Forumsmagazin I 2015

NR. 1 DONNERSTAG, 15. JANUAR 2015 www.sref.ch
forumsmagazin
HAPPY BIRTHDAY!
10 JAHRE FORUM:
EINE RÜCKSCHAU IN BILDERN
Swiss Real Estate Forum Januar 2015 | 1

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Telefon 052 / 235 80 00
Wir nehmen an den folgenden
Immobilienmessen teil:
SVIT Immobilien-Messe in Zürich
13. - 15. März 2015, Kongresshaus Zürich
Immo Messe Schweiz in St. Gallen
20 - 22. März 2015, Olma Messen St. Gallen
Eigenheimmesse Schweiz in Zürich
4. - 7. Sept. 2015, Messe Zürich, Halle 6
Stand Dezember 2014

10 Jahre Forum: eine Erfolgsgeschichte
URS GRIBI, 1966
ist Unternehmer, Präsident
des SVIT Schweiz
und Chairman des Swiss
Real Estate Forum.
Zum 10. Mal trifft sich die Schweizer Immobilienbranche
dieses Jahr in Pontresina.
Dass wir im Jubiläumsjahr mit
über 420 Teilnehmenden einen neuen Rekord
verbuchen dürfen, freut das Organisationsteam
ganz besonders. Und zeigt: Das
Interesse am Forum ist ungebrochen gross.
Vieles ist neu bei der Ausgabe 2015. Angefangen
beim Namen: Der Wechsel zu Swiss
Real Estate Forum soll die gesamtschweizerische
Relevanz der Veranstaltung verdeutlichen
und eine Brücke schlagen zu
10 Jahre Forum heisst
auch zehn Jahre enge
Zusammenarbeit mit
Sponsoren, Partnern und
Lieferanten.»
URS GRIBI, SVIT-PRÄSIDENT
angrenzenden Branchen und ihren wichtigsten
Vertretern. Für den Relaunch wurde
das gesamte Erscheinungsbild überarbeitet.
Neu präsentieren sich auch Bühnenbild und
Bühnentechnik, wodurch das Gesamterlebnis
für die Teilnehmenden nochmals erhöht
wird. Kleinere und grössere Innovationen
waren immer schon ein Markenzeichen
des Forums, auch wenn die Grundstruktur
dieselbe geblieben ist. Seit drei Jahren treffen
sich alle Teilnehmenden gemeinsam zur
grossen Galaparty und geniessen zusammen
die Auftritte der internationalen Show
Acts. 2015 nun, zählt das letztes Jahr eingeführte
Kamingespräch am Freitagmorgen
neu zu den Inklusivleistungen.
Die 10. Forumsausgabe heisst auch zehn
Jahre enge Zusammenarbeit mit Sponsoren,
Partnern und Lieferanten. Dass ohne Sponsoren
ein Grossanlass wie das Forum gar
nicht durchführbar ist, muss wohl nicht näher
erläutert werden. Ihre Unterstützung
ist deshalb von unschätzbarem
Wert. Ein Grossteil der Sponsoren
ist seit Beginn weg dabei. Eine höhere
Wertschätzung kann es kaum
geben. Als Macher können wir an
die Sponsoren nur ein grosses Dankeschön
richten, das von Herzen
kommt. Damit das Forum professionell
durchgeführt werden kann,
braucht es zuverlässige Partner
und Lieferanten. Auch hier setzten
wir vom Start weg auf eine nachhaltige und
langjährige Zusammenarbeit. Das Forum
gehört im Engadin inzwischen zu den Top-
3-Events und ist für Hotellerie und Gastronomie
zu einem wirtschaftlich bedeutenden
Wert gewachsen.
Für den SVIT Schweiz ist das Swiss Real
Estate Forum von strategischer Wichtigkeit.
Mit dem Forum ist es dem Verband
4 | Swiss Real Estate Forum Januar 2015

