Fischwanderhilfe Donaukraftwerk Melk www.life-donau ... - Europa
Fischwanderhilfe Donaukraftwerk Melk www.life-donau ... - Europa
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Impressum:<br />
Herausgeber:<br />
VERBUND Austrian Hydro Power AG<br />
Am Hof 6a<br />
1010 Wien<br />
<strong>www</strong>.verbund.at<br />
Redaktion:<br />
Thomas Kaufmann<br />
Helmut Wimmer<br />
Thomas Bauer<br />
Fotos:<br />
Bauer/ Kaufmann (freiwasser), Haslinger, Frangez/IHG<br />
Layout und Gestaltung: freiwasser, Thomas Kaufmann<br />
Bezugsquelle dieser Broschüre:<br />
als PDF download in Deutsch, Englisch, Französisch<br />
über <strong>www</strong>.<strong>life</strong>-<strong>donau</strong>-ybbs.at<br />
in Papierform über VERBUND Austrian Hydro Power AG,<br />
Am Hof 6a, 1010 Wien<br />
Erarbeitet und gedruckt mit Unterstützung der Europäischen Union<br />
durch die LIFE Förderung<br />
Foto: Markus Haslinger, extremfotos.com<br />
LIFE Natur Projekt<br />
Vernetzung Donau- Ybbs<br />
2004 - 2009<br />
<strong>Fischwanderhilfe</strong><br />
<strong>Donaukraftwerk</strong> <strong>Melk</strong><br />
<strong>www</strong>.<strong>life</strong>-<strong>donau</strong>-ybbs.at
Kurz & bündig<br />
LIFE ist die Umweltförderung der Europäischen Union. Die <strong>Fischwanderhilfe</strong><br />
beim <strong>Donaukraftwerk</strong> <strong>Melk</strong> ist eine Maßnahme des LIFE Natur Projekts<br />
“Vernetzung Donau - Ybbs”.<br />
Die VERBUND Austrian Hydro Power AG errichtete sie als Partner im Projekt.<br />
Die Niederösterreichische Bundeswasserbauverwaltung war Projektträger und<br />
realisierte die Umgestaltung der Ybbsmündung.<br />
Neben der EU, dem Projektträger und dem Partner, haben der<br />
NÖ Landschaftsfonds, das Lebensministerium und der<br />
NÖ Landesfischereiverband das Projekt finanziert.<br />
Das <strong>Donaukraftwerk</strong><br />
Das Kraftwerk ging 1982 in Betrieb, damals wurden keine <strong>Fischwanderhilfe</strong>n<br />
errichtet. Nur beim Kraftwerk Freudenau ist eine solche Anlage schon beim<br />
Bau berücksichtigt worden.<br />
Das Kraftwerk <strong>Melk</strong> ist somit das erste österreichische <strong>Donaukraftwerk</strong>, das<br />
nachträglich eine <strong>Fischwanderhilfe</strong> bekam. Der Höhenunterschied der<br />
Wasserspiegel flussauf und flussab des Kraftwerks beträgt etwa 12 Meter.<br />
Flussab des Kraftwerks liegt die zweite freie Fließstrecke der österreichischen<br />
Donau, die Wachau.<br />
Der Rückgang der ehemals reichen Fischbestände ist unter anderem auf<br />
die Unterbrechung der Flüsse durch Hindernisse zurückzuführen. Dazu<br />
gehören beispielsweise Wehre von Kraftwerken.
