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richtig kommunizieren - Infoklick.ch

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Aus- und Weiterbildung<br />

für Projekte in der Jugendpartizipation<br />

<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit, Medienarbeit, Internet<br />

Trägers<strong>ch</strong>aft<br />

Mit der Unterstützung von


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Impressum, Trägers<strong>ch</strong>aft<br />

Impressum<br />

Trägers<strong>ch</strong>aft<br />

SAJV<br />

Kontakt: Christoph Musy<br />

E-Mail: <strong>ch</strong>ristoph.musy@sajv.<strong>ch</strong><br />

DSJ<br />

Kontakt: Sabine Sahli<br />

E-Mail: sabine.sahli@dsj.<strong>ch</strong><br />

INFOKLICK.CH<br />

Kontakt: Andy Lima<strong>ch</strong>er<br />

E-Mail: andy.lima<strong>ch</strong>er@infoklick.<strong>ch</strong><br />

Redaktion<br />

<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> leiten: Angela Bruderer,<br />

Unterseen (Interlaken)<br />

<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> werben: Christoph Musy, Bern und<br />

Christian Stocker, Bern<br />

<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong>:<br />

Andreas Renggli, Luzern<br />

<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> dabei sein: Dani Glaus, Luzern<br />

<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> du: Sabine Sahli, Bern<br />

Layout und Grafik<br />

Stefan Jost, Basel<br />

josi.stefan@gmx.<strong>ch</strong><br />

Druck<br />

Gaffuri AG, Bern<br />

1. Auflage im April 2006<br />

Vorlagen<br />

Lehrmittel SCHUB von<br />

Blauring&Jungwa<strong>ch</strong>t S<strong>ch</strong>weiz, Luzern<br />

Bezug<br />

SAJV<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Arbeitsgemeins<strong>ch</strong>aft der Jugendverbände<br />

Telefon: 031 326 29 29<br />

E-Mail: info@sajv.<strong>ch</strong><br />

Kosten<br />

Bros<strong>ch</strong>üren, einzeln CHF 8.50<br />

Ordner komplett CHF 45.—<br />

(inkl. Register, 5 Bros<strong>ch</strong>üren)<br />

Ordner CHF 12.— (inkl. Register)<br />

Trägers<strong>ch</strong>aft<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Arbeitsgemeins<strong>ch</strong>aft der Jugendverbände (SAJV)<br />

Die SAJV arbeitet als Da<strong>ch</strong>verband für ihre rund 80 Mitgliederorganisationen.<br />

Sie stellt ihnen Wissen zur Verfügung, vernetzt die Jugendverbände in der<br />

S<strong>ch</strong>weiz wie au<strong>ch</strong> im Ausland und nimmt ihnen politis<strong>ch</strong>e Arbeit ab.<br />

Dank der SAJV reden Jugendli<strong>ch</strong>e mit und übernehmen Verantwortung. Sie<br />

setzt si<strong>ch</strong> dafür ein, dass Jugendli<strong>ch</strong>e bei politis<strong>ch</strong>en Ents<strong>ch</strong>eiden mitreden dürfen.<br />

Konkrete Projekte ermögli<strong>ch</strong>en ihnen ein zielgeri<strong>ch</strong>tetes Engagement.<br />

Die SAJV setzt si<strong>ch</strong> dafür ein, dass Freiwilligenarbeit wird immer wertvoller<br />

wird und die SAJV sieht si<strong>ch</strong> als nationales Kompetenzzentrum für Kinder- und<br />

Jugendpolitik, das eigentli<strong>ch</strong>e Kernges<strong>ch</strong>äft im Dienste aller Mitgliederorganisationen.<br />

Hier kommt der persönli<strong>ch</strong>e Kontakt ins Spiel:<br />

SAJV<br />

S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>e Arbeitsgemeins<strong>ch</strong>aft der Jugendverbände<br />

Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 12, Postfa<strong>ch</strong>, 3000 Bern 8<br />

Telefon: 031 326 29 29, Fax: 031 326 29 30, Website: www.sajv.<strong>ch</strong><br />

Da<strong>ch</strong>verband S<strong>ch</strong>weizer Jugendparlamente (DSJ)<br />

Der Da<strong>ch</strong>verband S<strong>ch</strong>weizer Jugendparlamente DSJ vereinigt die über 40 kommunalen,<br />

regionalen und kantonalen Jugendparlamente auf nationaler Ebene.<br />

Der DSJ koordiniert die Aktivitäten der Jugendparlamente, unterstützt bestehende<br />

Parlamente und den Aufbau neuer und bietet den über 1500 JugendparlamentarierInnen<br />

die Mögli<strong>ch</strong>keit si<strong>ch</strong> gemeinsam der nationalen Politik anzunehmen,<br />

indem sie in der nationalen Arbeitsgruppe mitarbeiten, an Projekten<br />

und Aktionen teilnehmen, in der Da<strong>ch</strong>verbandszeitung «El<strong>ch</strong>» si<strong>ch</strong> ausdrücken<br />

und si<strong>ch</strong> einmal jährli<strong>ch</strong> während drei Tagen an der eidgenössis<strong>ch</strong>en Jugendparlamentkonferenz<br />

JPK treffen können.<br />

DSJ<br />

Da<strong>ch</strong>verband S<strong>ch</strong>weizer Jugendparlamente<br />

Gere<strong>ch</strong>tigkeitsgasse 12, Postfa<strong>ch</strong>, 3000 Bern 8<br />

Telefon: 031 326 29 39, Fax: 031 326 29 30, Website: www.dsj.<strong>ch</strong><br />

INFOKLICK.CH, Kinder- und Jugendförderung S<strong>ch</strong>weiz<br />

Der Verein INFOKLICK.CH engagiert si<strong>ch</strong> seit 2001 für die Kinder- und Jugendförderung<br />

in der S<strong>ch</strong>weiz. Er bietet Projekte und Angebote in den Berei<strong>ch</strong>en<br />

«Jugendpartizipation», «Jugendförderung», «Respekt und Toleranz», «Jugend<br />

und Medien», «Intergeneration» und «Bildung und Entwicklung» an. 14 Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter teilen si<strong>ch</strong> 1000% Stellenprozente. Im Jahr 2004<br />

beantwortete INFOKLICK.CH über 10‘000 Fragen, förderte 200 Projekte und bot<br />

26 jungen PraktikantInnen Ausbildungsplätze an.<br />

INFOKLICK.CH unterstützt Jugendli<strong>ch</strong>e unkompliziert, s<strong>ch</strong>nell und kompetent<br />

in der Planung und Umsetzung von Projekten. INFOKLICK.CH arbeitet partizipativ,<br />

gendergere<strong>ch</strong>t und generationenübergreifend. INFOKLICK.CH findet<br />

in der Jugendförderung auf jede Frage eine Antwort. INFOKLICK.CH ist mit<br />

Institutionen, Behörden und Einzelpersonen in der Kinder- und Jugendförderung<br />

auf den Ebenen Politik, Fors<strong>ch</strong>ung und Praxis im In- und Ausland vernetzt.<br />

INFOKLICK.CH<br />

Kinder- und Jugendförderung S<strong>ch</strong>weiz<br />

Sandstrasse 5, 3302 Moosseedorf<br />

Telefon: 031 850 10 90, Fax: 031 850 10 21, Website: www.infoklick.<strong>ch</strong><br />

2 Ausbildung Jugendpartizipation


Ausbildung Jugend und Partizipation | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Ausbildung Jugend und Partizipation<br />

Ressourcen fördern – Qualität steigern<br />

In der ehrenamtli<strong>ch</strong>en Arbeit engagieren si<strong>ch</strong> allein bei der S<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Arbeitsgemeins<strong>ch</strong>aft der Jugendverbände<br />

(SAJV), dem Da<strong>ch</strong>verband S<strong>ch</strong>weizer Jugendparlamente (DSJ) und bei INFOKLICK.CH, Kinder und Jugendförderung<br />

S<strong>ch</strong>weiz, mehrere hundert Jugendli<strong>ch</strong>e auf nationaler, regionaler und lokaler Ebene. Ausbildung und Weiterbildung existieren<br />

nur punktuell innerhalb der einzelnen Institutionen und Projekte. Mit der Ausbildung Jugend und Politik wollen wir<br />

die Ressourcen von Jugendli<strong>ch</strong>en fördern und die Qualität in der ehrenamtli<strong>ch</strong>en Arbeit steigern.<br />

Übersi<strong>ch</strong>t Bros<strong>ch</strong>üren<br />

«<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> leiten»: Projektmanagement, Teamarbeit<br />

Du kannst die Phasen eines Projektes gut planen und au<strong>ch</strong> bei einer Kursänderung reagieren. Dein Team s<strong>ch</strong>ätzt du<br />

<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> ein und kennst au<strong>ch</strong> deine Rolle. Du lernst geeignete Methoden und Inputs kennen, die du für unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />

Situationen und Typen anwenden kannst.<br />

Inhalte: Grundlagen Projektmanagement, Projekte/Institutionen, Teamarbeit, von der Idee zum Konzept, Planung (Termine),<br />

Realisierung, Teamprozesse, -dynamik, - spirit, Teamleitung.<br />

«<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> werben»: Konzeptarbeit, Werbung, Fundraising, Mitgliederwerbung<br />

Du kannst für ein beliebiges Projekt die Grundlagen erarbeiten, damit eine effiziente Kommunikationsarbeit geleistet<br />

werden kann. Du erkennst gute Grafik und sinnvolle Texte. Du kennst Adressen und Methoden, um das nötige Kleingeld<br />

aufzutreiben. Du erkennst gute Grafik und sinnvolle Texte, du weißt wo und wie man effizient werben kann.<br />

Inhalte: Konzeptarbeit, Marketing-Mix, Werbung, Fundraising, Mitgliederwerbung, Kommunikationskonzepte, Visuelle<br />

Kommunikation, externe und interne Kommunikation.<br />

«<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong>»: Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit, Medienarbeit, Internet<br />

Du kennst das Umfeld deines Projekts und kannst die <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong>en und wi<strong>ch</strong>tigen Personen oder Institutionen gezielt informieren.<br />

Du kannst für dein Projekt eine umfassende Medienarbeit planen und umsetzen. Du weißt, wel<strong>ch</strong>e Internetauftritte<br />

sinnvoll sind, wie man sie angeht und weiter entwickelt.<br />

Inhalte: Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit, Medienarbeit, Internet, Medienkonferenzen, Mediencommuniqué, Medienadressen, Interne<br />

und externe Kommunikation.<br />

«<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> dabei sein»: Lobbyarbeit<br />

Du kannst für dein Projekt das ents<strong>ch</strong>eidende Umfeld gezielt angehen. Du kennst die Kommunikations- und Ents<strong>ch</strong>eidungswege<br />

und weißt, wie man si<strong>ch</strong> darauf bewegt. Du weißt, wo man wel<strong>ch</strong>e Informationen holt und wie man sie für<br />

wel<strong>ch</strong>en Zweck aufbereitet.<br />

Inhalte: Grundlagen Lobbyarbeit, Umfeld Jugend + Politik, Unters<strong>ch</strong>eidung na<strong>ch</strong> Ebenen: lokal, kantonal, national, Akteure<br />

auf den unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en Ebenen, Informationsbes<strong>ch</strong>affung, Partners<strong>ch</strong>aftsmodelle.<br />

«<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> du»: Argumentieren, Rhetorik, Auftreten, Selbstkompetenz<br />

Du kennst deine Stärken und S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en, dein Potential und wo du Energie verlierst. Du weißt, wie du am besten mit anderen<br />

redest und wie du gewinnend auftreten kannst. Mit einfa<strong>ch</strong>en Methoden und Instrumenten kannst du mehr aus deiner<br />

Zeit und deinen Energien herausholen.<br />

Inhalte: Argumentieren, Rhetorik, Auftreten, Selbstkompetenz, Kommunikation na<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>ulz von Thun, Regeln für Auftritte,<br />

Zeitmanagement, Pendenzemanagement, Delegation.<br />

Alle Bros<strong>ch</strong>üren können bei der SAJV bezogen werden; Preise und Adressen sind im Impressum angegeben.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 3


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis<br />

Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis<br />

Vorwort 6<br />

Einleitung 7<br />

Kommunikationskonzept 11<br />

Analyse der Kommunikation 11<br />

Planung 15<br />

Massnahmen und Umsetzung 21<br />

Evaluation 23<br />

Kommunikationsmittel 25<br />

Alltagskommunikation 25<br />

Website 26<br />

Direktmarketing 30<br />

Medienarbeit 31<br />

Standaktion 34<br />

Eventmarketing 35<br />

Mediawerbung 36<br />

Verkaufsförderung 37<br />

Checklisten 39<br />

Ers<strong>ch</strong>einungsbild (Corporate Design) 39<br />

Planung eines Internetauftritts 40<br />

Flyer 44<br />

Medienorientierung 44<br />

Medieneinladung 46<br />

Medienmitteilung 46<br />

Interview 48<br />

Die 30-Sekunden-Message 50<br />

Standaktion 51<br />

Fallbeispiele 53<br />

Fragebogen für die Evaluation einer Veranstaltung 53<br />

Newsletter (HTML-Version) 54<br />

Newsletter (Text-Version) 55<br />

Medienmitteilung 56<br />

Medienorientierung 57<br />

Weitere Infos 61<br />

Literatur 61<br />

Links 61<br />

Glossar 63<br />

4 Ausbildung Jugendpartizipation


Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis, Danksagung, Hinweise | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Hinweise<br />

Denkanstoss für di<strong>ch</strong><br />

Wi<strong>ch</strong>tig, immer bea<strong>ch</strong>ten<br />

Hinweis, Bü<strong>ch</strong>er,<br />

Arbeitsmittel<br />

Praktipp, praktis<strong>ch</strong>e<br />

Aktion für di<strong>ch</strong> und<br />

deine Gruppe<br />

Weiterführender<br />

Link<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 5


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Vorwort<br />

Vorwort<br />

Ohne Kommunikation kann si<strong>ch</strong> die<br />

Welt ni<strong>ch</strong>t verändern, aber die<br />

Kommunikation alleine verändert<br />

die Welt ni<strong>ch</strong>t.<br />

Das vorliegende Dossier zum Thema „<strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong>“ vermittelt praxisnahes<br />

Grundwissen für junge Leute, die bei Projekten und innerhalb von Organisationen<br />

für die Kommunikation verantwortli<strong>ch</strong> sind. Sie sollen si<strong>ch</strong> damit einen<br />

Überblick über die einzelnen Berei<strong>ch</strong>e des Kommunikationsmanagements ma<strong>ch</strong>en<br />

können und herausnehmen, was für ihre Situation Sinn ma<strong>ch</strong>t. Denn bei<br />

der Kommunikationsplanung gibt es nur selten die beiden Extreme <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> und<br />

fals<strong>ch</strong>. Und ob man <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> liegt, zeigt si<strong>ch</strong> erst im Na<strong>ch</strong>hinein.<br />

I<strong>ch</strong> wüns<strong>ch</strong>e mir, dass dieses Lehrmittel die Lust an geplanter Kommunikation<br />

steigert und dass das Ausprobieren neuer Massnahmen mit meinen Rats<strong>ch</strong>lägen<br />

lei<strong>ch</strong>ter fällt. Glei<strong>ch</strong>zeitig hoffe i<strong>ch</strong>, dass Kommunikationsverantwortli<strong>ch</strong>e<br />

den Mut haben si<strong>ch</strong> quer zu stellen und hartnäckig zu bleiben, wenn Projekte<br />

und Organisationen vor Hindernissen stehen, die ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> mit verstärkter<br />

Kommunikation umgangen werden können, sondern andere Massnahmen verlangen.<br />

Andreas Renggli<br />

6 Ausbildung Jugendpartizipation


Einleitung | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Einleitung<br />

Kommunikation ist als Begriff im Alltag von Projekten und Organisationen allgegenwärtig<br />

geworden. Zur Lancierung eines neuen Angebots brau<strong>ch</strong>t es no<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>nell eine kleine Kommunikationskampagne. Errei<strong>ch</strong>t sie die gewüns<strong>ch</strong>te<br />

Wirkung, werden die Kommunikationsverantwortli<strong>ch</strong>en in den Himmel gelobt.<br />

Neue Projektmitglieder sollen alle kommunikativ, trotzdem aber ni<strong>ch</strong>t ges<strong>ch</strong>wätzig<br />

sein. Und Chefs, die über Internet regelmässig vom Arbeitsalltag in<br />

ihrem Grosskonzern beri<strong>ch</strong>ten, gelten als vorbildli<strong>ch</strong>e Kommunikatoren, ihre<br />

Unternehmen als transparent.<br />

Geht trotzdem einmal etwas s<strong>ch</strong>ief, brau<strong>ch</strong>t es Krisenkommunikation. Funktioniert<br />

au<strong>ch</strong> die ni<strong>ch</strong>t, gibt es eine Kommunikationspanne. Und wenn an der<br />

eigenen Veranstaltung nur fünf statt der gewüns<strong>ch</strong>ten 50 Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer aufkreuzen, heisst es s<strong>ch</strong>nell: „Wir hätten unser Projekt einfa<strong>ch</strong><br />

besser <strong>kommunizieren</strong> sollen.“<br />

Projekte und Organisationen verbreiten ihre Kommunikationsbots<strong>ch</strong>aften stets<br />

mit Kommunikationsmitteln. Dazu gehören der Flyer, die Website und der Informationsstand<br />

ebenso wie die Projektpräsentation an der S<strong>ch</strong>ule, die Begrüssungsrede<br />

der Vereinspräsidentin, der Versand von Briefen und das Interview<br />

vom lokalen Radiosender mit dem Projektleiter. Da Projekte und Organisationen<br />

ohne Kommunikation ni<strong>ch</strong>t in Ers<strong>ch</strong>einung treten können, wird der Erfolg der<br />

eigenen Tätigkeit so stark an die Wirkung der Kommunikation geknüpft.<br />

In der Tat ist die Kommunikation für Projekte und Organisationen sehr wi<strong>ch</strong>tig.<br />

Einerseits brau<strong>ch</strong>t es den Austaus<strong>ch</strong> von Informationen innerhalb des Teams<br />

bzw. des Vereins, damit Aktivitäten überhaupt geplant und dur<strong>ch</strong>geführt werden<br />

können. Und andererseits dient die Kommunikation au<strong>ch</strong> dem Dialog<br />

mit potenziellen Mitgliedern, S<strong>ch</strong>ulen, Stiftungen, Unternehmen, Gemeinden,<br />

Spenderinnen und Spendern, anderen Organisationen und so weiter. Hinzu<br />

kommt, dass viele kleine und grosse Organisationen um die Aufmerksamkeit<br />

der Öffentli<strong>ch</strong>keit kämpfen. Und weil sie alle ihre Kommunikation im Lauf der<br />

Zeit verbessern, ausbauen und neue Kommunikationsformen ins Spiel bringen,<br />

brau<strong>ch</strong>t es immer grössere Anstrengungen, damit man als Projekt oder Organisation<br />

überhaupt wahrgenommen wird. Dadur<strong>ch</strong> wä<strong>ch</strong>st glei<strong>ch</strong>zeitig die Gefahr,<br />

dass Kommunikationsmassnahmen nur ergriffen werden, weil andere Projekte<br />

so tolle Prospekte haben, jedes Jahr ein riesiges Benefizkonzert dur<strong>ch</strong>führen<br />

und viel öfter in der Zeitung erwähnt werden. Das ist trügeris<strong>ch</strong>, denn jede Kommunikationsmassnahme<br />

muss einem übergeordneten Ziel dienen. Gibt es das<br />

ni<strong>ch</strong>t, spart man si<strong>ch</strong> die Mühe und das Geld besser.<br />

Diese Bros<strong>ch</strong>üre ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> an junge Leute, die si<strong>ch</strong> im Berei<strong>ch</strong> Kommunikation<br />

für Projekte oder Organisationen engagieren wollen. Sie vermittelt im<br />

ersten Teil konzeptionelle Grundlagen und leistet ans<strong>ch</strong>liessend mit zahlrei<strong>ch</strong>en<br />

Beispielen, Tipps und Tricks wertvolle Hilfe bei der Planung und Umsetzung<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 7


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Einleitung<br />

der eigenen Kommunikation. Dabei setzt sie keine spezifis<strong>ch</strong>en Vorkenntnisse<br />

voraus. Alle wi<strong>ch</strong>tigen Begriffe werden im Glossar erklärt. Das erlei<strong>ch</strong>tert das<br />

Na<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>lagen.<br />

Vor dem Einstieg in das Kommunikationskonzept muss no<strong>ch</strong> ein Punkt geklärt<br />

werden: die Beziehung zwis<strong>ch</strong>en Kommunikation und Marketing. Denn selbst<br />

na<strong>ch</strong> jahrelanger Diskussion hauen si<strong>ch</strong> Fa<strong>ch</strong>leute no<strong>ch</strong> immer gegenseitig auf<br />

die Köpfe ein, weil sie si<strong>ch</strong> darüber ni<strong>ch</strong>t einig sind. Meistens geht es dabei ni<strong>ch</strong>t<br />

um die eigentli<strong>ch</strong>en Inhalte, sondern um ihre Bezei<strong>ch</strong>nungen. Man<strong>ch</strong>e Leute<br />

nennen die Werbung ein Marketinginstrument, andere sagen, es sei ein Kommunikationsinstrument.<br />

An der Werbung selber ändern die unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en<br />

Si<strong>ch</strong>tweisen hingegen ni<strong>ch</strong>ts. Wer also bereits mit anderen Begriffen konfrontiert<br />

worden ist, darf diese ruhig au<strong>ch</strong> in Zukunft verwenden.<br />

In diesem Lehrmittel knüpft die Kommunikation an der Marketingstrategie<br />

an. Sie wird als viertes P (Promotion) des klassis<strong>ch</strong>en Marketingmix (Product,<br />

Price, Place und Promotion) verstanden. Allerdings deckt sie im Gegensatz zum<br />

herkömmli<strong>ch</strong>en Marketingansatz, der die Kundinnen und Kunden ins Zentrum<br />

rückt und das restli<strong>ch</strong>e Umfeld weitgehend ausblendet, die gesamte interne und<br />

externe Kommunikation und somit alle Zielgruppen ab.<br />

Wer die Kommunikation für sein Projekt oder seine Organisation ni<strong>ch</strong>t nur<br />

punktuell, sondern kontinuierli<strong>ch</strong> und längerfristig anlegen will, brau<strong>ch</strong>t dafür<br />

ein konzeptionelles Gerüst. Aus diesem Grund muss man vor der Planung<br />

konkreter Kommunikationsmassnahmen einen S<strong>ch</strong>ritt zurückgehen und si<strong>ch</strong><br />

zuerst überlegen, wer was, wie, wann, wo und vor allem warum <strong>kommunizieren</strong><br />

soll. Dafür eignet si<strong>ch</strong> ein Kommunikationskonzept, wie es im folgenden Kapital<br />

erklärt wird.<br />

Wie die Praxis nur allzu oft zeigt, glei<strong>ch</strong>en Kommunikationsmassnahmen häufig<br />

