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Anwendungshinweis 2 - Wago

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Beispielapplikation für eine energieoptimierte<br />

Kaskadenregelung<br />

mit zweitstufigen Ventilatoren<br />

HLK- <strong>Anwendungshinweis</strong> 2<br />

Version: 02.02.2007


2 • Allgemeines<br />

Copyright © 2007 by WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG<br />

Hansastraße 27<br />

D-32423 Minden<br />

Tel.: +49 (0) 571/8 87 – 0<br />

Fax: +49 (0) 571/8 87 – 1 69<br />

E-Mail: info@wago.com<br />

Web: http://www.wago.com<br />

Technischer Support<br />

Tel.: +49 (0) 571/8 87 – 777<br />

Fax: +49 (0) 571/8 87 – 8777<br />

E-Mail: tcba@wago.com<br />

Es wurden alle erdenklichen Maßnahmen getroffen, um die Richtigkeit und<br />

Vollständigkeit der vorliegenden Dokumentation zu gewährleisten. Da sich<br />

Fehler, trotz aller Sorgfalt, nie vollständig vermeiden lassen, sind wir für Hinweise<br />

und Anregungen jederzeit dankbar.<br />

Wir weisen darauf hin, dass die im Dokument verwendeten Soft- und Hardwarebezeichnungen<br />

und Markennamen der jeweiligen Firmen im Allgemeinen<br />

einem Warenzeichenschutz, Markenschutz oder patentrechtlichem Schutz unterliegen.<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


INHALTSVERZEICHNIS<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Inhalt • 3<br />

1 Wichtige Erläuterungen............................................................................4<br />

1.1 Rechtliche Grundlagen ..........................................................................4<br />

1.1.1 Urheberschutz ........................................................................................4<br />

1.1.2 Personalqualifikation .............................................................................4<br />

1.1.3 Bestimmungsgemäßer Gebrauch ...........................................................4<br />

1.2 Gültigkeitsbereich..................................................................................5<br />

1.3 Symbole .................................................................................................5<br />

2 Beschreibung ..............................................................................................7<br />

2.1 Anwendungsbereich...............................................................................7<br />

2.2 Energieoptimierung ...............................................................................8<br />

3 Material.......................................................................................................8<br />

4 Aufbau.........................................................................................................9<br />

5 Hardwarebelegung...................................................................................10<br />

6 Anlagenbeschreibung ..............................................................................11<br />

6.1 Anlagenschema....................................................................................11<br />

6.2 Anfahrverhalten der Lüftungsanlage ...................................................12<br />

7 Programmbeschreibung..........................................................................13<br />

7.1 Sammelstörung ....................................................................................14<br />

7.2 Starten der Lüftungsanlage ..................................................................15<br />

7.3 Frostschutz...........................................................................................15<br />

7.3.1 Wasserseitiger Frostschutz ..................................................................16<br />

7.3.2 Luftseitiger Frostschutz .......................................................................16<br />

7.3.3 Frostschutzregler..................................................................................17<br />

7.4 Klappensteuerung ................................................................................17<br />

7.5 Ventilatorsteuerung..............................................................................17<br />

7.6 Sommerkompensation..........................................................................18<br />

7.7 Kaskadenregler ....................................................................................19<br />

7.8 Zuluftregler ..........................................................................................19<br />

7.9 Pumpensteuerung.................................................................................20<br />

7.10 Filterüberwachung ...............................................................................20<br />

8 Visualisierungsoberfläche .......................................................................21


4 • Wichtige Erläuterungen<br />

1 Wichtige Erläuterungen<br />

Um dem Anwender eine schnelle Installation und Inbetriebnahme der beschriebenen<br />

