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Keinen Zweifel an der Echtheit der Schippacher ... - Barbara Weigand

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<strong>Keinen</strong> <strong>Zweifel</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> <strong>Echtheit</strong> <strong>der</strong> <strong>Schippacher</strong> Schriften<br />

Es lassen sich eindrucksvolle Gründe für die <strong>Echtheit</strong> <strong>der</strong> beson<strong>der</strong>en Berufung erkennen,<br />

<strong>der</strong>en <strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d gewürdigt wurde:<br />

<strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d (1845-1943) wächst in einer ruhigen und das g<strong>an</strong>ze Leben durchdringenden<br />

Frömmigkeit auf. Die kränkliche Mutter, die zusätzliche Belastung des Vaters durch das Amt<br />

des Bürgermeisters und die Fürsorge für die Geschwister machen <strong>Barbara</strong> zu einem<br />

arbeitsamen und ver<strong>an</strong>twortungsbewussten Mädchen mit starker Bodenhaftung. Trotz <strong>der</strong><br />

Aussicht auf eine gute Partie ringt sie sich zu einem jungfräulichen Leben durch. Fast<br />

unbegreifliche körperliche Leistung vollbringt sie aus Sehnsucht nach <strong>der</strong> heiligen<br />

Kommunion: häufiger 5-stündiger G<strong>an</strong>g nach Aschaffenburg (ca.16 km in eine Richtung) in<br />

die Kapuzinerkirche und d<strong>an</strong>ach wie<strong>der</strong> rd. 5 Stunden zurück, d<strong>an</strong>n schwere Haus- und<br />

Feldarbeit. Ein Höchstmaß <strong>an</strong> Fleiß und Arbeit übt sie in Schippach, d<strong>an</strong>n ab 1885 für 30 Jahre<br />

in Mainz, wovon sie allein 20 Jahre in <strong>der</strong> Wirtschaft ihres Bru<strong>der</strong>s (und dessen Familie) und<br />

weitere 10 Jahre mit <strong>der</strong> Pflege einer nahen Verw<strong>an</strong>dten zubringt, und ist d<strong>an</strong>n bis zu ihrem<br />

Tode in Schippach. Sie tut Opfer, Buße und Sühne für die eigenen und die Sünden <strong>der</strong><br />

Menschen (als Sühneseele), dazu oft auch soziale Hilfe für Notleidende. In <strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d<br />

wächst eine immer größere Leidensbereitschaft. Ihr umfassen<strong>der</strong> Gebetsgeist übt ständig das<br />

glühende D<strong>an</strong>kgebet und das Bittgebet für Lebende und Verstorbene. Zeitlebens<br />

charakterisiert innige Marienverehrung das Leben von <strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d. Dabei fällt auf, wie<br />

glaubenssicher sie die Teilhabe am einzigen Erlöser- und Mittlertum Christi in früher Zeit<br />

bereits ausspricht. Bei allen böswilligen Verdächtigungen (sie sei eine Betrügerin) und<br />

lügnerischen Unterstellungen lebt sie nach dem Wort <strong>der</strong> Bergpredigt: „Selig seid ihr, wenn<br />

ihr um Meinetwillen beschimpft und verfolgt, und auf alle mögliche Weise verleumdet<br />

werdet. Freut euch und jubelt, euer Lohn im Himmel wird groß sein.“ (Mt.5,11-12)<br />

Eine eucharistische Friedens- und Wallfahrtskirche<br />

in Schippach<br />

„Selig sind, die nicht sehen und doch glauben“, sprach <strong>der</strong> Herr zum ungläubigen Thomas.<br />

Nicht das Wun<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n die göttliche Vorsehung ist die Schule des Glaubens. Der Pl<strong>an</strong><br />

eines Kirchenbaues entsprach in Rück-Schippach schon l<strong>an</strong>ge einem dringenden Bedürfnis.<br />

Aber m<strong>an</strong> konnte, wie es ebenso geht, über vieles nicht einig werden. Die einen wollten die<br />

Kirche da haben, die <strong>an</strong><strong>der</strong>en dort. Der eine brachte diese Bedenken vor, <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>e machte<br />

jene Schwierigkeiten. An alles dachte m<strong>an</strong>, nur dar<strong>an</strong> nicht, dass „wenn <strong>der</strong> Herr das Haus<br />

nicht baut, die Bauleute umsonst arbeiten“.<br />

Hinter dem Pl<strong>an</strong> o<strong>der</strong> den vielen Plänen <strong>der</strong> Leute lag nämlich noch ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er Pl<strong>an</strong>, <strong>der</strong><br />

Pl<strong>an</strong> des allerhöchsten Bauherrn, <strong>der</strong> unsichtbar hinter den Kulissen dieses g<strong>an</strong>zen<br />

Welttheaters steht. „Wer am Wege baut“, sagt ein Sprichwort, „hat viele Meister.“ Die H<strong>an</strong>d


Gottes wirkt unsichtbar zwischen den Händen <strong>der</strong> Menschen und hinter dem natürlichen<br />

G<strong>an</strong>g <strong>der</strong> Entwicklung. Sie lenkt und leitet alles im voraus g<strong>an</strong>z s<strong>an</strong>ft und ruhig, g<strong>an</strong>z<br />

unbeachtet im Verborgenen, und erreicht trotz aller Hin<strong>der</strong>nisse ihr Ziel, und das ist es eben,<br />

was m<strong>an</strong> nennt „göttliche Vorsehung“. Der allerhöchste Bauherr hat endlich die Blicke<br />

Seiner Diener auf den von Ewigkeit her auserwählten Ort gelenkt. Einen schöneren und<br />

geeigneteren Bauplatz hätte m<strong>an</strong> wirklich nicht finden können. Wer da im Dorf immer noch<br />

meinte, die neue Kirche stände nur vor seiner Haustüre auf dem rechten Platz, <strong>der</strong> wusste<br />

o<strong>der</strong> glaubte eben noch nicht, dass diese Kirche nicht nur für ihn, son<strong>der</strong>n für die g<strong>an</strong>ze Welt<br />

bestimmt ist, dass es nicht nur eine Dorfkirche, son<strong>der</strong>n eine ausdrücklich gewollte<br />

„Weltkirche“ werden soll, und dass <strong>der</strong> Finger Gottes Selbst uns den Bauplatz gezeigt hat,<br />

wie wir bald hören werden.<br />

Ja, es soll eine Wallfahrtskirche ersten R<strong>an</strong>ges werden, wie in Lourdes, von unerschöpflicher<br />

Anziehungskraft und von unbegrenztem Wirkungsfeld. Dem Charakter nach soll es eine<br />

eucharistische Wallfahrtskirche werden. Kurz gesagt, es soll werden: Die von Gott gewollte<br />

eucharistische Friedenskirche in Schippach. Dass aber Gott diese Kirche will, geht aus<br />

folgendem hervor:<br />

Bald nach dem ersten Kommuniondekret (1905) von Papst Pius X. sprach <strong>der</strong> göttliche<br />

Heil<strong>an</strong>d zu Seiner frommen Jungfrau im Spessartdörfchen Schippach, von <strong>der</strong> hier die Rede<br />

sein wird, die denkwürdigen Worte: „Ich verl<strong>an</strong>ge, dass Mir die Menschheit ein Denkmal<br />

setze, nämlich eine Kirche in deinem Heimatdorf, und zwar verl<strong>an</strong>ge Ich diese Kirche als<br />

Zeichen <strong>der</strong> D<strong>an</strong>kbarkeit für die Einführung <strong>der</strong> öfteren und täglichen heiligen<br />

Kommunion.“ Hierauf gab die fromme Jungfrau zur Antwort: „Gerne habe ich bis jetzt alle<br />