Notfallübungen. Für ein <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong>es Kommunikationskonzept fehlt in vielen Fällen<br />

s<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>t die Zeit. Wer genau in dieser Situation steckt, kann diesen Punkt<br />

überspringen und glei<strong>ch</strong> zu den Kommunikationsmassnahmen s<strong>ch</strong>reiten. Hier<br />

wird der gesamte Fä<strong>ch</strong>er von Kommunikationsmitteln aufgezeigt, die ein Projekt<br />

bzw. eine Organisation einsetzen kann. Dieses Vorgehen ist nur für bereits<br />

laufende Aktivitäten zu empfehlen, weil es dem langfristigen Aufbau einer gelungenen<br />

Kommunikation überhaupt ni<strong>ch</strong>t dient.<br />

8 Ausbildung Jugendpartizipation


| <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Ausbildung Jugendpartizipation 9


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationskonzept<br />

10 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationskonzept | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Kommunikationskonzept<br />

Die Erarbeitung eines Kommunikationskonzepts entspri<strong>ch</strong>t im Grundsatz dem Ablauf eines Projekts. Zuerst wird mit Hilfe<br />

einer Analyse aufgezeigt, wie es momentan um die Kommunikation steht, wo Probleme auftreten, aber au<strong>ch</strong> wo es Vorteile<br />

gegenüber anderen Organisationen bzw. Projekten gibt. Zuges<strong>ch</strong>nitten auf die Ausgangslage werden ans<strong>ch</strong>liessend Kommunikationsziele<br />

festgelegt. Wie sie errei<strong>ch</strong>t werden sollen, wird in der Kommunikationsstrategie ausformuliert. Von dieser<br />

lassen si<strong>ch</strong> konkrete Massnahmen ableiten, die in Form von Kampagnen und Projekten umgesetzt werden. Mit einem<br />

zusätzli<strong>ch</strong>en S<strong>ch</strong>ritt wird zum S<strong>ch</strong>luss festgehalten, wie die Wirksamkeit der geplanten Massnahmen gemessen wird.<br />

Ein Kommunikationskonzept sollte ni<strong>ch</strong>t von einer einzelnen Person erarbeitet werden. Denn wie so oft ist der<br />

Weg zum Konzept mindestens so wertvoll wie das eigentli<strong>ch</strong>e Ergebnis. Diskussionen über die Kommunikation<br />

von Werten, Ideen und Projekten tragen dazu bei, dass alle Mitglieder einer Organisation bzw. eines Projektes die<br />

glei<strong>ch</strong>e Spra<strong>ch</strong>e spre<strong>ch</strong>en und die Kommunikation in die glei<strong>ch</strong>e Ri<strong>ch</strong>tung steuern wollen.<br />

Analyse der Kommunikation<br />

Im Analyseteil geht es darum, ein greifbares Bild der Ist-Situation zu erzeugen, sozusagen eine Auslegeordnung der<br />

Kommunikation vorzunehmen: Wo läuft unsere Kommunikation gut, wo stehen wir immer wieder an Wo sehen wir neue<br />

Mögli<strong>ch</strong>keiten und wo lauern Gefahren<br />

Grundlagen<br />

Da die Kommunikation an der Marketingstrategie bzw. der Unternehmensstrategie<br />

anknüpft, müssen die Grundlagen von übergeordneten Strategien au<strong>ch</strong> in<br />

die Kommunikationsplanung einfliessen. Denn sie bilden einen Rahmen und<br />

geben mitunter vor, was die Kommunikation bezwecken soll. Wi<strong>ch</strong>tige Elemente<br />

sind das Leitbild, die Grundstrategie, die SWOT-Analyse sowie eine Bes<strong>ch</strong>reibung<br />

der Zielgruppen.<br />

Leitbild<br />

Das Leitbild ist ein kurzes, prägnantes Dokument, das Zweck, Vision, längerfristige<br />

Ziele, Werte und Verhaltensgrundsätze einer Organisation bes<strong>ch</strong>reibt. Es<br />

zei<strong>ch</strong>net ein zukunftsgeri<strong>ch</strong>tetes Idealbild einer Organisation. Die FDP S<strong>ch</strong>weiz<br />

propagiert in ihrem Leitbild beispielsweise: „Wir sind liberal, optimistis<strong>ch</strong>,<br />

unabhängig.“ Diese Grundwerte müssen si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> in der Kommunikation widerspiegeln,<br />

ansonsten wird die Partei ras<strong>ch</strong> unglaubwürdig. Greenpeace geht<br />

sogar einen S<strong>ch</strong>ritt weiter und hält fest, dass die Organisation mit „gezielter<br />

Medienpräsenz globale Umweltprobleme aufzeigt“ und „die Öffentli<strong>ch</strong>keit mit<br />

gezielter Information“ sensibilisiert. Damit verankert Greenpeace die Bedeutung<br />

der Kommunikation bereits im Leitbild.<br />

Grundstrategie<br />

Die Grundstrategie ist ein streng vertrauli<strong>ch</strong>es Papier, das die langfristigen Absi<strong>ch</strong>ten<br />

und S<strong>ch</strong>werpunkte einer Organisation festlegt. Früher übli<strong>ch</strong>erweise für<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 11


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationskonzept<br />

einen Zeithorizont von fünf bis zehn Jahren, heute eher für drei bis fünf Jahre.<br />

Sie liefert Antworten auf die grundlegenden Fragen von Produkten und Dienstleistungen,<br />

Innovationen, wirts<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Absi<strong>ch</strong>ten, im Umgang mit Mitarbeitenden<br />

bzw. Mitgliedern sowie gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Anliegen und damit au<strong>ch</strong> für<br />

die interne und externe Kommunikation.<br />

SWOT-Analyse<br />

Die Untersu<strong>ch</strong>ung von Stärken, S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en, Chancen und Gefahren einer Organisation<br />

bzw. eines Projekts (englis<strong>ch</strong> SWOT für Strengths, Weaknesses,<br />

Opportunities und Threats) bilden einen guten Rahmen für die Kommunikation.<br />

Einerseits zeigt eine sol<strong>ch</strong>e Analyse die Mögli<strong>ch</strong>keiten der Kommunikation auf,<br />

indem zum Beispiel Stärken und Chancen ins Zentrum gerückt werden. Andererseits<br />

zei<strong>ch</strong>net sie au<strong>ch</strong> Grenzen für die Kommunikation, denn ni<strong>ch</strong>t alles<br />

lässt si<strong>ch</strong> damit lösen. Wenn zum Beispiel einer Organisation die Mitglieder<br />

davonlaufen, weil sie selber ni<strong>ch</strong>ts bewirken können und deshalb frustriert sind,<br />

brau<strong>ch</strong>t es ni<strong>ch</strong>t verstärkte Werbung, sondern mehr Mögli<strong>ch</strong>keiten mitzureden<br />

und mitzuents<strong>ch</strong>eiden.<br />

Zielgruppenbes<strong>ch</strong>reibung<br />

Oft wollen si<strong>ch</strong> Organisationen und Projekte mit ihren Ideen an die gesamte<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft ri<strong>ch</strong>ten. Der Gedanke, dass niemand ausges<strong>ch</strong>lossen werden<br />

soll, ist zwar nett, aber für die Kommunikation wenig hilfrei<strong>ch</strong>. Eine genaue<br />

Bes<strong>ch</strong>reibung der Zielgruppen hilft enorm. Denn Jugendli<strong>ch</strong>e sind ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong><br />

Jugendli<strong>ch</strong>e. Wer hat wirkli<strong>ch</strong> ein Interesse an unseren Anliegen Und wer<br />

müsste eines haben Inwiefern unters<strong>ch</strong>eiden si<strong>ch</strong> diese Leute von anderen<br />

Bevölkerungsgruppen Je klarer das Bild des Gegenübers, desto lei<strong>ch</strong>ter fällt<br />

ans<strong>ch</strong>liessend die Kommunikation.<br />

12 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationskonzept | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Kommunikationsanalyse<br />

Längst ni<strong>ch</strong>t alle Organisationen und wohl nur sehr wenige Projekte können die oben erwähnten Grundlagen einfa<strong>ch</strong> aus<br />

der Tas<strong>ch</strong>e zaubern. Und oft ist es zeitli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t mögli<strong>ch</strong>, dass fehlende Grundlagen für die Erarbeitung eines Kommunikationskonzepts<br />

no<strong>ch</strong> zusätzli<strong>ch</strong> erstellt werden. Es ist in einem sol<strong>ch</strong>en Fall ratsam, dass der Vorstand, das Organisationskomitee<br />

bzw. die Projektgruppe im S<strong>ch</strong>nelldur<strong>ch</strong>lauf die wesentli<strong>ch</strong>en Punkte der vier Elemente Leitbild, Grundstrategie,<br />

SWOT-Analyse und Zielgruppenbes<strong>ch</strong>reibung festhält. Das ist immer no<strong>ch</strong> besser als gar keine Grundlagen. Hingegen<br />

sollten keine Abkürzungen genommen werden bei der Analyse der eigenen Kommunikation. Denn sie bildet eine unverzi<strong>ch</strong>tbare<br />

Basis für das Konzept.<br />

SWOT-Analyse der Kommunikation<br />

Als Ergänzung zur strategis<strong>ch</strong>en SWOT-Analyse müssen Stärken und S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en,<br />

Chancen und Gefahren au<strong>ch</strong> in Bezug auf die Kommunikation untersu<strong>ch</strong>t<br />

werden. Mögli<strong>ch</strong>e Stärken und somit Vorteile für die Kommunikation sind zum<br />

Beispiel eine bekannte Persönli<strong>ch</strong>keit in den eigenen Reihen, ein weites Beziehungsnetz<br />

mit glaubwürdigen Partnern, exklusive und attraktive Projekte,<br />

transparente Strukturen, hohe Bekanntheit oder ein positives Image. Na<strong>ch</strong>teilig<br />

für die Kommunikation auswirken können si<strong>ch</strong> S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en wie kleine finanzielle<br />

und persönli<strong>ch</strong>e Ressourcen, fehlende Kontinuität und Zuverlässigkeit, zu breit<br />

gefasste Zielgruppen oder unprofessionelle Kommunikationsmittel.<br />

Die Bedeutung des eigenen Themas in der Öffentli<strong>ch</strong>keit, Goodwill bei Ents<strong>ch</strong>eidungsträgern<br />

und fehlende Konkurrenz können Chancen für die Kommunikation<br />

sein. Sie können jedo<strong>ch</strong> beeinträ<strong>ch</strong>tigt werden dur<strong>ch</strong> Gefahren wie die<br />

Abhängigkeit von Partnern, einem Überangebot von Produkten, Projekten und<br />

Veranstaltungen oder die re<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Rahmenbedingungen. Wi<strong>ch</strong>tig bei dieser<br />

Analyse ist, dass na<strong>ch</strong> der Auflistung aller mögli<strong>ch</strong>en Einflüsse überlegt wird,<br />

wel<strong>ch</strong>e Punkte von zentraler Bedeutung sind, weil niemals alle berücksi<strong>ch</strong>tigt<br />

werden können.<br />

Zielgruppenanalyse<br />

Die Zielgruppen müssen ni<strong>ch</strong>t nur bes<strong>ch</strong>rieben, sondern au<strong>ch</strong> in Bezug auf die<br />

Kommunikation untersu<strong>ch</strong>t werden. Wel<strong>ch</strong>e Absi<strong>ch</strong>ten verfolgen die Zielgruppen<br />

Wie können wir sie dabei unterstützen und für unsere Ideen gewinnen<br />

Wo können wir sie errei<strong>ch</strong>en Wer beeinflusst sie Wie reagieren sie auf die<br />

vers<strong>ch</strong>iedenen Kommunikationsmassnahmen<br />

Analyse der<br />

Kommunikationsmassnahmen<br />

Ein wi<strong>ch</strong>tiger Bestandteil der gesamten Kommunikationsanalyse ist die Betra<strong>ch</strong>tung<br />

der gesamten bisher betriebenen Kommunikation von eigenen Veranstaltungen<br />

über Drucksa<strong>ch</strong>en und Website bis hin zu Medienarbeit und<br />

Standaktionen. Wie haben wir bis jetzt mit unseren Zielgruppen kommuniziert<br />

Wel<strong>ch</strong>e Kommunikationsinstrumente und –mittel verwenden wir Was funktioniert<br />

gut, was weniger Wie oft werden sie eingesetzt Wie werden die einzelnen<br />

Massnahmen zeitli<strong>ch</strong> aufeinander abgestimmt Und wel<strong>ch</strong>e Wirkung erzielen<br />

wir damit<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 13


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationskonzept<br />

Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

Mitglieder<br />

Mögli<strong>ch</strong>e Soll-Werte<br />

unabhängig<br />

qualitätsbewusst<br />

wi<strong>ch</strong>tig<br />

vielfältig<br />

aktiv<br />

6<br />

5<br />

4<br />

aktuell<br />

ausgewogen<br />

erfahren<br />

exklusiv<br />

stark<br />

3<br />

forts<strong>ch</strong>rittli<strong>ch</strong><br />

selbstbewusst<br />

2<br />

friedli<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>nell<br />

prägnant<br />

1<br />

0<br />

fris<strong>ch</strong><br />

glaubwürdig<br />

offen<br />

gut<br />

tiefgründig<br />

ideenrei<strong>ch</strong><br />

neutral<br />

informativ<br />

neugierig<br />

erwa<strong>ch</strong>sen<br />

nah<br />

links<br />

laut<br />

kompetent<br />

gefühlvoll<br />

Die Darstellung einer Imageanalyse.<br />

Imageanalyse<br />

Mit Hilfe von Umfragen kann ermittelt werden, wie Mitglieder bzw. externe<br />

Zielgruppen die eigene Organisation und allenfalls au<strong>ch</strong> die Konkurrenz wahrnehmen.<br />

In diesem Zusammenhang wird au<strong>ch</strong> der Begriff Ist-Image verwendet.<br />

Dieses setzt si<strong>ch</strong> aus vielen einzelnen Werten wie Offenheit oder Kompetenz<br />

zusammen (siehe Abbildung). Die Imageanalyse ist für das Kommunikationskonzept<br />

ni<strong>ch</strong>t zwingend, aber sehr hilfrei<strong>ch</strong>. Der Blick von aussen berei<strong>ch</strong>ert die<br />

Untersu<strong>ch</strong>ung, weil interne Personen in leitenden Funktionen oft so stark mit<br />

der eigenen Organisation verbunden sind, dass sie das Image ni<strong>ch</strong>t mehr unvoreingenommen<br />

beurteilen können. Grosse Unternehmen geben für sol<strong>ch</strong>e Untersu<strong>ch</strong>ungen<br />

riesige Summen Geld aus, do<strong>ch</strong> es ist au<strong>ch</strong> in kleinem Rahmen<br />

mögli<strong>ch</strong>. Eine Umfrage bei ein paar Duzend Leuten innerhalb und ausserhalb<br />

der Organisation führt s<strong>ch</strong>on zu verblüffenden Ergebnissen. Die Dur<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>nittswerte<br />

werden auf einem Spinnennetz dargestellt, wobei die Werte von 6 (trifft<br />

sehr zu) bis 1 (trifft überhaupt ni<strong>ch</strong>t zu) rei<strong>ch</strong>en.<br />

Wo das Ist-Image ni<strong>ch</strong>t dem gewüns<strong>ch</strong>ten Wert entspri<strong>ch</strong>t, können bei der<br />

Kommunikationsplanung Soll-Werte definiert werden, die bei einer erneuten<br />

Umfrage in Zukunft errei<strong>ch</strong>t werden sollen. Es geht dabei ni<strong>ch</strong>t um die Korrektur<br />

einzelner Prozentpunkte, sondern offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>er Differenzen. Stellt si<strong>ch</strong><br />

bei einer Imageanalyse zum Beispiel heraus, dass eine politis<strong>ch</strong>e Organisation<br />

als eher unglaubwürdig oder wenig kompetent wahrgenommen wird, besteht in<br />

dieser Hinsi<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>er Handlungsbedarf.<br />

14 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationskonzept | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Ist-Situation<br />

Im Ans<strong>ch</strong>luss an die aufgezeigten Untersu<strong>ch</strong>ungen werden die Grundlagen aus dem Marketing und die Kommunikationsanalyse<br />

zusammengefasst. Ziel ist, dass die Ist-Situation anhand von wenigen Kernpunkten bes<strong>ch</strong>rieben werden kann. Allzu<br />

viele Punkte bilden eher ein Hindernis, weil die Planung s<strong>ch</strong>nell zu komplex wird und keine praxistaugli<strong>ch</strong>en Lösungen<br />

entstehen. Zwar sollen die Detailanalysen au<strong>ch</strong> bei den weiteren S<strong>ch</strong>ritten zur Verfügung stehen, aber grundsätzli<strong>ch</strong> soll<br />

si<strong>ch</strong> die Strategie auf wenige, aber wi<strong>ch</strong>tige Kernpunkte der Analyse abstützen.<br />

Planung<br />

Sobald die Analyse abges<strong>ch</strong>lossen ist, beginnt die konzeptionelle Planung der Kommunikation. Dazu eignet si<strong>ch</strong> das unten<br />

abgebildete Gerüst, eine vereinfa<strong>ch</strong>te Version des Modells der integrierten Kommunikation von Manfred Bruhn. Das Modell<br />

besteht aus zwei Ebenen. Die obere Ebene umfasst die Kommunikationsstrategie für die gesamte Organisation bzw.<br />

das gesamte Projekt. Darunter gibt es auf einer zweiten Ebene für jede Zielgruppe eigene Elemente. Zudem gliedert si<strong>ch</strong><br />

das Modell über beide Ebenen hinweg in drei Dimensionen: Von links na<strong>ch</strong> re<strong>ch</strong>ts sind dies die Ziele, die Bots<strong>ch</strong>aften sowie<br />

die Kommunikationsinstrumente und –mittel.<br />

Zuerst werden die drei Dimensionen für die oberste Ebene (die gesamte Organisation) festgelegt. Daraus lassen si<strong>ch</strong> ans<strong>ch</strong>liessend<br />

die Ziele, Bots<strong>ch</strong>aften und Kommunikationsmittel für die einzelnen Zielgruppen ableiten. Dadur<strong>ch</strong> ergibt si<strong>ch</strong><br />

ein zusammenhängendes Gefüge von der Strategie bis hin zu den Massnahmen.<br />

Leitziel Organisation Leitbots<strong>ch</strong>aft Organisation Leitinstrument Organisation<br />

Kernziele Zielgruppe 3<br />

Potentielle Zielgruppe 1 Bestehende Zielgruppe 1<br />

Kernziele Zielgruppe 2<br />

Potentielle Zielgruppe 1 Bestehende Zielgruppe 1<br />

Kernziele Zielgruppe 1<br />

Kernziele Zielgruppe 3<br />

Potentielle Zielgruppe 1 Bestehende Zielgruppe 1<br />

Kernziele Zielgruppe 2<br />

Potentielle Zielgruppe 1 Bestehende Zielgruppe 1<br />

Kernziele Zielgruppe 1<br />

Kernziele Zielgruppe 3<br />

Potentielle Zielgruppe 1 Bestehende Zielgruppe 1<br />

Kernziele Zielgruppe 2<br />

Potentielle Zielgruppe 1 Bestehende Zielgruppe 1<br />

Kernziele Zielgruppe 1<br />

Potentielle Zielgruppe 1<br />

Bestehende Zielgruppe 1<br />

Potentielle Zielgruppe 1<br />

Bestehende Zielgruppe 1<br />

Potentielle Zielgruppe 1<br />

Bestehende Zielgruppe 1<br />

Das Planungsmodell der Kommunikationsstrategie.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 15


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationskonzept<br />

Kommunikationsstrategie für die gesamte Organisation<br />

Auf der obersten strategis<strong>ch</strong>en Stufe sind das Leitziel, die Leitbots<strong>ch</strong>aft und das<br />

Leitinstrument angesiedelt. Sie gelten für alle Zielgruppen.<br />

Leitziel<br />

Mit dem Leitziel der Kommunikation platziert die Organisation si<strong>ch</strong> in ihrem<br />

Umfeld. Es wird deshalb au<strong>ch</strong> strategis<strong>ch</strong>e Positionierung genannt. Zum Beispiel:<br />

Wir sind die umfassendste und bedienerfreundli<strong>ch</strong>ste Lehrstellenbörse<br />

aller Berufsgattungen in der Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz. Oder: Wir sind für Anliegen von<br />

Basler Jugendli<strong>ch</strong>en in den Berei<strong>ch</strong>en Umwelt und Mobilität die kompetentesten<br />

Akteure.<br />

Das Leitziel soll si<strong>ch</strong> auf einige wenige Merkmale der Organisation konzentrieren<br />

und dazu geeignet sein, si<strong>ch</strong> von anderen Organisationen zu unters<strong>ch</strong>eiden.<br />

Das Leitziel muss eine langfristige Ausri<strong>ch</strong>tung verfolgen und soll glei<strong>ch</strong>zeitig<br />

ehrgeizig sein. Es muss ausrei<strong>ch</strong>end flexibel sein, um si<strong>ch</strong> gegenüber den Umfeldveränderungen<br />

in einer Weise anpassen zu können, die das eigentli<strong>ch</strong>e Ziel<br />

ni<strong>ch</strong>t verändert. Und wi<strong>ch</strong>tig ist s<strong>ch</strong>lussendli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong>, dass si<strong>ch</strong> das Leitziel bei<br />

der tägli<strong>ch</strong>en Arbeit überhaupt umsetzen lässt.<br />

Leitbots<strong>ch</strong>aft<br />

Im nä<strong>ch</strong>sten S<strong>ch</strong>ritt wird die Leitbots<strong>ch</strong>aft festgehalten. Sie ist au<strong>ch</strong> als kommunikative<br />

Leitidee bekannt und ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> mit einer Grundaussage über die<br />

Organisation bzw. das Projekt an alle Zielgruppen. Im Unters<strong>ch</strong>ied zum Leitziel<br />

lehnt si<strong>ch</strong> die Leitbots<strong>ch</strong>aft stark auf die Seite der Zielgruppen. Im Zentrum steht<br />

ni<strong>ch</strong>t, was wir wollen oder wie wir uns sehen, sondern wie wir wahrgenommen<br />

werden mö<strong>ch</strong>ten. Was sollen die Zielgruppen über uns sagen Entspre<strong>ch</strong>end<br />

dieser gewüns<strong>ch</strong>ten Wahrnehmung muss die Kommunikation gesteuert werden.<br />

Zum Beispiel: Die Lehrstellenbörse LB bietet das aktuellste Angebot an<br />

Lehrstellen. Offene Lehrstellen lassen si<strong>ch</strong> sehr lei<strong>ch</strong>t eingeben und abrufen.<br />

Oder: Die Organisation UM erzielt mit ihren Projekten deutli<strong>ch</strong>e Verbesserungen<br />

für die Umwelt und Mobilität in der Region Basel.<br />

Leitinstrument<br />

Da das Leitziel und die Leitbots<strong>ch</strong>aft aufgrund ihrer langfristigen Gültigkeit sehr<br />

allgemein formuliert werden, lässt si<strong>ch</strong> auf den ersten Blick kaum beurteilen,<br />

wel<strong>ch</strong>e Kommunikationsmassnahmen die gewüns<strong>ch</strong>ten Wirkungen s<strong>ch</strong>nell und<br />

na<strong>ch</strong>drückli<strong>ch</strong> erzielen. Ers<strong>ch</strong>werend kommt hinzu, dass der Fä<strong>ch</strong>er mögli<strong>ch</strong>er<br />

