Wir fahren mit Vollgas an die Wand.pdf
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38<br />
Round Table<br />
können sich <strong>die</strong> Gemeinden darauf verlassen,<br />
dass jem<strong>an</strong>d den Abg<strong>an</strong>g bezahlt.<br />
Warum soll sich d<strong>an</strong>n etwas verändern“,<br />
fragt Biwald.<br />
„Durch <strong>die</strong> Tr<strong>an</strong>sferzahlungen<br />
<strong>fahren</strong> <strong>die</strong> Gemeinden<br />
<strong>mit</strong> 100 km/h <strong>an</strong><br />
<strong>die</strong> W<strong>an</strong>d.“<br />
Bernhard Müller, Bürgermeister<br />
Wr. Neustadt, GF Städtebund<br />
Fin<strong>an</strong>zministerin Fekter ist <strong>an</strong> dem Thema<br />
sichtlich interessiert. Sie erzählt das<br />
Beispiel der oberösterreichischen Stadtgemeinde<br />
Schw<strong>an</strong>enstadt, wo <strong>die</strong> Bürgermeister<br />
von R<strong>an</strong>dgemeinden in einem gemeinsamen<br />
Amtshaus säßen, ebenso wie<br />
<strong>die</strong>s in Mondsee der Fall sei: „Derartige<br />
Kooperationen müssen auch im größeren<br />
Stil möglich sein.“<br />
Hier schaltet sich Gemeindebund-Generalsekretär<br />
Leiss ein: „Gemeinden verfügen<br />
über ein extrem hohes Identitätsbewusstsein.<br />
Wenn m<strong>an</strong> Wege findet, um<br />
den Bürgern zu helfen, <strong>die</strong>se Identität<br />
wie Ortsnamen und Vereine zu bewahren,<br />
d<strong>an</strong>n sind Zusammenlegungen und<br />
Kooperationen umsetzbar.“ Er warnt aber<br />
vor Fusionen, „<strong>die</strong> nur dadurch begründet<br />
werden, dass <strong>die</strong> Pro-Kopf-Zuweisung<br />
bei einer Stadt <strong>mit</strong> 50.000 Einwohnern<br />
höher ist als bei 15 Gemeinden, <strong>die</strong> jede<br />
einzeln viel niedrigere Zuweisungen<br />
hat.“<br />
Auch Bernhard Müller betont <strong>die</strong> unbedingte<br />
Freiwilligkeit, <strong>mit</strong> der Änderungen<br />
der Gemeindegebiete <strong>an</strong>geg<strong>an</strong>gen<br />
werden müssten. Das Thema der kleinen<br />
Gemeinden ohne Geld und ohne Bürger<br />
würde durch <strong>die</strong> Absiedlung nur verschärft:<br />
„Das ist ein böses, aber nicht aufzuhaltendes<br />
Phänomen“, ist sich der Wr.<br />
Neustädter Bürgermeister sicher. „Meine<br />
„Die Zuw<strong>an</strong>derung in <strong>die</strong><br />
Speckgürtel nimmt weiter<br />
zu. <strong>Wir</strong> treten <strong>an</strong>, den<br />
Trend zu verl<strong>an</strong>gsamen.<br />
Aufhalten können wir ihn<br />
nicht.“<br />
Maria Fekter, Bundesministerin<br />
für Fin<strong>an</strong>zen<br />
Stadt gewinnt alle drei Jahre tausend<br />
Neubürger, vornehmlich aus dem Burgenl<strong>an</strong>d,<br />
weil <strong>die</strong> nicht mehr länger ihr Leben<br />
auf dem Weg in <strong>die</strong> Arbeit verbringen<br />
wollen.“ Und er sieht eine Lösungsmöglichkeit<br />
in „Gemeinden in Bezirksgröße,<br />
<strong>die</strong> über ein eigenes Statut verfügen. Es<br />
gibt wählbare Ortsteilbürgermeister, unveränderte<br />
Ortsnamen und Vereine, aber<br />
ein Budget, einen Oberbürgermeister,<br />
eine professionelle Verwaltungsm<strong>an</strong>nschaft.“<br />
Müller verweist auf <strong>die</strong> Quelle:<br />
„Das hat der Österreich-Konvent bereits<br />
2005 vorgeschlagen. So einseitig k<strong>an</strong>n<br />
7-8/12 public – das österreichische gemeindemagazin