf 0 gelegt, nutzt man <strong>de</strong>n Baustein als<br />
RS-Flipflop, welches statisch (pegelgesteuert) ist.<br />
Für J= K = 1 kippt das Flipflop bei je<strong>de</strong>r fallen<strong>de</strong>n Taktflanke, wir nutzen <strong>de</strong>n taktgesteuerten<br />
dynamischen Speicher – das JK-Flipflop.<br />
Mit <strong>de</strong>r aufsteigen<strong>de</strong>n Flanke <strong>de</strong>s Taktsignals reagiert <strong>de</strong>r JK-Flipflop nicht, sein Zustand<br />
bleibt unverän<strong>de</strong>rt. Die erste Speichereinheit wird lediglich vorbereitet.<br />
Mit <strong>de</strong>r fallen<strong>de</strong>n Flanke <strong>de</strong>s Taktsignals übernimmt die zweite Speichereinheit <strong>de</strong>n Inhalt<br />
<strong>de</strong>r ersten. Bei je<strong>de</strong>m Wechsel von 1 auf 0 wird <strong>de</strong>r Speicher gesetzt, wenn er<br />
vorher rückgesetzt war, er wird rückgesetzt, wenn er zuvor gesetzt war.<br />
Der taktgesteuerte Speicher wechselt also mit je<strong>de</strong>m abfallen<strong>de</strong>n Taktsignal seinen Zustand.<br />
Vervollständige das Zustands-Zeit-Diagramm!<br />
T 1<br />
0<br />
Q 1<br />
0<br />
___<br />
Q 1<br />
0<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 41
Der innere Aufbau eines T-Speichers<br />
Der taktgesteuerte Speicher ist ein Baustein, <strong>de</strong>r aus schon bekannten Grundbausteinen aufgebaut<br />
ist, und zwar aus zwei einfachen RS-Speichern, bei <strong>de</strong>nen <strong>de</strong>r erste Speicher (Master)<br />
seinen Inhalt an <strong>de</strong>n zweiten Speicher (Slave) weitergibt. Das Flipflop kippt bei je<strong>de</strong>r fallen<strong>de</strong>n<br />
Taktflanke.<br />
Die Ausgänge <strong>de</strong>s zweiten Speicherbausteins wer<strong>de</strong>n zusammen mit <strong>de</strong>m Taktsignal über<br />
zwei NAND.-Bausteine in die S und R Eingänge <strong>de</strong>s ersten Speichers geführt. Außer<strong>de</strong>m erhält<br />
<strong>de</strong>r zweite Speicher das negierte Taktsignal, welches mit <strong>de</strong>n Ausgängen <strong>de</strong>s ersten<br />
Speicherbausteins über je einen NAND-Baustein zusammengeführt wird.<br />
Baue die Schaltung nach folgen<strong>de</strong>m Muster auf und betätige <strong>de</strong>n Schalter. Wenn du alles<br />
richtig gemacht hast, verhält sich die Kombination genauso, wie <strong>de</strong>r taktgesteuerte Speicher<br />
<strong>de</strong>r vorigen Seite.<br />
Achtung: Man muss einmal <strong>de</strong>n Eingang C1 <strong>de</strong>s ersten Speichers auf 1 setzen und sofort<br />
wie<strong>de</strong>r zurücksetzen, dann klappt die Simulation einwandfrei.<br />
Master<br />
Slave<br />
42 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
5.4 Schieberegister<br />
Im Kapitel 4 haben wir bei <strong>de</strong>r Addition von Dualzahlen gesehen, dass man für je<strong>de</strong> zu addieren<strong>de</strong><br />
Stelle einen 1 Bit-Volladdierer benötigt, wenn man voraussetzt, dass die Additionsschritte<br />
gleichzeitig – also parallel – ablaufen. Das be<strong>de</strong>utet natürlich auch eine sehr große<br />
Anzahl an Bausteinen, die alle gleichzeitig eingesetzt sind.<br />
Bei <strong>de</strong>r hohen Geschwindigkeit, mit <strong>de</strong>r die digitalen Bausteine arbeiten, ist es gar nicht erfor<strong>de</strong>rlich,<br />
alle Rechnungen gleichzeitig ablaufen zu lassen, man kann sie nacheinan<strong>de</strong>r ausführen,<br />
so wie wir das beispielsweise auch beim schriftlichen Addieren machen. Das hat <strong>de</strong>n<br />
großen Vorteil, dass weniger Bausteine – Volladdierer – genügen, um die Rechnungen nacheinan<strong>de</strong>r<br />
durchzuführen, allerdings benötigt man zusätzlich Speicherbausteine, die die zu<br />
verarbeiten<strong>de</strong>n Informationen so lange speichern, bis sie zur Verarbeitung „dran“ sind und sie<br />
auf ein Taktsignal hin stellenweise an die Eingänge <strong>de</strong>s Volladdierers schiebt. Dafür eignen<br />
sich nun gera<strong>de</strong> die soeben besprochenen taktgesteuerten Speicher beson<strong>de</strong>rs gut.<br />
Ein Schieberegister dient dazu, taktgesteuert eine Information (Bit für Bit o<strong>de</strong>r als Ganzes)<br />
aufzunehmen, sie zeitweise zu speichern und dann wie<strong>de</strong>r abzugeben. Die Grundschaltung,<br />
die taktgesteuert Bits (nämlich 1 Bit) aufnehmen, speichern und wie<strong>de</strong>r abgeben kann, ist die<br />
Flipflopschaltung. Schieberegister wer<strong>de</strong>n daher durch Zusammenschaltung von Flipflops<br />
aufgebaut. Die Speicherkapazität <strong>de</strong>s Schieberegisters (4 Bit, 8 Bit usw.) entspricht <strong>de</strong>r Anzahl<br />
<strong>de</strong>r verwen<strong>de</strong>ten Flipflops.<br />
Der Logitron Schieberegister-Baustein 1055 kann<br />
8 Bit aufnehmen. Die Dateneingabe erfolgt seriell,<br />
d.h. Bit für Bit. Die Ausgabe kann sowohl seriell als<br />
auch parallel erfolgen. Seriell erfolgt sie, in<strong>de</strong>m nur<br />
am Registerausgang H die Ausgabe erfolgt. Parallel<br />
erfolgt sie, in<strong>de</strong>m alle Registerausgänge A bis<br />
H zugleich <strong>de</strong>r Ausgabe dienen.<br />
Der am Registereingang ER anliegen<strong>de</strong> Wert wird nach <strong>de</strong>m ersten Takt in das Schieberegister<br />
aufgenommen und am Registeranfang A gespeichert. Nach <strong>de</strong>m zweiten Takt wird <strong>de</strong>r<br />
in A gespeicherte Wert nach links geschoben (davor B nach C, davor C nach D usw.) Der jetzt<br />
an ER anliegen<strong>de</strong> Wert wird wie<strong>de</strong>rum am Registeranfang A gespeichert usw. Nach je<strong>de</strong>m<br />
Takt geht <strong>de</strong>r am Registeren<strong>de</strong> H gespeicherte Wert verloren.<br />
