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Einfluss einer Hochwasserwelle auf Strömung und Stofftransport im ...

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<strong>Einfluss</strong> <strong>einer</strong> <strong>Hochwasserwelle</strong> <strong>auf</strong> <strong>Strömung</strong><br />

<strong>und</strong> <strong>Stofftransport</strong> <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Diplomarbeit<br />

eingereicht bei:<br />

Technische Universität Berlin<br />

Institut für Angewandte Geowissenschaften<br />

Fachgebiet Hydrogeologie<br />

von:<br />

Stefan Banzhaf<br />

Matrikelnummer 206828<br />

Betreuer:<br />

PD Dr. Traugott Scheytt<br />

September 2008


Eidesstattliche Erklärung<br />

Hiermit erkläre ich an Eides statt, die vorliegende Arbeit selbständig <strong>und</strong> eigen-<br />

händig erstellt, <strong>und</strong> keine anderen als die angegebenen Quellen <strong>und</strong> Hilfsmittel<br />

verwendet zu haben. Alle Stellen der Arbeit, die wörtlich oder sinngemäß aus<br />

anderen Quellen übernommen wurden, sind als solche kenntlich gemacht. Diese<br />

Arbeit wurde in gleicher oder ähnlicher Form noch k<strong>einer</strong> Prüfungsbehörde vorge-<br />

legt.<br />

Berlin, den 22.09.2008<br />

Stefan Banzhaf<br />

ii


Zusammenfassung<br />

Die vorliegende Diplomarbeit befasst sich mit der Interaktion von Oberflächen- <strong>und</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser in der Uferzone eines Fließgewässers (hyporheische Zone). Als Ort<br />

der Untersuchungen wurde ein Bach (Einzugsgebiet 35 km²) bei Trier gewählt, in<br />

dessen Aue Messungen zu Hydraulik, Temperatur <strong>und</strong> chemischer Beschaffenheit<br />

von Bach- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser vorgenommen wurden.<br />

Bei den Untersuchungen wurden zwei Aspekte betrachtet: Der erste Aspekt der<br />

Arbeit lag <strong>auf</strong> der Analyse der Auswirkungen eines künstlich erzeugten Hochwas-<br />

sers <strong>auf</strong> das Gr<strong>und</strong>wasser in der Aue. Hierbei wurden die Piezometerhöhen in vier<br />

eigens für diesen Versuch installierten Gr<strong>und</strong>wassermessstellen in unmittelbarer<br />

Nähe des Baches erfasst, Messungen zum <strong>Stofftransport</strong> vom Bach ins Gr<strong>und</strong>-<br />

wasser vorgenommen sowie die Temperaturen von Bach <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

verglichen.<br />

Der zweite Gegenstand der Untersuchung war die Analyse der Gr<strong>und</strong>wassertem-<br />

peraturen. Dazu wurden mithilfe von autark arbeitenden Temperaturloggern, die<br />

ebenfalls in geringer Entfernung vom Bachufer eingebracht wurden, die Gangli-<br />

nien der Gr<strong>und</strong>wassertemperaturen über mehrere Wochen <strong>auf</strong>gezeichnet.<br />

Die Auswertung des Feldversuches zeigt eine deutlich positive Korrelation von<br />

künstlicher <strong>Hochwasserwelle</strong> <strong>und</strong> Wasserständen <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser. Eine gute<br />

hydraulische Verbindung der Systeme Bach <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser ist damit nachge-<br />

wiesen. Der Transport von Bachwasser ins Gr<strong>und</strong>wasser, welcher durch einen in<br />

die künstliche Welle eingegebenen Tracer <strong>und</strong> die Messung von Indikatorparame-<br />

tern in Bach <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser nachgewiesen werden sollte, konnte nicht eindeu-<br />

tig belegt werden. Lediglich die Chloridgehalte <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser vor <strong>und</strong> nach der<br />

Welle wiesen signifikante Änderungen <strong>auf</strong>, die <strong>auf</strong> einen <strong>Stofftransport</strong> vom Bach<br />

in die Gr<strong>und</strong>wassermessstellen schließen lassen.<br />

Auch die Messungen der Temperaturen <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser während der Hochwas-<br />

serwelle lassen einen <strong>Einfluss</strong> des zu diesem Zeitpunkt kühleren Bachwassers<br />

nicht klar erkennen. Allerdings spielt vermutlich auch die Messgenauigkeit der<br />

eingesetzten Logger dabei eine Rolle.<br />

iii


Bei der Auswertung der mehrwöchigen Ganglinien der Temperaturlogger wird ein<br />

deutlicher <strong>Einfluss</strong> der Oberflächentemperatur sichtbar. Aufgr<strong>und</strong> der relativ<br />

geringen Einbautiefe der Logger, die auch dem ebenfalls geringen Flurabstand<br />

geschuldet ist, überwiegt der <strong>Einfluss</strong> der Außentemperatur gegenüber dem<br />

<strong>Einfluss</strong> der Temperatur des Oberflächengewässers.<br />

Zukünftige Untersuchungen, die sich mit der Interaktion von Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflä-<br />

chenwasser unter dem Gesichtspunkt des <strong>Einfluss</strong>es von Hochwasser beschäfti-<br />

gen, sollten <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der hier gewonnenen Erkenntnisse nach Möglichkeit über<br />

einen längeren Zeitraum durchgeführt werden: Die Ergebnisse zeigen, dass<br />

kurzzeitige Änderungen nur schwer erfassbar sind.<br />

Auf Basis der in dieser Arbeit gewonnenen Erkenntnisse wird die Konzentration<br />

<strong>auf</strong> die Parameter Druck <strong>und</strong> Temperatur empfohlen: Eine Beeinflussung der<br />

hydraulischen Verhältnisse <strong>und</strong> eine damit verb<strong>und</strong>ene Verfälschung der Ergeb-<br />

nisse durch zur Probennahme nötige Pumpvorgänge wird als wahrscheinlich<br />

angesehen.<br />

Eine derart fein <strong>auf</strong>gelöste Untersuchung der Interaktionszone von Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />

Oberflächenwasser wurde in der Literatur nicht gef<strong>und</strong>en, die Arbeit beleuchtet<br />

insofern einen neuen Aspekt der Dynamik des Wassers in der hyporheischen<br />

Zone.<br />

iv


Danksagung<br />

Zuerst möchte ich Herrn PD Dr. Traugott Scheytt danken, der diese Diplomarbeit<br />

ermöglicht <strong>und</strong> betreut hat. Herrn Dr. Andreas Krein danke ich für den Kontakt zur<br />

Universität Trier.<br />

Mein Dank geht auch an die Mitarbeiter der Universität Trier, die mich vor Ort bei<br />

der Planung <strong>und</strong> der Durchführung der Geländearbeit unterstützt haben: Dr.<br />

Reinhard Bierl, Berenike Meyer, Bettina Eisold <strong>und</strong> Margret Roth. Für die Hilfe bei<br />

den Bohrarbeiten bedanke ich mich bei Roland Essel.<br />

Des weiteren möchte ich Iris Piper <strong>und</strong> Kotan Y�ld�z danken, die meine Proben an<br />

der TU in Berlin analysiert haben <strong>und</strong> mir bei Fragen zu den Analysen weiter<br />

geholfen haben.<br />

Für die finanzielle Unterstützung der Geländearbeit danke ich dem Geotitel der<br />

Technischen Universität Berlin.<br />

v


Inhaltsverzeichnis<br />

1 Einleitung....................................................................................................... 1<br />

2 Gr<strong>und</strong>lagen.................................................................................................... 2<br />

2.1 Lage des Untersuchungsgebietes............................................................ 2<br />

2.2 Geologie <strong>und</strong> Hydrogeologie des Untersuchungsgebietes ...................... 3<br />

2.3 Kl<strong>im</strong>a des Untersuchungsgebietes........................................................... 6<br />

2.4 <strong>Hochwasserwelle</strong>n <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser...................................................... 8<br />

2.4.1 Dynamik von <strong>Hochwasserwelle</strong>n ...................................................... 8<br />

2.4.2 Hyporheische Zone........................................................................... 9<br />

2.4.3 <strong>Einfluss</strong> von Hochwasser <strong>auf</strong> das Gr<strong>und</strong>wasser............................. 13<br />

3 Vorbereitende Arbeiten............................................................................... 16<br />

3.1 Installation der Gr<strong>und</strong>wassermessstellen............................................... 16<br />

3.1.1 Standortwahl für Gr<strong>und</strong>wassermessstellen..................................... 16<br />

3.1.2 Bau der Gr<strong>und</strong>wassermessstellen .................................................. 17<br />

3.2 Temperaturmessung <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser................................................... 20<br />

3.2.1 Konstruktion der Messeinrichtungen............................................... 20<br />

3.2.2 Einbau der Messeinrichtungen........................................................ 21<br />

3.3 Erste Probennahme Olewiger Bach <strong>und</strong> GWM...................................... 23<br />

3.3.1 Durchführung .................................................................................. 23<br />

3.3.2 Ergebnisse Vor-Ort-Parameter <strong>und</strong> Laboranalysen........................ 24<br />

3.3.3 Festlegung der Indikatorparameter................................................. 27<br />

3.4 Niederschlags- <strong>und</strong> Abflussreg<strong>im</strong>e <strong>im</strong> Vorfeld des Versuches............... 29<br />

4 Durchl<strong>auf</strong> der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong> ........................................... 31<br />

4.1 Hydraulische Messungen....................................................................... 31<br />

4.2 Temperaturmessungen.......................................................................... 32<br />

4.3 Messungen zum <strong>Stofftransport</strong> .............................................................. 33<br />

vi


5 Ergebnisse................................................................................................... 34<br />

5.1 Ergebnisse der hydraulischen Messungen ............................................ 34<br />

5.1.1 Wasserstandsganglinien von GWM <strong>und</strong> Olewiger Bach über den<br />

gesamten Zeitraum ......................................................................... 34<br />

5.1.2 Abflussmenge Olewiger Bach <strong>und</strong> Wasserstandsganglinien von<br />

GWM <strong>und</strong> Olewiger Bach während der Welle ................................. 37<br />

5.2 Ergebnisse der Temperaturmessungen................................................. 39<br />

5.2.1 Ausbau der Temperaturlogger ........................................................ 39<br />

5.2.2 Temperaturganglinien der Logger über den gesamten Zeitraum.... 40<br />

5.2.3 Temperaturganglinien der Logger während der Welle.................... 42<br />

5.3 Ergebnisse der Messungen zum <strong>Stofftransport</strong> ..................................... 44<br />

6 Auswertung ................................................................................................. 47<br />

6.1 Auswertung der hydraulischen Messungen ........................................... 47<br />

6.1.1 Auswertung der Welle..................................................................... 47<br />

6.1.2 <strong>Strömung</strong>sverhältnisse des Gr<strong>und</strong>wassers <strong>im</strong> März <strong>und</strong> <strong>im</strong> Mai..... 49<br />

6.2 Auswertung der Temperaturmessungen................................................ 51<br />

6.2.1 Auswertung der Temperaturlogger ................................................. 51<br />

6.2.2 Auswertung der Diver ..................................................................... 54<br />

6.3 Auswertung der Messungen zum <strong>Stofftransport</strong> .................................... 57<br />

7 Diskussion................................................................................................... 59<br />

7.1 Hydraulische Messungen....................................................................... 59<br />

7.2 Temperaturmessungen.......................................................................... 60<br />

7.3 Messungen zum <strong>Stofftransport</strong> .............................................................. 61<br />

8 Literaturverzeichnis .................................................................................... 62<br />

vii


Anlagen<br />

Anlage 1: Bohrprofile <strong>und</strong> Ausbaudaten der GWM TU_01 bis TU_04<br />

Anlage 2: Technische Daten Temperaturlogger 3M TL20<br />

Anlage 3: Vor-Ort-Parameter aller Probennahmen<br />

Anlage 4: Laboranalysen <strong>und</strong> Fehlerbetrachtungen aller Probennahmen<br />

Anlage 5: Siebkurven für kf-Werte<br />

viii


Abbildungsverzeichnis<br />

Seite<br />

Abb. 1: Topografische Karte mit markiertem Untersuchungsgebiet (nach GIS des<br />

Landkreises Trier-Saarburg, 2008) ................................................................. 2<br />

Abb. 2: Ausschnitt Geologische Karte Deutschland mit markiertem<br />

Untersuchungsgebiet (nach Gesellschaft für Rheinische Geschichtsk<strong>und</strong>e,<br />

1982)............................................................................................................... 3<br />

Abb. 3: Detailkarte Geologie mit markiertem Untersuchungsgebiet (nach<br />

Negendank, 1974)........................................................................................... 4<br />

Abb. 4: Jahresniederschläge der Wetterstation „Trier-Petrisberg“ von 1991 bis<br />

2007 (Datengr<strong>und</strong>lage: DWD)......................................................................... 6<br />

Abb. 5: Monatsmittel der Niederschläge <strong>und</strong> der Temperatur der Wetterstation<br />

„Trier-Petrisberg“ von 1991 bis 2007 (Datengr<strong>und</strong>lage: DWD) ....................... 7<br />

Abb. 6: Hyporheische Zone (Sophocleous, 2002)................................................ 10<br />

Abb. 7: Gr<strong>und</strong>wasserströmung in der Flussebene (Woessner, 2000).................. 12<br />

Abb. 8: Verschiebung der Mischungszone Gr<strong>und</strong>wasser/Vorfluter (Butturini et al.,<br />

2002)............................................................................................................. 14<br />

Abb. 9: Lage der Sondierungsbohrungen............................................................. 16<br />

Abb. 10: GWM <strong>und</strong> Temperaturmesseinrichtungen nach Einbau (Foto: Banzhaf)18<br />

Abb. 11: Profilschnitt durch die GWM TU_01 bis TU_04 (erstellt mit GeODin) .... 19<br />

Abb. 12: Temperaturlogger TL20 von 3M (3M Homepage, 2008)........................ 20<br />

Abb. 13: Einbau Temperaturlogger in Zaunpfahl (Foto: Banzhaf) ........................ 21<br />

Abb. 14: Profilschnitt mit Lage der Messeinrichtungen (erstellt mit GeODin) ....... 22<br />

Abb. 15: Indikatorparameter Olewiger Bach <strong>und</strong> GWM........................................ 28<br />

Abb. 16: Vergleich der monatlichen Niederschläge 2008 mit den durchschnittlichen<br />

Werten (Datengr<strong>und</strong>lage: DWD) ................................................................... 29<br />

Abb. 17: Karte mit Lage der GWM <strong>und</strong> dem Auslass der Stadtwerke (nach TK25,<br />

2004)............................................................................................................. 31<br />

Abb. 18: Ganglinien GWM TU_01 <strong>und</strong> TU_03 sowie Olewiger Bach................... 34<br />

Abb. 19: Vergleich der Ganglinien der GWM TU_01 <strong>und</strong> TU_03 ......................... 36<br />

Abb. 20: Ganglinien der Wasserstände in den GWM <strong>und</strong> <strong>im</strong> Olewiger Bach<br />

während der Welle am 06.05.2008 ............................................................... 37<br />

Abb. 21: Absoluter Anstieg der Wasserstände in den GWM <strong>und</strong> <strong>im</strong> Olewiger Bach<br />

während der Welle ........................................................................................ 38<br />

Abb. 22: Temperaturmesseinheit nach Ausbau (Foto: Banzhaf).......................... 39<br />

Abb. 23: Ganglinien der Temperaturlogger <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser vom 21.03.2008 bis<br />

21.04.2008 .................................................................................................... 40<br />

ix


Abb. 24: Ganglinien der Temperaturlogger <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> <strong>im</strong> Olewiger Bach<br />

vom 21.04.2008 bis 07.05.2008.................................................................... 41<br />

Abb. 25: Ganglinien der Temperaturlogger <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> <strong>im</strong> Olewiger<br />

Bach während der Welle am 06.05.2008 ...................................................... 42<br />

Abb. 26: Ganglinien Nitrat <strong>und</strong> Natrium................................................................ 44<br />

Abb. 27: Ganglinien Calcium <strong>und</strong> Magnesium...................................................... 45<br />

Abb. 28: Ganglinien Chlorid.................................................................................. 46<br />

Abb. 29: kf-Werte aus Siebanalysen (erstellt mit GeODin)................................... 47<br />

Abb. 30: Vergleich der Wasserstände der GWM <strong>im</strong> März <strong>und</strong> Mai ...................... 49<br />

Abb. 31: Darstellung der Flurabstände März/Mai <strong>im</strong> geologischen Profil der GWM<br />

...................................................................................................................... 50<br />

Abb. 32: Tag/Nacht-Schwankungen der Temperatur von Bach <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

...................................................................................................................... 52<br />

Abb. 33: Wasserstands- <strong>und</strong> Temperaturganglinie Diver in GWM TU_01 ........... 54<br />

Abb. 34: Wasserstands- <strong>und</strong> Temperaturganglinie Diver in GWM TU_03 ........... 55<br />

x


Tabellenverzeichnis<br />

Seite<br />

Tabelle 1: Einbaudaten der Temperaturlogger..................................................... 21<br />

Tabelle 2: Ergebnisse Probennahme 20.03.2008 ................................................ 24<br />

Tabelle 3: Fehlerbetrachtung der Analysen.......................................................... 26<br />

Tabelle 4: Indikatorparameter Olewiger Bach <strong>und</strong> GWM ..................................... 27<br />

Tabelle 5: Wasserstände <strong>und</strong> Abflüsse Olewiger Bach, März 2008..................... 30<br />

Tabelle 6: Zusammenhang zwischen Druckspiegel <strong>und</strong> Mächtigkeit des GWL ... 48<br />

Tabelle 7: Vergleich der Indikatorparameter vor <strong>und</strong> nach der Welle................... 57<br />

Tabelle 8: Vergleich der Mobilitäten der Indikatorparameter (Appelo & Postma,<br />

2005)............................................................................................................. 58<br />

xi


1 Einleitung<br />

1 Einleitung<br />

Die Arbeit mit dem Titel „<strong>Einfluss</strong> <strong>einer</strong> <strong>Hochwasserwelle</strong> <strong>auf</strong> <strong>Strömung</strong> <strong>und</strong><br />

<strong>Stofftransport</strong> <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser“ beruht <strong>im</strong> Wesentlichen <strong>auf</strong> einem Feldversuch<br />

der am <strong>und</strong> <strong>im</strong> Olewiger Bach bei Trier (Rheinland-Pfalz) durchgeführt wurde.<br />

Gegenstand der Untersuchung waren die Hydraulik sowie die Dynamik von Stof-<br />

fen <strong>und</strong> Temperatur in der hyporheischen Zone, der Mischungszone von Gr<strong>und</strong>-<br />

wasser <strong>und</strong> Oberflächenwasser.<br />

Um festzustellen, ob <strong>und</strong> inwieweit das Gr<strong>und</strong>wasser in unmittelbarer Umgebung<br />

des Baches infolge eines erhöhten Abflusses <strong>im</strong> Bach in Wasserstand <strong>und</strong> stoffli-<br />

cher Zusammensetzung beeinflusst wird, wurde eine künstliche <strong>Hochwasserwelle</strong><br />

erzeugt. Zur Beobachtung des Gr<strong>und</strong>wassers wurden vier Gr<strong>und</strong>wassermessstel-<br />

len (GWM) innerhalb eines Abstandes von zwei Metern vom Ufer des Baches<br />

gesetzt. In diesen wurden vor <strong>und</strong> nach dem Durchl<strong>auf</strong> der Welle physiko-<br />

chemische Parameter gemessen sowie Wasserproben entnommen, um einen<br />

<strong>Stofftransport</strong> nachzuweisen. Für einen absoluten Nachweis des Transportes von<br />

Bachwasser ins Gr<strong>und</strong>wasser wurde ein Fluoreszenztracer (Uranin) in die Welle<br />

eingegeben <strong>und</strong> in den GWM detektiert. Eine Messung der Wasserstände in den<br />

GWM erfolgte während des Versuches kontinuierlich.<br />

Zusätzlich wurde in <strong>einer</strong> f<strong>einer</strong>en räumlichen Auflösung die Gr<strong>und</strong>wassertempe-<br />

ratur gemessen <strong>und</strong> <strong>auf</strong>gezeichnet. Dazu wurden ebenfalls innerhalb von zwei<br />

Metern Abstand vom Bachufer Temperaturlogger mittels Pfählen ins Gr<strong>und</strong>wasser<br />

eingebracht, die <strong>im</strong> Vorfeld <strong>und</strong> während des Durchl<strong>auf</strong>ens der künstlichen Welle<br />

die Temperatur des Gr<strong>und</strong>wassers gemessen haben. Auch <strong>im</strong> Bach selbst wurde<br />

ein solcher Temperaturlogger installiert. Diese Messungen sollten zeigen, ob <strong>und</strong><br />

in welcher Größenordnung die Gr<strong>und</strong>wassertemperatur von der des Olewiger<br />

Bachs oder der Oberflächentemperatur beeinflusst wird.<br />

1


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.1 Lage des Untersuchungsgebietes<br />

Das Untersuchungsgebiet befindet sich am Olewiger Bach, südöstlich des Stadt-<br />

teils Olewig, Trier, Rheinland-Pfalz an der Landstraße L143 (Abb. 1). Von Südos-<br />

ten kommend, ist das Versuchsgebiet linkerhand kurz vor der Ortseinfahrt nach<br />

Olewig in Sichtweite eines Sportplatz zu erreichen. Dabei wurde der Standort der<br />

GWM unmittelbar neben einem fest installierten Pegel der Universität Trier ge-<br />

wählt.<br />

Der Olewiger Bach ist ein Zufluss der Mosel <strong>und</strong> fließt dieser <strong>im</strong> Stadtgebiet von<br />

Trier zu. Sein Einzugsgebiet umfasst r<strong>und</strong> 35 km² (De Sutter & Krein, 2001).<br />

