PDF: Thema Selbst-/Fremdbild - Modul 3 - Mixopolis

Didaktisches Material
Methodisch-Didaktischer Kommentar
Modul 3 – „So sehe ich mich – so sehen mich andere (Selbst- und Fremdbild)“
Rahmenbedingungen
Lerneffekt
Gruppengröße
Dauer
Material
Tipp
Vorbereitung
über die eigene Identität reflektieren, Selbstwahrnehmung schärfen, für andere
Sichtweisen öffnen
Einzelarbeit, Kleingruppen und Plenum
Einleitung (ca.15 min.): Übung in der Freizeit je nach Bedarf; Austausch zu den
persönlichen Erfahrungen in Kleingruppen (je 5 min.) und im Plenum (ca. 15
min.); Abschließende Reflexion zum „Fremdbild“ (ca. 15 min.)
Flipchart und -papier, Filzstifte; Arbeitsblatt „So sehe ich mich – so sehen mich
andere (Selbst-/ und Fremdbild)“
Es sind auch mehrere Interviews denkbar, um unterschiedliche Fremdbilder
sichtbar zu machen (innerhalb der Gruppe oder bei Freunden, Geschwistern,
Cousinen oder Cousins).
Das Interview lässt sich als „Hausaufgabe“ in der Freizeit oder auch als Übung
innerhalb der Gruppe jeweils zu zweit durchführen, insofern sich die
Jugendlichen untereinander schon recht gut kennen. Auch im Einzelgespräch
lässt sich diese Übung gut durchführen.
Um die Jugendlichen für eine ehrliche Sicht auf sich und die Sicht von außen
weiter zu öffnen, ist es hilfreich, diese Lerneinheit mit einer Diskussion zum
Thema „Selbst- und Fremdbild “ (Johari-Fenster) abzuschließen.
Das „Johari Fenster“: Es zeigt, dass sich unser "Selbstbild" und "Fremdbild" nicht
entsprechen. Durch unser Verhalten teilen wir anderen ständig etwas über uns
mit - wir selbst nehmen dies jedoch nicht wahr. Das ist unser blinder Fleck. Das
Fremdbild, also der Blick von Menschen auf uns mit denen wir im Leben zu tun
haben, kann uns diesen blinden Fleck bewusst machen und uns dabei helfen,
uns persönlich weiterzuentwickeln. Das braucht ein gewisses Maß an Offenheit
und Vertrauen. Deshalb ist es hilfreich, dass sich Jugendliche die Menschen für
ein Interview aussuchen, denen sie vertrauen. Eine hilfreiche Darstellung, die
sich auf Ihre Arbeit mit Jugendlichen übertragen lässt, finden Sie hier:
http://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/Joharifenster.shtml
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Ablauf
Sein Selbst- und Fremdbild erkunden: Übung mit dem
Fragebogen („ Arbeitsblatt „So sehe ich mich – so sehen
mich andere (Selbst-/ und Fremdbild)“) anleiten. Dazu am
besten ein Interview mit einem Jugendlichen im Plenum
simulieren:
• Spielen Sie die Übung beispielhaft anhand des
Fragebogens mit einer Eigenschaft durch.
• Vergleichen Sie diese Eigenschaft miteinander.
• Leiten Sie ein, wie Sie der/dem Jugendlichen
Feedback geben würden. Sie können auch
konkret etwas sagen; bitte achten Sie jedoch
darauf, dass dies gerade bei der Simulation
Unser Tipp
Es geht hier um Wahrnehmung, nicht
um Tatsachen und wir können auf
verschiedene Menschen unterschiedlich
wirken können. Ist dies den
Jugendlichen bewusst, können sie
leichter Feedback annehmen, auch
wenn Personen dies ggf. nicht „korrekt“
geben.
ausschließlich etwas Positives ist. Beachten Sie hier insbesondere die Feedbackregel der „Ich-
Botschaft“: „Ich sehe / nehme wahr / habe festgestellt, dass du... gemacht hast / dich ... verhalten
hast. Deshalb denke ich, dass du ein Mensch bist, der... Wert legt auf ..., der/dem ... wichtig ist ...
usw.
