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Die Kleinzeche Lina II in Herzkamp

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<strong>Die</strong> <strong>Kle<strong>in</strong>zeche</strong> <strong>L<strong>in</strong>a</strong> <strong>II</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Herzkamp</strong>


Auszug aus Huske<br />

<strong>L<strong>in</strong>a</strong> <strong>II</strong> (Sprockhövel-Gennebreck-<strong>Herzkamp</strong>)<br />

(<strong>L<strong>in</strong>a</strong>, <strong>Kle<strong>in</strong>zeche</strong>, Besitzer: Papierfabrik Scheufelen, ab vor Oktober 1962<br />

Gewerkschaft Kläre)<br />

• 1961 1.4. Inbetriebnahme, Teufen Schacht<br />

für Abbau im westlichen Teil der Herzkämper<br />

Mulde<br />

• 1963 max.Förderung: 11748 t, 35 B<br />

• 1964 10.1. Betriebse<strong>in</strong>stellung, 30.6.<br />

Stillegung


• 19.06.1961<br />

• Erörterung der geplanten Tagesanlagen der<br />

Zeche <strong>L<strong>in</strong>a</strong> der Gewerkschaft Kläre <strong>in</strong><br />

<strong>Herzkamp</strong>.<br />

• <strong>Die</strong> Änderung der Tagesanlagen wurde bei<br />

e<strong>in</strong>em Ortsterm<strong>in</strong> am 4.11.1959 mit Vertretern<br />

der Behörden besprochen.<br />

• H. Raschen (Siedlungsverb Ruhr) erklärt die<br />

Genehmigung zur Errichtung e<strong>in</strong>es<br />

Fördergerüstes mit Bunker, zweier kle<strong>in</strong>er<br />

Betriebsgebäude und e<strong>in</strong>er Förderbandanlage<br />

sei erteilt worden.


• Es wurde festgestellt das wenigstens 400.000 t<br />

verwertbare Kohlen anstehen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Zeitraum von 20 Jahren gefördert werden sollen.<br />

• <strong>Die</strong> Grubenwasserableitung soll durch den<br />

Herzkämper Erbstollen erfolgen. Wässer der<br />

Kaue und Fäkalwässer sollen nach<br />

ausreichender Vorre<strong>in</strong>igung im alten Mann zur<br />

Versickerung gebracht werden.


• 9.8.1961<br />

• Meldung des Hygiene-Institut Gelsenkirchen an<br />

das Bergamt, zur durchgeführten<br />

Wasseruntersuchung zur Ableitung der<br />

Grubenwässer <strong>in</strong> den Herzkämper Erbstollen.<br />

• <strong>Die</strong> Wasseruntersuchung haben wir am 5.7.61<br />

<strong>in</strong> Anwesenheit von Herrn Starmann<br />

(Betriebsleiter) durchgeführt.<br />

• Es handelt sich um den Herzkämper Erbstollen,<br />

e<strong>in</strong>em mehr als 150 Jahre alten, aus<br />

Ziegelste<strong>in</strong>en gemauerten Stollen, <strong>in</strong> den<br />

anfallende Zechenwässer (ke<strong>in</strong>e Abwässer)<br />

abgeführt werden.


• Der Stollen ist 1m breit, 1,80n hoch und hat<br />

zwischen der Entnahmestelle am Auerhof <strong>in</strong><br />

Elfer<strong>in</strong>ghausen und dem Zechenbetrieb <strong>in</strong><br />

Gennebreck - <strong>Herzkamp</strong> e<strong>in</strong>e Länge von 4 km.<br />

• An der Entnahmestelle besteht zum Stollen h<strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong> 5m tiefer, etwa 60x60 cm grosser<br />

Kontrollschacht, der e<strong>in</strong>en aufliegenden<br />

Eisendeckel als Abdeckung hat.<br />

• Solche Kontrollschächte bestehen auf dem<br />

fraglichen Stollenabschnitt alle 300 – 400m.


• Über weitere Zuflüsse zum Schacht konnten uns<br />

ke<strong>in</strong>e Angaben gemacht werden. Das Gefälle<br />

des Stollens ist nach uns gemachten Angaben<br />

1:400.<br />

• <strong>Die</strong> Proben wurden mit e<strong>in</strong>em sterilen<br />

Entnahmegerät entnommen. Danach handelt es<br />

sich um e<strong>in</strong> schwach sauer reagierendes<br />

mittelhartes Wasser. Das Wasser enthält<br />

unbedenkliche Mengen an Mangan und Eisen.<br />

Bakteriologisch sauber und besitzt<br />

Tr<strong>in</strong>kwasserqualität. (Eisen 0,05 mg/l, Mangan<br />

0,2 mg/l)<br />

• Direktor des Instituts i.A. Dr. Althaus.


