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BIS BALD! - Movie Park Germany

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Fun und Physik<br />

Erlebe<br />

die physikalischen Phänomene<br />

der Achterbahnen<br />

Bottrop-Kirchhellen


Inhalt<br />

3 Willkommen<br />

4 ERSTER TEIL<br />

Für Grundschulen<br />

4 Freizeitparks – Wie alles anfing<br />

5 Die verschiedenen Achterbahntypen<br />

6 Bist du mutig? Na klar!<br />

7 Was genau bedeutet Kapazität?<br />

8 Die Zeit<br />

9 Die Geschwindigkeit<br />

10 ZWEITER TEIL<br />

Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

10-11 Die Beschleunigung<br />

12 Die Masse<br />

13 Die Trägheit – Das Trägheitsgesetz<br />

14 Die Kräfte<br />

15-16 Die Schwerkraft und das Gewicht<br />

17 Der freie Fall<br />

Diese Broschüre wurde zusammengestellt von: Roger Demeure, Doktor<br />

der Physik und Lehrbeauftragter an der Katholischen Universität Leuven<br />

Diese Broschüre darf ausschließlich für den Gebrauch in der Schule kopiert<br />

werden, nicht für die kommerzielle Nutzung.<br />

18 Kräfte bei gradlinig beschleunigten Bewegungen<br />

19 Die Schwerelosigkeit<br />

20-23 Die Flieh- und die Zentripetalkraft


Im<br />

<strong>Movie</strong> <strong>Park</strong><br />

<strong>Germany</strong>, dem größten Film- und<br />

Entertainmentpark Deutschlands, kann<br />

man bei Fahrten mit den unterschiedlichsten<br />

Attraktionen eine ganze Reihe aufregender<br />

Erfahrungen machen. Hier kommt jeder auf seine<br />

Kosten, doch stellt dieser unvergessliche Ausflug<br />

auch die Gelegenheit dar, einige der maßgeblichen<br />

Naturgesetze kennen zu lernen, die das Leben auf<br />

unserem Planeten Erde bestimmen. Machen Sie sich<br />

die Beliebtheit unserer <strong>Park</strong>s zu Nutze, um das<br />

Wissen aus Ihrem Unterricht auf spielerische<br />

Art und Weise zu vermitteln.<br />

Bei jeder Attraktion unseres <strong>Park</strong>s können Sie die Reaktionen Ihres Körpers beobachten<br />

und sich über Ihre dabei wahrgenommenen Empfindungen Fragen stellen:<br />

Warum falle ich eigentlich beim Looping der Achterbahn nicht heraus?<br />

Ist es normal, das ich bei einem Katapultstart in meinen Sitz gedrückt werde?<br />

Warum habe ich den Eindruck, als würde ich abheben, wenn The High Fall<br />

(Gyrodrop-Tower) nach unten fällt?<br />

Warum werde ich nach vorn gedrückt, wenn der Bandit Roller Coaster abrupt bremst?<br />

Rutschen in den Kurven eigentlich alle Menschen zur Seite?<br />

In dieser Broschüre werden die Antworten auf diese und noch andere Fragen gegeben.<br />

Außerdem bieten wir Ihnen eine einzigartige Gelegenheit: die Phänomene, die sonst<br />

nur aus Büchern bekannt sind selber zu erleben.<br />

Kindern und Jugendlichen können Sie die physikalischen Grundprinzipien unterhaltsam<br />

und leicht verständlich nahe bringen. Durch die bloße Beobachtung von Bewegungen<br />

und Reaktionen des Körpers machen sich Ihre Schüler oder Ihre Kinder mit so wichtigen<br />

physikalischen Begriffen wie Masse, Gewicht, Trägheit, Schwer- und Fliehkraft vertraut.<br />

Diese Broschüre soll Ihnen bei Ihrer Entdeckungsreise in unserem Freizeitpark<br />

als Leitfaden dienen, denn in ihr sind Aufgaben, Experimente und Erklärungen<br />

enthalten,die Ihnen helfen, alle diese physikalischen Begriffe praxisorientiert zu<br />

veranschaulichen. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Anfänge der Physik und<br />

wie diese Wissenschaft den Bau hochmoderner Themenparks wie <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> <strong>Germany</strong><br />

ermöglichte. Und selbstverständlich soll dabei der Spaß im Vordergrund stehen!<br />

Übrigens sind in der Broschüre zwei Teile mit Erläuterungen enthalten: ein erster Teil ist<br />

für Grundschulen und ein Zweiter für weiterführende Schulen gedacht.<br />

Wir wünschen Ihnen und Ihren Schülern viel Spaß beim studieren dieser Broschüre und<br />

einen anschließenden unvergesslichen Tag im <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> <strong>Germany</strong>.<br />

<strong>BIS</strong> <strong>BALD</strong>!<br />

3<br />

Willkommen


Teil 1 für Grundschulen<br />

FREIZEITPARKS:<br />

WIE ALLES ANFING<br />

Die Eispisten aus Russland<br />

Die Entdeckungen von Physikern wie Galilei und Newton ermöglichten den<br />

Bau von Attraktionen. Diese Gelehrten untersuchten Phänomene wie z. B. die<br />

Schwerkraft, den freien Fall und die Beschleunigung. So erblickten vor Hunderten<br />

von Jahren die Vorläufer der Achterbahnen von <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> <strong>Germany</strong> das Licht der<br />

Welt. Bereits im 15. Jahrhundert wurden in Russland während kalter Winter Eispisten auf<br />

Holzgerüsten gebaut. Um auf diese Gerüste zu kommen, musste man eine Treppe hoch steigen;<br />

dann ließ man sich in atemberaubender Geschwindigkeit nach unten gleiten. Gegen 1700 wurden<br />

vergleichbare Rutschbahnen allerdings ohne Schnee und Eis gebaut, auf denen man mit einer Art<br />

Schlitten auf Rädern nach unten fuhr.<br />

Die erste entgeltliche Fahrt in Amerika<br />

Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Rutschbahnen gebaut, die eine geschlossene Bahn darstellten. Dabei wurden die Wagen von<br />

Menschen, Tieren und manchmal auch mit Drahtseilen bis nach oben gezogen. In derselben Epoche, so etwa gegen 1840, versuchte man,<br />

die ersten Bahnen mit Kurven zu bauen.<br />

In den ersten Jahren des 19. Jahrhunderts wurde in einem Bergwerk in Pennsylvania ein Schienensystem zum Kohlentransport entwickelt<br />

bei dem sich die Wagen nur unter dem Einfluss der Schwerkraft bewegten. Bei der Schließung des Bergwerks im Jahre 1870 wurde diese<br />

Schienenstrecke von 30 Kilometer Länge zu einer Attraktion. Für einen Dollar konnte man in einem der<br />

Wagons Platz nehmen und sich auf eine spannende eineinhalbstündige Fahrt begeben.<br />

Und so musste man für eine schnelle Abfahrt zum ersten Mal Geld<br />

bezahlen. Auf Englisch nennt man eine solche Fahrt coast , von daher<br />

kommt übrigens auch das englische Wort für Achterbahnen: roller<br />

coaster .<br />

4<br />

Die Geburtsstunde der Themenparks<br />

Im Jahre 1927 baute man die ersten Metallgerüste. Das war<br />

damals eine bedeutende Neuerung, denn zuvor hatte man<br />

hauptsächlich Holz verwendet. Bis zum Jahre 1929 haben<br />

eine ganze Reihe von Unternehmen 1.500 solcher roller<br />

coasters (Achterbahnen) gebaut. Doch dann setzte die<br />

Wirtschaftskrise den goldenen Achterbahnzeiten ein<br />

Ende, sodass 1959 nur noch zwei Achterbahnkonstrukteure<br />

übrig waren.<br />

Nach dem Zweiten Weltkrieg begannen die Amerikaner mit<br />

dem Bau von Themenparks in der heutigen Form.


