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So entwickeln Sie eine Projektkultur in Ihrer - Dr. Kraus & Partner

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WEITERBILDUNG<br />

30.03.2010 | 14:34 Uhr<br />

<strong>So</strong> <strong>entwickeln</strong> <strong>Sie</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong> <strong>Projektkultur</strong> <strong>in</strong> <strong>Ihrer</strong> Firma<br />

In vielen Unternehmen wuchs <strong>in</strong> den vergangenen Jahren die [1] Erkenntnis: Es genügt nicht, dass unsere Mitarbeiter<br />

Projektmanagementwissen haben. In unserer Organisation muss sich <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Projektmanagementkultur <strong>entwickeln</strong>, weil die<br />

Projektarbeit zunehmend zur Regelarbeitsform wird.<br />

Sichtet man die Mitarbeiterqualifizierungs- sowie Weiterbildungsprogramme der Unternehmen, dann fällt auf: Ihre Inhalte<br />

haben sich verändert. Spielte noch vor wenigen Jahren <strong>in</strong> ihnen zum Beispiel das Thema Teamarbeit <strong>e<strong>in</strong>e</strong> große Rolle, so<br />

ist dessen Bedeutung <strong>in</strong>zwischen gesunken. Stattdessen hat sich die Projektarbeit zu <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Standardthema der<br />

betrieblichen Weiterbildung entwickelt. Hier<strong>in</strong> spiegeln sich die gewandelten Arbeitsprozesse sowie<br />

Organisationsstrukturen <strong>in</strong> den Unternehmen wider.<br />

Bis vor wenigen Jahren noch befassten sich die firmen<strong>in</strong>ternen Personal- und Organisationsentwickler vorrangig mit der<br />

Frage: Wie können wir die Arbeit <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Bereichen verbessern Heute verfolgen sie zumeist <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n<br />

bereichsübergreifenden Ansatz. Die Ursache hierfür: Aufgrund der Restrukturierungsmaßnahmen im vergangenen<br />

Jahrzehnt s<strong>in</strong>d die Optimierungspotenziale <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Unternehmensbereichen zumeist weitgehend ausgeschöpft.<br />

Hier lassen sich k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> Quantensprünge mehr erzielen - sei’s beim Steigern der Produktivität, der Innovationskraft oder der<br />

Reaktionsschnelligkeit der Unternehmen.<br />

H<strong>in</strong>zu kommt: Heute durchzieht die Informationstechnik alle Unternehmen wie das Nervensystem den menschlichen<br />

Körper. Deshalb wirken sich Veränderungen <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Bereich stärker auf andere aus. E<strong>in</strong>e weitere Ursache: Da sich das<br />

Umfeld der Unternehmen immer schneller wandelt, müssen diese <strong>in</strong> stets kürzeren Zeitabständen ihre Strategien und<br />

Geschäftsprozesse auf den Prüfstand stellen.<br />

Viele Projekte erreichen Ziele nicht<br />

Deshalb boomt die bereichs- und oft sogar unternehmensübergreifende Projektarbeit. Erfahrung im Projektmanagement ist<br />

heute häufig <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Voraussetzung für die Übernahme qualifizierter Fach- und Führungspositionen. Entsprechend viele<br />

Projektmanagement-Sem<strong>in</strong>are werden <strong>in</strong> den Unternehmen angeboten - auch, weil die Verantwortlichen erkannten:<br />

- Das Arbeiten <strong>in</strong> Projekten stellt andere Anforderungen an unsere Mitarbeiter als das Wahrnehmen <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r L<strong>in</strong>ienfunktion.<br />

Und:<br />

- Ebenso wie sich nicht jede Fachkraft als Führungskraft eignet, ist auch nicht jede gute Führungskraft zugleich e<strong>in</strong> guter<br />

Projektmanager. Dafür s<strong>in</strong>d die Arbeitsbed<strong>in</strong>gungen <strong>in</strong> diesen Funktionen zu verschieden.<br />

Nicht zuletzt wuchs diese Erkenntnis <strong>in</strong> den Unternehmen, weil viele Projekte scheitern - laut manchen Studien über 70<br />

Prozent. H<strong>in</strong>ter dieser Zahl muss man zwar e<strong>in</strong>ige Fragezeichen platzieren, weil die Untersuchungen meist aus der Feder<br />

von Beratungsunternehmen stammen. Fakt ist aber: Viele Projekte erreichen ihre Ziele nicht. Dies kann man täglich der<br />