Kommunikationsaktivitäten so breit ist, dass die Auswahl einiger weniger Angebote<br />

sehr s<strong>ch</strong>wer fällt. Trotzdem lohnt si<strong>ch</strong> die Zuordnung der kommunikativen<br />

Führungsrolle an ein einzelnes Instrument. Teilweise unterteilen Fa<strong>ch</strong>leute die<br />

Kommunikationsinstrumente no<strong>ch</strong> weiter in Kristallisations-, Integrations- und<br />

Folgeinstrumente. Do<strong>ch</strong> dieses Vorgehen lohnt si<strong>ch</strong> kaum für kleinere Organisationen<br />

und erst re<strong>ch</strong>t ni<strong>ch</strong>t für Projekte.<br />

16 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationskonzept | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

In der Praxis übernimmt am häufigsten die Mediawerbung diese führende<br />

Rolle. Zu ihr zählen Inserate in Print- und Online-Medien, Werbung im Radio<br />

und Fernsehen sowie Plakate und die Präsenz auf diversen Kommunikationsträgern.<br />

Zwar s<strong>ch</strong>windet die Dominanz der Mediawerbung, do<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> immer<br />

bindet sie über 50% betriebli<strong>ch</strong>er Kommunikationsbudgets. Der Grund: Medien<br />

und insbesondere Fernsehstationen haben sehr hohe Rei<strong>ch</strong>weiten. S<strong>ch</strong>altet ein<br />

Unternehmen in diesen Medienprodukten nun intensiv Werbung, errei<strong>ch</strong>t es<br />

weite Kreise der Bevölkerung und gelangt verhältnismässig ras<strong>ch</strong> zu höherer<br />

Bekanntheit. Dadur<strong>ch</strong> legt es si<strong>ch</strong> eine Basis für potenzielle Mitglieder, Kundinnen,<br />

Spender, Mitarbeiterinnen etc., denn die angepeilten Personen sollen das<br />

Unternehmen ni<strong>ch</strong>t nur kennen, sondern gut darüber denken, Kaufabsi<strong>ch</strong>ten<br />

entwickeln, später Ges<strong>ch</strong>äfte tätigen und am liebsten langfristige Treue s<strong>ch</strong>wören.<br />

Kommunikationsinstrumente im Überblick.<br />

• Mediawerbung<br />

• Verkaufsförderung<br />

• Direktmarketing<br />

• Eventmarketing<br />

• Messen und Ausstellungen<br />

• Sponsoring<br />

• Public Relations<br />

• Multimediakommunikation<br />

• Persönli<strong>ch</strong>e Kommunikation<br />

Da si<strong>ch</strong> Projekte und kleine Organisationen umfangrei<strong>ch</strong>e Werbekampagnen<br />

gar ni<strong>ch</strong>t leisten können, s<strong>ch</strong>eidet die Mediawerbung als Leitinstrument bereits<br />

im Vorfeld aus. An ihre Stelle muss ein anderes Kommunikationsinstrument<br />

treten (siehe Abbildung oben). Bei Greenpeace übernimmt beispielsweise die<br />

Medienarbeit (ein Teil der Public Relations) diese Funktion. Mit spektakulären<br />

Aktionen gewinnt die Organisation die Aufmerksamkeit der Medien. Später<br />

greift Greenpeace Bilder, Stimmen und Beri<strong>ch</strong>te sol<strong>ch</strong>er Aktionen mit anderen<br />

Instrumenten auf und verstärkt damit die Kommunikation. Zum Beispiel<br />

mit Standaktionen oder Direktmarketingkampagnen. Mit dem Instrument der<br />

Public Relations nutzt die Organisation die Vorteile der grossen Rei<strong>ch</strong>weite von<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 17


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationskonzept<br />

Medien, bezahlt aber im Gegensatz zur Mediawerbung ni<strong>ch</strong>ts für die Publikation,<br />

weil si<strong>ch</strong> alles im redaktionellen Teil der Medien abspielt.<br />

Für ein kleines, lokales Projekt, das zum Beispiel für seine politis<strong>ch</strong>e Arbeit<br />

ausserordentli<strong>ch</strong> stark auf persönli<strong>ch</strong>e Kontakte zu Ents<strong>ch</strong>eidungsträgern<br />

angewiesen ist, kann hingegen die persönli<strong>ch</strong>e Kommunikation dur<strong>ch</strong>aus die<br />

Funktion des Leitinstruments einnehmen. Oder ein anderes Projekt setzt viellei<strong>ch</strong>t<br />

auf Eventmarketing, indem es seine Kommunikation auf eine oder mehrere<br />

Veranstaltungen konzentriert, wo dann jeweils die wi<strong>ch</strong>tigsten Zielgruppen<br />

angespro<strong>ch</strong>en werden.<br />

Weiter ist es au<strong>ch</strong> mögli<strong>ch</strong>, dass eine Organisation seine Website oder – in einem<br />

grösseren Rahmen betra<strong>ch</strong>tet – die gesamte Multimediakommunikation<br />

als wi<strong>ch</strong>tigstes Instrument einsetzt. Dies ma<strong>ch</strong>t insbesondere dann Sinn, wenn<br />

si<strong>ch</strong> viele Prozesse online abspielen und au<strong>ch</strong> die gewüns<strong>ch</strong>ten Empfänger mit<br />

dem Internet vertraut sind.<br />

Kommunikationsstrategie für die einzelnen Zielgruppen<br />

Steht das strategis<strong>ch</strong>e Da<strong>ch</strong> für die Kommunikation, werden das Leitziel, die Leitbots<strong>ch</strong>aft sowie das Leitinstrument auf<br />

die einzelnen Zielgruppen angepasst und konkretisiert. Dabei lohnt si<strong>ch</strong> die Aufteilung in potenzielle und bestehende Zielgruppen,<br />

weil sie meistens unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e Kommunikationsbedürfnisse haben.<br />

Kernziele<br />

Die Kernziele bes<strong>ch</strong>reiben die kommunikative Stossri<strong>ch</strong>tung für jede einzelne<br />

Zielgruppe. Wi<strong>ch</strong>tig dabei ist, dass man si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> auf Kommunikationsziele<br />

bes<strong>ch</strong>ränkt. Und ni<strong>ch</strong>t einfa<strong>ch</strong> Ziele für den Verkauf, den Umsatz,<br />

die Produktion etc. übernimmt. Wie die Abbildungen unten zeigen, könnte ein<br />

Kernziel für potenzielle Mitglieder folgendermassen lauten: Basler Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

zwis<strong>ch</strong>en 16 und 30, die si<strong>ch</strong> für das Thema Umwelt und Mobilität interessieren,<br />

nehmen die Organisation UM als aktive und kompetente Organisation wahr.<br />

Für bereits bestehende Mitglieder würde das Ziel eher lauten: Die Mitglieder<br />

identifizieren si<strong>ch</strong> stark mit der Organisation UM und sind motiviert, si<strong>ch</strong> für die<br />

Projekte von UM einzusetzen. Oder: Die Unternehmen in der Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz<br />

kennen die Lehrstellenbörse LB und ihre Vorteile für die Auss<strong>ch</strong>reibung offener<br />

Lehrstellen. Und: Die Lehrstellenbörse LB ist für seine Partnerunternehmen<br />

der wi<strong>ch</strong>tigste Kontakt für die Besetzung offener Lehrstellen.<br />

18 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationskonzept | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Kernziele Mitglieder<br />

Kernbots<strong>ch</strong>aften Mitglieder<br />

Potentielle Mitglieder Bestehende Mitglieder Potentielle Mitglieder Bestehende Mitglieder Potentielle Mitglieder<br />

Basler Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

zwis<strong>ch</strong>en 16 und 30,<br />

die si<strong>ch</strong> für die<br />

Themen Umwelt und<br />

Mobilität<br />

interessieren, nehmen<br />

die Organisation UM<br />

als aktive und<br />

kompetente<br />

organisation wahr.<br />

Die Mitglieder<br />

identifizieren si<strong>ch</strong><br />

stark mit der<br />

Organisation UM und<br />

sind motiviert, si<strong>ch</strong> für<br />

die Projekte von UM<br />

einzusetzen.<br />

«Bei der Organisation<br />

UM kann in den<br />

Berei<strong>ch</strong>en Umwelt und<br />

Mobilität für die<br />

Region Basel viel<br />

bewegt werden.»<br />

«Das Engagement der<br />

Mitglieder sowie die<br />

gegenseitige<br />

Vernetzung sind die<br />

Erfolgsfaktoren der<br />

Organisation UM.»<br />

Kommunikationsmittel Mitglieder<br />

Persönli<strong>ch</strong>e<br />

Kommunikation<br />

Standaktion<br />

Plakate<br />

Website<br />

Newsletter<br />

Bestehende Mitglieder<br />

Persönli<strong>ch</strong>e<br />

Kommunikation<br />

Interne<br />

Veranstaltungen<br />

Unterstützung der<br />

Kommunikation von<br />

Mitgliedern<br />

Anreizsystem für<br />

verstärktes<br />

Engagement<br />

Kommunikationsstrategie für die Mitglieder einer Basler Jugendorganisation<br />

im Berei<strong>ch</strong> Umwelt und Mobilität.<br />

Kernbots<strong>ch</strong>aften<br />

Kernbots<strong>ch</strong>aften sind zentrale Aussagen des Projekts bzw. der Organisation gegenüber<br />

einzelnen Zielgruppen. Genau wie beim Leitziel und der Leitbots<strong>ch</strong>aft<br />

konkretisiert die Kernbots<strong>ch</strong>aft das Kernziel aus Si<strong>ch</strong>t der entspre<strong>ch</strong>enden<br />

Zielgruppe. So könnte zum Beispiel die Kernbots<strong>ch</strong>aft der Organisation an<br />

potenzielle Mitglieder wie folgt lauten: Bei der Organisation UM kann in den<br />

Berei<strong>ch</strong>en Umwelt und Mobilität für die Region Basel viel bewegt werden. Für<br />

bestehende Mitglieder kann diese Kernbots<strong>ch</strong>aft gelten: Das Engagement der<br />

Mitglieder sowie die gegenseitige Vernetzung sind die Erfolgsfaktoren der Organisation<br />

UM. Die Lehrstellenbörse könnte eine Kernbots<strong>ch</strong>aften für Partnerunternehmen<br />

in folgendem Sinn verwenden: Über die Lehrstellenbörse lassen<br />

si<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t gute Lehrlinge finden. Und: Die Lehrstellenbörse leistet s<strong>ch</strong>nellen<br />

sowie zuverlässigen Service und lässt Partner als innovative Unternehmen in<br />

Ers<strong>ch</strong>einung treten.<br />

Kernziele Partnerunternehmen (PU)<br />

Kernbots<strong>ch</strong>aften PU<br />

Potentielle PU Bestehende (PU) Potentielle PU Bestehende (PU) Potentielle PU<br />

Die Unternehmen in Die Lehrstellenbörse<br />

«Über die<br />

«Die Lehrstellenbörse Website<br />

der Deuts<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>weiz LB ist für seine<br />

Lehrstellenbörse<br />

leistet s<strong>ch</strong>nellen sowie<br />

kennen die<br />

Partnerunternehmen<br />

lassen si<strong>ch</strong> lei<strong>ch</strong>t gute zuverlässigen Service<br />

Individuelle<br />

Lehrstellenbörse LB der wi<strong>ch</strong>tigste Kontakt Lehrlinge finden.» und lässt die Partner<br />

Kooperationsangebote<br />

und ihre Vorteile für für die Besetzung<br />

als innovative<br />

die Auss<strong>ch</strong>reibung offener Lehrstellen.<br />

Unternehmen in<br />

Medienarbeit<br />

offener Lehrstellen.<br />

Ers<strong>ch</strong>einung treten.»<br />

Präsentationen<br />

Kommunikationsmittel PU<br />

Bestehende (PU)<br />

Website<br />

Planungstreffen<br />

S<strong>ch</strong>ulung und Support<br />

für Angebotseingabe<br />

Unterstützung der<br />

Kommunikation von<br />

Partnerunternehmen<br />

Kommunikationsstrategie für Partnerunternehmen einer Lehrstellenbörse im<br />

Internet.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 19


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationskonzept<br />

Kommunikationsmittel<br />

Die Formulierung von Zielen und Bots<strong>ch</strong>aften ist e<strong>ch</strong>te Kno<strong>ch</strong>enarbeit. Viel<br />

Platz für Kreativität bleibt da kaum. Das ändert si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> beim letzten Punkt:<br />

Endli<strong>ch</strong> sind Ideen für aussergewöhnli<strong>ch</strong>e Kommunikationsmittel und –massnahmen<br />

gefragt, mit denen si<strong>ch</strong> die gewüns<strong>ch</strong>ten Bots<strong>ch</strong>aften übermitteln<br />

lassen. Priorität hat bei allen Zielgruppen das Leitinstrument. Es wird deshalb<br />

hier erneut aufgeführt. Bei den Beispielen in den Abbildungen wären das die<br />

persönli<strong>ch</strong>e Kommunikation für die Jugendorganisation UM und die Website<br />

(Multimediakommunikation) für die Lehrstellenbörse LB. Da diese Kommunikationsinstrumente<br />

niemals für den Dialog mit den einzelnen Zielgruppen ausrei<strong>ch</strong>en,<br />

werden weitere geeignete Kommunikationsmittel gesu<strong>ch</strong>t.<br />

Im Beispiel der Jugendorganisation UM wären das Standaktionen, Plakate, eine<br />

Website plus Newsletter für potenzielle Mitglieder sowie interne Veranstaltungen,<br />

Unterstützung der eigenen Mitglieder, damit sie gegen aussen aktiv <strong>kommunizieren</strong><br />

können, sowie ein Anreizsystem für verstärktes Engagement (zum<br />

Beispiel dur<strong>ch</strong> Spezialangebote bei Partnerorganisationen) bei bestehenden<br />

Mitgliedern.<br />

Die Lehrstellenbörse LB kann Unternehmen individuell kontaktieren und Kooperationsangebote<br />

unterbreiten. Weitere Kommunikation für potenzielle Partnerunternehmen<br />

ist mit Medienarbeit und Präsentationen bei Arbeitgeberorganisationen,<br />

Bran<strong>ch</strong>enverbänden, Wirts<strong>ch</strong>aftsforen etc. mögli<strong>ch</strong>. Bestehende<br />

Partner könnten bei der Planung der Lehrstellenbesetzung, mit S<strong>ch</strong>ulung und<br />

Support sowie bei der Kommunikation ihres Engagements bei der Lehrstellenbörse<br />

LB unterstützt werden.<br />

Eigenen Ideen sind in Bezug auf Kommunikationsmittel kaum Grenzen gesetzt.<br />

Hö<strong>ch</strong>stens dur<strong>ch</strong> die Zeit und das Geld. Die fiktiven Beispiele oben dienen ledigli<strong>ch</strong><br />

der Verans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>ung. Der gesamte Fä<strong>ch</strong>er an einsetzbaren Kommunikationsmitteln<br />

und –massnahmen wird im nä<strong>ch</strong>sten Hauptkapitel vorgestellt.<br />

20 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationskonzept | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Massnahmen und Umsetzung<br />

Mit dem S<strong>ch</strong>ritt der strategis<strong>ch</strong>en Planung ist ein konzeptionelles Gerüst von Zielen, Bots<strong>ch</strong>aften und Instrumenten bzw.<br />

Mittel entstanden. Es hilft der Einordnung und Ausri<strong>ch</strong>tung der eigentli<strong>ch</strong>en Kommunikationsarbeit, do<strong>ch</strong> diese ist damit<br />

ni<strong>ch</strong>t erledigt. Erst mit konkreten Massnahmen und der Umsetzung beginnt die Kommunikation zu wirken. In diesem<br />

Zusammenhang gibt es insbesondere drei Punkte zu bea<strong>ch</strong>ten: Den Massnahmenplan, die Verantwortli<strong>ch</strong>keiten und kurzfristige<br />

Änderungen.<br />

Massnahmenplan<br />

Der Massnahmeplan ist ein Planungsinstrument, das die strategis<strong>ch</strong>en Vorhaben mit der praktis<strong>ch</strong>en Umsetzung verbindet.<br />

Hier werden die gewüns<strong>ch</strong>ten Massnahmen zeitli<strong>ch</strong> aufeinander abgestimmt. Dur<strong>ch</strong> die Einordnung in eine zeitli<strong>ch</strong>e<br />

Abfolge wird ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, ob die geplanten Kommunikationsmassnahmen umsetzbar sind, was si<strong>ch</strong> bündeln lässt und wo<br />

es zeitli<strong>ch</strong>e Puffer brau<strong>ch</strong>t. Die Pläne können je na<strong>ch</strong> Bedarf mit Kosten, verantwortli<strong>ch</strong>en Personen, Stundenzahlen und<br />

anderen Elementen ergänzt werden. Die dunkle S<strong>ch</strong>attierung in den beiden Abbildungen steht für die eigentli<strong>ch</strong>en Termine,<br />

die helle für Kommunikationsmittel, die über den Termin hinaus aktiv sind bzw. wirken.<br />

Zu empfehlen sind zwei si<strong>ch</strong> ergänzende Pläne: Erstens ein Massnahmenplan mit den Jahress<strong>ch</strong>werpunkten. Daraus<br />

sind die Jahreshöhepunkte ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>. Zudem zeigt der Plan auf, ob die ständige Kommunikation ein genügend lautes<br />

Grundraus<strong>ch</strong>en erzeugt oder ob sie si<strong>ch</strong> nur auf ein einziges Ereignis pro Jahr zu stützen versu<strong>ch</strong>t. Generell lässt si<strong>ch</strong><br />

sagen, dass es besser ist, wenn mehrmals kleine Kommunikationsaktivitäten stattfinden, als wenn es nur einmal einen<br />

grossen Knall gibt. Dieser verhallt nämli<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>nell und na<strong>ch</strong>her fällt die Kommunikation wieder auf einen sehr niedrigen<br />

Pegel.<br />

Jahress<strong>ch</strong>werpunkte<br />

Monatli<strong>ch</strong>e Treffen für Mitglieder und Interessierte<br />

Plakatkampagne für Thema/neue Mitglieder<br />

Standaktion für Sensibilisierung/Mitgliederwerbung<br />

Frühlings- und Herbstveranstaltung für Mitglieder<br />

Medienmitteilungen und -einladungen für die Treffen<br />

Website mit Grundinfos, monatli<strong>ch</strong> aktualisiert<br />

Ein allgemeiner Newsletter für alle Zielgruppen<br />

Unterstützung der Mitglieder für ihre Kommunikation<br />

Jahr 1<br />

Frequenz 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12<br />

Monatli<strong>ch</strong><br />

Halbjährli<strong>ch</strong><br />

Halbjährli<strong>ch</strong><br />

Halbjährli<strong>ch</strong><br />

Halbjährli<strong>ch</strong><br />

Permanent<br />

Vierteljährli<strong>ch</strong><br />

Permanent<br />

Massnahmenplan mit Jahress<strong>ch</strong>werpunkten<br />

Ein zweiter Plan in detaillierterer Form ma<strong>ch</strong>t Sinn für einzelne Massnahmen. Das Beispiel unten zeigt einen sol<strong>ch</strong>en Plan<br />

für eine Frühlingsveranstaltung. Die zeitli<strong>ch</strong>e Einteilung von Monaten eignet si<strong>ch</strong> dafür ni<strong>ch</strong>t mehr, besser sind Wo<strong>ch</strong>en<br />

und für die hektis<strong>ch</strong>sten Wo<strong>ch</strong>en allenfalls sogar Tage. Der Detailplan zeigt ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong>, in wel<strong>ch</strong>er zeitli<strong>ch</strong>en Abfolge einzelne<br />

Aufgaben erledigt werden müssen. Oft beginnen Kommunikationskampagnen mit groben Massnahmenplänen und<br />

verfeinern diese im Verlauf des Projekts, bis s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> einzelne Termine für die Abgabe von Texten und Bildern,<br />

Übersetzungen, Druckdaten oder die Versanddauer von Einladungen einfliessen und aus dem Plan ein komplexes, für<br />

Aussenstehende kaum mehr lesbares Gemälde wird.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 21


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationskonzept<br />

Massnahmenplan für Frühlingsveranstaltung<br />

Planung der Frühlingsveranstaltung (am monatl. Treffen)<br />

Vorinformation an Mitglieder und im ordentli<strong>ch</strong>en Newsletter<br />

Einladung der Mitglieder (am und na<strong>ch</strong> monatl. Treffen)<br />

Infos zur Veranstaltung auf der Website publizieren<br />

Plakatkampagne für Thema/neue Mitglieder<br />

Standaktion inkl. Information Frühlingsveranstaltung<br />

Einladung der Medien<br />

Na<strong>ch</strong>fassen bei ni<strong>ch</strong>t angemeldeten Medien<br />

Letzte Vorbereitungen (am monatl. Treffen)<br />

Frühlingsveranstaltung<br />

Medienmitteilung na<strong>ch</strong> dem Frühlingstreffen<br />

Publikation von Beri<strong>ch</strong>ten und Bildern auf Website<br />

Hinweis auf Beri<strong>ch</strong>te und Bilder im ordentli<strong>ch</strong>en Newsletter<br />

Evaluation Frühlingsveranstaltung (am monatl. Treffen)<br />

Wo<strong>ch</strong>en<br />

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14<br />

Verantwortli<strong>ch</strong>keiten<br />

Selbst bei kleineren Projekten erzeugt die interne und externe Kommunikation s<strong>ch</strong>nell einmal bea<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>en Aufwand. Es<br />

ist daher kaum mögli<strong>ch</strong>, dass si<strong>ch</strong> eine einzige Person alleine um die gesamte Kommunikation kümmert. Die Aufgaben<br />

lassen si<strong>ch</strong> am besten na<strong>ch</strong> Mittel und Massnahmen auf vers<strong>ch</strong>iedene Personen aufteilen. Wi<strong>ch</strong>tig bleibt aber, dass jeweils<br />

eine bestimmte Person die Verantwortung für einzelne Aufgaben und für die gesamte Kommunikation übernimmt. Denn<br />

bei externen Anfragen von Medien, Partnern oder anderen Zielgruppen ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass die Aussagen von einer Person<br />

gema<strong>ch</strong>t oder zumindest koordiniert werden. Ansonsten besteht Gefahr, dass über vers<strong>ch</strong>iedene Kanäle unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>e<br />

und sogar verwirrende Informationen verbreitet werden. Die für die gesamte Kommunikation verantwortli<strong>ch</strong>e Person gehört<br />

idealerweise selber zum Leitungsteam des Projekts bzw. der Organisation oder verfügt zumindest über einen direkten<br />