Teil 1 für Grundschulen<br />

DIE VERSCHIEDENEN<br />

ACHTERBAHNTYPEN<br />

Die erste Achterbahnfahrt auf dem Kopf!<br />

Nach den ersten Versuchen zu Anfang des 19. Jahrhunderts konnte man erst 1975 eine<br />

Achterbahnfahrt mit einem vollständigen Looping machen. Diese Achterbahn trägt den Namen<br />

Revolution , und wurde anlässlich der 200-Jahrfeier der Vereinigten Staaten in Kalifornien<br />

gebaut. Mittlerweile gibt es sogar Achterbahnen mit sechs aufeinander folgenden Loopings.<br />

Damit hat sich seit den ersten Eispisten aus Russland einiges verändert; die<br />

Achterbahnen werden zunehmend spektakulärer. Dazu kommt noch, dass in jüngster Zeit<br />

alle Berechnungen von Computern gemacht werden und der Bau einer Achterbahn mit höchster<br />

Genauigkeit erfolgt. So kann zum Beispiel eine Bahn aus mehreren schnellen Kurven<br />

bestehen, auf die dann ein oder mehrere Loopings folgen.<br />

Die einzelnen Achterbahntypen<br />

Es gibt Holzachterbahnen, bei denen alles - auch das Gerüst<br />

und die Wagen - aus Holz gebaut wird. Allerdings haben<br />

Holzachterbahnen in der Regel keinen Looping. Auch<br />

waren sie früher meist nicht so hoch, nicht so schnell und<br />

hatten keine so starken Gefälle. Dennoch konnte es einem<br />

dabei ganz schön schwindlig werden.<br />

Natürlich gibt es auch Stahlachterbahnen. Bei denen fahrt ihr<br />

mit dem Kopf nach unten durch Kurven hindurch. Stahlachterbahnen<br />

sind meist größer und schneller als Holzachterbahnen.<br />

Was es sonst noch an Achterbahnen gibt<br />

Auf manchen Achterbahnen fahren die Züge vorwärts und rückwärts.<br />

Es gibt auch Achterbahnen, wie z.B. die MP XPress-Achterbahn an denen die Wagen<br />

so aufgehängt sind, dass eure Füße frei in der Luft schweben.<br />

Es gibt sogar Achterbahnen, auf denen man im Stehen fährt.<br />

Auf einigen Achterbahnen, werdet ihr einfach nach vorne katapultiert.<br />

Weil der Fortschritt keine Grenzen kennt, werden jedes Jahr neue Achterbahnen entwickelt und<br />

gebaut, die du in unseren <strong>Park</strong>s entdecken kannst.<br />

Hier findest du weitere Informationen:<br />

Wenn du wirklich alles über Achterbahnen wissen willst, dann wirf mal einen Blick ins Internet. Dort findest du auf den Websites<br />

www.moviepark.de, www.coastersandmore.com ganz bestimmt, was du suchst.<br />

Webtip: Eine genaue Auflistung aller Achterbahnen und Freizeitparks weltweit, mit allen relevanten technischen Daten und weiteren hilfreichen<br />

Informationen, kannst du im Internet finden unter: www.rcdb.com<br />

5


Teil 1 für Grundschulen<br />

<strong>BIS</strong>T DU MUTIG?<br />

NA KLAR!<br />

Wenn du vor einer Achterbahn stehst und siehst, wie die Wagen<br />

in atemberaubender Geschwindigkeit durch die Kurven jagen oder<br />

durch einen Looping nach dem anderen brausen, hast du vielleicht<br />

ein bisschen Angst davor auch mitzufahren. Doch sei unbesorgt:<br />

die Attraktionen sind ganz sicher. Mit Hilfe physikalischer Formeln<br />

und Berechnungen wurden sie so gebaut, dass überhaupt kein Risiko<br />

besteht.<br />

Sicherheit geht vor!<br />

Bei allen Attraktionen von <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> <strong>Germany</strong> steht die Sicherheit im<br />

Vordergrund. Und das gilt sowohl für die Besucher als auch für die Angestellten<br />

und macht sich durch die Einhaltung drei wesentlicher Prinzipien bemerkbar:<br />

• Inspektionen<br />

Bevor der <strong>Park</strong> zu Anfang der Saison seine Tore öffnet, muss jede Attraktion ein offizielles<br />

Sicherheitszertifikat erhalten. Dies ist Pflicht und von Behörden vorgeschrieben. Erst wenn<br />

unabhängige Prüfer vom TÜV, festgestellt haben, dass alles ordnungsgemäß funktioniert, wird dieses<br />

amtliche Dokument ausgestellt.<br />

Während der Saison werden alle Attraktionen täglich überprüft und zwar noch bevor die Besucher in den <strong>Park</strong> strömen. Jede Attraktion<br />

ist mit einer Prüfliste versehen, in der zahlreiche Punkte aufgelistet sind, auf die der technische Dienst und der Leiter der<br />

jeweiligen Attraktion besonders zu achten haben. Diese Listen umfassen manchmal vier Seiten!<br />

• Integrierte Technik<br />

Die Attraktionen sind mit vielen technischen Anwendungen ausgestattet, durch<br />

die Zwischenfälle nahezu ausgeschlossen werden. So sind beispielsweise die<br />

Achterbahnen in mehrere Blöcke eingeteilt, von denen jeder einzeln gesichert<br />

und an einen Computer angeschlossen ist. Stellt der Computer fest, dass<br />

der Zug durch einen bestimmten Block fährt, darf der andere Zug erst<br />

abfahren, wenn dieser Block wieder frei ist. So können die Züge niemals<br />

zusammenstoßen! Und sollte ein Sicherheitssystem trotzdem einmal<br />

ausfallen, übernimmt sofort ein Reservesystem die Kontrolle.<br />

• Strenge Mitarbeiterschulung<br />

Alle Mitarbeiter, die eine Attraktion überwachen, erhalten zunächst<br />

eine strenge Ausbildung. Dabei lernen sie, wie die Attraktion genau<br />

funktioniert, wie sie in Betrieb zu nehmen ist und worauf bei der täglichen<br />

Überprüfung geachtet werden muss.<br />

6


Teil 1 für Grundschulen<br />

WAS GENAU<br />

BEDEUTET<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

KAPAZITÄT?<br />

Die Kapazität eines Freizeitparks gibt die Höchstzahl der Personen an, die<br />

sich gleichzeitig in einem <strong>Park</strong> befinden dürfen. Die stündliche Kapazität einer<br />

Attraktion umfasst die maximale Anzahl der Personen, die während einer Stunde mit einer<br />

Attraktion fahren dürfen.<br />

Aufgabe<br />

Stell dir vor, dass an den Kassen eines Freizeitparks an einem Tag mit großem Andrang durchschnittlich 2000 Tickets pro<br />

Stunde verkauft werden. Du kannst die Tickets an den Kassen des <strong>Park</strong>s zwischen 9:00 Uhr morgens und 16:00 Uhr nachmittags<br />

kaufen. Rechne aus, wie viele Personen pro Tag durchschnittlich in den <strong>Park</strong> kommen könnten.<br />

Antwort<br />

Man verkauft sieben Stunden lang Tickets. Der <strong>Park</strong> könnte also 7 x 2000 = 14.000 Personen aufnehmen.<br />

Du hast dich zu einer Fahrt auf dem Bermuda Dreieck entschlossen, das eine stündliche Kapazität von durchschnittlich 1400<br />

Personen hat. Du stellst dich hinten an und bemerkst, dass noch 700 Personen vor dir sind.<br />

Wie lange musst du ungefähr noch warten, bis du in eines der Boote steigen darfst?<br />

Antwort<br />

Bei 700 Personen musst du so lange warten: 60 Min. x (700:1400) = 30 Min.<br />

Die Tageskapazität des <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong>s <strong>Germany</strong> beträgt 30.000 Besucher. An einem Tag mit besonders großem Andrang<br />

kommen pro Stunde durchschnittlich 6000 Besucher an die Kassen der <strong>Park</strong>s. Die Kassen öffnen um 10:00 Uhr. Nehmen wir<br />

an, dass alle in den <strong>Park</strong> gehenden Personen bis zur Schließung des <strong>Park</strong>s bleiben.<br />

Wann müssen die Kassen geschlossen werden, wenn man die Überfüllung des <strong>Park</strong>s verhindern möchte?<br />

Antwort<br />

Die zur Erreichung der maximalen Kapazität des <strong>Park</strong>s notwendige Zeit beträgt:<br />

30.000 : 6000 = 5 Stunden. Die Kassen müssen also um 15:00 Uhr geschlossen werden.<br />

7


Teil 1 für Grundschulen<br />

Beobachtung<br />

Nehmen wir an, du wärst mit einem Klassenkameraden zu einer bestimmten Zeit in der Nähe einer Attraktion verabredet und bist gerade<br />

auf der anderen Seite des <strong>Park</strong>s. Du fragst dich dann sicherlich, wie viel Zeit du brauchst, um zu der von dir gewählten Attraktion zu gehen.<br />

Um die Antwort auf diese Frage zu bekommen, musst du den Begriff Zeit genauer kennen lernen.<br />