Abb. 1: Topografische Karte mit markiertem Untersuchungsgebiet<br />

(nach GIS des Landkreises Trier-Saarburg, 2008)<br />

2


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.2 Geologie <strong>und</strong> Hydrogeologie des Untersuchungsgebietes<br />

Das bearbeitete Gebiet (Abb. 2) befindet sich am östlichen Rand der Trier-<br />

Bitburger Mulde <strong>und</strong> grenzt an die Ausläufer des Hunsrück an. Die Trier-Bitburger<br />

Mulde ist gemeinsam mit der Wittlicher Senke ein NE-SW verl<strong>auf</strong>ender keilförmi-<br />

ger Einschnitt in das Rheinische Schiefergebirge, zu dem auch der Hunsrück zählt<br />

(Henningsen & Katzung, 2002).<br />

Abb. 2: Ausschnitt Geologische Karte Deutschland mit markiertem Untersuchungsgebiet<br />

(nach Gesellschaft für Rheinische Geschichtsk<strong>und</strong>e, 1982)<br />

Angetroffen werden das paläozoische Rumpfschollengebirge, das durch Quar-<br />

zithärtlingszüge gegliedert wird, <strong>und</strong> die Schichtstufenlandschaft des Trier-<br />

Bitburger Mesozoikums, welche sich großräumig nach Südwesten in der Schicht-<br />

stufenlandschaft des Pariser Beckens fortsetzt (Negendank, 1974).<br />

Auf den varistisch gefalteten <strong>und</strong> verschuppten devonischen Schichten mit gra-<br />

benförmigen permischen Einbrüchen lagern schüsselförmig (SW-NE bis SSW-<br />

NNE streichend) triassisch-jurassische Schichten des Buntsandsteins, Muschel-<br />

kalks, Keupers <strong>und</strong> Lias (Negendank, 1974). Auf der Westseite der Mosel bei Trier<br />

bildet der Buntsandstein eine markante Schichtstufe aus.<br />

3


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Im unmittelbaren Untersuchungsgebiet des Olewiger Baches (Abb. 3) werden<br />

Unterdevonische Schiefer („Hunsrücker Schiefer“), die überwiegend als Tonschie-<br />

fer ausgebildet sind, angetroffen (Meyer, 1986). Die direkte Umgebung des Ba-<br />

ches ist aus Talalluvionen <strong>auf</strong>gebaut, die Talflanken werden von den Schiefern<br />

gebildet. In den höheren Lagen sind die Ablagerungen der Hauptterrassen der<br />

Mosel anzutreffen. Diese Schotterablagerungen (HÖT bis NT, Abb. 3) sind<br />

petrografisch nicht differenzierbar, allerdings klar gegenüber den Schottern der<br />

Nebenflüsse abzugrenzen (Negendank, 1974).<br />

Abb. 3: Detailkarte Geologie mit markiertem Untersuchungsgebiet (nach Negendank, 1974)<br />

Der Zusammenhang zwischen Geologie <strong>und</strong> Landnutzung bzw. Vegetation ist<br />

östlich von Trier deutlich sichtbar: Die Quarzitrücken sind fast durchgängig bewal-<br />

det, wohingegen die Schieferflächen offene Acker- <strong>und</strong> Grünflächen darstellen.<br />

Die von Quarzitschutt durchsetzten Braunerdeböden der Hochflächen gestatten<br />

dort eine extensive Landwirtschaft (Werle, 1978).<br />

4


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Für das Untersuchungsgebiet relevante Gr<strong>und</strong>wasserleiter (GWL) sind in den<br />

unterdevonischen Schiefern <strong>und</strong> Quarziten ausgebildet. Dabei stellen die Schiefer<br />

eher schlechte GWL dar. Die aus ihnen gespeisten Quellen habe eine geringe <strong>und</strong><br />

unregelmäßige Schüttung. Günstigere Gr<strong>und</strong>wasservorkommen sind <strong>im</strong> Verbrei-<br />

tungsgebiet der teils mächtigen Quarzite anzutreffen, jedoch haben diese eher<br />

lokale Bedeutung (Jätzold, 1984).<br />

Für die Trierer Bucht wird eine Gr<strong>und</strong>wasserneubildung von 150 mm/a angegeben<br />

(Hölting, 2005).<br />

5


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.3 Kl<strong>im</strong>a des Untersuchungsgebietes<br />

Insgesamt weist die Region um Trier relativ hohe Niederschläge <strong>auf</strong>, es muss<br />

jedoch räumlich differenziert werden. Am Hochwaldrand des Hunsrück <strong>im</strong> Südos-<br />

ten beträgt der jährliche Niederschlag r<strong>und</strong> 1000 mm <strong>und</strong> n<strong>im</strong>mt in Richtung<br />

Moseltal <strong>auf</strong> r<strong>und</strong> 750 mm/a ab. (Werle, 1978).<br />

Niederschlag [mm]<br />

1200<br />

1000<br />

800<br />

600<br />

400<br />

200<br />

0<br />

1991<br />

1992<br />

Jahreswerte Niederschlag 1991-2007<br />

1993<br />

1994<br />

1995<br />

1996<br />

1997<br />

1998<br />

1999<br />

2000<br />

2001<br />

2002<br />

2003<br />

2004<br />

2005<br />

2006<br />

2007<br />

Abb. 4: Jahresniederschläge der Wetterstation „Trier-Petrisberg“<br />

von 1991 bis 2007 (Datengr<strong>und</strong>lage: DWD)<br />

Die Wetterstation „Trier-Petrisberg“ des Deutschen Wetterdienstes (DWD) liefert<br />

die genauen Daten für das Untersuchungsgebiet. Das Niederschlagsmittel der<br />

Jahre 1991 bis 2007 beträgt 774 mm/a, wobei die Spanne von 513 mm/a (1996)<br />

bis 1034 mm/a (2000) reicht (Abb. 4). Der durchschnittliche Jahresniederschlag<br />

dieser 17 Jahre deckt sich somit mit den Daten von Werle aus den 70er Jahren<br />

(siehe oben).<br />

6


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Bei der Betrachtung der Monatsmittel der Jahre 1991 bis 2007 (Abb. 5) fällt <strong>auf</strong>,<br />

dass die Niederschläge ganzjährig relativ hoch sind: Der geringste Niederschlag<br />

beträgt 49 mm <strong>im</strong> April <strong>und</strong> der höchste 81 mm <strong>im</strong> Juli, es gibt keine ausgeprägte<br />

Trockenperiode.<br />

Die höchsten Temperaturen <strong>im</strong> monatlichen Mittel der Jahre 1991 bis 2007 betra-<br />

gen r<strong>und</strong> 19° C in den Monaten Juli <strong>und</strong> August. Mit ca. 2° C sind die Monatsmittel<br />

<strong>im</strong> Januar <strong>und</strong> Dezember am niedrigsten Abb. 5.<br />

Niederschlag [mm]<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Januar<br />

Februar<br />

April<br />

Mai<br />

Juni<br />

Juli<br />

August<br />

September<br />

Oktober<br />

Monatsmittel der Niederschläge 1991-2007<br />

Monatsmittel der Temperatur 1991-2007<br />

November<br />

Dezember<br />

Abb. 5: Monatsmittel der Niederschläge <strong>und</strong> der Temperatur der Wetterstation<br />

„Trier-Petrisberg“ von 1991 bis 2007 (Datengr<strong>und</strong>lage: DWD)<br />

20<br />

18<br />

16<br />

14<br />

12<br />

10<br />

8<br />

6<br />

4<br />

2<br />

0<br />

Temperatur [°C]<br />

7


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

2.4 <strong>Hochwasserwelle</strong>n <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

2.4.1 Dynamik von <strong>Hochwasserwelle</strong>n<br />

Lighthill & Whitham stellten 1955 die kinematische Wellentheorie <strong>auf</strong>. Demnach<br />

existieren kinematische Wellen, wenn es einen funktionellen Zusammenhang<br />

zwischen Abfluss, Konzentration <strong>und</strong> Ort gibt. Daher wird die kinematische Wel-<br />

lentheorie mathematisch durch das Gesetz der Massenerhaltung in Form der<br />

Kontinuitätsgleichung <strong>und</strong> <strong>einer</strong> Abfluss-Konzentrations-Beziehung ausgedrückt.<br />

Anhand ihrer Theorie beschrieben Lighthill & Whitham (1955) Flutbewegungen in<br />

Gewässern; allerdings nur für große Flüsse. Diese Ansicht hält sich teilweise bis<br />

heute: Es wird davon ausgegangen, dass kinematische Wellen während Hoch-<br />

wasserereignissen in kl<strong>einer</strong>en Gewässern keine Rolle spielen. Als Konsequenz<br />

der Funktion <strong>einer</strong> <strong>Hochwasserwelle</strong> als kinematische Welle besteht eine Verzö-<br />

gerung zwischen der Änderung des Abflusses <strong>und</strong> der Änderung der chemischen<br />

Zusammensetzung des Wassers: Die Druckwelle ist deutlich schneller als das<br />

„frische“ Wasser, das den zusätzlichen Abfluss zur Folge hat.<br />

Neuere Forschungen zeigen jedoch, dass kinematische Wellen auch in kl<strong>einer</strong>en<br />

Gewässern <strong>auf</strong>treten. De Sutter & Krein (2001) wiesen in Versuchen mit künstli-<br />

chen <strong>Hochwasserwelle</strong>n <strong>im</strong> Olewiger Bach (Rheinland-Pfalz) nach, dass <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

von kinematischen Wellen signifikante Zeitverzögerungen zwischen dem Anstieg<br />

des Pegels <strong>im</strong> Gewässer <strong>und</strong> der Ankunft des Flutwassers bestehen. Das Ein-<br />

zugsgebiet des Olewiger Bach beträgt r<strong>und</strong> 35 km². Ihre Ergebnisse fielen sehr<br />

deutlich aus, da die elektrische Leitfähigkeit des Hochwassers signifikant von der<br />

des Bachwassers abweicht. Die Ergebnisse zeigten, dass eine große Menge<br />

„alten Wassers“ vor der Welle hergeschoben wurde <strong>und</strong> so den steigenden Was-<br />

serstand <strong>im</strong> Bach verursachte.<br />

Es besteht nachweislich ein direkter Zusammenhang zwischen der Menge des<br />

Hochwassers <strong>und</strong> der beschriebenen Zeitverzögerung von Druckwelle <strong>und</strong> eigent-<br />

lichem Hochwasser (De Sutter & Krein, 2001): Größere Hochwasser mit höheren<br />

Wellengeschwindigkeiten bewirken geringere Zeitverzögerungen als kl<strong>einer</strong>e<br />

Hochwasser. Entsprechend wirkt sich ein erhöhter Basisabfluss aus: Auch dieser<br />

8


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

bewirkt eine Verringerung der zeitlichen Verzögerung von Pegelanstieg <strong>und</strong><br />

Eintreffen des zusätzlichen Wassers <strong>im</strong> Olewiger Bach.<br />

Nolan & Hill (1990) setzten ihren Fokus zwar mehr <strong>auf</strong> die Herkunft des Hochwas-<br />

sers („neues“ Regenwasser oder „altes“ Gr<strong>und</strong>- bzw. Bachwasser), beleuchteten<br />

aber auch die Thematik der kinematischen Wellen. Zu diesem Zweck analysierten<br />

sie Niederschlags-/Abflussereignisse <strong>im</strong> Permanente Creek in Kalifornien, USA.<br />

Das Einzugsgebiet dieses Baches beträgt 10,6 km² <strong>und</strong> stellt damit ebenfalls ein<br />

Beispiel für ein kleines Gewässer dar. Mit ihren Ergebnissen wiesen Nolan <strong>und</strong> Hill<br />

(1990) die Verzögerung von Druckwelle <strong>und</strong> „neuem“ Wasser über die elektrische<br />

Leitfähigkeit nach. Auch stellten sie fest, dass die Druckwelle zwischen zwei<br />

Messpunkten schneller ist, als die Fließgeschwindigkeit des Baches. Daraus<br />

schlossen sie, dass eine kinematische Welle mit <strong>einer</strong> ca. 1,7 Mal höheren Ge-<br />

schwindigkeit als das normal fließende Wasser <strong>im</strong> Bach beobachtet wurde.<br />

In der Abflussberechnung für Abwasserkanäle in städtischen Abwassersystemen<br />

findet die kinematische Wellentheorie ebenfalls Verwendung (Singh, 2002).<br />

Allerdings sind die oben beschriebenen Effekte der kinematischen Wellentheorie<br />

nach wie vor umstritten. So stellte Kirchner (2003) zwar ebenfalls fest, dass eine<br />

direkte Reaktion der Abflüsse <strong>auf</strong> Regenereignisse <strong>und</strong> eine gedämpfte Reaktion<br />

von Tracern (in dieser Publikation Chlorid) besteht. Kirchner (2003) nannte mehre-<br />

re in den letzten Jahren verfolgte Lösungsansätze (Piston Flow, kinematische<br />

Wellen, Transmissivity Feedback, Austausch zwischen Matrix <strong>und</strong> Makroporen,<br />

etc.), machte aber gleichzeitig deutlich, dass kein Ansatz eine zufriedenstellende<br />

Erklärung der beobachteten Effekte liefert. Daher formulierte er als Ziel der dies-<br />

bezüglichen Forschung das Auffinden <strong>einer</strong> einheitlichen Theorie.<br />

2.4.2 Hyporheische Zone<br />

Der Begriff der hyporheischen Zone wurde von Orghidan (1959) geprägt. Er<br />

beschrieb damit den Bereich unter <strong>und</strong> neben dem Flussbett, in dem sich Gr<strong>und</strong>-<br />

wasser <strong>und</strong> Oberflächenwasser mischen. Die Dynamik <strong>und</strong> das Verhalten der<br />

Wasserströmung in diesem Bereich wird als wichtig für die Interaktion von Ober-<br />

flächenwasser <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser angesehen <strong>und</strong> ist daher Gegenstand derzeitiger<br />

Forschungen.<br />

9


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Die hyporheische Zone unterliegt <strong>einer</strong> verstärkten biogeochemischen Aktivität<br />

(Sophocleous, 2002). Unterirdischer Austausch von Wasser beeinflusst hier in<br />

hohem Maße die Art <strong>und</strong> die Rate der stofflichen Veränderungen des Oberflä-<br />

chengewässers. Den Ort des Austausches von Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> Oberflächen-<br />

wasser in Form von Wasser, gelösten Stoffen <strong>und</strong> Energie sieht er <strong>im</strong> flussbettna-<br />

hen Bereich <strong>und</strong> direkt <strong>im</strong> Flussbett.<br />

Abb. 6: Hyporheische Zone (Sophocleous, 2002)<br />

Traditionell wird die Schnittstelle zwischen Oberflächenwasser <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

von Hydrogeologen <strong>und</strong> Hydrologen allerdings aus ihrer jeweiligen Perspektive<br />

betrachtet. Ziel von Kalbus et al. (2006) war es daher, das System Fluss-<br />

Gr<strong>und</strong>wasserleiter als Ganzes zu betrachten. In ihrer Arbeit gaben sie einen<br />

Überblick über die aktuell gängigen Verfahren, um die Interaktion von Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong><br />

Oberflächenwasser zu messen:<br />

Für die direkte Messung des Wasserflusses vom Gr<strong>und</strong>wasser in den Vorfluter<br />

können einfache Versickerungsmesser verwendet werden, die <strong>im</strong> Sed<strong>im</strong>ent<br />

vergraben werden. Aufgr<strong>und</strong> der Gleichförmigkeit der Temperatur des Gr<strong>und</strong>was-<br />

sers <strong>im</strong> Vergleich zu der stark schwankenden des Vorfluters stellt die Temperatur<br />

einen ebenso aussagekräftigen wie einfach zu messenden Parameter dar. Auf<br />

Basis des Gesetzes von Darcy bieten sich zahlreiche bekannte Verfahren an:<br />

Messung des hydraulischen Gradienten, Best<strong>im</strong>mung des Durchlässigkeitsbeiwer-<br />

tes (Korngrößenanalysen, Permeametertests, Slug & Bail Versuche, Pumpversu-<br />

che), Tracertests zur Ermittlung der Fließgeschwindigkeit <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser oder<br />

Best<strong>im</strong>mung der Porosität. Auch über die Massenbilanz <strong>und</strong> die damit verb<strong>und</strong>ene<br />

10


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Annahme, dass jeder Verlust bzw. Zufluss <strong>und</strong> jede Änderung der Eigenschaften<br />

des Vorfluters <strong>auf</strong> den <strong>Einfluss</strong> des Gr<strong>und</strong>wassers zurückgeführt werden kann, ist<br />

eine Abschätzung des <strong>Einfluss</strong>es des Gr<strong>und</strong>wassers möglich. Eine Möglichkeit<br />

besteht in der Best<strong>im</strong>mung des Abflusses <strong>im</strong> Vorfluter an <strong>auf</strong>einanderfolgenden<br />

Messpunkten <strong>und</strong> der Aufteilung der Abflussganglinie (Basisabfluss, etc.) durch<br />

direkte Messungen oder durch den Einsatz von stabilen Isotopen bzw. geochemi-<br />

schen Tracern. Als letztes großes Feld der Untersuchung der Übergangszone<br />

nennen Kalbus et al. (2006) Methoden zur Best<strong>im</strong>mung von Kontaminationskon-<br />

zentrationen. Hier führen sie die Beprobung von Gr<strong>und</strong>wassermessstellen, den<br />

Einsatz von Passivsammlern, die Durchführung von integralen Pumpversuchen,<br />

die Untersuchung von Schöpfproben aus dem Vorfluter <strong>und</strong> die Analyse des<br />

Wassers aus den oben genannten Versickerungsmessern an.<br />

Winter (1999) machte deutlich, dass die Interaktion von Oberflächen- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>-<br />

wasser von der Position der Wasserkörper bezüglich der Gr<strong>und</strong>wasserströmungs-<br />

systeme, der geologischen Beschaffenheit <strong>und</strong> den kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen<br />

abhängig ist. Untersuchungen entlang des Cache Rivers in Arkansas (USA)<br />

zeigten, dass Überflutungen der Sumpflandschaften zur Ausbildung von komple-<br />

xen <strong>Strömung</strong>ssystemen in der Grenzschicht zwischen Fluss <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasserlei-<br />

ter führen. Im Untersuchungsgebiet strömt Gr<strong>und</strong>wasser aus dem unterlagernden<br />

Gr<strong>und</strong>wasserleiter permanent <strong>auf</strong>wärts. Während saisonaler Hochwasser bewegt<br />

sich hingegen Wasser abwärts in die Grenzschicht. Die <strong>Strömung</strong>sverhältnisse in<br />

der hyporheischen Zone unterliegen folglich starken Schwankungen.<br />

Woessner (2000) beschrieb die Ausbildung von hyporheischen Zonen in der<br />

Flussebene modellhaft. Er erläuterte die Abhängigkeit der Ausdehnung dieser<br />

Zonen von Wasserständen <strong>und</strong> –Fließrichtungen, <strong>Strömung</strong>shydraulik <strong>und</strong> Ausbil-<br />

dung des Flussbettes. Abb. 7 zeigt seine Vorstellung der Gr<strong>und</strong>wasserströmung.<br />

Hervorgehoben sind Bereiche des Flussbettes, denen Gr<strong>und</strong>wasser zuströmt bzw.<br />

die Wasser ins Gr<strong>und</strong>wasser abgeben. Auch definierte er Abschnitte, die vom<br />

Gr<strong>und</strong>wasser durchflossen werden (Mäander senkrecht zur <strong>Strömung</strong>) <strong>und</strong> sol-<br />

che, in denen das Gr<strong>und</strong>wasser parallel zum Fluss strömt.<br />

11


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Abb. 7: Gr<strong>und</strong>wasserströmung in der Flussebene (Woessner, 2000)<br />

Zusätzlich zu diesen großräumigen Effekten können die Topografie des Flussbet-<br />

tes <strong>und</strong> der damit verb<strong>und</strong>ene Wasseraustausch mit dem Gr<strong>und</strong>wasser zu <strong>einer</strong><br />

Ausbildung von lokalen Fließsystemen führen (Woessner, 2000). Allerdings<br />

merkte er an, dass diese kleinmaßstäblichen Systeme durch Beobachtungspegel<br />

unter Umständen nicht <strong>im</strong>mer erfassbar sind.<br />

Larkin & Sharp (1992) kamen <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der Analyse geomorphologischer <strong>und</strong><br />

hydraulischer Daten von 24 alluvialen Systemen sowie Ergebnissen von S<strong>im</strong>ulati-<br />

onen zu dem Schluss, dass die Annahme, dass Gr<strong>und</strong>wasser dem Fluss stets<br />

direkt zufließt, nur für die unmittelbare Umgebung des Flusses zutrifft. Vielmehr ist<br />

der Gr<strong>und</strong>wasserfluss in alluvialen Tälern von flussparallelen („<strong>und</strong>erflow“) <strong>und</strong><br />

<strong>Strömung</strong>en senkrecht zum Fluss („baseflow“) geprägt. Sie verwendeten diese<br />

zwei <strong>Strömung</strong>skomponenten um Flusssysteme zu klassifizieren. In ihrer Arbeit<br />

kamen sie zu dem Ergebnis, dass sich die dominante <strong>Strömung</strong>skomponente aus<br />

geomorphologischen Daten ableiten lässt. Dazu zählen die Hangneigung, die<br />

Sinuosität, der Grad des Einschnittes des Flusses ins Alluvial, das Breite-zu-Tiefe-<br />

Verhältnis <strong>und</strong> das Ablagerungssystem. Dabei überwiegt die parallele <strong>Strömung</strong><br />

bei großem Gefälle (>0,0008), kl<strong>einer</strong> Sinuosität (


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

load“. Allerdings kann die parallele Komponente auch in „flood plains“ mit vernach-<br />

lässigbarem Gefälle dominieren.<br />

Langhoff et al. (2006) untersuchten den Karup, einen Alluvial-Fluss in Zentral-<br />