FORUMSMAGAZIN
INHALTSVERZEICHNIS
NR. 1 DONNERSTAG, 15. JANUAR 2015 www.sref.ch
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HAppy BiRTHDAy!
10 JAHRE FORUm:
EiNE RückScHAU iN BilDERN
Swiss Real Estate Forum Januar 2015 | 1
Titelbild:
Fotolia © lienchen020_2
DIE JUBILÄUMSAUSGABE
gelungen, eine attraktive Plattform zu betreiben,
auf der sich die unterschiedlichsten
Marktteilnehmer in entspannter Atmosphäre
begegnen können; es herrscht kein
Konkurrenzdenken, sondern gehobene Geselligkeit
und das Interesse an Persönlichkeiten
der Zeitgeschichte steht im Vordergrund.
Veranstaltungen sind nicht Mittel
zum Selbstzweck. Sie schaffen Begegnungszonen
und stärken die gemeinsamen
Interessen, die eine Branche wie die Immobilienwirtschaft
zusammenhält.
Der SVIT setzt diese Idee konsequent um
und organisiert deshalb verschiedene Veranstaltungen,
die sich an unterschiedliche
Zielgruppen wenden - das Forum in erster
Linie an Entscheidungsträger und Vordenker,
der Swiss Real Estate Campus wiederum
an Berufsfachleute und Spezialisten.
Der Verband setzt dadurch Massstäbe.
Die SVIT-Events sind ein zentraler Bestandteil
der Erfolgsgeschichte dieses Verbandes
und deshalb aus unseren vielfältigen
Aktivitäten nicht mehr wegzudenken.
Dass wir dabei auf Sie, werte Gäste, derart
zahlreich zählen dürfen, ist keine Selbstverständlichkeit.
Wir sagen Danke für Ihre
grossartige Unterstützung und Ihre Begeisterungsfähigkeit.
Wir setzen alles
daran, dass es dabei bleibt.
04 10 JAHRE FORUM: EINE ERFOLGSGESCHICHTE
SVIT-Präsident Urs Gribi schaut nach vorn
und blickt zurück.
06 SIE SCHRIEBEN GESCHICHTE
Grosse Frauen und Männer prägen unsere Politik –
und das Forum.
11 GELD UND GEIST
Wirtschaftsgrössen überraschen mit
originellen Ein- und Ansichten.
12 SO ROCKT DAS FORUM
Internationale Showstars sorgen
für unvergessliche Momente.
16 DIE SCHÖN(ST)EN ZEITEN
Impressionen
20 BEGEGNUNGEN
Unsere allergrössten Stars: Sie, liebe Gäste!
27 NO BUSINESS LIKE SPORT BUSINESS
Am Forum sportlich unterwegs.
30 IMPRESSUM
Ihr Urs Gribi
Swiss Real Estate Forum Januar 2015 | 5

Sie schrieben
Geschichte
Es gilt als WEF des Engadins: Was Rang und
Namen hat in der Welt der Politik, trifft sich
am Swiss Real Estate Forum in Pontresina.
Hier gibt es Frauen und Männer der Weltgeschichte
zum Anfassen. Und das seit zehn
Jahren.
Die letzten Wochen sorgte er mit den Bü chern
«Sorge um Europa» und «Vermächtnis: Die
Kohl-Protokolle» für Aufsehen. Schon am ersten
Forum 2006 sprach Helmut Kohl Klartext:
Im öffentlichen Interview mit dem damaligen
«SonntagsBlick»-Redakor und heutigen Leiter
der «Aargauer Zeitung» Christian Dorer gestand
er: «Ich hatte oft Streit mit Merkel!» Und als Mitarchitekt
der heutigen EU bedauerte der erste
Key-Note-Speaker, dass die Schweiz nicht dabei
ist. Aber er meinte: «Die Schweizer sind kluge
Köpfe – sie stimmen zwar dreimal ab, aber dann
kommen sie.» Ob er sich da nicht täuscht Die
Problematik ist heute aktueller denn je.
Gegen den damaligen deutschen Bundeskanzler
hatte Interviewer Dorer einen schweren
Stand. Der mit allen Wassern gewaschene Vollblutpolitiker
liess den angriffslustigen Journalisten
Mal für Mal ins Messer laufen. Zu schaffen
machte dem politischen Schwergewicht hingegen
sein leibliches Gewicht: Nach der langen
Anreise wollte er sich im Hotel kurz erfrischen
– aber da er nicht in die Dusche passte, musste
er das Zimmer wechseln. Und vorsichtshalber
liess er gleich das Bettgestell mit zusätzlichen
Holzlatten abstützen.
Gut drauf im Engadin war auch ein anderer
ehemaliger deutscher Kanzler: Gerhard
Schröder tanzte ausgiebig zu den Beatles-Hits
von Chris de Burgh. Er kam direkt von Miami in
die Schweiz. Von Kloten ins Engadin nahm er
den Heli. Tags darauf flog er nach Abu Dhabi.
Fürs WEF kehrte er ins Bündnerland zurück. Das
war im Januar 2008 und bedeutete: Wahljahr in
den Staaten. «Klar, bin ich für die Demokraten»,
6 | Swiss Real Estate Forum Januar 2015