Selbsteinschätzung (Selbstbild) und Interview (Fremdbild): Die Jugendlichen nutzen das Arbeitsblatt
„So sehe ich mich – so sehen mich andere (Selbst-/ und Fremdbild)“ und führen diese Übung in der
Freizeit durch (alternativ oder ergänzend auch vor Ort, wenn sie sich bereits kennen und Vertrauen
zueinander haben).
Austausch zu zweit oder in Kleingruppen zu den persönlichen Erfahrungen (jede/r ca. 5 min.): Die
Jugendlichen reflektieren und teilen ihr Erlebnis mit dem Selbst- und Fremdbild mit anderen Jugendlichen.
Leiten Sie diese Übung im Plenum an.
• Jede/r stellt seine Erkenntnisse aus seinem Interview anderen Jugendlichen vor. Wichtige Fragen
dazu sind (auf einem Flipchart festhalten):
o Wie sehe ich mich
Unser Tipp
o Wie sehen mich Freunde, meine Familie
und Bekannte
Unterschiedliche Sichtweisen werden
o Wie stimmen mein Selbst- und das
besonders gut deutlich, wenn die
Fremdbild überein
Jugendlichen mehrere Personen
o Was hat mich erstaunt
interviewen.
o Was hat mich gefreut
o Was kann ich ausbauen
o Wo kann ich noch etwas lernen
• Die Zuhörerinnen und Zuhörer hören intensiv hin, kommentieren nichts und stellen evtl.
Verständnisfragen. Außerdem halten sie die wichtigsten Aussagen schriftlich fest, den sie
anschließend der/dem Jugendlichen geben.
Austausch im Plenum: Erfahrungen der Jugendlichen sammeln und voneinander lernen. Fragen können
sein:
• Wie war die Übung für euch
• Was hat euch überrascht (positiv und negativ)
• Hat euch die/der Andere in manchen Eigenschaften anders eingeschätzt als ihr selbst
• Wie geht es euch damit
• Was habt ihr über euch gelernt Was wollt ihr damit machen Wie könnt ihr das Fremdbild für euch
nutzen, um euch weiterzuentwickeln Habt ihr eine Idee
• Wie schwer fällt es euch, Fremdbilder zu akzeptieren
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• Habt ihr schon mal von euren besten Freunden (alternativ: jemanden aus eurer Familie, aus eurem
Bekanntenkreis) etwas über euch gehört, das euch überrascht hat Was war das Die
Jugendlichen nennen dazu Beispiele aus ihrem Leben. Könnt ihr euch vorstellen, dass wir
Menschen noch längst nicht alles über uns selbst wissen und andere genauso wenig
Reflexion im Plenum zum Fremdbild: Entwicklung des „Blinden Flecks“ ( Bild oben) auf einem
Flipchartpapier. Dazu sind Fragen hilfreich wie:
• A - Was kennen andere von euch, was ihr auch
wisst
Unser Tipp
• B – Denkt ihr, dass andere dasselbe von euch
denken, wie ihr
Lassen Sie die Jugendlichen im
• C Was meint Ihr, nehmen andere Menschen nicht
Anschluss an diese oder eine der
an euch wahr - etwas, das euer Geheimnis ist und
anderen Übungen zu zweit eine
Fotostory oder einen kleinen Film über
nur ihr von euch wisst Wie könntet ihr dies
sich selbst und ihr Leben drehen.
zeigen, wenn ihr wolltet (Achtung: das ist sehr
Weitere Tipps dazu finden Sie hier:
persönlich! Deshalb diese Frage ggf. nur
http://www.mediaculture-online.de/Filmanstoßen,
um zu zeigen, dass es diese Ebene
Video.1291.0.html
auch gibt)
• D - Welche Eigenschaften und Fähigkeiten
(verborgene Schätze) möchtet ihr entwickeln und auch anderen Menschen zeigen können
Hinweis: Es geht dabei nicht darum, dass sich Jugendliche im Plenum „outen“, sondern darum, das
Bewusstsein dafür zu schaffen,
• dass es ein Selbst- und Fremdbild gibt.
• dass diese voneinander abweichen können.
• dass das Fremdbild uns dabei helfen kann, mehr über uns zu erfahren und uns persönlich
weiterzuentwickeln.