Herzkämper Erbstollen<br />

• Der Herzkämper Erbstollen diente zur Entwässerung<br />

e<strong>in</strong>es Teils der Herzkämper Mulde. Er ist der tiefer<br />

liegende Nachfolger des Kresssieper Erbstollens und<br />

verläuft vom Felderbach <strong>in</strong> Richtung Alter Schee, wo die<br />

Zechen Sieper und Mühler Gruben, Glückauf und<br />

Buschbank gelöst werden.<br />

• Im Jahr 1773 wurde das Recht an dem Herzkämper<br />

Erbstollen an Mathias Spennemann verliehen. Der<br />

Stollen erreichte <strong>in</strong> der Zeit von 1773 bis 1827 die<br />

Buschbank, <strong>in</strong> der Zeit bis 1840/41 dann die Sieper und<br />

Mühler Gruben. Um 1860 wurde der Herzkämper<br />

Erbstollen se<strong>in</strong>erseits durch den nunmehr tiefer<br />

liegenden Dreckbänker Erbstollen "enterbt".


• 31.8.1961<br />

• Der Betrieb der <strong>in</strong> Flöz Wasserbank<br />

arbeitet steht <strong>in</strong> Vorrichtung .Der Schacht<br />

hat e<strong>in</strong>e Teufe von ca 140m bei e<strong>in</strong>em<br />

E<strong>in</strong>fallen von 40-50°. Bei 100m ist die alte<br />

Herzkämper Stollensohle erreicht.<br />

• <strong>Die</strong> Arbeiten zur Herstellung e<strong>in</strong>es zweiten<br />

Ausganges und damit e<strong>in</strong>er<br />

durchgehenden Wetterführung s<strong>in</strong>d noch<br />

im Gange.


• Als Sonderbewetterung ist e<strong>in</strong>e 400mm<br />

Luttentour mit Elektrolüfter im E<strong>in</strong>satz.<br />

• Außer e<strong>in</strong>er el. Pumpe für die<br />

Wasserhaltung und e<strong>in</strong>er Telefonanlage<br />

s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e el. Geräte unter Tage im<br />

E<strong>in</strong>satz.<br />

• Bisher wurde ke<strong>in</strong>e CH4 Ausgasung<br />

festgestellt, deshalb wird e<strong>in</strong> Antrag auf<br />

Ausnahmegenehmigung gestellt.


• 13.9.1961<br />

• <strong>Die</strong> Ausnahmegenehmigung wird erteilt.<br />

• Nicht jeder Bergmann u.T. braucht e<strong>in</strong>en CO-<br />

Filter.<br />

• Gebirge ist so feucht das ke<strong>in</strong> Grubenbrand<br />

entstehen kann.<br />

• Über Tage müssen brennbare Stoffe so gelagert<br />

werden, das bei e<strong>in</strong>em Brand ke<strong>in</strong>e schädlichen<br />

Gase <strong>in</strong> die Grube gelangen.<br />

• <strong>Die</strong> Sicherung des Betriebes gegen Brandgefahr<br />

ist nach §250 BvO (Plan für den Brandschutz)<br />

geregelt.


• Aktene<strong>in</strong>trag vom 26.2.1962<br />

• Aus e<strong>in</strong>em Schreiben des Rechtsanwalt<br />

Dr. Lothar Re<strong>in</strong>sch, aus Wuppertal<br />

Barmen, als Vertreter der<br />

Erbengeme<strong>in</strong>schaft Blume <strong>in</strong> <strong>Herzkamp</strong><br />

an das Oberbergamt Dortmund, bei dem<br />

es um e<strong>in</strong>e Nachfrage geht wer den nun<br />

der Betreiber der Anlage sei und wer die<br />

Vergütung für die Inanspruchnahme des<br />

Grundstücks zu zahlen habe und ob e<strong>in</strong>e<br />

Kaution h<strong>in</strong>terlegt wurde.