Jütland in Dänemark. Mittels der Messung der Aussickerung von Gr<strong>und</strong>wasser in<br />

den Fluss <strong>im</strong> Flussbett <strong>und</strong> in der Flussböschung überprüften sie, <strong>auf</strong> welchem<br />

Weg das Wasser bevorzugt in den Fluss gelangt. Aufgr<strong>und</strong> ihrer Ergebnisse<br />

entwarfen sie zwei Modelle: Gemäß dem ersten Modell gelangte nahezu sämtli-<br />

ches Sickerwasser über das Flussbett in das Gewässer. Die Ergebnisse ließen<br />

aber auch ein zweites Modell zu. Demnach gelangte ein großer Anteil als oberflä-<br />

chennaher Abfluss über die Uferzone <strong>und</strong> der Rest unterirdisch über das Flussbett<br />

in den Vorfluter. In keinem Fall ließen ihre Ergebnisse aber dar<strong>auf</strong> schließen, dass<br />

Gr<strong>und</strong>wasser ausschließlich horizontal über die Uferzone in den Fluss gelangte.<br />

2.4.3 <strong>Einfluss</strong> von Hochwasser <strong>auf</strong> das Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Wett et al. (2002) untersuchten in der Enns (Österreich), wie sich die Uferfiltration<br />

unter <strong>Einfluss</strong> eines Hochwassers verhält. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass der<br />

Anteil von Uferfiltrat in der untersuchten GWM direkt nach dem Hochwasser<br />

signifikant abnahm. Sie gaben zwei mögliche Ursachen dafür an: Einen Anstieg<br />

des Gr<strong>und</strong>wasserspiegels infolge Niederschlags <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enem erhöh-<br />

ten Abfluss oder einen angestiegenen Gr<strong>und</strong>wasserspiegel verb<strong>und</strong>en mit einem<br />

absinkenden Wasserspiegel <strong>im</strong> Fluss nach dem Hochwasser. Aus beiden Varian-<br />

ten resultiert ein geringeres hydraulisches Gefälle zwischen Fluss <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>was-<br />

ser sowie eine reduzierte Sickerrate (ca. 50 % des Durchschnittswertes).<br />

Sophocleous (1991) untersuchte die Ausbreitung von <strong>Hochwasserwelle</strong>n <strong>im</strong> Great<br />

Bend Prairie Gr<strong>und</strong>wasserleiter in Kansas, USA. Er stellte die Hypothese <strong>auf</strong>,<br />

dass sich bei jedem Hochwasser eine Druckwelle rasch entlang von Paläokanälen<br />

mit <strong>einer</strong> hohen Transmissivität ausbreitet. Belegt wurde dies durch Piezometer-<br />

messungen in entsprechenden Bereichen: Die Wasserspiegel in den Messstellen<br />

stiegen infolge der Druckwelle schnell an, der Abfall erfolgte relativ langsam.<br />

Aufgr<strong>und</strong> <strong>einer</strong> großflächig <strong>auf</strong>tretenden Tonschicht verhält sich der Gr<strong>und</strong>wasser-<br />

leiter (GWL) wie ein gespannter GWL. Dies führt dazu, dass Druckwellen sich in<br />

den Paläokanälen schnell <strong>und</strong> über große Distanzen (bis zu mehrere 10er Kilome-<br />

ter vom Fluss entfernt) ausbreiten können. Außerhalb dieser gut leitenden Regio-<br />

13


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

nen ist die Ausbreitung der <strong>Hochwasserwelle</strong> deutlich kl<strong>einer</strong>. Mit Hilfe von Model-<br />

lierungen bestätigte er die <strong>im</strong> Feld gewonnenen Daten.<br />

Butturini et al. (2002) beschrieben anhand eines typischen mediterranen intermit-<br />

tierenden Flusses den <strong>Einfluss</strong> der Ufer- <strong>und</strong> der hyporheischen Zone <strong>auf</strong> die<br />

Interaktion von Vorfluter <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser. Sie beobachteten <strong>auf</strong> <strong>einer</strong> Untersu-<br />

chungsfläche parallel zum Fluss, wie sich die Piezometerhöhen über einen länge-<br />

ren Zeitraum verhalten. Eines ihrer Ergebnisse war der Nachweis der Verschie-<br />

bung der Mischungszone von Flusswasser <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser in Abhängigkeit der<br />

kl<strong>im</strong>atischen Bedingungen. Abb. 8 zeigt diese Verschiebung: Im oberen Teil ist die<br />

„Mischungslinie“ infolge eines erhöhten Abflusses <strong>im</strong> Fluss mehrere Meter vom<br />

Ufer entfernt zu sehen, es herrschen influente <strong>Strömung</strong>sverhältnisse. Während<br />

trockener Perioden verschieben sich die Gr<strong>und</strong>wassergleichen, die Mischungszo-<br />

ne rückt direkt ans Ufer vor, <strong>und</strong> es liegen nunmehr effluente <strong>Strömung</strong>sbedin-<br />

gungen vor.<br />

Abb. 8: Verschiebung der Mischungszone Gr<strong>und</strong>wasser/Vorfluter (Butturini et al., 2002)<br />

14


2 Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Laut Wondzell & Swanson (1999) können Standrohrspiegeländerungen <strong>im</strong> Fluss<br />

sowohl die vertikale als auch die horizontale Ausdehnung der hyporheischen Zone<br />

beeinflussen. Aufgr<strong>und</strong> der weiträumigen lateralen Ausbreitung des Anstieges in<br />

der Überflutungsebene werden Wasserstände <strong>und</strong> Fließwege <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

verändert. Ob die hyporheische Zone dabei verkl<strong>einer</strong>t oder vergrößert wird, hängt<br />

von der Beschaffenheit des Flussbettes <strong>und</strong> des Gr<strong>und</strong>wasserleiters <strong>im</strong> entspre-<br />

chenden Abschnitt des Flusses ab.<br />

Aus den oben beschriebenen Arbeiten ergibt sich die Motivation dieser Diplomar-<br />

beit: Lag der Schwerpunkt der bisherigen Forschungen mehr <strong>auf</strong> der Hydraulik mit<br />

<strong>einer</strong> gröberen räumlichen Auflösung, so ist das Ziel dieser Arbeit, den <strong>Einfluss</strong><br />

von Hochwasser <strong>auf</strong> das Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> damit <strong>auf</strong> die hyporheische Zone<br />

kleinräumig zu untersuchen. Daher wird der Fokus <strong>auf</strong> einen schmalen Uferbe-<br />

reich (zwei Meter) direkt am Bach gelegt, in dem die Reaktionen von Temperatur,<br />

Hydraulik <strong>und</strong> chemischer Zusammensetzung <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser <strong>auf</strong> ein Hochwas-<br />

serereignis untersucht werden.<br />

15


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

3 Vorbereitende Arbeiten<br />

3.1 Installation der Gr<strong>und</strong>wassermessstellen<br />

3.1.1 Standortwahl für Gr<strong>und</strong>wassermessstellen<br />

Die Wahl des Standortes (Kapitel 2.1) fiel <strong>auf</strong> einen Abschnitt des Olewiger Ba-<br />

ches bei Olewig (Stadtteil von Trier), da hier geringe Flurabstände <strong>und</strong> ein gerin-<br />

ges Gefälle des Druckspiegels vom Gr<strong>und</strong>wasser zum Bach erwartet wurden.<br />

Dies war sowohl für den Bau der Gr<strong>und</strong>wassermessstellen als auch für den<br />

späteren Versuch günstig.<br />

Abb. 9: Lage der Sondierungsbohrungen<br />

Allerdings waren die genauen Verhältnisse <strong>im</strong> Untergr<strong>und</strong> der Aue weitgehend<br />

unbekannt, so dass zunächst an mehreren Punkten (SE01 – SE10, SE = Sondie-<br />

rung Eijkelkamp) längs des Baches Sondierungen mit einem Eijkelkamp-<br />

Drillbohrer vorgenommen wurden (Abb. 9). Aufgr<strong>und</strong> des vorgesehenen Abstan-<br />

des der Gr<strong>und</strong>wassermessstellen von max<strong>im</strong>al zwei Metern vom Bachufer wurden<br />

jeweils Bohrungen <strong>im</strong> Abstand von ein <strong>und</strong> zwei Metern vom Bachufer entfernt<br />

16


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

vorgenommen. Dabei wurden insgesamt zehn Bohrungen bis max<strong>im</strong>al zwei Meter<br />

Endteufe durchgeführt. Angetroffen wurde stets eine Schicht Auelehm (30 - 40 cm<br />

mächtig), gefolgt von teilweise stark tonigem Kiesschotter (bis zur Endteufe bei<br />

zwei Meter unter GOK).<br />

Die Festlegung der Teufenlagen der angetroffenen Schichten <strong>und</strong> deren Anspra-<br />

che mit dieser Bohrmethode hatten nur orientierenden Charakter. Erst die Anspra-<br />

che während des dar<strong>auf</strong> folgenden Bohrvorganges mittels Sonde <strong>und</strong> Wacker-<br />

hammer lieferte präzise Informationen über Teufe <strong>und</strong> genaue Abgrenzung bzw.<br />

Zusammensetzung der Schichten.<br />

Die Wahl für den Bau der Gr<strong>und</strong>wassermessstellen fiel <strong>auf</strong> die Transsekte durch<br />

die Bohrpunkte SE09 <strong>und</strong> SE10, weil an dieser Stelle der Untergr<strong>und</strong> <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong><br />

s<strong>einer</strong> Beschaffenheit (am leichtesten zu bohren, Bohrplatz standfest, Festigkeit<br />

des Bachufers) als am besten geeignet für den Versuch angesehen wurde. Auch<br />

war hier durch den oberhalb geradlinigen Verl<strong>auf</strong> des Baches zu erwarten, dass<br />

die <strong>Hochwasserwelle</strong> senkrecht vom Bach weg ins Gr<strong>und</strong>wasser drückt <strong>und</strong> das<br />

zusätzliche Wasser <strong>im</strong> Bach nicht parallel zum Ufer strömt oder anderen Fließwe-<br />

gen folgt, was bei einem Mäander der Fall hätte sein können.<br />

3.1.2 Bau der Gr<strong>und</strong>wassermessstellen<br />

Nachdem der Standort für die Gr<strong>und</strong>wassermessstellen (GWM) festgelegt wurde,<br />

wurden vier GWM <strong>im</strong> Abstand von 0,3, 0,7, 1,0 <strong>und</strong> 2,0 m vom Bachufer installiert<br />

(Abb. 10). Die dazu notwendigen Rammkernsondierungen wurden mittels Wa-<br />

ckerhammer <strong>und</strong> <strong>einer</strong> 80-mm-Sonde abgeteuft. Genaue Bohrprofile <strong>und</strong> Ausbau-<br />

zeichnungen der GWM TU_01, TU_02, TU_03 <strong>und</strong> TU_04 (TU = Technische<br />

Universität) finden sich in Anlage 1. Aus den Bohrprofilen wurde mittels GeODin<br />

ein Profilschnitt durch die vier GWM konstruiert (Abb. 11).<br />

Deutlich zu erkennen ist die durchgehend <strong>auf</strong>lagernde Auelehmschicht mit <strong>einer</strong><br />

Mächtigkeit von ca. 40 cm. Darunter folgt bei den GWM TU_01 bis TU_03 (0,3 bis<br />

1,0 m Abstand vom Bachufer) zunächst eine von Kies <strong>und</strong> Schieferbruch <strong>auf</strong>ge-<br />

baute Schicht (40 - 90 cm mächtig), die als Bachablagerung zu beschreiben ist<br />

<strong>und</strong> somit den ehemaligen Verl<strong>auf</strong> des Bachbetts anzeigt. Im Liegenden folgt eine<br />

Gleyschicht mit <strong>einer</strong> Mächtigkeit von 65 - 85 cm. Am jeweils tiefsten erbohrten<br />

17


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

Punkt wird wiederum eine Schicht angetroffen, die aus Kies <strong>und</strong> Schieferbruch<br />

<strong>auf</strong>gebaut ist <strong>und</strong> der ersten, als Bachablagerung beschriebenen, ähnelt.<br />

Bei der GWM TU_04 fehlt die erste Kies <strong>und</strong> Schieferbruch-Schicht, hier folgt <strong>auf</strong><br />

den Auelehm direkt der Gley. Bei <strong>einer</strong> Tiefe von 1,5 m unter Geländeoberkante<br />

(GOK) wird aber eine Kies <strong>und</strong> Schieferbruch-Schicht erbohrt. Dem Schnitt ist zu<br />

entnehmen, dass diese Schicht nicht an die erste Kies <strong>und</strong> Schieferbruch-Schicht<br />

angeb<strong>und</strong>en ist, die in den GWM TU_01 bis TU_03 angetroffen wird. Somit sind<br />

auch abweichende hydraulische <strong>und</strong> chemische Eigenschaften zu erwarten.<br />

Der Ausbau der GWM erfolgte stets mit einem Meter Filterrohr zuunterst <strong>und</strong><br />

einem Meter Vollrohr darüber, den Abschluss bildet eine SEBA-Kappe. Aufgr<strong>und</strong><br />

der oben beschriebenen Gegebenheiten sind die GWM TU_01 bis TU_03 in der<br />

ersten Kies <strong>und</strong> Schieferbruch-Schicht <strong>und</strong> die GWM TU_04 in der zweiten Kies-<br />

<strong>und</strong> Schieferbruch-Schicht verfiltert (Abb. 11).<br />

Abb. 10: GWM <strong>und</strong> Temperaturmesseinrichtungen nach Einbau (Foto: Banzhaf)<br />

18


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

Abb. 11: Profilschnitt durch die GWM TU_01 bis TU_04 (erstellt mit GeODin)<br />

19


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

3.2 Temperaturmessung <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

Zusätzlich zur chemischen Beschaffenheit des Gr<strong>und</strong>wassers <strong>und</strong> den Druckspie-<br />

geln der GWM sollte über einen längeren Zeitraum <strong>im</strong> Vorfeld <strong>und</strong> während des<br />

Versuches mit der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong> die Temperatur <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

gemessen werden. Dabei kam eine Eigenkonstruktion zum Einsatz, die in dieser<br />

Form erstmalig verwendet <strong>und</strong> getestet wurde. Konstruktion <strong>und</strong> Einbau dieser<br />

Temperaturlogger-Einheiten werden <strong>im</strong> Folgenden beschrieben.<br />

3.2.1 Konstruktion der Messeinrichtungen<br />

Für die Messung der Gr<strong>und</strong>wassertemperatur wurden Temperaturlogger (TL) der<br />

Firma 3M verwendet (Abb. 12). Diese sind ursprünglich für die Überwachung von<br />

Kühlketten <strong>im</strong> Transport- <strong>und</strong> Lebensmittelsektor entwickelt worden <strong>und</strong> daher<br />

weder wasserdicht noch gegen gröbere mechanische Beanspruchung geschützt.<br />

Die genauen technischen Spezifikationen finden sich in Anlage 2.<br />

Abb. 12: Temperaturlogger TL20 von 3M (3M Homepage, 2008)<br />

Daher war es nötig die Temperaturlogger entsprechend zu schützen, um eine<br />

dauerhafte Funktion für den geplanten Einsatz zu gewährleisten. Zu diesem<br />

Zweck wurden die Geräte zunächst mittels eines Vakuumiergerätes in Folie<br />

20


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

eingeschweißt um sie gegen Feuchtigkeit zu schützen. Für den Einbau ins<br />

Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> den Schutz der Geräte durch mechanische Beschädigung<br />

wurden Zaunpfähle verwendet. In diese angespitzten Pfähle wurde etwas ober-<br />

halb der Spitze ein Spalt gesägt, in den die Temperaturlogger gesteckt wurden.<br />

Anschließend wurde der Spalt von beiden Seiten mit einem Lochband aus Metall<br />

verschlossen (Abb. 13). Durch diese Konstruktion waren die Temperaturlogger<br />

<strong>einer</strong>seits gegen Beschädigung geschützt <strong>und</strong> andererseits war eine <strong>Strömung</strong><br />

des Gr<strong>und</strong>wassers durch die Messeinheit gewährleistet.<br />

Abb. 13: Einbau Temperaturlogger in Zaunpfahl (Foto: Banzhaf)<br />

3.2.2 Einbau der Messeinrichtungen<br />

Insgesamt wurden neun Messeinrichtungen wie <strong>im</strong> vorigen Kapitel beschrieben<br />

angefertigt. Diese wurden parallel zu den Gr<strong>und</strong>wassermessstellen (Kapitel 3.1.2)<br />

<strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser installiert. Dazu wurden mittels eines Eijkelkamp-Drillbohrers vom<br />

Bachufer bis zu <strong>einer</strong> Entfernung von ca. 1,8 Metern Bohrungen <strong>im</strong> Abstand von je<br />

ca. 20 cm vorgenommen (Tabelle 1). In diese wurden die Messeinrichtungen<br />

eingebracht <strong>und</strong> der offene Ringraum mit Sed<strong>im</strong>ent <strong>auf</strong>gefüllt. Die Anordnung <strong>und</strong><br />

Tiefenlage der Temperaturmesseinrichtungen ist Abb. 14 zu entnehmen.<br />

Tabelle 1: Einbaudaten der Temperaturlogger<br />

Logger TL_02 TL_03 TL_04 TL_05 TL_06 TL_07 TL_08 TL_09 TL_10<br />

Entfernung Bach [m] 0,15 0,35 0,55 0,75 0,95 1,15 1,35 1,55 1,75<br />

Einbau unter GOK [m] 0,60 0,40 0,43 0,44 0,44 0,39 0,68 0,62 0,72<br />

21


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

Abb. 14: Profilschnitt mit Lage der Messeinrichtungen (erstellt mit GeODin)<br />

22


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

3.3 Erste Probennahme Olewiger Bach <strong>und</strong> GWM<br />

3.3.1 Durchführung<br />

Nach der Installation der Gr<strong>und</strong>wassermessstellen wurde am 20.03.2008 eine<br />

Probennahme <strong>im</strong> Olewiger Bach <strong>und</strong> in den vier GWM TU_01, TU_02, TU_03 <strong>und</strong><br />

TU_04 vorgenommen. Die so gewonnenen Werte dienten als Referenz, so dass<br />

später gemessene Werte damit verglichen werden konnten. Auch sollte mit dieser<br />

ersten Probennahme ermittelt werden, welche Inhaltsstoffe für den Nachweis<br />

eines <strong>Einfluss</strong>es der <strong>Hochwasserwelle</strong> <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>enem <strong>Stofftransport</strong> ins<br />

Gr<strong>und</strong>wasser in Frage kommen: Nur Stoffe, bei denen eine ausreichend große<br />

Differenz in der Konzentration zwischen Olewiger Bach <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser vorliegt,<br />

sind dafür geeignet.<br />

Bei der Probennahme wurden Schnelltests der Firma Merck für die Analyse vor<br />

Ort verwendet: 1x Merck Carbonathärte-Test (1.08048.0001) <strong>und</strong> 1x Merck Ge-<br />

samthärte-Test (1.08039.0001). Für die Filtration wurden eine 50 ml Spritze mit<br />

Filter<strong>auf</strong>satz <strong>und</strong> Whatman OE 67 Membranfilter (Celluloseacetat) Ø 25 mm, 0,45<br />

µm verwendet. Die Konservierung der Proben erfolgte mit HNO3 <strong>und</strong> TTE.<br />

Zur Förderung aus den GWM diente eine MP1-Pumpe der Firma Gr<strong>und</strong>fos samt<br />

dazugehörigem Frequenzwandler. Die Stromversorgung lieferte ein Honda Gene-<br />

rator.<br />

Sämtliche verwendeten Messsonden stammten von der Firma WTW: 1x Oxi 340i-<br />

Gerät (Nr. 29) <strong>und</strong> 1x CellOx 325-Sonde Nr. 07300099, 1x Cond 340i-Gerät (Nr.<br />

28) <strong>und</strong> 1x TetraCon 325-Sonde Nr. 05230470, 1x pH 340i-Gerät (Nr. 27) <strong>und</strong> 1x<br />

SenTix 41-Sonde Nr. A051712026 sowie 1x pH 340i-Gerät (Nr. 14) <strong>und</strong> 1x SenTix<br />

ORP-Sonde Nr. B044409088.<br />

23


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

3.3.2 Ergebnisse Vor-Ort-Parameter <strong>und</strong> Laboranalysen<br />

In Tabelle 2 finden sich die Werte der Vor-Ort-Parameter sowie die Ergebnisse der<br />

Laboranalysen der ersten Probennahme.<br />

Tabelle 2: Ergebnisse Probennahme 20.03.2008<br />

Olewiger Bach TU_01 TU_02 TU_03 TU_04<br />

pH-Wert 7,2 7,0 6,8 6,9 6,7<br />

Eh [mV] 94 70 82 81 83<br />

O2 [mg/l] 4,6 1,4 4,2 1,6 1,6<br />

Lf [µS/cm] 186 321 318 416 339<br />

T [°C] 6,6 6,7 6,8 6,9 7,7<br />

GH [°dH] 5,2 6,2 7,2 9,2 8,0<br />

GH [mmol/l] 1,0 1,1 1,3 1,7 1,4<br />

CH [°dH] 1,9 4,2 4,0 6,0 5,4<br />

CH [mmol/l] 0,6 1,5 1,4 2,2 1,9<br />

Cl [mg/l] 17,2 37,8 37,3 29,5 28,9<br />

NO3 [mg/l] 20,1 6,93 5,91 5,96 9,33<br />

SO4 [mg/l] 20,1 19,3 19,1 22,7 19,4<br />

PO4 [mg/l] u.B. u.B. u.B. u.B. u.B.<br />

Br [mg/l] u.B. u.B. u.B. u.B. u.B.<br />

F [mg/l] u.B. u.B. u.B. u.B. u.B.<br />

Ca [mg/l] 12,7 27,9 21,8 41,1 31,9<br />

Mg [mg/l] 6,04 13,7 12,0 13,1 13,5<br />

Na [mg/l] 7,48 16,7 16,2 17,0 16,9<br />

K [mg/l] 1,93 1,42 1,11 1,32 1,10<br />

Fe [mg/l] u.B. 0,08 0,06 0,06 0,05<br />

Mn [mg/l] 0,02 0,01 0,01 0,63 0,28<br />

u.B. = unter Best<strong>im</strong>mungsgrenze<br />

24


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

Der pH-Wert liegt zwischen 6,7 <strong>und</strong> 7,2, wobei er <strong>im</strong> Bach am höchsten ist. Die<br />

