HiFi ~ Piegas absolute Spitzen box CL90 X

Weitere Magazine

Empfehlungen

Info

Satte 75 Kilogramm bringt das Schweizer Flaggschiff auf die Waage, pro Stück, versteht sich! Die Erklä- rung dafür liegt nicht allein bei den eingebauten Treibern oder bei dem deutlich über einen Meter hohen Gehäuse, das auch noch ziemlich ordentlich in die Tiefe baut. Wie ihre kleineren Geschwister be- steht die CL90 Xaus Aluminium-Strangpressprofilen mit einer Schallwand, die sich aus A,luminium und mitteldichter Faserplatte zusammensetzt. Ein solches Sandwich bietet maximale Steifigkeit und gleichzeitig geringste Neigung zu Resonanzen - mithin eine für den Lautsprecherbau ideale Kombination. Angesetzt werden die Vorderwand und Gehäuseboden und Deckel, die eine etwas andere Materialoberfläche besitzen und sich so optisch gefällig absetzen. Das Aluminium ist vorne matt geschliffen, an den Seiten wahlweise hochglanzlackiert. Ebenfalls typisch für Piega sind die in Nuten eingeschobenen Frontgitter, die ebenfalls in Silber erhältlich sind. Am Boden sind abgerundete Metallfüße befestigt, die einen sicheren Stand der CL 90 X garantieren und den Boden schonen. Natiirlich kön- nen die Füße auch durch Spikes ersetzt werden. Die Gehäusewände sind doppelwandig und von innen bedämpft. Durch aufwendige Verstrebungen im Inneren des großen Gehäuses werden eine maximale Festigkeit und hohe Resonanzarmut gewährleistet. Sieht man einmal genauer ins Innere der Piega, dann erkennt man, dass hier ganze Arbeit geleistet wurde: Nahezu jeder Quadratzentimeter Aluminium wird nochmals mit speziellen Antidröhnmatten ruhig gestellt. Eine ungefahre Vorstellung des inneren Aufbaus erhält man durch das Bild, das das kleinere Schwestermodell TC 70 X bei der Endrnontage zeigt - die CL90 X ist nur noch etwas aufwendiger und massiver. Waren es in der eben erwähnten Box, die wir vor einem guten Jahr testen durften, noch 18-Zentimeter-Chassis aus dem ruhmreichen Hause Scan Speak, die ihren Dienst im Tieftonbereich mehr als zufriedenstellend verrichteten, so legt man beim aktuellen Topmodell noch eine Schippe drauf: Satte 22 Zentimeter messen die beiden Tiefton-Spezialisten, ebenfalls aus dem Hause Scan Speak, die sich des Frequenzgangkellers annehmen. Die so genannte MOM-Antriebstechnologie (Magnetic Optimized Motor), legt dabei das Hauptaugenmerk auf die Dynamik und Trägheitslosigkeit bei der Tieftonwiedergabe, im Verbund mit der leichten und doch äußerst stabilen und resonanzarmen Gewebemembran ein Garant für antrittsschnelle Bässe. Die Mittel-Hochton-Einheit ist jedoch definitiv das Highlight der "großen" Piega-Lautsprecher. Trotz langjähriger Erfahrung mit Folien-Hochtönern mussten erst einmal die technischen Grundlagen geschaffen werden, um ein Koaxialbändchen zu bauen - so ein Mitteltöner verlangt einfach nach viel mehr Fläche als ein reiner Hochtöner. Dabei erfordert eine fast massefreie Umsetzung der elektrischen Impulse in Luftschall ein sehr leichtes und hoch reißfestes Material für die Folien, die man bei einem bekannten Elektronikhersteller fertigen lässt. HIFI TEST 3/2008 Ebenfallsder allerhöchsten Klasse gehörendie massivenMetali- Poiklemmen des Biwiring-Terminals an, die allen Arten von lautsprecherkabeln sichern Anschlussbieten. Der Klang-Perfektionist steuert Mittelhochton- undTieftoneinheit separat an Bei Piega in Horgen werden die Chassis gefertigt - eine extrem sensible und aufwendige Handarbeit, bei der zwei erfahrene Spezialisten gerade einmal eine Handvoll Einheiten pro Tag schaffen! Durch die koaxiale Anordnung des Hoch- und Mit- teltöners, die übrigens trotz des gemeinsamen Folienträgers tatsächlich völlig getrennte elektrische und magnetische Systeme besitzen, ergibt sich das Ideal einer punktförmigen Schall quelle, die alle Frequenzen ab 650 Hertz gleichmäßig kugelförmig abstrahlt. Dies schlägt sich