FORUMSMAGAZIN
TOP-SHOTS POLITIK
sagte Schröder. Aber Amerika sei weder parat
für eine Frau noch für einen Schwarzen, so
der damalige deutsche Bundeskanzler. «Davon
könnte Michael Bloomberg profitieren»,
orakelte er. Gewählt wurde im November des
gleichen Jahres dann Barack Obama.
Doch das tut keinen Abbruch an Schröders
glänzendem Auftritt vor den Teilnehmenden des
Forums: Als er den Saal betrat, war dieser sofort
von einer speziellen Aura erfüllt. Ge fesselt hingen
die Gäste an Schröders Lippen. Mit einem
Mix aus weltpolitischer Erfahrung, spitzzüngigen
Seitenhieben an diverse Adressen im Inund
Ausland begeisterte er gemäss der «Südostschweiz»
45 Minuten lang die Menge. Im
zwischen Robert F. Kennedy jr. und dessen Sohn
Bobby III sass, bekam ich schon Handschweiss.»
Vor seinem Auftritt liess es sich Robert F. Kennedy
jr. (ein Neffe von John F. Kennedy) nicht
nehmen, ein paar Schwünge auf den Engadiner
Hängen zu machen. Es gefiel ihm so gut, dass
er die an einem Interview interessierten Journalisten
warten liess. Weil er nach seinem sportlichen
Einsatz mit einem Riesenappetit zurückkam,
führte er die Interviews, währenddem er
einen feinen Teller Spaghetti genoss. Was er
verheimlichte: Kennedy ist chronisch heiser
und kämpft mit einem Stimmproblem. Einmal
in Fahrt gekommen, war er bei den Gesprächen
mit den Medienleuten kaum mehr zu bremsen.
Kein Land erfüllt die Bedingungen für
die EU so glasklar wie die Schweiz.»
GERHARD SCHRÖDER, ALTBUNDESKANZLER DEUTSCHLAND
Nachhinein mag man ihm auch verzeihen, dass
er auf die Frage eines Journalisten, die damals
von den USA ausgehende Immobilien- und Finanzkrise
nicht dramatisieren wollte. Monate
später führte diese die Weltwirtschaft an einen
Abgrund. Doch so mancher Ökonom lag mit
seinen Prophezeiungen auch völlig daneben.
Einen unvergesslichen Abend mit einem
Politstar hatte 2009 auch Moderatorin Daniela
Lager. «Ich kriege nicht so schnell den Knieflatteri»,
erzählte sie dem «Blick». «Aber als ich
Er schwärmte von Obama als dem neuen Kennedy.
Empfahl Amerika eine grüne Revolution
und forderte die Erneuerung der moralischen
Autorität der USA. Unmissverständlich
sagte er: «Wir müssen unser Stromnetz modernisieren.
Mit Wind- und Sonnenenergie allein
könnten wir den gesamten Energiebedarf der
USA mehr als decken.» Und weiter hielt er fest:
«Wenn die Regierung dieses Problem konsequent
anpackt, könnten wir in zehn Jahren von
Ölimporten unabhängig sein.» Er redete sich
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Swiss Real Estate Forum Januar 2015 | 7

