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Prof. Dr. med. Walter Fröscher - JoJo Schulmeister

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die 1980er Jahre zurück. Zum damaligen Zeitpunkt gab es zwei<br />

international anerkannte Testverfahren für antiepileptische Substanzen.<br />

Sie sind unter den Abkürzungen MES und PTZ in der<br />

Fachwelt bekannt und wurden unter anderem von der amerikanischen<br />

Gesundheitsbehörde FDA benutzt, um neue Wirkstoffe<br />

auf ihre antikonvulsive Wirkung zu testen. Anfang der<br />

1990er Jahre wurde von der FDA mit dem „Kindling-Verfahren“<br />

ein weiteres Testmodell in den „Methodenkatalog“ zur Bestimmung<br />

antiepileptisch wirkender Arzneimittel aufgenommen.<br />

Bei den genannten Testverfahren werden in tierexperimentellen<br />

Studien durch elektrische und chemische Reize cerebrale<br />

Krampfanfälle ausgelöst. Neuentwickelte Antikonvulsiva müssen<br />

in diesem Härtetest belegen, dass sie epileptische Anfälle<br />

unterbinden oder zumindest in ihrer Intensität abschwächen<br />

können.<br />

Hat eine neuentwickelte Substanz alle Härtetests erfolgreich<br />

bestanden, kommt eine weitere wichtige Phase.<br />

„Klinische Forschung“<br />

Wegen der unterschiedlichen Zielsetzungen wird unterschieden<br />

in „Phase I – IV-Studien“<br />

Hier eine kurze zusammenfassende Übersicht, die noch im<br />

Einzelnen vorgestellt werden:<br />

Phase I: Test an freiwilligen Gesunden<br />

An bis zu 50 gesunden Freiwilligen (Probanden) wird die<br />

Wirkung am Menschen erprobt. Prüfparameter sind: Sicherheit<br />

und Verträglichkeit, sowie die Frage, was das Arzneimittel<br />

im Körper eines Menschen macht, da tierexperimentelle Forschungsergebnisse<br />

nicht immer auf den Menschen übertragbar<br />

sind (Pharmakokinetik).<br />

Phase II:Prüfung eines Arzneimittels an wenigen Patienten<br />

An 50 – 200 Patienten wird das neue Arzneimittel erprobt.<br />

Die Teilnahme an der Studie ist freiwillig. Prüfparameter: Wirksamkeit<br />

(auch im Vergleich zu Placebo) unter strengen Ein- und<br />

Ausschlusskriterien, Verträglichkeit, optimale Dosisfindung, =><br />

Sonderausgabe Nr. 1/ 2005 · Epilepsie Forum Baden-Württemberg<br />

Seite 17

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