Verdemütigungen für Dich ertragen, aber eine Kirche für Dich bauen, das k<strong>an</strong>n ich nicht,<br />

denn ich bin arm und mein guter Name ist mir genommen, seitdem m<strong>an</strong> mich als hysterisch<br />

erklärte, und wenn ich nun noch bei guten Leuten für eine neue Kirche betteln wollte, so<br />

würde m<strong>an</strong> mich erst recht für verrückt erklären.“ Darauf gab <strong>der</strong> göttliche Heil<strong>an</strong>d<br />

folgendes Versprechen: „Du sollst sehen, dass Ich es bin, denn in kurzer Zeit wird das Geld<br />

zusammenfließen ohne dein Zutun.“<br />

Der Herr verl<strong>an</strong>gt von den Menschen<br />

einen Heilungsort für ihre Seele<br />

Von dem, was <strong>der</strong> göttliche Heil<strong>an</strong>d <strong>an</strong> Weihnachten 1913 und später zu ihr gesprochen, sei<br />

hier wenigstens das erwähnt, was sich auf Ort, Zeit, Zweck und Bedeutung dieses<br />

Kirchenbaues bezieht: „Ich will, dass es ein Gebetsort werde, wie Lourdes. Durch<br />

unscheinbare Orte will Ich die Großtuerei <strong>der</strong> Weltkin<strong>der</strong> und den Unglauben zusch<strong>an</strong>den<br />

machen. Viele gehen in sich und sehen darin die Hoheit <strong>der</strong> katholischen Kirche. - Ihr müsst<br />

auf das Gerede gar nicht achten, ruhig euren Weg weitergehen. Du k<strong>an</strong>nst dir nichts<br />

zuschreiben, hier sieht je<strong>der</strong> Mensch Meinen Finger. In Lourdes habe Ich eine Quelle<br />

entspringen lassen und Wun<strong>der</strong> gewirkt, hier aber will Ich eine <strong>an</strong><strong>der</strong>e, eine geistige Quelle,<br />

eröffnen, die aus Meinem Herzen sprudelt, durch die hl. Kommunion. Hier ist alles geistiger<br />

Natur. Hier sollen keine Kr<strong>an</strong>kheiten geheilt, son<strong>der</strong>n Sün<strong>der</strong> bekehrt werden. Wer hier<br />

zuerst auf Wun<strong>der</strong> warten will, den erhöre Ich nicht. Hier ist das Entgegengesetzte von<br />

Lourdes <strong>der</strong> Fall, und doch sollen beide Orte innig mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> verw<strong>an</strong>dt sein. Die<br />

Anziehungskraft Meiner Worte, und die darin liegende göttliche Kraft, erweichen die<br />

Herzen. Ihr sollt einen Aufruf <strong>an</strong> alle guten treuen Kin<strong>der</strong> senden, aber keinen öffentlichen<br />

Aufruf in den Zeitungen! Die Quelle habe Ich euch längst eröffnet, denn alle die Wohltäter<br />

habe Ich Mir eigens ausgesucht. Ich habe Mir die Seelen zusammengesucht. Das sind die


liebsten Kin<strong>der</strong> Meines Herzens, für die Ich sorge, die später glänzen sollen durch die g<strong>an</strong>ze<br />

Ewigkeit, nicht hier. Wie es bis jetzt war, so soll es weitergehen, ohne Lärm zu machen. Von<br />

Herz zu Herz. Jetzt ist die Kirche zu bauen, nicht erst nach Jahrzehnten. Diese Kirche bildet<br />

eine Ausnahme, wie es wenige gibt. Nur einmal im Alten Bund habe Ich einen Tempel<br />

verl<strong>an</strong>gt von David und sein Sohn Salomon führte ihn aus. Dies war die erste<br />

Wallfahrtskirche für Mein israelitisches Volk. ,,Meinem auserwählten Volke im Neuen Bund,<br />

welches die katholische Kirche ist, will Ich jetzt wie<strong>der</strong> neuen Lebenssaft zuströmen lassen<br />

durch Mich Selbst in <strong>der</strong> hl. Kommunion, <strong>der</strong> Vereinigung Meiner Gottheit mit den<br />

Menschen, und da soll als sichtbares Symbol diese Kirche gelten; es soll eine Weltkirche<br />

werden.“<br />

Als m<strong>an</strong> endlich dar<strong>an</strong> ging, dem eucharistischen Heil<strong>an</strong>d das Zeichen <strong>der</strong> D<strong>an</strong>kbarkeit zu<br />

geben, das Er schon seit dem Erscheinen des ersten Kommuniondekrets verl<strong>an</strong>gte, war m<strong>an</strong>,<br />

wie oben bereits erwähnt, immer noch uneinig über den Platz. Der Kapl<strong>an</strong>, <strong>der</strong> damals die<br />

Ortsseelsorge in Schippach ausübte, hatte schon längst einen bestimmten Platz im Auge, den<br />

er aber noch geheim hielt. Einen ihm bek<strong>an</strong>nten Pfarrer, <strong>der</strong> ihn dort besuchte, fragte er nach<br />

seiner Meinung. „Dort müsst ihr eure Kirche hin bauen“, sagte dieser, indem er mit dem<br />

Finger gerade nach dem Platz hinzeigte, den <strong>der</strong> Kapl<strong>an</strong> auch vor ihm noch geheim gehalten<br />

hielt. Da kam noch ein dritter Priester nach Rück-Schippach, und auch sein Auge fiel auf<br />

denselben Platz - es war jener Bergabh<strong>an</strong>g, auf dem d<strong>an</strong>n später mit dem Kirchenbau<br />

begonnen wurde. Jetzt musste die begnadigte Jungfrau im Gehorsam den göttlichen Heil<strong>an</strong>d<br />

um Kundgebung Seines Willens bitten, und nun erfuhr sie, was sie vorher nicht wusste,<br />

denn <strong>der</strong> Herr sprach zu ihr im Gebete: „Habe Ich euch nicht drei Zeugen zugeführt, <strong>der</strong>en<br />

Wahl auf einen und denselben Platz fiel Ja, diesen Ort, den Ich dir im Jahre 1903 im Traum<br />

gezeigt, habe Ich zum Bauplatz Meiner Kirche erwählt.“<br />

Im allgemeinen soll die Kirche eine freie Nachbildung <strong>der</strong> Jesuitenkirche in Loyola (Sp<strong>an</strong>ien)<br />

sein, ein mächtiger Kuppelbau <strong>an</strong>tiken Stiles unter Anlehnung <strong>an</strong> die Hochrenaiss<strong>an</strong>ce. Das<br />

Altarbild soll die symbolische Bedeutung <strong>der</strong> Kirche ver<strong>an</strong>schaulichen. Der göttliche<br />

Heil<strong>an</strong>d Selbst zeigte es <strong>der</strong> Begnadigten, als Er ihr einmal erschien: Er st<strong>an</strong>d über dem Altar.<br />

Sein rechter, etwas hervortreten<strong>der</strong> Fuß ruhte s<strong>an</strong>ft auf einer Muschel, worin ihr sinnbildlich<br />

das Meer <strong>der</strong> Trübsal zu erkennen gegeben wurde. Mit <strong>der</strong> einen H<strong>an</strong>d zeigte Er auf Sein<br />

göttliches Herz, aus dem ein Lichtstrahl in die Muschel floss, d. h. in das Meer <strong>der</strong> Trübsal,<br />

mit <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en zeigte Er auf die Muschel, die durch den Strahl aus dem göttlichen Herzen<br />

in eine Quelle <strong>der</strong> Gnade verw<strong>an</strong>delt worden war. Ein Priester, in dem sie Papst Pius X.<br />

erk<strong>an</strong>nte, lud die <strong>an</strong><strong>der</strong>en Priester ein, aus <strong>der</strong> Quelle zu schöpfen. Diese kamen und teilten<br />

von dem Wasser aus <strong>an</strong> alle, die trinken wollten. So soll das Altarbild werden. Mehr als je<br />

soll das dürstende Menschenherz <strong>an</strong> dieser eucharistischen Quelle Ruhe und Frieden finden.<br />