A bis H entsprechen gesetzten bzw. zurückgesetzten (getakteten) Flipflops. Set o<strong>de</strong>r Reset<br />
von A ergibt sich nach <strong>de</strong>m Takt und daraus, was vor o<strong>de</strong>r während <strong>de</strong>m Takt an ER anliegt.<br />
Liegt an ER vorher eine 1 an, so entspricht A einem Flipflop, das taktgesteuert gesetzt wird.<br />
Wird das Registeren<strong>de</strong> H mit <strong>de</strong>m Registereingang ER verbun<strong>de</strong>n, so können die im Register<br />
gespeicherten Informationen im Ring geschoben wer<strong>de</strong>n. Das be<strong>de</strong>utet, <strong>de</strong>r vor <strong>de</strong>m Takt am<br />
Registeren<strong>de</strong> gespeicherte Wert geht nicht verloren, son<strong>de</strong>rn wird nach <strong>de</strong>m Takt wie<strong>de</strong>r am<br />
Registeranfang gespeichert. Man sagt, die Daten laufen im Ring um. Man spricht daher von<br />
einem Umlaufregister, Ringregister o<strong>de</strong>r Ringschieberegister.<br />
Um größere Speicherkapazitäten zu erzielen, können Schieberegister kaskadiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Hierzu wird <strong>de</strong>r Registerausgang H mit <strong>de</strong>m Registereingang <strong>de</strong>s nächsten Schieberegisters<br />
verbun<strong>de</strong>n und bei<strong>de</strong> Register parallel getaktet.<br />
___<br />
Der taktunabhängige Rückstelleingang R dient zum Löschen <strong>de</strong>r gesamten gespeicherten<br />
Information. Er ist invertiert (R-nicht), das be<strong>de</strong>utet, gelöscht wird, wenn an diesem Eingang<br />
eine 0 anliegt.<br />
Der 8Bit-Schieberegister-Baustein verfügt über Taster für eine schnelle o<strong>de</strong>r manuelle Dateneingabe<br />
ohne Verwendung <strong>de</strong>s Eingangs ER. Mithilfe <strong>de</strong>s Tasters IN wird die Eingangsgröße<br />
<strong>de</strong>finiert. Mithilfe <strong>de</strong>s Tasters ET wer<strong>de</strong>n die bereits im Register gespeicherten Daten eine<br />
Stelle nach links geschoben und <strong>de</strong>r IN-Wert an <strong>de</strong>n Registeranfang gesetzt.<br />
In einem Schieberegister sind mehrere Speicherglie<strong>de</strong>r so miteinan<strong>de</strong>r verbun<strong>de</strong>n, dass bei<br />
je<strong>de</strong>r fallen<strong>de</strong>n Flanke <strong>de</strong>s Taktgebers die in <strong>de</strong>r Speicherkette vorliegen<strong>de</strong> Information um<br />
eine Stelle verschoben wird.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 43
Das 4 Bit-Schieberegister<br />
Sowohl das 4 Bit-Schieberegister <strong>de</strong>s Simulationsprogramms als auch <strong>de</strong>r Logitron-Baustein<br />
haben die Funktion, je nach Vorwahl nach rechts o<strong>de</strong>r nach links zu schieben:<br />
Liegt <strong>de</strong>r Eingang S1 auf 1 und S2 auf 0, dann wer<strong>de</strong>n die an E anliegen<strong>de</strong>n<br />
Werte von links nach rechts – also von D nach A geschoben.<br />
Liegt <strong>de</strong>r Eingang S2 auf 1 und S1 auf 0, dann wer<strong>de</strong>n die an E anliegen<strong>de</strong>n<br />
Werte von rechts nach links – also von A nach D geschoben.<br />
Wird <strong>de</strong>r invertierte Eingang R auf 0 gelegt, dann wer<strong>de</strong>n alle Speicherinhalte<br />
<strong>de</strong>s Bausteins gelöscht.<br />
Teste praktisch mit <strong>de</strong>m 4Bit-Schieberegister-Baustein seine Funktion durch Eingabe verschie<strong>de</strong>ner<br />
Dualzahlen.<br />
Dabei wird auffallen, dass <strong>de</strong>r Logitron-Baustein verschie<strong>de</strong>ne Eingänge für die Funktionen<br />
„nach rechts“ o<strong>de</strong>r „nach links“ schieben hat, während beim Baustein <strong>de</strong>s Simulationsprogramms<br />
die Vorauswahl reicht.<br />
Nun soll genauer untersucht wer<strong>de</strong>n, wie solch ein Schieberegister aufgebaut ist. Baue dazu<br />
die folgen<strong>de</strong> Schaltung auf und vergleiche im Simulationsmodus die Zustän<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Ausgänge.<br />
Hier muss zunächst über das Menü Einstellungen die Funktion „E-Pegel anzeigen“ eingeschaltet<br />
und am Schieberegister <strong>de</strong>r Eingang S1 auf 1 gesetzt wer<strong>de</strong>n.<br />
Q D C B A<br />
Der erste Flipflop dient als taktgesteuerter Speicher hier lediglich zur Bereitstellung <strong>de</strong>r Werte<br />
von Q, die dann in das eigentliche Schieberegister, welches aus <strong>de</strong>n daran anschließen<strong>de</strong>n<br />
Flipflops gebil<strong>de</strong>t wird, übertragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Hier im ersten Flipflop muss im Simulationsmodus jeweils <strong>de</strong>r gewünschte Wert von Q durch<br />
„toggeln“ <strong>de</strong>r Eingänge S und R voreingestellt wer<strong>de</strong>n, damit dieser Wert dann mit <strong>de</strong>m<br />
nächsten Takt weitergegeben wird.<br />
Zur Erinnerung hier noch einmal die Merksätze vom RS-Speicher:<br />
___ ___ ___ ___<br />
Der Speicher wird gesetzt bei S = 0 und R = 1 er wird rückgesetzt bei S = 1 und R = 0 .<br />
___ ___<br />
S R Q E<br />
A = 1 0 1 1 1<br />
B = 1 0 1 1 1<br />
C = 0 1 0 0 0<br />
D = 1 0 1 1 1<br />
Um die Funktionsweise <strong>de</strong>r oberen Flipflopschaltung mit<br />
<strong>de</strong>m 4 Bit-Schieberegister zu vergleichen, muss jeweils<br />
auch <strong>de</strong>r Eingang E <strong>de</strong>s Schieberegisters mit <strong>de</strong>m gleichen<br />
Wert belegt wer<strong>de</strong>n, wie er gera<strong>de</strong> für Q eingestellt wur<strong>de</strong>.<br />
44 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
5.5 Serienaddierwerke aus Schieberegistern und Volladdierer<br />
Im Kapitel 4.3 hatten wir <strong>de</strong>n Volladdierer als Paralleladdierer kennengelernt. Bei dieser Art<br />