Geräte zu gewährleisten, ist es notwendig, die nachfolgenden<br />

Hinweise und Erläuterungen sorgfältig zu lesen und zu beachten.<br />

1.1 Rechtliche Grundlagen<br />

1.1.1 Urheberschutz<br />

Dieses Dokument, einschließlich aller darin befindlichen Abbildungen, ist urheberrechtlich<br />

geschützt. Jede Weiterverwendung dieses Dokumentes, die von<br />

den urheberrechtlichen Bestimmungen abweicht, ist nicht gestattet.<br />

Die Reproduktion, Übersetzung in andere Sprachen, sowie die elektronische<br />

und fototechnische Archivierung und Veränderung bedarf der schriftlichen<br />

Genehmigung der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG, Minden. Zuwiderhandlungen<br />

ziehen einen Schadenersatzanspruch nach sich.<br />

Die WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG behält sich Änderungen, die<br />

dem technischen Fortschritt dienen, vor.<br />

Alle Rechte für den Fall der Patenterteilung oder des Gebrauchmusterschutzes<br />

sind der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG vorbehalten. Fremdprodukte<br />

werden stets ohne Vermerk auf Patentrechte genannt. Die Existenz solcher<br />

Rechte ist daher nicht auszuschließen.<br />

1.1.2 Personalqualifikation<br />

Der in diesem Dokument beschriebene Produktgebrauch richtet sich ausschließlich<br />

an Fachkräfte mit einer Ausbildung in der SPS-Programmierung,<br />

Elektrofachkräfte oder von Elektrofachkräften unterwiesene Personen, die außerdem<br />

mit den geltenden Normen vertraut sind. Für Fehlhandlungen und<br />

Schäden, die an WAGO-Produkten und Fremdprodukten durch Missachtung<br />

der Informationen dieses Dokumentes entstehen, übernimmt die<br />

WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG keine Haftung.<br />

1.1.3 Bestimmungsgemäßer Gebrauch<br />

Die Komponenten werden ab Werk für den jeweiligen Anwendungsfall mit<br />

einer festen Hard- und Softwarekonfiguration ausgeliefert. Änderungen sind<br />

nur im Rahmen der in dem Dokument aufgezeigten Möglichkeiten zulässig.<br />

Alle anderen Veränderungen an der Hard- oder Software, sowie der nicht bestimmungsgemäße<br />

Gebrauch der Komponenten, bewirken den Haftungsausschluss<br />

der WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG.<br />

Wünsche an eine abgewandelte bzw. neue Hard- oder Softwarekonfiguration<br />

richten Sie bitte an WAGO Kontakttechnik GmbH & Co. KG.<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


1.2 Gültigkeitsbereich<br />

1.3 Symbole<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Wichtige Erläuterungen • 5<br />

Dieser <strong>Anwendungshinweis</strong> basiert auf die genannte Hard- und Software der<br />

jeweiligen Hersteller sowie auf die zugehörige Dokumentation. Daher gilt dieser<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong> nur für die beschriebene Installation.<br />

Neue Hard- und Softwareversionen erfordern eventuell eine geänderte Handhabung.<br />

Beachten Sie die ausführliche Beschreibung in den jeweiligen Handbüchern.<br />

Beachten<br />

Randbedingungen, die für einen fehlerfreien Betrieb unbedingt zu beachten<br />

sind.<br />

Hinweis<br />

Routinen oder Ratschläge für den effizienten Geräteeinsatz und die Softwareoptimierung.


6 • Beschreibung<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


2 Beschreibung<br />

Beschreibung • 7<br />

Dieser <strong>Anwendungshinweis</strong> beschreibt eine energieoptimierte Raum-/ Ablufttemperatur-Regelung<br />

mit zweistufigen Ventilatoren. Des Weiteren wird in diesem<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong> beschrieben, wie mit Hilfe der Visualisierung der<br />

WAGO I/O PRO CAA der aktuelle Status der Anlage dargestellt werden<br />

kann.<br />

Im einzelnen sollten folgende Funktionen erfüllt sein:<br />

• Ventilatoren zweistufig<br />

• Luftseitiger Frostschutz<br />

• Vorbeugender Frostschutz durch Vorspülen<br />

• Pumpen bedarfsabhängig einschalten<br />

• Motorschutz<br />

• Pumpen mit Blockierschutz<br />

• Steuerung von Außenluft- und Fortluftklappen<br />

• Ventilatoren-Keilriemenüberwachung über Differenzdruckwächter<br />

• Filterüberwachung<br />

• Energieoptimierte Raum-/Ablufttemperaturregelung mit Sommeranhebung<br />

nach DIN 1946<br />

• Kühlen/Heizen in Sequenz<br />

2.1 Anwendungsbereich<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Voraussetzung für den Einsatz der im folgenden beschriebenen Regelung ist:<br />

