13.11.2012 Aufrufe

YAMAHA Motif News Guide 10/2009 - klangmedium.de

YAMAHA Motif News Guide 10/2009 - klangmedium.de

YAMAHA Motif News Guide 10/2009 - klangmedium.de

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>YAMAHA</strong> <strong>Motif</strong> <strong>News</strong> <strong>Gui<strong>de</strong></strong> <strong>10</strong>/<strong>2009</strong><br />

War die Mitarbeit aufs Synth-Programming<br />

beschränkt?<br />

Nein, seit dieser Zeit ging es auch mit <strong>de</strong>r Erstellung<br />

von Quick <strong>Gui<strong>de</strong></strong>s los, die Features neuer Yamaha-<br />

Instrumente <strong>de</strong>m Musiker durch praktische<br />

Tipps&Tricks verständlicher machen sollen. Auch die<br />

langen Bedienungsanleitungen für Synthesizer lesen<br />

sich ja wirklich nicht so prickelnd. Fast immer schrieb<br />

ich diese Praxis-Tipps-Broschüren zusammen mit<br />

Peter Krischker. Der Höhepunkt war das legendäre<br />

"Blue Book" für <strong>de</strong>n <strong>YAMAHA</strong> CS1X. Dieses Tutorial<br />

Book erschien 1997 zweisprachig - auf <strong>de</strong>utsch und in<br />

englisch - und war wie <strong>de</strong>r Synthesizer selbst wohl ein<br />

Bestseller. Noch eine Beson<strong>de</strong>rheit: Erstmals wur<strong>de</strong><br />

bei <strong>YAMAHA</strong> ein Arpeggiator eingeführt. Ich gab im<br />

Blue Book einige Praxistipps zu diesem aus heutiger<br />

Sicht relativ einfachen Arpeggiator, die teilweise später<br />

in an<strong>de</strong>ren Bedienungsanleitungen übernommen<br />

wur<strong>de</strong>n. Das Blue Book wur<strong>de</strong> übrigens nicht vom<br />

<strong>de</strong>utschen Vertrieb, son<strong>de</strong>rn vom Mutterkonzern in<br />

Auftrag gegeben. Offensichtlich hatten die Japaner<br />

unsere bisherigen Quick<strong>Gui<strong>de</strong></strong>s zu Kenntnis<br />

genommen.<br />

Nach <strong>de</strong>m Soundschrauben und <strong>de</strong>m Texten folgten<br />

die Demo-Produktionen. So fin<strong>de</strong>n sich im ROM <strong>de</strong>s<br />

virtuell-analogen Synthesizers AN1X kurze Sequenzen.<br />

Im letzten großen FM-Synthesizer von <strong>YAMAHA</strong>, das<br />

Rackmo<strong>de</strong>ll FS1R, ist meine Einspielung für das DX7-<br />

Rho<strong>de</strong>s zu hören. Es ist scha<strong>de</strong>, dass bei<strong>de</strong><br />

Synthesizer eher wenig Beachtung fan<strong>de</strong>n. Eigentlich<br />

machen sie klanglich noch heute eine tolle Figur. Bei<br />

<strong>de</strong>n kleinen Soundmodulen MU90/<strong>10</strong>0 war es so, dass<br />

das gesamte Factory Voicing hier in Deutschland<br />

entstand. Sehr spannend fand ich die AN200/DX200,<br />

weil aus vier einstimmigen Phrasen von maximal zwei<br />

Takten ansprechen<strong>de</strong> Groove-Arrangements enstehen<br />

mussten. Dieser technische Minimalismus konnte<br />

wirklich zu einer kreativen Arbeit führen.<br />

Vom Atari über PC kam ich zum Mac. Für das Factory<br />

Voicing CS6X und S80/S30 kaufte ich mir damals - das<br />

war im April 1999 - schnell meinen ersten 19"-Monitor,<br />

weil <strong>de</strong>r <strong>YAMAHA</strong>-interne Editor nicht für die Arbeit mit<br />

kleineren Bildschirmen zugeschnitten war. Da<br />

<strong>YAMAHA</strong> früher intern fast immer mit Apple-Rechnern<br />

arbeitete, legte ich mir natürlich auch nach Atari ST<br />

und Windows-PC einen Mac zu. Den Kauf eines<br />

Performa 5200 habe ich bis heute nicht bereut, da ich<br />

mittlerweile ein begeisterter Apple-User bin.<br />

Wann hattest Du <strong>de</strong>n ersten Kontakt mit <strong>de</strong>r <strong>Motif</strong>-<br />