<strong>de</strong>r Addition benötigt man für je<strong>de</strong> zu addieren<strong>de</strong> Stelle einen eigenen Volladdierer, was bei<br />
<strong>de</strong>r Schnelligkeit <strong>de</strong>r Rechner eigentlich einen unnötigen Material- und Platzverbrauch darstellt.<br />
Das Ziel ist es, <strong>de</strong>n Schaltungsaufbau möglichst klein zu halten.<br />
Da elektronische Schaltungen sehr schnell arbeiten, kann die Addition <strong>de</strong>r einzelnen Stellen<br />
zeitlich nacheinan<strong>de</strong>r mit nur einem einzigen Volladdierer durchgeführt wer<strong>de</strong>n. Dieser Volladdierer<br />
arbeitet ebenso, wie wir es beim schriftlichen Addieren auch tun: wir beginnen ganz<br />
rechts mit <strong>de</strong>r letzten Stelle und notieren – also speichern – bei je<strong>de</strong>r Stelle die Summe und<br />
<strong>de</strong>n Übertrag. Diese gespeicherten Daten verarbeiten wir dann im nächsten Additionsschritt.<br />
Eine Schaltung, die diesen Vorgang nachvollzieht, nennt man ein Serienaddierwerk. Hier<br />
wer<strong>de</strong>n jetzt die zuvor besprochenen elektronischen Bausteine genutzt, und zwar Speicher<br />
und Schieberegister. In <strong>de</strong>n Schieberegistern wer<strong>de</strong>n die zu addieren<strong>de</strong>n Zahlen gespeichert<br />
und dann zeitgleich durch einen Taktgeber gesteuert, an <strong>de</strong>n Volladdierer zur Verarbeitung<br />
übergeben. Maschinen, die in dieser Art zeitlich nacheinan<strong>de</strong>r logische Operationen ausführen,<br />
nennt man sequentielle Maschinen.<br />
Baue mit <strong>de</strong>n Logitron-Bausteinen die folgen<strong>de</strong> Schaltung nach und teste mit Hilfe <strong>de</strong>r Tabelle,<br />
ob die Anzeige an <strong>de</strong>n Bausteinen sich entsprechend verhält.<br />
Zahl A = 0110 = 6<br />
Zahl B = 0011 = 3<br />
Die Dualzahlen A und B wer<strong>de</strong>n durch entsprechen<strong>de</strong> Einstellung <strong>de</strong>r Schalter A und B<br />
am Geberbaustein nacheinan<strong>de</strong>r auf die Registereingänge E gelegt und dann jeweils<br />
mit <strong>de</strong>m Taktgeber in die Schieberegister eingeschrieben.<br />
Das Eintragen erfolgt von links nach rechts, da die Eingänge S1 an <strong>de</strong>n Registern aktiviert<br />
sind.<br />
Die ersten 4 Takte wer<strong>de</strong>n benötigt, um die Zahlen A und B einzulesen, die nächsten 4<br />
Takte wer<strong>de</strong>n gebraucht, um die Addition auszuführen und das Ergebnis in das Schieberegister<br />
oben rechts einzutragen.<br />
Takt 1 2 3 4 5 6 7 8<br />
Register D C B A D C B A D C B A D C B A D C B A D C B A D C B A D C B A<br />
Zahl A 0 1 0 1 1 0 0 1 1 0 0 1 1 0 1 0<br />
Zahl B 1 1 1 0 1 1 0 0 1 1 0 0 1 0 0 0<br />
Summe 1 0 1 0 0 1 1 0 0 1<br />
Summe = 1001 = 9<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 45
6 Zählschaltungen mit taktgesteuerten Speichern<br />
Im Folgen<strong>de</strong>n sind sechs aufeinan<strong>de</strong>r folgen<strong>de</strong> Zustän<strong>de</strong> einer Schaltung mit taktgesteuerten<br />
Speichern zu sehen.<br />
Die Geberbausteine<br />
sind hier als Taster zu<br />
verstehen, die einmal<br />
angeklickt – also gedrückt<br />
– wer<strong>de</strong>n, damit<br />
sie auf 1 springen und<br />
danach sofort noch einmal<br />
angeklickt wer<strong>de</strong>n,<br />
damit sie wie<strong>de</strong>r auf 0<br />
springen.<br />
1.<br />
Takt<br />
Um die Funktionsweise<br />
dieser Schaltung zu<br />
verstehen, musst du<br />
wissen<br />
‣ wie ein taktgesteuerter<br />
Speicher gesetzt<br />
wird,<br />
2.<br />
Takt<br />
3.<br />
Takt<br />
‣ wie ein taktgesteuerter<br />
Speicher rückgesetzt<br />
wird,<br />
‣ wie im Dualsystem<br />
gezählt wird,<br />
1 <br />
2 <br />
3 <br />
4 <br />
5 <br />
6 <br />
4.<br />
Takt<br />
5.<br />
Takt<br />
‣ wie ein UND bzw.<br />
NAND-Baustein reagiert.<br />
Trage in <strong>de</strong>r letzten Zeile<br />
<strong>de</strong>r Tabelle die Zustän<strong>de</strong><br />
<strong>de</strong>r Speicher ein,<br />
nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r nächste<br />
Takt durchgelaufen ist.<br />
Diese Schaltung zählt<br />
bis ………<br />
6.<br />
Takt<br />
7.<br />
Takt<br />
und dann ………………………………..........................................................................................<br />
46 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Da wir im Dezimalsystem zählen, wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Praxis Zählwerke benötigt (z.B. bei Parkhäusern),<br />
die bis 10 und dann bis 100 u.s.w. zählen.<br />
Überlege, wie ein Zählwerk modulo 10 aufgebaut sein muss.<br />
Zeichne die Schaltung, verwen<strong>de</strong> dabei dieselben Farben für die jeweiligen Leitungen wie im<br />
Beispiel <strong>de</strong>r vorigen Seite:<br />
Schwarz<br />
zwischen <strong>de</strong>n Flipflops<br />
Rot<br />
Blau<br />
Grün<br />
___<br />
von <strong>de</strong>n Ausgängen Q bzw. Q <strong>de</strong>r Flipflops zum UND-Rücksetzbaustein<br />
vom UND-Rücksetzbaustein zu <strong>de</strong>n Eingängen R<br />
von <strong>de</strong>n Ausgängen Q an <strong>de</strong>n Decodierer mit Sieben-Segment-Anzeige<br />
___<br />
___<br />
Warum muss <strong>de</strong>r Rücksetzbefehl vom Ausgang Q <strong>de</strong>s UND-Bausteins ausgehen<br />
Q 0 Q 1 Q 2 Q 3<br />
Zeichne das Zustands-Zeitdiagramm für das Zählwerk mod 10. Trage mit rotem Stift eine<br />
senkrechte Linie an <strong>de</strong>r Stelle ein, an <strong>de</strong>r das Zählwerk zurückgesetzt wird.<br />
T 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
0<br />
Q 0 1<br />
0<br />
Q 1 1<br />
0<br />
Q 2 1<br />
0<br />
Q 3 1<br />
0<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 47
6.1 Verschie<strong>de</strong>ne Zählwerke in mehreren Zählstufen – die Digitaluhr<br />