FORUMSMAGAZIN
TOP-SHOTS POLITIK
so in Fahrt, dass seine schonungsbedürftige
Stimme nachher während seines einstündigen
Auftritts oft beinahe versagte.
Auch er genoss die Schweizer Berge und
verzichtete im winterlichen Pontresina nicht auf
das morgendliche Joggen: José Luis Zapatero,
von 2004 bis 2011 spanischer Premier minister.
Das Highlight für SVIT-Verbandspräsident Urs
Gribi: der Jogging-Ausflug mit Zapatero ins Val
Rosegg. «Ich musste mich mächtig ins Zeug
legen», so Gribi, «Zapatero war topfit.» Gemütlicher
nahmen es die beiden Bodyguards des
spanischen Politikers: Dank einer Sondergenehmigung
der Gemeinde durften sie die beiden
Sportler mit einem Van begleiten.
In Deutschland unter Dauerbeschuss, am Forum
einer der am meisten applaudierten Redner:
Entspannt und souverän trat der ehemalige
deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor
zu Guttenberg 2013 auf. Auf dem Höhepunkt
seiner Karriere stolperte er über Plagiate bei
Die Schweiz ist eine EU
im kleineren Massstab mit
26 Mitgliedstaaten.»
WOLFGANG SCHÜSSEL,
ALTBUNDESKANZLER ÖSTERREICH
seiner Doktorarbeit. In Pontresina meinte er:
«Ich brauchte einige Zeit, um diese Geschichte
zu bewältigen, und das, was ich in den letzten
zwei Jahren durchgemacht habe, war lehr reich.»
Aber es gebe kein Leben ohne Brüche, fügte er
an. Heute lebt von Guttenberg in den USA. Das
hat für den gefallenen Engel entscheidende Vorteile:
«Die Amerikaner sagen, dass
jemand, der einmal so richtig auf
die Nase gefallen ist, einen zusätzlichen
Erfahrungswert hat, der
ihn sensibler macht.»
Ein Stehaufmännchen ist auch
Christoph Blocher – der ehemalige
Bundesrat ist der einzige Vertreter
der Landesregierung, der in all den
Jahren am Forum teilgenommen
hat. Und von seiner Rede schwärmen viele Teilnehmende
heute noch. Allein schon der Titel provozierte:
«Haus bauen, Kind zeugen, Baum pflanzen
8 | Swiss Real Estate Forum Januar 2015

… und 1000 Vorschrif ten beachten». Gleich zu Beginn
legte Blocher los: «Freiheit definiert sich über
die Eigentumsfrage», betonte er. «Staat und Politik
sind für den Bürger da und nicht umgekehrt»,
mahnte der SVP-Vorden ker. Jede Zwangsherrschaft
habe es auf das Eigentum der Bürger abgesehen.
Für Blo cher gilt das vom Mittelalter über
die Französi sche Revolution bis ins letzte Jahrhundert
mit dem Nationalsozialismus und dem Sozialismus,
Kommunismus. Für ihn ist klar: «Offenbar
verschafft Eigentum dem Eigentümer ein Mass an
Unabhängigkeit, das sich der staatlichen Bevormundung
konsequent entziehen kann.»
Wenn einer beim sprachlichen Auftritt noch
einen Zahn drauflegen kann, dann ist es der ehemalige
deutsche Aussenminister Joschka Fischer.
SVIT-Direktor Tayfun Celiker meinte nach dem
Auftritt von 2007 begeistert: «Fischer ist ein ganz
starker Rhetoriker.» Während Ex-Staatschef Kohl
auf einer gepanzerten Limousine samt Begleitfahrzeug
und Schutztruppe bestand, begnügte
Das Voranschreiten des
Populismus und des Nationalismus
sowie der Fremdenfeindlichkeit
sind die Hauptrisiken
für Europa.»
JOSÉ LUIS ZAPATERO, EX-PREMIERMINISTER SPANIEN
sich Fischer mit der Shuttle-Limousine des Forums.
Zuvor war der Kult-Politiker, der damals seit
einem halben Jahr in den USA als Universitätsprofessor
arbeitete, ohne jegliche Begleitung mit
einem Linienflug von New York nach Zürich gereist.
Gemäss Simon Hubacher vom Swiss Real
Estate Forum hatte Fischer
nur eine Bitte: «Der Shuttle-
Fahrer möge ihn in Zürich-
Kloten bitte nicht mit einer
'Joschka Fischer'-Tafel erwarten.»
Während Fischer –
einmal in Fahrt gekommen
–, fast nicht mehr zu bremsen
war, hatte die ehemalige
französische Justizministerin
Rachida Dati nach
30 Minuten genug – obwohl für sie eine Stunde
eingeplant war. Honni soit qui mal y pense.
Swiss Real Estate Forum Januar 2015 | 9