<strong>Fischwanderhilfe</strong>?<br />
<strong>Fischwanderhilfe</strong>n sollen Fischen die Möglichkeit geben, ein Hindernis im Fluss<br />
zu umschwimmen. Es gibt verschiedene Typen, vom technischen Fischpass bis<br />
zum naturnahen Umgehungsbach.<br />
Fische bewegen sich im Fluss, um beispielsweise vom Sommerlebensraum zum<br />
Wintereinstand zu gelangen. Wenn sie in Gruppen ziehen, um an den Ort der<br />
Eiablage zu gelangen, spricht man von “Laichwanderungen”.<br />
Heute ist bekannt, dass alle heimischen Fischarten mehr oder weniger<br />
ausgedehnte Ortsänderungen vollziehen. Das ist für ihr Überleben notwendig.<br />
Zielsetzung<br />
Ziel der Maßnahme war es, für Donaufische eine Verbindung zwischen der<br />
Wachau und dem oberen Ende des Stauraums, der sogenannten Stauwurzel,<br />
herzustellen. Hier mündet auch der Ybbsfluss. Er wird, wie andere Zubringer der<br />
Donau, von Fischen zum Beispiel zur Laichzeit aufgesucht. Die <strong>Fischwanderhilfe</strong><br />
erzielt eine Verbesserung für viele Fischarten der Donau und der Flüsse des<br />
Natura 2000 Gebiets “NÖ Alpenvorlandflüsse”.<br />
Davon profitieren auch seltene und vom Aussterben bedrohte Arten.<br />
Das LIFE Natur Projekt hat entscheidende Verbesserungen für die Donau<br />
bewirkt. Damit hat es einen Beitrag zur Umsetzung der<br />
EU Wasserrahmenrichtlinie, der Fauna-Flora-Habitatrichtlinie und der<br />
Vogelschutzrichtlinie der EU gesetzt. Die LIFE Finanzierung dient der Erhaltung<br />
und Förderung schützenswerter Lebensräume und deren Artenvielfalt.<br />
Donaubarbe
<strong>Fischwanderhilfe</strong> <strong>Donaukraftwerk</strong> <strong>Melk</strong><br />
Foto: Markus Haslinger, extremfotos.com
Der Bau<br />
Nach umfangreichen Planungsarbeiten und den behördlichen Genehmigungen<br />
erfolgte der Baubeginn am 8. August 2006. Die Inbetriebnahme fand am<br />
5. März 2007, nach einer Rekordbauzeit von nur 7 Monaten, statt. Der grobe<br />
Aushub des neuen Bachlaufs stand am Anfang der Bauarbeiten, es folgten<br />
Brücken und das sogenannte Dotationsbauwerk. Das Flussbett ist mit Lehm<br />
abgedichtet und mit einer Schotterauflage am Grund ausgekleidet. Steine und<br />
Äste verbessern den Lebensraum. Den Abschluss der Bauarbeiten bildeten<br />
Bepflanzungen der Ufer mit ausgewählten Pflanzenmischungen und etwa<br />
5.000 Weidenruten.<br />
Mittlerweile sieht die <strong>Fischwanderhilfe</strong> aus, als wäre sie bereits lange Zeit<br />
Bestandteil der Landschaft.<br />
Facts & Infos<br />
Die <strong>Fischwanderhilfe</strong> (kurz FWH) ist ein naturnaher, neu angelegter Bach.<br />
Sie ist 2 Kilometer lang und durchschnittlich 12 Meter breit.<br />
Sie ist die zweite FWH bei einem österreichischen <strong>Donaukraftwerk</strong>.<br />
Es wurden 60.000 Kubikmeter Aushub bewegt, die Abdichtung ist aus Lehm.<br />
Das Flussbett ist vielfältig mit Kies, Steinen und Holz gestaltet.<br />
Die Bauzeit dauerte nur 7 Monate, Inbetriebnahme war am 5. März 2007.<br />
Weitere Informationen:<br />
- auf der Projektwebsite “<strong>www</strong>.<strong>life</strong>-<strong>donau</strong>-ybbs.at”<br />
- auf DVD (das LIFE Projekt wird auf einer DVD in Kurzfilmen präsentiert)<br />
DVD- Bezugsquelle: VERBUND Austrian Hydro Power AG, Am Hof 6a, 1010 Wien
Monitoring<br />
Fischökologen der Universität für Bodenkultur führten eine wissenschaftliche<br />
Untersuchung, das sogenannte Monitoring durch. Bereits im ersten Jahr nach<br />
Bau zogen Fische, von A wie Aalrutte bis Z wie Zander, in den Umgehungfluss.<br />
Mittlerweile sind 40 Arten, darunter 35 heimische, nachgewiesen.<br />
Die Untersuchungen zeigten, dass auch seltene und vom Aussterben<br />
bedrohte Fische die Wanderhilfe nutzen.<br />
Sie haben ausgefallene Namen wie beispielsweise Zingel, Streber und Schrätzer.<br />
Zingel Streber Schrätzer<br />
Die wichtigen Leitfischarten der Donau, Nase und Barbe, sind in allen Größen<br />
und Altersstadien in die <strong>Fischwanderhilfe</strong> geschwommen.