Spannweite des Redoxpotentials reicht von 70 bis 94 mV, das höchste Redoxpo-<br />

tential <strong>und</strong> der höchste Sauerstoffgehalt (4,6 mg/l) liegen <strong>im</strong> Olewiger Bach vor. In<br />

den GWM liegt der Sauerstoffgehalt deutlich unter 2 mg/l. Der Sauerstoffgehalt<br />

von 4,2 mg/l bei TU_02 ist <strong>auf</strong> ein Trockenfallen der Sonde bei der Probennahme<br />

zurückzuführen <strong>und</strong> spiegelt nicht den wahren Gehalt <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser wider.<br />

Die elektrische Leitfähigkeit ist <strong>im</strong> Bach (186 µS/cm) deutlich niedriger als in den<br />

GWM (318 – 416 µS/cm). Auch die Härten sind <strong>im</strong> Bach deutlich niedriger als in<br />

den GWM: Die Carbonathärte beträgt in den Messstellen 4 – 6 °dH <strong>und</strong> <strong>im</strong> Bach<br />

1,9 °dH. Bei der Gesamthärte fällt die Spannweite nicht ganz so groß aus: Im<br />

Bach beträgt sie 5,2 °dH <strong>und</strong> in den GWM 6,2 – 9,2 °dH.<br />

Die Temperatur weist einen kontinuierlichen Anstieg vom Bach ins Gr<strong>und</strong>wasser<br />

<strong>auf</strong>: Beträgt sie <strong>im</strong> Bach noch 6,6 °C, so steigt sie über 6,7 °C (TU_01), 6,8 °C<br />

(TU_02), 6,9 °C (TU_03) bis <strong>auf</strong> 7,7 °C in der GWM TU_04 an.<br />

Chlorid ist <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser erhöht (28,9 – 37,8 mg/l), <strong>im</strong> Bach beträgt die Kon-<br />

zentration lediglich 17,2 mg/l. Der Nitratgehalt ist mit 20,1 mg/l deutlich höher als<br />

in den GWM (5,91 – 9,33 mg/l). Bei Sulfat ist k<strong>einer</strong>lei Tendenz zu beobachten,<br />

die Werte streuen zwischen 19,1 <strong>und</strong> 22,7 mg/l. Phosphat, Bromid <strong>und</strong> Fluorid<br />

liegen überall unter der Best<strong>im</strong>mungsgrenze.<br />

Für Calcium, Magnesium <strong>und</strong> Natrium gilt, dass die Werte <strong>im</strong> Bach deutlich niedri-<br />

ger sind als in den GWM <strong>und</strong> die Werte in den GWM relativ homogen. Die Calci-<br />

umgehalte liegen <strong>im</strong> Bach bei 12,7 mg/l <strong>und</strong> in den Messstellen bei 21,8 bis 41,1<br />

mg/l, wobei der Wert für TU_03 sehr hoch erscheint. Magnesium ist <strong>im</strong> Bach mit<br />

6,04 mg/l <strong>und</strong> in den GWM mit 12,0 bis 13,7 mg/l vertreten. Bei Natrium beträgt<br />

die Konzentration <strong>im</strong> Bach 7,48 mg/l <strong>und</strong> in den Messstellen 16,2 bis 17,0 mg/l.<br />

Kalium wird <strong>im</strong> Bach mit 1,93 mg/l <strong>und</strong> in den GWM 1,10 bis 1,42 mg/l analysiert,<br />

ein Trend ist hier kaum festzustellen. Eisen liegt <strong>im</strong> Bach unter der Best<strong>im</strong>mungs-<br />

grenze. In den GWM werden Gehalte von 0,05 – 0,08 mg/l gemessen. Die Man-<br />

gangehalte sind ebenfalls sehr niedrig: Im Bach 0,02 mg/l, in TU_01 <strong>und</strong> TU_02<br />

0,01 mg/l, in TU_03 0,63 mg/l <strong>und</strong> in TU_04 0,28 mg/l.<br />

25


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

Tabelle 3: Fehlerbetrachtung der Analysen<br />

Olewiger Bach TU_01 TU_02 TU_03 TU_04<br />

Ionenfehler [%] -19,4 +6,4 -4,5 +8,7 +6,2<br />

Lf [µS/cm] 186 321 318 416 339<br />

Abschätzung Lf /100 1,86 3,21 3,18 4,16 3,39<br />

Anionengehalt [meq/l] 1,83 3,08 2,95 3,60 3,27<br />

Abweichung Anionen [%] -1,7 -4,1 -7,4 -13,5 -3,6<br />

Kationengehalt [meq/l] 1,50 3,28 2,82 3,93 3,48<br />

Abweichung Kationen [%] -19,1 +2,2 -11,5 -5,6 +2,6<br />

Die Fehler der Ionenbilanzen sind relativ hoch (Tabelle 3): Sie reichen von 4,5 %<br />

(TU_02) bis 19,4 % (Olewiger Bach). Allerdings sind die Ionenfehler der GWM-<br />

Analysen mit weniger als 9 % noch in <strong>einer</strong> vertretbaren Größenordnung.<br />

Schätzt man den Lösungsinhalt an Anionen <strong>und</strong> Kationen (in meq/l) aus der<br />

elektrischen Leitfähigkeit ab, so ergeben sich sehr unterschiedlich hohe Abwei-<br />

chungen: Die Abweichungen bei den Anionen reicht von 1,7 % (Olewiger Bach)<br />

bis 13,5 % (TU_03). Die tatsächlich analysierten Werte sind stets kl<strong>einer</strong> als die<br />

aus der Leitfähigkeit abgeschätzten.<br />

Die Abweichungen bei den Kationen reichen von 2,2 % (TU_01) bis 19,1 %<br />

(Olewiger Bach). Hier sind die analysierten Werte teilweise größer <strong>und</strong> teilweise<br />

kl<strong>einer</strong> als die aus der elektrischen Leitfähigkeit abgeschätzten.<br />

Markant sind die stark voneinander abweichenden Fehler von Anionen <strong>und</strong> Katio-<br />

nen bei den Analysen des Olewiger Bachs: Der hohe Ionenfehler von 19,4 % ist<br />

offensichtlich <strong>auf</strong> einen zu niedrig analysierten Kationengehalt zurück zu führen.<br />

26


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

3.3.3 Festlegung der Indikatorparameter<br />

Auf Basis der Ergebnisse der ersten Probennahme <strong>im</strong> Olewiger Bach <strong>und</strong> den vier<br />

GWM (vorheriges Kapitel) werden <strong>im</strong> Folgenden die Parameter festgelegt, anhand<br />

derer ein <strong>Einfluss</strong> der <strong>Hochwasserwelle</strong> <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser nachgewiesen werden<br />

soll. Dabei erscheinen die in Tabelle 4 dargestellten Parameter als geeignet.<br />

Tabelle 4: Indikatorparameter Olewiger Bach <strong>und</strong> GWM<br />

NO3 [mg/l] Ca [mg/l] Mg [mg/l] Na [mg/l] Cl [mg/l]<br />

Olewiger Bach 20,1 12,7 6,04 7,48 17,2<br />

TU_01 6,93 27,9 13,7 16,7 37,8<br />

TU_02 5,91 21,8 12,0 16,2 37,3<br />

TU_03 5,96 41,1 13,1 17,0 29,5<br />

TU_04 9,33 31,9 13,5 16,9 28,9<br />

27


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

Der Nitratgehalt <strong>im</strong> Bach (20,1 mg/l) ist gegenüber den Gehalten in den GWM<br />

(5,91 bis 9,33 mg/l) deutlich erhöht, was <strong>auf</strong> einen anthropogenen <strong>Einfluss</strong> (Land-<br />

wirtschaft) zurückzuführen ist. Bei den anderen Parametern (Ca, Mg, Na <strong>und</strong> Cl)<br />

sind die Gehalte <strong>im</strong> Bach durchweg niedriger als in den GWM, da sie vom durch-<br />

flossenen Gestein des Gr<strong>und</strong>wasserleiters (GWL) best<strong>im</strong>mt sind <strong>und</strong> <strong>im</strong> Bach<br />

durch Regenwasser verdünnt werden.<br />

Wenn die <strong>Hochwasserwelle</strong> ins Gr<strong>und</strong>wasser eindringt, ist zu erwarten, dass die<br />

Nitratgehalte in den GWM ansteigen <strong>und</strong> die übrigen Parameter in ihrer Konzent-<br />

ration infolge der Verdünnung durch das Bachwasser abnehmen.<br />

Eine graphische Übersicht der Konzentrationen von Nitrat, Calcium, Magnesium,<br />

Natrium <strong>und</strong> Chlorid <strong>im</strong> Olewiger Bach <strong>und</strong> den GWM findet sich in Abb. 15.<br />

Um einen eindeutigen Nachweis über einen erfolgten <strong>Stofftransport</strong> vom Olewiger<br />

Bach ins Gr<strong>und</strong>wasser infolge der <strong>Hochwasserwelle</strong> zu erhalten, wurde während<br />

des Versuches zusätzlich ein Fluoreszenztracer (Uranin) in die Welle eingegeben.<br />

Konzentrationen [mg/l]<br />

45<br />

40<br />

35<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

0<br />

Olewiger Bach TU_01 TU_02 TU_03 TU_04<br />

NO3 Ca Mg Na Cl<br />

Abb. 15: Indikatorparameter Olewiger Bach <strong>und</strong> GWM<br />

28


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

3.4 Niederschlags- <strong>und</strong> Abflussreg<strong>im</strong>e <strong>im</strong> Vorfeld des Versuches<br />

Da die Stadtwerke Trier eine Welle mit einem max<strong>im</strong>alen zusätzlichen Abfluss von<br />

r<strong>und</strong> 150 – 250 l/s produzieren können, war die natürliche Abflussmenge <strong>im</strong><br />

Olewiger Bach ein entscheidender Parameter für den Zeitpunkt des geplanten<br />

Versuchs. Der durch die Universität Trier bekannte „normale“ Abfluss des Gewäs-<br />

sers ist klein genug, um durch eine künstliche Welle signifikant erhöht zu werden.<br />

Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurden <strong>im</strong> Vorfeld des Versuches Abflussmessungen mit<br />

einem SEBA Miniflügel (Type: 10.152, No.: 19202) durchgeführt. Aus Feldarbeiten<br />

der Universität Trier befindet sich in unmittelbarer Nähe zu den Gr<strong>und</strong>wasser-<br />

messstellen ein Pegel <strong>im</strong> Olewiger Bach, mit dem die gemessenen Abflüsse<br />

verglichen werden konnten.<br />

Niederschlag [mm]<br />

100<br />

90<br />

80<br />

70<br />

60<br />

50<br />

40<br />

30<br />

20<br />

10<br />

0<br />

Januar Februar März April Mai<br />

Mittelwert 1991-2007 2008<br />

Abb. 16: Vergleich der monatlichen Niederschläge 2008 mit den durchschnittlichen Werten<br />

(Datengr<strong>und</strong>lage: DWD)<br />

Während der Geländearbeiten <strong>im</strong> März 2008 fielen starke Niederschläge in der<br />

Region (Abb. 16), so dass der natürliche Abfluss <strong>im</strong> Bach für eine künstliche<br />

<strong>Hochwasserwelle</strong> zu hoch war (Tabelle 5): Die zusätzlich mögliche künstliche<br />

Wassermenge hätte keinen signifikanten Anstieg des Wasserstandes <strong>im</strong> Bach zur<br />

29


3 Vorbereitende Arbeiten<br />

Folge gehabt, so dass auch keine nennenswerten Druckspiegeländerungen <strong>im</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> eine damit verb<strong>und</strong>ene Umkehrung der Fließrichtung <strong>im</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser zu erwarten gewesen wären.<br />

Während des beobachteten Zeitraumes vom 11. bis zum 17. März 2008 stieg der<br />

Abfluss von 472,7 l/s <strong>auf</strong> über 850 l/s (854 l/s am 15.03.2008 <strong>und</strong> 874,2 l/s am<br />

17.03.2008) <strong>und</strong> stabilisierte sich über mehrere Tage <strong>auf</strong> diesem hohen Niveau<br />

(Tabelle 5). Dies entsprach einem Anstieg des Pegels <strong>im</strong> Olewiger Bach von 20<br />

<strong>auf</strong> 31 cm. (Diese Pegelstände sind nicht mit denen während des Versuches in<br />

Kapitel 5.1 korrelierbar, da zu diesem Zeitpunkt ein neu installierter Pegel zum<br />

Einsatz kam.)<br />

Im Monat März fielen mit 95,5 mm (langjähriges Mittel 55,7 mm) sehr hohe Nie-<br />

derschläge (Abb. 16). Diese normalisierten sich <strong>im</strong> April (49,3 mm, langjähriges<br />

Mittel 48,7 mm), um dann <strong>im</strong> Mai mit 28,2 mm deutlich unter den Durchschnitt<br />

(66,3 mm) zu fallen. Aus diesem Gr<strong>und</strong> wurde der Termin für die Hochwasserwel-<br />

le um mehrere Wochen bis <strong>auf</strong> Anfang Mai 2008 verschoben.<br />

Tabelle 5: Wasserstände <strong>und</strong> Abflüsse Olewiger Bach, März 2008<br />

Datum Uhrzeit Wasserstand Hydropegel [cm] Abfluss Olewiger Bach [l/s]<br />

11.03.2008 13:00 20 472,7<br />

15.03.2008 16:00 31 854,0<br />

16.03.2008 16:00 31 Keine Messung<br />

17.03.2008 09:15 29 Keine Messung<br />

17.03.2008 15:00 31 874,2<br />

30


4 Durchl<strong>auf</strong> der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong><br />

4 Durchl<strong>auf</strong> der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong><br />

4.1 Hydraulische Messungen<br />

Der Versuch mit der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong> erfolgte während des zweiten<br />

Gelände<strong>auf</strong>enthaltes Anfang Mai 2008.<br />

Die künstliche Welle wurde von den Stadtwerken Trier über einen Zeitraum von<br />

zwei St<strong>und</strong>en am 06.05.2008 von 09:00 bis 11:00 Uhr erzeugt. Zu diesem Zweck<br />

wurde Stauwasser, das der Riveris-Talsperre entstammt, mit <strong>einer</strong> konstanten<br />

Menge über den gesamten Zeitraum abgegeben. Der Auslass der Stadtwerke<br />

befindet sich bei Irsch ca. 1,5 km oberhalb der GWM (Abb. 17). Das Stauwasser<br />

aus der Riveris-Talsperre dient in der Regel zum einen der Trinkwasserversor-<br />

gung der Stadt Trier <strong>und</strong> zum anderen der Stromgewinnung.<br />

Abb. 17: Karte mit Lage der GWM <strong>und</strong> dem Auslass der Stadtwerke (nach TK25, 2004)<br />

Um eine Beeinflussung der hydraulischen Verhältnisse <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser infolge<br />

der künstlichen Welle nachzuweisen, wurden in den GWM TU_01 <strong>und</strong> TU_03<br />

Diver (Levelogger Gold Drucksonden der Firma Solinst) eingebracht. Diese Druck-<br />

sonden lieferten Wasserstandsdaten mit <strong>einer</strong> Auflösung <strong>im</strong> mm-Bereich. Sie<br />

31


4 Durchl<strong>auf</strong> der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong><br />

Sie waren so programmiert, dass sie jede Minute eine Messung vornahmen.<br />

Durch diese hohe Auflösung wurde eine genaue Erfassung der Druckwelle <strong>im</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser gewährleistet. Die Drucksonden wurden bereits am Vormittag des<br />

04.05.2008 eingebracht <strong>und</strong> auch noch nach der Welle bis zum Vormittag des<br />

07.05.2008 in den GWM belassen, um aussagekräftige Ganglinien zu erhalten.<br />

Parallel wurde in den GWM TU_02 <strong>und</strong> TU_04 der Wasserstand am 06.05.2008<br />

ab 08:45 Uhr mittels Lichtlot alle zehn Minuten gemessen um auch hier Ganglinien<br />

zu erhalten. Dabei wurden die manuellen Messungen solange ausgeführt, bis der<br />

Wasserstand in den GWM wieder das Niveau vor der Welle erreichte.<br />

Ergänzend zu diesen Messungen <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser wurden mit einem Starflow-<br />

System der Universität Trier Fließgeschwindigkeit <strong>und</strong> Wasserstand des Olewiger<br />

Baches in Höhe der GWM permanent <strong>auf</strong>gezeichnet. Zur Kontrolle des Abflusses<br />

wurde mittels eines Salinomadd-Gerätes der Firma MADD der Abfluss <strong>im</strong> Plateau<br />

der Welle <strong>und</strong> nach dem Plateau gemessen. Aus den so gewonnenen Werten war<br />

die von den Stadtwerken abgegebene Abflussmenge best<strong>im</strong>mbar.<br />

4.2 Temperaturmessungen<br />

Die Temperaturlogger wurden bereits am 21. März 2008 installiert (Kapitel 3.2.2),<br />

da die Beobachtung der Temperatur nicht nur während der Welle sondern über<br />

einen größeren Zeitraum erfolgen sollte. Daher befanden sich die Temperaturlog-<br />

ger zum Zeitpunkt der künstlichen Welle bereits <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> haben alle<br />

zehn Minuten die Temperatur gemessen. Während des Wellendurchl<strong>auf</strong>es waren<br />

diesbezüglich keine weiteren Vorbereitungen bzw. Arbeiten nötig. Um auch das<br />

Ausklingen der Welle <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser zu erfassen, wurden die Temperaturlogger<br />

wie auch die Drucksonden erst am Tag nach dem Durchgang der Welle, am<br />

Vormittag des 07.05.2008, ausgebaut.<br />

Lediglich die Temperaturmessung <strong>im</strong> Olewiger Bach wurde erst am 04.05.2008<br />

um 10:15 Uhr gestartet, da der für den Bach vorgesehene Temperaturlogger zu<br />

Beginn der Temperaturmessungen <strong>im</strong> März außer Funktion war <strong>und</strong> erst während<br />

des zweiten Gelände<strong>auf</strong>enthaltes in Trier installiert werden konnte.<br />

32


4 Durchl<strong>auf</strong> der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong><br />

4.3 Messungen zum <strong>Stofftransport</strong><br />

Augr<strong>und</strong> der relativ schlechten Anbindung der Gr<strong>und</strong>wassermessstellen (schnelles<br />

Leerl<strong>auf</strong>en während der Probennahme) wurde <strong>auf</strong> eine permanente Beprobung<br />

der GWM während des Versuches verzichtet, da dadurch eine Beeinflussung der<br />

Wasserstände in den GWM erwartet wurde. Die GWM wurden daher nur vor <strong>und</strong><br />

nach dem Versuch beprobt.<br />

Um dennoch einen eindeutigen Nachweis für einen Stoff- bzw. Wassertransport<br />

vom Olewiger Bach infolge der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong> ins Gr<strong>und</strong>wasser zu<br />

erhalten, wurde in den Scheitel der künstlichen Welle ein Fluoreszenztracer<br />

(Uranin) eingegeben. Dieser wurde mit Hilfe von Passivsammlern (Aktivkohle), die<br />

in die GWM eingehängt wurden, detektiert. Zur Kontrolle befand sich auch ein<br />

solcher Passivsammler <strong>im</strong> Bach <strong>auf</strong> Höhe der GWM. Der Vorteil dieser Methode<br />

lag darin, dass für den stofflichen Nachweis kein Wasser gepumpt werden musste<br />

<strong>und</strong> die Messung des stofflichen Transportes die Hydraulik während des Durchlau-<br />

fens der Welle nicht beeinflusste.<br />

33


5 Ergebnisse<br />

5 Ergebnisse<br />

5.1 Ergebnisse der hydraulischen Messungen<br />

5.1.1 Wasserstandsganglinien von GWM <strong>und</strong> Olewiger Bach über den<br />

gesamten Zeitraum<br />

Die Ganglinien der Wasserstände in den GWM TU_01 <strong>und</strong> TU_03 vor <strong>und</strong> nach<br />

der Welle am 06.05.2008 weisen erhebliche Schwankungen <strong>auf</strong> (Abb. 18).<br />

Höhe Pegelstand GWM <strong>im</strong> lokalen System [m]<br />

1,45<br />

1,40<br />

1,35<br />

1,30<br />

1,25<br />

Filterspülung<br />

Stadtwerke<br />

Erhöhter Ablass<br />

Stadtwerke<br />

Probennahme<br />

TU_02/TU_04<br />

Filterspülung<br />

Stadtwerke<br />

1,20<br />

0<br />

04.05 12:00 05.05 00:00 05.05 12:00 06.05 00:00 06.05 12:00 07.05 00:00 07.05 12:00<br />

Welle<br />

Probennahme<br />

TU_02/TU_04<br />

Ganglinie TU_01 Ganglinie TU_03 Ganglinie Bach<br />

Filterspülung<br />

Stadtwerke<br />

Abb. 18: Ganglinien GWM TU_01 <strong>und</strong> TU_03 sowie Olewiger Bach<br />

