Kamilla Schatz Karl-Andreas Kolly
Kamilla Schatz Karl-Andreas Kolly
Kamilla Schatz Karl-Andreas Kolly
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Programm<br />
Franz Schubert Sonate für Violine und Klavier<br />
(1797– 1828) A-Dur D 574<br />
Allegro moderato – Scherzo<br />
Andantino – Allegro vivace<br />
Claude Debussy<br />
(1862– 1918)<br />
Sonate für Violine und Klavier<br />
Kultur in Reinach lädt Sie herzlich ein zu einer Soirée mit<br />
<strong>Kamilla</strong> <strong>Schatz</strong><br />
Violine<br />
Pause<br />
Arthur Honegger Sonate für Violine solo<br />
(1892 – 1955)<br />
Gabriel Fauré Sonate für Violine und Klavier<br />
(1845 – 1924) Nr. 1 A-Dur Opus 13<br />
<strong>Karl</strong>-<strong>Andreas</strong> <strong>Kolly</strong><br />
Klavier<br />
Sie hören Werke für Violine und Klavier von Franz Schubert, Claude Debussy,<br />
Arthur Honneger und Gabriel Fauré.<br />
Nächste Veranstaltung<br />
7. März, 19.30 Uhr, Gemeindebibliothek<br />
Lesung mit Dani von Wattenwyl aus seinem neuen Buch «Patriotenblut»<br />
Sonntag, 27. Januar, 17 Uhr<br />
In der Aula des Schulhauses Bachmatten<br />
Lochackerstrasse 75, Reinach<br />
Tram Nr. 11, Haltestelle Lochacker<br />
Im Anschluss an das Konzert wird ein Apéro offeriert.<br />
Kultur in Reinach, Postfach 803, 4153 Reinach 1<br />
www.kir-bl.ch<br />
Eintritt frei – Kollekte
Die Musiker<br />
<strong>Kamilla</strong> <strong>Schatz</strong> – Violine: «Wenn <strong>Kamilla</strong> <strong>Schatz</strong> spielt, wird sie eins mit ihrer Violine,<br />
sie schwelgt, sie singt…» So urteilte der Berliner Tagesspiegel anlässlich des Debüts der<br />
Schweizer Geigerin in der Berliner Philharmonie im Jahr 2000. Seitdem spielte <strong>Kamilla</strong><br />
<strong>Schatz</strong> als Solistin mit vielen erstklassigen Orchestern und trat als Kammermusikerin auf.<br />
Zahlreiche Auszeichnungen an Violin- und Duowettbewerben begleiteten ihre Studienzeit.<br />
Seit 2003 ist <strong>Kamilla</strong> <strong>Schatz</strong> Co-Direktorin des Kulturfestivals «Resonanzen» in St. Moritz.<br />
Dutzende Engagements jährlich bestreitet die Künstlerin als Mitglied des Ensemble Paul<br />
Klee. Nach einer Violindozentur an der Hochschule für Musik in Genf übernahm <strong>Kamilla</strong><br />
<strong>Schatz</strong> die Professur an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen. Im Jahre 2011<br />
gab sie diese Stelle auf, um sich ganz ihrer Konzerttätigkeit zu widmen. «<strong>Kamilla</strong> <strong>Schatz</strong><br />
erhielt 1997 den Kulturpreis der Gemeinde Reinach.»<br />
<strong>Karl</strong>-<strong>Andreas</strong> <strong>Kolly</strong> – Klavier: <strong>Karl</strong>-<strong>Andreas</strong> <strong>Kolly</strong> studierte in Zürich und Bern. Er nahm<br />
erfolgreich an Meisterkursen und an verschiedenen Wettbewerben teil. Zahlreiche Konzerte<br />
als Solist und Kammermusiker in ganz Europa, Japan, Korea, Australien, USA und bei diversen<br />
Festivals runden seine vielfältigen Erfahrungen ab. Besonders häufig arbeitet er mit dem<br />
Zürcher Kammerorchester und dem Musikkollegium Winterthur zusammen. Als Kammermusiker<br />
spielte <strong>Karl</strong>-<strong>Andreas</strong> <strong>Kolly</strong> sämtliche Klaviertrios von Brahms und Franck ein (Tudor).<br />
Es erschienen bei diversen Labels weit über 60 Einspielungen, darunter ein Mendelssohn-<br />
Programm, Werke von Alexander Skrjabin,<br />
Raritäten wie die Klavierkonzerte von Glasunow, d’Albert oder Franz Schmidt, aber auch<br />
zahlreiche Solowerke von Chopin, Liszt und Bach. <strong>Karl</strong>-<strong>Andreas</strong> <strong>Kolly</strong> ist Professor an der<br />
Hochschule für Musik und Theater Zürich.<br />
Die Werke<br />
Franz Schubert: Schubert hat trotz seines kurzen Lebens in allen Gattungen seiner Zeit<br />
Außerordentliches geschaffen und wird in der heutigen Musikwissenschaft neben Beethoven<br />
als der Begründer der romantischen Musik im deutschsprachigen Raum angesehen.<br />
Die A-Dur-Sonate bekundet in manchem die Differenz – fast einen Sprung – zu den kleineren,<br />
