„Stiller Advent“ - Steirisches Vulkanland
„Stiller Advent“ - Steirisches Vulkanland
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Gegend hielten Hirten auf dem Felde<br />
bei ihrer Herde Nachtwache.<br />
Plötzlich stand ein Engel vor ihnen<br />
und sprach:<br />
„Fürchtet euch nicht, ich<br />
verkünde euch eine frohe<br />
Botschaft. Heute ist der Heiland<br />
geboren, Christus, der Herr.“<br />
Probleme bei der Geburt Jesu bereitet<br />
die jahreszeitliche Zuordnung.<br />
Wenn die Geburt in Bethlehem geschehen<br />
ist, dann hat sie sicher nicht<br />
im Dezember stattgefunden, denn<br />
zu dieser Zeit übernachten keine<br />
Hirten mit ihrer Herde im Freien.<br />
Das erste Hirtenspiel in Gnas fand im Jahr 1982<br />
bei der Kindermette statt.<br />
In Gnas fand am 24. Dezember<br />
1982 ab 15 Uhr 30 erstmals eine<br />
Kindermette mit einem Hirtenspiel<br />
statt. Die Hirten zogen mit Hüten<br />
bekleidet und Hirtenstock in der<br />
Hand in die Kirche ein. Jetzt begann<br />
das Hirtenspiel und zum Abschluss<br />
schmückten die Hirten einen<br />
Christbaum. Die KirchenIichter<br />
gingen aus, der Christbaum wurde<br />
entzündet und der Kaplan hielt die<br />
Kindermette ab. Vereinzelt wird in<br />
den Kirchen auch das Krippenspiel<br />
von Orff aufgeführt.<br />
Friedenslicht<br />
Am Vortag zum Heiligen Abend<br />
wird aus Bethlehem, aus der<br />
Geburtsgrotte von Jesu, das Friedenslicht<br />
nach Österreich und von<br />
dort in die einzelnen Orte gebracht.<br />
Nach Feldbach bringt es die Rot-<br />
Kreuz-Jugend, wo es auf dem<br />
Hauptplatz vor der Mariensäule von<br />
der Bevölkerung empfangen wird.<br />
Hier wird das Licht vom örtlichen<br />
Pfarrer gesegnet und unter weihnachtlichen<br />
Klängen der Stadtmusik<br />
an die Bevölkerung, die mit Laternen<br />
hier wartet, weitergegeben.<br />
In einer großen Holzlaterne wird das Friedenslicht<br />
nach Feldbach gebracht und dann weitergereicht.<br />
Dann tragen es die Leute in ihren Laternen<br />
nach Hause, wo es im Wohnbereich<br />
zur Aufstellung kommt.<br />
Am 24. Dezember kann das Friedenslicht<br />
an Bahnhöfen, Rot-Kreuz-<br />
Dienststellen, Feuerwehrhäusern<br />
und Pfarren geholt werden. In der<br />
Gemeinde Stainz bei Straden bringen<br />
die Buben und Mädchen der<br />
Feuerwehr Dirnbach das Friedenslicht<br />
in die Häuser. Erstmals wurde<br />
das Friedenslicht im Jahr 1986 nach<br />
Österreich gebracht.<br />
Turmblasen<br />
Am Heiligen Abend, meistens<br />
am Nachmittag, blasen Blechbläsergruppen<br />
von Kirchtürmen,<br />
Dachbalkone oder anderen Türmen<br />
Weihnachtslieder herab.<br />
Von weit zu sehn und zu hören sind die Turmbläser<br />
auch auf dem alten Rüsthaus in Raabau.<br />
In Gnas soll dieser Brauch auf dem<br />
Pfarrkirchenturm schon über 100<br />
Jahre ohne Unterbrechung durchgeführt<br />
werden. In Feldbach wird<br />
auf dem Dach der alten Schule<br />
über die Dächer der Stadt von den<br />
Jungsteirern hinwegmusiziert. Auf<br />
46 47<br />
dem Turm des alten schönen Feuerwehrrüsthauses<br />
wurde dieser<br />
Brauch in Raabau gepflegt. Man<br />
glaubt, man müsste den „heiligen<br />
Christ herabblasen“.<br />
Das Turmblasen auf dem Hauptschuldach in Feldbach<br />
wird von den Jungsteirern praktiziert.<br />
Heiliger Abend<br />
Der Heilige Abend ist der christliche<br />
Gedenktag an die Geburt<br />
Christi. Die älteste Nachricht von<br />
einem christlichen Weihnachtsfest<br />
besteht aus dem Jahr 354. Dieses<br />
Fest ist von dem, wie wir es heute<br />
feiern, meilenweit entfernt. Die Bezeichnung<br />
„Weihnachten“ taucht<br />
ebenfalls erst später im Jahr 1170<br />
als „zeden wihen nahten“ auf. In<br />
unseren Breiten dürfte man den Geburtstag<br />
Christi ab dem 14. Jahrhundert<br />
gefeiert haben. Es ist also eine<br />
lange Geschichte, bis Weihnachten<br />
zu dem Familienfest, wie wir es heute<br />
kennen, geworden ist. In Österreich<br />
findet es überhaupt erst im 19.<br />
Jahrhundert weite Verbreitung.