Die Spannweite reicht bei TU_01 von 1,26 m bis 1,36 m (10 cm), bei TU_03 von<br />

1,22 m bis 1,30 m (8 cm) <strong>und</strong> <strong>im</strong> Olewiger Bach von 0,17 m bis 0,23 m (6 cm).<br />

Im dokumentierten Zeitraum fällt die Standrohrspiegelhöhe in TU_01 am 04.05.<br />

zunächst von 1,33 m (12:00 Uhr) <strong>auf</strong> 1,30 m am 04.05. um18:00 Uhr. Dann steigt<br />

sie bis zum 05.05. (09:30 Uhr) <strong>auf</strong> 1,35 m an, nur gegen 1:30 Uhr steigt der<br />

Wasserstand kurzzeitig um einen Zent<strong>im</strong>eter. Dann fällt die Ganglinie bis 17:30<br />

(05.05.) wieder <strong>auf</strong> 1,27 m ab, wobei dieser Tiefstand nur sehr kurzzeitig <strong>auf</strong>tritt.<br />

0,25<br />

0,2<br />

0,15<br />

0,1<br />

0,05<br />

34<br />

Wasserstand Bach [m]


5 Ergebnisse<br />

Es folgt ein Anstieg bis 1,34 m am 06.05 um 00:30 Uhr, auch dieser Peak ist<br />

wieder von kurzer Dauer. Bis zum Einsetzen der <strong>Hochwasserwelle</strong> stabilisiert sich<br />

der Wasserstand bei 1,33 m, um am 06.05. um 11:30 <strong>auf</strong> max<strong>im</strong>al 1,36 m<br />

anzusteigen. Bis 13:40 Uhr fällt die Ganglinie wiederum nur kurz <strong>auf</strong> 1,26 m ab,<br />

steigt dann abrupt an <strong>und</strong> fällt wieder bis <strong>auf</strong> 1,28 m um 20:00 Uhr. Nun steigt der<br />

Wasserstand bis zum 07.05. um 00:30 Uhr <strong>auf</strong> 1,31 m an <strong>und</strong> stabilisiert sich bis<br />

zum Ende der Aufzeichnung bei 1,30 m. Der Verl<strong>auf</strong> der Ganglinie der GWM<br />

TU_03 (siehe unten) ist sehr ähnlich <strong>und</strong> wird daher nicht <strong>im</strong> Detail beschrieben.<br />

Die zunächst ungewöhnlich erscheinenden Peaks sind durchaus zu erklären: Die<br />

Negativ-Ausreißer (05.05. gegen 17:30 Uhr <strong>und</strong> 06.05. gegen 13:40 Uhr) können<br />

<strong>auf</strong> Probennahmen in den GWM TU_02 <strong>und</strong> TU_04 zurückgeführt werden. Die<br />

Max<strong>im</strong>al-Peaks können Maßnahmen der Stadtwerke zugeordnet werden: So<br />

spülten die Stadtwerke am 05.05.2008 um 01:30 Uhr, am 06.05.2008 um 00:30<br />

Uhr <strong>und</strong> am 07.05.2008 um 00:30 Uhr ihre Filteranlagen. Am 06.05. ist dies auch<br />

durch die Wasserstandsmessung <strong>im</strong> Bach dokumentiert. Die erhöhten Wasser-<br />

stände am 04.05. <strong>und</strong> 05.05. resultieren aus einem zusätzlichen Ablass der<br />

Stadtwerke zur Stromerzeugung.<br />

Deutlich zu erkennen ist, dass die Ganglinien von TU_01 <strong>und</strong> TU_03 vor der Welle<br />

nahezu synchron verl<strong>auf</strong>en (Abb. 19), lediglich die absolute Höhe der Wasser-<br />

standsänderungen variiert geringfügig. Allerdings fällt der Wasserstand nach der<br />

Welle in TU_01 ca. 1 cm stärker ab als in TU_03 <strong>und</strong> stabilisiert sich in diesem<br />

Abstand bei allen weiteren gemessenen Werten.<br />

35


5 Ergebnisse<br />

Höhe Pegelstand GWM TU_01 <strong>im</strong> lokalen System [m]<br />

1,37<br />

1,35<br />

1,33<br />

1,31<br />

1,29<br />

1,27<br />

1,25<br />

1,18<br />

04.05 12:00 05.05 00:00 05.05 12:00 06.05 00:00 06.05 12:00 07.05 00:00 07.05 12:00<br />

Ganglinie TU_01 Ganglinie TU_03<br />

Abb. 19: Vergleich der Ganglinien der GWM TU_01 <strong>und</strong> TU_03<br />

1,30<br />

1,28<br />

1,26<br />

1,24<br />

1,22<br />

1,20<br />

36<br />

Höhe Pegelstand GWM TU_03 <strong>im</strong> lokalen System [m]


5 Ergebnisse<br />

5.1.2 Abflussmenge Olewiger Bach <strong>und</strong> Wasserstandsganglinien von GWM<br />

<strong>und</strong> Olewiger Bach während der Welle<br />

Die mittels des Salinomadd-Gerätes ermittelten Abflüsse weisen folgende Werte<br />

<strong>auf</strong>: Im Plateau der Welle wurden zwei Messungen mit 273,7 <strong>und</strong> 274,1 l/s (Mit-<br />

telwert: 273,9 l/s) durchgeführt. Auch nach der Welle wurden zwei Abflussmes-<br />

sungen durchgeführt: Die Höhe des Abflusses betrug 118,3 <strong>und</strong> 119,3 l/s (Mittel-<br />

wert: 118,8 l/s). Daraus resultiert eine Abgabe der Stadtwerke von 155,1 l/s. Diese<br />

Menge wurde über die vollen zwei St<strong>und</strong>en abgegeben, was sich auch in der<br />

Ganglinie des Wasserstandes <strong>im</strong> Olewiger Bach (Abb. 20) widerspiegelt.<br />

Höhe Pegelstand GWM <strong>im</strong> lokalen System<br />

[m]<br />

1,37<br />

1,35<br />

1,33<br />

1,31<br />

1,29<br />

1,27<br />

1,25<br />

0,15<br />

08:45 09:15 09:45 10:15 10:45 11:15 11:45 12:15 12:45 13:15<br />

Uhrzeit<br />

TU_01 TU_02 TU_03 TU_04 Bach<br />

Abb. 20: Ganglinien der Wasserstände in den GWM <strong>und</strong><br />

<strong>im</strong> Olewiger Bach während der Welle am 06.05.2008<br />

Der Druck der um 09:00 Uhr von den Stadtwerken gestarteten Welle erreichte den<br />

Untersuchungsort kurz vor 09:45 Uhr: Zeitgleich stiegen die Wasserstände <strong>im</strong><br />

Bach <strong>und</strong> in den Gr<strong>und</strong>wassermessstellen signifikant an. Der Wasserstand des<br />

Olewiger Bachs stieg von 0,17 m um 6 cm <strong>auf</strong> 0,23 m an. Bei den GWM waren die<br />

Reaktionen <strong>auf</strong> die Druckänderung unterschiedlich. Der max<strong>im</strong>ale Anstieg betrug<br />

bei TU_01 3,4 cm, bei TU_02 4,0 cm, bei TU_03 4,8 cm <strong>und</strong> bei TU_04 3,5 cm<br />

(Abb. 21).<br />

0,27<br />

0,25<br />

0,23<br />

0,21<br />

0,19<br />

0,17<br />

37<br />

Wasserstand Bach [m]


5 Ergebnisse<br />

Anstieg Wasserstände absolut [m]<br />

0,07<br />

0,06<br />

0,05<br />

0,04<br />

0,03<br />

0,02<br />

0,01<br />

0,00<br />

-0,01<br />

08:45 09:15 09:45 10:15 10:45 11:15 11:45 12:15 12:45 13:15<br />

Uhrzeit<br />

TU_01 TU_02 TU_03 TU_04 Bach<br />

Abb. 21: Absoluter Anstieg der Wasserstände in den GWM<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Olewiger Bach während der Welle<br />

Auch der Verl<strong>auf</strong> des Anstieges war bei den GWM verschieden: In den GWM<br />

TU_02 <strong>und</strong> TU_04 stellte sich nach 25 Minuten ein stabiler Wasserstand ein,<br />

lediglich zum Ende der Welle um 11:30 Uhr stieg der Wasserstand nochmals kurz<br />

um 0,5 cm an. Bei den GWM TU_01 <strong>und</strong> TU_03 stieg der Wasserstand hingegen<br />

kontinuierlich an <strong>und</strong> erreichte sein Max<strong>im</strong>um unmittelbar vor dem Absinken.<br />

Allerdings ist hier die beschränkte Genauigkeit der Lichtlotmessungen (1 cm<br />

Teilung) in TU_02 <strong>und</strong> TU_04 als Hauptursache anzunehmen. Die Auflösung der<br />

Drucksonden liegt hingegen <strong>im</strong> mm-Bereich.<br />

Die Normalisierung der Wasserstände nach dem Durchl<strong>auf</strong>en der Welle lief<br />

nahezu synchron ab: Um 12:50 Uhr hatten alle vier GWM wieder ihre Wasser-<br />

stände vor der Welle erreicht. Damit verlief die Reaktion gegenüber dem Bach<br />

leicht verzögert, dieser erreichte sein Ausgangsniveau bereits um 12:30 Uhr.<br />

38


5 Ergebnisse<br />

5.2 Ergebnisse der Temperaturmessungen<br />

5.2.1 Ausbau der Temperaturlogger<br />

Der Ausbau der Temperaturmesseinheiten erfolgte problemlos: Nach kurzem<br />

freirütteln ließen die Pfähle sich von Hand ziehen <strong>und</strong> nach dem Abspülen des<br />

Schlamms <strong>im</strong> Bach öffnen (Abb. 22). Äußerlich waren nach den sechs Wochen <strong>im</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser k<strong>einer</strong>lei Beschädigungen zu erkennen. Anschließend wurde die<br />

Einschweißfolie <strong>auf</strong>getrennt <strong>und</strong> entfernt <strong>und</strong> die Logger wurden noch <strong>im</strong> Gelände<br />

ausgelesen.<br />

Abb. 22: Temperaturmesseinheit nach Ausbau (Foto: Banzhaf)<br />

Die Temperaturlogger TL_03, TL_05 <strong>und</strong> TL_10 waren, vermutlich <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> von<br />

Undichtigkeiten der Folie oder Batteriedefekten, außer Funktion, so dass diese<br />

Daten fehlen. Für den Logger TL_10 sind allerdings Daten bis zum 03.05.2008<br />

vorhanden, da dieser Logger bereits zu diesem früheren Zeitpunkt einmal kontrol-<br />

liert wurde.<br />

Die anderen sechs Temperaturlogger <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser haben lückenlos vom<br />

21.03.2008 bis zum 07.05.2008 alle zehn Minuten die Temperatur gemessen.<br />

Lediglich die Bachtemperatur liegt <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der späteren Installation des Loggers<br />

nur vom 04.05.2008 bis zum 07.05.2008 vor.<br />

39


5 Ergebnisse<br />

5.2.2 Temperaturganglinien der Logger über den gesamten Zeitraum<br />

Zur besseren Übersicht wird der gesamte Zeitraum (21.03.2008 bis 07.05.2008)<br />

am 21.04.2008 geteilt, da die Spanne der Temperaturen für beide Zeiträume<br />

ähnlich groß ist: Vom 21.03. bis zum 21.04. (Abb. 23) reicht die Spanne der<br />

Temperaturen <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser von 4,7 bis 8,7 °C <strong>und</strong> <strong>im</strong> Zeitraum vom 21.04. bis<br />

zum 07.05. (Abb. 24) von 7,9 bis 11,4 °C. In beiden Abbildungen ist zusätzlich die<br />

mittlere Lufttemperatur dargestellt.<br />

Generell ist zu beobachten, dass die Ganglinien der am weitesten vom Bach<br />

entfernten Logger (TL_08, TL_09 <strong>und</strong> TL_10) einen deutlich homogeneren Verl<strong>auf</strong><br />

nehmen als die der übrigen Logger: Diese unterliegen größeren Schwankungen,<br />

folgen insgesamt aber, wie die anderen auch, einem ansteigenden Trend.<br />

Temperatur [°C]<br />

12<br />

11<br />

10<br />

9<br />

8<br />

7<br />

6<br />

5<br />

4<br />

3<br />

2<br />

1<br />

0<br />

-1<br />

21.03 24.03 27.03 30.03 02.04 05.04 08.04 11.04 14.04 17.04 20.04<br />

TL_02 (0,15 m) TL_04 (0,55 m) TL_06 (0,95 m) TL_07 (1,15 m)<br />

TL_08 (1,35 m) TL_09 (1,55 m) TL_10 (1,75 m) Mittlere Lufttemperatur<br />

Abb. 23: Ganglinien der Temperaturlogger <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser vom 21.03.2008 bis 21.04.2008<br />

Vom 21.03. bis 30.03.2008 liegen die Ganglinien relativ weit auseinander (Spann-<br />

weite max<strong>im</strong>al 2 °C) <strong>und</strong> mit Ausnahme von TL_02 ist der Trend der Temperatur-<br />

zunahme mit zunehmendem Abstand vom Bachufer deutlich zu verfolgen. Ab dem<br />

30.03. liegen die Ganglinien deutlich dichter zusammen (Spannweite nur noch 0,5<br />

40


5 Ergebnisse<br />

°C), <strong>und</strong> die näher am Bach gelegenen Logger weisen nun höhere Werte als die<br />

weiter entfernten <strong>auf</strong>.<br />

Vom 07.04. bis 12.04. sinken die Temperaturen der bachnahen Logger um bis zu<br />

1 °C ab, bei den Loggern TU_08 bis TU_10 fällt die Temperatur hingegen um<br />

max<strong>im</strong>al 0,2 °C. Be<strong>im</strong> dar<strong>auf</strong>folgenden Temperaturanstieg bis zum 16.04. kehren<br />

sich die Temperaturverhältnisse erneut um, <strong>und</strong> die Ganglinien rücken wieder<br />

näher zusammen. In den dar<strong>auf</strong>folgenden zwei Tagen wiederholt sich der Tempe-<br />

raturwechsel, die bachnahen Logger fallen erneut stärker in der Temperatur als<br />

die weiter entfernten.<br />

Temperatur [°C]<br />

17,5<br />

16,5<br />

15,5<br />

14,5<br />

13,5<br />

12,5<br />

11,5<br />

10,5<br />

9,5<br />

8,5<br />

7,5<br />

21.04 24.04 27.04 30.04 03.05 06.05<br />

TL_01 (Bach) TL_02 (0,15 m) TL_04 (0,55 m) TL_06 (0,95 m) TL_07 (1,15 m)<br />

TL_08 (1,35 m) TL_09 (1,55 m) TL_10 (1,75 m) Mittlere Lufttemperatur<br />

Abb. 24: Ganglinien der Temperaturlogger <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Olewiger Bach vom 21.04.2008 bis 07.05.2008<br />

Ab diesem Zeitpunkt stabilisieren sich die Verhältnisse, <strong>und</strong> die bachnahen Logger<br />

weisen bis zum Ende der Untersuchungen durchweg höhere Temperaturen <strong>auf</strong> als<br />

die Logger TU_08 bis TU_10. (Abb. 24). Auch die Spannweiten <strong>und</strong> die Abstände<br />

der Ganglinien bleiben nun mehr oder weniger konstant. Insgesamt ist über diesen<br />

Zeitraum ein Temperaturanstieg zu verfolgen.<br />

41


5 Ergebnisse<br />

Ab dem 04.05. liegen zusätzlich die Temperaturen des Baches vor, <strong>und</strong> hier ist ein<br />

deutliches Oszillieren der Temperatur zu beobachten, das mit dem Wechsel von<br />

Tag <strong>und</strong> Nacht zusammenfällt. Dies ist abgeschwächt auch bei den Messungen <strong>im</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser zu erkennen, erfolgt aber zeitversetzt.<br />

5.2.3 Temperaturganglinien der Logger während der Welle<br />

Der Ausschnitt der gewonnenen Daten aus den Temperaturloggern für den Zeit-<br />

raum der Welle ist in Abb. 25 dargestellt. Dabei sind größere Änderungen in der<br />

Temperatur nur <strong>im</strong> Olewiger Bach gemessen worden: Sie steigt hier von 9,2 °C<br />

um 08:45 Uhr bis <strong>auf</strong> 10,1 °C um 10:00 Uhr, fällt dann wieder <strong>auf</strong> 9,4 °C ab um ab<br />

11:00 Uhr wieder kontinuierlich bis <strong>auf</strong> 12 °C um 13:05 Uhr anzusteigen.<br />

Der Temperaturabfall um 10:00 Uhr fällt mit einem gemessenen Abfall der elektri-<br />

schen Leitfähigkeit <strong>im</strong> Bach zusammen: Zu diesem Zeitpunkt erreicht das „frische“<br />

Wasser aus der Talsperre den Versuchsort <strong>und</strong> das Bachwasser (~220 µS/cm)<br />

mischt sich mit dem Talsperrenwasser (~60 µS/cm).<br />

Temperatur [°C]<br />

12,0<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

10,0<br />

9,5<br />

9,0<br />

08:45 09:15 09:45 10:15 10:45 11:15 11:45 12:15 12:45<br />

TL_01 (Bach) TL_02 (0,15 m) TL_04 (0,55 m) TL_06 (0,95 m) TL_07 (1,15 m) TL_08 (1,35 m) TL_09 (1,55 m)<br />

Abb. 25: Ganglinien der Temperaturlogger <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

<strong>und</strong> <strong>im</strong> Olewiger Bach während der Welle am 06.05.2008<br />

42


5 Ergebnisse<br />

Die Logger TL_04 (10,9 °C), TL_06 (10,6 °C) <strong>und</strong> TL_08 (9,8 °C) verzeichnen<br />

k<strong>einer</strong>lei Temperaturänderungen während der Welle. Der Logger TL_02 registriert<br />

gegen 09:20 Uhr einen Abfall von 10,4 <strong>auf</strong> 10,3 °C, wohingegen TL_09 gegen<br />

10:00 Uhr einen Anstieg von 9,9 <strong>auf</strong> 10,0 °C anzeigt. Deutlich nach der Welle <strong>im</strong><br />

Bach verzeichnet der Logger TL_07 um 12:10 einen Abfall von 11,0 <strong>auf</strong> 10,9 °C.<br />

Die Auflösung der Logger beträgt 0,1 °C. Damit liegen die gemessenen Änderun-<br />

gen in der Größenordnung, die die Geräte gerade noch erfassen können.<br />

43


5 Ergebnisse<br />

5.3 Ergebnisse der Messungen zum <strong>Stofftransport</strong><br />

Die Zeitreihen der in Kapitel 3.3.3 festgelegten Indikatorparameter (NO3, Na, Ca.<br />

Mg <strong>und</strong> Cl) finden sich in Abb. 26 bis Abb. 28. Es sind jeweils drei Messungen<br />

(März <strong>und</strong> Mai 2008) vorgenommen worden, wobei ein besonderes Augenmerk<br />

<strong>auf</strong> die Messungen am 05.05. (Tag vor der Welle) <strong>und</strong> am 06.05 (Messung unmit-<br />

telbar nach der Welle) zu richten ist.<br />

21,0<br />

17,0<br />

13,0<br />

9,0<br />

5,0<br />

NO 3 [mg/l]<br />

20.03 05.05 06.05<br />

Olewiger Bach TU_02 TU_04<br />

21,0<br />

17,0<br />

13,0<br />

9,0<br />

5,0<br />

Abb. 26: Ganglinien Nitrat <strong>und</strong> Natrium<br />

Na [mg/l]<br />

20.03 05.05 06.05<br />

Olewiger Bach TU_02 TU_04<br />

Bei der Betrachtung der Nitrat-Ganglinie (Abb. 26 links) fällt <strong>auf</strong>, dass die Konzen-<br />

tration <strong>im</strong> Olewiger Bach stark schwankt: Am 20.03. beträgt sie 20,1 mg/l <strong>und</strong> fällt<br />

<strong>auf</strong> r<strong>und</strong> 16 mg/l am 05.05. <strong>und</strong> 06.05. Die Werte vor <strong>und</strong> nach der Welle unter-<br />

scheiden sich lediglich um 0,5 mg/l. In der GWM TU_02 steigt der Nitratgehalt<br />

hingegen von 5,9 mg/l am 20.03 <strong>auf</strong> 10,4 mg/l am 05.05 an. Er bleibt am 06.05.<br />

mit 10,3 mg/l nahezu unverändert. Die Ganglinie der GWM TU_04 verläuft ähnlich,<br />

allerdings sind die Veränderungen vom 20.03. (9,3 mg/l) <strong>auf</strong> 10,8 mg/l am 05.05.<br />

geringer. Auch hier ist der Messwert vor der Welle nahezu identisch mit dem nach<br />

der Welle (10,7 mg/l).<br />

Die Ganglinien der Natriumgehalte (Abb. 26 rechts) verl<strong>auf</strong>en für Bach <strong>und</strong> GWM<br />

nahezu parallel: Die Werte sind in TU_02 stets 8,7 – 9,0 mg/l höher als <strong>im</strong> Olewi-<br />

ger Bach <strong>und</strong> in TU_04 0,4 – 0,7 mg/l höher als in TU_02. Der Olewiger Bach<br />

weist am 20.03. einen Gehalt von 7,5 mg/l <strong>auf</strong>. In TU_02 beträgt der Wert am<br />

20.03. 16,2 mg/l <strong>und</strong> in TU_04 16,9 mg/l. Eine Veränderung der Gehalte nach der<br />

44


5 Ergebnisse<br />

Welle erfolgt nur in der Nachkommastelle: Olewiger Bach unverändert bei 9,8<br />

mg/l, TU_02 Anstieg von 18,7 mg/l (05.05.) <strong>auf</strong> 18,8 mg/l (06.05.) <strong>und</strong> TU_04<br />