Hier sollen die Menschen wie<strong>der</strong> lernen, dass sie nur im Tabernakel finden, was sie aus all<br />

den „Zisternen“, die sie selbst gegraben, nicht schöpfen können, den wahren Frieden des<br />

Herzens; denn „nicht Kr<strong>an</strong>ke sollen hier geheilt, son<strong>der</strong>n Sün<strong>der</strong> bekehrt werden“. –<br />

Jesus: „Siehe, dies soll das Bild sein, das die zu erbauende Kirche deiner Heimat zieren soll<br />

über o<strong>der</strong> hinter dem Hochalter. Es stellt den Bund <strong>der</strong> Liebe vor, den Ich mit allen treuen<br />

Kin<strong>der</strong>n Meiner Kirche geschlossen habe durch die Einführung <strong>der</strong> öfteren heiligen<br />

Kommunion. Im Opfer <strong>der</strong> heiligen Messe leitet <strong>der</strong> Priester Tag für Tag den Strom <strong>der</strong><br />

Gnaden aus Meinem Herzen. Diese Gnaden sollen aber nicht im Altar verschlossen bleiben,<br />

son<strong>der</strong>n durch die heilige Kommunion ausgeteilt werden, allen, die nach Gnade von Mir<br />

verl<strong>an</strong>gen. Dies soll aufgeschrieben und ihnen übergeben werden, dass Ich es so verl<strong>an</strong>ge. Es<br />

findet seine Geltung, wenn auch jetzt nicht.“


Berufung ist Gnade Gottes<br />

Die Gnade Gottes führt zu wahrem Seelenheil<br />

M<strong>an</strong>ches armselige Menschenkind scheint nur da zu sein, um verk<strong>an</strong>nt und verachtet zu<br />

werden, und doch hat ihm die allweise Vorsehung irgendeine Lebensaufgabe zugewiesen,<br />

einen Beruf gegeben, und sollte es denselben auch erst beim Schein <strong>der</strong> Sterbekerze klar<br />

erkennen.<br />

<strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d ist mit <strong>der</strong> <strong>Schippacher</strong> Sache eine Lebensaufgabe zugewiesen worden, die<br />

m<strong>an</strong> wohl eher bei einem kirchlichen Würdenträger, als bei einem einfachen, ungebildeten<br />

Bauernmädchen suchen würde. Aber die Wege <strong>der</strong> göttlichen Vorsehung, die Pläne <strong>der</strong><br />

ewigen Weisheit sind nun einmal so: „Er hat das Schwache erwählt.“ Was ihr <strong>der</strong> göttliche<br />

Heil<strong>an</strong>d schon früher, und beson<strong>der</strong>s am Vorabend von Fronleichnam 1898 (wie wir unten<br />

noch sehen werden) <strong>an</strong>gedeutet hatte, das sollte ihr 15 Jahre später noch in einer<br />

entsprechenden Form geoffenbart werden, indem <strong>der</strong> Herr eine von jenen Heiligen zu ihr<br />

s<strong>an</strong>dte, die einen g<strong>an</strong>z ähnlichen Beruf gehabt haben.<br />

Es war auf ihrer letzten Wallfahrt nach Lourdes. Kurz vor ihrer Abreise von <strong>der</strong> Heimat<br />

verunglückte sie noch. Sie verwickelte sich, als sie über den Hofraum gehen wollte, in einen<br />

Draht und fiel so hart auf das Steinpflaster, dass sie sich den Kopf und Arm g<strong>an</strong>z verschlug,<br />

so dass ihr bis heute noch ein Andenken dar<strong>an</strong> geblieben ist. Aber trotz alledem bat sie, dass<br />

m<strong>an</strong> sie mitnehme.<br />

Die Reise ging über Lüttich in Belgien, wo Babette mit ihren Begleiterinnen bei den<br />

Fr<strong>an</strong>zisk<strong>an</strong>erinnen übernachtete. Die ehrwürdige Mutter Oberin bedauerte ihren elenden<br />

Zust<strong>an</strong>d, und wun<strong>der</strong>te sich darüber, dass m<strong>an</strong> sie überhaupt mitgenommen habe. G<strong>an</strong>z<br />

erschöpft von <strong>der</strong> weiten Reise und dem zu Hause erlittenen Unfall, lag sie seufzend in<br />

ihrem Bett und konnte nicht schlafen. Da auf einmal gewahrte sie ein himmlisches Licht, und<br />

darin erschien ihr eine Jungfrau. In diesem Augenblick fühlte Babette kein Leiden und keine<br />

Ermattung mehr. Sie war augenblicklich geheilt, alles war verschwunden. Und die<br />

himmlische Erscheinung sagte zu ihr: „Ich bin Juli<strong>an</strong>a von Lüttich, deine Schwester, denn ich<br />

bin eine Vorgängerin von dir, reiche mir die H<strong>an</strong>d! Durch mich hat <strong>der</strong> Herr <strong>an</strong>gef<strong>an</strong>gen, die<br />

Wun<strong>der</strong> <strong>der</strong> Liebe Seines hochheiligsten Herzens zu offenbaren, denn von mir verl<strong>an</strong>gte Er<br />

die Verherrlichung Seines g<strong>an</strong>zen hochheiligsten Leibes durch die Einführung des<br />

Fronleichnamsfestes. Von Margareta Maria Alacoque verl<strong>an</strong>gte Er die Verehrung Seines<br />

leiblichen hochheiligsten Herzens, und durch dich will Er jetzt die geistigen Schätze Seines<br />

hochheiligsten Herzens offenbaren.“<br />

Darauf verschw<strong>an</strong>d die hl. Juli<strong>an</strong>a. Diese Erscheinung in Lüttich zeigt uns jetzt schon die<br />

kirchengeschichtliche Bedeutung des Weig<strong>an</strong>d‘schen Werkes; sie ist ein herrlicher<br />

Scheinwerfer auf <strong>Barbara</strong>s Leben und Wirken. Was Juli<strong>an</strong>a (geb. 1193, gest. 1258) begonnen,<br />

was Margareta Maria Alacoque (geb. 1647, gest. 1690.) fortgesetzt, das soll <strong>Barbara</strong><br />

vollenden, aber nicht allein. Ihr Werk wird wohl <strong>der</strong> Anf<strong>an</strong>g vom Ende sein, wie auch aus<br />

sehr glaubwürdigen Privatoffenbarungen hervorgeht. Durch sie will uns <strong>der</strong> Herr die<br />

geistigen Schätze Seines hochheiligsten Herzens offenbaren. Nun aber war und blieb die<br />

Einführung und Ausbreitung des „Eucharistischen Liebesbundes“ – wie wir gleich sehen<br />

werden – ihre Hauptaufgabe; also will Er wohl durch eben diesen Liebesbund jene geistigen<br />

Schätze Seines hochheiligsten Herzens <strong>der</strong> Welt offenbaren.