Draht zu diesem. Damit kurzfristige Ents<strong>ch</strong>eide für die Kommunikation sehr ras<strong>ch</strong> gefällt werden können.<br />

Kurzfristige Änderungen<br />

Wer selber s<strong>ch</strong>on Projekte auf die Beine gestellt hat, weiss, dass es selbst mit den besten Zeitplänen immer wieder zu<br />

Verzögerungen kommen kann. Ausstehende Zusagen von Partnern oder Vermietern, Verzögerung bei der Produktion von<br />

Kommunikationsmitteln, fehlendes Geld und Prüfungsstress können Projekte ins Wanken bringen. Da Kommunikationsprojekte<br />

häufig sehr kurzfristig sowie mit riesigem Enthusiasmus ausgeda<strong>ch</strong>t werden und die Umsetzung deshalb oft zu<br />

ehrgeizig und zu optimistis<strong>ch</strong> geplant wird, ma<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> Notfallszenarien und Notausgänge bezahlt.<br />

Bei der Planung eines Notfallszenarios wird zuerst untersu<strong>ch</strong>t, wel<strong>ch</strong>es die wi<strong>ch</strong>tigsten Bestandteile der anstehenden<br />

Kommunikationskampagne sind, ohne die sie si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong>führen lässt. Bleibt das Projekt später bei einem sol<strong>ch</strong>en<br />

Punkt hängen, muss es in einer anderen Form weitergeführt oder sogar abgebro<strong>ch</strong>en werden. Darüber hinaus gibt es<br />

viele kleinere Bestandteile, die zwar ebenfalls wi<strong>ch</strong>tig, aber für das Projekt ni<strong>ch</strong>t überlebensnotwendig sind. Für sol<strong>ch</strong>e<br />

Punkte werden Notausgänge eingebaut: Mögli<strong>ch</strong>keiten, kurzfristig einzelne Massnahmen zu reduzieren, abzuändern oder<br />

zu strei<strong>ch</strong>en, ohne dass glei<strong>ch</strong> das ganze Kommunikationsprojekt gefährdet wird.<br />

22 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationskonzept | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Evaluation<br />

Ähnli<strong>ch</strong> wie der Analyseteil unters<strong>ch</strong>eidet si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die Evaluation bei kleinen Projekten und Organisationen massgebend<br />

von den Mögli<strong>ch</strong>keiten grosser Unternehmen. Denn wer zum Abs<strong>ch</strong>luss einer Kommunikationskampagne in einem<br />

professionellen Rahmen messen will, wie viele Prozentpunkte der eigene Bekanntheitsgrad gestiegen ist oder wie die<br />

Öffentli<strong>ch</strong>keit einem nun wahrnimmt, muss dafür sehr viel Geld aufwenden. Aus diesem Grund müssen kleine Projekte<br />

und Organisationen au<strong>ch</strong> bei der Evaluation andere Wege bes<strong>ch</strong>reiten.<br />

Bei den folgenden Beispielen handelt es si<strong>ch</strong> um mögli<strong>ch</strong>e Herangehensweisen, die si<strong>ch</strong> in der Praxis bewährt haben. Die<br />

Aufzählung ist jedo<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t abs<strong>ch</strong>liessend. Für alle Evaluationsmassnahmen gilt, dass der Aufwand zur Erfassung und<br />

Auswertung der Daten in erster Linie vom Detaillierungsgrad abhängt. Das heisst, je mehr Informationen pro Person oder<br />

pro Fall erhoben werden, desto aufwändiger gestaltet si<strong>ch</strong> die Untersu<strong>ch</strong>ung.<br />

Statistiken<br />

Die elementarste Mögli<strong>ch</strong>keit für eine Auswertung von Kommunikationsmassnahmen<br />

ist die quantitative (zahlenmässige) Erfassung. Damit lassen si<strong>ch</strong> im Verlauf<br />

der Zeit zum Beispiel Aussagen über Mitgliederzahlen, Besu<strong>ch</strong>erinnen und<br />

Besu<strong>ch</strong>er, Kursteilnehmende oder Umsatz und Gewinn eigener Veranstaltungen<br />

ma<strong>ch</strong>en. Weitere geeignete Elemente sind externe Anfragen, Medienresonanz<br />

(Erwähnung in Medien), Zugriffe auf Website, Downloads, externe Links zur Website,<br />

Resultate und Position bei Su<strong>ch</strong>mas<strong>ch</strong>inen im Internet, eigene Publikationen<br />

und deren Bestellung, Reklamationen, aktive Kontakte, erhaltene Einladungen für<br />

Veranstaltungen oder Stellungnahmen, Spendeneinnahmen und Newsletterabos.<br />

Befragung<br />

Als Ergänzung zur statistis<strong>ch</strong>en Erhebung lohnen si<strong>ch</strong> punktuelle Befragungen,<br />

weil die Zahlen alleine nur bes<strong>ch</strong>ränkte Aussagekraft haben. Bei Befragungen<br />

kann vertieft auf eine Frage eingegangen werden. Geeignet sind mündli<strong>ch</strong>e oder<br />

s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Befragungen mit Hilfe von Fragebogen, die aus ges<strong>ch</strong>lossenen (vorgegebene<br />

Antworten zur Auswahl) und offenen Fragen bestehen. Zum Beispiel bei<br />

eigenen Veranstaltungen, Kursen (siehe Fallbeispiele im Anhang), innerhalb von<br />

Projektgruppen, aber au<strong>ch</strong> in der Öffentli<strong>ch</strong>keit zur Erhebung von Meinungen.<br />

Beoba<strong>ch</strong>tung<br />

Neben Statistiken und Befragungen sind Beoba<strong>ch</strong>tungen überall dort mögli<strong>ch</strong>,<br />

wo Kommunikation zwis<strong>ch</strong>en zwei oder mehreren Personen stattfindet und<br />

Beoba<strong>ch</strong>tungspersonen Zugang haben. Der Projektleiter kann zum Beispiel die<br />

Kommunikation innerhalb des Teams beoba<strong>ch</strong>ten und seine Feststellungen ans<strong>ch</strong>liessend<br />

in der Gruppe auswerten. Weitere Beoba<strong>ch</strong>tungen sind mögli<strong>ch</strong> bei<br />

Veranstaltungen, Präsentationen und anderen Auftritten.<br />

Bei allen Evaluationsvefahren ist es unheimli<strong>ch</strong> wi<strong>ch</strong>tig, dass einerseits die Betroffenen<br />

und andererseits die Verantwortli<strong>ch</strong>en über die Resultate informiert<br />

werden. Dadur<strong>ch</strong> kann das Projekt erstens eigene Lernforts<strong>ch</strong>ritte erzielen und<br />

zweitens können die Resultate sogar für die eigene Kommunikation genutzt werden.<br />

Sie dienen künftig als zusätzli<strong>ch</strong>e Argumente für die Vorteile des eigenen<br />

Projekts bzw. der eigenen Organisation.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 23


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationsmittel<br />

24 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationsmittel | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Kommunikationsmittel<br />

Alltagskommunikation<br />

Sie ist wirkungsvoll, wird aber oft unters<strong>ch</strong>ätzt und geht bei der Kommunikationsplanung häufig vergessen: die Alltagskommunikation.<br />

Sie ist banal, fällt aber auf, wenn sie konsequent betreiben wird. In diesen Berei<strong>ch</strong> fallen alle Kommunikationsvorgänge<br />

im Alltag, die ni<strong>ch</strong>t im Rahmen von Kommunikationskampagnen gesteuert werden. Zum Beispiel die<br />

Beantwortung einer Projektanfrage per E-Mail, die Vermittlung einer Interessentin am Telefon, der spontane Auftritt an<br />

einer externen Veranstaltung oder die Diskussion während einer Sitzung. Je einheitli<strong>ch</strong>er die einzelnen Kommunikationsvorgänge<br />

abgewickelt werden und je besser die zur Verfügung stehenden Hilfsmittel sind, desto stärker ist der Eindruck,<br />

den die Mitglieder des Projekts bzw. der Organisation hinterlassen.<br />

Ers<strong>ch</strong>einungsbild<br />

Ein zentraler Bestandteil der Alltagskommunikation ist das Ers<strong>ch</strong>einungsbild, au<strong>ch</strong> Corporate Design genannt. Dieses<br />

bildet zusammen mit der Unternehmenskommunikation (Corporate Communications) und dem Coporate Behaviour (Unternehmenskultur)<br />

die umfassende Corporate Identitiy, die Persönli<strong>ch</strong>keit einer Organisation.<br />

Für ein gutes Ers<strong>ch</strong>einungsbild lohnt si<strong>ch</strong> ein grosser Einsatz, weil es langfristig auf allen Kommunikationsmitteln verwendet<br />

wird. Will man ein Ers<strong>ch</strong>einungsbild später komplett ändern, ist das mit riesigem Aufwand verbunden. Die Checkliste<br />

im Anhang bietet Unterstützung bei grundlegenden Überlegungen zum Ers<strong>ch</strong>einungsbild: Soll das Logo ledigli<strong>ch</strong> eine<br />

Wortmarke sein Eine Wort-Bild-Marke oder nur eine Bildmarke Wo wird das Logo s<strong>ch</strong>wergewi<strong>ch</strong>tig verwendet Online,<br />

auf Drucksa<strong>ch</strong>en, draussen und auf grosse Distanzen Wie werden der Raum und die Bilderwelt um das Logo herum gestaltet<br />

Wel<strong>ch</strong>e S<strong>ch</strong>riften sollen zum Einsatz kommen<br />

Die Ri<strong>ch</strong>tlinien des Ers<strong>ch</strong>einungsbildes werden übli<strong>ch</strong>erweise in einem Leitfaden (Corporate-Design-Manual) festgehalten.<br />

Von Vorteil ist zudem, wenn die Gestalterin oder der Gestalter glei<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> Vorlagen für Texte, Grafiken etc. ausarbeitet,<br />

damit si<strong>ch</strong> das Ers<strong>ch</strong>einungsbild ni<strong>ch</strong>t plötzli<strong>ch</strong> verändert und die Teammitglieder ni<strong>ch</strong>t selber Dokumente formatieren<br />

und gestalten müssen.<br />

Persönli<strong>ch</strong>e Alltagskommunikation<br />

Kleine Dinge ma<strong>ch</strong>en bei der persönli<strong>ch</strong>en Kommunikation im Alltag einen Unters<strong>ch</strong>ied: Visitenkarten, ein Jahresberi<strong>ch</strong>t,<br />

eine Postkarte mit passendem Sujet, ein Flyer für die nä<strong>ch</strong>ste Veranstaltung oder eine Kurzdokumentation des Projekts<br />

bzw. der Organisation, eine Adressliste mit den wi<strong>ch</strong>tigsten Kontakten. Wer sol<strong>ch</strong>e Unterlagen immer glei<strong>ch</strong> zur Hand hat,<br />

verblüfft die Gegenseite und verdeutli<strong>ch</strong>t die Identifikation mit der eigenen Organisation.<br />

Elektronis<strong>ch</strong>e Alltagskommunikation<br />

Ein Grossteil der Kommunikation von Projekten und Organisationen hat si<strong>ch</strong> ins Internet verlagert. Dieser Veränderung ist<br />

verknüpft mit der Gefahr, dass die Kommunikation damit au<strong>ch</strong> unpersönli<strong>ch</strong>er wird und weniger Wirkung erzielt. Es gilt<br />

deshalb bei der Kommunikation per E-Mail folgende Punkte zu bea<strong>ch</strong>ten:<br />

• E-Mail verlockt lei<strong>ch</strong>t zu Massenna<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten. Anonyme Anrede, Adressen<br />

einfüllen und weg. Dieses Vorgehen verärgert allerdings das Umfeld sehr<br />

s<strong>ch</strong>nell. Personen, von denen man einen persönli<strong>ch</strong>en Service erwartet, soll<br />

man selber au<strong>ch</strong> persönli<strong>ch</strong> bedienen.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 25


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationsmittel<br />

• Ausnahmen bilden Newsletter, Medienmitteilungen und andere Meldungen,<br />

die per E-Mail vers<strong>ch</strong>ickt werden. Diese s<strong>ch</strong>ickt man am besten an<br />

die eigene Adresse und fügt alle Empfängerinnen und Empfänger ins Feld<br />

BCC (Blind Carbon Copy). Alle diese Adressen sind für Empfängerinnen und<br />

Empfänger ni<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong>tbar. Das heisst, sie sehen ni<strong>ch</strong>t, wer sonst no<strong>ch</strong> diese<br />

E-Mail erhalten hat.<br />

• Wer im Namen eines Projekts oder einer Organisation E-Mails vers<strong>ch</strong>ickt,<br />

sollte das au<strong>ch</strong> erkennbar ma<strong>ch</strong>en. Zum Beispiel mit einer Signatur unterhalb<br />

der E-Mail mit Vorname, Name, Funktion, Projekt und/oder Organisation,<br />

Adresse, Postleitzahl, Ort, Telefonnummern, E-Mail-Adressen, Internetadresse<br />

und allenfalls Bank- oder Postkonto. Bei den meisten E-Mail-Programmen<br />

kann eingeri<strong>ch</strong>tet werden, dass die Signatur automatis<strong>ch</strong> in eine<br />

neue E-Mail oder eine Antwort eingefügt wird. In die Signatur können au<strong>ch</strong><br />

no<strong>ch</strong> kurze Hinweise auf die Mitglieds<strong>ch</strong>aft, Spendemögli<strong>ch</strong>keiten, Projekte,<br />

Veranstaltungen etc. platziert werden. Das wird erstaunli<strong>ch</strong> gut gelesen.<br />

Website<br />

Viele Projekte und Organisation, die wenig Geld für Mediawerbung zur Verfügung haben, wickeln einen Grossteil der Kommunikation<br />

über ihre Website ab, weil sie kostengünstig betrieben werden kann und die Inhalte grundsätzli<strong>ch</strong> von überhall<br />

her jederzeit für jedermann zugängli<strong>ch</strong> sind.<br />

Da es si<strong>ch</strong> bei Projektbeginn oft ni<strong>ch</strong>t genau abs<strong>ch</strong>ätzen lässt, wie lange die Aktivitäten dauern und wie umfangrei<strong>ch</strong> sie<br />

werden, tendieren viele Leute dazu, mit der Website zuzuwarten. Das ist unklug, weil gerade mit einer Website einfa<strong>ch</strong> und<br />

s<strong>ch</strong>nell aktuelle Information veröffentli<strong>ch</strong>t werden können. Der Betrieb einer Website bedingt drei Elemente: eine Internetadresse,<br />

über die sie errei<strong>ch</strong>t wird, ein Webspace, wo die Daten liegen, plus Software zur Eingabe und Publikation der<br />

eigentli<strong>ch</strong>en Informationen. Diese werden in diesem Kapitel bes<strong>ch</strong>rieben. Umfangrei<strong>ch</strong>e Informationen zur eigentli<strong>ch</strong>en<br />

Planung eines Internetauftritts befinden si<strong>ch</strong> bei den Checklisten.<br />

www.name.<strong>ch</strong>.vu<br />

Internetadresse<br />

Wer ni<strong>ch</strong>ts ausgeben will für eine Internetadresse, kann unter www.name.<strong>ch</strong>.vu<br />

kostenlos eine eigene einri<strong>ch</strong>ten. Der Na<strong>ch</strong>teil: Die Domäne lautet .<strong>ch</strong>.vu und<br />

ni<strong>ch</strong>t .<strong>ch</strong>. Das wirkt in der S<strong>ch</strong>weiz ni<strong>ch</strong>t gerade professionell, weil die Domäne<br />

.vu eigentli<strong>ch</strong> zur Insel Vanuatu im Südpazifik gehört. Hingegen kann die Verwendung<br />

sol<strong>ch</strong>er exotis<strong>ch</strong>er Domänen für Projekte dur<strong>ch</strong>aus reizvoll sein, wenn<br />

die Ma<strong>ch</strong>erinnen und Ma<strong>ch</strong>er damit verdeutli<strong>ch</strong>en wollen, dass sie übli<strong>ch</strong>e Normen<br />

bre<strong>ch</strong>en und individuelle Wege bes<strong>ch</strong>reiten.<br />

26 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationsmittel | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

www.name.<strong>ch</strong><br />

Für ledigli<strong>ch</strong> 35 Franken pro Jahr kann bei Swit<strong>ch</strong> eine S<strong>ch</strong>weizer Domäne reserviert<br />

werden. Zum Beispiel: Politiknetz.<strong>ch</strong>. Eine sol<strong>ch</strong>e Internetadresse lässt<br />

si<strong>ch</strong> besser <strong>kommunizieren</strong> und lei<strong>ch</strong>ter merken. Mögli<strong>ch</strong> sind au<strong>ch</strong> andere<br />

Domänen wie .net, .org, .info, .com.<br />

Webspace<br />

War früher die Benützung eines Webservers mit hohen Kosten verbunden, gibt<br />

es heute bereits Hostingpakete ab 120 Franken pro Jahr, die alles bieten, was<br />

kleinere Projekte und Organisationen benötigen. Dazu gehört au<strong>ch</strong>, dass eine<br />

beliebige Anzahl an E-Mail-Adressen eingeri<strong>ch</strong>tet werden kann. Zwar gibt es<br />

au<strong>ch</strong> hier Anbieter von kostenlosen Lösungen, do<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>ränken sie die Freiheiten<br />

oft stark ein. Zum Beispiel mit Werbung, keinen eigenen E-Mail-Adressen,<br />

bes<strong>ch</strong>ränktem Datentransfervolumen oder fehlendem Administrationszugang.<br />

Qualität und Angebote von Internet-Service-Provider ändern ras<strong>ch</strong>, weshalb es<br />

ratsam ist, si<strong>ch</strong> bei Personen im eigenen Umfeld na<strong>ch</strong> bewährten Anbietern zu<br />

erkundigen.<br />

Software<br />

Man<strong>ch</strong>e Internet-Service-Provider bieten zusammen mit ihren Angeboten für<br />

Webspace glei<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> eine kostenlose Software für die Publikation von<br />

Inhalten an. Für einen s<strong>ch</strong>nellen Start der Website kann so was dur<strong>ch</strong>aus Sinn<br />

ma<strong>ch</strong>en, längerfristig eher ni<strong>ch</strong>t, weil diese Programme in der Funktion oft sehr<br />

limitiert sind. Aus diesem Grund werden hier einige umfangrei<strong>ch</strong>ere Programme<br />

vorgestellt, die ebenfalls kostenlos verwendet werden können.<br />

Wer selber Software auf einem Webserver installieren und betreiben will, muss<br />

si<strong>ch</strong> Grundkenntnisse in HTML und PHP aneignen. Zwar lässt si<strong>ch</strong> die Software<br />

oftmals automatis<strong>ch</strong> einri<strong>ch</strong>ten, do<strong>ch</strong> gibt es immer wieder mal kleine Probleme,<br />

die si<strong>ch</strong> ohne Vorkenntnisse erst na<strong>ch</strong> stundenlangem Su<strong>ch</strong>en lösen lassen.<br />

Wer keine Person mit sol<strong>ch</strong>em Wissen in seinen eigenen Reihen hat, kann mit<br />

Kleinplakaten oder direkten Anfragen an Berufss<strong>ch</strong>ulen, Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen, Universitäten<br />

oder anderen Bildungsanbietern auf das eigene Projekt aufmerksam<br />

ma<strong>ch</strong>en. Oftmals su<strong>ch</strong>en Leute in Ausbildung praktis<strong>ch</strong>e Übungsfelder.<br />

Content-Management-System (CMS)<br />

Das CMS ist eine Software, mit der Text-, Bild-, Ton- und Multimedianhalte erstellt,<br />

verwaltet und publiziert werden. Mit einem CMS kann zum Beispiel eine<br />

Website gespeist werden. Es gibt unzählige Anbieter von kostenlosen CMS. Ein<br />

kleines und raffiniertes Web-Content-Management-System ist PHPWCMS. Mit<br />

ihm lassen si<strong>ch</strong> Inhalte s<strong>ch</strong>nell und unkompliziert ins Internet stellen. Zudem<br />

kann definiert werden, dass gewissen Seiten nur von Mitgliedern betra<strong>ch</strong>tet und<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 27


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationsmittel<br />

nur von bestimmten Personen bearbeitet werden können. Grössere Systeme<br />

wie Mambo, Drupal oder Typo 3 bieten no<strong>ch</strong> viel umfangrei<strong>ch</strong>ere Funktionen,<br />

verlangen aber au<strong>ch</strong> einen höheren Aufwand für die Installation und bessere<br />

Kenntnisse für die Betreuung des Systems.<br />

Eine Sonderform von Web-Content-Management-Systemen bildet Mediawiki,<br />

die Software, auf der die Enzyklopädie Wikipedia basiert. Sie kann ebenfalls<br />

kostenlos zum Aufbau einer eigenen Website verwendet werden. Vorteile sind<br />

die grosse Flexibilität und die Mögli<strong>ch</strong>keit, dass viele Autorinnen und Autoren<br />

unkompliziert mitarbeiten können. Da Mediawiki keine vorgegebene Struktur<br />

hat, besteht Gefahr, dass zu Projektbeginn eine zu kleine Struktur gewählt wird<br />

und diese später mit grossem Aufwand manuell umgestellt werden muss.<br />

Extranet<br />

Ein Extranet ist ebenfalls ein Content-Management-System, allerdings ri<strong>ch</strong>tet<br />

es si<strong>ch</strong> an einen ges<strong>ch</strong>lossenen Personenkreis (zum Beispiel das Projektteam<br />

oder die Vereinsmitglieder). Über eine sol<strong>ch</strong>e interne Plattform lassen si<strong>ch</strong> in<br />

der Regel E-Mails vers<strong>ch</strong>icken, gemeinsame Termine vereinbaren, Adressdatenbanken<br />

führen, Diskussionen führen, Dokumente ablegen und anderes<br />

mehr. Eine sehr ausgeklügelte Extranet-Software ist zum Bespiel Egroupware.<br />

Zusätzli<strong>ch</strong> zu den oben erwähnten Funktionen lassen si<strong>ch</strong> mit Egroupware au<strong>ch</strong><br />

interne Linkverzei<strong>ch</strong>nisse, Foren, Umfragen, Wissensdatenbanken und ein Projektmanagementprogramm<br />

einri<strong>ch</strong>ten.<br />

Webforum<br />

Ein Webforum ist ein Diskussionsforum im Internet. Registrierte Benutzerinnen<br />

und Benutzer können Beiträge (Postings) verfassen. Mehrere sol<strong>ch</strong>er Beiträge<br />

werden zu Fäden (Threads, ni<strong>ch</strong>t Threats) oder Themen (Topic) zusammengefasst.<br />

Der Vorteil von Webforen ist, dass die Diskussionen zu einem späteren<br />

Zeitpunkt aufgerollt werden können. Das heisst, wenn eine Person erst später<br />

zur Gruppe hinzustösst, kann sie lesen, wer bisher wel<strong>ch</strong>e Beiträge zu wel<strong>ch</strong>en<br />

Themen veröffentli<strong>ch</strong>t hat. Webforen können sowohl öffentli<strong>ch</strong> als au<strong>ch</strong> nur Vereinsmitgliedern<br />

zugängli<strong>ch</strong> gema<strong>ch</strong>t werden. Interne Webforen eignen si<strong>ch</strong> zur<br />

