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untergebracht. 18 von ihnen wurden am 22. Oktober nach Gurs deportiert. Unter<br />
ihnen war auch Julie Jankau, sie war 77 Jahre alt. Ihr letzter frei gewählter Wohnort<br />
war Plöck 34, dort wurde für sie 2013 ein Stein verlegt.<br />
Das Haus MOLTKESTRAßE 1-3 gehörte dem Tabakfabrikanten Fritz Maier und wurde<br />
seit 1938 für 17 jüdische Menschen zur letzten Zufluchtsstätte. Zehn von ihnen<br />
gelang vor dem 22. Oktober 1940 die Flucht, sieben mussten den Weg nach<br />
Gurs antreten. Darunter waren die Zwillingsschwestern Anna und Klara Hamburger.<br />
Beide hatten zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Heidelberg studiert und<br />
promoviert. Klara leitete das Zoologische Institut in Heidelberg und Anna war im<br />
Lehramt tätig. Bei der Deportation waren sie 67 Jahre alt. Für sie wurden an ihrem<br />
letzten frei gewählten Wohnort Helmholtzstraße 18 im März 2013 Steine<br />
verlegt.<br />
Im Haus ROHRBACHER STRAßE 51 im 2. Stock wohnte der Obst- und Gemüsehändler<br />
Ludwig Snopek mit seiner Frau Sara und der Tochter Betty. Seit 1939 wurden<br />
in ihre Wohnung sieben weitere jüdische BürgerInnen einquartiert. Von den nun<br />
zehn hier lebenden Personen sind sieben deportiert worden, keine von ihnen hat<br />
überlebt. Für Sara, Ludwig und Betty Snopek wurden vor dem Haus Rohrbacher<br />
Straße 51 im März 2013 Steine verlegt.<br />
Was in Heidelberg mit der Deportation am 22. Oktober 1940 nach Gurs endete,<br />
dauerte in anderen deutschen Städten an und verschärfte sich bis zum Ende der<br />
nationalsozialistischen Herrschaft. Die Tagebücher von Victor Klemperer legen<br />
Zeugnis davon ab.<br />
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