Es ist nämlich in diesen Schriften immer wie<strong>der</strong> die Rede von einem „Damm“, <strong>der</strong> „gegen<br />

die herrschende Zeitströmung <strong>der</strong> Glaubens- und Sittenlosigkeit“ gebildet werden müsse.<br />

Dieser Damm sei <strong>der</strong> „Zusammenschluss“ o<strong>der</strong> die „Vereinigung aller guten und treuen<br />

Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kirche“. Das B<strong>an</strong>d aber, das alle Glie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Kirche vereinigen und<br />

zusammenhalten soll, wurde <strong>der</strong> Begnadigten einmal in folgendem Gesichte gezeigt: Babette<br />

sah sich in ein großes Gastmahl versetzt. Es waren da zwei Klassen von Gästen, himmlische<br />

und irdische. Vom Herzen Jesu ging ein B<strong>an</strong>d aus, das die Seligen, die <strong>an</strong> <strong>der</strong> himmlischen<br />

Tafel saßen, umschl<strong>an</strong>g, und wo das B<strong>an</strong>d den Rücken des einzelnen berührte, st<strong>an</strong>d das<br />

Wort: „Liebe“ darauf. Dieses B<strong>an</strong>d umschl<strong>an</strong>g nur die Seligen, ging aber so vor den Augen<br />

<strong>der</strong> irdischen Gäste vorüber, dass sich dar<strong>an</strong> festhalten konnte, wer wollte, und hier st<strong>an</strong>d<br />

bei jedem einzelnen das Wort: „Leiden“ darauf.<br />

Das Gastmahl bedeutet den sakramentalen Leib des Herrn und das B<strong>an</strong>d ist <strong>der</strong><br />

„Eucharistische Liebesbund des heiligsten Herzens Jesu“, wodurch jener Damm gebildet,<br />

jene Vereinigung bewirkt werden soll. Die Seligen im Himmel befinden sich innerhalb dieses<br />

B<strong>an</strong>des, im vollkommenen Besitz <strong>der</strong> Vereinigung o<strong>der</strong> Liebe Gottes, aus <strong>der</strong> sie nicht mehr<br />

herausfallen können, während wir Erdenpilger uns außerhalb dieses B<strong>an</strong>des befinden. Wir<br />

können das B<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Liebe o<strong>der</strong> Vereinigung (lateinisch Communio) ergreifen und uns<br />

dar<strong>an</strong> <strong>an</strong>klammern, wenn wir wollen, denn <strong>der</strong> Tisch ist für uns alle täglich gedeckt, aber da<br />

wir noch im Dunkel des Glaubens w<strong>an</strong>deln, im Tal <strong>der</strong> Tränen, und so vielen Gefahren<br />

ausgesetzt sind, steht bei uns irdischen Gästen das Wort: „Leiden“ darauf.<br />

Einen Bund <strong>der</strong> Liebe mit dem heiligstem Herzen Gottes<br />

im Eucharistischen Liebesbund<br />

Auf diese und <strong>an</strong><strong>der</strong>e Weise wurde <strong>Barbara</strong> vom Wesen und Zweck dieses Liebesbundes<br />

nach und nach unterrichtet. Schon am Fronleichnamsfest 1895 hat <strong>der</strong> Herr von ihr verl<strong>an</strong>gt,<br />

mit ihren beiden gleichgesinnten Freundinnen einen Dreierbund zu Ehren <strong>der</strong><br />

Allerheiligsten Dreifaltigkeit zu bilden. Dieser Dreierbund sollte durch Gebet, gutes Beispiel<br />

und womöglich täglichen Empf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> hl. Kommunion <strong>der</strong> Anf<strong>an</strong>g des Eucharistischen<br />

Liebesbundes werden, wie es ihr im Jahr 1897 (am hl. Dreikönigsfest und später) vom<br />

Heil<strong>an</strong>d Selbst mit folgenden Worten verheißen wurde: „Wer sich <strong>an</strong>schließt <strong>an</strong> den<br />

Liebesbund, den Ich mit euch am Fronleichnamsfest geschlossen habe, und <strong>der</strong> ausgeht vom<br />

Vater, vom Sohn und vom Heiligen Geist, soll das beson<strong>der</strong>e Vorrecht besitzen, dass er mit<br />

heiliger Freude alles ertragen wird, was Ich in Meiner weisen Vorsehung ihm zugedacht<br />

habe: das äußere Zeichen des Liebesbundes soll sein die Bru<strong>der</strong>liebe, die Gottes- und<br />

Nächstenliebe, die Liebe zu Mir im hl. Sakrament. Es wird in seiner Seele ein Licht aufgehen,<br />

das wachsen wird bis zum vollen Tag. In Vereinigung und in Verbindung mit diesem Licht<br />

werden all diejenigen, die sich vereinigen in diesem Bund, eine hohe Stufe <strong>der</strong><br />

Vollkommenheit erreichen, was immer für einem St<strong>an</strong>de sie <strong>an</strong>gehören mögen. Der<br />

Liebesbund des hochheiligsten Herzens Jesu soll <strong>der</strong> Mittelpunkt zur Besserung <strong>der</strong><br />

menschlichen Gesellschaft sein, denn die besten Kin<strong>der</strong> Meiner Kirche werden dar<strong>an</strong><br />

teilnehmen. Ich will, dass viele Kräfte zusammenstreben zu einem Ziel, darum tretet ein in<br />

den Liebesbund des göttlichen Herzens, dessen Mitglie<strong>der</strong> sich verpflichten müssen, die<br />

öftere hl. Kommunion zu beför<strong>der</strong>n, oft und würdig sich Meinem Tisch zu nahen, deswegen<br />

(weil Meine Kirche zum Sieg geführt werden soll) verl<strong>an</strong>gt Mein Herz, dass ein Damm<br />

errichtet, ein Liebesbund gegründet werde, in den alle Christen eintreten sollen. Ich spreche<br />

nicht nur für Priester, Ordensleute, fromme und eifrige Seelen, son<strong>der</strong>n für alle und jeden,<br />

<strong>der</strong> ist und lebt in Meiner Kirche, im Schifflein Petri; sie alle sollen herbeikommen.


Und <strong>der</strong> Baum wird wachsen und seinen Schatten verbreiten, und so soll das Glaubensleben<br />

erneuert werden. Ihr sollt, so oft euer St<strong>an</strong>d und Beruf es erlaubt – und ihr könnt es, wenn<br />

ihr nur guten Willen habt und Energie, Männerkraft ist Willenskraft, Willenskraft müsst ihr<br />

besitzen, hinzutreten zu Meinem Tisch. Gebt ein gutes Beispiel und erbaut eure<br />

Mitmenschen. Legt vor allem alle Menschenfurcht ab! Versprecht Mir dies, und so wird sich<br />

<strong>der</strong> Liebesbund ausbreiten. Ein dreifaches B<strong>an</strong>d habe Ich mit euch geschlossen, das ausgeht<br />

von Meinem Herzen, und alle, die sich <strong>an</strong>schließen, sollen die Früchte kosten und genießen,<br />

Ich will euch, Meinen Kin<strong>der</strong>n, ein Beispiel <strong>an</strong>geben und sagen, warum Ich gerade zu dieser<br />

Meiner Dienerin komme, um durch sie so wichtige Worte zu sprechen, wie Ich sie wirklich<br />

rede zu Meinen Dienern.<br />

Und was sagte <strong>der</strong> Herr damals zu ihr, Seinem Werkzeug <strong>der</strong> Liebe, <strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d<br />

„Seht, Meine lieben L<strong>an</strong>dsleute von heute, in einem verborgenen Winkel steht sie nun,<br />

unsere liebe Vorreiterin für den Bund <strong>der</strong> Liebe mit unserem Herrn und Heil<strong>an</strong>d Jesus<br />

Christus, in einer Weltstadt (<strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d lebte damals noch in Mainz), in einer<br />

Wirtschaft, von <strong>der</strong> m<strong>an</strong> gewöhnlich nichts Gutes ahnt und spricht; denn von Wirtschaften<br />

wird unter Meinen Dienern gewöhnlich nichts Gutes geahnt und gesprochen. Gerade<br />

deshalb will Ich, dass sie in dieser Wirtschaft stehen soll, um die Menschheit zu belehren,<br />

dass Ich Meine Geheimnisse überall erschließen k<strong>an</strong>n und will, wo Ich ein williges Ohr finde.<br />