Verbin<strong>de</strong> die Bausteine, so dass das Zählwerk im Dezimalsystem von 0 bis 99 zählt, dass<br />
also ein Zählwerk modulo 100 entsteht.<br />
Die Leitungen sollen wie<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>n Farben wie zuvor eingetragen wer<strong>de</strong>n.<br />
Die Leitung von einer Zählstufe zur nächsten ist braun zu zeichnen.<br />
Zählstufe <strong>de</strong>r EINER<br />
Zählstufe <strong>de</strong>r ZEHNER<br />
Zeichne das Zustands-Zeit-Diagramm für die Zählstufe <strong>de</strong>r Zehner:<br />
T 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
0<br />
Q 0 1<br />
0<br />
Q 1 1<br />
0<br />
Q 2 1<br />
0<br />
Q 3 1<br />
0<br />
48 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Die Zählschaltungen, die bisher besprochen wur<strong>de</strong>n, fin<strong>de</strong>n ihre Anwendung bei <strong>de</strong>r Herstellung<br />
von Digitaluhren. Welche Zählwerke wer<strong>de</strong>n dafür gebraucht<br />
Sekun<strong>de</strong>n ZW mod 60 Minuten ZW mod 60<br />
Stun<strong>de</strong>n ZW mod 24 o<strong>de</strong>r ZW mod 12<br />
Das Zählwerk modulo 60 in zwei Zählstufen<br />
Verbin<strong>de</strong> die Bausteine, so dass das Zählwerk im Dezimalsystem von 0 bis 59 zählt.<br />
Verwen<strong>de</strong> die Farben für die Leitungen wie zuvor.<br />
Zeichne das Zustands-Zeit-Diagramm für die Zählstufe <strong>de</strong>r Zehner!<br />
Überlege, ob Du dazu alle Zeilen dieser Tabelle gebrauchst!<br />
T 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />
0<br />
Q 0 1<br />
0<br />
Q 1 1<br />
0<br />
Q 2 1<br />
0<br />
Q 3 1<br />
0<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 49
Das Zählwerk modulo 24<br />
Verbin<strong>de</strong> die Bausteine, so dass das Zählwerk im Dezimalsystem von 0 bis 23 zählt.<br />
Die Leitungen von <strong>de</strong>n Flipflops zum Anzeigebaustein sind grün zu zeichnen.<br />
Die Leitungen von <strong>de</strong>n Flipflops zum UND-Rücksetzbaustein sind rot zu zeichnen.<br />
Die Leitungen vom UND-Rücksetzbaustein zu <strong>de</strong>n Flipflops sind blau zu zeichnen.<br />
Die Leitung von einer Zählstufe zur nächsten ist braun zu zeichnen.<br />
Welche Aufgabe und Funktion hat hier insbeson<strong>de</strong>re <strong>de</strong>r Antivalenz-Baustein<br />
Beschreibe die Rücksetzvorgänge schrittweise, in<strong>de</strong>m du die Funktionen <strong>de</strong>s 4UND-<br />
Bausteins, <strong>de</strong>s 2UND-Bausteins und <strong>de</strong>s Antivalenz-Bausteins erläuterst.<br />
Zeichne das Zustands-Zeit-Diagramm für die Zählstufe <strong>de</strong>r Einer! Trage mit rotem Stift eine<br />
senkrechte Linie an <strong>de</strong>r Stelle ein, an <strong>de</strong>r das Zählwerk zurückgesetzt wird.<br />
T 1 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25<br />
0<br />
Q 0 1<br />
0<br />
Q 1 1<br />
0<br />
Q 2 1<br />
0<br />
Q 3 1<br />
0<br />
50 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
(A6-1a)<br />
Die Digitaluhr mit Minuten und Stun<strong>de</strong>nanzeige<br />
Zeichne die Zählwerke mod 60 und mod 24 so wie sie auf <strong>de</strong>n vorigen Seiten besprochen<br />
wur<strong>de</strong>n mit <strong>de</strong>m Simulationsprogramm Logitron BS, teste ihre Funktion im Simulationsmodus<br />
und speichere sie unter <strong>de</strong>n Namen Nachname-ZWmod60 und Nachname-<br />
ZWmod24.<br />
Füge mit <strong>de</strong>r Funktion Text Beschriftungen ein, so wie du es im Beispiel vom ZWmod24<br />
siehst und speichere erneut.<br />
Fertige von je<strong>de</strong>r Schaltung mit <strong>de</strong>r Funktion Bild eine Grafik an, die du speicherst.<br />
Gestalte ein DIN A4 Blatt mit <strong>de</strong>r Überschrift, die hier über <strong>de</strong>r Aufgabe steht und füge<br />
die bei<strong>de</strong>n Bil<strong>de</strong>r ein. Verbin<strong>de</strong> die bei<strong>de</strong>n Zählstufen mit einer braunen Leitung, die du<br />
mit <strong>de</strong>m Textverarbeitungsprogramm zeichnest.<br />
Füge die Beschreibung <strong>de</strong>r Rücksetzvorgänge und <strong>de</strong>r Funktionen <strong>de</strong>s 4UND-<br />
Bausteins, <strong>de</strong>s 2UND-Bausteins und <strong>de</strong>s Antivalenz-Bausteins, die im Unterricht besprochen<br />
wur<strong>de</strong>n unter <strong>de</strong>r Schaltung ein.<br />
Notiere in <strong>de</strong>r Fußzeile <strong>de</strong>inen Namen, <strong>de</strong>ine Klasse und das Datum.<br />
Speichere das Dokument unter Nachname-Digitaluhr und drucke es aus.<br />
Hinweise:<br />
Die Speicherbausteine, die in <strong>de</strong>m gewünschten Rücksetztakt <strong>de</strong>n Wert 0 haben, müssen<br />
nicht berücksichtigt wer<strong>de</strong>n, man kann die Leitungen in <strong>de</strong>n NAND-Baustein sparen. Deshalb<br />
wür<strong>de</strong> auch in <strong>de</strong>r Zählstufe mod 10 für die EINER ein 2NAND-Baustein reichen.<br />
Falls im Unterricht die Funktion <strong>de</strong>s Antivalenzbausteins im Zählwerk mod 24 nicht besprochen<br />
wur<strong>de</strong>, soll hier die Erläuterung gegeben wer<strong>de</strong>n:<br />
Die EINER-Stufe <strong>de</strong>s ZW mod 24 muss in genau drei Fällen zurückgesetzt wer<strong>de</strong>n:<br />
entwe<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m 10-ten Takt und mit <strong>de</strong>m 20. Takt (das macht <strong>de</strong>r 4NAND) o<strong>de</strong>r mit <strong>de</strong>m<br />
24. Takt (das macht <strong>de</strong>r 2NAND). Deshalb muss <strong>de</strong>r Rücksetzbefehl über <strong>de</strong>n Antivalenz-<br />
Baustein an die Flipflops geführt wer<strong>de</strong>n.<br />
Der 4NAND-Baustein <strong>de</strong>r Zählstufe <strong>de</strong>r EINER könnte, wie oben erwähnt, auch durch einen<br />
