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Working Poor in der Schweiz Zahlen, Fakt - Caritas Thurgau

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Nachrichten <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong><br />

Rechts und l<strong>in</strong>ks e<strong>in</strong> Abgrund<br />

Wenn nichts dazwischenkommt, reicht <strong>der</strong> Lohn. E<strong>in</strong> Schullager, e<strong>in</strong>e Zahnarztrechnung, e<strong>in</strong><br />

Vere<strong>in</strong>sbeitrag o<strong>der</strong> die notwendige Sportausrüstung – das sprengt den Rahmen. Angespartes<br />

gibt es nicht. Es ist e<strong>in</strong> Tanz auf dem hohen Seil, von wo manche Menschen nicht nur f<strong>in</strong>anziell,<br />

son<strong>der</strong>n auch psychisch Monat für Monat abzustürzen drohen.<br />

Alle<strong>in</strong>erziehende s<strong>in</strong>d beson<strong>der</strong>s stark gefor<strong>der</strong>t.<br />

Im Interview berichtet Susanne Nobs-Rageth, Bereichsleiter<strong>in</strong><br />

Soziale Aufgaben <strong>der</strong> <strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong>, von den Erfahrungen<br />

<strong>in</strong> ihrer täglichen Arbeit.<br />

Gibt es <strong>Work<strong>in</strong>g</strong> <strong>Poor</strong> auch im<br />

<strong>Thurgau</strong><br />

Susanne Nobs-Rageth: Die Situation bei<br />

uns ist nicht vergleichbar mit Zürich. Der<br />

<strong>Thurgau</strong> liegt gesamtschweizerisch unter<br />

dem Durchschnitt, was nicht heisst, dass es<br />

hier ke<strong>in</strong>e armutsbetroffenen Familien gibt.<br />

Diese Gruppe macht die Hauptklientel <strong>der</strong><br />

<strong>Caritas</strong> <strong>Thurgau</strong> aus, <strong>der</strong> wohl e<strong>in</strong>zigen polyvalenten<br />

Beratungsstelle im Kanton. Zu<br />

uns kommen Menschen mit knappem Budget.<br />

Viele legen grossen Wert darauf, ihre<br />

F<strong>in</strong>anzen im Griff zu haben und ihr Leben<br />

autonom führen zu können. Sie wollen<br />

ohne staatliche Hilfeleistungen auskommen,<br />

namentlich ohne Sozialhilfe. Das ist<br />

zu unterstützen. Solche Gefüge s<strong>in</strong>d häufig<br />

jedoch sehr labil. Wenn sie <strong>in</strong>s Wanken geraten,<br />

dann bieten wir Hilfe an.<br />

Wer s<strong>in</strong>d diese Menschen und wie<br />

leben sie<br />

Zur Hauptsache s<strong>in</strong>d es Familien mit<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong>n und alle<strong>in</strong>erziehende Frauen – übrigens<br />

mehr <strong>Schweiz</strong>er und <strong>Schweiz</strong>er<strong>in</strong>nen<br />

als ausländische Mitbewohner. Viele arbeiten<br />

im Tieflohnsegment, im Stundenlohn<br />

o<strong>der</strong> temporär und haben dadurch e<strong>in</strong><br />

niedriges und oft unregelmässiges E<strong>in</strong>kommen.<br />

Von e<strong>in</strong>em gesicherten Verdienst können<br />

sie nicht ausgehen. Mit dem Lohn kann<br />

das Nötigste für den Lebensunterhalt bestritten<br />

werden. Jede Ausgabe darüber h<strong>in</strong>aus<br />

– beispielsweise e<strong>in</strong> Ferienlager für<br />

e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d o<strong>der</strong> Umzugskosten – sprengt<br />

Bild: Andreas Schwaiger<br />

1/08 Nachbarn <strong>Caritas</strong><br />

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