Sie steht in einer Wirtschaft, wo viele Menschen verkehren, Gläubige und viele Ungläubige;<br />

denn die Menschen, die viel in einer Wirtschaft sitzen, haben meist wenig Glauben. Wenn<br />

nun Meine Dienerin nicht alle bekehren k<strong>an</strong>n, so müsst ihr aber nur zur Polizei gehen und<br />

hören, welche aus <strong>der</strong> Stadt diejenige Wirtschaft ist, wo sie am wenigsten zu tun haben, und<br />

sie werden euch sagen, dass es die Wirtschaft ist, wo Meine armselige Dienerin steht.“<br />

„Seht nun, wenn Meine Dienerin auch nicht alle Menschen bekehren k<strong>an</strong>n, so ist doch ein<br />

solcher Respekt ausgebreitet über alle, die hier verkehren, dass kein Geist, auch <strong>der</strong><br />

schlechteste es wagt, auszubrechen, weil Mein Geist auch den größten Sün<strong>der</strong> <strong>an</strong>hält, dass er<br />

nicht ausarten k<strong>an</strong>n, er ist sich dessen g<strong>an</strong>z unbewusst, er k<strong>an</strong>n es nicht, er k<strong>an</strong>n es einfach<br />

nicht. So ist es in <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen Welt. So wie es in diesem Hause ist, so soll es überall sein, wo<br />

viele sich <strong>an</strong>schließen <strong>an</strong> den Bund. So soll es in dem Dorf, in <strong>der</strong> Stadt, in dem Reich<br />

werden, wo viele, viele Mitglie<strong>der</strong> sind, die auf dem Damm stehen, <strong>an</strong> dem die Wasser des<br />

Unglaubens abprallen werden, und die Welt, ohne es zu wissen, wird sich umgestalten, ein<br />

<strong>an</strong><strong>der</strong>er Geist wird sich in <strong>der</strong> Menschheit erneuern. Natürlich geht das nicht in einem Tag<br />

und nicht in einem Jahr; aber Ich sage, je schneller dieser Gebetsbund sich ausbreitet, desto<br />

sicherer ist <strong>der</strong> Schild, die Zielscheibe, <strong>an</strong> dem die Feinde abprallen. Dieser Damm ist die<br />

Zielscheibe des Spottes vieler, aber <strong>an</strong> ihm soll auch <strong>der</strong> Unglaube abprallen; denn fest und<br />

entschieden sollen sie hinaustreten in die freie gottlose Welt, sie alle Meine Diener und<br />

Dienerinnen, die sich <strong>an</strong>schließen werden. Niem<strong>an</strong>d ist ausgeschlossen in <strong>der</strong> hl. Kirche,<br />

niem<strong>an</strong>d. Ihr alle sollt euch vereinigen in Meinem Liebesbund: Priester und Laien, Ordensund<br />

Familienmitglie<strong>der</strong>, Väter, Mütter, Jungfrauen, Kin<strong>der</strong>, Greise, Jünglinge, ihr alle<br />

vereinigt euch zu einem Bund, und gebt Mir das Versprechen ab, im Beichtstuhl vor eurem<br />

Beichtvater o<strong>der</strong> <strong>an</strong> <strong>der</strong> Kommunionb<strong>an</strong>k, für Meine Rechte einzustehen, euch einschreiben<br />

zu lassen als treue Mitglie<strong>der</strong> dieses hl. Bundes, sie alle sollen sich <strong>an</strong>schließen und den<br />

Damm bilden, und <strong>der</strong> Unglaube wird weichen. “<br />

Am Vorabend von Fronleichnam 1898 sagte <strong>der</strong> liebe Heil<strong>an</strong>d zu ihr: „Es ist noch nicht l<strong>an</strong>ge<br />

her, wo Ich auf dieselbe Weise wie mit dir mit einer <strong>an</strong><strong>der</strong>en Person verkehrte, mit einer<br />

Schwester, und ihr die Geheimnisse Meines Herzens erschloss und von ihr verl<strong>an</strong>gte, dass<br />

das hl. Fronleichnamsfest soll eingeführt werden in Meiner Kirche. Es war <strong>der</strong> Triumph


Meiner Liebe, <strong>der</strong> dieses Festes verl<strong>an</strong>gte; denn das hl. Fronleichnamsfest ist ein Triumphfest<br />

Meiner Liebe. Aber größer ist das, was Ich von dir verl<strong>an</strong>ge, und was Ich durch dich <strong>der</strong><br />

Welt offenbaren möchte. Menschenherzen sind es, die Ich mit Mir vereinigen möchte durch<br />

das Liebesgeheimnis, das Ich dir kundtue.“<br />

Später einmal sprach <strong>der</strong> Herr zu ihr unter <strong>an</strong><strong>der</strong>em: „Ich habe nicht umsonst gesagt: Ihr<br />

werdet aus dem alten Schatz Neues hervorbringen. Damit habe Ich dort Meinen Nachfolgern<br />

kennzeichnen wollen, dass, obwohl Mein Ev<strong>an</strong>gelium unverän<strong>der</strong>t bleibt, doch die<br />

Menschen sich än<strong>der</strong>n, und Ich Mich nach den Zeitverhältnissen und nach den Menschen<br />

richte, um dies o<strong>der</strong> jenes klarer zu erschließen, wenn die richtige Zeit dazu gekommen ist.<br />

Wie viele Geheimnisse habe Ich Meiner Kirche schon eröffnet durch Privatoffenbarungen,<br />

wie z.B. die Geheimnisse Meines Herzens. Ich habe die Menschheit <strong>an</strong>gewiesen, Mein Herz<br />

zu verehren. Ferner die Verherrlichung <strong>der</strong> Feste, die auf Mein Leben und Leiden Bezug<br />

haben. Das sage Ich nach Jahrhun<strong>der</strong>ten und Jahrtausenden: das will Ich eingeführt haben.<br />

So ist es jetzt wie<strong>der</strong>. Jetzt will Ich die inneren Schätze Meines Herzens ausgießen.“<br />

Wie wir aus diesen und vielen <strong>an</strong><strong>der</strong>en Worten, <strong>an</strong> denen die Sprache des göttlichen Herzens<br />

Jesu so kenntlich ist, ersehen können, ladet <strong>der</strong> eucharistische Friedensfürst alle Klassen, alle<br />

Stände, hoch und niedrig, ohne Ausnahme ein, in diesen Seinen Liebesbund einzutreten<br />

durch würdiges und recht fleißiges, womöglich tägliches und gemeinsames Erscheinen <strong>an</strong><br />

<strong>der</strong> Tafel dieses himmlischen Gastmahles, um dadurch <strong>der</strong> „inneren geistigen Schätze“<br />

Seines hl. Herzens, die Er jetzt mehr als je ausgießen will über die Seelen, teilhaftig zu<br />

werden, damit wir auf diese Weise mit Jesus vereinigt und durch sein göttliches Blut<br />

mitein<strong>an</strong><strong>der</strong> zu einem mystischen Leibe verbunden einen festgeschlossenen Damm bilden<br />

gegen diesen mo<strong>der</strong>nen glaubenslosen Weltgeist, <strong>der</strong> alles zu überfluten droht und gegen<br />

die überh<strong>an</strong>dnehmende Traurigkeit, die alles edle Streben lähmt. Wenn uns <strong>der</strong><br />

Eucharistische Liebesbund auch nichts <strong>an</strong><strong>der</strong>es bringen würde als die heilige Freude, so<br />

müssten wir schon deswegen allein Feuer und Flamme für ihn sein.<br />

Adveniat regnum Tuum<br />

Die Pflichten <strong>der</strong> Liebesbundmitglie<strong>der</strong> sind aus den Weig<strong>an</strong>d‘schen Schriften von ihrem<br />

Seelenführer gesammelt, statutenmäßig zusammengestellt und von mehreren Bischöfen<br />

approbiert worden, so z.B. von den Erzbischöfen von München und Trient. Der Erzbischof<br />

von Salerno starb als Mitglied dieses Eucharistischen Liebesbundes. Seine Empfehlung<br />

lautet: „Wir bestätigen und segnen von g<strong>an</strong>zem Herzen den frommen „Eucharistischen<br />