2NAND ersetzt wer<strong>de</strong>n, da das Rücksetzen mit <strong>de</strong>r Dualzahl 1010 erfolgt und die Speicher mit<br />
0-Wert unberücksichtigt bleiben können. Der Rücksetzbaustein <strong>de</strong>r Einerstufe ist aber gleichzeitig<br />
auch <strong>de</strong>r Taktgeber für die nächste Zählstufe, nämlich für die Zehner.<br />
Der 2NAND-Baustein <strong>de</strong>r Zählstufe <strong>de</strong>r ZEHNER hat die Aufgabe, mit <strong>de</strong>m 24. Takt sowohl<br />
die Stufe <strong>de</strong>r EINER als auch die <strong>de</strong>r ZEHNER zurückzusetzen.<br />
Hier soll schon „gespart“ wer<strong>de</strong>n, d.h. alle Speicher, die in diesem Takt <strong>de</strong>n Wert 0 haben,<br />
bleiben unberücksichtigt.<br />
Folglich gibt es nur zwei Leitungen:<br />
von <strong>de</strong>r Zahl 4 – Speicher Q 2 – <strong>de</strong>r EINER-Stufe<br />
und von <strong>de</strong>r Zahl 2 – Speicher Q 1 – <strong>de</strong>r ZEHNER-Stufe<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 51
6.2 Rolltreppensteuerung<br />
An großen Bahnhöfen und Flughäfen fin<strong>de</strong>t man oft Rolltreppen o<strong>de</strong>r Laufbän<strong>de</strong>r, die aus<br />
Grün<strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Energieersparnis erst zu laufen beginnen, wenn ein Fahrgast die Lichtschranke<br />
unterbricht. Danach soll die Rolltreppe für eine bestimmte Zeit laufen, (die man aufgrund <strong>de</strong>r<br />
Geschwindigkeit <strong>de</strong>s Antriebes weiß) und dann wie<strong>de</strong>r anhalten, bis <strong>de</strong>r nächste Fahrgast<br />
kommt.<br />
Unterbricht aber nach <strong>de</strong>m ersten Fahrgast eine weitere Person die Lichtschranke und betritt<br />
die schon rollen<strong>de</strong> Treppe, dann soll natürlich die Fahrzeit neu beginnen zu zählen auch wenn<br />
<strong>de</strong>r erste Durchgang noch nicht been<strong>de</strong>t ist, damit auch <strong>de</strong>r zweite Fahrgast noch bis zum<br />
En<strong>de</strong> beför<strong>de</strong>rt wird.<br />
Als Beispiel soll hier die Lösung für eine längere U-Bahn-Rolltreppe vorgestellt wer<strong>de</strong>n, die 47<br />
sec lang läuft, ehe sie anhält, wenn nicht ein weiterer Fahrgast zwischendurch die Lichtschranke<br />
unterbricht.<br />
Da bei technischen Umsetzungen dieser Art keine Zeiten angezeigt wer<strong>de</strong>n müssen, ist es<br />
auch nicht erfor<strong>de</strong>rlich, die abgelaufenen Zeiten anzuzeigen, es muss keine Umwandlung in<br />
das Dezimalsystem erfolgen, es kann einfach nur im Dualsystem gezählt wer<strong>de</strong>n, in<strong>de</strong>m so<br />
viele Flipflops wie nötig hintereinan<strong>de</strong>r geschaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Berechnung <strong>de</strong>r richtigen Speicherbelegung für die Laufzeit und <strong>de</strong>n STOPP-Befehl:<br />
47 = 1 * 32 + 0 * 16 + 1 * 8 + 1 * 4 + 1 * 2 + 1 * 1 = 1 0 1 1 1 1<br />
Es wer<strong>de</strong>n neben <strong>de</strong>m Taktgeber also 6 JK-MS-Flipflops gebraucht, <strong>de</strong>nen von rechts nach<br />
links zählend die Stellen <strong>de</strong>r Dualzahl zugeordnet wer<strong>de</strong>n müssen.<br />
1 1 1 1 0 1<br />
Im Simulationsprogramm wur<strong>de</strong> hier an Stelle eines opto.elektron. Geber-Bausteins ein<br />
einfacher Geberbaustein eingesetzt.<br />
Um <strong>de</strong>n Ablauf auszulösen, muss die Lichtschranke einmal kurz unterbrochen wer<strong>de</strong>n,<br />
d.h. <strong>de</strong>r 1-Geber muss einmal kurz auf 0 gesetzt wer<strong>de</strong>n, damit alle Speicher rückgesetzt<br />
wer<strong>de</strong>n. Danach ist <strong>de</strong>r 1-Geber wie<strong>de</strong>r auf 1 zu setzen, <strong>de</strong>nn auch die Lichtschranke<br />
wird wie<strong>de</strong>r beleuchtet, wenn <strong>de</strong>r Fahrgast auf <strong>de</strong>r Rolltreppe steht.<br />
Das Zählwerk läuft 47 Sekun<strong>de</strong>n lang, wie <strong>de</strong>r Screenshot oben zeigt, wenn nicht zwischendurch<br />
ein weiterer Fahrgast die Lichtschranke unterbricht, sonst beginnt <strong>de</strong>r Zählvorgang<br />
von Neuem.<br />
Wenn die 47 sek erreicht sind wechselt <strong>de</strong>r Zustand <strong>de</strong>s rechten 4NAND von 1 auf 0<br />
und damit wird <strong>de</strong>r Taktgeber gestoppt.<br />
Da in dieser Schaltung 6 Flipflops zurückgesetzt wer<strong>de</strong>n müssen, ist es erfor<strong>de</strong>rlich 2<br />
UND-Bausteine hintereinan<strong>de</strong>r zu schalten. Dabei ist zu beachten, dass <strong>de</strong>r UND-<br />
Ausgang <strong>de</strong>s ersten 4UND in <strong>de</strong>n zweiten 4NAND zu führen ist, um bei <strong>de</strong>r richtigen<br />
Speicherbelegung zurück zu setzen.<br />
52 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
6.3 Weiterführen<strong>de</strong> Aufgaben<br />
(A6-3a)<br />
Entwerfe nach diesem Muster eine Rolltreppensteuerung, die 28 Sekun<strong>de</strong>n läuft.<br />
(A6-3b)<br />
<br />
<br />
Ein Transportband soll für 13 Sekun<strong>de</strong>n laufen wenn eine Paket die Lichtschranke<br />
passiert. Dann soll das Band anhalten.<br />
Unterbricht aber zwischenzeitlich ein weiteres Paket die Lichtschranke, dann soll<br />
das Zählwerk von Neuem mit <strong>de</strong>m 13 Sekun<strong>de</strong>n-Rhytmus beginnen, auch wenn <strong>de</strong>r<br />
erste Durchgang noch nicht been<strong>de</strong>t war.<br />
Zeichne das Schaltbild dieser Transportbandsteuerung unter Verwendung von<br />
Farbstiften wie im Unterricht und zwar so, wie sie mit <strong>de</strong>n Logitron-Bausteinen aufzubauen<br />
ist.<br />
Warum ist es sinnvoll, hier darauf zu verzichten, in zwei Zählstufen zu zählen, obwohl<br />
13 eine zweistellige Zahl ist<br />
(A6-3c) Entwerfe die Schaltung für ein Zählwerk modulo 50.<br />
