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KlinikNews Ausgabe6 - Pferdeklinik Burg Müggenhausen

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<strong>KlinikNews</strong> Seite 2 von 4<br />

Neoplasien oder Tumoren<br />

Neoplasien oder Tumoren<br />

sind bei Pferden ein<br />

häufig vorkommendes<br />

Problem, insbesondere<br />

Hauttumoren. Neoplasien<br />

können jegliche Art von<br />

Gewebe betreffen, sie<br />

können gutartig (benigne)<br />

oder bösartig (maligne)<br />

sein. Bösartige Tumoren<br />

sind für den Besitzer<br />

natürlich sehr tragisch.<br />

Aber selbst gutartige<br />

Tumoren können sehr<br />

besorgniserregend sein.<br />

Die Tendenz zu Rezidiven<br />

ist besonders bei<br />

Sarkoiden sehr hoch.<br />

Equines Sarkoid (Abb.1a)<br />

Aufgrund der Lokalisation<br />

kann es die Sportkarriere<br />

stark behindern (Gurtlage,<br />

Rücken, Kopf,…). Die<br />

Benachteiligung hängt<br />

natürlich auch von der<br />

Größe und von Anzahl ab:<br />

die Größe kann von 1 cm<br />

bis 20 cm variieren (Bild 1<br />

a und b ).<br />

Bei inneren Tumoren<br />

kommt die Diagnose<br />

häufig zu spät, da diese<br />

nicht sichtbar sind. Diese<br />

Pferde werden in der<br />

Regel in der Klinik wegen<br />

„Neben“-Symptomen<br />

vorgestellt, die durch die<br />

Tumoren entstehen.<br />

Z.B. Blutungen aus den<br />

Lungentumor (Abb.2)<br />

Nüstern beim Hämangiosarkom<br />

in der Lunge<br />

(Siehe Bild 2) oder akute<br />

und starke Abmagerung<br />

beim Pferd mit Plattenepithelkarzinom<br />

im<br />

Magen (Bild 3).<br />

Plattenepithelkarzinom (Abb.3)<br />

Hauttumoren sind früher<br />

erkennbar, da die<br />

Tumoren zu sehen sind.<br />

Hilfreich für eine<br />

Diagnose bei Hauttumoren<br />

ist ein<br />

ausführlicher Vorbericht<br />

(Rasse, Alter, Farbe,<br />

Dauer der Erkrankung,<br />

Entwicklung, Größe,…).<br />

Bei den Hauttumoren gibt<br />

es in Hinsicht von<br />

Untersuchungen und<br />

Therapien vielfältige<br />

Möglichkeiten.<br />

Die meisten Hauttumoren<br />

sind ungefährlich,<br />

manchen resorbieren sie<br />

sich sogar von allein,<br />

andere können aber<br />

gefährlicher sein. Diese<br />

können sogar plötzlich<br />

einen tödlichen Ausgang<br />

haben.<br />

Mehrere therapeutische<br />

Lösungen bieten sich bei<br />

der Behandlung von<br />

Hauttumoren an. Zuvor<br />

muss jedoch eine genaue<br />

Diagnose erfolgen. Drei<br />

Fragen müssen dabei<br />

geklärt werden:<br />

1. Ist diese Umfangsvermehrung<br />

ein<br />

Tumor Wenn ja,<br />

welcher Art<br />

Lokalisation und<br />

Erscheinungsform geben<br />

dabei erste Informationen<br />

für den Tierarzt, so sind<br />

z.B. runde, dunkle<br />

Knötchen im Bereich des<br />

Afters fast immer<br />

Melanome.<br />

2. Handelt es sich um<br />

eine einzelne<br />

Umfangsvermehrung<br />

oder sind es mehrere<br />

an einer oder<br />

verschiedenen<br />

Stellen<br />

Die gesundheitliche<br />

Beeinträchtigung ist sehr<br />

unterschiedlich, je nach<br />

dem, ob es sich um einen<br />

einzelnen Tumor und<br />

mehrere handelt.<br />

Equines Sarkoid (Abb.1b)<br />

3. Muss dieser Tumor<br />

behandelt werden<br />

Oder vermeidet man lieber<br />

eine Behandlung, um eine<br />

unter Umständen auftretende<br />

„explosive Entwicklung“<br />

zu vermeiden. Denn bei<br />

manchen Tumoren kann ein<br />

chirurgischer Eingriff zu<br />

einer Wachstums-<br />

Stimulation des Tumors<br />

führen. Andererseits kann<br />

sich die Frage stellen,<br />

warum eine Tumorerkrankung<br />

behandelt werden<br />

sollte, wenn es schon zur<br />

Bildung von Metastasen<br />

gekommen ist.<br />

Die Diagnose wird aufgrund<br />

des Vorberichts, der<br />

Lokalisation, des Aussehens<br />

und verschiedener<br />

Untersuchungsmethoden<br />

wie Biopsien und<br />

Feinnadelbiopsien erstellt.<br />

Danach gilt es, alle Tumoren<br />

zu lokalisieren. Erst bei<br />

Vorlage<br />

aller<br />

Untersuchungsergebnisse<br />

kann eine gezielte Therapie<br />

begonnen werden.<br />

Allerdings ist es wichtig, zu<br />

erwähnen, dass es bei<br />

Tumorerkrankungen<br />

keinerlei Regelmäßigkeiten<br />

gibt und diese sich<br />

unerwartet entwickeln<br />

können – sowohl in die gute<br />

wie auch in die schlechte<br />

Richtung.<br />

Dr. Martine Antys

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