Definition<br />

Ein bisschen Geschichte<br />

Zuerst wurde die Zeit mit Hilfe natürlicher, wiederkehrender Phänomene gemessen: Tag und Nacht, Mondphasen,<br />

Jahreszeiten usw. Das auf Stunden, Minuten und Sekunden beruhende Zeitmesssystem stammt aus der Antike und wurde<br />

seitdem nicht mehr verändert.<br />

Unter einem Zeitpunkt versteht man z.B. eine bestimmte Uhrzeit. So ist der Zeitpunkt der <strong>Park</strong>öffnung 9:00 Uhr.<br />

Die Zeit bzw. der Zeitraum ist der zwischen zwei Zeitpunkten gemessene Abstand. Wenn du zum Beispiel sagst, dass du um 8:00 Uhr zu<br />

Hause weggegangen bist um zur Schule zu gehen und dort um 8:20 Uhr angekommen bist, dann betrug die für die Strecke benötigte Zeit<br />

20 Minuten.<br />

Für Berechnungen wird die Zeit in Sekunden (s) angegeben. Die Messung erfolgt z.B. mit Stoppuhren.<br />

Aufgabe<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

DIE ZEIT<br />

Hast du schon bemerkt, dass die Maßeinheiten für die Uhrzeit nicht auf dem Dezimalsystem beruhen?<br />

Weißt du noch, wie viele Sekunden eine Minute hat?<br />

Antwort<br />

1 Min = 60 s<br />

Und wie viele Sekunden haben eine Stunde und ein Tag?<br />

Antwort<br />

1 Stunde = 3600 s; 1 Tag = 86.400 s<br />

Bevor du in den <strong>Park</strong> hineingehen kannst, musst du dich an der Kasse hinten anstellen. Dort stellst du fest, dass jede Person<br />

1 Minute und 45 Sekunden benötigt, um ihre Tickets zu erhalten. Vor dir sind noch zwölf wartende Personen. Wie viel Zeit (in<br />

Sekunden) musst du noch warten, bis du endlich die Attraktionen des <strong>Park</strong>s ausprobieren kannst?<br />

Antwort<br />

Wartezeit pro Person = (60 + 45)s = 105s, also gesamte Wartezeit: (12 x 105)s +105s = 1365s<br />

Bei einem Orientierungslauf ist die beste Mannschaft um 14:00 Uhr gestartet und um 14:53 Uhr angekommen.<br />

Berechne die benötigte Zeit in Sekunden.<br />

Antwort<br />

Dauer = 53 Min. = (53x60s) = 3180s<br />

8


Teil 1 für Grundschulen<br />

Beobachtung<br />

Die Gesamtlänge der Schienen der Achterbahn beträgt 246 Meter. Die Geschwindigkeit, mit der der Zug an dir<br />

vorbeifährt, ist beeindruckend. Sicherlich würdest du diese Geschwindigkeit gerne berechnen. Aber wie geht das eigentlich?<br />

Zunächst einmal siehst du auf deine Uhr und wirst dann feststellen, dass der Zug für eine komplette Fahrt zwei Minuten benötigt. Und dann...<br />

Definition<br />

DIE<br />

GESCHWINDIGKEIT<br />

Alles, was sich bewegt, tut dies mit einer bestimmten Geschwindigkeit. Je schneller ein Gegenstand ist, um so größer ist der in einer bestimmten Zeit<br />

zurückgelegte Weg. Somit kann man die Geschwindigkeit berechnen, indem man den zurückgelegten Weg durch die dafür benötigte Zeit dividiert.<br />

Die Geschwindigkeit wird in Meter pro Sekunde (m/s) gemessen. Im Alltag wird dieser Wert in Kilometer pro Stunde (km/h) ausgedrückt.<br />

Erweitere dein Wissen! Die Geschwindigkeit der Achterbahn beträgt: 246 : (2 x 60)m/s = 2,05m/s also etwa 7,38 km/h. Stimmt, das ist<br />

eigentlich nicht sehr schnell...<br />

Warum kam dir der Zug dann so schnell vor, als er an dir vorbeifuhr? Während der gesamten Fahrt verändert sich seine Geschwindigkeit<br />

ständig, sodass sie manchmal unter und manchmal über diesem Wert liegt.<br />

Die von dir soeben berechnete Geschwindigkeit nennt man die Durchschnittsgeschwindigkeit der Achterbahn- Zuges. Sie verrät dir nichts<br />

über die Geschwindigkeit an einer bestimmten Stelle auf der Achterbahn, eine solche Geschwindigkeit wird als Momentangeschwindigkeit<br />

bezeichnet. Wenn man die Durchschnittsgeschwindigkeit kennt, weiß man noch nichts über die Höchstgeschwindigkeit.<br />

Aufgabe<br />

1.<br />

2.<br />

Geschwindigkeit = Weg= Zeit= Weg Weg = Geschwindigkeit x Zeit<br />

Geschwindigkeit<br />

Zeit<br />

Wusstest du schon, dass einige Fahrzeuge in den Freizeitparks<br />

eine Geschwindigkeit von 110 km/h erreichen können? Die<br />

Durchschnittsgeschwindigkeit einer Fahrt kannst du errechnen, indem du den<br />

zurückgelegten Weg durch die für die Fahrt benötigte Zeit teilst. Wenn der<br />

Achterbahn-Zug von der ersten Bergabfahrt zurückkommt, braucht er 0,78<br />

Sekunden, um an dir vorbeizufahren. Berechne nun seine Geschwindigkeit an diesem Teil der Strecke, wenn du davon ausgehst,<br />

dass der Zug 18 Meter lang ist. Vergleiche den berechneten Wert mit der zuvor ermittelten Durchschnittsgeschwindigkeit.<br />

Antwort<br />

Jeder Wagen legt einen Weg von 18 m zurück, d.h. einmal die gesamte Zuglänge i n 0,78s Geschwindigkeit = Zuglänge: zwischen<br />

der Durchfahrt des ersten und letzten Wagens verstrichene Zeit, d.h. (18 : 0,78) m/s = 23 m/s. Dies entspricht etwa 83<br />

Nehmen wir an, du möchtest einmal mit der Mad Manor fahren. Bei einem Blick auf den <strong>Park</strong>plan stellst du fest, dass du<br />

250 Meter zurücklegen musst. Weil du es auf dem Weg zu dieser Attraktion wirklich eilig hast, gehst du schneller, sodass<br />

deine Geschwindigkeit 5,4 km pro Stunde beträgt. Wie viel Zeit (in Sekunden) wirst du brauchen, bis du bei der Attraktion<br />

angekommen bist?<br />

Antwort<br />

Deine Geschwindigkeit beträgt (5400 : 3600) m/s = 1,5 m/s, also brauchst du zur Erreichung deines Ziels: (250:1,5) m/m/s = 166,6 s<br />

9


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

DIE<br />

BESCHLEUNIGUNG<br />

Beobachtung<br />

Gerade wurde darauf hingewiesen, dass die Geschwindigkeit einer Attraktion nicht immer konstant bleibt.<br />

Folglich bist du bei einer Fahrt mit einer Attraktion beim <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> <strong>Germany</strong> ständig den Veränderungen der<br />

Geschwindigkeit ausgesetzt. Und diese Veränderungen können je nach Attraktion mehr oder weniger abrupt erfolgen.<br />

Mit anderen Worten: der Wechsel deiner Geschwindigkeit kann sich innerhalb eines kurzen oder etwas längeren Zeitraums vollziehen.<br />

Definitionen<br />

Um diese Erscheinung zu messen, wurde in der Physik der Begriff der Beschleunigung eingeführt. Wenn die Geschwindigkeit steigt, spricht<br />

man von Beschleunigung. Nimmt sie ab oder hältst du an, spricht man von Bremsen bzw. negativer Beschleunigung.<br />

Zur Berechnung dieses Phänomens wird auf die mathematische Formel der durchschnittlichen Beschleunigung während der Dauer der<br />

Bewegung zurückgegriffen. Je größer die Geschwindigkeitsänderung in einer bestimmten Zeit ist, um so größer ist die Beschleunigung.<br />

Analog zur Geschwindigkeit erhöht man die Beschleunigung Beschleunigung = Geschwindigkeitsänderung<br />

Zeit<br />

Die Größe der Beschleunigung wird in Metern pro Sekunde (m/s/s oder m/s 2 ) angegeben.<br />

Wenn du immer dieselbe Beschleunigung fährst, erhöht sich deine Geschwindigkeit in jeder Sekunde um einen deiner Beschleunigung<br />

entsprechenden Wert. Geschwindigkeit = Beschleunigung x Zeit<br />

Aufgabe<br />

1.<br />

2.<br />

Auf dem High Fall stürzt du so schnell in die Tiefe, dass du innerhalb von 2,5 s eine Geschwindigkeit von 45 m/s (160 km/h) erreichst.<br />

