ORSOY KURIER 2 - Schreib- und Fotodesigns Sass Rheinberg

War das bisher vielleicht ein Wetter.
Im Winter versank Orsoy unter einem weißen
Schneekleid. Wer sein Auto abends nicht mit
einer Fahne markiert hatte, durfte am nächsten
Morgen erstmal auf Autosuche gehen. Unzählige
Schneemänner besuchten plötzlich die kleine
Festungsstadt. Autos machten es sich plötzlich
am Seitenstreifen gemütlich. Verzweifelte
Autofahrer versuchten ihre PS-Schleudern mit
Hilfe von Fußmatten zu befreien. War das ein
Chaos. Und mit dem Einsetzen des Tauwetters
ging z.B. am Orsoyerberg gar nichts mehr. Die
festgefahrene Schneedecke auf der Straße hatte
sich in eine Eislandschaft verwandelt. Nach und
nach gab das Eis wieder stückweise die Straße
frei. Es blieben Spurrillen, die bis zu zehn Zentimeter
tief waren. Eine Fahrt über Orsoyerberg
wurde zum Ritt auf Schienen. Und wenn Gegenverkehr
kam, gab es ein Problem. Das Auto
wollte nämlich nicht mehr raus aus dem Eiskanal.
Beim Versuch dem vereisten Gleisbett zu
entrinnen, bockte so manches Vehikel und stellte
sich einfach quer. All der viele Schnee suchte
sich beim Tauen seinen Weg zum Rhein. Der
stieg mächtig an und bedankte sich, endlich mal
gut gefüllt zu sein, wusste Vater Rhein scheinbar,
dass ihm eine lange Durststrecke bevorsteht.
Nach dem Schnee und dem Regen kam
nämlich im Frühling die Sonne. Der arme Strom
nahm immer mehr ab und zog sich beleidigt
bis in die Mitte seines Flussbettes zurück. Die
Schiffer hatten auch nicht viel zu lachen. Wenig
Rhein und viel Tiefgang machten den Schiffsgüterverkehr
schwierig. So fuhren die Binnenschiffe
nur noch mit halber Ladung. Mal sehen,
was der Sommer bringt. Ein reges Interesse auf
jeden Fall, dass es nicht nur regnet.
Wetter,
Wetter,
Wetter