FROZENBAITS - BOILIEMIXE - BLUE LIQUIDS - Kautz Boilies
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10 Stories<br />
Wintermomente<br />
Es ist 4.00 Uhr morgens. Mein Wecker klingelt, und ich werde<br />
nur mühsam wach an diesem kalten Wintermorgen. Ich schaue<br />
mit müden Augen auf die Uhr und überlege kurz, ob ich nicht<br />
lieber liegen bleiben sollte. Es ist so verdammt kalt draußen!
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Aber nein, ich muss ans Wasser sage ich mir<br />
und zwinge meinen verschlafenen Körper, der<br />
auch nicht mehr das ist, was er mal war, aus<br />
dem Bett. Nach einem kurzem Zwischenstopp im wonnig<br />
warmen Badezimmer, einem kleinen und eher hektischen<br />
Frühstück, sowie der Proviantvorbereitung für den bevorstehenden<br />
Angeltag, geht es schnurstracks zum Auto.<br />
Wir haben 5.00 Uhr, als ich den Wagen nach der mühseligen<br />
Frostbeseitigung anlasse und gemächlich los rolle.<br />
Vorsicht ist zu dieser tollen Jahreszeit geboten, denn<br />
trotz gestreuter Strassen muss man außerorts immer mit<br />
gefährlich glatten Gegenden rechnen. So auch an diesem<br />
Morgen. Ich fahre, getreu dem Motto »safety first«, langsam<br />
in Richtung Zieladresse und bemerke, dass ich völlig<br />
allein auf den Strassen unterwegs bin – kein anderes Auto<br />
weit und breit. Mein Blick geht hinaus ins tiefe Weiß, des<br />
dunkelen Wintermorgens. Schnee lässt die Nacht heller<br />
erscheinen. In meinem halb wachen Kopf ist jetzt nur noch<br />
Platz für diesen einen leidenschaftlichen Gedanken, jetzt<br />
einen Fisch fangen zu dürfen!<br />
Um 5.40 Uhr, als ich an meinem Tagesgewässer ankomme,<br />
ist immer noch kein Tageslicht zu erblicken. Ich
12 Stories
Stories<br />
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Markus <strong>Kautz</strong> mit einem Wintermoment der besonderen Art.<br />
fahre erst einmal um den See<br />
herum, um zu schauen, ob noch ein anderes<br />
Lebewesen denselben Gedanken<br />
hatte wie ich. Ich finde niemanden vor,<br />
was durchaus nicht schlecht sein muss.<br />
Doch vor Anbruch des Tages habe ich<br />
noch Zeit, und ich würde mich gerne<br />
ein wenig unterhalten. Denn eines ist<br />
zu dieser Jahreszeit wichtiger denn<br />
je: miteinander reden. Es macht die<br />
Sache für uns Angler leichter, um an<br />
dem ausgewählten Wintergewässer<br />
schnellstmöglich Erfolg zu haben.<br />
Dabei geht es mir persönlich nicht<br />
immer um irgendwelche Taktiken oder<br />
vermeintliche Hot Spots, sondern vielmehr<br />
um das angewandte Futter und<br />
die sich daraus ergebende, ganz individuelle<br />
Strategie. Es macht schon<br />
Sinn, wenn ich weiß, mit welchen Futterstrategien<br />
andere Angler am See<br />
angeln, und ganz wichtig, welches<br />
Futter sie verwenden. Es ist für alle<br />
Beteiligten von Vorteil z.B. zu wissen,<br />
dass mehrere Angler gleichzeitig den<br />
selben Pool befischen, dabei nur gute,<br />
vom Nährwert abgestimmte <strong>Boilies</strong><br />
verwenden und nur die Menge füttern,<br />
die der momentanen Fischaktivität angepasst<br />
ist.<br />
Träumereien<br />
Es liegt auf der Hand, dass im Winter<br />
der Tisch an natürlicher Nahrung nicht<br />
so reichhaltig gedeckt ist wie in den<br />
wärmeren Monaten, und im Grunde<br />
genommen benötigen die Fische zu<br />
dieser Jahreszeit nicht ein einziges<br />
Gramm von außen eingebrachten<br />
Futters. Doch wenn alle Angler, sich<br />
absprechen und egal wann, völlig<br />
unabhängig von einander und auch<br />
deren Stellen, füttern. wird durch das<br />
regelmäßige Einbringen von ausgewogenem<br />
Futter (keine Fischboilies und<br />
stark fettige!) erreicht, dass am Ende<br />
hoffentlich für alle Beteiligten diese<br />
Strategie aufgeht. Dabei ist die von mir<br />
eingebrachte Futtermenge nur gering.<br />
Ich denke, es wäre perfekt, wenn 200g<br />
Futter auf einen Hektar Wasserfläche,<br />
innerhalb einer Woche von verschiedenen<br />
Anglern ins Wasser gebracht<br />
werden. Die Idee ist, den Fisch dauerhaft<br />
mit ausgewogenen <strong>Boilies</strong> zu<br />
versorgen. Er merkt, es macht durchaus<br />
Sinn, diese Kugeln, die ihm schon<br />
aus der wärmeren Jahreszeit bekannt<br />
sind, auch im Winter zu fressen. Wenn<br />
ihm nun auch in der kalten Jahreszeit<br />
kontinuierlich gut zu verarbeitendes<br />
Futter angeboten wird, lässt sich der<br />
Fisch 100-prozentig darauf ein! Denn<br />
berücksichtig man den verlangsamten<br />
Energiehaushalt des Fisches, gibt es<br />
für ihn keine bequemere Weise seinem<br />
Körper Energie zuzuführen – und dies<br />
merkt er tatsächlich!<br />
