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Was MÄNNER bewegt. - bruns männermode - oldenburg

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IM PROFIL<br />

Männermode Bruns im Gespräch<br />

mit Georg Krüger<br />

Der Weltumsegler<br />

von der Landratte zum Leichtmatrosen: Der<br />

Gymnasiast Georg Krüger vom Alten Gymnasium<br />

Oldenburg segelt seit Oktober 2007 im Rahmen<br />

der „High Seas High School“ auf dem Zweimastschoner<br />

„Johann Smidt“ über die Meere dieser<br />

Welt.<br />

Das Projekt „High Seas High School“ (HSHS)<br />

gibt es seit 1993. Schüler sollen bei der Segelfahrt<br />

um die Welt Verantwortung übernehmen und<br />

zu selbstbewussten Persönlichkeiten heranreifen.<br />

Zudem lernen sie andere Menschen, Länder und<br />

Kulturen kennen.<br />

Diese Fahrt mit der „Johann Smidt“ ist die 15.<br />

im Rahmen der HSHS. An Bord befinden sich insgesamt<br />

37 Personen: 25 Schüler/innen, 5 Lehrer<br />

und 7 Personen als Stammbesatzung.<br />

Die Tour startete in Hamburg, die Route führt<br />

über den Ärmelkanal, Teneriffa, Martinique und<br />

Panama nach Costa Rica und Cuba. Zurück geht<br />

es über die Bahamas, Bermuda und die Azoren. Am<br />

3. Mai wird die junge Crew wieder in Hamburg festmachen.<br />

Weitere Infos unter www.hl-aktuell.de.<br />

44<br />

Abfahrt Hamburg 2007<br />

Die wichtigste Frage nach gut drei Monaten<br />

auf hoher See: Bist du hochseetauglich?<br />

Jetzt ja! Wie fast alle anderen habe ich aber an<br />

den ersten Tagen unter Seekrankheit gelitten. Eine<br />

lästige Sache, da man wenig gegen sie unternehmen<br />

kann. Daher war der Gang zur Reeling fast<br />

schon etwas Schönes – denn anschließend konnte<br />

man wieder ordentlich zupacken.<br />

warmen Atlantik gebadet. Außerdem sind wir auf<br />

den Vulkan Teide auf Teneriffa gekraxelt. Zwei<br />

Tage haben wir gebraucht, um auf 3717 Meter zu<br />

gelangen – doch von hier den Sonnenaufgang zu<br />

beobachten, war unbeschreiblich. Dieser Gipfel<br />

war bisher der höchste Punkt meines Lebens.<br />

Schiffsarbeit, Vulkanbesteigung – wie geht es<br />

dir körperlich?<br />

Die Reise hat mir bisher eine große Erfahrung im<br />

Segeln, Kochen und im Umgang mit einer großen<br />

Gruppe gebracht. Die diversen Narben an den<br />

Armen, Beinen und Händen werden dadurch nebensächlich.<br />

Strapaziert wird sicher auch die Kleidung –<br />

was trägt der Weltumsegler?<br />

Georg<br />

Pullis und lange Hosen haben wir ab Teneriffa<br />

Krüger<br />

Wo musst du im Schiffsalltag denn überall<br />

zupacken?<br />

Deckwache, d. h. Rundgänge, Ausguck und Navigator<br />

oder das Putzen der sanitären Anlagen. Zudem<br />

habe ich ein Praktikum bei unserem Schiffskoch<br />

absolviert und bin u. a. zuständig fürs<br />

Brot- und Brötchenbacken. Das gefällt mir gut<br />

– obwohl ich morgens um 5 Uhr aufstehen muss.<br />

Kannst du wenigstens vorher gut schlafen?<br />

Na ja, ich habe eine Kammer erwischt, in der zwölf<br />

Jugendliche auf engstem Raum schlafen. Sie wird<br />

„Pumakäfig“ genannt – was ja schon tief blicken<br />

lässt. Zudem wird man alle drei, vier Stunden<br />

wach, wenn die neue Wache zur Ablösung geholt<br />

wird.<br />

Wenig Schlaf also. Bleibt da genügend Energie,<br />

die Reise zu genießen?<br />

Auf jeden Fall! Ich habe zum ersten Mal Delphine<br />

gesehen, und vor Lanzarote haben wir im 26 Grad<br />

in der Unterbodenlast verstaut. Seitdem sind T-<br />

Shirts und kurze Hosen angesagt. Die haben zwar<br />

alle Rost- oder Farbflecken, aber immerhin musste<br />

ich – im Gegensatz zu manch anderem – noch<br />

kein Kleidungsstück flicken.<br />

Du sprichst die anderen an. Wie ist es, mit 25<br />

Jugendlichen auf engem Raum zusammenzuleben?<br />

Ich habe keine Probleme, mich in die Gruppe einzugliedern.<br />

Es gibt keinen, den ich nicht leiden<br />

kann. Das wäre auch schlecht! An Bord muss man<br />

fair zu allen sein, denn wir sind eine Mannschaft,<br />

ein Team. Das habe ich auf dieser Fahrt gelernt.<br />

Letzte Frage: <strong>Was</strong> war dein schönstes Erlebnis<br />

bisher?<br />

„Land in Sicht!“: Nach unserer dreiwöchigen<br />

Atlantik-Überquerung war ich der erste, der am<br />

Horizont die Küste der kleinen Antillen gesehen<br />

hat. Dort herrschte dann echtes Karibik-Feeling<br />

mit Reggaemusik und Palmen. Großartig. Hier<br />

musste ich mir noch einmal klar machen, welch<br />

ein Glück ich habe, diese Orte auf unserem Erdball<br />

zu besuchen.<br />

Taufe, Rost entfernen, Unterricht, Kochpraktikum 45

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