Serie?<br />

Bei <strong>de</strong>r Keyboard-Version <strong>de</strong>s ersten <strong>YAMAHA</strong> <strong>Motif</strong><br />

war ich zunächst eher am Ran<strong>de</strong> mit <strong>de</strong>m<br />

Programmieren neuer Sounds vertreten. Erst beim<br />

Rackmo<strong>de</strong>ll startete ich durch: Im November 2002 hab'<br />

ich einen Demo-Track produziert für das erste<br />

Rackmo<strong>de</strong>ll <strong>de</strong>r MOTIF-Serie. Dieser kurze Song<br />

nannte ich „Club Chill“ und freute mich, dass er letztlich<br />

Seite 8<br />

genommen wur<strong>de</strong>, <strong>de</strong>nn ein Chill Out-Style war zu<br />

dieser Zeit bei <strong>de</strong>n großen Musikinstrumenten-<br />

Herstellern allenfalls ein Randthema. Auch eine Reihe<br />

an verschie<strong>de</strong>nen style-bezogenen Multimo<strong>de</strong>-Sets<br />

programmierte ich für <strong>de</strong>n <strong>Motif</strong> Rack.<br />

Wegen meines Faibles für die Sparten Chill out und<br />

Lounge nahm ich mir dieses kurze <strong>Motif</strong> Rack-Demo<br />

nochmal vor und erweiterte es zu einem Track, <strong>de</strong>n<br />

man durchaus veröffentlichen könnte. Es sollte aber<br />

noch lange - genau genommen bis Herbst 2006 -<br />

dauern, bis Mo's Rebeat erstmals offiziell auf einer<br />

Compilation erschien. Dieser Yamaha-Track bil<strong>de</strong>te<br />

zugleich <strong>de</strong>n Startschuss meines Projekts „Sofa<br />

Sweeper“ (Manifold Music), das momentan etwas im<br />

Schatten meines Lounge-Projekts Citrus Jam steht.<br />

Inzwischen ist <strong>de</strong>r ursprüngliche Yamaha-Demo-Track<br />

„Club Chill“ vielfach veröffentlicht und auch bei einigen<br />

Radiosen<strong>de</strong>rn gespielt wor<strong>de</strong>n, so zum Beispiel bei N-<br />

Joy ("Abstrait") <strong>de</strong>s NDR. Bei Mo's Rebeat kommen<br />

neben <strong>de</strong>m <strong>Motif</strong> Rack ein Rho<strong>de</strong>s aus <strong>de</strong>m IKM<br />

SonikSynth – ja, wirklich - und ein Drumloop aus <strong>de</strong>m<br />

Stylus von Spectrasonics zum Zug. Der Song entstand<br />

auf einem Powerbook G4 mit Logic 6 - im Grun<strong>de</strong> ist<br />

<strong>de</strong>r technische Aufwand also sehr überschaubar.<br />

Beim <strong>Motif</strong> ES lieferte ich einige Arpeggiator-Voices.<br />

Außer<strong>de</strong>m wur<strong>de</strong>n für <strong>de</strong>n Performance-Mo<strong>de</strong> <strong>de</strong>s ES<br />

rund ein Dutzend Layer- und Splitsounds von mir<br />

programmiert. Nach<strong>de</strong>m <strong>de</strong>r <strong>Motif</strong> ES in <strong>de</strong>n Lä<strong>de</strong>n<br />

stand, kam noch das Praxisbuch hinzu, bei <strong>de</strong>m ich<br />

Peter Krischker mit Kapiteln über <strong>de</strong>n Live-Einsatz und<br />

Multimo<strong>de</strong>-Einsatz unterstützte. Zeitgleich arbeiteten<br />

wir für Yamaha Europe an <strong>de</strong>n optionalen <strong>Motif</strong> ES<br />

Sound-Sets „Synth Xpan<strong>de</strong>d“, „Live Xpan<strong>de</strong>d“ und „Arp<br />

Xpan<strong>de</strong>d“.<br />

Gibt es aktuelle Sound-Produktionen?<br />

Ja, das ist das Set "Chill Xperience" für die MOTIF-<br />

Serie, das ich von April bis Juni <strong>2009</strong> zusammen mit<br />

Peter Krischker programmierte. Dabei wur<strong>de</strong>n Chill<br />

Out, Lounge und verwandte Stile abge<strong>de</strong>ckt. Mein Part<br />

waren vor allem die Instrument-Sounds. Am Ran<strong>de</strong><br />

habe ich noch ein paar Synths und Effekte<br />

beigesteuert. Die von Peter Krischker erstellten MOTIF<br />

XS Performances zeigen sehr schön die Möglichkeiten<br />

von bis zu vier Arpeggio-Parts. Soundästhetisch<br />

verwen<strong>de</strong>ten wir mein im Juni <strong>2009</strong> erschienenes<br />

Album „The Chillout Cocktail“ als Referenz. Wer sich<br />

für dieses Online-Album interessiert, schaut einfach bei<br />

iTunes, Musicload o<strong>de</strong>r bei einem an<strong>de</strong>ren Download-<br />

Portal nach <strong>de</strong>m Künstlernamen „Citrus Jam“ nach.<br />

Bezüglich <strong>de</strong>r Sound-Programmierung war ich erst<br />

etwas skeptisch, da es schon so viele gute Voices für<br />

<strong>de</strong>n MOTIF gibt. Doch unter <strong>de</strong>r Haube warten so viele<br />

Möglichkeiten. Dabei müssen es gar nicht mal so<br />

abgefahrene Parameter o<strong>de</strong>r Funktionen sein. Selbst<br />

mit <strong>de</strong>m Reverse-Gate-Effekt lassen sich recht<br />

markante Sounds erzeugen, die in bisherigen Soundsets

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!