a.) Lüftungsanlagen für Großräume.<br />

(z. B. Großraumbüro, Kaufhausetagen etc.)<br />

b.) Lüftungsanlagen für Einzelräume, in denen keine zusätzliche Nachbehandlung<br />

oder Einzelraumregelung stattfindet.<br />

(Hier wird die gemeinsame Ablufttemperatur als Regelgröße verwendet)<br />

c.) Luftauslässe, die auch bei niedriger Drehzahl eine raumerfüllende Strömung<br />

ergeben.


8 • Material<br />

2.2 Energieoptimierung<br />

3 Material<br />

Ein zweistufiger Ventilator sollte nur dann in der 2. Stufe laufen, wenn über<br />

die 1. Stufe der Ventilatoren nicht mehr genügend Kühl- oder Heizenergie in<br />

den Raum gebracht werden kann.<br />

Auf diese Weise wird sehr viel Energie eingespart, da der Transport der Luft<br />

grundsätzlich sehr energieaufwendig ist. Der Verbrauch der elektrischen Energie<br />

der Ventilatoren reduziert sich etwa mit der dritten Potenz des Volumenstroms.<br />

Das bedeutet bei 24 kW Ventilatorleistung eine Reduzierung auf<br />

ca.<br />

3 kW bei halbem Volumenstrom.<br />

Da die Ventilatoren einer Lüftungsanlage ca. 40% bis 50 % der Betriebskosten<br />

verursachen, gibt es hier wesentliche Einsparungen gegenüber einer Handumschaltung<br />

der Ventilatorstufen.<br />

Lieferant Stück Bezeichnung Best. Nr.<br />

WAGO 1 Programmierbarer Feldbus-Controller 750-8xx<br />

WAGO 7 4- Kanal Digital Eingangsklemme 24 V DC 750-402<br />

WAGO 3 4- Kanal Digital Ausgangsklemme 24 V DC 750-504<br />

WAGO 1 4- Kanal Analog Eingangsklemme PT 100 750-460<br />

WAGO 1 2- Kanal Analog Eingangsklemme PT 100 750-461<br />

WAGO 1 2- Kanal Analog Ausgangsklemme 0 - 10 V 750-550<br />

WAGO 1 Bus-Endklemme 750-600<br />

WAGO 1 WAGO-I/O-PRO CAA 759-333<br />

Optional:<br />

WAGO Kommunikationskabel 750-920<br />

Hinweis<br />

Der beschriebene Knotenaufbau stellt nur ein Beispiel dar, wie die Lüftungsanlage<br />

geregelt werden kann. Die Busklemmen sind je nach Anlage beliebig<br />

austauschbar.<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


4 Aufbau<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Ethernet Cross-Over Kabel<br />

Kommunikationskabel 750-920<br />

Abb. 1: Verbindungsplan WAGO-IO-SYSTEM / WAGO I/O PRO CAA<br />

Aufbau • 9<br />

Hinweis<br />

Für die Visualisierung der WAGO-I/O-PRO CAA muss eine Verbindung<br />

zwischen dem PC und dem WAGO Feldbus-Controller hergestellt werden. Es<br />

stehen, abhängig vom verwendeten Feldbus-Controller, zwei Möglichkeiten<br />

zur Verfügung.<br />

Die erste Möglichkeit ist bei allen Feldbus-Controllern anwendbar. Die<br />

Verbindung wird hierbei über das Kommunikationskabel 750-920 mit der<br />

Service- Schnittstelle des Feldbus-Controllers hergestellt. Bei den Ethernet<br />

Feldbus-Controllern bietet sich alternativ die Möglichkeit, die Verbindung<br />

über die Ethernet Schnittstelle vorzunehmen.