Presse entnehmen. Liest man dort,<br />

- "Die Firma x verschiebt die [2] Markte<strong>in</strong>führung ihres neuen Produkts" oder<br />

- "Der Umbau des Unternehmens y dauert länger als geplant",<br />

dann steckt dah<strong>in</strong>ter stets die Botschaft: Bei <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m Projekt wurden die Ziele nicht erreicht. Sei es, weil sie von Beg<strong>in</strong>n an<br />

unrealistisch waren, weil unvorhergesehene Probleme auftraten, oder weil die Kosten <strong>in</strong>s Unermessliche stiegen.<br />

Projektmanagementkultur aufbauen<br />

Weil so viele Projekte scheitern, kamen viele Unternehmen zum Schluss: Für das erfolgreiche Managen größerer<br />

bereichs- oder gar unternehmensübergreifender Projekte genügt es nicht, unsere Mitarbeiter <strong>in</strong> mehrtägige Sem<strong>in</strong>are zu<br />

schicken, <strong>in</strong> denen sie das kl<strong>e<strong>in</strong>e</strong> E<strong>in</strong>male<strong>in</strong>s des Projektmanagements lernen. <strong>So</strong> erwerben sie nicht das für das Planen,<br />

Initiieren, Durchführen und Steuern der Projekte nötige Wissen. Auch wenn sie drei oder vier Projektmanagementsem<strong>in</strong>are<br />

besuchen, die lose nebene<strong>in</strong>ander stehen, erfolgt k<strong>e<strong>in</strong>e</strong> systematische Ausbildung unserer Mitarbeiter, nach der diese<br />

- dasselbe Projekt(management)verständnis haben und<br />

- dieselbe Term<strong>in</strong>ologie und dieselben Tools nutzen.


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Kurz: <strong>So</strong>lche Sem<strong>in</strong>are fördern zwar das Projekmanagement-Know-how der Mitarbeiter, sie tragen aber wenig zum Aufbau<br />

der gewünschten Projektmanagement-Kultur <strong>in</strong> unserer Organisation bei.<br />

Deshalb konzipierten viele Unternehmen umfassende Projektmanagementausbildungen für ihre Mitarbeiter. <strong>Sie</strong> sollen<br />

ihnen das Rüstzeug vermitteln, das sie zum Managen komplexer Projekte brauchen. Dabei erfolgt die Wissensvermittlung<br />

nie re<strong>in</strong> theoretisch. Vielmehr arbeiten die Mitarbeiter parallel dazu <strong>in</strong> Projekten. <strong>So</strong> können sie das frisch erworbene<br />

Wissen unmittelbar <strong>in</strong> die Praxis übertragen.<br />

Projektmanager mit System ausbilden<br />

E<strong>in</strong> Merkmal dieser Ausbildungen ist: <strong>Sie</strong> erstrecken sich über <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n längeren Zeitraum - zuweilen über Jahre. Dah<strong>in</strong>ter<br />

steckt die E<strong>in</strong>sicht: Reife Projektmanager fallen nicht vom Himmel. <strong>Sie</strong> <strong>entwickeln</strong> sich. Unter anderem, weil qualifizierte<br />

Projektmanager auch bestimmte persönliche Kompetenzen benötigen. <strong>Sie</strong> müssen zum Beispiel<br />

- Menschen führen, <strong>in</strong>tegrieren und motivieren können (ohne ihre diszipl<strong>in</strong>arischen Vorgesetzten zu se<strong>in</strong>),<br />

- komplexe Zusammenhänge wahrnehmen sowie <strong>in</strong> komplexen Strukturen denken können und<br />

- Probleme, die den Projekterfolg gefährden könnten, früh erkennen und darauf angemessen reagieren.<br />

Und noch etwas brauchen Projektmanager: e<strong>in</strong> starkes Rückgrat, um Konflikte aus- und Widerständen standhalten zu<br />

können.<br />

E<strong>in</strong> weiteres Merkmal der Ausbildungen ist,: <strong>Sie</strong> münden häufig <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Prüfung, wenn nicht gar Zertifizierung. Denn wenn<br />

die für den Unternehmenserfolg strategisch wichtigen Aufgaben oft <strong>in</strong> Projekten erledigt werden, muss garantiert se<strong>in</strong>,<br />

dass die Verantwortlichen tatsächlich das gewünschte Projektmanagement-Know-how und -verständnis haben. <strong>So</strong>nst<br />

kann <strong>in</strong> der Organisation die angestrebte Projektmanagement-Kultur nicht entstehen. Deshalb sollten die <strong>in</strong>dividuellen<br />