Damit beträgt deine Beschleunigung 18 m/s 2 . In jeder verstrichenen Sekunde erhöht sich diese Geschwindigkeit um 18 m/s.<br />

Zeit Geschwindigkeit Zurückgelegter Weg<br />

1 s 18 m/s 9 m<br />

2 s 36 m/s 36 m<br />

3 s 54 m/s 81 m<br />

Sieh dir die Angaben in dieser Tabelle genau an. Welche Geschwindigkeit und welche Strecke hättest du nach vier Sekunden<br />

erreicht bzw. zurückgelegt?<br />

Antwort<br />

Geschwindigkeit = (4 x 18) m/s = 72 m/s, also fast 260 km/h<br />

Stell dir vor, du wirst mit einer Geschwindigkeit von 120 km/h in die Tiefe stürzen und möchtest innerhalb von drei Sekunden<br />

anhalten. Welcher Geschwindigkeitsverringerung bzw. negativen Beschleunigung wärst du dabei ausgesetzt?<br />

Antwort<br />

(0 33,33) : 3 = - 11,11 m/s/s = - 11,11 m/s 2<br />

Du gelangst von einer Geschwindigkeit in Höhe von (120.000 m/3600s = 33,33 m/s) in den Ruhezustand, d.h. auf eine<br />

Geschwindigkeit von = 0 m/s. Damit ergibt sich folgende negative Beschleunigung oder Geschwindigkeitsverringerung:<br />

10


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

Wie könntest du jetzt feststellen, ob du dich mit einer konstanten Geschwindigkeit<br />

fortbewegst oder einer Beschleunigung ausgesetzt bist? Und überhaupt: in welche<br />

Richtung verläuft diese Beschleunigung?<br />

Dafür musst du dir einen Beschleunigungsmesser bauen (siehe Zeichnung).<br />

Besorge dir folgende Gegenstände:<br />

eine durchsichtige Plastikflasche (Cola-, Limonaden- oder Mineralwasserflasche).<br />

Wirf aber den Verschluss der Flasche nicht weg, denn den brauchst du noch!<br />

ein Stück Nylonschnur, so wie sie zum Beispiel von Anglern verwendet wird.<br />

einen Korken, oder noch besser: den Schwimmer einer Angel.<br />

Fülle die Flasche zu zwei Dritteln mit Wasser und befestige den aufbewahrten Verschluss der Flasche an einem der beiden Schnurenden.<br />

Am anderen Ende befestigst du den Schwimmer. Jetzt führst du das Ende mit dem Schwimmer und der Schnur in die Flasche ein und drehst<br />

den Verschluss zu. Dreh die Flasche nun um und du wirst feststellen, dass der Schwimmer durch die Flüssigkeit getragen wird und sich die<br />

Schnur spannt. Damit ist dein Beschleunigungsmesser fertig! Nun musst du ihn nur noch ausprobieren, doch sei dabei vorsichtig...<br />

Erklärung der Funktionsweise: Weil Wasser ein höhere Dichte besitzt als der Schwimmer, weist es eine größere Trägheit auf. Wird die<br />

Flasche einer Beschleunigung nach rechts ausgesetzt, wird das Wasser zur linken Seite hin gedrückt. Durch eine Erhöhung des Drucks auf<br />

die linke Seite des Schwimmers wird dieser nach rechts gedrückt, dies ist die Richtung der Beschleunigung.<br />

Deine Empfindungen<br />

Da dein Körper Beschleunigungen selbst wahrnehmen kann, kannst du die Beschleunigungen bei einer Fahrt mit den Attraktionen ganz<br />

leicht ohne den Beschleunigungsmesser (Gerät zur Messung der Beschleunigung) spüren. Die Werkzeuge, die deinem Körper zur Verfügung<br />

stehen, um die Beschleunigung zu messen, könnte man als natürlichen Beschleunigungsmesser bezeichnen. Befassen wir uns ein wenig<br />

mit der Art, in der dein natürlicher Beschleunigungsmesser die verschiedenen Beschleunigungen ermittelt.<br />

Richtung der Beschleunigung Technischer Fachbegriff Empfindung<br />

Nach oben Vertikal Du fühlst dich an deinen Sitz gepresst. Je höher die Beschleunigung, destso<br />

mehr fühlst du dich erdrückt<br />

Nach unten Vertikal Du hast den Eindruck, du würdest von deinem Sitz abheben und dein Magen<br />

gegen den Hals gedrückt werden.<br />

Nach vorne Horizontal Du denkst, du würdest nach hinten in deinen Sitz geworfen. Dein Kopf und<br />

deine Schultern können nach hinten geschleudert werden.<br />

Nach hinten Horizontal Es kommt dir vor, als würdest du gegen die Sicherheitsstange deines Sitzes<br />

gedrückt.<br />

Dein Kopf und deine Schultern können nach vorne geschleudert werden.<br />

Von links nach rechts lateral Man rutscht nach links, analog mit rechts.<br />

Von rechts nach links lateral Deine Schultern können gegen die Seite deines Sitzes oder gegen deinen<br />

11


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

DIE MASSE<br />

Beobachtungen<br />

Kannst du dir ungefähr vorstellen, wie viel Eisen zum Bau des MP XPress verwendet wurde?<br />

Was meinst du: Ist es leichter, Bandit in Bewegung zu setzen, wenn niemand mitfährt oder<br />

wenn alle Wagen voll besetzt sind?<br />

Diese beiden Fragen brachten Physiker zur Festlegung des Begriffs der Masse.<br />

Definition<br />

Die Masse eines Körpers kann für zwei seiner Merkmale stehen:<br />

die Menge der Materie, aus der dieser Körper besteht: diese wird durch Verwendung<br />

einer Waage ermittelt (siehe nebenstehende Zeichnung).<br />

Ähnliche Waagen kann man manchmal noch auf Märkten entdecken; gelegentlich wird aber auch auf jene Waagen zurückgegriffen,<br />

die du beim Einkaufen in den Geschäften sehen kannst. Der dabei erhaltene Wert wird als schwere Masse bezeichnet.<br />

die Schwierigkeit, einen Körper in Bewegung zu setzen doch davon später mehr. Deswegen spricht man auch von träger Masse.<br />

Vielleicht wusstest du schon...<br />

Masse und Gewicht dürfen auf keinen Fall verwechselt werden.<br />

Masse wird in Kilogramm (kg) angegeben. Dies ist die offizielle<br />

Maßeinheit. Gewicht dagegen wird in Newton (N) angegeben.<br />

Dies ist ein im Alltag oft begangener Irrtum.<br />

Die Masse verändert sich trotz ihres Aufenthaltsortes nicht. Das heißt, dass sich die Menge der Materie nicht ändert. In der Physik sagt man,<br />

die Masse eines Körpers ist konstant.<br />

Ein Beispiel: die Masse eines Kilogramm Popcorn ändert sich nicht, egal ob man sich auf dem Mars oder bei <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> <strong>Germany</strong> befindet.<br />

Dagegen ist das Gewicht eines Körpers und darauf soll später noch einmal hingewiesen werden nicht konstant, denn es ändert je nach<br />

Ort. Genau deswegen hat ein Astronaut auf dem Mond ein anderes Gewicht als auf der Erde.<br />

Aufgabe<br />

1.<br />

2.<br />

Kennst du noch andere Maßeinheiten für die Masse?<br />

Antwort<br />

Tonne, Hektogramm, Dekagramm, Kilogramm, Dezigramm, Zentigramm, Milligramm<br />

Hast du schon einmal darauf geachtet, dass Körper mit gleichem Volumen aber aus unterschiedlichen Stoffen nicht dieselbe<br />

Masse haben? Kannst du Beispiele nennen? Um diesen Unterschied zu verdeutlichen, wurde der Begriff Dichte eingeführt.<br />

Einen Styroporblock von 10 cm x 10 cm x 10 cm Größe (Volumen von 1 dm3) kannst du problemlos anheben. Könntest du<br />

das auch mit einem Stück Eisen, welches das gleiche Volumen aufweist?<br />

Antwort<br />

Ein Volumen von 1 dm3 Eisen besitzt eine Masse von 7,86 kg, während das gleiche Volumen an Styropor eine Masse<br />

von wenigen Gramm besitzt.<br />

12


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

DIE TRÄGHEIT<br />

DER TRÄGHEITSSATZ<br />

Beobachtungen<br />

Ein ziemlich ungewöhnliches Wort für etwas, was jeder von uns doch eigentlich<br />

schon unzählige Male erlebt hat. Du bist in einen Wagen von Bandit oder Mad<br />