10 • Hardwarebelegung<br />

5 Hardwarebelegung<br />

Art. Nr. Kanal Bezeichnung Signal Adresse<br />

750-402<br />

750-402<br />

750-402<br />

750-402<br />

750-402<br />

750-402<br />

750-402<br />

750-504<br />

750-504<br />

750-504<br />

750-460<br />

750-461<br />

750-550<br />

DI 1 Netzausfall %IX6.0<br />

DI 2 Not-Aus-Schalter 24 V DC %IX6.1<br />

DI 3 Brandmelder %IX6.2<br />

DI 4 Differenzdruckwächter Zuluftfilter<br />

%IX6.3<br />

DI 5 Quittierung %IX6.4<br />

DI 6 Einschalten %IX6.5<br />

24 V DC<br />

DI 7 Automatikbetrieb %IX6.6<br />

DI 8 Handbetrieb<br />

%IX6.7<br />

DI 9 Endschalter Zuluftklappe %IX6.8<br />

DI 10 Endschalter Fortluftklappe %IX6.9<br />

24 V DC<br />

DI 11 Hilfskontakt Schütz 1 Zuluftventilator %IX6.10<br />

DI 12 Hilfskontakt Schütz 2 Zuluftventilator<br />

%IX6.11<br />

DI 13 Reparaturschalter Zuluftventilator %IX6.12<br />

DI 14 Motorschutzschalter Zuluftventilator %IX6.13<br />

24 V DC<br />

DI 15 Differenzdruckwächter Zuluftventilator %IX6.14<br />

DI 16 Hilfskontakt Schütz 1 Abluftventilator<br />

%IX6.15<br />

DI 17 Hilfskontakt Schütz 2 Abluftventilator %IX7.0<br />

DI 18 Reparaturschalter Abluftventilator %IX7.1<br />

24 V DC<br />

DI 19 Motorschutzschalter Abluftventilator %IX7.2<br />

DI 20 Differenzdruckwächter Abluftventilator<br />

%IX7.3<br />

DI 21 Reparaturschalter Pumpe Heizregister %IX7.4<br />

DI 22 Motorschutzschalter Pumpe Heizregister %IX7.5<br />

24 V DC<br />

DI 23 Reparaturschalter Pumpe Kühlregister %IX7.6<br />

DI 24 Motorschutzschalter Pumpe Kühlregister<br />

%IX7.7<br />

DI 25 Frostschutzwächter %IX7.8<br />

DI 26 Reserve %IX7.9<br />

24 V DC<br />

DI 27 Reserve %IX7.10<br />

DI 28 Reserve<br />

%IX7.11<br />

DO 1 Hupe %QX2.0<br />

DO 2 Störmeldeleuchte %QX2.1<br />

24 V DC<br />

DO 3 Klappen %QX2.2<br />

DO 4 Zuluftventilator Stufe 1<br />

%QX2.3<br />

DO 5 Zuluftventilator Stufe 2 %QX2.4<br />

DO 6 Abluftventilator Stufe 1 %QX2.5<br />

24 V DC<br />

DO 7 Abluftventilator Stufe 2 %QX2.6<br />

DO 8 Pumpe Heizregister<br />

%QX2.7<br />

DO 9 Pumpe Kühlregister %QX2.8<br />

DO 10 Störung Pumpe Kühlregister %QX2.9<br />

24 V DC<br />

DO 11 Warnmeldung Filter verschmutzt %QX2.10<br />

DO 12 Meldeleuchte Anlage OK<br />

%QX2.11<br />

AI 1 Außentemperaturfühler %IW0<br />

AI 2 Wassertemperaturfühler %IW1<br />

Pt 100<br />

AI 3 Zulufttemperaturfühler %IW2<br />

AI 4 Raumtemperaturfühler<br />

%IW3<br />

AI 5 Frostschutzfühler %IW4<br />

Pt 100<br />

AI 6 Reserve<br />

%IW5<br />

AO 1 Stellventil Heizregister %QW0<br />

0 – 10 V<br />

AO 2 Stellventil Kühlregister<br />

%QW1<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


6 Anlagenbeschreibung<br />

6.1 Anlagenschema<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Anlagenbeschreibung • 11<br />

Die Abb. 2 zeigt eine kaskadengeregelte Lüftungsanlage. Aus Energiespargründen<br />

werden zweistufige Ventilatoren eingesetzt, die bedarfsabhängig vom<br />

Kaskadenregler angesteuert werden. Der Sollwert der Raumtemperatur wird<br />

zusätzlich nach DIN 1946 in Abhängigkeit von der Außentemperatur angehoben.<br />