Anstieg von 19,1 mg/l (05.05.) <strong>auf</strong> 19,3 mg/l (06.05.).<br />

32,0<br />

27,0<br />

22,0<br />

17,0<br />

12,0<br />

Ca [mg/l]<br />

20.03 05.05 06.05<br />

Olewiger Bach TU_02 TU_04<br />

14,0<br />

12,0<br />

10,0<br />

8,0<br />

6,0<br />

Abb. 27: Ganglinien Calcium <strong>und</strong> Magnesium<br />

Mg [mg/l]<br />

20.03 05.05 06.05<br />

Olewiger Bach TU_02 TU_04<br />

Bei den Calciumgehalten (Abb. 27 links) ist kein Trend erkennbar: Im Olewiger<br />

Bach steigt der Gehalt von 12,7 mg/l am 20.03. <strong>auf</strong> 17,3 mg/l am 05.05. <strong>und</strong> fällt<br />

am 06.05. <strong>auf</strong> 15,6 mg/l. Auch in den GWM schwanken die Gehalte stark: In<br />

TU_02 fällt der Calciumwert von 21,8 mg/l (20.03.) <strong>auf</strong> 18,9 mg/l (05.05.) <strong>und</strong> 18,3<br />

mg/l am 06.05. TU_04 weist am 20.03. einen Wert von 31,9 mg/l <strong>auf</strong>. Dieser fällt<br />

von 20,8 mg/l (05.05.) <strong>auf</strong> 21,3 mg/l (06.05.).<br />

Auch die Ganglinien der Magnesiumgehalte (Abb. 27 rechts) verl<strong>auf</strong>en verschie-<br />

den: Der Gehalt <strong>im</strong> Bach steigt von 6,0 mg/l am 20.03. <strong>auf</strong> 9,0 mg/l am 05.05. an<br />

<strong>und</strong> fällt dann am 06.05. wieder <strong>auf</strong> 8,9 mg/l. In den GWM sind die Werte stets<br />

höher als <strong>im</strong> Bach, verl<strong>auf</strong>en aber voneinander abweichend: In TU_02 beträgt der<br />

Wert am 20.03. 12,0 mg/l <strong>und</strong> fällt dann über 11,1 mg/l am 05.05. <strong>auf</strong> 10,8 mg/l<br />

am 06.05. ab. TU_04 weist keine eindeutige Tendenz der Magnesiumwerte <strong>auf</strong>:<br />

Beträgt der Wert am 20.03. noch 13,5 mg/l, so fällt er <strong>auf</strong> 12,0 mg/l am 05.05. <strong>und</strong><br />

steigt am 06.05. leicht <strong>auf</strong> 12,1 mg/l an.<br />

Bei den Chloridgehalten (Abb. 28) ist in den GWM ein Anstieg der Werte vom<br />

20.03. zum 05.05. zu beobachten: TU_02 steigt geringfügig von 37,3 mg/l <strong>auf</strong> 40,6<br />

mg/l <strong>und</strong> TU_04 steigt von 28,9 mg/l <strong>auf</strong> 38,6 mg/l an. Der Gehalt <strong>im</strong> Olewiger<br />

45


5 Ergebnisse<br />

Bach steigt ebenfalls von 17,2 mg/l am 20.03. <strong>auf</strong> 21,8 mg/l am 03.05. Der Chlo-<br />

ridwert fällt hier am 06.05. wieder <strong>auf</strong> 19,1 mg/l. In den GWM sind die Änderungen<br />

nach der Welle nur noch gering: TU_02 weist am 06.05. 39,1 mg/l <strong>auf</strong>. In TU_04<br />

beträgt der Chloridgehalt am 06.05. noch 38,3 mg/l.<br />

40,0<br />

34,0<br />

28,0<br />

22,0<br />

16,0<br />

Cl [mg/l]<br />

20.03 05.05 06.05<br />

Olewiger Bach TU_02 TU_04<br />

Abb. 28: Ganglinien Chlorid<br />

Die Analysen der Passivsammler <strong>auf</strong> Uranin (durchgeführt von der Universität<br />

Trier) weisen den Tracer <strong>im</strong> Olewiger Bach eindeutig nach. Die Proben aus den<br />

GWM (Kapitel 4.3) enthalten hingegen keine messbare Konzentration des Ura-<br />

nins. Der Transport des ins Bachwasser eingegeben Tracers kann somit <strong>im</strong> Bach<br />

nachgewiesen werden.<br />

46


6 Auswertung<br />

6 Auswertung<br />

6.1 Auswertung der hydraulischen Messungen<br />

6.1.1 Auswertung der Welle<br />

Ein <strong>Einfluss</strong> der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong> <strong>auf</strong> den Druckspiegel <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>-<br />

wasser wird mit den gewonnenen Daten (Kapitel 5.1.2) eindeutig nachgewiesen.<br />

Durch den zeitlichen Zusammenfall des Anstiegs des Wasserstandes <strong>im</strong> Olewiger<br />

Bach <strong>und</strong> dem Ansteigen der Piezometerhöhen in den vier GWM ist eine direkte<br />

Interaktion der Systeme Bach <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser hinsichtlich der Druckverhältnisse<br />

belegt.<br />

Abb. 29: kf-Werte aus Siebanalysen (erstellt mit GeODin)<br />

47


6 Auswertung<br />

Die Ungleichmäßigkeit der Druckspiegeländerungen <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser weist jedoch<br />

<strong>auf</strong> inhomogene Verhältnisse des Gr<strong>und</strong>wasserleiters <strong>und</strong> damit verb<strong>und</strong>ene<br />

Schwankungen der Durchlässigkeit <strong>und</strong> der Anbindung der GWM an Gr<strong>und</strong>wasser<br />

<strong>und</strong> Bach hin. Für alle vier GWM gilt, dass der Anstieg des Druckspiegels deutlich<br />

geringer als der Anstieg des Pegels <strong>im</strong> Olewiger Bach ist.<br />

Aus Siebkurven (Anlage 5) des be<strong>im</strong> Bau der GWM gewonnenen Bohrgutes sind<br />

kf-Werte nach Beyer (1964) für die gr<strong>und</strong>wasserleitende Kies- <strong>und</strong> Schieferbruch-<br />

Schicht ermittelt worden (Abb. 29): TU_01 (0,36 - 1,25 m u. GOK) 8*10 -4 m/s,<br />

TU_03 (0,38 - 0,80 m u. GOK) 2*10 -5 m/s <strong>und</strong> TU_04 (1,50 - 2,00 m u. GOK)<br />

1*10 -3 m/s. Die Zusammensetzung des Sed<strong>im</strong>entes ist jedoch sehr inhomogen, so<br />

dass die kf-Werte nur orientierenden Charakter haben. Auffällig ist aber, dass der<br />

kf-Wert bei der GWM TU_04 deutlich höher ist. Allerdings ist diese Schicht nicht<br />

mit derjenigen verb<strong>und</strong>en, in der die GWM TU_01 bis TU_03 verfiltert sind (Kapitel<br />

3.1.2).<br />

Bestätigung für die Interpretation des Profils liefern die Anstiege der Wasserspie-<br />

gel in den GWM. Aufgr<strong>und</strong> der abnehmenden Mächtigkeit der wasserleitenden<br />

Kies- <strong>und</strong> Schieferbruchschicht von TU_01 (0,89 m) bis TU_03 (0,42 m) kann sich<br />

der Druck<strong>im</strong>puls aus dem Bach mit zunehmender Entfernung nur in <strong>einer</strong> Erhö-<br />

hung des Druckspiegels auswirken (Tabelle 6). Somit ist der höchste Anstieg in<br />

TU_03 mit 4,8 cm <strong>und</strong> der geringste Anstieg in TU_01 mit 3,4 cm plausibel zu<br />

erklären.<br />

Tabelle 6: Zusammenhang zwischen Druckspiegel <strong>und</strong> Mächtigkeit des GWL<br />

Ort Abstand Bach [m] Mächtigkeit GW-Leiter [m] max. Anstieg Druckspiegel [cm]<br />

Olewiger Bach x x 6,0<br />

TU_01 0,3 0,89 3,4<br />

TU_02 0,7 0,59 4,0<br />

TU_03 1,0 0,42 4,8<br />

Die GWM TU_04 muss getrennt betrachtet werden, da sie über eine separate<br />

Kies- <strong>und</strong> Schieferbruchschicht mit dem Bach verb<strong>und</strong>en ist. Der Anstieg des<br />

Druckspiegels beträgt hier 3,5 cm, ist also ähnlich hoch wie der in TU_01 mit 3,4<br />

cm. Da bei der Bohrung nicht erfasst wurde wie tief die entsprechende Kies- <strong>und</strong><br />

48


6 Auswertung<br />

Schieferbuchschicht bei TU_04 reicht, ist ein Vergleich mit den Reaktionen der<br />

drei anderen GWM schwierig. Es kann <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> des gemessenen Anstieges<br />

lediglich spekuliert werden, dass die Mächtigkeit dieser Schicht in etwa der Mäch-<br />

tigkeit der weiter oben liegenden Kies- <strong>und</strong> Schieferbruchschicht bei TU_01<br />

entspricht.<br />

6.1.2 <strong>Strömung</strong>sverhältnisse des Gr<strong>und</strong>wassers <strong>im</strong> März <strong>und</strong> <strong>im</strong> Mai<br />

Abb. 30 zeigt die Wasserstände der GWM <strong>im</strong> März (eine Messung) <strong>und</strong> <strong>im</strong> Mai<br />

(vier Messungen vor <strong>und</strong> während der künstlichen Welle am 06.05.2008).<br />

Höhe <strong>im</strong> lokalen System [m]<br />

1,55<br />

1,5<br />

1,45<br />

1,4<br />

1,35<br />

1,3<br />

1,25<br />

TU_01 TU_02 TU_03 TU_04<br />

20.03.2008 04.05.2008 05.05.2008 06.05.2008 08:45 06.05.2008 11:45<br />

Abb. 30: Vergleich der Wasserstände der GWM <strong>im</strong> März <strong>und</strong> Mai<br />

Markant ist eine Änderung der hydraulischen <strong>Strömung</strong>sverhältnisse: Am<br />

20.03.2008 steht das Gr<strong>und</strong>wasser in den weiter vom Bach entfernten GWM<br />

höher <strong>und</strong> bei den Messungen <strong>im</strong> Mai sind die Gr<strong>und</strong>wasserstände in den GWM<br />

TU_01 <strong>und</strong> TU_02 höher als in den GWM TU_03 <strong>und</strong> TU_04. Es hat folglich ein<br />

Wechsel von effluenten zu influenten Verhältnissen stattgef<strong>und</strong>en.<br />

Die Wasserstände der GWM TU_01 <strong>und</strong> TU_02 sind bei allen Messungen <strong>im</strong> Mai<br />

jeweils nahezu gleich hoch. Im Mai verl<strong>auf</strong>en die Änderungen der Wasserstände<br />

49


6 Auswertung<br />

in den GWM ähnlich (Spannweite von 3,5 – 4,5 cm), so dass das Gefälle <strong>im</strong><br />

Gr<strong>und</strong>wasser stets gleich ist. Dabei verw<strong>und</strong>ert, dass die Wasserstände <strong>im</strong> Mai<br />

von TU_02 nach TU_03 abfallen <strong>und</strong> von TU_03 zu TU_04 wieder ansteigen: Es<br />

besteht hier ebenfalls eine Reaktion der GWM TU_04, die von der der anderen<br />

GWM abweicht. Auch an dieser Stelle kann dies dar<strong>auf</strong> zurückgeführt werden,<br />

dass in TU_04 eine andere gr<strong>und</strong>wasserleitende Schicht angetroffen wird als in<br />

den übrigen Messstellen.<br />

Stellt man die gemessenen Extremwerte der Wasserstände <strong>im</strong> geologischen Profil<br />

dar (20.03. <strong>und</strong> 05.05., Abb. 31), so wird deutlich, dass der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel<br />

stets in der Auelehmschicht angetroffen wird. Aufgr<strong>und</strong> der geringen Durchlässig-<br />

keit ist diese Schicht zumindest als Gr<strong>und</strong>wassergeringleiter anzusprechen.<br />

Daraus folgt, dass das angetroffene Gr<strong>und</strong>wasser als halbgespannt klassifiziert<br />

wird.<br />

Abb. 31: Darstellung der Flurabstände März/Mai <strong>im</strong> geologischen Profil der GWM<br />

50


6 Auswertung<br />

6.2 Auswertung der Temperaturmessungen<br />

6.2.1 Auswertung der Temperaturlogger<br />

Bei den in Kapitel 5.2.2 beschriebenen Ganglinien der Temperaturlogger fällt <strong>auf</strong>,<br />

dass sich weniger die Temperaturverläufe der Logger ähneln, die nahe beieinan-<br />

der liegen, sondern die, die in ähnlichen Tiefen eingebaut sind. Über den gesam-<br />

ten beobachteten Zeitraum verl<strong>auf</strong>en die Messwerte der am tiefsten gelegenen<br />

Messgeräte (TL_08, TL_09 <strong>und</strong> TL_10, 62 – 72 cm unter GOK) am gleichmäßigs-<br />

ten: Bei den geringeren Lufttemperaturen vom 21.03. bis 20.04. liegen sie stets<br />

nah beieinander <strong>und</strong> weisen die höchsten Werte aller Logger <strong>auf</strong>. Bei den zuneh-<br />

menden Temperaturen ab dem 21.04. liegen diese drei Ganglinien jedoch dauer-<br />

haft unter denen der anderen Logger (Abb. 23). Die parallel verzeichnete stärkere<br />

Reaktion der übrigen Logger (größerer Anstieg <strong>und</strong> größerer Schwankungsbe-<br />

reich) <strong>auf</strong> die Lufttemperatur bestätigt die Annahme, dass der <strong>Einfluss</strong> der Einbau-<br />

tiefe eine größere Rolle spielt als die Entfernung vom Bach. Für diese Interpretati-<br />

on spricht auch der Verl<strong>auf</strong> des Loggers TU_02: Dieser Logger ist tiefenmäßig<br />

zwischen den flacher gelegenen Loggern (TU_04_ TU_06 <strong>und</strong> TU_07, 39 – 44 cm<br />

unter GOK) <strong>und</strong> den tiefer gelegenen Loggern (s.o.) eingebaut <strong>und</strong> auch seine<br />

Ganglinie liegt stets zwischen diesen beiden Gruppen.<br />

Übertragen <strong>auf</strong> den generellen <strong>Einfluss</strong> von Hochwasser <strong>im</strong> Olewiger Bach <strong>auf</strong> die<br />

Temperatur <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser folgt daraus, dass ein <strong>Einfluss</strong> infolge <strong>einer</strong> Beein-<br />

flussung der Messgeräte durch die Lufttemperatur nur schwer abzuschätzen ist.<br />

Aufgr<strong>und</strong> des unterschiedlich tiefen Einbaus (dieses Problem war <strong>im</strong> Vorfeld nicht<br />

abgeschätzt worden, bzw. war eine gleichmäßige Einbautiefe <strong>im</strong> Feld nicht um-<br />

setzbar) ist eine direkte Korrelation von Gr<strong>und</strong>wassertemperatur <strong>und</strong> Abstand zum<br />

Bach, wie <strong>im</strong> Vorfeld in den GWM gemessen (Kapitel 3.3.2), nicht möglich. Diese<br />

Messungen hatten einen deutlichen Anstieg der Wassertemperatur mit zuneh-<br />

mender Entfernung vom Bach gezeigt.<br />

Aus diesen Überlegungen heraus wird deutlich, dass die in Kapitel 5.2.3 verzeich-<br />

neten Temperaturänderungen einzelner Logger (TL_02, TL_07 <strong>und</strong> TL_09) wäh-<br />

rend der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong> von je 0,1 °C eher <strong>auf</strong> den Messfehler der<br />

Instrumente als <strong>auf</strong> eine Änderung durch Eindringen von Bachwasser zurück<br />

51


6 Auswertung<br />

gehen. Laut Herstellerangaben (Anlage 2) beträgt die Auflösung der Temperatur-<br />

logger 0,1 °C <strong>und</strong> die Genauigkeit 0,5 °C.<br />

Ein weiterer Effekt ist für den Zeitraum zu beobachten, für den zusätzlich die<br />

Temperatur des Olewiger Baches <strong>auf</strong>gezeichnet wird (04.05. – 07.05.): Deutlich ist<br />

hier das Oszillieren der Bachtemperatur in Abhängigkeit von Tag <strong>und</strong> Nacht<br />

dokumentiert (Abb. 32). Die Werte schwanken dabei von 7,7 °C (Min<strong>im</strong>um mor-<br />

gens gegen 08:00 Uhr) bis 15,0 °C (Max<strong>im</strong>um abends gegen 18:00 Uhr) <strong>und</strong><br />

folgen insgesamt in den drei gemessenen Tagen dem Aufwärtstrend der Lufttem-<br />

peratur. Die drei niedrigen Peaks gegen ca. 2:00 bzw. 3:00 Uhr (05.05., 06.05.<br />

<strong>und</strong> 07.05.) gehen <strong>auf</strong> das offensichtlich wärmere Wasser aus der Talsperre<br />

zurück, das die Stadtwerke zum Spülen ihrer Filteranlagen abgelassen haben<br />

(Kapitel 5.1.1). Auch an dieser Stelle ist die zeitliche Verzögerung zwischen<br />

Druckwelle <strong>und</strong> Ankunft des (wärmeren) frischen Wassers belegt: Die Temperatur<br />

des Olewiger Bachs steigt deutlich (ca. eine St<strong>und</strong>e) später an, als der <strong>auf</strong>ge-<br />

zeichnete Anstieg der Druckspiegel in den GWM (Kapitel 5.1.1). Der etwas größe-<br />

re Peak am Vormittag des 06.05. dokumentiert den kurzzeitigen Temperaturan-<br />

stieg infolge der künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong> (Kapitel 5.2.3).<br />

Temperatur Logger [°C]<br />

11,4<br />

10,9<br />

10,4<br />

9,9<br />

9,4<br />

04.05 10:00 04.05 22:00 05.05 10:00 05.05 22:00 06.05 10:00 06.05 22:00<br />

TL_02 (0,15 m) TL_04 (0,55 m) TL_06 (0,95 m) TL_07 (1,15 m) TL_08 (1,35 m) TL_09 (1,55 m) TL_01 (Bach)<br />

Abb. 32: Tag/Nacht-Schwankungen der Temperatur von Bach <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

15,5<br />

14,5<br />

13,5<br />

12,5<br />

11,5<br />

10,5<br />

9,5<br />

8,5<br />

7,5<br />

52<br />

Temperatur Bach [°C]


6 Auswertung<br />

Die gemessenen täglichen Schwankungen decken sich mit anderen Untersuchun-<br />

gen: Hatch et al. (2006) ermittelten für den Pajaro River in Kalifornien tägliche<br />

Schwankungen von 2 °C bis 6 °C, bei absolut deutlich höheren Temperaturen als<br />

<strong>im</strong> Olewiger Bach (die Wassertemperatur schwankt über das Jahr insgesamt<br />

zwischen 12 °C <strong>und</strong> 26 °C).<br />

Auffällig ist, dass die flacher gelegenen Logger (s.o.) dem Auf <strong>und</strong> Ab folgen,<br />

allerdings erfolgt ihre Reaktion abgeschwächt <strong>und</strong> relativ exakt phasenverscho-<br />

ben: Die Schwankungen von Max<strong>im</strong>um (gegen 08:00 Uhr) zu Min<strong>im</strong>um (gegen<br />

18:00 Uhr) reichen von 0,1 °C bis 0,5 °C, die Reaktion des Gr<strong>und</strong>wassers ist also<br />

in der Höhe der Schwankungen gedämpft sowie zeitlich verzögert.<br />

53


6 Auswertung<br />

6.2.2 Auswertung der Diver<br />

Zusätzlich zu den Temperaturdaten der Logger liegen vom 04.05. bis 07.05. von<br />

den Divern in den GWM TU_01 (Abb. 33) <strong>und</strong> TU_03 (Abb. 34) gemessene<br />

Temperaturen vor. Dargestellt sind jeweils die Ganglinien von Wasserstand <strong>und</strong><br />

Temperatur.<br />

Höhe <strong>im</strong> lokalen Bezugssystem [m]<br />

1,37<br />

1,35<br />

1,33<br />

1,31<br />

1,29<br />

1,27<br />

Filterspülung<br />

Stadtwerke<br />

Erhöhter Ablass<br />

Stadtwerke<br />

Probennahme<br />

TU_02/TU_04<br />

Filterspülung<br />

Stadtwerke<br />

Welle<br />

1,25<br />

04.05 11:00 04.05 23:00 05.05 11:00 05.05 23:00 06.05 11:00 06.05 23:00<br />

Ganglinie Wasserstand Ganglinie Temperatur<br />

Probennahme<br />

TU_02/TU_04<br />

Filterspülung<br />

Stadtwerke<br />

Abb. 33: Wasserstands- <strong>und</strong> Temperaturganglinie Diver in GWM TU_01<br />

Mit dem Einsatz der Welle fällt in TU_01 die Temperatur um 0,01 °C. Diese Ände-<br />

rung scheint zwar vernachlässigbar, <strong>auf</strong>fällig ist aber, dass auch bei den erhöhten<br />