Manor gestiegen. Der Zug fährt ab und du wirst nach hinten gegen deinen Sitz<br />

gedrückt. Wenn die Fahrt mit der Attraktion zu Ende ist und der Zug bremst, wirst du<br />

nach vorne geschleudert zum Glück gibt es die Sicherheitsstange. Aber was geschieht dabei<br />

genau? Warum bewegt sich dein Körper, wo doch niemand an ihm zieht oder ihn wegdrückt?<br />

Stellen wir uns eine andere Situation vor, die du sicherlich schon einmal erlebt hast.<br />

Nehmen wir an, du sitzt in einem<br />

Eisenbahnwagon und vor dir ist ein Tablett,<br />

auf dem ein Glas Limonade steht.<br />

Hier werde ich nach vorne Gedrückt und<br />

das Glas Limonade rutscht gegen den<br />

Vordersitz.<br />

Was ist passiert?<br />

Man sagt, dass du und dein auf dem Tablett abgestelltes Glas Trägheit besitzen. Mit anderen Worten: dass eure Masse keine Lust hat,<br />

Geschwindigkeitsänderungen des Zuges mitzumachen. Ihr behaltet euren Bewegungszustand bei. Wenn ihr ruht wollt ihr in Ruhe verharren,<br />

wenn ihr euch mit konstanter Geschwindigkeit bewegt, wollt ihr eure Geschwindigkeit beibehalten.<br />

Halten wir fest auch davon später mehr -, dass dieses Phänomen auch auftritt, wenn du auf gerader Strecke fahrend in eine Kurve einbiegst.<br />

Aufgabe<br />

Auf einmal setzt sich der Zug in<br />

Warum wirst du nach vorne geschleudert, wenn der Wagen der Achterbahn Bandit anhält?<br />

Warum hast du das Gefühl, nach links oder nach rechts zu gleiten, wenn du mit einem Auto auf gerader Strecke fahrend in eine<br />

Kurve einbiegst?<br />

Was passiert, wenn<br />

du in einem Zug sitzt und der Lokführer plötzlich abfährt?<br />

der Zug in einem Bahnhof abrupt anhält?<br />

du dich in einem Bus an einer Haltestange fest hältst und der Busfahrer plötzlich in<br />

eine Kurve fährt?<br />

Was passiert, wenn du beim Fahrrad fahren blitzschnell vor einem Hindernis bremsen musst?<br />

13<br />

Was stellst du fest? Der Gegenstand gleitet<br />

nach hinten und du hast den Eindruck, als<br />

Würdest du in die Rücklehne deines Sitzes<br />

gedrückt.<br />

Jetzt musst du dein Glas schnell in die<br />

Hand nehmen, wenn es nicht umfallen


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

DIE KRAFT<br />

Beobachtungen<br />

Warum setzen sich die Wagons der Roller-Coaster in Bewegung?<br />

Warum gelangen die Boote des Ice Age Adventure von einem Ufer zum anderen?<br />

Oder wie kommt es eigentlich, dass du auf dem High Fall nach unten fällst?<br />

Solche Fragen kannst du dir während deines gesamten <strong>Park</strong>besuchs ständig stellen.<br />

Alle diese Phänomene sind auf Zug- und Schubkräfte zurückzuführen.<br />

Definitionen<br />

Vielleicht weißt du schon, dass eine Kraft im Allgemeinen angesehen wird als „Fähigkeit, einen<br />

Körper zu verformen oder dessen Bewegung zu verändern.“<br />

Aufgabe<br />

Auf einer Zeichnung oder einem Foto wird eine Kraft durch einen Pfeil (Vektor)<br />

dargestellt. Dieser Pfeil verkörpert die Merkmale einer Kraft, wie zum Beispiel deren<br />

Richtung, Einwirkungspunkt und Stärke.<br />

An dieser Stelle muss nun eine sehr wichtige Bemerkung erfolgen. Die von dir<br />

ausgemachten Kräfte können nämlich in zwei völlig unterschiedliche Kategorien<br />

eingeteilt werden:<br />

Kennst du noch andere Kräfte?<br />

Die Reibungskraft, die verhindert, dass du mit deinen Schuhen ausrutschst.<br />

Die Druckkraft des Windes, durch welche die Segel eines Schiffes aufgebläht werden.<br />

Die als Auftriebskraft bekannte Kraft, mit deren Hilfe du nicht untergehst, wenn du im Schwimmbad den toten Mann machst.<br />

14


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

DIE SCHWERKRAFT-<br />

DIE GEWICHTSKRAFT<br />

Beobachtungen<br />

Warum schwebst du nicht in der Luft? Wie kommt es, dass du vom höchsten Punkt des High Fall sofort wieder hinunterfällst?<br />

Denke noch einmal an die eben erwähnten wahren Kräfte und daran, dass immer dann von einer solchen Kraft gesprochen wird, wenn du<br />

von etwas oder jemandem gezogen oder geschoben wirst. Doch genau das kommt einem hier seltsam vor, gibt es hier doch gar nichts, was<br />

in irgendeiner Form auf dich einwirken könnte...<br />

Definitionen<br />

Die Experimente von Galilei führten zu der Entdeckung, dass sich alle Körper Gegenseitig anziehen. Dabei handelt es sich um eine<br />

Kraft, die aus der Ferne wirkt und „Gravitationskraft“ genannt wird. Dies gilt insbesondere für alle Gegenstände und Personen auf<br />

der Erde, die von eben dieser angezogen werden. In diesem Fall spricht man von Schwerkraft oder Gewichtskraft.<br />

Resultat<br />

„Alle Objekte sind einer Beschleunigung in Richtung Erdschwerpunkt ausgesetzt.“<br />

Die Richtung der Kraft steht senkrecht auf der Erdoberfläche (dies ist auch die Richtung des vom Maurer oder Maler verwendeten Senkbleis).<br />

Die Schwerkraft gibt es übrigens auf allen Planeten, allerdings und darauf wird gleich hingewiesen mit einer unterschiedlichen Stärke.<br />

Noch einmal zur Erinnerung: Gewichtskraft = Masse x g<br />

Masse = dein Gewicht (z. B. 40 kg) oder das Gewicht eines beliebigen Gegenstandes g = Beschleunigung aufgrund der Schwerkraft<br />

= 9,809 m/s 2 in Berlin, Paris oder Brüssel.<br />

Nicht vergessen: da es sich bei der Gewichtskraft um eine Kraft handelt, wird diese in N(ewton) und nicht in kg gemessen. Dennoch wirst du<br />

feststellen, dass Kilogramm im Alltag noch oft als Maßeinheit für Gewicht verwendet wird. Ein Kilogramm ist das in Paris von einer Masse<br />

von 1 kg gemessene Gewicht. Eine Personenwaage, von der ihr wahrscheinlich eine zu Hause habt, misst das Gewicht in Kilogramm daher<br />

kommt auch die mögliche Verwechslung zwischen Masse und Gewicht.<br />

Unten stehende Tabelle soll dir als kleine Gedächtnisstütze dienen:<br />

Größe Einheit Messinstrument Eigenschaft<br />

Masse Kg Balkenwaage Ortsunabhängig<br />

Gewicht N Dynamometer Ortsabhängig<br />

1 kg = 10 N Personenwaage<br />

Aufgabe<br />

In Paris beträgt die auf die Schwerkraft zurückzuführende Fallbeschleunigung (g) 9,809 m/s2 , während sich am Äquator lediglich auf 9,78 m/s2 beläuft. Welches Gewicht hätte eine Masse von 30 kg an diesen beiden Orten? Gib die Gewichtskraft in Newton und dann in kg an.<br />

Antwort<br />

sind auf der Erde von einem Ort zum andern recht gering. Ein guter Näherungswert ist deswegen: 1 kg = 10 N<br />

Eine Masse von 30 kg besitzt in Paris ein Gewicht von 30 kg, d.h. (30 x 9,809)<br />

N(ewton) oder 294,27 N. Dagegen beläuft sich das Gewicht dieser Masse am Äquator (g = 9,78 m/s2 ) auf (30 x 9,78) N = 293,4 N<br />

oder 30 x (9,78 : 9,809) kg = 29,94 kg. Damit ist diese Masse am Äquator leichter als in Paris. Die Abweichungen des Werts g<br />