Richtungsweisend.
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FORUMSMAGAZIN
TOP-SHOTS WIRTSCHAFT
Geld und
Geist
Aus der Agenda nicht mehr wegzudenken: Am
Swiss Real Estate Forum treffen sich Weltpolitik
und Weltwirtschaft. Abseits von Hektik und
Business-Alltag entstehen erfrischende Ideen,
mutige Visionen und kluge Denkanstösse.
Die Wirtschaftsprofessorin und -weise Beatrice
Weder di Mauro war schon da.
Spitzenbanker Burkhard Varnholt (CS, Bank
Sarasin, Julius Bär) ebenfalls. Und die echte Erin
Brokovich auch. Den Film mit Julia Ro berts
in der Hauptrolle kennen fast alle. Aber die
wahre Kämpferin und «Consumer Advocate»
Ihre hartnäckigen Recherchen ergaben, dass
von den 60er- bis in die 80er-Jahre die Gesundheit
der Bewohner von Hinkley (Kalifor nien)
durch giftiges Chrom im Grundwasser massiv
angegriffen wurde. 1996 wurde die dafür verantwortliche
Pacific Gas and Electric aufgrund
der Nachforschungen von Erin Brokovich zur
Zahlung der grössten Schadenersatzsumme
in der Geschichte der USA verurteilt: nämlich
333 Millionen Dollar. Am Forum erzählte die
echte Erin Brokovich aus ihrem bewegten Leben.
Spannend ist auch der Lebenslauf einer
anderen Persönlichkeit.
Doch der Reihe nach: MTV-Direktorin Catherine
Mühlemann fiel wegen Krankheit als Referentin
kurzfristig aus. Das Forum-Team setzte alle
Computer können nicht
denken. Nur der Mensch
kann es, wenn er sein
Gehirn einschaltet.»
LUIGI COLANI, DESIGNER
Hebel in Bewegung, nutzte sämtliche Beziehungen.
Und tatsächlich: Ersatz wurde gefunden! Richard
«Mörtel» Lugner, legendä rer Bauunternehmer
aus Wien, hatte eine Riesenlust, nach Pontresina
zu reisen. Das gab ihm die grosse Bühne, um stolz
zu verkünden, dass Paris Hilton ihn an den Wiener
Opernball begleiten werde. Doch «Mörtel» stellte
Bedingungen: Moderatorin Daniela Lager
musste ihn in Wien mit dem Privatjet
abholen. So weit, so gut. Nur: In
Samedan ist es nur wenigen Firmen
erlaubt, dort mit ihren Jets zu landen.
Auch das wurde geregelt. Daniela Lager
musste dann im Flieger von Wien
nach Samedan mit Richard Lugner das
Gespräch und den Abend vorbereiten.
Ein kleines Trostpflästerli blieb ihr: In
Samedan wurden sie und ihr prominen ter Gast
schon erwartet und mit dem flugplatz eigenen
Maybach ins Hotel chauffiert.
Volle Produktivität. Überall und jederzeit.
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Swiss Real Estate Forum Januar 2015 | 11