Liebesbund des göttlichen Herzens Jesu“ und empfehlen seine weltweite Verbreitung. Wir<br />

gewähren einen Ablass von 100 Tagen jedem, <strong>der</strong> den Weiheakt o<strong>der</strong> die Aufopferung am<br />

Morgen und Abend verrichtet.“ Salerno, 16. Mai 1914 + Valerio, Erzbischof.<br />

Diesen Liebesbund hat <strong>der</strong> göttliche Heil<strong>an</strong>d Selbst beim letzten Abendmahl schon gestiftet,<br />

wie wir es auch in den Weig<strong>an</strong>d’schen Schriften lesen: „Am Vorabend vor Seinem bitteren<br />

Leiden, als Er das hochheiligsten Sakrament einsetzte, begründete Er den Liebesbund,<br />

schloss das B<strong>an</strong>d, das Er schlingen wollte um alle treuen Kin<strong>der</strong>, die da eingehen würden ins<br />

Schifflein Petri, und am Kreuze besiegelte Er dieses B<strong>an</strong>d mit Seinem kostbaren Blute.“<br />

Papst Pius X. hat dieses vorher so locker gewordene B<strong>an</strong>d durch Einführung <strong>der</strong><br />

frühzeitigen und täglichen hl. Kommunion wie<strong>der</strong> enger und fester geschlungen, und <strong>der</strong><br />

begnadigten Jungfrau <strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d sind die Geheimnisse und Wirkungen des<br />

Liebesbundes nicht nur für das innere Leben <strong>der</strong> einzelnen Mitglie<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n auch für das<br />

Vaterl<strong>an</strong>d und die g<strong>an</strong>ze katholische Kirche geoffenbart worden, und zwar in


vollkommenerer Weise als ihren heiligen Vorgängerinnen. Durch ihr beharrliches und<br />

bescheidenes Wirken mit Wort und Beispiel bei Priester und Volk für die tägliche hl.<br />

Kommunion und durch den Kreuzweg, den <strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d gehen musste, arbeitete sie<br />

fast ein dreiviertel Jahrhun<strong>der</strong>t <strong>an</strong> <strong>der</strong> Ausbreitung des Eucharistischen Liebesbundes und<br />

<strong>an</strong> <strong>der</strong> Befestigung dieses gottgewollten „Dammes“ dieser festgeschlossenen Front - ich<br />

meine die Kommunionb<strong>an</strong>k -, wo uns wahres, unverfälschtes Kriegsbrot, das Brot des<br />

Lebens, verabreicht wird.<br />

Gerade das ist das rote B<strong>an</strong>d, das durch alle ihre Schriften geht, parallel mit den<br />

eucharistischen Bestrebungen Pius X., wofür sie, wie wir oben aus den eigenen Worten des<br />

Heil<strong>an</strong>des ersehen, im verborgenen als Opfer und Werkzeug diente.<br />

Dieser statutenmäßig verl<strong>an</strong>gte Liebesbund ist also nur <strong>der</strong> Form nach neu, die Sache selber<br />

ist so alt wie das Christentum. Er soll (seinem Zwecke nach) das katholische Bewusstsein <strong>der</strong><br />

Zusammengehörigkeit neu beleben, befestigen und vervollkommnen, nicht gründen. Wenn<br />

nun dieser Liebesbund, <strong>der</strong> in den Weig<strong>an</strong>d’schen Schriften auch mit einem Baum<br />

verglichen wird, etwas Gutes ist und von Gott kommt, d<strong>an</strong>n ist auch dessen Same, nämlich<br />

die Schriften, ein guter Same. Von wesentlicher tiefwurzeln<strong>der</strong> Bedeutung sind zwei<br />

Edelzweige auf diesem Baum, nämlich <strong>der</strong> Bund <strong>der</strong> „jungfräulichen Kreuzesbräute“ und<br />

die „Ehrengarde <strong>der</strong> mit Maria vermählten Priester“, beide mit entsprechenden Statuten<br />

ebenfalls bischöflich approbiert.<br />

Jungfräuliche Priester verl<strong>an</strong>gt <strong>der</strong> Herr -<br />

Maria, sponsa purissima cleri<br />

Die „jungfräulichen Kreuzesbräute“ sind eine Vereinigung <strong>der</strong> unter diesem Titel in <strong>der</strong><br />

Welt lebenden Jungfrauen, <strong>der</strong>en Statuten ihren Ursprung ebenfalls den Weig<strong>an</strong>d’schen<br />

Schriften verd<strong>an</strong>ken, und dem sich auch Jünglinge, beson<strong>der</strong>s die Priester, die ja ohnehin<br />

schon zum jungfräulichen Leben verpflichtet sind, <strong>an</strong>schließen können. Welcher Trost,<br />

welche Anregung und Ermutigung liegt darin für so m<strong>an</strong>che brave Jungfrau, die nicht<br />

heiraten will o<strong>der</strong> k<strong>an</strong>n und auch nicht ins Kloster gehen k<strong>an</strong>n! Und gerade solche<br />

Opferseelen sucht <strong>der</strong> göttliche Bräutigam, wie wir oben gesehen, in dem Er ihnen Selber in<br />

Lourdes das Wort gesprochen, wo ja die Königin <strong>der</strong> Jungfrauen als die Unbefleckte<br />

Empfängnis erschienen ist. Sie sollen durch gute Worte und beson<strong>der</strong>s durch ihr Beispiel den<br />

Pfarreien und Familien, in welche die Vorsehung sie gestellt, zum Segen gereichen und das<br />

priesterliche Wirken in bescheidener Weise unterstützen. So sollen sie, unsere kirchlichen<br />

Würdenträger, Maria, die Mutter des Herrn, nachahmen, die durch Gebet, gutes Beispiel<br />

und gute Worte den Aposteln hilfreich zur Seite st<strong>an</strong>d. Warum Die wichtigste Stellung in<br />

diesem Liebesbund nimmt die „Ehrengarde <strong>der</strong> Priester“ ein, die Maria zu ihrer Braut<br />

erwählen, unter dem Titel „Maria, sponsa purissima cleri“. Je<strong>der</strong> Priester, <strong>der</strong> Maria kennt<br />

und sie liebt, dürfte Freudentränen weinen, wenn er diese Botschaft hört o<strong>der</strong> liest, so schön,<br />

so trostreich, so ermutigend, so erhaben ist sie. Sprach denn <strong>der</strong> Herr nicht schon die Worte<br />

im Paradies: „Es ist nicht gut, dass <strong>der</strong> Mensch allein sei, Ich will ihm eine Gehilfin geben!“<br />

Und <strong>an</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>er Stelle in <strong>der</strong> Heiligen Schrift heißt es: „Vae soli, d. h. wehe dem, <strong>der</strong> allein<br />

ist.“<br />

Die berufenen Befürworter des priesterlichen Zölibates sind zu Recht <strong>der</strong> Meinung, dass<br />

diese Worte <strong>der</strong> Heiligen Schrift auch für den katholischen Priester gelten. Sie mögen sich<br />

freuen, denn auch sie finden in den Weig<strong>an</strong>d’schen Schriften eine Bestätigung ihrer Ansicht,


allerdings in einem höheren Sinne, als sie es vielleicht vermuten. Gewiss, es bleibt ewig<br />

wahr, dass es nicht gut ist, wenn <strong>der</strong> Mensch, auch <strong>der</strong> Priester, allein ist, und deshalb will<br />

ihm nun das göttliche Herz Jesu Seine Mutter als Braut schenken. Die Pfarr- o<strong>der</strong><br />

Beichtkin<strong>der</strong> eines solchen, <strong>der</strong> Muttergottes vermählten Priesters, werden dadurch<br />