Entwicklungsmaßnahmen auch <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>m kollektiven Entwicklungskonzept verankert se<strong>in</strong>.<br />

Diese Verankerung ist nötig, weil die Ausbildung zum Projektmanager hohe Anforderungen an die Mitarbeiter stellt. Denn<br />

sie f<strong>in</strong>det <strong>in</strong> der Regel parallel zur Alltagsarbeit statt. Also ist sie mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r Mehrbelastung verbunden. Deshalb müssen die<br />

Unternehmen dafür sorgen, dass es für ihre Mitarbeiter attraktiv ist, Zeit und Energie <strong>in</strong> ihre Weiterqualifizierung zu<br />

<strong>in</strong>vestieren. <strong>So</strong>nst besteht die Gefahr, dass das Unternehmen langfristig nicht über die benötigten Projektmanager verfügt.<br />

Den Mitarbeitern Perspektiven aufzeigen<br />

Wie aber stellen Unternehmen sicher, dass ihre Mitarbeiter ihre Projektmanagement-Kompetenz kont<strong>in</strong>uierlich<br />

weiter<strong>entwickeln</strong> Indem sie ihnen die Relevanz dieser Kompetenz für ihre (künftige) Arbeit im Unternehmen deutlich<br />

machen. Hilfreich ist auch e<strong>in</strong> klares Signal der Unternehmensführung an die Mitarbeiter: Der Erwerb dieser Qualifikation<br />

ist <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Voraussetzung für die Übernahme höher qualifizierter (und dotierter) Positionen.<br />

Als besonders fruchtbar erweisen sich <strong>in</strong>stitutionalisierte Projektmanagement-Ausbildungen <strong>in</strong> Unternehmen, die ihren<br />

Mitarbeitern wegen ihrer flachen Hierarchien wenig Aufstiegsmöglichkeiten <strong>in</strong> Führungspositionen bieten können.<br />

Entsprechendes gilt für Unternehmensbereiche, <strong>in</strong> denen viele hoch qualifizierte Spezialisten arbeiten, die gerade wegen<br />

ihres Expertenwissens für das Unternehmen wertvoll s<strong>in</strong>d. <strong>Sie</strong> stehen oft vor der Frage: Welche Entwicklungsperspektiven<br />

können wir unseren Mitarbeitern bieten - f<strong>in</strong>anziell und h<strong>in</strong>sichtlich ihres Wunsches, sich weiterzu<strong>entwickeln</strong> und <strong>e<strong>in</strong>e</strong><br />

exponierte Position zu übernehmen<br />

Hier stellt <strong>e<strong>in</strong>e</strong> qualifizierte Projektmanagement-Ausbildung - verknüpft mit <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r entsprechenden Projektlaufbahn, die<br />

neben der Führungs- und Fachlaufbahn steht - <strong>e<strong>in</strong>e</strong>n Lösungsansatz dar. Dieser wurde erst <strong>in</strong> <strong>e<strong>in</strong>e</strong>r überschaubaren Zahl<br />

von Unternehmen realisiert. Unter anderem, weil <strong>in</strong> vielen Firmen noch der Geist lebt: Wenn wir Geld <strong>in</strong> das Qualifizieren<br />

unserer Mitarbeiter als Projektmanager <strong>in</strong>vestieren, profitieren hiervon vor allem unsere Mitarbeiter. <strong>Sie</strong> sehen nicht, dass<br />

es sich hierbei auch um <strong>e<strong>in</strong>e</strong> Investition <strong>in</strong> die Entwicklung des Unternehmens handelt. (oe)<br />

Der Autor <strong>Dr</strong>. Georg <strong>Kraus</strong> ist geschäftsführender Gesellschafter der Unternehmensberatung <strong>Dr</strong>. <strong>Kraus</strong> & <strong>Partner</strong>,<br />

Bruchsal und Autor des "Change Management Handbuch" (Cornelsen Verlag, 2004) und zahlreicher Projektmanagement-<br />

Bücher.<br />

[3] www.kraus-und-partner.de<br />

Enthaltene L<strong>in</strong>ks:<br />

[1] http://cp.idgevents.de/sem<strong>in</strong>are<br />

/376/cp_university_sem<strong>in</strong>arreihe_fuer_it_fachhaendler.html<br />

[2] http://www.channelpartner.de/news/288773/<strong>in</strong>dex.html<br />

[3] http://www.kraus-und-partner.de/


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