FORUMSMAGAZIN
TOP-SHOTS UNTERHALTUNG
So rockt
das Forum
Spannende Workshops und begeisternde
Referate erfrischen Kopf und Geist: Aber erst
die grossen Stars aus der Welt von Show und
Musik machen auch die Seele glücklich. Und
das macht das Forum zum Feuerwerk der
guten Stimmung.
Das Schöne und Tolle an grossen Shows: Sie
kommen topinszeniert daher, jeder Ton sitzt,
jeder Einsatz passt. Und alles läuft generalstabsmässig
wie am Schnürchen ab. Als bewundernder
Zuschauer und Zuhörer fragt man sich: Wie
machen die das nur Ein Blick hinter die Kulissen
zeigt, dass hinter manch grandiosem Auftritt eines
Stars mehr als eine schlaflose Nacht der Organisatoren
liegt. Zum Beispiel bei Kool & The Gang.
Die Gruppe hat weltweit über 70 Millionen Alben
verkauft. Sie beeinflusste die Musik von Generationen.
Und sie hielt auch die Forum-Macher auf
Trab. Zuerst staunten die Bandmitglieder ob der
tiefverschneiten Bergwelt. Dann musste für die
sieben Partykönige in Rekordzeit die passende
Winterausrüstung organisiert werden.
Dafür hiess es am Galaabend dann «Celebration»,
«Ladies Night» und « Something Special».
Die Band rockte mit ihrem souligen Discofunk
den wunderschönen Saal des Hotels Kronenhof.
Aus dem Vorbereitungsraum der Küchencrew
wurde im Nu eine in Blaulicht getauchte Disco
samt Bühne. Punkt 22.30 Uhr gab sie der Rauch
frei: Die siebenköpfige Band legte los. Am Bass,
in schwarzer Uniform mit Goldknöpfen, darunter
ein Paillettenshirt, Chef Robert «Kool» Bell. Er
hatte zusammen mit seinem Bruder Ronald die
Band 1969 gegründet. Dass die Jungs schon seit
Ich will Emotionen
mitteilen und geben.»
UDO JÜRGENS, SÄNGER UND MUSIKER
45 Jahren auf der Bühne stehen, konnte ihrer Dynamik
nichts anhaben. Ein perfekt durchchoreografierter
Disco-Groove riss die Leute mit. Nach
gut einer Stunde war der Hinterste und Letzte
vom Disco-Fever gepackt.
Ein anderes Beispiel für hartnäckige Ar beit im
Hintergrund: Drei Jahre lang dauerten die Verhandlungen,
bis Udo Jürgens Ja zum Forum in
Pontresina sagte. Und dann kam der im Dezember
überraschend verstorbene Weltstar tatsächlich.
Er hat in seinem Leben über 1000 Komposi-
12 | Swiss Real Estate Forum Januar 2015

tionen geschrieben, über 100 Millionen Tonträger
verkauft und über sechs Millionen Zuschauer auf
seinen Tourneen begeistert. Und er sang in Pontresina
alles – alles, ausser seine grössten Hits.
Oft wollen Künstler ihren Fans zeigen, dass sie
auch nach Jahrzehnten im Business nicht stehen
geblieben sind. Dafür plauderte er mit Daniela
Lager und Melanie Winiger über sein Leben. Er
beschrieb das unglaubliche Gefühl nach einem
Auftritt: «Man bemüht sich, den Menschen etwas
zu geben», so Udo. «Ich will Emotionen mitteilen
und geben. Die Konzerte dauern von 20 bis 23
Uhr – dann gehe ich schweissgebadet, aber überglücklich
auf die Rampe. Dort warten dann schon
die vielen Fans: Da sieht man all die Emotionen»,
verriet er. «Weinen, Lachen… Hände, die sich einem
entgegenstrecken, und dann spürt man, ich
habe wirklich was zu geben. Aber was mir mein
Publikum zurückgibt, ist viel mehr: Das ist ein Geschenk
– und das bei jedem Konzert!»
Doch die Fans in Pontresina hätten lieber mitgesungen
zu «17 Jahr, blondes Haar», «Merci Chérie»
und «Aber bitte mit Sahne». Wie bei DJ Öt-
Swiss Real Estate Forum Januar 2015 | 13

