1. Allgemeine Begriffe - Fulda

Reifen am Fahrzeug
Neben dem Radstand (Achsabstand) und der Spurweite (Abstand der Reifenmitten einer Achse) sind
für die Fahreigenschaften eines Kraftfahrzeuges noch folgende Faktoren der Radstellung maßgebend:
Die Spur
Sie ist die Schrägstellung der Radebene zur Fahrtrichtung.
Vorspur ist die Differenz des seitlichen Abstandes
der Räder, gemessen am Felgenhorn in Höhe der
Radmitte. (b 1 – b 2 ) Positiv = Vorspur (b 1 > b 2 ). Die Vorspur
stabilisiert den Geradeauslauf durch Verspannung
der Reifenaufstandsfläche und vermindert damit
die Flatterneigung der Räder. Außerdem wird durch
die Vorspur das Gelenkspiel beseitigt, und die Räder
stellen sich während der Fahrt parallel.
Negativ = Nachspur – entgegengesetzte Radstellung –
(b 2 > b 1 ) Messung erfolgt in mm oder in Winkelgraden.
Der Sturz
(� � , gemessen in °) Neigung/Schrägstellung der Radebene
zur Senkrechten.
Räder oben nach außen geneigt = positiver Sturz
Räder oben nach innen geneigt = negativer Sturz (nur an
Hinterachse).
Positiver Sturz an der Vorderachse verringert den Lenkroll-Halbmesser
R o , erleichtert dadurch das Lenken und
hält Störkräfte fern. Außerdem wird das Rad gegen den
Lagerbund gedrückt, das Lagerspiel dadurch verringert.
Negativer Sturz an den Hinterrädern verbessert die Seitenstabilität
des Fahrzeuges.
Die Spreizung
(� � , gemessen in °) Neigung des Achsschenkelbolzens
bzw. der Radschwenkachse – oben nach innen. Wie
beim Sturz wird dadurch der Lenkroll-Halbmesser R o
verkleinert, wodurch Stöße auf die Räder am kleineren
Hebelarm angreifen.
Wirkung: Die Lenkung wird stoßfrei und leichtgängig. Die
Spreizung erzeugt außerdem ein Rückdrehmoment, wodurch
die Lenkung selbsttätig in die Geradeauslaufstellung
zurückdreht.
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