auch in den durchweg hervorragenden Messwerten nieder. Einen so ausgewogenen Frequenzgang unter einem sehr weiten Abstrahlbereich habe ich so ähnlich nur noch bei einer an- deren Box erlebt - und das war die Piega TC 70 X. Auch bei der CL 90 X sind die übrigen Messwerte, sei es nun das ausgezeichnete Klirrverhalten, der sehr hohe Wirkungsgrad von über 90 Dezibel oder das perfekte Ausschwingen im Wasserfalldiagramm absolute Weltklasse. Auf einer hauchdünnenFolie sitzen die leiterbahnen der beiden Bändchensysteme,die zwischen den Neodym-Magnetstäbenvor und hinter der Folie durchAnlegen eines Signals zum Schwingen gebracht werden
HiFi ~ Piegas absolute Spitzen box CL90 X Das Mittel-Hochton-Bändchen in der Endrnontage. Für das Spannen der Membran benötigt man jahrelange Erfahrung und ein extrem ruhiges Händchen - zu wenig Spannung bedeutet klangliche Verluste. zu viel den sofortigen Tod durch Reißen. Der qualitative Anspruch der Schweizer Manufaktur bedeutet eine recht übersichtliche Produktion von ein paar Stück pro Tag Der Meister und sein leichtes Werk: Kurt Scheuch. seit der Gründung Chefentwickler von Piega. demonstriert. wie dünn und fein das Herz eines Folienhochtöners ist, der jedem Hochtonimpuls ansatzlos folgen kann I L.. Der andere Firmengründer und kaufmännische Leiter Piegas in Aktion: Leo Greiner führt die Geschäfte der Schweizer Firma. die in zwei Jahrzehnten vom Zwei-Mann-Unternehmen zur mittelständischen Firma mit einer Jahresproduktion von über 10.000 Boxen aufgestiegen ist 126 Gerade mit Frontgitter offenbart die Piega CL90 X eine äußerst schlichte und elegante Formensprache. Neben den leicht größeren Abmessungen unterscheidet sich das Piega-Flaggschiff vor allem durch sein extrem hohes Gewicht von den kleineren Schwestermodellen Bevor es nun in den Hör- raum geht, sei an dieser Stelle ein wohl gemeinter Rat an alle Interessenten ausgesprochen: Wenn die finanzielle Hürde von immerhin fast 20.000 Euro pro Paar stemm- bar ist, dann wird es mit absoluter Sicherheit sehr leicht, die bessere Hälfte davon zu überzeugen, das elegante Design der Piegas in die heimischen vier Wände zu holen. Nur überlegen Sie sich gut, ob diese vier Wände auch weit genug auseinander stehen - die CL 90 X ist eine richtig große Box, die auch richtig viel Luft be- wegt! In Räumen mit unter 30 Quadratmetern ist der große Standlautsprecher denn auch hoffnungs- los unterfordert - anders herum gesprochen: Eine saubere und dröhnfreie Basswiedergabe wie sie eine der vielen Stärken eines solchen Ausnahmelautspre- chers darstellt, ist in kleineren Zimmern einfach nicht realisierbar. Selbst in unserem schon recht großen Hörraum waren die Bässe zu Beginn der Einspielzeit mäch- tig dominant - wir ließen sie dann auch erst einmal grollen und donnern und gaben ihnen, was jeder High-End-Lautsprecher zu Beginn seine Lebens braucht: Zeit. Aufein gemeinsames Volumen mit einem rechteckigen Bassreflexkanal arbeiten die beiden Spezial- TIeftöner. Mit 22 Zentimetern Durchmesser gehören sie schon in die Kategorie "schwere Kaliber" Nach einem Wochenende durchgehender Einspiel- arbeit waren die CL 90 X so weit: Befeuert von guter Elektronik und versorgt mit Musik von Schallplatte und CD machten die Piegas vom ersten Moment an klar, wo ihr Anspruch liegt: Musikalisches Erleben der absoluten Spitzenklasse. Klar, die Bässe sind natiirlich immer noch machtvoll, zeigen aber auch diese unnachahmliche Mühelosigkeit wirklich erst- klassiger Tieftontreiber. Auf diese Art und Weise schaffen es die CL 90 X, einen absolut unhörbaren Übergang zwischen den Bässen und der unheimlich Relerenzldasse Preis/Leistung: ,1ifI gut M HIFI TEST 3/2008
Seite 1: HiFi ~ Piegas absolute Spitzen box

HiFi ~ Piegas absolute Spitzen box CL90 X

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

Template löschen?

Als Template speichern?