Im Lüftungskanal werden Zu- und Fortluftklappen mit Endlagenschalter<br />

verwendet.<br />

Der Kaskadenregler (RE 1) bestimmt abhängig von der Raumtemperatur den<br />

Sollwert für den Zuluftregler (RE 2). Darüber hinaus steuert der Kaskadenregler<br />

(RE 1) den Bedarf der Ventilatorstufen. Als Zuluftregler wird ein Zwei-<br />

Sequenzen- Regler (Heizen, Kühlen) verwendet.<br />

Wird nach dem Erhitzer zusätzlich ein Frostschutzfühler eingesetzt, dann sorgt<br />

ein dritter Regler (RE 3) dafür, dass das Heizregister auf eine minimale Temperatur<br />

gehalten wird.<br />

Neben dem Frostschutzfühler ist noch ein luftseitiger und wasserseitiger<br />

Frostschutz vorgesehen. Der luftseitige Frostschutz wird durch den Frostschutzwächter<br />

realisiert. Für den wasserseitigen Frostschutz ist ein Rücklauffühler<br />

vorgesehen, der in Abhängigkeit von der Außentemperatur für das sog.<br />

Vorspülen des Erhitzers sorgt. Darüber hinaus regelt der Rücklauffühler die<br />

Wassertemperatur im Rücklauf des Erhitzers auf einen Mindestsollwert und<br />

liefert bei Einfriergefahr eine Störmeldung.<br />

Abb. 2: Anlagenschema der Lüftungsanlage


12 • Anlagenbeschreibung<br />

6.2 Anfahrverhalten der Lüftungsanlage<br />

Die Gesamtfunktion der Anlage ist in einzelne Funktionsbausteine aufgegliedert.<br />

Bei der Inbetriebnahme ist eine bestimmte Anfahrreihenfolge zu beachten.<br />

Zwei Bedingungen müssen in der Regel jeweils für die Inbetriebnahme<br />

eines Bausteins erfüllt sein:<br />

1.) Das zentrale Anlagen-Freigabesignal muss vorliegen<br />

2.) Der vorausgehende Baustein meldet, dass er seine Funktion erfüllt bzw.<br />

erfüllt hat<br />

Schematisch ergibt sich dadurch etwa folgende Anfahrsequenz:<br />

1.Schritt Sammelstörung<br />

Einschalten<br />

2.Schritt Start / Stopp der Anlage<br />

3.Schritt Frostschutz Wasser<br />

(Vorspülen)<br />

Freigabe<br />

Klappen<br />

Pumpe Heizregister<br />

Pumpe Kühlregister<br />

4.Schritt Ansteuerung Klappen Kaskadenregelung<br />

Klappen<br />

geöffnet<br />

Freigabe<br />

Anlage<br />

Freigabe<br />

Regelung<br />

Ventilatorstufe<br />

5.Schritt Ventilatorsteuerung<br />

Keine<br />

Störung<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


7 Programmbeschreibung<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Programmbeschreibung • 13<br />

Die Abb. 3 zeigt, wie die von der Widerstandsklemme (Pt 100) gemessene<br />

Temperatur in einen REAL- Wert gewandelt wird. Des Weiteren wird in dem<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong> gezeigt, wie die Schützüberwachung überbrückt werden<br />

kann, wenn kein Hilfskontakt am Ventilatorschütz vorhanden ist.<br />

Die Selektierbausteine (SEL) dienen dazu, dass in der Simulation nicht die<br />

undefinierten Messwerte der analogen und digitalen Busklemmen verwendet<br />

werden.<br />

Abb. 3: Schützsimulation + Konvertierung<br />

In der Abb. 4 wird das Programm für die energieoptimierte Raum-/ Ablufttemperatur-Regelung<br />