15


Der Wert g (Beschleunigung aufgrund der Schwerkraft)<br />

Auf der Erde beträgt die Fallbeschleunigung g etwa 10 m/s 2 . Wenn du dich zum<br />

Beispiel im Fallen befindest und die Reibungskräfte der Luft unberücksichtigt lässt,<br />

erhöht sich deine Geschwindigkeit in jeder verstrichenen Sekunde um 10 m/s.<br />

Die Gewichtskraft hängt also von dem ab, was gerade definiert wurde, und zwar:<br />

von der Masse des Körpers, welcher der Anziehungskraft ausgesetzt ist (z. B. ich selbst oder<br />

ein Elefant),<br />

von der Höhe, in der du dich befindest (auf Meereshöhe oder auf der Zugspitze),<br />

vom geografischen Breitengrad in deiner Nähe (z. B. am Nordpol oder am Kap Kennedy<br />

in Florida),<br />

vom Planeten (Masse), auf dem du bist und dessen Schwerkraft auf dich einwirkt (z.B. Erde oder Mars).<br />

Erweitere dein Wissen!<br />

Ein Blick auf die Tabelle verrät dir, dass sich der Wert g für eine Masse (z. B. für deine Masse von 35 kg) je nach Ort folgendermaßen ändert:<br />

Aufgabe<br />

1.<br />

2.<br />

3.<br />

4.<br />

Ort Wert für g Gewichtskraft<br />

Berlin, Paris oder Brüssel 9,809 m/s 2 343,315 N(ewton)<br />

Montblanc 9,806 m/s 2 343,210 N(ewton)<br />

Heißluftballon in 10.000 Meter Höhe 9,805 m/s 2 343,178 N(ewton)<br />

Nordpol (in der Ebene) 9,832 m/s 2 344,120 N(ewton)<br />

Äquator (in der Ebene) 9,780 m/s 2 342,300 N(ewton)<br />

Mond (in der Ebene) 1,670 m/s 2 58,450 N(ewton)<br />

Venus (in der Ebene) 8,870 m/s 2 310,450 N(ewton)<br />

Mars (in der Ebene) 3,720 m/s 2 130,200 N(ewton)<br />

Deine Personenwaage zu Hause misst die Gewichtskraft und nicht die Masse! Wo müsstest du dich also gemäß oben stehender<br />

Tabelle wiegen, damit du zumindest den Eindruck hast, ganz leicht zu sein oder vielleicht stark abgenommen zu haben?<br />

Antwort<br />

Auf dem Mond<br />

Du hast schon bemerkt, dass die Schwerkraft auf dem Mond etwa ein Sechstel der Erdanziehungskraft beträgt. Nehmen wir an, dass<br />

du im Sportunterricht auf der Erde eine Höhe von 1,20 m überspringen kannst. Wie hoch könntest du auf dem Mond springen?<br />

Antwort<br />

Sechs mal höher, also 7,2 m<br />

Sicherlich hast du schon einmal Bilder von Astronauten gesehen, die auf dem Mond umhergehen. Warum hüpfen die Astronauten, um sich<br />

fortzubewegen?<br />

Antwort<br />

Da die Schwerkraft auf dem Mond viel geringer ist als auf der Erde, kann man durch kleine Sprünge viel größere Entfernungen<br />

überwinden und ermüdet dabei nicht so schnell. Denke hierbei nur an Kängurus.<br />

Wusstest du schon, dass die Wissenschaft, welche die örtlichen Veränderungen der Schwerkraft untersucht, Gravimetrie heißt?<br />

Kannst du Erde, Mond, Mars und Venus gemäß oben stehender Tabelle nach ansteigender Masse ordnen?<br />

Antwort<br />

Mond, Mars, Venus, Erde.<br />

16


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

DER FREIE FALL<br />

Beobachtungen<br />

Du möchtest unbedingt den High Fall , einen Freifallturm, ausprobieren,<br />

weil du dort angeblich die unvergessliche Erfahrung des freien Falls machen<br />

kannst. Doch Moment: was ist eigentlich der freie Fall?<br />

Ein Objekt im freien Fall bewegt sich nur unter dem Einfluss der<br />

Schwerkraft fort.<br />

Es war Galilei, der als Erster vom Konzept des freien Falls sprach.<br />

Diese Attraktion umfasst drei ganz unterschiedliche Fahrtabschnitte<br />

Die Fahrt bis zur Spitze des Turms. Auf die Fahrgastgondel wirkt eine Kraft ein, die sie ganz nach oben bringt. Die Größe der dazu<br />

notwendigen Kraft hängt von der Masse der Gondel und ihrer Passagiere ab. Die Kraft wird durch Motoren übertragen, wobei für<br />

Schwankungen hinsichtlich Gewicht und Fahrgastzahl eine Toleranz besteht.<br />

Kurzes Verharren auf der Turmspitze. Hierbei bleiben die Fahrgäste für einen Moment in der Luft.<br />

Die tollkühne Abwärtsfahrt ...<br />

Wodurch spürst du auf der Erde die Anziehungskraft?<br />

Um die Erdanziehungskraft unmittelbar zu spüren, musst du immer mit einem anderen Objekt in Kontakt sein,<br />

wie z. B. dem Boden, auf dem du stehst, oder dem Stuhl, auf dem du sitzt usw. Objekte wie Boden und Stuhl<br />

üben auf dich eine Kraft aus, die man „Reaktionskraft“ nennt. Wenn du auf einem Stuhl sitzt, wirken zwei<br />

Kräfte auf dich. Die Gravitationskraft der Erde zieht dich an, während dich der Stuhl mit einer gleich großen<br />

entgegengesetzt orientierten Kraft nach oben drückt.<br />

Infolgedessen hast du bei allen Attraktionen, wo eine solche Reaktionskraft fehlt, ein Gefühl der Schwerelosigkeit<br />

- du fühlst dein Gewicht nicht mehr.<br />

Genauso kommt es auch zu einem Eindruck der Schwerelosigkeit,<br />

wenn du eine Bewegung in Form des freien Falls ausführst:<br />

beispielsweise bei einer Fahrt mit der Bandit-Achterbahn.<br />

aber auch bei allen anderen Attraktionen mit Berg- und Talfahrten, zum Beispiel Mad Manor -<br />

Achterbahn, deren Form genaustens berechnet wurde.<br />

17


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

Beobachtungen<br />

Was bedeutet es, wenn du in einer Attraktion einer Kraft von 4 G ausgesetzt bist?<br />

Ganz einfach: dies ist die Kraft, die du im Vergleich zu deinem Gewicht auf der Erde spürst.<br />

Ort G Deine Empfindungen<br />

Erde 1 Du spürst dein Gewicht einmal.<br />

Mond 1:6 Du spürst nur ein Sechstel deines Gewichts.<br />

Schwerelosigkeit 0 Du spürst überhaupt nichts, denn du schwebst.<br />

Sonne 30 Dein Gewicht wäre dreißig mal so hoch. Du kämst dir erdrückt vor.<br />

Wenn du eine Fahrt mit bestimmten Attrakionen unternimmst, kannst du Veränderungen der G-Kraft wahrnehmen:<br />

Wenn du beim Start nach oben geschossen wirst, fühlst du dich an deinen Sitz gedrückt. Die wahrgenommene Kraft (Reaktion deines Sitzes<br />

auf dich) ist höher als dein Gewicht: G >1. Zu einem bestimmten Zeitpunkt entspricht diese Kraft fast dem Zweifachen deines Gewichts: G = 2.<br />

Sobald dein Sitz wieder nach unten fällt, hast du das Gefühl, du würdest gar nicht mehr in ihm sitzen. Das bedeutet, dass G abnimmt.<br />

Und zu einem anderen Zeitpunkt spürst du deinen Sitz überhaupt nicht mehr du empfindest ein Gefühl der Schwerelosigkeit, in der G = 0 ist.<br />

Die auf dich einwirkende Kraft g= die auf die Schwerkraft Gewicht= deine Masse x g<br />

G = Gewichtskraft zurückzuführende<br />

Beschleunigung<br />

Halten wir fest, dass ein zu großer G-Wert zu Problemen wie z. B. Bewusstlosigkeit führen kann. Bei den Attraktionen liegt der Wert von G meist unter 4.<br />

Aufgabe<br />

1.<br />

2.<br />

KRÄFTE BEI GRADLINIG<br />

BESCHLEUNIGTEN BEWEGUNGEN<br />

Stell dir vor, du würdest in einem Wagen sitzen, der sich in einer horizontalen Ebene fortbewegt. Der Wagen wäre nun einer<br />