Marienkin<strong>der</strong> und werden als solche, wenn sie treu bleiben, nicht verlorengehen, wie auch<br />

viele Heilige sagen. Vernehmen wir nun die trostreiche, zarte und noble Einladung Mariens<br />

<strong>an</strong> die Priester kurz vor Weihnachten 1896: „Freue dich darüber, Mein (priesterlicher) Sohn,<br />

freue dich! Denn siehe, es ist <strong>der</strong> Wille Meines göttlichen Sohnes, dass ihr Mich nicht nur als<br />

eure Mutter betrachten sollt, son<strong>der</strong>n auch als eure Braut, ihr Priester!“ Und: „Siehe, Mein<br />

Sohn, w<strong>an</strong>n hält die Braut am innigsten zu ihrem Bräutigam W<strong>an</strong>n ist sie am zärtlichsten<br />

Nicht wahr, wenn sie ihren Geliebten in Traurigkeit versenkt sieht, in Elend, Kummer und<br />

Kreuz aller Art. Sei getröstet und beruhigt und glaube! Denn Ich bin die Mutter <strong>der</strong> schönen<br />

Liebe und heiligen Hoffnung, Ich trage Sorge für die Meinen. Sie werden es fühlen, die <strong>an</strong><br />

Mich glauben, die auf Mich ihr Vertrauen setzen: denn Ich habe die Macht Meines Sohnes in<br />

<strong>der</strong> H<strong>an</strong>d, Ich k<strong>an</strong>n Seinen strafenden Arm zurückhalten; Ich k<strong>an</strong>n Seinen Zorn aufhalten,<br />

und wenn sich mit Mir die Priester vereinigen, d<strong>an</strong>n ist <strong>der</strong> Zorn Gottes entwaffnet. Denn<br />

Ich bin ja ihre reinste Braut, sie sind ja Meine Bräutigame, sie sind ein <strong>an</strong><strong>der</strong>er, ein zweiter<br />

Christus.“<br />

Im August des Jahres 1897 zeigte <strong>der</strong> Herr Seiner Dienerin in einem Bilde das bräutliche<br />

Verhältnis zwischen Maria und dem Priester. „Meine Tochter! Komme mit Mir auf den<br />

heiligen Berg, von wo aus du wun<strong>der</strong>bare Dinge sehen sollst! Was siehst du hier“ – „Ich<br />

sehe die liebe Muttergottes, die Königin <strong>der</strong> Herrlichkeit, die Himmelskönigin. Sie ist<br />

umgeben von einer Schar Jungfrauen unzählbar groß, aus allen Nationen und Geschlechtern.<br />

Sie trägt ein blendend weißes Gew<strong>an</strong>d, das wie Silber schimmert. Sie ist verschleiert wie eine<br />

Braut. Über diesem Schleier trägt Sie eine Krone mit vielen Edelsteinen besetzt. In <strong>der</strong> einen<br />

H<strong>an</strong>d trägt sie eine Lilie, in <strong>der</strong> <strong>an</strong><strong>der</strong>en ein Gefäß voll goldener Ringe, ähnlich den Ringen<br />

<strong>der</strong> Brautleute, und auf <strong>der</strong> Innenseite dieser Ringe steht überall <strong>der</strong> Name „Maria“<br />

geschrieben. Mein Jesus! Was bedeutet dieses Gefäß, diese goldene Schale, und was willst<br />

Du mir sagen mit den Ringen, die in diesem Gefäß sind“<br />

Maria ist die königliche Braut <strong>der</strong> Priester<br />

„Meine Tochter! Du siehst hier Meine Mutter als die königliche Braut <strong>der</strong> Priester, Meiner<br />

Diener! Sie ist jetzt eingeg<strong>an</strong>gen in ihre Herrlichkeit; Sie weilt nicht mehr unter Meinen<br />

Aposteln, Sie k<strong>an</strong>n nicht mehr dem Auge sichtbar, dem Ohr hörbar, dem sinnlichen Gefühle<br />

wahrnehmbar unter ihnen Sich aufhalten, und doch will Sie noch unter ihnen weilen, will<br />

noch ihre Gefährtin sein, wie damals, als Sie noch unter ihnen lebte. Denn Meine Apostel<br />

sind noch auf Erden und werden noch auf Erden weilen, sol<strong>an</strong>ge die Welt steht, in Meinen<br />

Priestern, im katholischen Priestertum. Darum wünsche und verl<strong>an</strong>ge Ich, dass Meine<br />

Diener Sie <strong>an</strong>nehmen als ihre königliche Braut, sich mit Ihr geistiger Weise vermählen..<br />

Für jene Priester nun, die diese Verlobung eingehen werden, sind diese Ringe bestimmt, und<br />

<strong>an</strong> dem Tage, wo sie sich geistigerweise mit Meiner Mutter vermählen, werde Ich selbst den<br />

Ring bei ihrem hl. Messopfer in dem Augenblicke, wo Ich in sie eingehe, <strong>an</strong> ihren Finger<br />

stecken. Ich Selbst werde <strong>der</strong> Hohepriester sein, Der sie mit Ihr vermählt.“ Ist das nicht eine<br />

ehrenvolle Einladung, eine trostreiche Botschaft <strong>an</strong> das vielgeprüfte Herz des Priesters! Das<br />

ist auch wahre Ökumene im Sinne einer neuen Festigung <strong>der</strong> Glaubensburg <strong>der</strong> katholischen<br />

Kirche, die in Wahrheit die eine Kirche ist, die <strong>der</strong> Herr am Gründonnerstagsmahl gestiftet<br />

hat!


Der Eucharistische Liebesbund mit seinen beiden Zweigvereinen, <strong>der</strong> in den Schriften bald<br />

mit einem Baum, bald mit einem Damm o<strong>der</strong> einem Gastmahl verglichen wird, findet nach<br />

dem Willen Gottes seinen erhabenen symbolischen Ausdruck in einer Kirche. Soll nun diese<br />

Kirche wirklich das Denkmal o<strong>der</strong> Erinnerungszeichen, das äußere, sichtbare Symbol des<br />

Eucharistischen Liebesbundes sein, wie wir es in den Schriften lesen, d<strong>an</strong>n muss sie auch das<br />

werden, was sie werden soll, nämlich eine Eucharistische Friedens- und D<strong>an</strong>keskirche. Ist<br />

diese Kirche vollendet, d<strong>an</strong>n ist auch die Mission <strong>der</strong> <strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d vollendet. Ist ihr<br />

riesiges Lebenswerk einmal mit dieser geheimnisvollen Kirche gekrönt, d<strong>an</strong>n hat sie ihre<br />

schwere Lebensaufgabe glücklich und siegreich gelöst, d<strong>an</strong>n hat sie ihren erhabenen Beruf<br />

vollkommen erfüllt, d<strong>an</strong>n hat sie das Werk, das Juli<strong>an</strong>a von Lüttich begonnen und Margareta<br />

Maria Alacoque fortgesetzt, glorreich vollendet (soweit es eben ihr Beruf ist) und dadurch –<br />

wie ihr aufgetragen ward – den Heiligen Geist, den „Vollen<strong>der</strong>“, in beson<strong>der</strong>er Weise<br />

verherrlicht.<br />

Der Baum und seine Früchte<br />

Maria ist <strong>der</strong> Baum des Lebens<br />

„An ihren Früchten werdet ihr sie erkennen“ (Matth. 7,15). In diesen Worten hat uns die<br />

göttliche Weisheit den Maßstab, den Prüfstein zur Unterscheidung <strong>der</strong> Geister gegeben. „Ein<br />

guter Baum“, sagt <strong>der</strong> göttliche Heil<strong>an</strong>d weiter, „k<strong>an</strong>n nicht schlechte, und ein schlechter<br />