Einer und Zehner sollen auf je einer Sieben-Segment-Anzeige angezeigt wer<strong>de</strong>n,<br />
sie sind also in zwei Zählstufen getrennt zu zählen.<br />
<br />
<br />
<br />
<br />
Gib an, welches Zählwerk für die Einer und welches für die Zehner zu nehmen ist.<br />
Zeichne einen übersichtlichen Schaltplan. Verwen<strong>de</strong> dabei verschie<strong>de</strong>ne Farben,<br />
so wie es im Unterricht festgelegt wur<strong>de</strong>.<br />
Zeichne für das Zählwerk, mit <strong>de</strong>m die Zehner gezählt wer<strong>de</strong>n, das Zustands-Zeit-<br />
Diagramm für min<strong>de</strong>stens 16 Takte.<br />
Trage mit roter Farbe eine senkrechte Linie an allen Zeitpunkten ein, wenn das<br />
Zählwerk zurückgesetzt wird.<br />
(A6-3d)<br />
<br />
<br />
<br />
Steuerung von Lichtreklame mit taktgesteuerten Speichern<br />
Die Lichtreklame einer Firma ist taktgesteuert mit einem Zähler mod 8 .<br />
Die einzelnen Farben leuchten bei folgen<strong>de</strong>n Takten auf:<br />
Pink P bei Takt 0 und 1 Rot R bei Takt 2 , 3 , 4 , 5<br />
Blau B bei Takt 6 und 7 Gelb Y bei Takt 7<br />
Fraise F bei Takt 0 Melone M bei Takt 0 und 4<br />
Stelle eine Tabelle auf, in <strong>de</strong>r Du zu <strong>de</strong>n Takten und <strong>de</strong>n Speicherzustän<strong>de</strong>n passend<br />
die jeweils aufleuchten<strong>de</strong>n Farben einträgst.<br />
Ermittle aus <strong>de</strong>r Tabelle die Gleichungen für das Leuchten <strong>de</strong>r einzelnen Farben.<br />
Entwirf das zugehörige Schaltbild in Logitron BS (Speichere unter Nameleu1),<br />
verwen<strong>de</strong> die 4 LED Anzeige zur Darstellung.<br />
Takt Q 2 Q 1 Q 0 Pink Blau Fraise Rot Gelb Melone<br />
0<br />
1<br />
2<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 53
(A6-3e)<br />
<br />
<br />
In <strong>de</strong>n bisherigen Zählschaltungen sind wir immer davon ausgegangen, dass <strong>de</strong>r<br />
Zählerinhalt bei je<strong>de</strong>m Taktimpuls um 1 erhöht wird – Vorwärtszähler.<br />
Wenn man beispielsweise nach einem bestimmten Zeitabschnitt ein bestimmtes<br />
Ereignis auslösen möchte, ist es aber sinnvoll, <strong>de</strong>n Zählerinhalt taktweise zu erniedrigen,<br />
also rückwärts zu zählen, wie man es bei einem „Count Down“ macht.<br />
Überlege dir die Schaltung für einen Rückwärtszähler mit drei Speichern – <strong>de</strong>nke<br />
___<br />
dabei an die Ausgänge Q !<br />
Überprüfe die Schaltung mit <strong>de</strong>r Tabelle<br />
(A6-3f)<br />
Die Menschen in Duo<strong>de</strong>cia haben eine Digitaluhr, die mit dieser Speicherschaltung<br />
die Minuten zählt. Wie viele Minuten hat in diesem Land eine Stun<strong>de</strong><br />
Zeichne das Zustands-Zeit-Diagramm für dieses Zählwerk.<br />
T 1<br />
0<br />
Q 0<br />
1<br />
0<br />
Q 1 1<br />
0<br />
Q 2 1<br />
0<br />
Q 3 1<br />
0<br />
1 2 3 4 5<br />
t<br />
t<br />
t<br />
t<br />
t<br />
54 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
Richtung 2<br />
7 Ampelsteuerung mit taktgesteuerten Speichern<br />
Die Ampelphasen<br />
rot rot-gelb grün gelb<br />
Kreuzung<br />
Richtung 1<br />
7.1 Der einfache Ampelzyklus<br />
Die einzelnen Phasen sind im Allgemeinen unterschiedlich lang.<br />
Entwerfe <strong>de</strong>n Schaltplan einer Ampelanlage, <strong>de</strong>ren Zyklus folgen<strong>de</strong> Phasen hat:<br />
3 Takte rot 1 Takt rot-gelb 3 Takte grün 1 Takt gelb<br />
a) Entwickle <strong>de</strong>n Schaltplan, in<strong>de</strong>m Du zunächst diese Tabelle ausfüllst,<br />
dabei be<strong>de</strong>utet z.B. Z gr1 = 1 , dass in diesem Takt die Richtung 1 grün hat.<br />
Zählwerke Richtung 1 Richtung 2<br />
Takt Q 0 Q 1 Q 2 Z r1 Z ge1 Z gr1 Z r2 Z ge2 Z gr2<br />
0 0 0 0 1 0 0 0 0 1<br />
1 1 0 0 1 0 0 0 0 1<br />
2 0 1 0 1 0 0 0 0 1<br />
3 1 1 0 1 1 0 0 1 0<br />
4 0 0 1 0 0 1 1 0 0<br />
5 1 0 1 0 0 1 1 0 0<br />
6 0 1 1 0 0 1 1 0 0<br />
7 1 1 1 0 1 0 1 1 0<br />
b) Ermittle die Bedingungsgleichungen für das Leuchten <strong>de</strong>r Ampelfarben.<br />
-___<br />
_________________<br />
Z r1 = Q 2 =1 Z ge1 = Q 0 Q 1 =1 Z gr1 = Q 2 (Q 0 Q 1 ) =1<br />
___<br />
_________________<br />
Z r2 = Q 2 =1 Z ge2 = Q 0 Q 1 =1 Z gr2 = Q 2 (Q 0 Q 1 ) =1<br />
c) Schaltplan<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 55
7.2 Ampelkreuzung mit Sicherheitsphasen und Fußgängerampel<br />
Da Autofahrer es immer sehr eilig haben und entwe<strong>de</strong>r noch bei gelb über die Kreuzung fahren<br />
o<strong>de</strong>r schon bei rotgelb starten, wer<strong>de</strong>n in <strong>de</strong>r Praxis alle Anlagen so gesteuert, dass eine<br />
„spezielle Sicherheitsphase“ eingebaut wird. Das wird dadurch erreicht, dass bei<strong>de</strong> Richtungen<br />
gleichzeitig einen Takt lang rot haben, bevor <strong>de</strong>r Ampelzyklus für die eine Richtung –<br />
wir beginnen mit Richtung 1 - auf rotgelb und dann auf grün springt. Am En<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Grünphase<br />
von Richtung 1 wird ebenfalls wie<strong>de</strong>r ein Takt gemeinsames rot für bei<strong>de</strong> Richtungen als Sicherheitsphase<br />
eingebaut.<br />
Straße 1<br />
Die Ampelphasen sind so zu<br />
kombinieren:<br />
Zwischen <strong>de</strong>n „Frühstartern“ und<br />
<strong>de</strong>n „dunkelgelb-rot-Fahrern“ wird<br />
eine Sicherheitsphase geschaltet.<br />
Ergänze hier die Farben für die<br />
Fußgängerampel, die zeitgleich<br />
mit Richtung 1 ihre Grünphase<br />
haben soll.<br />
Straße 2<br />
Die Rotphase je<strong>de</strong>r Richtung dauert<br />
insgesamt 10 Takte. Darin sind<br />
die zwei Sicherheitsphasen von<br />
je 1 Takt und die Rotgelbphase<br />
mit 1 Takt enthalten. Die<br />
Gelbphase mit 1 Takt und die<br />
Grünphase <strong>de</strong>r Gegenrichtung mit 5 Takten ergänzen <strong>de</strong>n Zyklus auf 16 Takte.<br />