mit zweistufigen Ventilatoren gezeigt. Das Unterprogramm<br />

„KaskadenregelungMitZweistufigenVentilatoren“ stellt die PLC- Variablen<br />

zur Verfügung, die mit den Ein- und Ausgängen des WAGO I/O Systems<br />

verknüpft sind.<br />

Abb. 4: Programm Kaskadenregelung mit zweistufigen Ventilatoren


14 • Programmbeschreibung<br />

7.1 Sammelstörung<br />

Der Sammelstörbaustein wertet alle Störungen aus, die zwangsweise zur Abschaltung<br />

der Lüftungsanlage führen. Die Störungen werden sowohl optisch<br />

als auch akustisch angezeigt.<br />

Abb. 5: Auswertung der Störmeldungen<br />

Beachten<br />

Alle externen Störmeldungen, die über die digitalen Eingänge erfasst werden,<br />

sind „Öffner“ und müssen deshalb am Eingang des Funktionsbausteins<br />

negiert werden.<br />

In diesem <strong>Anwendungshinweis</strong> werden Sammelstörungen nur ausgewertet,<br />

wenn die Anlage eingeschaltet ist. Da alle anderen Funktionsbausteine die<br />

Fehlerauswertung auch im ausgeschalteten Zustand durchführen, werden alte<br />

Störmeldungen vor dem Einschalten der Anlage quittiert.<br />

Abb.6: Quittierung der Störmeldungen<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


7.2 Starten der Lüftungsanlage<br />

7.3 Frostschutz<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Programmbeschreibung • 15<br />

Der Start-Stopp- Baustein dient zum Ein- bzw. Ausschalten der Lüftungsanlage.<br />

Meldet der Sammelstörbaustein eine gravierende Anlagenstörung, wird<br />

über den Start-Stopp- Baustein die gesamte Anlage abgeschaltet.<br />

Die Auswahl zwischen Automatik und Hand wird in der Regel durch einen<br />

Drehschalter am Schaltschrank realisiert. Dieser Drehschalter hat die Positionen:<br />

Auto - Aus – Hand.<br />

Abb. 7: Freigabe der Lüftungsanlage<br />

Hinweis<br />

Im Automatikbetrieb kann die Lüftungsanlage z.B. über ein Zeitschaltprogramm<br />

aus der „Scheduler.lib“ gesteuert werden.<br />

Bei geringen Außentemperaturen kann beim Einschalten der Anlage der luftseitige<br />

Frostschutz ansprechen. Um dieses zu verhindern, wird über den wasserseitigen<br />

Frostschutz erst der Erhitzers aufgeheizt, bevor die Klappen geöffnet<br />

werden und die Ventilatoren eingeschaltet werden.<br />

Folgende Frostschutzfunktionen sind im Beispielprojekt implementiert:<br />

• Frostalarm bei Unterschreitung einer kritischen Wassertemperatur<br />

• Mindestsollwertregelung der Erhitzer- Rücklauftemperatur<br />

(auch bei Anlagenstillstand)<br />

• Zeitliche Überwachung des Spülvorgangs vom Erhitzer<br />

(falls kein warmes Wasser vorhanden ist)<br />

• Mindestventilöffnung bei niedrigen Außentemperaturen<br />

(auch bei Anlagenstillstand)<br />

• Zwangseinschaltung der Pumpen bei niedrigen Außentemperaturen<br />

• Zulufttemperatur- Überwachung mit Hilfe eines Frostschutzwächters<br />

• Mindestsollwertregelung der Zulufttemperatur<br />

(auch bei Anlagenstillstand)


16 • Programmbeschreibung<br />

7.3.1 Wasserseitiger Frostschutz<br />

Der wasserseitige Frostschutz dient als vorbeugender Frostschutz durch sog.<br />

Vorspülen des Erhitzers. Liegt die Außentemperatur unterhalb eines einstellbaren<br />