Wasserständen <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der Filterspülung der Stadtwerke (Abb. 33) jeweils ein<br />

min<strong>im</strong>ales Absinken der Temperatur erfolgt. Zusammen mit der hohen Auflösung<br />

des Messgerätes von 0,003 °C (Solinst Homepage, 2008), kann diese Tempera-<br />

turänderung also durchaus als <strong>Einfluss</strong> des Baches gedeutet werden. Ebenso<br />

reagiert die Temperatur auch während der in den angrenzenden GWM durchge-<br />

führten Probennahmen; hier steigt sie an.<br />

Klar gegen diese Interpretation spricht aber, dass der Bach zu Beginn der Welle<br />

eine Temperatur von 10,0 °C <strong>auf</strong>weist <strong>und</strong> damit 1 °C wärmer ist als das Wasser<br />

in den GWM. Der Effekt des Temperaturanstieges scheint also zwar mit der<br />

9,15<br />

9,10<br />

9,05<br />

9,00<br />

8,95<br />

8,90<br />

8,85<br />

54<br />

Temperatur [°C]


6 Auswertung<br />

Druckänderung zusammenzuhängen, ein direkter <strong>Einfluss</strong> des Bachwassers<br />

(Einströmen) kann aber <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> dieser Daten nicht belegt werden. Auch das<br />

Absinken der Temperaturen während des erhöhten Abflusses <strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der Filter-<br />

spülung der Stadtwerke ist nicht <strong>auf</strong> einströmendes Gr<strong>und</strong>wasser zurückzuführen,<br />

da die Bachtemperatur mit 9,5°C bzw. 11,7 °C jeweils deutlich über der des<br />

Gr<strong>und</strong>wassers liegt. Auch liegt der angegebene Messfehler der Diver bei 0,05 °C,<br />

was die oben genannte hohe Auflösung zumindest stark in Frage stellt.<br />

In der weiter vom Bach entfernten GWM TU_03 sind keine aussagekräftigen<br />

Änderungen der Temperatur während der Peaks von Welle <strong>und</strong> Filterspülungen<br />

der Stadtwerke zu verzeichnen (Abb. 34). Kurzzeitige Reaktionen der Ganglinie<br />

erfolgen lediglich bei den beiden Probennahmen in den angrenzenden GWM<br />

TU_02 <strong>und</strong> TU_04: Die Temperatur steigt jeweils um 0,01 °C an. Da die <strong>Strömung</strong><br />

hier durch die Wasserentnahme beeinflusst wird, ist anhand dieser Ausschläge<br />

keine Aussage möglich.<br />

Höhe <strong>im</strong> lokalen Bezugssystem [m]<br />

1,33<br />

1,31<br />

1,29<br />

1,27<br />

1,25<br />

1,23<br />

Filterspülung<br />

Stadtwerke<br />

Erhöhter Ablass<br />

Stadtwerke<br />

Probennahme<br />

TU_02/TU_04<br />

Filterspülung<br />

Stadtwerke<br />

Welle<br />

Probennahme<br />

TU_02/TU_04<br />

1,21<br />

04:05 11:00 04:05 23:00 05:05 11:00 05:05 23:00 06:05 11:00 06:05 23:00<br />

Ganglinie Wasserstand Ganglinie Temperatur<br />

Filterspülung<br />

Stadtwerke<br />

Abb. 34: Wasserstands- <strong>und</strong> Temperaturganglinie Diver in GWM TU_03<br />

Beide Temperaturganglinien folgen dem generellen Aufwärtstrend der Lufttempe-<br />

ratur in diesem Zeitraum (Abb. 24). Der Anstieg über die beobachteten drei Tage<br />

beträgt 0,2 °C (TU_03) bzw. 0,25 °C (TU_01).<br />

9,15<br />

9,10<br />

9,05<br />

9,00<br />

8,95<br />

8,90<br />

8,85<br />

55<br />

Temperatur [°C]


6 Auswertung<br />

Zu den verwendeten Drucksonden muss an dieser Stelle noch eine Fehlerbetrach-<br />

tung abgegeben werden. Die Ganglinien der Diver sind in der Zeit korrigiert: Be<strong>im</strong><br />

Ausbau <strong>und</strong> dem Auslesen der Daten fiel noch <strong>im</strong> Gelände <strong>auf</strong>, dass die Uhrzeit<br />

beider Diver nicht mit den realen Werten übereinst<strong>im</strong>mte. Die internen Uhren<br />

beider Sonden liefen zu schnell. So waren real be<strong>im</strong> Ausbau am 07.05.2008 um<br />

10:00 Uhr nur 70 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 12 Minuten vergangen, die Diver wiesen aber eine<br />

L<strong>auf</strong>zeit von 71 St<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 24 Minuten aus. Die Diver gingen also eine St<strong>und</strong>e<br />

<strong>und</strong> zwölf Minuten vor oder, anders ausgedrückt, waren nach <strong>einer</strong> von den Divern<br />

gemessenen Minute real erst 59 Sek<strong>und</strong>en vergangen.<br />

Aufgr<strong>und</strong> der bekannten Zeitpunkte der Probennahmen <strong>und</strong> dem Einsatz der<br />

künstlichen <strong>Hochwasserwelle</strong> konnten die Peaks in der Ganglinie der jeweils<br />

richtigen Uhrzeit zugeordnet werden <strong>und</strong> damit sichergestellt werden, dass der<br />

Fehler in der Zeitmessung kontinuierlich <strong>auf</strong>trat. Daher kann ausgeschlossen<br />

werden, dass die Diver ein „Messloch“ <strong>auf</strong>weisen bzw. an <strong>einer</strong> Stelle einen<br />

zeitlichen Sprung gemacht haben. Aufgr<strong>und</strong> dieser Tatsache konnte die Uhrzeit<br />

für alle Daten vertrauenswürdig korrigiert werden.<br />

Ein später durchgeführter Test unter Laborbedingungen an der TU Berlin bestätig-<br />

te den Fehler in der Zeitmessung: Nach erneuter Synchronisierung der internen<br />

Uhren wurden beide Logger noch einmal gestartet <strong>und</strong> erneut gingen die internen<br />

Uhren zu schnell.<br />

56


6 Auswertung<br />

6.3 Auswertung der Messungen zum <strong>Stofftransport</strong><br />

Die in Kapitel 3.3.3 getroffenen Annahmen über die Veränderungen der Konzen-<br />

trationen der Indikatorparameter infolge des Eindringens der Welle in das Gr<strong>und</strong>-<br />

wasser können nicht eindeutig bestätigt werden. Tabelle 7 zeigt die Änderung der<br />

Konzentrationen von Nitrat, Natrium, Calcium, Magnesium <strong>und</strong> Chlorid in den<br />

GWM TU_02 <strong>und</strong> TU_04 vom 05.05. zum 06.05. Als Vergleichswert sind die<br />

Änderungen der Gehalte <strong>im</strong> Olewiger Bach angegeben.<br />

Tabelle 7: Vergleich der Indikatorparameter vor <strong>und</strong> nach der Welle<br />

Parameter Olewiger Bach TU_02 TU_04<br />

Änderung NO3 05.05 zu 06.05 [mg/l] -0,05 -0,08 -0,03<br />

Änderung Na 05.05 zu 06.05 [mg/l] -0,06 +0,06 +0,23<br />

Änderung Ca 05.05 zu 06.05 [mg/l]<br />

Änderung Mg 05.05 zu 06.05 [mg/l]<br />

Änderung Cl 05.05 zu 06.05 [mg/l]<br />

-1,71 -0,62 +0,46<br />

-0,15 -0,31 +0,13<br />

-2,76 -1,51 -0,30<br />

Die Nitratgehalte bleiben konstant, die Änderung in der zweiten Nachkommastelle<br />

liegt <strong>im</strong> Analysefehlerbereich. Der erwartete Anstieg der Werte in den GWM kann<br />

also weder für TU_02 noch für TU_04 belegt werden.<br />

Für die übrigen Parameter wird ein Absinken der Werte durch das Einströmen des<br />

Bachwassers (durchweg geringere Gehalte als in den GWM) erwartet. Hier muss<br />

zwischen der Reaktion in TU_02 <strong>und</strong> TU_04 unterschieden werden. Natrium<br />

erfährt in TU_02 keine aussagekräftige Veränderung vom 05.05. <strong>auf</strong> den 06.05.<br />

Die Konzentrationen von Calcium, Magnesium <strong>und</strong> Chlorid verringern sich zwar,<br />

allerdings sind die Änderungen von Calcium <strong>und</strong> Magnesium gering. Lediglich<br />

Chlorid n<strong>im</strong>mt mit 1,51 mg/l signifikant ab. Da Chlorid ein konservatives Element<br />

<strong>und</strong> mobiler als die anderen Indikatorparameter ist, ist es durchaus plausibel, dass<br />

lediglich eine Reaktion der GWM TU_02 <strong>im</strong> Chloridgehalt erfolgt. Tabelle 8 enthält<br />

eine Übersicht der Mobilitäten von Natrium, Calcium, Magnesium <strong>und</strong> Chlorid.<br />

57


6 Auswertung<br />

Dabei weist Chlorid mit 7,91 x10-8 m²/s/V deutlich höhere Werte <strong>auf</strong> als die<br />

anderen Elemente.<br />

Tabelle 8: Vergleich der Mobilitäten der Indikatorparameter (Appelo & Postma, 2005)<br />

Natrium Calcium Magnesium Chlorid<br />

Mobilität [x10-8 m²/s/V] 5,19 6,17 5,46 7,91<br />

In TU_04 ist eine Aussage hinsichtlich eines erfolgten <strong>Stofftransport</strong>es schwierig:<br />

Entgegen den Annahmen steigen die Gehalte von Natrium, Calcium <strong>und</strong> Magne-<br />

sium an. Allerdings sind die Anstiege mit 0,13 – 0,46 mg/l wenig aussagekräftig.<br />

Auch in TU_04 fällt der Chloridgehalt <strong>und</strong> erfüllt damit die Hypothese für einen<br />

<strong>Stofftransport</strong> vom Bach ins Gr<strong>und</strong>wasser. Die Änderung ist mit 0,3 mg/l aber<br />

deutlich geringer als in TU_02. Die geringere Reaktion ist durch die größere<br />

Entfernung zum Bach (TU_02 0,7 m <strong>und</strong> TU_04 2,0 m) zu erklären: Das Bach-<br />

wasser ist offensichtlich nicht in großer Menge tief ins Gr<strong>und</strong>wasser eingetreten.<br />

Auch an dieser Stelle ist die Verfilterung der GWM in verschiedenen Gr<strong>und</strong>wasser<br />

leitenden Schichten zu nennen, die ebenfalls abweichende Reaktionen der GWM<br />

zur Folge hat: Die hydraulischen Reaktionen <strong>und</strong> der kf-Wert unterscheiden sich<br />

deutlich in TU_02 <strong>und</strong> TU_04 (Kapitel 6.1.1).<br />

Zu den Änderungen der stofflichen Parameter ist anzumerken, dass der Transport<br />

des Wassers in der hyporheischen Zone während der Welle horizontal erfolgt: Das<br />

ins Gr<strong>und</strong>wasser drückende Bachwasser schiebt zunächst die in Kapitel 6.1.1<br />

beschriebene Druckwelle vor sich her, erst danach folgt Wasser aus dem Bach.<br />

Bei der Reaktion der Indikatorparameter ist daher zu bedenken, dass zunächst<br />

Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> nicht Bachwasser vom Bach weg transportiert wird: Bevor<br />

Bachwasser z.B. in TU_02 ankommt, wird Gr<strong>und</strong>wasser mit <strong>einer</strong> vor der Welle in<br />

TU_01 vorliegenden Zusammensetzung dort eintreffen. Dies ist aber nicht beleg-<br />

bar, da aus technischen Gründen (installierte Diver in den GWM TU_01 <strong>und</strong><br />

TU_03) die GWM TU_01 <strong>und</strong> TU_03 während des entscheidenden Zeitraumes<br />

nicht beprobt werden konnten.<br />

Die Ergebnisse der Traceranalysen (Kapitel 5.3) lassen den Schluss zu, dass kein<br />

Bachwasser bis zu den GWM eindringen konnte.<br />

58


7 Diskussion<br />

7 Diskussion<br />

Da <strong>im</strong> Rahmen dieser Arbeit die Teilaspekte Hydraulik, Temperatur <strong>und</strong> Stoff-<br />

transport stets separat behandelt wurden, erfolgt auch die Diskussion getrennt.<br />

Dies ist außerdem angebracht, weil sich die Ergebnisse <strong>und</strong> auch die Probleme<br />

bei den verschiedenen Facetten der Interaktion von Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwas-<br />

ser stark voneinander unterscheiden.<br />

7.1 Hydraulische Messungen<br />

Die erwartete Druckreaktion des Gr<strong>und</strong>wassers in der Uferzone des Olewiger<br />

Baches <strong>auf</strong> die künstliche <strong>Hochwasserwelle</strong> konnte klar nachgewiesen werden.<br />

Unterschiedliche Anstiege in den GWM waren anhand des geologischen Profils<br />

plausibel nachvollziehbar. So korrelierte der Anstieg infolge der Welle mit der<br />

Mächtigkeit der Gr<strong>und</strong>wasser leitenden Schicht: Bei geringerer Mächtigkeit bewirk-<br />

te die Druckwelle einen größeren Anstieg in den entsprechenden GWM.<br />

Vergleicht man die Ergebnisse des Versuches mit der Literatur, so decken sich die<br />

generellen Aussagen: Untersuchungen von Wondzell & Swanson (1999) zeigten,<br />

dass geringe Änderungen des Pegelstandes in einem Oberflächengewässer weit<br />

in die Uferzone eindringen können <strong>und</strong> dabei sowohl Wasserstände als auch<br />

Fließwege <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser beeinflussen. Sie verwiesen auch <strong>auf</strong> die Auswirkun-<br />

gen <strong>auf</strong> das Ökosystem <strong>im</strong> Uferbereich, da unter dem <strong>Einfluss</strong> von Hochwasser<br />

das Volumen <strong>und</strong> die Aufenthaltszeit von Wasser in der hyporheischen Zone stark<br />

verändert werden.<br />

Der Vergleich der <strong>Strömung</strong>sverhältnisse <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser von März <strong>und</strong> Mai 2008<br />

zeigte einen Wechsel von klar effluenten Verhältnissen <strong>im</strong> März zu influenten<br />

Verhältnissen <strong>im</strong> Mai. Allerdings ist nicht auszuschließen, dass sich einzelne<br />

GWM <strong>im</strong> Zeitraum zwischen den Messungen gesetzt haben, da die Uferzone<br />

zumindest zeitweilig (dokumentiert durch die Einwirkungen <strong>auf</strong> die Vegetation: In<br />

Fließrichtung des Baches flächig umgeknickte Gräser) überflutet war. Die Aussa-<br />

gen über den <strong>Einfluss</strong> der künstlichen Welle sind dennoch uneingeschränkt gültig,<br />

da die absolut gemessenen Anstiege von eventuellen Setzungen unbeeinflusst<br />

sind.<br />

59


7 Diskussion<br />

Ein Wechsel von effluenten zu influenten <strong>Strömung</strong>sverhältnissen in der hyporhei-<br />

schen Zone wird auch von Butturini et al. (2002) beschrieben. Allerdings finden die<br />

von ihnen beschriebenen Änderungen der <strong>Strömung</strong>sverhältnisse über einen<br />

größeren Zeitraum (Winter zu Sommer) statt.<br />

7.2 Temperaturmessungen<br />

Die erstmals eingesetzten Temperaturlogger <strong>und</strong> die selbst entworfene Einbau-<br />

konstruktion lieferten gut verwertbare Daten. Insgesamt sind die Temperaturmes-<br />

sungen <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser daher als erfolgreich zu bewerten.<br />

Anhand der vorgenommenen Temperaturmessungen konnte der angestrebte<br />

Nachweis eines <strong>Einfluss</strong>es des Olewiger Baches bei Hochwasser <strong>auf</strong> die Gr<strong>und</strong>-<br />

wassertemperatur nicht eindeutig erbracht werden. Vielmehr wurde eine Beein-<br />

flussung der Messgeräte durch die Oberflächentemperatur ermittelt. Als Ursache<br />

wird der geringe Abstand der Logger zur Geländeoberkante (0,39 – 0,72 m)<br />

angenommen: Anderson (2005) beschreibt in ihrer Arbeit zwei Zonen der Tempe-<br />

ratur <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser, eine flacher liegende „Oberflächenzone“ <strong>und</strong> eine tiefer<br />

liegende „Geothermalzone“. Die Oberflächenzone unterliegt dabei <strong>im</strong> Gegensatz<br />

zur Geothermalzone saisonalen Aufheizungen <strong>und</strong> Abkühlungen der Landoberflä-<br />

che, ab Tiefen größer 1,5 m spielen tägliche Schwankungen aber keine signifikan-<br />

te Rolle mehr (Anderson, 2005).<br />

Zieht man diese Klassifikation heran, so liegen sämtliche Temperaturlogger in<br />

dieser Zone des von der Oberflächentemperatur beeinflussten Bereiches des<br />

Gr<strong>und</strong>wassers. Längerfristige Temperaturprofile in der Oberflächenzone sind laut<br />

Anderson (2005) aber geeignet, um saisonale Neubildungs- <strong>und</strong> Abflussereignisse<br />

aus Niederschlägen <strong>und</strong> Austausch mit Oberflächenwasser zu identifizieren. Da<br />

der Fokus dieser Arbeit <strong>auf</strong> dem Austausch von Gr<strong>und</strong>- <strong>und</strong> Oberflächenwasser<br />

liegt, wären für eine längerfristige Betrachtung <strong>und</strong> Auswertung (die Temperatur-<br />

daten für das Gr<strong>und</strong>wasser <strong>und</strong> die Niederschlagsdaten liegen mit sechs Wochen<br />

bereits für einen längeren Zeitraum vor) zusätzlich permanente Abfluss- <strong>und</strong><br />

Temperaturmessungen <strong>im</strong> Olewiger Bach nötig gewesen. Für den kurzen Zeit-<br />

raum des Durchflusses der künstlichen Welle von zwei St<strong>und</strong>en kann anhand der<br />

Temperaturmessungen keine Abschätzung der Interaktion von Bach <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>-<br />

60


7 Diskussion<br />

wasser gegeben werden. Im Vergleich mit der Literatur (Conant, 2004, Hatch et<br />

al., 2006, Sill<strong>im</strong>an et al., 1994) fällt <strong>auf</strong>, dass die Untersuchung der Interaktion von<br />

Oberflächen- <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser anhand der Temperatur meist <strong>auf</strong> das Flussbett<br />

unterhalb des Flusses konzentriert ist. Der Austausch in horizontaler Richtung,<br />

also mit der Uferzone, wird nicht betrachtet.<br />

Für weitere Versuche <strong>auf</strong> Basis der Wassertemperatur müsste ein längerer Unter-<br />

suchungszeitraum mit permanenter Messung von Abfluss <strong>und</strong> Temperatur ange-<br />

setzt werden. Auch sollten die Messgeräte <strong>im</strong> Gr<strong>und</strong>wasser der Vergleichbarkeit<br />

wegen in gleichen <strong>und</strong> fest definierten Tiefen eingebracht werden.<br />

7.3 Messungen zum <strong>Stofftransport</strong><br />

Die Ergebnisse der Messungen zum <strong>Stofftransport</strong> lassen keine eindeutige Aus-<br />

sage über einen Eintrag von Wasser aus dem Olewiger Bach ins Gr<strong>und</strong>wasser<br />

<strong>auf</strong>gr<strong>und</strong> der künstlichen Welle zu. Der ins Bachwasser eingegebene Tracer<br />

konnte in den GWM nicht nachgewiesen werden <strong>und</strong> bei den betrachteten Indika-<br />

torparametern zeigt lediglich Chlorid eine messbare Änderung in der Konzentrati-<br />

on vor <strong>und</strong> nach der Welle. Es ist aber zu erwähnen, dass einige Wasserproben<br />

aus technischen Gründen nicht <strong>im</strong> Gelände gefiltert werden konnten, so dass die<br />

Messvoraussetzungen nicht für alle Proben gleich waren. Eine Lösung von Katio-<br />

nen von den nicht heraus gefilterten Tonteilchen ist daher möglich aber in k<strong>einer</strong><br />

Weise quantifizierbar.<br />

Wett et al. (2002) untersuchten den <strong>Einfluss</strong> von Hochwasser <strong>auf</strong> die Infiltration in<br />

den Uferbereich mit Hilfe eines Brunnens, der Uferfiltrat fördert. Anhand der<br />

Messung der elektrischen Leitfähigkeit wiesen sie nach, dass Wasser aus dem<br />

Fluss infolge eines Hochwassers erst nach ca. 4 Tagen <strong>im</strong> 48 m entfernten Brun-<br />

nen ankam. Die Reaktion des Druckspiegels erfolgte bereits nach einem Tag.<br />

Es stellt sich daher die Frage, ob eine derart kurze Welle (zwei St<strong>und</strong>en) geeignet<br />

ist, um ein Eindringen von Wasser aus dem Olewiger Bach ins Gr<strong>und</strong>wasser<br />

nachzuweisen. Die Parameter Druck <strong>und</strong> Temperatur erscheinen für diese Aufga-<br />

benstellung geeigneter.<br />

61


8 Literaturverzeichnis<br />

8 Literaturverzeichnis<br />

3M Homepage (Zugriff am 24.04.2008). Produktfoto TL20 Temperaturlogger.<br />

www.3mestore.com<br />

Anderson, M. P. (2005). Heat as a Gro<strong>und</strong> Water Tracer. Gro<strong>und</strong> Water 43 (6),<br />

pp 951-968.<br />

Appelo, C. A. J. & Postma, D. (2005). Geochemistry, gro<strong>und</strong>water and pollution.<br />