Leider ist eine solche Absprache<br />
unter Anglern nur sehr schwer zu erzielen,<br />
wie man sich bei dem Überangebot<br />
an Karpfenanglern und ihren<br />
verschiedensten Denkweisen zum Angeln,<br />
vorstellen kann. Es klappt natürlich<br />
auch im Alleingang. Doch oftmals<br />
sind die Kosten und der Zeitaufwand<br />
zu groß für den Einzelnen.<br />
Es ist aber auch immer interessant<br />
mit anderen Anglern, egal ob Karpfenangler<br />
oder nicht, zu reden, alleine<br />
schon deshalb, um zu erfahren, ob<br />
es an dem Gewässer läuft oder nicht.<br />
Denn wenn der Stipper gut fängt, sind<br />
unsere Chancen doch wohl auch nicht<br />
schlecht, oder<br />
Wie eingangs bereits erwähnt, sind<br />
heute keine anderen Angler am See<br />
und somit muss ich mit meiner Strategie<br />
alleine zurechtkommen. Ich stelle<br />
den Motor ab und öffne die Tür ins<br />
Kalte. Zügig stiefele ich durch
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Auch kleine Dinge machen im Winter Freude.<br />
den knirschenden Schnee, meine<br />
Kopflampe beleuchtet den Weg bis<br />
ans Ufer, um den für heute ausgewählten<br />
Spot anzuschauen. Es macht<br />
alles einen ruhigen und verschlafenen<br />
Eindruck. Aber genau das ist ja das<br />
Schöne an dieser Jahreszeit. Ich schaue<br />
mich noch einmal kurz um und gehe<br />
dann schnurstracks wieder zurück zum<br />
Wagen, um meine Sachen zu holen.<br />
Ich habe mich heute nur auf das<br />
Nötigste beschränkt und das ganze andere<br />
»Gerödel«, das ich sonst immer<br />
mit mir schleppe, zuhause im Keller<br />
gelassen. Schnell steht das Rodpod und<br />
die Ruten finden wenige Minuten später<br />
auf der Rutenablage Platz. Hinter<br />
mir breitet sich bereits der Umbrella<br />
aus und das Bedchair, zum Stuhl umfunktioniert,<br />
rundet den Anblick einer<br />
gemütlichen Wintersession ab.<br />
Während des Zusammenbaus der<br />
Ruten gehe ich im Kopf nochmals meine<br />
Strategie für den Tag durch. Eine<br />
Rute möchte ich ganz nah am gegenüberliegenden<br />
Ufer ablegen. Mit der<br />
zweiten will ich alle paar Stunden<br />
einen anderen Platz in den tieferen<br />
Regionen des Sees befischen. Durch<br />
diese Art des Fischens bleibe ich in<br />
Bewegung, und das ist auch gut so bei<br />
3 °C Außentemperatur! Zudem fischt<br />
man sehr konzentriert, da vor jedem<br />
Auswurf der Rute die Situation neu<br />
bedacht werden muss. Es geht hierbei<br />
um das aktive Absuchen des Gewässers<br />
nach den Fischen, da diese doch<br />
zur kalten Jahreszeit recht faul werden<br />
und sich manchmal wochenlang nicht<br />
von der Stelle bewegen.<br />
Mein Plan steht also. Doch die Theorie<br />
ist das Eine. Was die Fische im<br />
Endeffekt von meiner Strategie halten,<br />
werde ich erst am Abend erfahren.<br />
Auf der einen Rute fische ich einen<br />
16mm Single Boilie, den ich alle zwei<br />
Stunden wechseln und im PVA-Beutel<br />
anbieten werde. An die andere Rute<br />
montiere ich zwei14-Millimeter-<strong>Boilies</strong><br />
und bringe sie mit dem Baitboot ans<br />
andere Ufer. Dort werden sie so lange<br />
liegen bis ein Fisch beißt oder ich nach<br />
Hause fahren muss.<br />
Es ist jetzt 6.45 Uhr, und alles ist<br />
bereit für den Einsatz. Ich fahre meine<br />
Rute mit dem Bait-Boot an die andere<br />
Uferkante und lege dort mein Rig ab,<br />
das ich zusätzlich mit gut 50 Gramm angedrückten<br />
<strong>Boilies</strong> präsentiere. Schnell<br />
ist das Ausbringen erledigt, und ich<br />
kann mich nach dem Absenken der<br />
Schnur, dem Einhängen des Swingers<br />
und dem Einschalten des Bissanzeigers<br />
um meinen Aktivposten kümmern.<br />
Mit einem beherzten Wurf platziere<br />
ich meine Rute in der Seemitte. Der<br />
PVA-Beutel kommt gut 50 Meter von<br />
mir entfernt auf und bleibt nach einer<br />
kurzen Absinkphase, in etwa fünf Meter<br />
Wassertiefe liegen. Ich kenne diese<br />
Gegend und weiß daher genau, wie die<br />
Welt vor, oder besser gesagt unter mir<br />
aussieht. Anschließend sticke ich noch<br />
schnell zehn <strong>Boilies</strong> mit der Cobra hinterher<br />
– perfekt. Es ist 7.30 Uhr als ich<br />
den letzten Boilie ins Wasser katapultiere.<br />
Die Sonne geht langsam auf, und<br />
ich werde ganz ruhig. Genüsslich setze<br />
ich mich auf meinen Stuhl, schenke mir<br />
einen Tee ein, lehne mich in meinen<br />
Stuhl zurück und genieße voller Hoffnung<br />
den schönen Morgen!<br />
Mal sehen, was mich heute noch<br />
erwarten wird…<br />
Markus <strong>Kautz</strong><br />
www.kautz-boilies.de
Stories<br />
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