Grenzwertes, wird der Erhitzer vorgespült, bis die Wassertemperatur im<br />

Rücklauf 30 °C überschreitet. Nachdem das Vorspülen abgeschlossen ist, werden<br />

die Klappen freigegeben.<br />

Als zusätzliche Frostschutzfunktion wird die Erhitzer- Rücklauftemperatur,<br />

unabhängig vom Anlagenstatus, auf einen Mindestsollwert von 15 °C geregelt.<br />

Sollte die Erhitzer- Rücklauftemperatur trotzdem einen einstellbaren<br />

Grenzwert unterschreiten, wird ein Frostalarm ausgegeben.<br />

Abb. 8: Wasserseitiger Frostschutz mit integrierter Anfahrschaltung<br />

Hinweis<br />

Wenn kein Rücklauffühler vorhanden ist, erfolgt das Vorspülen zeitgesteuert.<br />

Nach beenden des Vorspülens wird der Stellwert vom Erhitzerventil innerhalb<br />

von 10 Minuten von 50 % auf 0 % reduziert.<br />

7.3.2 Luftseitiger Frostschutz<br />

Im Normalbetrieb ermittelt der luftseitige Frostschutz über eine MAX- Auswahl<br />

den Stellwert des Erhitzerventils. Unterschreitet die Zuluft die fest eingestellte<br />

Temperatur am Frostschutzwächter, kommt es zum Frostalarm und<br />

das Erhitzerventil wird komplett geöffnet.<br />

Abb. 9: Luftseitiger Frostschutz<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


7.3.3 Frostschutzregler<br />

Programmbeschreibung • 17<br />

Der Frostschutzregler sorgt dafür, dass auch bei ausgeschalteter Anlage die<br />

Zulufttemperatur auf einen Mindestsollwert geregelt wird. Dafür wird in der<br />

Anlage nach dem Erhitzer ein Frostschutzfühler montiert.<br />

Abb. 10: Frostschutzregler<br />

7.4 Klappensteuerung<br />

Die Klappensteuerung überwacht die Funktion der Klappen über die Laufzeit.<br />

Wenn die Klappen komplett geöffnet sind, wird dieses über die Endlagenschalter<br />

zurückgemeldet. Erst wenn beide Klappen die Endlage erreicht haben,<br />

werden die Ventilatoren freigegeben.<br />

Abb. 11: Ansteuerung der Zu- und Fortluftklappen<br />

7.5 Ventilatorsteuerung<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Die Ventilatorsteuerung überwacht die fehlerfreie Funktion der Ventilatoren<br />

über Motorschutzschalter, Reparaturschalter, Schützüberwachung und Differenzdruckwächter.<br />

Wenn die Klappen komplett geöffnet sind, besteht die Möglichkeit über ein<br />

Anlaufverzögerung die Ventilatoren zeitversetzt einzuschalten. Diese Verzögerungszeit<br />

ist u.U. zur Anlaufstromentlastung notwendig. Der jeweilige Bedarf<br />

der Ventilatorstufe wird vom Kaskadenregler ermittelt.<br />

Beachten<br />

Ob als erster Ventilator der Zuluft- oder der Abluftventilator anlaufen soll,<br />

hängt davon ab, ob bei Inbetriebnahme der Anlage im Raum eher ein vorübergehender<br />

Überdruck oder Unterdruck geduldet wird.


18 • Programmbeschreibung<br />

Abb. 12: Steuerung des Zu- und Abluftventilators<br />

7.6 Sommerkompensation<br />

Der Sollwert der Raumtemperatur wird nach DIN 1946 in Abhängigkeit von<br />

der Außentemperatur angehoben, um Kühlenergie zu sparen.<br />

Abb. 13: Sommerkompensation<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


7.7 Kaskadenregler<br />

7.8 Zuluftregler<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Programmbeschreibung • 19<br />

Die Kaskadenregelung wird erst aktiviert, wenn das Vorspülen des Erhitzers<br />

abgeschlossen ist. Weicht die Raumtemperatur vom aktuellen Sollwert ab,<br />

wird der Sollwert der Zulufttemperatur angehoben oder abgesenkt. Die Soll-<br />

Zulufttemperatur wird begrenzt zwischen minimaler und maximaler Zulufttemperatur.<br />