• Im September 1959 hat der verstorbene<br />

Ewald Blume der Papierfabrik Scheufelen<br />

gestattet,<br />

• 1. auf se<strong>in</strong>em Grundstück Gennebreck<br />

Flur 8 nr.90 im aufgeschlossenen<br />

Nebenflöz e<strong>in</strong> Abhauhen niederzubr<strong>in</strong>gen<br />

das später auch der Wetterführung dienen<br />

soll


• 2. Auf se<strong>in</strong>em Grundstück. Gennebreck<br />

Flur 8 Nr.46 den alten Schacht „ <strong>L<strong>in</strong>a</strong>“<br />

wieder herzustellen, e<strong>in</strong>e kle<strong>in</strong>e<br />

Förderanlage herzurichten und die dort zu<br />

fördernde Kohle und das für den Abbau<br />

notwendige Material über das Grundstück<br />

zu transportieren.


• Dortmund 17.7.1962<br />

• Verfügung<br />

• <strong>Die</strong> Gewerkschaft Kläre betreibt mit der<br />

<strong>Kle<strong>in</strong>zeche</strong> <strong>L<strong>in</strong>a</strong> <strong>II</strong> nur Bergbau <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Geviertfeldes Sohn Emil, worüber sie<br />

e<strong>in</strong>en Kaufvertrag vom 4.4.57 mit der<br />

Bergb AG Constant<strong>in</strong> d. Gr. Das<br />

Gew<strong>in</strong>nungsrecht erworben hat.


• 7.11.1963<br />

• Erklärung von Herbert Starmann( <strong>L<strong>in</strong>a</strong>) zur<br />

Befahrung des OBA Dortmund am<br />

26.9.1963 zu den ihm gemachten<br />

Vorhaltungen:


<strong>Die</strong> nicht vorhandene<br />

Wetterlampe<br />

• Am 25. und 26.9. waren alle<br />

Betriebspunkte auf drei Schichten belegt.<br />

<strong>Die</strong> für die Mittagschicht zuständige<br />

Aufsichtsperson hat die letzte Befahrung<br />

nach 22 Uhr mit der Sicherheitslampe zum<br />

Schichtwechsel mit der Nachtschicht<br />

durchgeführt. Nach se<strong>in</strong>er Auffassung<br />

wurden damit die Bestimmungen des §116<br />

auch für die Nachtschicht erfüllt.


• Bei der anschliessenden Abgabe der<br />

Lampe ist diese gefallen und der<br />

Glaszyl<strong>in</strong>der zerbrochen. E<strong>in</strong> Ersatz wurde<br />

angefordert und stand noch während der<br />

Frühschicht bereit.<br />

• Es bestand somit die Möglichkeit auch auf<br />

dieser Schicht den Bestimmungen nach<br />

§116 zu genügen. Das war aber nicht<br />

nötig weil die Herren vom Bergamt bei der<br />

Befahrung CH4 und CO2 Messungen<br />

durchgeführt haben.


<strong>Die</strong> fehlende<br />

Sonderbewetterung<br />

• Der Lüfter <strong>in</strong> Nebenbank war bereitgestellt<br />

worden und sollte von der Mittagschicht<br />

e<strong>in</strong>gebaut werden.


<strong>Die</strong> fehlenden Wettertafeln<br />

• <strong>Die</strong> fehlenden Wettertafeln <strong>in</strong> beiden<br />

Örtern waren e<strong>in</strong>ige Tage vorher<br />

fortgeschossen worden und es war ke<strong>in</strong><br />

Ersatz vorrätig. Sie wurden bestellt, s<strong>in</strong>d<br />

aber noch nicht vorhanden.


24.8.1964<br />

Meldung ans Bergamt<br />

• Beim Verfüllen des 190m langen<br />

Förderabhauens <strong>in</strong> Flöz Wasserbank ist<br />

ungefähr 10 m unterhalb der Rasensohle<br />

e<strong>in</strong> Bruch gefallen.<br />

• Nach Angaben des für die<br />

Abschlussarbeiten anerkannten<br />

Betriebsführers, dem ehemaliger<br />

Fahrhauer Schneider, ist das Abhauen bis<br />

ca. 90m verfüllt.


• <strong>Die</strong> Bruchmassen haben sich <strong>in</strong> dem 70°<br />

e<strong>in</strong>fallenden Förderabhauen verfangen<br />

(Ausbauten und Altholz).<br />

• Versuche durch Wasserzugabe und<br />

Schiessarbeit die Massen zum Abrutschen<br />

zu br<strong>in</strong>gen schlugen fehl.<br />

• Weiter Arbeiten an dem Bruchraum<br />

können nach Aussage Schneiders<br />

niemandem zugemutet werden.


Erstellt am 16.12.2011 für den BGVR Jahresendstammtisch<br />

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit<br />

Glückauf<br />

Sigurd Lettau

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