b) Trage die Speicherzustän<strong>de</strong> <strong>de</strong>s Zählwerkes und die Ampelphasen entsprechend<br />
<strong>de</strong>r obigen Festlegung in die Tabelle ein.<br />
Zählwerke Richtung 1 Richtung 2 Fußgänger<br />
Takt Q 0 Q 1 Q 2 Q 3 Zr1 Zge1 Zgr1 Zr2 Zge2 Zgr2 Frot Fgrün<br />
0 0 0 0 0 1 0 0<br />
1 1 0 0 0 1 1 0<br />
2 0 0 1<br />
3<br />
4<br />
5<br />
6<br />
7<br />
8<br />
9<br />
10<br />
11<br />
12<br />
13<br />
14<br />
15<br />
16<br />
56 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
c) Bestimme aus <strong>de</strong>r Tabelle die Bedingungen für das Leuchten <strong>de</strong>r Ampelfarben.<br />
Achtung: Hier in <strong>de</strong>n Funktionsgleichungen fehlen noch die Kennzeichnungen <strong>de</strong>r<br />
negierten Variablen!<br />
Zr1 = Q 3 v (Q 0 Q 1 Q 2 Q 3 ) v (Q 0 Q 1 Q 2 Q 3 ) = Q 3 v (Q 1 Q 2 Q 3 )<br />
Zge1 = (Q 0 Q 1 Q 2 Q 3 ) v (Q 0 Q 1 Q 2 Q 3 )<br />
Zgr1 = Zr1 Zge1<br />
Grün ist NICHT rot und NICHT gelb<br />
Fuß grün = Zgr1<br />
________<br />
Fuß rot = Zgr1<br />
Zr2 = Q 3 v (Q 0 Q 1 Q 2 Q 3 ) v (Q 0 Q 1 Q 2 Q 3 ) = Q 3 v (Q 1 Q 2 Q 3 )<br />
Zge2 = (Q 0 Q 1 Q 2 Q 3 ) v (Q 0 Q 1 Q 2 Q 3 )<br />
Zgr2 = Zr2 Zge2<br />
Grün ist NICHT rot und NICHT gelb<br />
d) Entwickle <strong>de</strong>n Schaltplan, in<strong>de</strong>m Du zunächst überlegst, welche Bausteine Du benötigst<br />
und wie Du sie am günstigsten platzierst.<br />
Was fällt Dir auf, wenn Du diese Aufgabe mit <strong>de</strong>m zuerst besprochenen Beispiel vergleichst<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 57
e) Zeichne das Zustands-Zeit-Diagramm für alle Speicher <strong>de</strong>s Zählwerkes<br />
und alle Farben <strong>de</strong>r drei Ampeln.<br />
T 1<br />
0<br />
Q 0 1<br />
0<br />
Q 1 1<br />
0<br />
Q 2 1<br />
0<br />
Q 3 1<br />
0<br />
Richtung 1<br />
rot 1<br />
0<br />
gelb 1<br />
0<br />
grün 1<br />
0<br />
Richtung 2<br />
rot 1<br />
0<br />
gelb 1<br />
0<br />
grün 1<br />
0<br />
Fußgänger<br />
rot 1<br />
0<br />
grün 1<br />
0<br />
58 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
7.3 Ampelsteuerung mit Schieberegistern<br />
Da bei einem einfachen Ampelzyklus vier Phasen unterschie<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n, benötigt man zwei<br />
Ringschieberegister, um alle möglichen Kombinationen zu erfassen. Die bei<strong>de</strong>n Register<br />
müssen selbstverständlich im gleichen Takt geschaltet wer<strong>de</strong>n.<br />
Da zunächst <strong>de</strong>r einfache Ampelzyklus von Seite 55 nachgebaut wer<strong>de</strong>n soll, benötigt man<br />
jeweils ein 8-Bit-Schieberegister, weil <strong>de</strong>r gesamte Ampelzyklus 8 Takte umfasst und man so<br />
auch <strong>de</strong>n gesamten Zyklus in <strong>de</strong>r Simulation verfolgen kann.<br />
Schieberegister Richtung 1 Richtung 2<br />
Takt A SR1 A SR2 Z r1 Z ge1 Z gr1 Z r2 Z ge2 Z gr2<br />
0 0 0 1 0 0 0 0 1<br />
1 0 0 1 0 0 0 0 1<br />
2 0 0 1 0 0 0 0 1<br />
3 1 0 1 1 0 0 1 0<br />
4 0 1 0 0 1 1 0 0<br />
5 0 1 0 0 1 1 0 0<br />
6 0 1 0 0 1 1 0 0<br />
7 1 1 0 1 0 1 1 0<br />
____ ____ ____<br />
Z r1 = A SR2 Z ge1 = (A SR1 A SR2 ) (A SR1 A SR2 ) = A SR1 Z gr1 = (A SR1 A SR2 )<br />
Z r2 = A SR2 Z ge2 = Z ge1 = A SR1 Z gr2 = (A SR1 A SR2 )<br />
___<br />
___<br />
Die Simulation<br />
zeigt<br />
<strong>de</strong>n Takt 7<br />
und an <strong>de</strong>n<br />
Schieberegistern<br />
kann man<br />
sehr gut<br />
erkennen,<br />
wie die<br />
Taktwerte<br />
von rechts<br />
nach links<br />
verschoben<br />
wur<strong>de</strong>n.<br />
Im Vergleich<br />
zu <strong>de</strong>r Speichergesteuerten Ampelschaltung hat diese Steuerung durch Schieberegister <strong>de</strong>n<br />
großen Vorteil, dass bei einer Än<strong>de</strong>rung <strong>de</strong>r Phasenlängen im Ampelzyklus nur das Steuerprogramm<br />
geän<strong>de</strong>rt wer<strong>de</strong>n muss, die Schaltung selbst bleibt unverän<strong>de</strong>rt.<br />
(A7–1) Entwirf die Schaltung mit Schieberegistern für die Ampel mit Sicherheitsphase.<br />
Schieberegister können kaskadiert wer<strong>de</strong>n, um längere Ampelzyklen zu ermöglichen!<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 59
8 Ampelsteuerung mit <strong>de</strong>m Computer<br />
Die auf <strong>de</strong>n vorigen Seiten dargestellte Art <strong>de</strong>r Ampelsteuerung hat <strong>de</strong>n großen Nachteil, dass<br />
die Ermittlung <strong>de</strong>r Funktionsgleichungen und damit auch die Schaltungen sehr kompliziert<br />
wer<strong>de</strong>n, wenn man beliebige Zeiten für die Phasenlängen nutzen möchte, um <strong>de</strong>m Bedarf <strong>de</strong>s<br />
Verkehrsflusses gerecht zu wer<strong>de</strong>n. Man benötigt bei einer größeren Ampelanlage auch verschie<strong>de</strong>ne<br />
Phasengruppen, die zu kombinieren sind und die auch hinsichtlich <strong>de</strong>r gesamten<br />
Taktsumme nicht unbedingt in das Raster <strong>de</strong>r Zählwerke – 8 – 16 – 32 u.s.w. – genau hineinpassen.<br />
Die Realisierung <strong>de</strong>r Ampelsteuerung über die Schieberegister brachte schon einen großen<br />
Vorteil und mehr Flexibilität. Wesentlich einfacher wird die Ampelsteuerung aber, wenn man<br />
die Eingänge <strong>de</strong>r Logitron-Bausteine über einen entsprechen<strong>de</strong>n Adapter-Baustein und ein<br />
Interface mit einem PC-Programm ansteuert.<br />
In Folgen<strong>de</strong>n wer<strong>de</strong>n die Programme mit <strong>de</strong>r graphischen Programmiersprache Robo Pro <strong>de</strong>r<br />
Fa. Fischertechnik vorgestellt, die <strong>de</strong>n großen Vorteil hat, dass für die Arbeit <strong>de</strong>r Schüler zu<br />
Hause eine voll funktionsfähige Demoversion zum Download bereitgestellt wird. Mit dieser<br />