Darüber hinaus steuert der Kaskadenregler den Bedarf der Ventilatorstufen.<br />

Die Umschaltung der Ventilatoren in die 2. Stufe wird erst dann ausführt,<br />

wenn die maximale Soll- Zulufttemperatur erreicht ist und weiterhin Heizbedarf<br />

besteht. Im Kühlfall wird der Ventilatoren in die 2. Stufe umgeschaltet,<br />

wenn die minimale Soll- Zulufttemperatur erreicht ist und weiterhin Kühlbedarf<br />

besteht. Dadurch wird die Anlage solange wie möglich mit geringem Volumenstrom<br />

betrieben und ein erheblicher Teil elektrischer Energie eingespart.<br />

Abb. 14: Kaskadenregler mit Bedarfsermittlung der Ventilatorstufe<br />

Die Zuluftregelung wird zusammen mit dem Kaskadenregler aktiviert, wenn<br />

das Vorspülen des Erhitzers abgeschlossen ist. Die Zulufttemperatur wird über<br />

einen Regler mit PI-Verhalten geregelt und am Ausgang auf zwei Sequenzen<br />

(Kühlen/Heizen) aufgeteilt. Zwischen Kühler- und Erhitzeranforderung ist eine<br />

neutrale Zone von 10 % vorgesehen. Das Verhältnis der Sequenzeinteilung<br />

vom Erhitzer zum Kühler beträgt 2/3 zu 1/3.<br />

Abb. 15: Zuluftregler mit zwei Sequenzen für Heizen/Kühlen


20 • Programmbeschreibung<br />

7.9 Pumpensteuerung<br />

Die Pumpensteuerung sorgt für ein bedarfsabhängiges Einschalten der Pumpe.<br />

Bei langen Stillstandszeiten der Pumpe sorgt der implementierte Blockierschutz<br />

dafür, dass die Pumpe für kurze Dauer eingeschaltet wird. Der fehlerfreie<br />

Betrieb der Pumpe wird über Motorschutzschalter und Reparaturschalter<br />

überwacht. Wenn ein Frostalarm gemeldet wird oder die Außentemperatur einen<br />

einstellbaren Grenzwert unterschreitet, wird die Pumpe für den Erhitzer<br />

automatisch eingeschaltet.<br />

7.10 Filterüberwachung<br />

Abb.16: Ansteuerung Pumpe Heiz- und Kühlregister<br />

Der Filter wird mit einem Differenzdruckwächter auf Verschmutzung überwacht.<br />

Der Baustein reagiert zeitverzögert auf den Differenzdruckwächter,<br />

damit nicht jede Druckschwankung im Lüftungskanal zu einer Wartungsmeldung<br />

des Filters führt.<br />

Abb. 17: Filterüberwachung<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong>


8 Visualisierungsoberfläche<br />

<strong>Anwendungshinweis</strong><br />

Visualisierungsoberfläche • 21<br />

Hinweis<br />

Für das Unterprogramm „KaskadenregelungMitZweistufigenVentilatoren“<br />

wurde im CoDeSys Editor die Schriftart „Arial, Standard, 9“ verwendet.<br />

Abb. 18: Visualisierungsoberfläche der Lüftungsanlage<br />

Die oben beschriebene Visualisierungsoberfläche zeigt den Status der Lüftungsanlage<br />

an. Zusätzlich besteht die Möglichkeit die Anlage auf dem Computer<br />

zu simulieren. Dazu muss in der WAGO I/O PRO CAA unter „Online“<br />

der Haken für „Simulation“ gesetzt sein.<br />

Im Online- Modus können daraufhin die Messwerte und die Schaltzustände<br />

verändert werden. Der Button „Simulation“ dient dazu, die Anlage mit gültigen<br />

Startwerten zu belegen.<br />

Hinweis<br />

Die Visualisierungselemente sind in der Bibliothek „Building_HVAC_01“<br />

hinterlegt und werden über den Button „Visualisierung“ aufgerufen.<br />

Über Platzhalter werden die Visualisierungselemente mit den entsprechenden<br />

Funktionsbausteinen verbunden.


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