FORUMSMAGAZIN
TOP-SHOTS UNTERHALTUNG
zi. Einmal «Anton aus Tirol» – und er hatte alle
Teilnehmenden im Sack. Auch diejenigen, die
beim Auftritt der österreichischen Stimmungs kanone
etwas verlegen ihr Handy zückten und entschuldigend
meinten «…es ist für die Tochter zu
Hause…». Von wegen: Auf Ötzis Aufforderung
«Kommts alle nach voarn und Arme in die Höh!»
ging es im zur Eishöhle umgebauten Rondo heiss
zu und her.
Für eine Aufregung der besonderen Art sorgte
Chris Norman von Smokie. Auf der Hinfahrt vom
Flughafen Zürich-Kloten ins Engadin wollte er
plötzlich im Glarnerland eine Bündner Gerstensuppe
essen. Ein guter Freund hatte ihm empfohlen,
in den Schweizer Bergen unbedingt diese
Suppe zu probieren. Völlig aufgeregt rief der Fahrer
Martina Rutschmann, die gute Seele des Organisationsteams
an. Und sofort machte sich der
Staff daran, im ganzen Glarnerland ein Restaurant
zu suchen, das auf der Speisekarte nicht nur
Glarner Zigerhörnli, sondern auch eine Bündner
Gerstensuppe anbot.
Nichts dafür konnte das OK, dass sich Paul
Young in Tat und Wahrheit schon längst nicht
mehr so fühlt, wie es eigentlich sein Name verspricht.
Als Topprofi zeigte sich hingegen Richard
Clayderman. Keine Starallüren, sympathisch.
Und bei seinem 45-minütigen Auftritt ging
er voll aufs Publikum ein. Das gleiche galt für Chris
de Burgh. Ein Blick in die Runde genügte ihm,
und am Schluss seiner Show glänzte er mit einem
sackstarken Beatles-Medley. Vorher brillierte er
mit «The Lady in Red» und anderen Publikumserfolgen.
Altkanzler Gerhard Schröder wollte nicht
mehr von der Tanz fläche weichen. Und die 250
Galagäste waren vom irischen Sänger so begeistert,
dass sie nicht mehr auf den Stühlen zu halten
waren. Ein unvergesslicher Abend!
Wir bieten Überdurchschnittliches,
überraschen die Gäste mit Unerwartetem und
runden die Sache ab mit Topunterhaltung.»
URS GRIBI, PRÄSIDENT SVIT SCHWEIZ UND CHAIRMAN SREF
Und auch das gibt es: Der ansonsten so distinguierte
Festsaal des «Kronenhofs» präsentierte
sich für einmal ganz anders: urig, mit
Heuballen und Sommerblumen auf der Bühne,
Karotischdecken und Bierhumpen auf den
Tischen. Und plötzlich riss Francine Jordi mit
aktuellen Songs, längst bekannten Hits und
eini gen Volksliedern die Menge mit. Es gab kein
Unsere Schulung machen
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14 | Swiss Real Estate Forum Januar 2015

Halten mehr. Mehr noch: Am Schluss ihres Auftritts
gab sie hinter der Bühne allen Musikern
Mick Jagger liess mich
gewähren und holte so das
Maximum aus mir heraus.»
JOLLY KUNJAPPU, PERKUSSIONIST BEI DEN ROLLING STONES
UND MANAGEMENTBERATER
und Technikern die Hand und bedankte sich.
Chapeau! Das Schönste: Aus ihrem Umfeld war
zu vernehmen, dass das kein einstudierter Gag
für das SVIT-Immobilien Forum war. Im Gegenteil:
Francine Jordi macht das nach jedem
Konzert.
Nicht minder sympathisch: Fabian Unteregger;
Comedian und Imitator. Der Mann, bei dem
man nie weiss, ob er einen auf den Arm nimmt
oder er es für einmal ernst meint. Eine ganze
Stunde lang schlüpfte der Künstler
in verschiedene Rollen. Die
grössten Lacher heimste er zweifelsohne
mit Christoph Mörgeli und
Christoph Blocher ein – virtuos karikierte
er Stimme und Habi tus der
beiden. Witzig auch Ursus & Nadeschkin.
Wie immer schrill, schräg
und etwas verrückt. Doch Nadeschkin
gefiel es an der Party derart
gut, dass sie sich nach ihrem Auftritt unter die
Gäste mischte und nach Auskunft von Insidern
eine der Letzten war, die sich verabschiedete.
Und ein Tipp an alle Veranstalter von Symposien
und Workshops. Wenn Sie Ihren Gästen
einen ganz, ganz grossen Gefallen und Sie sich
40 Jahre jünger machen wollen, dann holen Sie
Boney M.: Während einer Stunde sangen sie
einen Charts-Hit aus den 70er- und 80er-Jahren
nach dem andern. Erinnerungen wurden
wach, manch einem Gast wurde es warm ums
Herz. Die Discolegenden liessen niemanden
kalt. Wohl deshalb sind die Tage in Pontresina
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Swiss Real Estate Forum Januar 2015 | 15