Demoversion wird auch ein Handbuch geliefert, in welchem auf <strong>de</strong>n ersten 20 Seiten alle hier<br />
erfor<strong>de</strong>rlichen Bedienungsschritte in sehr schülergerechter Form erklärt wer<strong>de</strong>n.<br />
www.fischertechnik.<strong>de</strong>/computing/download.html<br />
Nur die Schule muss eine Vollversion erwerben, um damit die Treiber zum Ansteuern <strong>de</strong>r Interfaces<br />
und weiterer Hardware zu haben.<br />
8.1 Der RCB/Logitron-Adapter-Baustein 1073 und die Robo Connect Box<br />
Die Robo Connect Box <strong>de</strong>r Firma Knobloch<br />
electronic, die über eine USB-Schnittstelle mit<br />
<strong>de</strong>m Computer verbun<strong>de</strong>n wird, dient als Interface,<br />
um die Bausteine <strong>de</strong>s Logitron Lehrgerätesystems<br />
im Onlinemodus anzusteuern.<br />
Informationen im Internet unter <strong>de</strong>r Adresse<br />
www.knobloch-gmbh.<strong>de</strong>/elektr/rcb.htm<br />
Logitron stellt passend dazu <strong>de</strong>n<br />
RCB/Logitron-Adapter (Abb. links) zur Verfügung. Die RoboConnectBox wird einfach auf <strong>de</strong>r<br />
oberen Seite <strong>de</strong>s RCB/LOGITRON-Adapters aufgesteckt Die Robo Connect Box wird dann<br />
mit einem USB-Port <strong>de</strong>s Computers verbun<strong>de</strong>n.<br />
Zur Programmierung wird hier die grafische Oberfläche Robo Pro von fischertechnik verwen<strong>de</strong>t.<br />
Da die Robo Connect Box an Ihrer "USB-Seite" kompatibel zu <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren fischertechnik<br />
USB-Produkten ist, kann auch die kostenlose fischertechnik Library (FtLib) zur Steuerung<br />
verwen<strong>de</strong>t wer<strong>de</strong>n. Über diese DLL kann bei Bedarf dann auch mit an<strong>de</strong>ren Programmiersprachen<br />
gesteuert wer<strong>de</strong>n.<br />
Installationsschritte:<br />
Die Software Robo Pro wird von <strong>de</strong>r CD <strong>de</strong>r Schullizenz installiert, solange die RoboConnectBox<br />
noch nicht angeschlossen ist.<br />
Über die o.a. Internetadresse <strong>de</strong>r Fa. Fischertechnik muss nun das aktuelle Update von<br />
Robo Pro heruntergela<strong>de</strong>n und installiert wer<strong>de</strong>n, <strong>de</strong>nn die auf <strong>de</strong>r CD gelieferte Version<br />
<strong>de</strong>r Software RoboPro enthält noch nicht die Treiber für die RoboConnectBox.<br />
Schließt man nun die RoboConnectBox an <strong>de</strong>n PC an, dann wird sie sofort von Windows<br />
erkannt und nach <strong>de</strong>m Speicherort <strong>de</strong>r Treiber gefragt. Der USB-Treiber befin<strong>de</strong>t sich<br />
normalerweise im Verzeichnis C:\Programme\ROBOPro.<br />
Im Programm Robo Pro muss nun noch im Menüpunkt COM/USB die USB-Schnittstelle<br />
ausgewählt wer<strong>de</strong>n.<br />
60 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch
8.2 Ampelsteuerung mit <strong>de</strong>r grafischen Programmiersprache RoboPro<br />
Das einfachste Ampel-Programm in Robo Pro sieht dann so aus:<br />
RCB-Ausgang O1 an Richtung 1 rot<br />
Rotphase<br />
Dauer 3 Takte<br />
RCB-Ausgang O2 an Richtung 1 gelb<br />
Dauer 1 Takt<br />
Rot/Gelb-Phase Richtung 1<br />
Rot aus<br />
Gelb aus<br />
RCB-Ausgang O3 an Richtung 1 grün<br />
Dauer 3 Takte<br />
Grünphase Richtung 1<br />
Grün aus<br />
RCB-Ausgang O2 an Richtung 1 gelb<br />
Gelbphase Richtung 1<br />
Dauer 1 Takt<br />
Gelb aus<br />
Wie<strong>de</strong>rholung <strong>de</strong>s Durchlaufs<br />
Als Basis für das nächste Programm dient hier die Tabelle <strong>de</strong>r einfachen Steuerung von Ampel<br />
und Gegenampel an einer Kreuzung wie sie schon auf S. 55 und S. 59 besprochen wur<strong>de</strong><br />
und die jetzt noch einfacher wird:<br />
Richtung 1 Richtung 2<br />
Ampelphase Dauer Z r1 Z ge1 Z gr1 Z r2 Z ge2 Z gr2<br />
Ri1 rot – Ri2 grün1 3 Takte 1 0 0 0 0 1<br />
Ri1 rotgelb – Ri2 gelb 1 Takt 1 1 0 0 1 0<br />
Ri1 grün – Ri2 rot 3 Takte 0 0 1 1 0 0<br />
Ri1 gelb – Ri2 rotgelb 1 Takt 0 1 0 1 1 0<br />
(A8-1)<br />
Entwickle das Programm in Robo Pro für diese Kreuzung.<br />
(A8-2) Entwickle ein Programm in Robo Pro für die Ampeln an einer Kreuzung mit<br />
Sicherheitsphasen, (zunächst noch ohne Fußgänger) so wie es auf S. 56 mit <strong>de</strong>n<br />
taktgesteuerten Speichern realisiert wur<strong>de</strong>.<br />
Antje Bertsch <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron 61
Der Aufbau mit <strong>de</strong>n Bausteinen ist hier zu sehen:<br />
(A8-3) Ergänze das Programm von Aufgabe (A8-2) , in<strong>de</strong>m du eine Fußgängerampel hinzufügst,<br />
die zeitgleich mit <strong>de</strong>r Richtung 1 ihre Grünphase haben soll, so wie es auf S. 56 mit <strong>de</strong>n<br />
taktgesteuerten Speichern realisiert wur<strong>de</strong>.<br />
(A8-4) Entwickle in Robo Pro ein Programm für eine Ampel an einer Straße, die um einen<br />
Taster erweitert wird, mit <strong>de</strong>m Fußgänger bei Bedarf grün anfor<strong>de</strong>rn können. Damit die Fußgänger<br />
<strong>de</strong>n Taster nicht die ganze Zeit betätigen müssen, soll das Signal mit Hilfe eines Flipflops<br />
gespeichert wer<strong>de</strong>n. Der Zustand <strong>de</strong>s Flipflops wird am Adapter über I1 eingelesen.<br />
Damit <strong>de</strong>r Flipflop nach <strong>de</strong>r Umschaltung auf Grün wie<strong>de</strong>r rückgesetzt wird, erhält er im richtigen<br />
Moment ein 0-Signal über O6. Der Rücksetzeingang <strong>de</strong>s Flipflops muss anschließend<br />
wie<strong>de</strong>r mit einem 1-Signal belegt wer<strong>de</strong>n, damit er wie<strong>de</strong>r aufnahmebereit für ein erneutes<br />
Setzen ist.<br />
62 <strong>Digitale</strong> <strong>Elektronik</strong> mit Logitron Antje Bertsch