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Solisten-Orchesterkonzert - Vorarlberger Landeskonservatorium

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LITERATURTIPP<br />

Üben zwischen Lust und Frust<br />

Um sein Instrument oder seine Stimme zum Beruf werden zu lassen, benötigen junge Menschen in ihrem Musikstudium<br />

Eigenschaften, die mit Motivation und Konzentrationsfähigkeit umschrieben werden können. Aber auch Disziplin als ein<br />

wichtiges Merkmal, das beispielsweise den jungen aber schon weltbekannten Dirigenten Gustavo Dudamel an seinem Vorbild<br />

Herbert von Karajan begeisterte 1 , ist für Musikstudierende von besondere Bedeutung, da doch schon die Zahl der Studienplätze<br />

an Musikhochschulen begrenzt und abhängig von einem aufwändigen Prüfungsverfahren ist, das nur den Besten und<br />

Ausdauerndsten einen Studienplatz bieten kann.<br />

Die Wissenschaft zeigt verschiedene<br />

Ansätze zur Erforschung dieser drei<br />

Faktoren und versucht Hinweise dafür<br />

zu geben, wie Verbesserungen bei<br />

Motivation und Leistungsfähigkeit<br />

von Studierenden erreicht werden<br />

können. Erfolgversprechende Ansätze<br />

sind dabei das Konzept der Willentlichen<br />

Handlungskontrolle und andere<br />

volitionale Unterstützungmodelle 2 .<br />

Diese Ansätze versuchen, motivationale<br />

Einbrüche, die beispielsweise<br />

bei Musikstudierenden in der Regel<br />

regelmäßig vorkommen, aufzufangen<br />

und zu überbrücken.<br />

Der Forschungsansatz des Volitionalen<br />

Designmodells 3 als Bindeglied zwischen<br />

Theorie und Praxis in Verbindung<br />

mit dem Konzept der Volitionalen<br />

Transferunterstützung möchte dabei<br />

die persönlichen Kompetenzbereiche<br />

von Emotion, Motivation und Kognition<br />

fördern. Hierzu wurde ein Testinstrument<br />

entwickelt, mit dessen Hilfe<br />

individuelle Stärken-Schwächenprofile<br />

im Spannungsfeld Motivation-Volition<br />

erstellt werden können, um den<br />

Testpersonen im Anschluss möglichst<br />

passgenaue Strategien zum Ausgleich<br />

volitionaler Defizite anzubieten 4 . Bisher<br />

wurde dieses Testinstrument nur im<br />

Kontext von Fernstudien sowie in der<br />

betrieblichen Weiterbildung umfassend<br />

erforscht 5 .<br />

In der aktuellen Ausgabe der musikpädagogischen<br />

Fachzeitschrift „Beiträge<br />

empirischer Musikpädagogik“ 6 der<br />

Universität Bremen erschien als erster<br />

österreichischer Artikel ein Beitrag,<br />

der über die Ergebnisse einer Studie<br />

berichtet, die mit Studierenden des<br />

<strong>Vorarlberger</strong> <strong>Landeskonservatorium</strong>s<br />

und der Musikuniversität Mozarteum<br />

Salzburg durchgeführt wurde 7 . Dabei<br />

stand die Frage im Mittelpunkt, ob das<br />

Konzept der Volitionalen Transferunterstützung<br />

auch auf Musikstudierende<br />

anwendbar ist. Dass dieses Konzept<br />

sowohl Musikstudierenden als auch<br />

deren Lehrenden zahlreiche Hinweise<br />

zur Bedeutung ganzheitlicher Lehr-<br />

Lern-Ansätze vermitteln kann, zeigten<br />

die Ergebnisse dieser Untersuchung,<br />

obwohl noch einige konzeptionellen<br />

Anpassungen für eine Übertragung auf<br />

die Anforderungen und Belastungen<br />

von Musikstudierenden notwendig<br />

sind. Allerdings zeigten die Untersuchungen<br />

auch, dass eine Auseinandersetzung<br />

mit motivationalen Prozessen<br />

innerhalb des Musikstudiums bei den<br />

untersuchten Musikstudierenden bisher<br />

nur unzureichend stattgefunden hatte<br />

und durchaus als eine der zukünftigen<br />

Herausforderung universitärer Lehre<br />

interpretiert werden kann.<br />

1 http://www.welt.de/kultur/article1117414/Die-<br />

Zeit-der-Maestros-ist-vorbei.html, vom 19.08.2007,<br />

abgerufen am 25.04.2012<br />

2 vgl. Kuhl, J. (1987). Motivation und Handlungs-<br />

kontrolle: Ohne guten Willen geht es nicht. In H.<br />

Heckhausen, P. M. Gollwitzer, & F. E. Weinert (Hrsg.),<br />

Jenseits des Rubikon. Der Wille in den Humanwis-<br />

senschaften (S. 101–120). Berlin, Heidelberg, New<br />

York, London: Springer.<br />

3 Deimann, M. (2007). Entwicklung und Erprobung<br />

eines volitionalen Designmodells. Berlin: Logos.<br />

4 Deimann, M., & Weber, B. (2009). Besser wollen!:<br />

Motiviert sein und motiviert bleiben für persönliche<br />

und berufliche Ziele (2., überarbeitete und erweiterte<br />

Aufl.). Heidelberg: apertus.<br />

Ortwein, Jörg Maria (2012). Üben<br />

zwischen Lust und Frust – Empirische<br />

Überprüfung der Volitionalen<br />

Transferunterstützung im Kontext des<br />

Musikstudiums. Beiträge empirischer<br />

Musikpädagogik, 3(1).<br />

Der Zeitschriftenartikel ist<br />

unter http://www.b-em.info<br />

im Volltext zugänglich<br />

5 Deimann, M., Weber, B., & Bastiaens, T. (2008).<br />

Volitionale Transferunterstützung (VTU) – Ein<br />

innovatives Konzept (nicht nur) für das Fernstudium.<br />

IfBM.Impuls - Schriftenreihe des Instituts für<br />

Bildungswissenschaft und Medienforschung,<br />

2008.01.<br />

6 http://www.b-em.info<br />

7 Ortwein, J. M. (2012). Üben zwischen Lust und Frust<br />

– Empirische Überprüfung der Volitionalen Transfer-<br />

unterstützung im Kontext des Musikstudiums.<br />

Beiträge empirischer Musikpädagogik, 3(1).

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