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IMPRESSIONEN
Die
schön(st)en
Zeiten
Ein Mix aus Workshops, Topreferaten, Gaumenfreuden
und Shows: Die Kombination aus Unterhaltung,
Inspiration sowie Wissensdurst und Informationshunger
macht den jahrelangen Erfolg
des Forums aus. Und ganz wichtig: Auch der
Spass fehlt nie.
«In Pontresina herrscht richtig gute Laune», freut
sich Daniela Lager. «Man spürt als Moderatorin,
dass die Teilnehmer gerne hier sind», sagt sie.
Dafür verantwortlich sind auch Referenten wie
Eckart von Hirschhausen. Auf die Frage, ob Medizin
nicht zu ernst sei, um lustig-unterhaltsam zu
sein, meinte er: «Die Welt hört nicht auf, ernst zu
sein, wenn wir lachen. Genau so wenig, wie sie auf-
hört, komisch zu sein, wenn wir sterben. Deshalb
mein ärztlicher Rat: Lebe jeden Tag so, als wäre es
dein Letzter – eines Tages wirst du recht behalten!»
Einer, der Jahr für Jahr darum besorgt ist, dass
seine Gäste unvergessliche Stunden im Engadin
erleben, ist Service-7000-Chef Martin Reithebuch
Er gehört zum Forum wie das strahlend helle
Lich t zum Engadin. Mit jeweils über 60 Gästen
kommt der Hauptsponsor des Forums nach Pontresina.
Und immer macht er die Reise zu einem
ganz speziellen Event. Aber einmal sorgte er unfreiwillig
für Action. Nach Schneefall am Vorabend
herrschte am Eröffnungstag des Forums
2008 bestes Anreisewetter. Zwar berichteten
Gäste über teilweise winterliche Strassenverhältnisse.
Darüber mussten sich die Passagiere des
Extrawagens der Rhätischen Bahn und der drei
von Service 7000 gecharterten Oldtimerflugzeuge
aber keine Gedanken machen. Sie genossen in
der Ju 52 und den beiden Antonov-Doppeldeckern
ausgezeichnetes Flugwetter über den Alpen. Doch
dann der Schrecken: Die Letzte der drei ankommenden
Maschinen vollführte nach dem Aufsetzen
auf dem schneebedeckten Rollfeld beim Bremsmanöver
eine Pirouette. Die Passagiere – unter ihnen
Chef Reithebuch – sowie die Besatzung kamen
(zum Glück) mit dem Schrecken davon.
16 | Swiss Real Estate Forum Januar 2015

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bringt Christa Kohlberg das neue
Verständnis auf den Punkt.
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Aktiv-Sport in verschneiten Hängen, Joggen in märchenhafter Landschaft,
clevere Sportmanager und verrückte Extremsportler: Es lebe der Sport
mit all seinen Facetten – auch am Forum in Pontresina hatte er in all den
Jahren seinen festen Platz.
Wem die übrigen Workshops zu kopflastig
waren, schnappte sich die Skier und liess
sich mit dem Heli auf die Gipfel des Oberengadins
fliegen. Ein Erlebnis der besonderen Art. Aber
nicht zu vergleichen mit den Abenteuern des
Extremsportlers Joey Kelly. Obwohl dieser oft
Tausende von Kilometern alleine draussen in der
weiten Wildnis unterwegs ist, verirrte er sich am
beschaulichen Forum. Es war eine verflixte Situation:
Kurz vor seinem Vortrag war Kelly einfach
nicht auffindbar. Der Grund: Er war knapp dran,
wollte aber unbedingt noch ein bisschen joggen.
Als er merkte, dass es zeitlich sehr eng würde,
wurde er leicht nervös. Und im Stress fand er dann
seine Garderobe nicht mehr. Die Staff-Mitglieder
Ich war schon immer eine rheinische Frohnatur,
und vom Essen habe ich auch schon immer
viel verstanden – schauen Sie mich an.»
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haben ihn dann inmitten der «Jackson Singers»
wiedergefunden – er hatte sich in deren Garderobe
kurzum frisch gemacht für sei nen Auftritt.
Eindrücklich in Erinnerung bleibt allen der Auftritt
von Kyle Maynard. Der amerikanische Leistungssportler
– er wurde ohne Arme und Beine geboren
– zeigt, dass Mut und Wille der Schlüssel zum
Erfolg sind. Er hat den Kilimandscharo als erster
Mensch auf allen vieren krabbelnd bezwungen. Er
kam einzig mit einem Gepäckträger ins Engadin –
sonst machte er alles selber, hatte nicht die geringsten
Extrawürste. Er machte vergnügt mit andern
Gästen Selfies, war total unkompliziert und lebte
seine Message eins zu eins aus: «You can get it if
you really want!» Nach 60 Minuten Vortrag gab es
in Pontresina manch nasses Auge und Standing
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