Diskussion über Projekte mit vielen involvierten Personen, externe Webforen für<br />

allgemeine Diskussionen von Themen, die im Zusammenhang mit dem Projekt<br />

bzw. der Organisation stehen. Wi<strong>ch</strong>tig zu wissen ist, dass es inzwis<strong>ch</strong>en sehr<br />

viele öffentli<strong>ch</strong>e Webforen gibt und nur wenige au<strong>ch</strong> rege benutzt werden. Wer<br />

also ein externes Webforum aufbauen will, sollte im Vorfeld eine Gruppe auf<br />

die Beine stellen, die au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong> regelmässig Beiträge publiziert und bei der<br />

Moderation mithilft. Weit verbreitete Open-Source-Software für Webforen sind<br />

PHPBB oder Simple Ma<strong>ch</strong>ines Forum (SMF).<br />

28 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationsmittel | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Mailingliste<br />

Eine s<strong>ch</strong>nelle und simple Mögli<strong>ch</strong>keit der Kommunikation über das Internet<br />

bieten Mailinglisten. Sie basieren auf E-Mail und eignen si<strong>ch</strong> vorwiegend für die<br />

interne Kommunikation. Auf dem eigenen Webserver können in der Regel eine<br />

bestimmte Anzahl von Mailinglisten eingeri<strong>ch</strong>tet werden. Wenn die Vorstandsmitglieder<br />

zum Beispiel in der Mailingliste vorstand@politiknetz.<strong>ch</strong> eingetragen<br />

sind, errei<strong>ch</strong>t man mit einer E-Mail an die glei<strong>ch</strong>namige Adresse glei<strong>ch</strong> den<br />

ganzen Vorstand. Die Eingabe einzelner Adressen entfällt. Wä<strong>ch</strong>st die Zahl der<br />

Abonnenten einer Mailinglisten stark, besteht Gefahr, dass das Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tenvolumen<br />

ins Unerträgli<strong>ch</strong>e steigt. Abhilfe leisten die Aufteilung der Mailinglisten<br />

in mehrere Listen oder vorgegebene Betreffzeilen. Letzteres reduziert zwar den<br />

E-Mail-Verkehr ni<strong>ch</strong>t, ma<strong>ch</strong>t aber auf einen Blick ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>, wel<strong>ch</strong>e E-Mails für<br />

die Empfängerin oder den Empfänger relevant sind.<br />

Weblog<br />

Ein no<strong>ch</strong> immer re<strong>ch</strong>t neues Hilfsmittel für die Publikation von Informationen im<br />

Internet sind Weblogs. Es handelt si<strong>ch</strong> dabei um eine Art Tagebu<strong>ch</strong> im Internet.<br />

Allerdings werden Weblogs längst ni<strong>ch</strong>t mehr nur für Tagebu<strong>ch</strong>einträge verwendet.<br />

Immer mehr entstehen mit der glei<strong>ch</strong>en Software au<strong>ch</strong> umfangrei<strong>ch</strong>e Websites.<br />

Und von der Gegenseite nähern si<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> herkömmli<strong>ch</strong>e Web-Content-<br />

Management-Systeme mit benutzerfreundli<strong>ch</strong>eren Modulen für die Publikation<br />

aktueller Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten immer mehr den Weblogs. Deshalb sind beide Systeme<br />

für Projekte und Organisationen geeignet. Projekte, die vor allem kurze, aktuelle<br />

News publizieren wollen und allenfalls no<strong>ch</strong> einige allgemeine Informationsseiten<br />

haben, sind mit Weblogs wie Wordpress, Nucleus oder Serendipity gut bedient.<br />

Hingen fahren Organisationen, die auf der Website tiefe hierar<strong>ch</strong>is<strong>ch</strong>e Strukturen<br />

brau<strong>ch</strong>en und neben der Newspublikation au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> Funktionen wie Adressverzei<strong>ch</strong>nisse<br />

oder Dateilisten wüns<strong>ch</strong>en, mit Web-Content-Management-Systemen<br />

tendenziell besser. Es ri<strong>ch</strong>tet si<strong>ch</strong> deswegen eher an Leute mit Erfahrung.<br />

Im Moment werden Organisation und Unternehmen als innovativ betra<strong>ch</strong>tet,<br />

wenn sie Weblogs einführen, wo Mitarbeitende oder die Führungsetage regelmässig<br />

eigene Beiträge veröffentli<strong>ch</strong>t. So was ist dur<strong>ch</strong>aus spannend, do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong><br />

hier sollte si<strong>ch</strong> im Vorfeld eine Gruppe bilden, die si<strong>ch</strong> um die News kümmert.<br />

Denn Weblogs, die ni<strong>ch</strong>t aktuell sind, besu<strong>ch</strong>t man genau einmal.<br />

Podcast<br />

No<strong>ch</strong> trendiger als das Betreiben eines Weblogs ist Podcasting, das Produzieren<br />

und Anbieten von Audio- oder Videodateien über das Internet. Potcaster erstellen<br />

eigene Beiträge und stellen sie ans<strong>ch</strong>liessend im Internet zur Verfügung. Mit<br />

einer speziellen Software können die Beiträge s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> von anderen Personen<br />

auf den eigenen Computer heruntergeladen und angehört bzw. anges<strong>ch</strong>aut<br />

werden. Für Projekte und Organisationen kann das eine spannende Mögli<strong>ch</strong>keit<br />

sein für Beri<strong>ch</strong>te vor Ort. Neben den Eins<strong>ch</strong>ränkungen wie beim Weblog kommt<br />

bei Podcasts te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Kenntnisse in den Berei<strong>ch</strong>en Audio bzw. Video hinzu.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 29


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationsmittel<br />

Direktmarketing<br />

Zum Glück verfügen Projekte und kleinere Organisationen ni<strong>ch</strong>t über genügend finanzielle Mittel für flä<strong>ch</strong>endeckende<br />

Massensendungen von Briefen, Prospekten etc. Denn die Briefkästen werden au<strong>ch</strong> ohne sie tägli<strong>ch</strong> überflutet mit Informationen,<br />

die niemand lesen will.<br />

Direktmarketing ist grundsätzli<strong>ch</strong> ein geeignetes Kommunikationsinstrument, do<strong>ch</strong> müssen Projekte und Organisationen<br />

au<strong>ch</strong> hier mit guten Ideen neue Wege bes<strong>ch</strong>reiten. Ein zentraler Punkt ist die Qualität der Daten. Wer alle mögli<strong>ch</strong>en<br />

Adressen sammelt und die dann bei jedem Versand verwendet, vers<strong>ch</strong>leudert viele Ressourcen. Viel wi<strong>ch</strong>tiger ist, dass<br />

man genau weiss, woher die Adressen stammen, an wel<strong>ch</strong>en Informationen die Personen interessiert sind und wie sie<br />

bedient werden mö<strong>ch</strong>ten. Das klingt banal, wird aber nur selten berücksi<strong>ch</strong>tigt. Ansonsten fühlten si<strong>ch</strong> die Briefkästen und<br />

Posteingänge von E-Mail-Konten viel einsamer.<br />

Wer auf seine Adressverwaltung auf einer soliden Basis aufbaut, kann gezielt informieren. Mit einem Newsletter per E-<br />

Mail, per Briefpost, per SMS oder sogar mit einem persönli<strong>ch</strong>en Telefongesprä<strong>ch</strong>.<br />

Newsletter<br />

Newsletter eignen si<strong>ch</strong> für die meisten Zielgruppen. Unters<strong>ch</strong>eiden müssen si<strong>ch</strong> jedo<strong>ch</strong> die Inhalte, denn Partnerorganisationen<br />

sollen wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t immer alle Informationen kriegen, die an Mitglieder gehen. Man kann zu Beginn<br />

eines Projekts gut mal mit einem einzigen, öffentli<strong>ch</strong>en Newsletter beginnen und später für einzelne Zielgruppen weitere<br />

Versionen erstellen. Übli<strong>ch</strong>erweise werden Newsletter aus Kostengründen per E-Mail vers<strong>ch</strong>ickt. Sie sollten bei längeren<br />

Projekten und bei Organisationen mindestens viermal pro Jahr ers<strong>ch</strong>einen. Ansonsten sind es einzelne Informationssendungen,<br />

aber ni<strong>ch</strong>t mehr Newsletter. Es gibt für Newsletter zwei Formate: Einerseits das Textformat, das nur Links<br />

erkennt, aber keine Textformatierungen oder Bildelemente. Andererseits gibt es Newsletter im HTML-Format, wo grafis<strong>ch</strong><br />

fast alles mögli<strong>ch</strong> ist. Wer einen HTML-Newsletter erstellen will, brau<strong>ch</strong>t dafür HTML-Kenntnisse.<br />

Wi<strong>ch</strong>tig bei einem Newsletter ist zudem, dass nur Adressen von Leuten verwendet werden, die mit dem Abo einverstanden<br />

sind, und dass die Empfängerinnen und Empfänger si<strong>ch</strong> jederzeit austragen können und dann den Newsletter au<strong>ch</strong> wirkli<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t mehr erhalten. Alles andere sorgt für grossen Ärger.<br />

SMS<br />

Der Umgang mit dem Massenversand von SMS ist no<strong>ch</strong> heikler als der Newsletter, weil Kurzmitteilungen übers Mobiltelefon<br />

als persönli<strong>ch</strong>er empfunden werden als E-Mails. Wer da ohne Rücksi<strong>ch</strong>t auf Verlust drauflos s<strong>ch</strong>iesst, verliert bald<br />

seine Glaubwürdigkeit und wohl au<strong>ch</strong> die Mitglieder. Trotzdem: SMS-Versände sind au<strong>ch</strong> für Projekte und Organisationen<br />

mögli<strong>ch</strong>. Zum Beispiel für Veranstaltungen, kurzfristige Einsätze, Wahl- oder Sportresultate und wi<strong>ch</strong>tige Programmänderungen.<br />

Do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> hier gilt: Nur Leute bedienen, die zuvor ihr Einverständnis dafür gegeben haben.<br />

Telefon<br />

Eine weitere Mögli<strong>ch</strong>keit im Berei<strong>ch</strong> Direktmarketing bieten Telefonkampagnen. In grossem Stil sind sie für Projekte und<br />

Organisationen undenkbar, aber für den Kontakt mit bestimmten Einzelpersonen können sie sehr wirksam sein. Wenn<br />

zum Beispiel Mitglieder mit guten Unterlagen ausgerüstet werden und ans<strong>ch</strong>liessend in koordinierter Weise mögli<strong>ch</strong>en<br />

Spenderinnen und Spendern eine neue Projektidee vorstellen, für ein Vorhaben werben oder bei Unternehmen Sponsoringmögli<strong>ch</strong>keiten<br />

vorstellen. Es ist sinnvoller, sol<strong>ch</strong>e Aktionen zeitli<strong>ch</strong> zu bündeln und von den Beteiligten innerhalb<br />

einer kurzen Zeit einen grossen Einsatz zu verlangen, als dass si<strong>ch</strong> die Kampagne über eine lange Zeit dahin zieht und die<br />

Wirkung verloren geht.<br />

30 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationsmittel | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Medienarbeit<br />

Die Medienarbeit ist die Königsdisziplin der Kommunikation, weil sie sehr viel bewirken kann, der Umgang mit Medien<br />

– damit sind hier Massenmedien wie Presse, Radio, Fernsehen und Online-Medien gemeint – aber au<strong>ch</strong> sehr delikat ist.<br />

Medien wirken immer als Verstärker. Wenn ein Medium eine innovative Organisation, einen neuen Stern am Himmel oder<br />

ein unterbeli<strong>ch</strong>tetes Projekt entdeckt, ziehen andere Medien oft na<strong>ch</strong> und verstärken damit die kommunikative Wirkung<br />

in positivem Sinn. Genau das Glei<strong>ch</strong>e ges<strong>ch</strong>ieht au<strong>ch</strong> umgekehrt: Wenn ein Medium eine Person ans<strong>ch</strong>wärzt, ziehen viele<br />

andere Medien na<strong>ch</strong> und greifen das Thema au<strong>ch</strong> auf. Zum Na<strong>ch</strong>teil der betroffenen Person bzw. Organisation.<br />

Wer aufgrund dieses Umstands ni<strong>ch</strong>t grundsätzli<strong>ch</strong> auf jegli<strong>ch</strong>en Kontakt mit Medien verzi<strong>ch</strong>ten will, hält si<strong>ch</strong> am besten<br />

an einen Grundsatz: Ehrli<strong>ch</strong>keit. Und wer im Alltag das Maul ni<strong>ch</strong>t zu weit aufreisst, wird au<strong>ch</strong> in kritis<strong>ch</strong>en Situationen von<br />

Mediens<strong>ch</strong>affenden und ihrem Publikum eher ernst genommen. Für die Medienarbeit sind drei Faktoren ents<strong>ch</strong>eidend: der<br />

eigentli<strong>ch</strong>e Inhalt, die Kontakte zu Medien und Mediens<strong>ch</strong>affenden sowie das Aufarbeiten von Inhalten für die Meiden.<br />

Inhalt<br />

Selbst die besten Medienkontakte und die wundervollsten Medieninformationen helfen ni<strong>ch</strong>t weiter, wenn der Inhalt ni<strong>ch</strong>t<br />

stimmt. Wenn eine Organisation ihre 31. Mitgliederversammlung mit 27 Mitgliedern dur<strong>ch</strong>führt und ni<strong>ch</strong>ts anderes tut, als<br />

die obligatoris<strong>ch</strong>en Traktanden abzuhaken, wird si<strong>ch</strong> kein einziges Medium dafür interessieren, weil es für diesen Tag viel<br />

spannendere Veranstaltungen und Informationsangebote erhalten haben wird. Kommunikationsverantwortli<strong>ch</strong>e müssen<br />

ni<strong>ch</strong>t nur dafür sorgen, dass Medien Themen der eigenen Organisation aufgreifen, sondern au<strong>ch</strong> dafür, dass Mediens<strong>ch</strong>affende<br />

ni<strong>ch</strong>t unnötig mit unwi<strong>ch</strong>tigen Informationen belästigt werden.<br />

Wer Medienarbeit betreiben will, muss die Medienlands<strong>ch</strong>aft und die relevanten Medien kennen. Wel<strong>ch</strong>e Medien eigenen<br />

si<strong>ch</strong> für unser Projekt, unsere Organisation Wie sind diese Medien aufgebaut und in wel<strong>ch</strong>en Rubriken bzw. Sendegefässen<br />

werden über Themen beri<strong>ch</strong>tet, die au<strong>ch</strong> unser Projekt, unsere Organisation zu bieten hätte Und in wel<strong>ch</strong>em Umfang<br />

werden diese Themen berücksi<strong>ch</strong>tigt Kommunikationsverantwortli<strong>ch</strong>e üben eine interne Filterfunktion aus. Sie müssen<br />

prüfen, ob die eigenen Themen, Aktivitäten und Projekte den journalistis<strong>ch</strong>en Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tenfaktoren gerei<strong>ch</strong>t werden: Nähe,<br />

Aktualität, Prominenz, Forts<strong>ch</strong>ritt, mens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Interesse, Folgens<strong>ch</strong>were, Dramatik, Konflikt, Kuriosität sowie Sex und<br />

Liebe. Ist keiner dieser Faktoren vollends erfüllt, werden die Medien besser aus dem Spiel gelassen und man konzentriert<br />

si<strong>ch</strong> auf andere Kommunikationsmittel.<br />

3.4. Argumente: Warum ist die Aktion 72 Stunden für Medien interessant<br />

Lokaler Bezug: Jugendli<strong>ch</strong>e aus dem Ort tun was für Mens<strong>ch</strong>en im Ort. Die Aktion 72 Stunden hat Relevanz für das Leben in der<br />

Gemeinde/des Quartiers. Sie ist Gesprä<strong>ch</strong>sthema bei unters<strong>ch</strong>iedli<strong>ch</strong>en gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Gruppen und deshalb Pfli<strong>ch</strong>tthema für den<br />

Lokalteil der Zeitung.<br />

Aktions<strong>ch</strong>arakter:Die Aktion 72 Stunden bri<strong>ch</strong>t aus dem Alltag aus. Der Ablauf von wö<strong>ch</strong>entli<strong>ch</strong>en Gruppenstunden ist für die Presse<br />

ni<strong>ch</strong>t beri<strong>ch</strong>tenswert. Eine einmalige, außergewöhnli<strong>ch</strong>e Aktion s<strong>ch</strong>on.<br />

Appell-Charakter:<br />

LeserInnen oder HörerInnen sind aufgerufen den Gruppen zu helfen. Damit kann au<strong>ch</strong> die Lokalpresse eine Interaktivität aufbauen.<br />

Spannung:<br />

Die Aktion 72 Stunden fällt aus dem Rahmen. Die enge zeitli<strong>ch</strong>e Vorgabe und die Geheimhaltung der konkreten Aufgabe bis zum Start<br />

erzeugt eine Spannung, die bei guter Beri<strong>ch</strong>terstattung au<strong>ch</strong> die LeserInnen anstecket und zum spontanen Mitma<strong>ch</strong>en animiert.<br />

Gemeinnütziges Engagement: Jugendli<strong>ch</strong>e leisten freiwillig gemeinnützige Arbeit. Keine Selbstverständli<strong>ch</strong>keit und deshalb interessant<br />

für die Presse.<br />

Grösse und Rei<strong>ch</strong>weite der Aktion 72 Stunden: Wenn mehr als 10‘000 Jugendli<strong>ch</strong>e in der ganzen S<strong>ch</strong>weiz zeitglei<strong>ch</strong> aktiv werden und<br />

die s<strong>ch</strong>weizeris<strong>ch</strong>en Jugendorganisationen für ein Projekt zusammen am glei<strong>ch</strong>en Strick ziehen, dann steckt da was dahinter. Wer und<br />

was das ist, werden die Medien darstellen wollen.<br />

Punkt 3.4 (Argumente: Warum ist die Aktion 72 Stunden für Medien interessant) aus dem Medienkit<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 31


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationsmittel<br />

Kontakte<br />

Ähnli<strong>ch</strong> wie beim Inhalt nützen die wundervollsten Medieninformationen au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>ts, wenn sie innerhalb der Redaktion<br />

am fals<strong>ch</strong>en Ort landen. Aus diesem Grund ist ungemein wi<strong>ch</strong>tig, dass die/der Kommunikationsverantwortli<strong>ch</strong>e, weiss,<br />

wel<strong>ch</strong>e Journalistinnen und Journalisten bei den relevanten Medien für das Thema der eigenen Organisation zuständig<br />

sind. Zusätzli<strong>ch</strong> können die Medieninformationen immer no<strong>ch</strong> an allgemeine Redaktionsadressen ges<strong>ch</strong>ickt werden. Do<strong>ch</strong><br />

ein Grossteil dieser Mitteilungen endet im Nirwana.<br />

Mit der telefonis<strong>ch</strong>en Kontaktaufnahme lässt si<strong>ch</strong> sehr s<strong>ch</strong>nell in Erfahrung bringen, ob die Redaktion an der bevorstehenden<br />

Aktivität der eigenen Organisation interessiert ist. Anbiedern ma<strong>ch</strong>t si<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t bezahlt, denn Journalistinnen und<br />

Journalisten geben einem sehr s<strong>ch</strong>nell zu erkennen, ob sie das Thema interessiert oder ni<strong>ch</strong>t. Eine selbstbewusste Präsentation<br />

ist auf jeden Fall ratsam, aber die Mitleidsmas<strong>ch</strong>e zieht selten. Und wer der Redaktion – kurz bevor die/der Mediens<strong>ch</strong>affende<br />

den Höhrer auflegt – verzweifelt sagt, es wäre toll, wenn das Medium etwas Werbung für das eigene Projekt<br />

betreiben könnte, hat etwas überhaupt ni<strong>ch</strong>t begriffen: Der redaktionelle Berei<strong>ch</strong> von Medien ist ni<strong>ch</strong>t ein Werbekanal,<br />

sondern ein Produkt zur Befriedigung der Informationsbedürfnisse von Leserinnen, Zuhörern oder Zus<strong>ch</strong>auerinnen.<br />

Informationen<br />

Mit einem spannenden Inhalt und den <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong>en Kontakten brau<strong>ch</strong>t es s<strong>ch</strong>liessli<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> gut aufgearbeitete Medieninformationen.<br />

Denn Journalistinnen und Journalisten stehen immer stärker unter Druck und haben nur no<strong>ch</strong> sehr selten<br />

Zeit für ausführli<strong>ch</strong>e Re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>en. Wer ihnen mit guten Texten und geeignetem Bildmaterial viel Aufwand abnimmt, hat<br />

bessere Chancen, dass das eigene Projekt zum Thema des Mediums wird. Trotzdem no<strong>ch</strong>mals: Ein ungeeigneter Inhalt<br />

landet selbst mit wunderbar verzierten Medieninformationen ni<strong>ch</strong>t auf der Frontseite.<br />

Medienunterlagen<br />

Medienmitteilung<br />

Für Projekte und Organisationen sind in Bezug auf die Medien drei Informationsformen<br />

von grosser Bedeutung:<br />

Mit den Medienunterlagen ist eine Dokumentation für Journalistinnen und Journalisten<br />

gemeint, die prägnante ebenso wie Hintergrundinformationen eines<br />

Projekts bzw. einer Organisation enthält und oftmals in Kombination mit einer<br />

Medienorientierung abgegeben wird. Im Detail können die Medienunterlagen<br />

aus einem Ums<strong>ch</strong>lag oder einer Mappe, einem Programm der Medienorientierung,<br />

einem Inhaltsverzei<strong>ch</strong>nis (nur wenn sehr umfangrei<strong>ch</strong>e Unterlagen), einem<br />

Verzei<strong>ch</strong>nis wi<strong>ch</strong>tiger Personen inkl. Titel und Funktion, einem Verzei<strong>ch</strong>nis<br />

der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Medienorientierung, einer Medienmitteilung<br />

(bei langen Texten zusätzli<strong>ch</strong> eine Kurzversion), einem Kurzporträt des<br />

Projekts bzw. der Organisation, Referaten, weiteren Texten, Fotos, Illustrationen<br />

und Grafiken inkl. Legenden bestehen.<br />

Die Medienmitteilung, au<strong>ch</strong> Communiqué oder Pressemitteilung genannt, ist<br />

die am häufigsten eingesetzte Form der Medieninformation. Es handelt si<strong>ch</strong><br />

dabei um einen Text, der na<strong>ch</strong> journalistis<strong>ch</strong>en Kriterien aufgebaut ist und si<strong>ch</strong><br />

an Mediens<strong>ch</strong>affende ri<strong>ch</strong>tet. Ein Muster gibt es bei den Fallbeispielen im Anhang.<br />

Das Verfassen einer Medienmitteilung ist keine Hexerei, verlangt aber das<br />

Einhalten einiger Regeln in Bezug auf den Aufbau, die Formatierung und den<br />

32 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationsmittel | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Umfang. Einen Leitfaden zum S<strong>ch</strong>reiben einer Medienmitteilung gibt es bei den<br />