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64


Anlagen


Anlage 1:<br />

Bohrprofile <strong>und</strong> Ausbaudaten<br />

der GWM TU_01 bis TU_04


m u. GOK (1,57 m NN)<br />

0,0<br />

1,0<br />

Projekt:<br />

Bohrung:<br />

Auftraggeber:<br />

Bohrfirma:<br />

Bearbeiter:<br />

0,36<br />

1,25<br />

1,90<br />

Datum: 19.03.2008 Anlage 1<br />

TU_01<br />

0,36 L, fs, g<br />

1,25 G, ms, gs<br />

1,90 t, u, fs<br />

TU Berlin Rechtswert: 0<br />

Hochwert:<br />

Ansatzhöhe:<br />

Endtiefe:<br />

-0,43<br />

-0,38<br />

0,00<br />

0,65<br />

1,65<br />

1,78<br />

1,90<br />

SEBA -<br />

Abschlußkappe<br />

Stahl<br />

Vollrohr 2" HDPE<br />

Bohrlochdurchmesser<br />

80mm<br />

Filterrohr quer<br />

geschlitzt 2" HDPE<br />

Spitze 2" HDPE<br />

Höhenmaßstab: 1:12 Horizontalmaßstab: 1:12 Blatt 1 von 1<br />

Diplomarbeit Trier<br />

TU_01<br />

Banzhaf<br />

0<br />

1,57m<br />

1,90m


m u. GOK (1,63 m NN)<br />

0,0<br />

1,0<br />

Projekt:<br />

Bohrung:<br />

Auftraggeber:<br />

Bohrfirma:<br />

Bearbeiter:<br />

0,36<br />

0,95<br />

1,70<br />

1,80<br />

Datum: 20.03.2008 Anlage 1<br />

TU_02<br />

0,36 L, fs, g<br />

0,95 G, ms, gs<br />

1,70 t, u, fs<br />

1,80 G, t<br />

TU Berlin Rechtswert: 0<br />

Hochwert:<br />

Ansatzhöhe:<br />

Endtiefe:<br />

-0,46<br />

-0,41<br />

0,00<br />

0,60<br />

1,60<br />

1,73<br />

1,80<br />

SEBA -<br />

Abschlußkappe<br />

Stahl<br />

Vollrohr 2" HDPE<br />

Bohrlochdurchmesser<br />

80mm<br />

Filterrohr quer<br />

geschlitzt 2" HDPE<br />

Spitze 2" HDPE<br />

Höhenmaßstab: 1:12 Horizontalmaßstab: 1:12 Blatt 1 von 1<br />

Diplomarbeit Trier<br />

TU_02<br />

Banzhaf<br />

0<br />

1,63m<br />

1,80m


m u. GOK (1,61 m NN)<br />

0,0<br />

1,0<br />

Projekt:<br />

Bohrung:<br />

Auftraggeber:<br />

Bohrfirma:<br />

Bearbeiter:<br />

0,38<br />

0,80<br />

1,65<br />

1,80<br />

Datum: 19.03.2008 Anlage 1<br />

TU_03<br />

0,38 L, fs, g<br />

0,80 G, ms, gs<br />

1,65 t, u, fs<br />

1,80 G, t<br />

TU Berlin Rechtswert: 0<br />

Hochwert:<br />

Ansatzhöhe:<br />

Endtiefe:<br />

-0,45<br />

-0,40<br />

0,00<br />

0,60<br />

1,60<br />

1,73<br />

1,80<br />

SEBA -<br />

Abschlußkappe<br />

Stahl<br />

Vollrohr 2" HDPE<br />

Bohrlochdurchmesser<br />

80mm<br />

Filterrohr quer<br />

geschlitzt 2" HDPE<br />

Spitze 2" HDPE<br />

Höhenmaßstab: 1:12 Horizontalmaßstab: 1:12 Blatt 1 von 1<br />

Diplomarbeit Trier<br />

TU_03<br />

Banzhaf<br />

0<br />

1,61m<br />

1,80m


m u. GOK (1,59 m NN)<br />

0,0<br />

1,0<br />

2,0<br />

Projekt:<br />

Bohrung:<br />

Auftraggeber:<br />

Bohrfirma:<br />

Bearbeiter:<br />

0,43<br />

1,50<br />

2,00<br />

Datum: 20.03.2008 Anlage 1<br />

TU_04<br />

0,43 L, fs, g<br />

1,50 t, u, fs<br />

2,00 G, t<br />

TU Berlin Rechtswert: 0<br />

Hochwert:<br />

Ansatzhöhe:<br />

Endtiefe:<br />

-0,34<br />

-0,29<br />

0,00<br />

1,00<br />

1,80<br />

2,00<br />

2,13<br />

SEBA -<br />

Abschlußkappe<br />

Stahl<br />

Vollrohr 2" HDPE<br />

Bohrlochdurchmesser<br />

80mm<br />

Filterrohr quer<br />

geschlitzt 2" HDPE<br />

Spitze 2" HDPE<br />

Höhenmaßstab: 1:12 Horizontalmaßstab: 1:12 Blatt 1 von 1<br />

Diplomarbeit Trier<br />

TU_04<br />

Banzhaf<br />

0<br />

1,59m<br />

2,00m


Anlage 2:<br />

Technische Daten<br />

Temperaturlogger 3M TL20


Technische Daten Temperaturlogger 3M TL20<br />

Temperaturbereich <strong>und</strong> Genauigkeit:�<br />

-20 °C bis +30 °C = +/- 0,5 °C<br />

+30 °C bis +60 °C = +/-1 °C�<br />

Auflösung:� 0,1 °C�<br />

Messwertspeicherung:� 12.000�<br />

Meßintervalle in Minuten:� 1 bis 120 min.�<br />

einstellbare Auto-Startverzögerung:� 0 bis 168 St<strong>und</strong>en (0 bis 7 Tage)�<br />

manuell-einstellbare Startverzögerung:� 0 bis 240 Minuten (0 bis 4 St<strong>und</strong>en)�<br />

Messspeicherkapazität:� 1 bis 360 Tage�<br />

Batteriestandzeit:� ca. 12 Monate - nicht austauschbar�<br />

Spritzwasserschutz:� NEMA 3R�<br />

Größe:� 70 mm x 44 mm x 11 mm�<br />

Gewicht:� 26 g�<br />

Quelle: www.cwaller.de


Anlage 3:<br />

Vor-Ort-Parameter aller Probennahmen


Ort Datum Uhrzeit pH-Wert Eh [mV] O2 [mg/l] Lf [µS/cm] T [°C] GH [°dH] GH [mmol/l] CH [°dH] CH [mmol/l] Bemerkungen<br />

klares Wasser mit leichtem Anteil an<br />

Olewiger Bach 20.03.2008 16:15 7,15 93,5 4,57 186 6,6 5,2 0,95 1,9 0,6 Schwebfracht<br />

Olewiger Bach 03.05.2008 16:30 6,93 302,5 6,67 184 11,5 4,6 0,85 2,4 0,9 klares Wasser<br />

Olewiger Bach 05.05.2008 17:47 7,39 56,9 5,14 245 14 4,6 0,85 2,6 1 klares Wasser<br />

Olewiger Bach 06.05.2008 14:01 7,45 51,4 8,1 226 13,5 5,6 1 3 1,1 klares Wasser<br />

TU_01 20.03.2008 16:32 7,01 70,2 1,44 321 6,7 6,2 1,1 4,2 1,5<br />

starke Trübung des Wassers, GWM<br />

lief schnell leer, Härten nachbest<strong>im</strong>mt<br />

TU_01 03.05.2008 16:12 6,36 176,1 1,51 306 10,8 7 1,3 3,4<br />

starke Trübung des Wassers, GWM<br />

1,3 lief schnell leer, Härten nachbest<strong>im</strong>mt<br />

starke Trübung des Wassers, GWM<br />

lief schnell leer, O2 zu hoch --> war<br />

TU_02 20.03.2008 16:42 6,77 81,7 4,2 318 6,8 7,2 1,3 4 1,4 an Luft, Härten nachbest<strong>im</strong>mt<br />

TU_02 03.05.2008 16:00 6,5 207,5 1,5 316 10,5 8 1,5 3,6 1,35<br />

TU_02 05.05.2008 17:15 6,86 340,8 1,65 318 12,5 7,8 1,4 3,5 1,3<br />

TU_02 06.05.2008 13:48 6,64 70,0 1,54 328 10,6 6,8 1,25 4 1,5<br />

TU_03 20.03.2008 16:49 6,88 80,9 1,64 416 6,9 9,2 1,7 6 2,2<br />

starke Trübung des Wassers, GWM<br />

lief schnell leer, Härten nachbest<strong>im</strong>mt<br />

starke Trübung des Wassers, GWM<br />

lief schnell leer, Härten nachbest<strong>im</strong>mt<br />

starke Trübung des Wassers, GWM<br />

lief schnell leer, Härten nachbest<strong>im</strong>mt<br />

starke Trübung des Wassers, GWM<br />

lief schnell leer, Härten nachbest<strong>im</strong>mt<br />

TU_03 03.05.2008 15:45 6,92 306,9 2,61 403 11,6 9 1,65 6<br />

starke Trübung des Wassers, GWM<br />

2,2 lief schnell leer, Härten nachbest<strong>im</strong>mt<br />

weniger trüb als andere GWM --> mit<br />

sehr kl<strong>einer</strong> Rate kontinuierlich<br />

TU_04 20.03.2008 16:55 6,73 82,9 1,59 339 7,7 8 1,4 5,4 1,9 förderbar, Härten nachbest<strong>im</strong>mt<br />

TU_04 03.05.2008 15:15 6,64 173,3 1,75 332 9,8 7 1,3 4,3 1,6<br />

Wasser wird während Pumpens klar,<br />

Wasserspiegel nur 2 cm gefallen<br />

TU_04 05.05.2008 17:35 6,63 251,6 1,34 329 9,8 8,2 1,5 4 1,5 Wasser wird während Pumpens klar<br />

TU_04 06.05.2008 13:41 6,68 81,1 3,27 327 10 6,8 1,25 4,3 1,6 Wasser wird während Pumpens klar


Anlage 4:<br />

Laboranalysen <strong>und</strong> Fehlerbetrachtungen<br />

aller Probennahmen


Analysenwerte<br />

Probe Datum Uhrzeit Cl [mg/l] NO3 [mg/l] SO4 [mg/l] Ca [mg/l] Mg [mg/l] Na [mg/l] K [mg/l] Fe [mg/l] Mn [mg/l]<br />

Olewig 20.03.2008 16:20 17,2 20,1 20,1 12,7 6,04 7,48 1,93 u.B. 0,02<br />

Olewig 05.05.2008 17:47 21,8 16,4 21,0 17,3 9,02 9,82 2,05 u.B. u.B.<br />

Olewig 06.05.2008 14:01 19,1 15,9 20,0 15,6 8,87 9,76 2,00 u.B. u.B.<br />

TU_01 20.03.2008 16:32 37,8 6,93 19,3 27,9 13,7 16,7 1,42 0,08 0,01<br />

TU_01 03.05.2008 16:12 40,3 4,70 21,7 20,4 10,9 16,2 1,81 0,05 0,02<br />

TU_02 20.03.2008 16:42 37,3 5,91 19,1 21,8 12,0 16,2 1,11 0,06 0,01<br />

TU_02 03.05.2008 16:00 39,9 9,29 19,7 27,9 14,5 16,0 1,84 0,05 0,01<br />

TU_02 05.05.2008 17:15 40,6 10,4 19,4 18,9 11,1 18,7 1,95 u.B. 0,80<br />

TU_02 06.05.2008 13:48 39,1 10,3 19,1 18,3 10,8 18,8 4,37 u.B. 0,46<br />

TU_03 20.03.2008 16:49 29,5 5,96 22,7 41,1 13,1 17,0 1,32 0,06 0,63<br />

TU_03 03.05.2008 15:45 40,2 9,05 20,0 36,5 11,6 17,8 2,12 0,05 0,01<br />

TU_04 20.03.2008 16:55 28,9 9,33 19,4 31,9 13,5 16,9 1,10 0,05 0,28<br />

TU_04 03.05.2008 15:15 38,7 10,9 18,5 22,3 12,3 16,9 2,28 0,69 0,51<br />

TU_04 05.05.2008 17:35 38,6 10,8 18,7 20,8 12,0 19,1 0,58 0,57 0,50<br />

TU_04 06.05.2008 13:41 38,3 10,7 18,3 21,3 12,1 19,3 0,61 0,88 0,58<br />

u.B. = unter Best<strong>im</strong>mungsgrenze<br />

Fehlerbetrachtung<br />

Probe Datum HCO3 [meg/l] Cl [meq/l] NO3 [meq/l] SO4 [meq/l] Ca [meq/l] Mg [meq/l] Na [meq/l] K [meq/l] Fe [meq/l] Mn [meq/l] Fehler [%]<br />

Olewig 20.03.2008 0,60 0,49 0,32 0,42 0,63 0,50 0,33 0,05 u.B. u.B. -19,4<br />

Olewig 05.05.2008 1,00 0,62 0,26 0,44 0,86 0,74 0,43 0,05 u.B. u.B. -10,5<br />

Olewig 06.05.2008 1,10 0,54 0,26 0,42 0,78 0,73 0,42 0,05 u.B. u.B. -15,2<br />

TU_01 20.03.2008 1,50 1,07 0,11 0,40 1,39 1,12 0,72 0,04 u.B. u.B. 6,36<br />

TU_01 03.05.2008 1,30 1,14 0,08 0,45 1,02 0,90 0,71 0,05 u.B. u.B. -10,2<br />

TU_02 20.03.2008 1,40 1,05 0,10 0,40 1,09 0,99 0,70 0,03 u.B. u.B. -4,52<br />

TU_02 03.05.2008 1,35 1,12 0,15 0,41 1,39 1,19 0,70 0,05 u.B. u.B. 9,27<br />

TU_02 05.05.2008 1,30 1,15 0,17 0,40 0,94 0,92 0,81 0,05 u.B. 0,03 -9,20<br />

TU_02 06.05.2008 1,50 1,10 0,17 0,40 0,91 0,89 0,82 0,11 u.B. 0,02 -14,2<br />

TU_03 20.03.2008 2,20 0,83 0,10 0,47 2,05 1,08 0,74 0,03 u.B. 0,02 8,72<br />

TU_03 03.05.2008 2,20 1,13 0,15 0,42 1,82 0,96 0,77 0,05 u.B. u.B. -7,60<br />

TU_04 20.03.2008 1,90 0,82 0,15 0,40 1,59 1,11 0,73 0,03 u.B. 0,01 6,17<br />

TU_04 03.05.2008 1,60 1,09 0,18 0,38 1,11 1,01 0,74 0,06 0,04 0,02 -8,91<br />

TU_04 05.05.2008 1,50 1,09 0,17 0,39 1,04 0,99 0,83 0,01 0,03 0,02 -7,64<br />

TU_04 06.05.2008 1,60 1,08 0,17 0,38 1,06 1,00 0,84 0,02 0,05 0,02 -8,05


Anlage 5:<br />

Siebkurven für kf-Werte


Siebkurve_TU_01_36-100.XLS<br />

Best<strong>im</strong>mung der Korngrößenverteilung Maschenweite Durchgang<br />

mit GEO-Siebsatz 1 (mm) Sieb leer (g) Sieb+Boden (g) Rückstand (g) Durchgang (g) einzeln (gew. %) gesamt (gew. %) Kornfraktionen Anteil (%)<br />

20 476,28 627,79 151,51 71,14 7,49 84,05 Schluff 1,1<br />

Probe TU_01 11,2 455,89 527,03 71,14 74,30 7,82 76,56 Feinsand 4,44<br />

stratigraph. Einheit 6,3 442,55 516,85 74,30 106,43 11,20 68,74 Mittelsand 13,31<br />

Entnahmestelle 0,36-1,0 3,55 424,24 530,67 106,43 125,61 13,22 57,54 Grobsand 25,4<br />

Datum 19. Mrz 08 2 388,94 514,55 125,61 134,40 14,15 44,32 Feinkies 13,22<br />

Bearbeiter Banzhaf 1,12 352,65 487,05 134,40 107,38 11,30 30,17 Mittelkies 15,31<br />

Einwaage mit Schale (g) 1456,09 0,63 327,18 434,56 107,38 75,90 7,99 18,87 Grobkies 0,00<br />

Leergewicht Schale (g) 505,82 0,355 313,95 389,85 75,90 50,52 5,32 10,88<br />

Einwaage netto (g) 950,27 0,2 284,48 335,00 50,52 23,50 2,47 5,56 Parameter<br />

Summe Fraktionen (g) 950,05 0,112 280,50 304,00 23,50 18,72 1,97 3,09 d10 0,33<br />

Summe Fraktionen (%) 99,98 0,063 273,53 292,25 18,72 10,64 1,12 1,12 d60 4,00<br />

Siebdurchgang in Gewicht - %<br />

90,00<br />

80,00<br />

70,00<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

Auffang 186,58 197,22 10,64 0,00 0,00<br />

Summe 950,05 798,54 84,05<br />

Ton fein Schluff grob fein Sand grob fein Kies grob<br />

100,00<br />

U 12,1<br />

Porosität 28,8<br />

kf (m/s)<br />

nach BEYER 7,82E-04<br />

nach HAZEN 1,26E-03<br />

nach ZIESCHGANG 9,79E-04<br />

0,00<br />

0,001 0,01 0,1 1 10 [mm] 100


Siebkurve_TU_03_38-80.XLS<br />

Best<strong>im</strong>mung der Korngrößenverteilung Maschenweite Durchgang<br />

mit GEO-Siebsatz 1 (mm) Sieb leer (g) Sieb+Boden (g) Rückstand (g) Durchgang (g) einzeln (gew. %) gesamt (gew. %) Kornfraktionen Anteil (%)<br />

20 476,31 528,91 52,60 22,51 4,71 88,99 Schluff 9,2<br />

Probe TU_03 11,2 455,94 478,45 22,51 25,61 5,36 84,28 Feinsand 15,23<br />

stratigraph. Einheit 6,3 442,40 468,01 25,61 28,13 5,89 78,93 Mittelsand 20,96<br />

Entnahmestelle 0,38-0,8 3,55 424,26 452,39 28,13 35,79 7,49 73,04 Grobsand 20,1<br />

Datum 19. Mrz 08 2 388,90 424,69 35,79 47,42 9,92 65,55 Feinkies 7,49<br />

Bearbeiter Banzhaf 1,12 352,63 400,05 47,42 48,74 10,20 55,63 Mittelkies 10,07<br />

Einwaage mit Schale (g) 836,41 0,63 327,14 375,88 48,74 42,22 8,83 45,43 Grobkies 0,00<br />

Leergewicht Schale (g) 358,69 0,355 313,86 356,08 42,22 57,98 12,13 36,60<br />

Einwaage netto (g) 477,72 0,2 284,48 342,46 57,98 41,09 8,60 24,47 Parameter<br />

Summe Fraktionen (g) 477,94 0,112 280,52 321,61 41,09 31,72 6,64 15,87 d10 0,06<br />

Summe Fraktionen (%) 100,05 0,063 273,51 305,23 31,72 44,13 9,23 9,23 d60 1,60<br />

Siebdurchgang in Gewicht - %<br />

90,00<br />

80,00<br />

70,00<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

Auffang 186,62 230,75 44,13 0,00 0,00<br />

Summe 477,94 425,34 88,99<br />

Ton fein Schluff grob fein Sand grob fein Kies grob<br />

100,00<br />

U 27,6<br />

Porosität 27,6<br />

kf (m/s)<br />

nach BEYER 2,04E-05<br />

nach HAZEN 3,90E-05<br />

nach ZIESCHGANG 2,69E-05<br />

0,00<br />

0,001 0,01 0,1 1 10<br />

[mm]<br />

100


Siebkurve_TU_04_150-190.XLS<br />

Best<strong>im</strong>mung der Korngrößenverteilung Maschenweite Durchgang<br />

mit GEO-Siebsatz 1 (mm) Sieb leer (g) Sieb+Boden (g) Rückstand (g) Durchgang (g) einzeln (gew. %) gesamt (gew. %) Kornfraktionen Anteil (%)<br />

20 476,32 727,09 250,77 122,56 13,23 72,93 Schluff 1,5<br />

Probe TU_04 11,2 455,93 578,49 122,56 106,48 11,50 59,69 Feinsand 4,30<br />

stratigraph. Einheit 6,3 442,38 548,86 106,48 114,70 12,38 48,20 Mittelsand 6,21<br />

Entnahmestelle 1,5-1,9 3,55 424,22 538,92 114,70 103,18 11,14 35,81 Grobsand 12,7<br />

Datum 20. Mrz 08 2 388,84 492,02 103,18 70,32 7,59 24,67 Feinkies 11,14<br />

Bearbeiter Banzhaf 1,12 352,63 422,95 70,32 47,24 5,10 17,08 Mittelkies 24,73<br />

Einwaage mit Schale (g) 1501,14 0,63 327,14 374,38 47,24 33,43 3,61 11,98 Grobkies 0,00<br />

Leergewicht Schale (g) 574,88 0,355 313,94 347,37 33,43 24,13 2,61 8,37<br />

Einwaage netto (g) 926,26 0,2 284,46 308,59 24,13 21,80 2,35 5,77 Parameter<br />

Summe Fraktionen (g) 926,23 0,112 280,53 302,33 21,80 17,99 1,94 3,41 d10 0,46<br />

Summe Fraktionen (%) 100,00 0,063 273,55 291,54 17,99 13,63 1,47 1,47 d60 11,20<br />

Siebdurchgang in Gewicht - %<br />

90,00<br />

80,00<br />

70,00<br />

60,00<br />

50,00<br />

40,00<br />

30,00<br />

20,00<br />

10,00<br />

Auffang 186,65 200,28 13,63 0,00 0,00<br />

Summe 926,23 675,46 72,93<br />

Ton fein Schluff grob fein Sand grob fein Kies grob<br />

100,00<br />

U 24,3<br />

Porosität 27,7<br />

kf (m/s)<br />

nach BEYER 1,32E-03<br />

nach HAZEN 2,45E-03<br />

nach ZIESCHGANG 1,63E-03<br />

0,00<br />

0,001 0,01 0,1 1 10 [mm] 100

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