Beschleunigung von 20 m/s/s (20m/s2) ausgesetzt. Welchen Wert hätte G?<br />

Antwort<br />

g = 10 m/s/s G = (20 : 10) = 2<br />

Stell dir vor du wirst so sehr nach oben katapultiert, dass du innerhalb von zwei Sekunden eine Geschwindigkeit von 72<br />

km/h erreichst. Beziehe dich auf die vorher erwähnte Beschleunigungsformel und berechne die nach oben verlaufende<br />

Beschleunigung, der du ausgesetzt bist. Zu welchen Schlüssen kommst du hinsichtlich des G-Wertes?<br />

Antwort<br />

Erreichte Geschwindigkeit = 72 Km/h = 20 m/s. Durchschnittsbeschleunigung = a = (20 : 2) m/s = 10 m/s = g. Die Attraktion<br />

gibt dir eine Beschleunigung die gleich und entgegengesetzt der auf die Schwerkraft zurückzuführenden Beschleunigung ist.<br />

18


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

DIE SCHWERELOSIGKEIT<br />

Beobachtungen<br />

Wenn du von einem Tag im <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> <strong>Germany</strong> zurückkehrst, werden dich deine Freunde<br />

sicherlich fragen, wie es für dich war, vom höchsten Punkt der Holzachterbahn Bandit nach<br />

unten zu brettern oder bei N.Y.C. Transformer mehrere Überschläge hintereinander zu<br />

erleben. Was wirst du ihnen dann erzählen können und vor allem: wie wirst du ihnen erklären,<br />

wie das von dir empfundene Gefühl der Schwerelosigkeit zu Stande kommt?<br />

Wirkliche Schwerelosigkeit besteht nur dann, wenn man nicht mehr der<br />

Erdanziehungskraft ausgesetzt ist.<br />

Wie kann man in eine solche Situation kommen?<br />

Es gibt verschiedene Arten Schwerelosigkeit zu empfinden:<br />

Man muss sich dafür beispielsweise weit genug von jedem Planeten und der Sonne entfernen, sodass ihre Anziehungskraft gleich null ist.<br />

Man kann sich aber auch in vertikaler Richtung nach oben oder nach unten katapultieren lassen. Sobald man sich vom Katapult gelöst hat,<br />

empfindet man Schwerelosigkeit.<br />

Oder man fährt auf einer Berg- und Talbahn mit einer ganz besonderen Form.<br />

Im <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> <strong>Germany</strong> wurden selbstverständlich die letzten beiden Lösungen gewählt; denn obwohl man dabei der Erdanziehungs- bzw.<br />

der Schwerkraft ausgesetzt bleibt, hat man den Eindruck, sie nicht mehr zu fühlen.<br />

Erweitere dein Wissen!<br />

Um das alles zu verstehen, muss man sich zwei Sachverhalte vor Augen führen:<br />

1. Das Trägheitsprinzip.<br />

2. Der Sitz wird von Schienen fest gehalten, während du scheinbar an deinem Sitz nicht befestigt bist. Deswegen befindest du dich manchmal im freien Fall.<br />

Auf den Türmen:<br />

Stell dir vor, dein Sitz wird nach oben geschossen und<br />

plötzlich abgebremst .Auf Grund deiner Trägheit hebst<br />

du von deinem Sitz ab und spürst für einen kurzen<br />

Moment dein Gewicht nicht mehr, weil du den Sitz nicht<br />

mehr berührst. G ist jetzt fast gleich null. Deswegen<br />

empfindest du ein Gefühl der Schwerelosigkeit.<br />

Auf den Attraktionen mit Berg- und Talfahrten:<br />

Wenn du am höchsten Punkt ankommst, folgt der Wagen der ihm vorgegebenen Fahrstrecke. Dir jedoch<br />

ergeht es auf Grund deiner Trägheit wie der Kugel, die von einem Tisch heruntergeworfen wird. Du hebst von<br />

deinem Sitz ab und empfindest für einen kurzen Moment ein Gefühl der Schwerelosigkeit.<br />

Deswegen erhalten Achterbahnen eine Form, die der Flugbahn einer heruntergeworfenen Kugel entspricht (siehe nebenstehende<br />

Zeichnung). Die besondere Krümmung der Berg- und Talfahrten wird als Parabolform bezeichnet.<br />

Die Form der Berg- und Talfahrten wird durch die Geschwindigkeit bestimmt, mit der der Zug über die Erhebungen der Achterbahnen fährt.<br />

19<br />

Dein Sitz wird nach unten katapultiert und erfährt eine<br />

Beschleunigung von etwas über g (10 m/s2). Dagegen<br />

entspricht deine Beschleunigung genau g. Folglich fällt<br />

dein Sitz schneller nach unten als du. Du hebst von deinem<br />

Sitz ab und hast einen Augenblick lang das Gefühl zu<br />

schweben.


Teil 2 Für Haupt- Real- und Gesamtschulen, Gymnasium<br />

DIE FLIEH- UND<br />

DIE ZENTRIPETALKRAFT<br />

Deine Wahrnehmungen<br />

Du hast dich zu einer Fahrt mit der Mad Manor Achterbahn<br />

entschlossen. Schon in der ersten Kurve rutschst du auf deinem<br />

Sitz hin und her und wirst zur Seite gedrückt. Bei der nächsten<br />

Kurve, die in entgegengesetzte Richtung verläuft, gleitest du auf<br />

die andere Seite des Sitzes. Wie ist das zu erklären?<br />

In der einer Achterbahn fühlst du dich manchmal regelrecht<br />

an deinen Sitz gepresst, ab und zu hast du sogar den Eindruck,<br />

herausgeschleudert zu werden.<br />

Bei einer Fahrt mit dem Side Kick kommt es dir so vor, als würdest<br />

du mit zunehmender Geschwindigkeit in deinen Sitz gepresst.<br />

Und wieder stellt sich die Frage, was hier eigentlich passiert, wo du doch<br />

von niemandem gedrückt oder gezogen wirst.<br />

Je nach Attraktion unterscheiden sich die durch die Fliehkraft hervorgerufenen<br />

Wahrnehmungen. Im Looping der Achterbahn wirst du durch die Fliehkraft beispielsweise<br />

in deinen Sitz gepresst, während du im MP XPress-Achterbahn durch die Fliehkraft von deinem<br />

Sitz gerissen wirst und deine Beine nach unten ins Leere baumeln.<br />

Definitionen<br />

Wenn du dich noch einmal an die Wahrnehmungen während der Fahrten mit<br />

den Attraktionen des <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong>s <strong>Germany</strong> erinnerst, kannst du bereits<br />

feststellen, dass die Fliehkraft von folgenden Faktoren abhängt:<br />

20<br />

der Rotationsgeschwindigkeit. Je höher die Rotationsgeschwindigkeit,<br />

desto stärker ist die einwirkende Kraf t.<br />

dem Radius der Kreisbahn. Je größer der Radius der Ebene,<br />

der Kurve oder des Loopings, desto intensiver ist die Kraft, wenn die<br />

Rotationsgeschwindigkeit gleich bleibt.<br />

der Masse des rotierenden Objekts. Je größer die Masse,<br />

desto stärker ist die Kraft.


Aufgabe<br />

Beschreibe alle deine Wahrnehmungen, wenn du<br />

durch einen Looping fährst.<br />

Versuche einmal genau nachzuvollziehen, was bei einer<br />

Fahrt auf den lustigen Figuren des <strong>Movie</strong> Crew Carousel<br />

geschieht. Musst du dich an der Stange festhalten? Warum?<br />

Bei einer Fahrt mit einem Riesenrad bist du ebenfalls einer<br />

Rotationsbewegung ausgesetzt. Doch hast du dabei den Eindruck, gezogen<br />

oder zusammengedrückt zu werden? Denke noch einmal an die Merkmale<br />

der soeben beschriebenen Fliehkraft und versuche, deine Wahrnehmungen zu erklären.<br />

Antwort<br />

Da sich das Riesenrad langsam dreht, ist die Fliehkraft sehr schwach. Folglich kann man sie nicht spüren. Die Gondeln bleiben<br />

immer vertikal ausgerichtet. Dies ist allerdings beim Kettenkarussell oder der Enterprise ganz anders.<br />

Was meinst du: warum weisen Kurven eine Neigung bzw. Steigung auf?<br />

Antwort<br />

Zur Verringerung der Wirkung der Fliehkraft bzw. damit man in den Kurven weniger nach außen gedrückt wird<br />