Checklisten im Anhang.<br />

Medienorientierung<br />

Viele Arbeitsgruppen wüns<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> zum Start ihres Projekts eine Medienorientierung,<br />

weil sie anderswo s<strong>ch</strong>on mal davon gehört haben. Eine Medienorientierung,<br />

au<strong>ch</strong> Medien- oder Pressekonferenz genannt, ma<strong>ch</strong>t jedo<strong>ch</strong> nur Sinn,<br />

wenn viele Medien glei<strong>ch</strong>zeitig Informationen erhalten sollen und si<strong>ch</strong> diese nur<br />

s<strong>ch</strong>wierig s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong> <strong>kommunizieren</strong> lassen. Dazu gehören au<strong>ch</strong> ein ungewöhnli<strong>ch</strong>er<br />

Veranstaltungsort, die Anwesenheit einer wi<strong>ch</strong>tigen Person oder sehr<br />

aktuelle Informationen von grosser Tragweite. Eine Checkliste im Anhang gibt<br />

weiter Auskunft darüber, wel<strong>ch</strong>e Punkte bei der Organisation einer Medienorientierung<br />

bea<strong>ch</strong>tet werden müssen.<br />

Unabhängig davon, ob es si<strong>ch</strong> um eine Medienmitteilung oder eine Medienorientierung<br />

handelt, der Versand von Informationen an Medien sollte gut vorbereitet<br />

sein:<br />

• Aktualisieren der Adressdaten der gewüns<strong>ch</strong>ten Medien (zwei bis drei Wo<strong>ch</strong>en<br />

vor dem Anlass).<br />

• Kontaktaufnahme mit Medien, die ni<strong>ch</strong>t tägli<strong>ch</strong> ers<strong>ch</strong>einen, zur Klärung des<br />

Redaktionss<strong>ch</strong>luss (zwei bis drei Wo<strong>ch</strong>en vor dem Anlass).<br />

• Bereitstellen von Text- und Bildmaterial für die Medienmitteilung (zwei bis<br />

drei Wo<strong>ch</strong>en vor dem Anlass).<br />

• Versand der ersten Medienmitteilung inkl. Bildmaterial (zwei Wo<strong>ch</strong>en vor<br />

dem Anlass).<br />

• Na<strong>ch</strong>fassen bei Redaktionen, die si<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t gemeldet haben (eine Wo<strong>ch</strong>e<br />

bis einen Tag vor dem Anlass)<br />

• Versand der zweiten Medienmitteilung inkl. aktuellem Bildmaterial (während<br />

oder unmittelbar na<strong>ch</strong> der Veranstaltung<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 33


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationsmittel<br />

Standaktion<br />

Die grossen Strassenaktionen von Greenpeace können lei<strong>ch</strong>t den Eindruck erwecken, sol<strong>ch</strong>e Massnahmen würden s<strong>ch</strong>nell<br />

mal gut rentieren. Dem ist leider ni<strong>ch</strong>t so. Die Organisation profitiert von einem hohen Bekanntheitsgrad und ihre Vertreterinnen<br />

und Vertreter auf der Strasse brau<strong>ch</strong>en die Inhalte von Greenpeace ni<strong>ch</strong>t lange zu erklären. Für kleinere Organisationen<br />

ist es sehr s<strong>ch</strong>wierig, auf der Strasse Mitglieder zu werben. Hingegen steht ni<strong>ch</strong>ts im Wege, wenn ledigli<strong>ch</strong> für<br />

die Organisation und ihre Anliegen geworben wird.<br />

Die Informationsarbeit an einem Stand brau<strong>ch</strong>t viel Enthusiasmus, weil si<strong>ch</strong> Passantinnen und Passanten Standaktionen<br />

an ho<strong>ch</strong> frequentierten Plätzen gewohnt sind und ihnen deshalb oft auszuwei<strong>ch</strong>en versu<strong>ch</strong>en. Wer Leute auf der Strasse<br />

mit einer dicken Bros<strong>ch</strong>üre konfrontiert, wird nur Kopfs<strong>ch</strong>ütteln ernten. Besser sind Standaktionen, die Passantinnen und<br />

Passanten in einer originellen Form in das Thema der eigenen Organisation miteinbeziehen. Zum Beispiel mit einem Test,<br />

einem Wettbewerb oder indem ein kleines, sinnvolles Ges<strong>ch</strong>enk verteilt wird. Bei den Checklisten im Anhang sind weitere<br />

wi<strong>ch</strong>tige Punkte aufgeführt, die bei der Planung einer Standaktion berücksi<strong>ch</strong>tigt werden sollten.<br />

Alle Personen, die bei einer Standaktion mitma<strong>ch</strong>en, sollten im Vorfeld ein<br />

Argumentarium kriegen, damit sie si<strong>ch</strong> auf Fragen und insbesondere auf Einwände<br />

von Passantinnen und Passanten vorbereiten können. In der Folge ein<br />

Beispiel von der Anlaufstelle für Sans-Papiers Basel und der Union der Arbeiterinnen<br />

und Arbeiter bei einer Standaktion in Basel im Herbst 2005 (gekürzte<br />

und abgeänderte Form).<br />

Argumentarium Sans-Papiers<br />

Allgemeine Fragen<br />

Was sind Sans-Papiers <br />

Antwort: Als Sans-Papiers werden Migrantinnen und Migranten bezei<strong>ch</strong>net,<br />

wel<strong>ch</strong>e ohne gültige Aufenthaltsbewilligung, also illegal, in einem Staat leben.<br />

Die meisten sind hingegen im Besitze eines gültigen Reisepasses.<br />

Wie viele Sans-Papiers leben in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Antwort:<br />

Wer sind die Sans-Papiers in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Antwort:<br />

Wie leben Sans-Papiers in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

Antwort:<br />

Mit wel<strong>ch</strong>en Problemen werden Sans-Papiers in der S<strong>ch</strong>weiz konfrontiert<br />

Antwort:<br />

Mit wel<strong>ch</strong>en Problemen werden Sans-Papiers in der S<strong>ch</strong>weiz konfrontiert<br />

Antwort:<br />

34 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationsmittel | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Argumente auf Einwände<br />

Die Sans-Papiers würden mit einer Arbeitsbewilligung den S<strong>ch</strong>weizerinnen und<br />

S<strong>ch</strong>weizern die Arbeit wegnehmen.<br />

Argument:<br />

Unser Staat kann si<strong>ch</strong> all die Ausländerinnen und Ausländer gar ni<strong>ch</strong>t leisten.<br />

Argument:<br />

Härtefälle können ja bereits bewilligt werden. Alle anderen Fälle haben es gar<br />

ni<strong>ch</strong>t nötig.<br />

Argument:<br />

Die Sans-Papiers sind häufig kriminell.<br />

Argument:<br />

Die können ja für si<strong>ch</strong> selber s<strong>ch</strong>auen. Ihr Staat würde mir ja au<strong>ch</strong> ni<strong>ch</strong>t helfen.<br />

Argument:<br />

Eventmarketing<br />

Im Gegensatz zu Standaktionen beinhaltet das Eventmarketing ni<strong>ch</strong>t nur einen Informationsstand, sondern eine ganze<br />

Veranstaltung. Dieses Kommunikationsinstrument lässt si<strong>ch</strong> sehr vielseitig einsetzen. Zum Beispiel mit einer Erweiterung<br />

der Mitgliederversammlung um einen öffentli<strong>ch</strong>en, unterhaltsameren Teil, damit au<strong>ch</strong> Personen teilnehmen können, die<br />

ni<strong>ch</strong>t Mitglied sind. Oder mit eigenen Veranstaltungen. Gute Beispiele dafür sind die Konzertreihe 3live des Luzerner Jugendradios<br />

3fa<strong>ch</strong>, das Festival Imagine von Terre des Hommes oder Amnesty Rock ’n’ Rights.<br />

Wer so was auf die Beine stellen mö<strong>ch</strong>te, sollte im Hinterkopf behalten, dass si<strong>ch</strong> grössere Veranstaltungen in der Regel<br />

erst na<strong>ch</strong> einer mehrjährigen Aufbauphase zu lohnen beginnen. Es brau<strong>ch</strong>t dementspre<strong>ch</strong>end langen S<strong>ch</strong>nauf und genügend<br />

Partner im eigenen Umfeld, damit si<strong>ch</strong> eine sol<strong>ch</strong>e Veranstaltung etablieren kann.<br />

Beispiel Imagine<br />

2001 startete Terre des Hommes S<strong>ch</strong>weiz eine grosse Kampagne rund um die<br />

Thematik „Jugend und Gewalt“. So entstanden zunä<strong>ch</strong>st kleinere Projekte, aus<br />

denen si<strong>ch</strong> in gemeinsamen Gesprä<strong>ch</strong>en die Idee eines Jugendevents entwickelte.<br />

Im August 2002 wurde der erste Jugendevent, Imagine 02, dur<strong>ch</strong>geführt. Mit grossem<br />

Erfolg: Rund 10’000 vorab jugendli<strong>ch</strong>e Interessierte besu<strong>ch</strong>ten das Festival.<br />

Während zwei Tagen prägten sie das Bild auf dem Barfüsserplatz im Herzen Basels.<br />

Imagine 02 wurde zu einer friedli<strong>ch</strong>en Grossveranstaltung. Der gemeinsame Ents<strong>ch</strong>eid<br />

von Jugendli<strong>ch</strong>en und Terre des Hommes S<strong>ch</strong>weiz: Das Festival sollte weiter<br />

entwickelt werden und ein fester Bestandteil der Basler Jugendkultur werden.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 35


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Kommunikationsmittel<br />

So gingen Imagine 03 und Imagine 04 über die Bühne. Die Besu<strong>ch</strong>erzahlen stiegen<br />

in den beiden Jahren auf über 25’000. Zudem konnten mit Podiumsdiskussionen,<br />

Theater- und Filmnä<strong>ch</strong>ten und zahlrei<strong>ch</strong>en Workshops in S<strong>ch</strong>ulen der<br />

Region au<strong>ch</strong> das Programm der Vorveranstaltungen ausgebaut werden. 2005<br />

wurde erstmals der Break-Out-Contest dur<strong>ch</strong>geführt, ein nationaler Bandwettbewerb<br />

um den besten Antirassismus-Song.<br />

Mediawerbung<br />

Im Kapitel Kommunikationskonzept wurde darauf hingewiesen, dass Mediawerbung für kleinere Organisationen und Projekte<br />

kaum in Frage kommt, weil Werbekampagnen zu viel Geld vers<strong>ch</strong>lingen. Allerdings gibt es au<strong>ch</strong> hier Mögli<strong>ch</strong>keiten<br />

für sehr kleine Budgets.<br />

Eine ganzseitige Anzeige in der überregionalen Tageszeitung bleibt wahrs<strong>ch</strong>einli<strong>ch</strong> Wuns<strong>ch</strong>. Aber viele Medien bieten<br />

gemeinnützigen Projekten und Organisationen ab und zu kostenlos Inseratflä<strong>ch</strong>e zur Verfügung. Man muss ihnen dafür<br />

druckfertige Inserate zustellen, damit sie diese direkt übernehmen können. Wer si<strong>ch</strong> im Vorfeld informiert, wel<strong>ch</strong>e Inseratgrössen<br />

oft verwendet werden, und den Medien eine Auswahl entspre<strong>ch</strong>ender Formate s<strong>ch</strong>ickt, erhöht die Chancen auf<br />

eine Berücksi<strong>ch</strong>tigung. Gratisinserate sind au<strong>ch</strong> bei Quartierzeitungen, S<strong>ch</strong>ülerzeitungen und teilweise bei Jugendmedien<br />

mögli<strong>ch</strong>.<br />

Ähnli<strong>ch</strong>es gilt für Plakate: Die Wände der APG bleiben aus finanziellen Gründen ausser Rei<strong>ch</strong>weite. Mögli<strong>ch</strong> sind aber<br />

Plakate auf Informationsbrettern an S<strong>ch</strong>ulen, Vereinslokalen, Jugendkulturzentren, Restaurants, Bars, Läden sowie an<br />

Litfasssäulen. Viele andere Wände in der Öffentli<strong>ch</strong>keit werden ebenfalls rege mit Veranstaltungshinweisen beklebt. Do<strong>ch</strong><br />

gute Mögli<strong>ch</strong>keiten für wildes Plakatieren – ohne dass das eigene Plakat glei<strong>ch</strong> wieder abgerissen oder überklebt wird<br />

– vers<strong>ch</strong>winden zunehmend.<br />

Wer eine eigene Website betreibt, sollte au<strong>ch</strong> einmal ausprobieren, ob Bannerwerbung für das Projekt, die Organisation<br />

funktioniert. Ni<strong>ch</strong>t Bannerwerbung auf grossen Internetplattformen, sondern auf Websites von Partnern und Personen im<br />

eigenen Umfeld. Dur<strong>ch</strong>aus interessant kann ein Bannertaus<strong>ch</strong> mit anderen Organisationen sein. Das ist übrigens au<strong>ch</strong> mit<br />

Inseraten mögli<strong>ch</strong>, wenn beide Organisationen eine Mitgliederzeitung oder andere Publikationen haben. Weitere Werbemögli<strong>ch</strong>keiten<br />

sind kostenlose Kleininserate und Hinweise in Veranstaltungskalendern und anderen Verzei<strong>ch</strong>nissen.<br />

Für die Kreation eigener Werbung gibt es ein Stufenmodell aus der Werbewirkungsfors<strong>ch</strong>ung, das einem zumindest Anhaltspunkte<br />

gibt, ob eine Werbung ankommen wird. Gemäss der AIDA-Formel ist es erforderli<strong>ch</strong>, zuerst die Aufmerksamkeit<br />

zu gewinnen (Attention), dann das Interesse zu wecken (Interest), das in einem Kaufwuns<strong>ch</strong> münden soll (Desire), der<br />

dann zur Handlung (Kauf, Teilnahme etc.) führt (Action).<br />

36 Ausbildung Jugendpartizipation


Kommunikationsmittel | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

S<strong>ch</strong>ritte Mögli<strong>ch</strong>e Umsetzung<br />

1. Aufmerksamkeit gewinnen. Blickfang mittels Provokation,<br />

Ungewohntes Bild, prägnante Worte<br />

2. Interesse wecken. Spannung, persönli<strong>ch</strong>e Betroffenheit zeigen<br />

3. Wuns<strong>ch</strong> s<strong>ch</strong>affen. Offensi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e Vorteile und Pro-Argumente<br />

4. Handlung auslösen. Anmeldetalon, Spezialangebot, Vorteil für<br />

s<strong>ch</strong>nelle Antwort<br />

Verkaufsförderung<br />

Verkaufsförderung beinhaltet jegli<strong>ch</strong>e direkte Massnahmen zur Erhöhung von Verkaufsergebnissen und klingt eher na<strong>ch</strong><br />

s<strong>ch</strong>mierigen Firmenvertretern als na<strong>ch</strong> e<strong>ch</strong>ter Kommunikationsarbeit. Da bei kleinen Projekten und Organisationen der<br />

Verkauf von Produkten und Dienstleistungen in der Regel – wenn überhaupt – eher in bes<strong>ch</strong>eidenem Rahmen stattfindet,<br />

lässt si<strong>ch</strong> die Verkaufsförderung von Unternehmen ni<strong>ch</strong>t eins zu eins übernehmen.<br />

Betra<strong>ch</strong>tet man hingegen die Verkaufsförderung au<strong>ch</strong> als Instrument zur Steigerung der Mitgliederzahl oder Spendeneinnahmen,<br />

wird sie für Projekte und Organisation hö<strong>ch</strong>st aktuell. Denkbar sind einerseits Zusatzangebote wie Vergünstigungen<br />

bei Veranstaltungen, Kursen oder eigenen Publikationen für Mitglieder und Spenderinnen bzw. Spender. Und<br />

andererseits können Anreize ges<strong>ch</strong>affen werden für Personen, die Mitglieder und Spenderinnen bzw. Spender anwerben.<br />

Spannend ist au<strong>ch</strong> in diesem Kontext die Zusammenarbeit mit anderen Organisationen. Wenn si<strong>ch</strong> zwei Partner gegenseitig<br />

Spezialangebote für Mitglieder offerieren, profitieren beide Seiten von zusätzli<strong>ch</strong>er Kommunikation, ohne dass sie<br />

dafür finanzielle Mittel einsetzen müssen.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 37


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Checklisten<br />

38 Ausbildung Jugendpartizipation


Checklisten | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Checklisten<br />

Ers<strong>ch</strong>einungsbild (Corporate Design)<br />

Da si<strong>ch</strong> das Ers<strong>ch</strong>einungsbild ni<strong>ch</strong>t glei<strong>ch</strong> morgen wieder ändern soll und die Daten für die Produktion von Drucksa<strong>ch</strong>en<br />

hohen Anforderungen gere<strong>ch</strong>t werden müssen, ist es wi<strong>ch</strong>tig, dass si<strong>ch</strong> die Gestalterin bzw. der Gestalter mit Grafikprogrammen<br />

gut auskennt. Wer keine sol<strong>ch</strong>e Person in seinen eigenen Reihen hat, findet sie in grafis<strong>ch</strong>en Vorkursen, an<br />

Fa<strong>ch</strong>ho<strong>ch</strong>s<strong>ch</strong>ulen für Gestaltung und Kunst sowie in gestalteris<strong>ch</strong>en Berufsausbildungen.<br />

Vor der Gestaltung eines Ers<strong>ch</strong>einungsbildes müssen folgende<br />

Fragen geklärt werden:<br />

• Was soll mit dem Ers<strong>ch</strong>einungsbild kommuniziert werden<br />

• Inwiefern soll si<strong>ch</strong> das eigene Ers<strong>ch</strong>einungsbild von anderen abheben<br />

• Wel<strong>ch</strong>e Elemente sollen Bestandteil des Logos sein Wort, Bild oder Wort<br />

und Bild Oder sogar mit Textzusatz<br />

• Muss es Logovarianten geben für spezielle Projekte, Standorte, Kampagnen<br />

oder Untergruppen<br />

• Gibt es bestimmte Elemente wie Symbole, die unbedingt ins Ers<strong>ch</strong>einungsbild<br />

integriert werden müssen<br />

• Wel<strong>ch</strong>e Farben kommen in Frage Sind gewisse Farben Tabu (wegen Konkurrenz,<br />

negativer Assoziationen etc.)<br />

• Auf wel<strong>ch</strong>en Kommunikationsmitteln darf es für den Einsatz des Logos keine<br />

Kompromisse in Bezug auf Farben, Qualität und Lesbarkeit geben<br />

• Auf wel<strong>ch</strong>en Materialen kommt das Ers<strong>ch</strong>einungsbild zur Anwendung<br />

• Muss das Ers<strong>ch</strong>einungsbild auf den ersten Blick erkennbar sein oder hat<br />

es Elemente für Insider, die erst na<strong>ch</strong> mehrmaligem Hinsehen verstanden<br />

werden<br />

Das Ers<strong>ch</strong>einungsbild muss unbedingt au<strong>ch</strong> in s<strong>ch</strong>warz-weisser Variante einsetzbar<br />

sein. Zu feine Elemente oder viele Farbverläufe sind deshalb zu vermeiden.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 39


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Checklisten<br />

Planung eines Internetauftritts<br />

Statt in einer Blitzaktion eine Website aufzubauen, die niemanden wirkli<strong>ch</strong> glückli<strong>ch</strong> ma<strong>ch</strong>t, lohnt si<strong>ch</strong> das Dur<strong>ch</strong>arbeiten<br />

folgender Fragen. Aufgrund der Antworten entsteht ein Bedürfniskatalog, der Anhaltspunkte über die Bedürfnisse und den<br />

Umfang der gewüns<strong>ch</strong>ten Website gibt.<br />

1 Ziel und Zielgruppe<br />

Wel<strong>ch</strong>es Ziel soll mit dem Internetauftritt<br />

primär errei<strong>ch</strong>t werden<br />

• Informieren<br />

• Überzeugen<br />

• Verkaufen<br />

• Helfen<br />

• Unterhalten<br />

Wel<strong>ch</strong>e Zielgruppen<br />

werden angespro<strong>ch</strong>en<br />

• Potenzielle Kundinnen/Kunden<br />

• Bestehende Kundinnen/Kunden<br />

• Potenzielle Partner<br />

• Bestehende Partner<br />

• Medien<br />

• Potenzielle Mitarbeiter/innen und/oder Mitglieder<br />

• Bestehende Mitarbeiter/innen und/oder Mitglieder<br />

• Andere<br />

2 Funktionen<br />

Für jede Zielgruppe sind folgende Fragen zu klären: Wel<strong>ch</strong>e Funktionen werden<br />

angeboten Wel<strong>ch</strong>e Anforderungen müssen sie genau erfüllen Dürfen die glei<strong>ch</strong>en<br />

Funktionen au<strong>ch</strong> für andere Zielgruppen zugängli<strong>ch</strong> sein Muss die Zielgruppe<br />

au<strong>ch</strong> selber Inhalte erstellen können (Texte, Bilder, Links, Downloads,<br />

Kalendereinträge etc.)<br />

Information<br />

• Allgemeine Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten aus dem Unternehmen, der Organisation<br />

• Hintergrundinformationen zu Fa<strong>ch</strong>themen<br />

• Präsentation von Produkten, Projekten, Personen und des Unternehmen/<br />

der Organisation<br />

40 Ausbildung Jugendpartizipation


Checklisten | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

• Dokumentablage (Bilder, Textdokumente, PDF, Multimediadateien) für<br />

Download<br />

• Kalender für Veranstaltungen etc.<br />

• Bildergalerie<br />

• Linkverzei<strong>ch</strong>nis<br />

• Su<strong>ch</strong>funktion für Inhalte innerhalb des Internetauftritts<br />

• Su<strong>ch</strong>funktion für Inhalte ausserhalb des Internetauftritts<br />

• Statistik über Zugriffe auf den Internetauftritt<br />

• Rotationssystem für Bannerwerbung<br />

• Weitere informative Inhalte und Funktionen<br />

Interaktion<br />

• Kontaktformular<br />

• Formulargenerator, mit dem eigene Formulare erstellt<br />

werden können.<br />

• Newsletteranmeldung<br />

• Newsletter erstellen und versenden<br />

• Diskussionsforum<br />

• Anzeigen (Marktplatz)<br />

• Gästebu<strong>ch</strong><br />

• Weblog (Tagebu<strong>ch</strong>, Kommentare und andere persönli<strong>ch</strong>e Beiträge)<br />

• Chat<br />

• Umfrage<br />

• Elektronis<strong>ch</strong>e Postkarten<br />

• Shop für Direktverkauf<br />

• Shop für Direktverkauf inkl. Zahlungssystem<br />

• S<strong>ch</strong>ulungsprogramm und Test<br />

• Spiel<br />

• Weitere interaktive Inhalte und Funktionen<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 41