als «Sonatinen« bekannten drei Sonaten op. 137 vom Vorjahr. Da wirkt bereits der Anfang<br />
als neue Art des Ensemble-Spiels: über einem wiegenden Bassthema, das wie eine Art von<br />
Ostinato-Grund vorangestellt ist, schleicht sich die Kantilene der Violine im fünften Takt<br />
unauffällig ein, um alsbald weiter und weiter auszugreifen und den andersartigen Klavierpart<br />
mit großer Geste zu überspannen. Die Rollen sind so verteilt, dass die Violine sich und «ihren»<br />
Part, also ihr instrumental besonderes Vermögen, einbringen darf. Das gilt nun in unterschiedlichen<br />
Nuancen für die anderen Sätze auch, am wenigsten vielleicht für den letzten, in dem<br />
die melodisch-thematischen Partien häufiger zwischen beiden Instrumenten ausgetauscht<br />
werden.<br />
Claude Debussy: Der bekannteste Vertreter des musikalischen Impressionismus sollte<br />
nach dem Wunsch seiner Eltern eine Karriere als pianistisches Wunderkind machen.<br />
Mit 18 Jahren wandte sich Debussy jedoch endgültig dem Komponieren zu. Seine anfängliche<br />
Faszination für Wagner überwand er bald; auf der Pariser Weltausstellung<br />
1889 kam er mit spanischer und fernöstlicher Musik in Berührung und wurde von ihr<br />
nachhaltig beeinflusst. Seine eigene Musiksprache entwickelte er während der Arbeit<br />
an der Oper «Pelleas und Melisande», die sich über zehn Jahre hinzog. Von seiner Kammermusik<br />
ist das frühe Streichquartett am bekanntesten, es ist ein Standardwerk dieser<br />
Gattung. Ein Jahr vor seinem Tod schrieb er, schwer an Krebs erkrankt, seine einzige<br />
Violinsonate. Sie sollte Teil einer Serie von sechs Sonaten für verschiedene Instrumente<br />
werden. Er konnte jedoch nur drei Stücke vollenden. Gedacht als Hommage an die<br />
französische Musik des 18. Jahrhunderts, besonders des hochgeschätzten Rameau,<br />
versah er seine letzten Werke mit dem Zusatz: «Musicien francais».<br />
Arthur Honegger: Aus einer Züricher Kaufmannsfamilie stammend, wuchs Honegger<br />
in der schweizerischen «Kolonie» von Le Havre auf, wo sein Vater einen Kaffeehandel<br />
leitete. Zunächst ein ambitionierter Autodidakt, setzte er sein Studium in Paris fort. Paris<br />
wurde seine Heimat. Hier schloss er sich der «Groupe de Six» an, befreundete sich mit<br />
Darius Milhaud und Jean Cocteau,begeisterte sich für Futurismus und Maschinenmusik.<br />
Er war stolzer Bugattifahrer, schrieb freche und spritzige Frühwerke – und nannte sich<br />
gleichzeitig einen «Beethovenianer und Bibelkenner». Seiner Ueberzeugung nach könne<br />
nur derjenige «vorwärtsschreiten, der fest in der Vergangenheit verwurzelt ist». In späteren<br />
Jahren verarbeitete er biblische und historische Themen zu grossangelegten Oratorien,<br />
Chor – und Bühnenwerken. Über vierzig Jahre erstreckt sich seine Beschäftigung mit<br />
Kammermusik, deren letztes Werk die Sonate für Violine solo aus dem Jahr 1940 ist.<br />
Gabriel Fauré: Seine musikalische Ausbildung in Paris beschränkte sich zunächst auf die<br />
Kirchenmusik von der Gregorianik bis hin zu Bach. Dann wurde Camille Saint – Saens sein<br />
Lehrer, Anreger erster Kompositionen und schliesslich lebenslanger Freund. Er führte ihn<br />
auch in die Pariser Salons ein, wo er erste Bewunderung für seine Werke erhielt. 1896 wurde<br />
er Professor für Komposition, später dann auch Direktor am Pariser Konservatorium.<br />
Inzwischen war er berühmt geworden mit gross angelegten Werken. Eine 1903 beginnende<br />
Ertaubung veranlasste ihn ab 1920, sich nur noch der Komposition zu widmen. Bedeutend<br />
ist seine Kammermusik. Eine wichtige Voraussetzung hierfür war die «Société Nationale de<br />
Musique», 1871 mitbegründet wiederum von Saint-Saens, die die Aufführung der bis dahin<br />
vernachlässigten Kammermusik in Frankreich ermöglichte. 1875 entstand Faurés 1. Violinsonate.<br />
In Aufbau und thematischer Arbeit orientiert er sich an seinen Vorbildern Beethoven<br />
und Schumann. Mit seiner Eleganz und Subtilität ist er ganz und gar Franzose.