Einige Anmerkungen zur Zentripetalkraft<br />

Nehmen wir ein Beispiel.<br />

Wenn du in eine Kurve von Mad Manor fährst, neigst du auf Grund deiner Trägheit dazu, deine geradlinig<br />

verlaufende Fahrtrichtung beizubehalten.<br />

Deine Trägheit möchte dich an der Kurvenfahrt hindern. Deswegen gleitest du von deinem Sitz in Richtung des<br />

äußeren Teils der Kurve. Dies ist die Wirkung der gerade beschriebenen Fliehkraft.<br />

Glücklicherweise wirst du vom Fahrgestell festgehalten; hierbei wirkt die so genannte Triebkraft auf dich ein. Dank<br />

dieser Triebkraft machst du in Kurven die Bewegung des Wagons mit.<br />

Bei dieser Kraft handelt es sich um die von dem Wagon auf dich ausgeübte<br />

Rückwirkung. Der Wagon reagiert auf die Druckkraft, die der Fliehkraft entspricht,<br />

die du auf den Wagon ausübst, wenn du mit ihm in Kontakt bist. Man<br />

sagt, dass diese Kraft entgegen der Fliehkraft wirkt (dabei ist sie genauso<br />

stark wie die Fliehkraft und verläuft in die gleiche, aber entgegengesetzte<br />

Richtung). Infolgedessen wird sie als „Zentripetalkraft“ bezeichnet.<br />

21


Aufgabe<br />

Einige Anmerkungen zur Fliehkraft<br />

Die Bewegung in einem Looping, in dem die Bewegung nicht künstlich hervorgerufen wird<br />

(tatsächlich fahren die Wagen dort ohne Motor oder ohne gezogen zu werden), verdient besondere<br />

Beachtung. Halten wir fest, dass sich die Geschwindigkeit an jedem Punkt des Loopings<br />

verändert. Ganz unten erreicht sie ihren Höchstwert, während sie ganz oben minimal ist. In<br />

diesem Fall kommt zur Fliehkraft noch eine andere Scheinkraft oder Trägheitskraft Ft hinzu,<br />

die senkrecht zur Fliehkraft verläuft. Diese neue Kraft ist die Tangente zur Kreisbahn.<br />

Damit ist der Wagen zwei wahren Kräften ausgesetzt, der Gewichtskraft<br />

(G) und der Reaktionskraft der Schienen (R); darüber hinaus muss er zwei<br />

Trägheitskräften, der Fliehkraft (Fcf) und der tangenzialen Beschleunigungskraft<br />

(Ft), standhalten.<br />

Kannst du nun mit Hilfe der soeben erklärten Begriffe (Gewicht, Fliehkraft, die Pfeile zur<br />

Darstellung von Kräften) beschreiben und erklären, was du fühlst, wenn du durch einen Looping<br />

der einer Achterbahn fährst?<br />

Versuche deine Wahrnehmungen zum Ausdruck zu bringen und greife dabei auf den G-Wert zurück.<br />

Worin unterscheiden sich deine Wahrnehmungen am höchsten und tiefsten Punkt des Loopings?<br />

Antwort<br />

Die ganze Zeit bist du zwei wahren Kräften ausgesetzt, deinem Gewicht (P) und der Reaktion deines Sitzes (R). Außerdem wirkt<br />

eine Scheinkraft, die Fliehkraft, auf dich ein. Nachfolgend wird erklärt, dass es in dieser Bewegung noch eine zweite zu<br />

berücksichtigende Scheinkraft gibt.<br />

Vergegenwärtige dir noch einmal, dass wie es im Zusammenhang mit der Schwerelosigkeit bereits gesagt wurde alle deine Empfindungen<br />

von der Reaktionskraft deines Sitzes (R) abhängen.<br />

Da du dich nicht bewegst und dich auf deinem Sitz im Gleichgewicht befindest, werden<br />

die zwei wahren Kräfte von einer Scheinkraft, der Fliehkraft (Fcf), ausgeglichen.<br />

22


Unter Berücksichtigung der Ausrichtung der Kräfte an<br />

jedem Punkt heißt das für den tiefsten Punkt des<br />

Loopings:<br />

Reaktionskraft = Fliehkraft + Gewichtskraft<br />

Für den höchsten Punkt gilt:<br />

Reaktionskraft = Fliehkraft Gewichtskraft<br />

Also:<br />

Am tiefsten Punkt des Loopings,nimmst du eine nach unten ausgerichtete Kraft wahr, die stärker<br />

ist als dein Gewicht, sodass du in deinem Sitz zusammengedrückt wirst (G > 1).<br />

Am höchsten Punkt des Loopings, nimmst du eine von der Geschwindigkeit an diesem Punkt abhängende Kraft wahr. Wenn die Fliehkraft<br />

deinem Gewicht entspricht, ist die Reaktion deines Sitzes fast null (G = 0) - du hast das Gefühl, dich in der Schwerelosigkeit zu befinden.<br />

Wenn du mit dem Kettenkarussell fährst, hast du ähnliche Wahrnehmungen wie bei einer Fahrt mit dem MP XPress . Versuche, beide<br />

miteinander zu vergleichen und sie zu beschreiben.<br />

Aufgabe<br />

Was bewirkt beim Kettenkarussell, dass die Ketten bei zunehmender Rotationsgeschwindigkeit immer weiter nach außen schwingen?<br />

Antwort<br />

Dies ist auf die Fliehkraft zurückzuführen, die den Sitz außerhalb des dargestellten Kreises zieht. Je stärker die Drehung, desto<br />

höher die Fliehkraft.<br />

23


• ANREISE AUS DEN NIEDERLANDEN<br />

Von Arnheim über die A3 bis zum Kreuz Oberhausen. Weiter auf der A2 Richtung Hannover<br />

bis zum Kreuz Bottrop. Dort auf die A 31 Richtung Emden bis zur Abfahrt Kirchhellen-Nord.<br />

Dann der Beschilderung folgen.<br />

• ANREISE AUS DEM NORDEN<br />

Großraum Hamburg/Bremen: Über die A1 bis Münster, am Kreuz Münster-Süd auf die A43<br />

bis zum Kreuz Recklinghausen, hier auf die A2, Richtung Oberhausen, bis zur A31, dann<br />

weiter Richtung Emden, bis zur Abfahrt Kirchhellen-Nord.<br />

• ANREISE AUS DEM OSTEN<br />

Über die A2 Richtung Oberhausen bis zum Kreuz Bottrop. Dort auf die A31 Richtung Emden<br />

bis zur Abfahrt Kirchhellen-Nord. Dann der Beschilderung folgen.<br />

• ANREISE AUS DEM SÜDEN<br />

Großraum München/Stuttgart: Auf der A8 bis Karlsruhe, weiter auf der A5 bis Frankfurt,<br />

hier auf die A3 Richtung Köln/Oberhausen bis zum Kreuz Oberhausen, hier auf die A2,<br />

Richtung Hannover, bis zur A31, dann Richtung Emden bis zur Abfahrt Kirchhellen-Nord.<br />

• ANREISE AUS DEM WESTEN<br />

Von Aachen/Belgien: A44/A46 bis Anschlusstelle Neuss-West. Dort auf die A57 Richtung<br />

Neuss, bis Kamp Lintfort, dann weiter über die A42, Richtung Dortmund, bis zum<br />

Autobahnkreuz Oberhausen-West, weiter auf die A3 bis zum Kreuz Oberhausen, dann auf<br />

die A2, Richtung Hannover, bis zum Kreuz Bottrop. Dort auf die A 31 Richtung Emden, bis<br />

zur Abfahrt Kirchhellen-Nord. Dann der Beschilderung folgen.<br />

MOVIE PARK GERMANY<br />

WARNER ALLEE 1<br />

46244 BOTTROP-KIRCHHELLEN<br />

TELEFON 02045/899 715<br />

FAX 02045/899 706<br />

www.moviepark.de<br />

Arnheim<br />

Amsterdam<br />

AB-Kreuz<br />

Oberhausen<br />

Emden<br />

Dorsten<br />

Kirchhellen-Nord<br />

Ausfahrt nr.39<br />

AB-Kreuz<br />

Bottrop<br />

Bottrop<br />

Oberhausen<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

Gladbeck<br />

Essen<br />

Marl<br />

Gelsenkirchen<br />

Bochum<br />

Hannover<br />

Wuppertal<br />

Münster<br />

<strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> <strong>Germany</strong> and all related logos are trademarks of <strong>Movie</strong> <strong>Park</strong> GmbH & Co. KG©2007. Ice Age TM & © 2007 Twentieth Century Fox Film Corporation. All Rights Reserved. TM and © 2007 Paramount <strong>Park</strong>s Inc. © 2007 Viacom International Inc.<br />

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