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Checklisten<br />

Kollaboration (Zusammenarbeit)<br />

• Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>tensystem<br />

• E-Mail-Konto<br />

• Projektmanagement<br />

• Gemeinsame Agenda<br />

• Weitere kollaborative Inhalte und Funktionen<br />

In wel<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>en werden<br />

Funktionen und Inhalte für die<br />

Zielgruppen angeboten<br />

• Deuts<strong>ch</strong><br />

• Französis<strong>ch</strong><br />

• Italienis<strong>ch</strong><br />

• Rätoromanis<strong>ch</strong><br />

• Englis<strong>ch</strong><br />

• Andere<br />

3 Administration<br />

Wie viele Redaktorinnen/Redaktoren bearbeiten die Inhalte des Internetauftritts<br />

Dürfen alle Redaktorinnen/Redaktoren die glei<strong>ch</strong>en Re<strong>ch</strong>te haben oder müssen<br />

diese na<strong>ch</strong> Spra<strong>ch</strong>e, Region, Hierar<strong>ch</strong>ie, Projekt, Thema etc. einges<strong>ch</strong>ränkt<br />

werden<br />

Wel<strong>ch</strong>e Funktionen brau<strong>ch</strong>en die<br />

Redaktorinnen/Redaktoren<br />

• Eingabe, Bearbeitung und Publikation von Texten, Bildern und<br />

Mulitmediainhalten<br />

• Erstellung, Bearbeitung und Lös<strong>ch</strong>en von Verzei<strong>ch</strong>nissen, Rubriken etc.<br />

• Upload von Bildern und Mulitmediainhalten (von lokal auf Webserver)<br />

• Bildbearbeitung online (ohne lokales Bildbearbeitungsprogramm)<br />

• Weitere Funktionen für Redaktorinnen/Redaktoren<br />

42 Ausbildung Jugendpartizipation


Checklisten | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Wel<strong>ch</strong>e Funktionen brau<strong>ch</strong>en die<br />

Redaktorinnen/Redaktoren<br />

In wel<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>en werden Funktionen für Redaktorinnen/Redaktoren angeboten<br />

• Deuts<strong>ch</strong><br />

• Französis<strong>ch</strong><br />

• Italienis<strong>ch</strong><br />

• Rätoromanis<strong>ch</strong><br />

• Englis<strong>ch</strong><br />

• Andere<br />

4 Organisation<br />

In wel<strong>ch</strong>em Zeitraum soll die Website entstehen<br />

Von wel<strong>ch</strong>en internen und<br />

externen Faktoren hängt der<br />

Entstehungsprozess ab<br />

• Personellen Ressourcen<br />

• Finanziellen Ressourcen<br />

• Wi<strong>ch</strong>tigen Terminen/Ents<strong>ch</strong>eiden des Unternehmens für Produkte, Projekte<br />

Wer ents<strong>ch</strong>eidet über die einzelnen<br />

Elemente des Internetauftritts<br />

• Content-Management-System (Redaktionssystem)<br />

• Funktionen<br />

• Gestaltung<br />

• Inhalte<br />

Wer leitet das Internetprojekt<br />

Wer ist für den Inhalt (inkl. Übersetzungen) zuständig und was ist bereits vorhanden<br />

• Texte<br />

• Bilder<br />

• Multimediainhalte<br />

Wie oft soll die Website in Zukunft gepflegt werden<br />

Wel<strong>ch</strong>e personellen Ressourcen sind für die Pflege des Webauftritts geplant<br />

Wer s<strong>ch</strong>ult die Redaktorinnen und Redaktoren<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 43


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Checklisten<br />

Flyer<br />

Bei der Gestaltung eines Flyers sollte auf folgende Punkte gea<strong>ch</strong>tet werden:<br />

• Lei<strong>ch</strong>te Erkennbarkeit in Bezug auf Typografie, Lesbarkeit und Kontraste<br />

(der Wirkungsdistanz entspre<strong>ch</strong>end)<br />

• Originalität in der Aufma<strong>ch</strong>ung, Bildidee und Text<br />

• Identifikationselemente<br />

• Bildelemente<br />

• Spannung dur<strong>ch</strong> We<strong>ch</strong>sel und Leerräume<br />

• Logis<strong>ch</strong>e Blickfolge<br />

• Prägnanz und Kürze<br />

• Gliederung der Aussagen<br />

• Kontaktangaben<br />

• Hinweis auf weitere Informationen<br />

Prüfe vor dem Druck unbedingt no<strong>ch</strong>mals Namen, Adressen und Daten. Und drücke die Vorlage au<strong>ch</strong> no<strong>ch</strong> einer<br />

weiteren Person zum Beguta<strong>ch</strong>ten in die Hand. Das erspart den Ärger des na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong>en Überklebens von Fehlern.<br />

Preisgünstige Angebote für den Druck von Flyer gibt es mitunter bei Flyerline.<strong>ch</strong>, Flyerking.<strong>ch</strong>, Maxiprint.<strong>ch</strong>. Informiere<br />

di<strong>ch</strong> gut über die Anforderungen an die te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>en Daten, damit es beim Druck ni<strong>ch</strong>t zu Komplikationen kommt.<br />

Medienorientierung<br />

Eine Medienorientierung sollte ni<strong>ch</strong>t länger als eine Stunde dauern. Wi<strong>ch</strong>tig sind folgende Punkte bei der Vorbereitung,<br />

während der Orientierung und dana<strong>ch</strong>.<br />

Vor der Medienorientierung<br />

• Notwendigkeit einer Medienorientierung abklären<br />

• Termin bestimmen (idealerweise von Dienstag bis Donnerstag und zwis<strong>ch</strong>en<br />

10 und 16 Uhr)<br />

• S<strong>ch</strong>werpunkte festlegen<br />

• Reservation der Räumli<strong>ch</strong>keiten<br />

• Verpfli<strong>ch</strong>tung der Referentinnen und Referenten<br />

44 Ausbildung Jugendpartizipation


Checklisten | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

• Zeitplan mit Anweisungen für Regie, Moderation, Vortragende etc.<br />

• Medienverteiler<br />

• Einladung (Versand spätestens 14 Tage vor Medienorientierung)<br />

• Na<strong>ch</strong>fassen bei Ni<strong>ch</strong>tangemeldeten<br />

• Te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Unterstützung für Radio und TV<br />

• Infrastruktur inkl. Transport, Parking, Wegweise, Garderobe, Si<strong>ch</strong>erheit, Beleu<strong>ch</strong>tung,<br />

Strom, Lärms<strong>ch</strong>utz, Teilnehmerliste, Toiletten, Namenss<strong>ch</strong>ilder<br />

für Referentinnen und Referenten, Verpflegung<br />

• Service für Medien inkl. Bestuhlung mit S<strong>ch</strong>reibgelegenheit, Papier, S<strong>ch</strong>reibzeug,<br />

Interviewgelegenheiten (Personen und Räume), Fotogelegenheiten<br />

(Sujets, Situationen, Hintergrund)<br />

• Medienunterlagen<br />

• Medieneinladung<br />

• Vorbereitung auf heikle Fragen<br />

• Inhalt und Ablauf proben<br />

Während der Medienorientierung<br />

• Persönli<strong>ch</strong>e Begrüssung<br />

• Abgabe der Medienunterlagen<br />

• Präsenzliste<br />

• Begrüssung und Einleitung (Personen und Ablauf präsentieren)<br />

• Referate<br />

• Demonstration<br />

• Fragerunde<br />

• Individuelle Interviews und persönli<strong>ch</strong>e Kontakte<br />

Na<strong>ch</strong> der Medienorientierung<br />

• Eigene Auswertung der Veranstaltung<br />

• Analyse der Medienresonanz (Monitoring)<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 45


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Checklisten<br />

Medieneinladung<br />

Mit der Medieneinladung präsentieren si<strong>ch</strong> die Veranstaltung und glei<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> die ganze Organisation gegenüber Mediens<strong>ch</strong>affenden.<br />

Kommt die Einladung wenig anspre<strong>ch</strong>end daher, wird ihr au<strong>ch</strong> kaum ein Medium Folge leisten.<br />

Die Medieneinladung soll fris<strong>ch</strong> und freundli<strong>ch</strong> sein, aber denno<strong>ch</strong><br />

so kurz und knapp als mögli<strong>ch</strong>. Die wi<strong>ch</strong>tigsten Elemente<br />

der Einladung sind:<br />

• Absender<br />

• Thema<br />

• Form der Dur<strong>ch</strong>führung<br />

• Programm<br />

• Ort<br />

• Tag<br />

• Beginn und Dauer<br />

• Hinweis auf Hin- und Rückfahrten (evtl. Plan beilegen)<br />

• Anmeldemögli<strong>ch</strong>keit<br />

• Bestellmögli<strong>ch</strong>keit von Medienunterlagen<br />

• Weitere Unterlagen<br />

Medienmitteilung<br />

Wer si<strong>ch</strong> in der s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>en Spra<strong>ch</strong>e gut ausdrücken kann, ist au<strong>ch</strong> in der Lage selbstständig eine Medienmitteilung zu<br />

verfassen. Besonders wi<strong>ch</strong>tig ist, dass Medienmitteilungen ni<strong>ch</strong>t wie Erzählungen aufgebaut sind. Die wi<strong>ch</strong>tigsten Informationen<br />

müssen glei<strong>ch</strong> zu Beginn des Textes platziert werden. Weil die Na<strong>ch</strong>ri<strong>ch</strong>ten sonst ni<strong>ch</strong>t gelesen werden und weil<br />

es andernfalls gut mögli<strong>ch</strong> ist, dass das Wi<strong>ch</strong>tigste herausges<strong>ch</strong>nitten wird, wenn der Text von der Redaktion gekürzt wird.<br />

Die folgenden Rats<strong>ch</strong>läge helfen, damit die erste eigene Medienmitteilung ni<strong>ch</strong>t ungelesen im Papierkorb des Redaktionssekretariats<br />

landet.<br />

Inhalt<br />

• Notwendigkeit abklären<br />

• Informationsflut berücksi<strong>ch</strong>tigen<br />

• Bedürfnisse und Betroffenheit der Zielgruppe<br />

• Zentrale Aussagen (wer, was, wann, wo, wie, warum, woher)<br />

46 Ausbildung Jugendpartizipation


Checklisten | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

• Bezei<strong>ch</strong>nung der involvierten Personen, Organisationen<br />

• Missverständnisse auss<strong>ch</strong>liessen<br />

• Keine S<strong>ch</strong>önfärberei<br />

• Im Vorfeld Gegenmeinung einholen<br />

• Komplizierte Sa<strong>ch</strong>verhalte verständli<strong>ch</strong> und ans<strong>ch</strong>auli<strong>ch</strong> darstellen<br />

• Anpassung an bestimmte Medien und Mediengefässe<br />

Aufbau und Gestaltung<br />

• Packender Titel<br />

• Lead (Vorspann) mit den wi<strong>ch</strong>tigsten Informationen aus dem Fliesstext<br />

• Fliesstext (aufgeteilt in mehrere Absätze mit Zwis<strong>ch</strong>entiteln)<br />

• Textkasten mit Kurzinformationen zu Person, Projekt oder Organisation<br />

• evtl. zusätzli<strong>ch</strong>e Kurzversion<br />

• Koordinaten der Anspre<strong>ch</strong>person (für Rückfragen)<br />

Spra<strong>ch</strong>e<br />

• Einfa<strong>ch</strong>e, klare Aussagen<br />

• Logis<strong>ch</strong>er Aufbau<br />

• Ausges<strong>ch</strong>riebene Vornamen, Namen, Titel, Funktionen (kein Herr/Frau)<br />

• Keine Wir-Form und keine direkte Anspra<strong>ch</strong>e<br />

• Besser konkretes Datum als gestern, heute, morgen<br />

• Zahlen bis zwölf im Fliesstext auss<strong>ch</strong>reiben<br />

• Abkürzungen bei der ersten Verwendung erklären<br />

• Vorsi<strong>ch</strong>t bei Modeausdrücken<br />

• Fremdwörter erklären<br />

• Korrekte Grammatik und <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong>e Zei<strong>ch</strong>ensetzung<br />

• Orthografie <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong><br />

Ausbildung Jugendpartizipation 47


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Checklisten<br />

Umgang mit Journalistinnen und Journalisten<br />

Regeln im Umgang mit JournalistInnen:<br />

• S<strong>ch</strong>affe ein gutes zwis<strong>ch</strong>enmens<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>es Klima. A<strong>ch</strong>te darauf, dass es zwis<strong>ch</strong>en<br />

dir und dem/der JournalistIn keine Barrieren auf der Beziehungsebene<br />

gibt.<br />

• Zeige ruhig deine Emotionen – das gibt dir als Person ein Profil.<br />

• JournalistInnen sind meist unter grossem Zeitdruck. Nimm es also ni<strong>ch</strong>t<br />

persönli<strong>ch</strong>, wenn sie am Telefon oder im direkten Gesprä<strong>ch</strong> kurz angebunden<br />

sind.<br />

• Höre aktiv zu, frag na<strong>ch</strong> und stell si<strong>ch</strong>er, dass ihr einander gut versteht.<br />

• Hilf dem/der JournalistIn dur<strong>ch</strong> den Fa<strong>ch</strong>ds<strong>ch</strong>ungel, erklär die wesentli<strong>ch</strong>en<br />

Dinge.<br />

• Gib ni<strong>ch</strong>t zu viele Informationen auf einmal, ma<strong>ch</strong>e kleine übersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong>e<br />

Portionen. Journalistinnen sind meist keine Fa<strong>ch</strong>personen und müssen die<br />

Informationen verarbeiten können.<br />

• Erkläre genau die Fa<strong>ch</strong>begriffe, die du brau<strong>ch</strong>st, damit keine Missverständnisse<br />

entstehen.<br />

• Melde di<strong>ch</strong> und greif aktiv ein, wenn die Interpretation eines/einer Journalistin<br />

ni<strong>ch</strong>t stimmt oder der Artikel sehr vorurteilsbehaftet ges<strong>ch</strong>rieben wird.<br />

Interviews<br />

JournalistInnen re<strong>ch</strong>er<strong>ch</strong>ieren häufig per Telefon. Um di<strong>ch</strong> selber abzusi<strong>ch</strong>ern<br />

und zu vermeiden, dass die fals<strong>ch</strong>e Information an die fals<strong>ch</strong>e Adresse gelangt,<br />

empfehlen wir:<br />

• Frag na<strong>ch</strong> der Identität der JournalistIn, sag im Zweifelsfall, dass du zurück<br />

rufst.<br />

• Lass dir ni<strong>ch</strong>t dur<strong>ch</strong> Komplimente oder S<strong>ch</strong>mei<strong>ch</strong>eleien mehr entlocken als<br />

du sagen willst.<br />

• Frag na<strong>ch</strong>, ob das Gesprä<strong>ch</strong> auf einem Tonträger aufgezei<strong>ch</strong>net wird (geheime<br />

Mits<strong>ch</strong>nitte sind verboten, werden aber trotzdem gema<strong>ch</strong>t!).<br />

• Frag na<strong>ch</strong> dem Hauptthema, na<strong>ch</strong> dem wahren Grund des Anrufes.<br />

• Sei gefasst auf Provokationen und Unterstellungen, dies ist man<strong>ch</strong>mal eine<br />

Taktik von JournalistInnen, um an neue Informationen und Kontakte zu kommen.<br />

48 Ausbildung Jugendpartizipation


Checklisten | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

• Frag, ob es si<strong>ch</strong> beim Interview um ein Hintergrundgesprä<strong>ch</strong> handelt oder<br />

ob konkrete Zitate verwendet werden. Verlange, dass dir deine Zitate (und<br />

direkte Rede) vor Abdruck vorgelegt werden.<br />

• Vergewissere di<strong>ch</strong>, dass der/die JournalistIn versteht, was du sagst.<br />

• Korrigiere, falls der/die JournalistIn eine vorgefasste Meinung hat und si<strong>ch</strong><br />

ni<strong>ch</strong>t davon abbringen lässt.<br />

• Nimm dir genügend Zeit für das Gesprä<strong>ch</strong> mit JournalistInnen. Frag, ob du<br />

zurückrufen kannst, wenn du gerade ni<strong>ch</strong>t Zeit hast. Es lohnt si<strong>ch</strong>, hier zu<br />

investieren, sonst s<strong>ch</strong>reiben JournalistInnen ev. aufgrund von mangelnder<br />

Information inhaltli<strong>ch</strong> fals<strong>ch</strong>e Beri<strong>ch</strong>te.<br />

Wenn JournalistInnen für ein Interview anrufen:<br />

• Frag na<strong>ch</strong> dem Ziel und Zweck des journalistis<strong>ch</strong>en Beitrags.<br />

• Frage na<strong>ch</strong>, ob andere Personen und/oder andere Informationsquellen für<br />

das S<strong>ch</strong>reiben des Beri<strong>ch</strong>tes angegangen wurden.<br />

• Frag na<strong>ch</strong> dem genauen Themenberei<strong>ch</strong> des Interviews, na<strong>ch</strong> dem groben<br />

Frageraster, na<strong>ch</strong> der Dauer des Beitrags und na<strong>ch</strong> der Spra<strong>ch</strong>e (Mundart/<br />

Ho<strong>ch</strong>spra<strong>ch</strong>e).<br />

• Überlege, ob du als InterviewpartnerIn für den geplanten Beitrag die kompetenteste<br />

Person bist. Vermittle sonst (na<strong>ch</strong> vorgängiger Rückfrage) eine für<br />

das Thema kompetentere Person.<br />

Du gibst ein Interview – bea<strong>ch</strong>te dazu folgendes:<br />

• Gehe nie unvorbereitet ans Interview!<br />

• Verlange die Texte vor dem Abdruck/der Ausstrahlung zum Gegenlesen<br />

(Mini-Variante: nur Zitate und direkte Rede).<br />

• Interviewte<strong>ch</strong>niken, mit denen du konfrontiert werden kannst: kontrovers<br />

(hart & angriffig), ni<strong>ch</strong>t-kontrovers (sa<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong> abfragend).<br />

Mögli<strong>ch</strong>e Fragekategorien:<br />

• Fragen na<strong>ch</strong> Fakten (Sa<strong>ch</strong>verhalte)<br />

• Fragen na<strong>ch</strong> Gründen (Interpretationen, Meinungen, Beurteilungen, Einordnungen)<br />

• S<strong>ch</strong>einfragen/Feststellungen (Bsp. «Sie haben das Spiel verloren»)<br />

• Suggestivfragen (Bsp. «Sie sind do<strong>ch</strong> au<strong>ch</strong> der Meinung, dass...»)<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 49


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Checklisten<br />

• Unterstellungsfragen (Bsp. «Warum war dieses Projekt ni<strong>ch</strong>t erfolgrei<strong>ch</strong>»)<br />

• Alternativfragen (Bsp. «Werden sie ein oder zwei Projekte dur<strong>ch</strong>führen»)<br />

Am Radio/TV:<br />

• Frag na<strong>ch</strong>, ob es eine Live-Sendung ist oder eine Aufzei<strong>ch</strong>nung, ob es andere<br />

TeilnehmerInnen gibt, und was deren Rolle ist.<br />

• Frag na<strong>ch</strong> der Einbettung deines Beitrags in die Sendung.<br />

• Bedenke: Oft werden Interviews gema<strong>ch</strong>t, obwohl nur für ein oder zwei Fragen<br />

eine Antwort (Statement) gesu<strong>ch</strong>t wird. Diese Te<strong>ch</strong>nik wird angewendet,<br />

weil die dialogis<strong>ch</strong>e Situation natürli<strong>ch</strong>er (und oft klarer) ist als wenn «ins<br />

Leere» geredet wird.<br />

• Kürzungen werden oft vorgenommen (Aktualitätsjournalismus!). Ents<strong>ch</strong>eidend<br />

ist aber, dass der Sinn der Aussage ni<strong>ch</strong>t entstellt wird – s<strong>ch</strong>aue deinen<br />

Beitrag diesbezügli<strong>ch</strong> kritis<strong>ch</strong> dur<strong>ch</strong> und melde es dem/der JorunalistIn<br />

sofort zurück, wenn die Aussage ni<strong>ch</strong>t mehr stimmt.<br />

Die 30-Sekunden-Message<br />

Eine 30-Sekunden-Message ist ein plakatives, s<strong>ch</strong>lagzeilenartiges Statement. Es ist ein gutes Mittel, um kurz, klar und<br />

knapp die Message an die Medien zu bringen. Bereite deine persönli<strong>ch</strong>e 30-Sekunden-Message vor, dann bist du gewappnet,<br />

wenn unerwartet eine JournalistIn anruft!<br />

Es gibt vers<strong>ch</strong>iedene Mögli<strong>ch</strong>keiten, wie eine 30-Sekunden-Message aufgebaut sein kann. Hier na<strong>ch</strong>folgend eine Variante<br />

als Gedankenanregung. Die 30-Sekunden-Message muss dir primär gut über die Lippen gehen, übe also vorher, was du<br />

sagen willst.<br />

Standpunktformel:<br />

1.Standpunkt<br />

2. Begründung<br />

3.Beispiel<br />

4.Folgerung<br />

5.Aufruf<br />

50 Ausbildung Jugendpartizipation


Checklisten | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Ein Beispiel zur Aktion 72 Stunden<br />

1. Die «Aktion 72 Stunden» stellt die S<strong>ch</strong>weiz auf Kopf.<br />

2. Es ma<strong>ch</strong>en mehr als 10`000 Jugendli<strong>ch</strong>e in allen Kantonen mit. Sie engagieren<br />

si<strong>ch</strong> während 72 Stunden ehrenamtli<strong>ch</strong> und setzen eine gemeinnützige<br />

Aufgabe um, die sie si<strong>ch</strong> selber gestellt haben.<br />

3. Sie bauen beispielsweise einen Kinderspielplatz in der Gemeinde, organisieren<br />

einen Ausflug mit betagten Mens<strong>ch</strong>en oder führen eine Waldputzaktion<br />

dur<strong>ch</strong>.<br />

4. Die «Aktion 72 Stunden» ma<strong>ch</strong>t deutli<strong>ch</strong>, wie vielfältig die Jugendverbandsarbeit<br />

ist und wie viele junge Mens<strong>ch</strong>en si<strong>ch</strong> jeden Tag für die Gestaltung der<br />

Gesells<strong>ch</strong>aft einsetzen.<br />

5. Die «Aktion 72 Stunden» findet vom 15. bis 18. September 2005 statt. Damit<br />

es ein Erfolg wird brau<strong>ch</strong>en wir Unterstützung in Form von Personen,<br />

die selber mithelfen oder Material und finanzielle Beiträge zur Verfügung<br />

stellen. Aktuelle Infos dazu gibt es unter www.72stunden.<strong>ch</strong> oder auf den<br />

Radiosendern DRS 3, RSR, RSI und Radio Rumants<strong>ch</strong>.<br />

Standaktion<br />

• Ort<br />

• Datum<br />

• Zeitraum<br />

• Antrag an die zuständige Behörde (Gemeindeamt, Gewerbepolizei etc.)<br />

• Thema<br />

• Helferinnen und Helfer<br />

• Infrastruktur inkl. Transport<br />

• Informations- und Werbematerial<br />

• Einladung an Mitglieder, Partner und andere Zielgruppen für den Besu<strong>ch</strong><br />

am Informationsstand<br />

• Eventuell Medienmitteilung mit Text- und Bildmaterial (vorher, während<br />

und/oder na<strong>ch</strong>her)<br />

• Argumentarium für Standaktivistinnen und -aktivisten<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 51