Arbeitsmaterial für Jugendliche
Arbeitsblatt „So sehe ich mich – so sehen mich andere (Selbst-/ und Fremdbild)“
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Arbeitsmaterial
Arbeitsmaterial für Jugendliche
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Arbeitsmaterial
Arbeitsblatt „So sehe ich mich – so sehen mich andere
(Selbst-/ und Fremdbild)“
Interviewe deine Freunde, Familie oder Bekannte: „Wie seht ihr mich“
Drucke diesen Fragebogen zwei Mal aus.
Gebe einen Bogen einem Menschen, von dem du denkst, dass sie / er dich besonders gut kennt und
bitte sie/ihn diesen auszufüllen (Fremdbild).
1. Fülle einen Bogen selbst aus (Selbstbild).
Überlege dir für jede Eigenschaft auf dem Fragebogen:
• ein Beispiel aus deinem Leben und
• deine Idealvorstellung in Bezug auf diese Eigenschaft. Trage einen Wert ein (1=wenig, 6=viel)
Halte zusätzliche wichtige Informationen auf der Rückseite deines Blattes fest.
Überlege dir, welche drei Eigenschaften du
• am meisten an dir selbst schätzt und markiere diese mit einem Smiley.
• gern haben möchtest und markiere diese mit einem Ausrufezeichen!
Falls dies Eigenschaften sind, die nicht auf dem Fragebogen stehen, schreibe sie auf der Rückseite des
Fragebogens dazu
2. Tauscht dann eure Blätter aus und vergleicht eure
Ergebnisse. Ihr werdet überrascht sein, wo eure
Einschätzungen voneinander abweichen. Sprecht
über folgende Punkte:
• Was überrascht dich am meisten
• Warum denkt die/der Andere so von dir Gibt es
dazu ein Beispiel
Unser Tipp
Achtung: Feedback ist eine
Rückmeldung an dich, wie dich jemand
wahrnimmt. Es geht hier nicht um
Tatsachen, sondern darum, wie dich
jemand Anderes erlebt. Das kann bei
jedem Menschen anders sein.
Bitte den Anderen darum, zu beschreiben, was
diejenige/derjenige an dir sieht, beobachtet oder
wahrnimmt und in welcher Situation konkret:
„Ich sehe / nehme wahr / habe festgestellt, dass du ...
gemacht hast / dich ... verhalten hast. Deshalb denke ich,
dass du ein Mensch bist, die/der... besonderen Wert legt
auf ... / der/dem ... wichtig ist.
Am besten, du hörst aufmerksam zu
und wo du etwas nicht verstehst, frage
nach. Die Chance ist, etwas Neues zu
entdecken, das du noch nicht bewusst
bemerkt hast.
Mache dir dazu Notizen. Bedanke dich für dieses Feedback.
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Name:
Datum:
Selbstbild – Wie sehe ich mich
selbst
wie ausgeprägt 1 2 3 4 5 6 Beispiel (Stichwort)
Ich bin direkt und sage, was ich denke.
Gleich was kommt, ich bin
zuversichtlich.
Ich kann mich gut in andere einfühlen.
Anderen gegenüber nehme ich
Rücksicht, z. B. älteren Menschen.
Ich bin mutig und probiere auch
Ungewöhnliches aus.
Ich habe Ausdauer und bleibe an einer
Sache dran, bis ich eine Lösung finde.
Ich bin spontan.
Auch bei Stress bleibe ich ruhig.
Ich setze mir Ziele und verfolge sie.
Für andere bin ich da und helfe gern.
An neue Situationen passe ich mich
schnell an.
Ich finde immer einen Weg.
Aufgaben mache ich genau.
Ich kann gut vermitteln.
Andere können mir ruhig sagen, was sie
an mir stört.
Im Team arbeite ich gut.
Andere können sich auf mich verlassen.
Was ich kann und will, weiß ich genau.
Andere nehme ich so, wie sie sind.
Ich bin für alles offen.
Wenn etwas nicht klappt, bleibe ich
ruhig.
Ich habe gern das Sagen.
Auch wenn etwas länger dauert, habe
ich Geduld.
schwach stark !
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