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Fallbeispiele<br />

52 Ausbildung Jugendpartizipation


Fallbeispiele | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Fallbeispiele<br />

Fragebogen für die Evaluation einer Veranstaltung<br />

I Persönli<strong>ch</strong>e Angaben<br />

1. Alter<br />

2. Ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>t<br />

3. Ausbildung<br />

4. Nationalität<br />

II Veranstaltungsthema<br />

1. Wie hat dir das Veranstaltungsthema gefallen<br />

2. Wie hat si<strong>ch</strong> dein Interesse für das Thema dur<strong>ch</strong> die Veranstaltung verändert<br />

III Veranstaltungsinhalt<br />

1. Inhaltli<strong>ch</strong>er Veranstaltungsaufbau<br />

2. S<strong>ch</strong>wierigkeit des Veranstaltungsinhaltes<br />

3. Verhältnis von Stoffmenge und Zeit<br />

4. Bezug des Inhalts zu den Veranstaltungszielen<br />

5. Einhalten eines roten Fadens<br />

6. Fa<strong>ch</strong>kompetenz der Leitung<br />

7. Präsentation der Veranstaltungsinhalte (Spra<strong>ch</strong>e, Stimme)<br />

8. Einsatz von Medien (Beamer, Flip<strong>ch</strong>art, PC etc.)<br />

9. Gestaltung eines angenehmen Arbeitsklimas<br />

10. Eingehen auf Fragen von Teilnehmenden<br />

11. Ermutigung zur aktiven Mitgestaltung<br />

12. Einhalten der Zeitlimiten<br />

13. Veranstaltungsunterlagen<br />

14. Bemerkungen zum Veranstaltungsinhalt<br />

IV Gruppe<br />

1. Wie beurteilst du das Klima in der Gruppe<br />

2. Wie beurteilst du die ges<strong>ch</strong>le<strong>ch</strong>terspezifis<strong>ch</strong>e Zusammensetzung der Gruppe<br />

3. Wie beurteilst du die alterspezifis<strong>ch</strong>e Zusammensetzung der Gruppe<br />

V Veranstaltungsnutzen<br />

1. Fühlst du di<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong> diesem Kurs in der Lage,…<br />

2. Mö<strong>ch</strong>test du di<strong>ch</strong> in Zukunft regelmässig für das Projekt X engagieren<br />

3. I<strong>ch</strong> brau<strong>ch</strong>e no<strong>ch</strong> folgende Unterstützung:<br />

4. Wel<strong>ch</strong>e deiner Erwartungen sind erfüllt worden<br />

5. Wel<strong>ch</strong>e deiner Erwartungen sind NICHT erfüllt worden<br />

6. Dürfen wir di<strong>ch</strong> zum Abs<strong>ch</strong>luss um eine kurze Aussage (zwei bis drei Sätze)<br />

bitten, die deine Eindrücke zu dieser Veranstaltung zusammenfasst Merci.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 53


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Fallbeispiele<br />

Newsletter (HTML-Version)<br />

54 Ausbildung Jugendpartizipation


Fallbeispiele | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Newsletter (Textversion)<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 55


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Fallbeispiele<br />

Medienmitteilung<br />

56 Ausbildung Jugendpartizipation


Fallbeispiele | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Medienorientierung<br />

[Beispiel Aktion 72 Stunden (Punkt 5.3)]<br />

Allgemeine Checkliste<br />

01.<br />

02.<br />

03.<br />

04.<br />

05.<br />

06.<br />

Bots<strong>ch</strong>aft der Medienkonferenz<br />

bestimmen<br />

Zielpublikum bestimmen,<br />

Verteiler und Adressliste<br />

festlegen<br />

Ort bestimmen<br />

Geeignete RednerInnen<br />

bestimmen<br />

Präsentation vorbereiten<br />

Pressemappe erstellen<br />

Raum reservieren (oder au<strong>ch</strong> direkt in ein Projekt einladen!)<br />

Mögli<strong>ch</strong>e RednerInnen anfragen und briefen<br />

Visualisieren und Erklären, Ablauf und Reihenfolge festlegen<br />

Eine Pressemappe sollte unbedingt folgendes enthalten:<br />

• Kurze s<strong>ch</strong>riftli<strong>ch</strong>e Zusammenfassung der Medienkonferenz: Thema, Inhalt,<br />

wi<strong>ch</strong>tigste Bots<strong>ch</strong>aften<br />

• Teilnehmende der Medienkonferenz<br />

• Kontaktpersonen für weitere Informationen<br />

• Informationsmaterial zum Projekt (Bsp. Flyer, Karte)<br />

• ev. Fotos&Bilder<br />

Checkliste Pressemappe:<br />

• Ist der Inhalt insgesamt: kkk (kurz, klar und knackig)<br />

• Hat die Pressemappe ein anspre<strong>ch</strong>endes Layout, eine klare Gliederung<br />

• Sind die Details «Datum, Kontaktpersonen, Ort» aktuell und klar ersi<strong>ch</strong>tli<strong>ch</strong><br />

07.<br />

08.<br />

09.<br />

10.<br />

11.<br />

Einladungen s<strong>ch</strong>reiben und<br />

vers<strong>ch</strong>icken<br />

Infrastruktur bereitstellen<br />

Pressemappe bereitlegen<br />

Medienkonferenz inkl.<br />

Fragerunde abhalten<br />

InterviewpartnerInnen<br />

Erster Einladungsversand (Mail & Fax) ca. 3 Wo<strong>ch</strong>en vorher vers<strong>ch</strong>icken<br />

Zweiter Einladungsversand per Mail & Fax ca. 3 Tage vorher vers<strong>ch</strong>icken und ev.<br />

telefonis<strong>ch</strong> rückfragen, ob jemand von der Zeitung/Radio/TV xy kommt<br />

Projektor, Beamer, Wasser, Bleistift, Block, Dokumentationsmaterial<br />

Genügend Kopien bereithalten<br />

Genügend Zeit für Fragen einplanen, an Medienkonferenzen geht es um persönli<strong>ch</strong>e<br />

Kontakte!<br />

Vorher: FAQ (frequently asked questions) und „nasty questions“ (kritis<strong>ch</strong>e und<br />

unbequeme Fragen) auflisten und Antworten ausarbeiten, um gut vorbereitet<br />

zu sein.<br />

Vorher geeignete Leute su<strong>ch</strong>en und briefen, Kontaktdetails bereithalten<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 57


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Fallbeispiele<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

Bilder/Fotos anbieten<br />

Na<strong>ch</strong> der Medienkonferenz:<br />

Wel<strong>ch</strong>e Medien waren ni<strong>ch</strong>t<br />

anwesend<br />

Beri<strong>ch</strong>terstattung analysieren<br />

und wi<strong>ch</strong>tige Erfahrungen für<br />

die weitere Medienarbeit festhalten<br />

Sofern vorhanden, sonst ev. Vors<strong>ch</strong>läge für geeignete Sujets ma<strong>ch</strong>en<br />

Medienkonferenz na<strong>ch</strong>bereiten: Liste mit den angemeldeten Personen und<br />

Präsenzliste an der Medienkonferenz verglei<strong>ch</strong>en, grössere Medien, die ni<strong>ch</strong>t<br />

anwesend waren, na<strong>ch</strong>trägli<strong>ch</strong> kontaktieren und fragen, ob die Dokumentation<br />

gewüns<strong>ch</strong>t wird.<br />

Pressemappe sofort an die ni<strong>ch</strong>t anwesenden Medien vers<strong>ch</strong>icken<br />

Wie war die Organisation, der Aufbau der Medienkonferenz Waren die Presseinfos<br />

ausrei<strong>ch</strong>end Wie wurde Beri<strong>ch</strong>terstattung gema<strong>ch</strong>t, was hat funktioniert,<br />

was ni<strong>ch</strong>t Was muss nä<strong>ch</strong>stes mal unbedingt bea<strong>ch</strong>tet werden<br />

01.<br />

02.<br />

03.<br />

04.<br />

Bots<strong>ch</strong>aft der Medienkonferenz<br />

bestimmen<br />

Zielpublikum bestimmen,<br />

Verteiler und Adressliste<br />

festlegen<br />

Ort bestimmen<br />

Geeignete RednerInnen<br />

bestimmen<br />

Medienkonferenz Aktion 72 Stunden, 11. August 2004<br />

Hauptbots<strong>ch</strong>aft<br />

Die SAJV lanciert ein Projekt zur Anerkennung der in der Jugendarbeit geleisteten<br />

Freiwilligenarbeit. Während 72 Stunden setzen Kinder und Jugendli<strong>ch</strong>e<br />

gemeinnützige Arbeit um und stellen die S<strong>ch</strong>weiz auf den Kopf.<br />

BundeshausjournalistInnen<br />

Regionale und lokale Medien (Printmedien, Radio, TV)<br />

RedaktorInnen der Mitgliederzeits<strong>ch</strong>riften<br />

Forum BollWerkStadt<br />

Kriterien für die Ortswahl: zentral, gut errei<strong>ch</strong>bar, angenehme Raumgrösse<br />

SAJV: J. Jaeckle (Generalsekretär) und L. Waser (Präsidentin)<br />

SAJV-Mitgliederverbände: M. Heidelberger (Cevi) und R. Thomas (BR & JW)<br />

Vorgaben für RednerInnen:<br />

• Spre<strong>ch</strong>zeit maximal 2 Minuten<br />

• Wortlaut und Hilfsmittel bis am 5.8. an die OrganisatorInnen der MK<br />

• Hilfsmittel: 2 Folien / 2 Slides für Powerpoint-Präsentation<br />

05.<br />

Präsentation vorbereiten<br />

Powerpoint-Präsentation<br />

Überall Wecker aufstellen (Link zum Countdown)<br />

Filmsequenz zur Aktion 72 Stunden in Deuts<strong>ch</strong>land / Österrei<strong>ch</strong> einspielen<br />

Ablauf:<br />

• Einspielen Filmsequenz zur Aktion 72 Stunden in Deuts<strong>ch</strong>land/Österrei<strong>ch</strong><br />

• Vorstellen der Aktion 72 Stunden (was, wie, wo, warum)<br />

• Statements der teilnehmenden Organisationen (Reihenfolge: x,y,z)<br />

• Beantworten von Fragen<br />

58 Ausbildung Jugendpartizipation


Fallbeispiele | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

06.<br />

07.<br />

08.<br />

09.<br />

10.<br />

11.<br />

12.<br />

13.<br />

14.<br />

Pressemappe erstellen<br />

Einladungen s<strong>ch</strong>reiben und<br />

vers<strong>ch</strong>icken<br />

Infrastruktur bereitstellen<br />

Pressemappe bereitlegen<br />

Medienkonferenz inkl.<br />

Fragerunde abhalten<br />

InterviewpartnerInnen<br />

Bilder/Fotos anbieten<br />

Na<strong>ch</strong> der Medienkonferenz:<br />

Wel<strong>ch</strong>e Medien waren ni<strong>ch</strong>t<br />

anwesend<br />

Beri<strong>ch</strong>terstattung analysieren<br />

und wi<strong>ch</strong>tige Erfahrungen für<br />

die weitere Medienarbeit festhalten<br />

Inhalt: Medienmitteilung, Flyer, Ausdruck Powerpoint, SAJV Porträt<br />

Einladung s<strong>ch</strong>reiben, gegenlesen und vers<strong>ch</strong>icken<br />

TeilnehmerInnenliste erstellen und telefonis<strong>ch</strong> na<strong>ch</strong>fragen, ob eine JournalistIn<br />

der Zeitung xy kommt<br />

Saal vorbereiten, Dekoration organisieren<br />

15 Ex. bereithalten (für alle Angemeldeten plus Reserveexemplare)<br />

FAQ: Bsp. Wer finanziert das Projekt<br />

Die Gruppenprojekte sind selbstragend. Ziel und Herausforderung ist es ja gerade,<br />

das für das Projekt benötigte Material während 72 Stunden aufzutreiben!<br />

Für die Finanzierung der nat. Koordination ist die SAJV zuständig und diesbezügli<strong>ch</strong><br />

mit vers<strong>ch</strong>iedenen Institutionen/Firmen im Gesprä<strong>ch</strong>.<br />

Nasty Questions: Bsp. Ist so ein Riesenprojekt überhaupt steuerbar<br />

Ziel ist es, die Eigenverantwortung und Initiative der Jugendli<strong>ch</strong>en zu fördern, in<br />

diesem Sinne setzen wir au<strong>ch</strong> darauf und ni<strong>ch</strong>t auf Bevormundung.<br />

Keine zusätzli<strong>ch</strong>en, die RednerInnen geben weitere Auskünfte<br />

Präsenzliste an Medienkonferenz erstellen<br />

Bsp. Angemeldet und ers<strong>ch</strong>ienen: 8<br />

Abgemeldet: 10 (wüns<strong>ch</strong>en aber Dokumentation – sofort s<strong>ch</strong>icken)<br />

Keine Rückmeldung/ ni<strong>ch</strong>t ers<strong>ch</strong>ienen: 2 (telefonis<strong>ch</strong> kontaktieren)<br />

Artikel oder Notiz s<strong>ch</strong>weizweit in 28 Printmedien und in zwei Lokalradios ers<strong>ch</strong>ienen.<br />

Alle grösseren Printmedien abgedeckt. Gutes Ergebnis, insgesammt<br />

erfolgrei<strong>ch</strong>e Medienkonferenz.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 59


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Weitere Infos<br />

60 Ausbildung Jugendpartizipation


Weitere Infos | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Weitere Infos<br />

Literatur<br />

Integrierte Unternehmens- und Markenkommunikation<br />

Avenarius, Horst. Darmstadt, Primus Verlag<br />

Medienre<strong>ch</strong>t für die Praxis<br />

Studer, Peter & Mayr von Baldegg, Rudolf. Züri<strong>ch</strong>: Saldo Ratgeber<br />

Public Relations. Die Grundform der gesells<strong>ch</strong>aftli<strong>ch</strong>en Kommunikation<br />

Bruhn, Manfred. Stuttgart: S<strong>ch</strong>äffer-Poes<strong>ch</strong>el Verlag<br />

Links<br />

Strategis<strong>ch</strong>e Grundlagen<br />

Leitbild<br />

Arbeitshilfe zur Erarbeitung eines Leitbildes.<br />

www.sozial-wirts<strong>ch</strong>aft at/_TCgi_Images/sozialwirts<strong>ch</strong>aft/20040804142401_Leitbild_HORAK_vierseiten_1.pdf<br />

Evaluation<br />

Fragebogen<br />

Hinweise für die Erstellung eines Fragebogens.<br />

www.quint-essenz.<strong>ch</strong>/files/Fragebogen.pdf<br />

Website<br />

Egroupware<br />

Open-Source-Software für den Betrieb eines Extranet für Projektteams, Mitglieder etc.<br />

www.egroupware.org<br />

Nic<br />

Organisation zur kostenlosen Vergabe von Domänen mit der Endung .<strong>ch</strong>.vu (ergibt Internetadresse name.<strong>ch</strong>.vu).<br />

www.nic.<strong>ch</strong>.vu<br />

Opensourcecms.com<br />

Eine Plattform mit guter Überblick aktueller Web-Content-Management-Systeme, die kostenlos verfügbar sind.<br />

www.opensourcecms.com/<br />

PHPWCMS<br />

Einfa<strong>ch</strong>es und praktis<strong>ch</strong>es Content-Management-System<br />

www.phpwcms.de<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 61


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Weitere Infos<br />

Podcast.de<br />

Ein umfangrei<strong>ch</strong>es Portal zum Thema Podcast.<br />

www.podcast.de<br />

Unit Command Climate Assessment and Survey System (UCCASS)<br />

Ein lei<strong>ch</strong>t bedienbares PHP-Skript für Online-Umfragen.<br />

www.bigredspark.com/survey.html<br />

Swit<strong>ch</strong><br />

Die offizielle Registrierungsstelle für Domainnamen mit den Endungen .<strong>ch</strong> (S<strong>ch</strong>weiz) und .li (Lie<strong>ch</strong>tenstein).<br />

www.swit<strong>ch</strong>.<strong>ch</strong><br />

Medienarbeit<br />

Einfa<strong>ch</strong> mediengere<strong>ch</strong>t s<strong>ch</strong>reiben<br />

Ein kostenloser Lehrgang als PDF von Pep4media<br />

www.pep4media.<strong>ch</strong>/<br />

Eventmarketing<br />

Umfassende Hinweise bei der Planung von Veranstaltungen.<br />

www.ming-agentur.<strong>ch</strong>/cms/resources/11302339212e64263e2075392069876bffc80d5d2d/CLEvent.pdf<br />

Grundlagen und Checkliste Pressearbeit<br />

Grundlagen und Instrumente der Pressearbeit aus dem Protesthandbu<strong>ch</strong> von Streifli<strong>ch</strong>t.<br />

www.streifli<strong>ch</strong>t-online.de/protesthandbu<strong>ch</strong>/background/Presse-_und_Medienarbeit.pdf<br />

Jugendmedien<br />

Eine Liste mit aktuellen Jugendmedien in der S<strong>ch</strong>weiz<br />

www.jungemedien.<strong>ch</strong>/<br />

Medienarbeit im Internet<br />

Eine Checkliste von Marcel Bernet Public Relations für die Medienarbeit im Internet<br />

www.bernet.<strong>ch</strong>/index.phpid=internet#<br />

Messen<br />

Eine Checkliste der PR-Werkstatt<br />

www.pr-werkstatt.de/ar<strong>ch</strong>iv/<strong>ch</strong>ecklisten/pdf/messepr.pdf<br />

62 Ausbildung Jugendpartizipation


Glossar | <strong>ri<strong>ch</strong>tig</strong> <strong>kommunizieren</strong><br />

Glossar<br />

Corporate Behaviour (CB)<br />

Corporate Behaviour bezei<strong>ch</strong>net das Benehmen der Mitarbeitenden und Führungskräfte<br />

untereinander und gegenüber allen Zielgruppen. Allgemeiner gefasst<br />

ist damit au<strong>ch</strong> die Unternehmenskultur gemeint.<br />

Corporate Communications (CC)<br />

Corporate Communications beinhaltet die Art des Unternehmens, na<strong>ch</strong> aussen<br />

zu <strong>kommunizieren</strong> mit seinen Kommunikationsmitteln wie Öffentli<strong>ch</strong>keitsarbeit<br />

(Public Relations), Mediawerbung, Direktmarketing, Multimediakommunikation,<br />

persönli<strong>ch</strong>er Kommunikation etc.<br />

Corporate Design (CD)<br />

Das Corporate Design ist ein Teilberei<strong>ch</strong> der Corporate Identity und beinhaltet<br />

das gesamte visuelle Ers<strong>ch</strong>einungsbild einer Organisation. Dazu gehört die<br />

Gestaltung sämtli<strong>ch</strong>er Kommunikationsmittel (Logo, Ges<strong>ch</strong>äftspapier, Werbemittel<br />

etc.) wie au<strong>ch</strong> das Design von Produkten.<br />

Corporate Identity (CI)<br />

Unter Corporate Identity wird die Persönli<strong>ch</strong>keit einer Organisation verstanden.<br />

Sie besteht aus Corporate Design, Corporate Communications und Corporate<br />

Behaviour. In der Umgangsspra<strong>ch</strong>e wird mit Corporate Identity häufig fäls<strong>ch</strong>li<strong>ch</strong>erweise<br />

das Corporate Design gemeint.<br />

Externe Kommunikation<br />

Zur externen Kommunikation zählt der gesamte Austaus<strong>ch</strong> von Informationen<br />

eines Projekts bzw. einer Organisation mit seinem Umfeld. Das Gegenteil ist die<br />

interne Kommunikation.<br />

Interne Kommunikation<br />

Mit interner Kommunikation bezei<strong>ch</strong>nen Unternehmen die Kommunikation<br />

zwis<strong>ch</strong>en Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, zwis<strong>ch</strong>en ihnen und Vorgesetzten<br />

sowie zwis<strong>ch</strong>en Vorgesetzten. Bei Projekten und Organisationen gelten zudem<br />

au<strong>ch</strong> die freiwilligen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als Teil der internen Kommunikation.<br />

Das Gegenteil ist die externe Kommunikation.<br />

Kommunikationsinstrument<br />

Ein Kommunikationsinstrument ist die Bündeldung von Kommunikationsmassnahmen<br />

na<strong>ch</strong> ihrer Ähnli<strong>ch</strong>keit. Zum Beispiel Mediawerbung, Direktmarketing,<br />

Public Reldations.<br />

Kommunikationsmassnahme<br />

Kommunikationsmassnahme, oder au<strong>ch</strong> einfa<strong>ch</strong> nur Massnahme, stellt die<br />

konkrete Umsetzung der strategis<strong>ch</strong> erarbeiteten Vorgehensweise zur Lösung<br />

einer kommunikativen Fragestellung dar. Eine Kommunikationsmassnahme<br />

kann aus mehreren Kommunikationsmitteln bestehen.<br />

Kommunikationsmittel<br />

Mit Kommunikationsmitteln werden Bots<strong>ch</strong>aften transportiert. Zu ihnen zählen<br />

Flyer, Prospekte, Inserate, Websites.<br />

Ausbildung Jugendpartizipation 63


i<strong>ch</strong>tig <strong>kommunizieren</strong> | Glossar<br />

Leitbild<br />

Das Leitbild ist ein kurzes, prägnantes Dokument, wel<strong>ch</strong>es Zweck, Vision, längerfristige<br />

Ziele, Werte und Verhaltensgrundsätze einer Organisation bes<strong>ch</strong>reibt.<br />

Das Leitbild zei<strong>ch</strong>net ein zukunftsgeri<strong>ch</strong>tetes Idealbild einer Organisation.<br />

SWOT-Analyse<br />

Eine Analyse von Stärken (Strengths), S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en (Weaknesses), Chancen (Opportunities),<br />

Gefahren (Threats). Die Stärken und S<strong>ch</strong>wä<strong>ch</strong>en beziehen si<strong>ch</strong> auf<br />

die Organisation bzw. das Projekt selber Unternehmens- oder Inweltanalyse),<br />

die Chancen und Gefahren auf das Umfeld (Umfeld- oder Umweltanalyse).<br />

Uniform Resource Locator (URL)<br />

URL ist eine te<strong>ch</strong>nis<strong>ch</strong>e Bezei<strong>ch</strong>nung für Internetadressen, zum Beispiel http://<br />

www.dsj.<strong>ch</strong>/aktuell.htm, http://www.infoklick.<strong>ch</strong>/site/files/team.php oder http://<br />

www.sajv.<strong>ch</strong>/index/Agenda/l=_d. Im Gegensatz dazu bezei<strong>ch</strong>net die Domäne<br />

(Domain) ledigli<strong>ch</strong> die Grundadresse wie Dsj,<strong>ch</strong>, <strong>Infoklick</strong>.<strong>ch</strong> oder Sajv.<strong>ch</strong>.<br />

64 Ausbildung Jugendpartizipation

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