Baum k<strong>an</strong>n nicht gute Früchte bringen“. Maria z. B. war ein guter Baum, ja <strong>der</strong> beste unter<br />

allen Bäumen, denn Sie hat die beste Frucht hervorgebracht. „Und gebenedeit ist die Frucht<br />

Deines Leibes Jesus.“ Darin erkennen wir Ihre g<strong>an</strong>ze Größe. Sie ist <strong>der</strong> Baum des Lebens, <strong>der</strong><br />

uns das Leben selber hervorgebracht hat. Hierin liegt auch <strong>der</strong> Grund und Wesen unserer<br />

Nachahmung Mariens, denn auch wir müssen in geistigerweise diese göttliche Frucht in uns<br />

hervorbringen, damit (nach dem heiligen Paulus) „nicht mehr ich lebe, son<strong>der</strong>n Christus in<br />

mir“. Je gottähnlicher unsere Werke o<strong>der</strong> Früchte sind, desto besser sind sie, desto mehr<br />

loben sie den Baum, und desto mehr gleichen wir Maria, dem Baum des Lebens.<br />

Seine Früchte sind dreifach, gehen aber bei näherer Betrachtung g<strong>an</strong>z inein<strong>an</strong><strong>der</strong> über: Die<br />

erste Frucht ist: Der „Eucharistische Liebesbund des göttlichen Herzens Jesu“, worin alle<br />

christlichen Tugenden o<strong>der</strong> „Geistesfrüchte“ schon eingeschlossen sind. Es ist <strong>Barbara</strong>s<br />

Wirken durch Wort und Beispiel bei Priester und Volk für den täglichen und würdigen<br />

Empf<strong>an</strong>g <strong>der</strong> heiligen Kommunion. Diese Frucht ist gesund und geistig nahrhaft, wahrhaft<br />

christlich, d. h. echt katholisch. Das hat uns <strong>der</strong> heilige Papst Pius X. gelehrt. Mit dieser<br />

Frucht verherrlicht die begnadigte Jungfrau den himmlischen Vater, Der ja <strong>der</strong> Geber je<strong>der</strong><br />

guten Gabe ist und den wir im Vaterunser um unser tägliches Brot bitten. Der göttliche<br />

Heil<strong>an</strong>d Selbst ist das geistige tägliche Brot, das Brot des Lebens, das uns <strong>der</strong> Vater vom<br />

Himmel ges<strong>an</strong>dt hat, und indem Er Sich Selbst uns gibt in <strong>der</strong> hl. Kommunion, vertritt Er die<br />

Stelle des himmlischen Vaters <strong>an</strong> uns, Der für Seine Kin<strong>der</strong> täglich sorgt, sie täglich ernährt,<br />

damit bald „Zu uns komme Dein Reich!“<br />

Die zweite Frucht dieses jungfräulichen Baumes sind die Botschaften, Schriften und<br />

Gesichte, in denen <strong>der</strong> Geist Gottes spricht, wie wir fromm glauben dürfen, nicht müssen.<br />

Dadurch verherrlicht die Begnadigte die Zweite Person <strong>der</strong> Gottheit, die ewige Weisheit, das<br />

Wort des ewigen Vaters. Wie über den göttlichen Heil<strong>an</strong>d <strong>der</strong> Sturm Seines bitteren Leidens<br />

kam und Ihn schon im Ölgarten dreimal erschütterte, denn Jesus fing <strong>an</strong> traurig zu werden,<br />

am g<strong>an</strong>zen Leib zu beben und Blut zu schwitzen, und dreimal verließ Er Seine schlafenden<br />

Jünger, um mit Seiner menschlichen Natur im Gebet zu ringen, so wurde auch <strong>Barbara</strong> von


einem dreimaligen Sturm ergriffen. Und wie nach dem dreimaligen Sturm <strong>der</strong> Geißelung,<br />

Dornenkrönung und Kreuzigung uns vom Stamme des Kreuzes die Früchte <strong>der</strong> Erlösung<br />

zufielen mit jenen sieben geheimnisvollen Schlussworten Seines Testamentes, so fing auch<br />

<strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d nach ihrem dreimaligen Leidenssturm in wun<strong>der</strong>barer Weise zu reden <strong>an</strong>.<br />

Aber zuerst musste sie, ihre während <strong>der</strong> Woche beg<strong>an</strong>genen Fehler bekennen, denn nur mit<br />

g<strong>an</strong>z reinem Herzen und g<strong>an</strong>z unentweihten Lippen durfte sie verkünden, was <strong>der</strong> Heilige<br />

Geist durch sie sprach, wie ja auch ein Seraph die Lippen des Propheten Isaias zuerst mit<br />

einer glühenden Kohle reinigen musste, bevor dieser vor dem Volk Israels auftrat, um ihm<br />

die Worte des Herrn zu verkünden. Auch <strong>der</strong> Priester am Altare betet gemäß dem Vorbilde<br />

des Propheten Isaias (Isaias 6,7), bevor er das heilige Ev<strong>an</strong>gelium liest.<br />

Wie über die Propheten des Alten Bundes (Moses, Isaias, Jeremias, D<strong>an</strong>iel) Schrecken und<br />

Ohnmacht kam, bevor sie ihres Berufes fähig wurden, und wie gerade <strong>der</strong> göttliche Heil<strong>an</strong>d,<br />

auf den sich alle Vorbil<strong>der</strong> und Nachbil<strong>der</strong> beziehen, die größten Leidensstürme über Sich<br />

hereinbrechen ließ, so erging es auch <strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d, und die Früchte, die dieser<br />

dreimalige Sturm vom Baum schüttelte, sind die Schriften, und diese sind reif, gesund und<br />

gut. Das beweist - wie wir es oben gesehen - <strong>der</strong> gute Eindruck, die sittlich guten Wirkungen<br />

<strong>der</strong>selben; das beweist ferner ihr praktischer Zweck, ihre zeitgemäße Tendenz, kurz <strong>der</strong><br />

herrliche Eucharistische Liebesbund, <strong>der</strong> sich zu den Weig<strong>an</strong>d’schen Schriften verhält, wie<br />

die Praxis zur Theorie, o<strong>der</strong> wie <strong>der</strong> Baum zu seinem Samen.<br />

Die dritte und letzte Frucht, die dieser Baum uns gibt, ist eine Kirche. Es ist die in dieser<br />

Schrift besprochene Eucharistische Friedens- und Wallfahrtskirche, die <strong>der</strong> Herr, nachdem<br />

Er so viele Jahre mit Seiner Dienerin auf außergewöhnliche Weise verkehrt hat, in ihrer<br />

Heimat von ihr verl<strong>an</strong>gte, wie wir es oben aus dem ausdrücklichen Befehl des göttlichen<br />

Heil<strong>an</strong>des ersehen haben. Dieser Kirchenbau setzt dem g<strong>an</strong>zen Berufswerk <strong>der</strong> <strong>Barbara</strong><br />

Weig<strong>an</strong>d die Krone auf. Ihr g<strong>an</strong>zes bisherige Leben und alles, was damit zusammenhängt,<br />

haben nur geistige Bausteine für diese Kirche zusammengetragen. Durch dieses ihr letztes<br />

Werk verherrlicht sie den Heiligen Geist in beson<strong>der</strong>er Weise. Sie selber als schwaches<br />

Menschenkind konnte nur Steine von verschiedener Art und verschiedener Größe<br />

zusammentragen, ohne <strong>an</strong>f<strong>an</strong>gs zu wissen, was mit diesen Steinen geschehen soll. Der<br />

Heilige Geist fügt nun diese Steine wun<strong>der</strong>bar zusammen zum Bau einer Kirche, o<strong>der</strong> besser<br />

gesagt, zum Ausbau Seiner Kirche. Der Heilige Geist ist ja <strong>der</strong> Vollen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Werke Gottes,<br />

und die von vielen Heiligen in erhabenem Zukunftsblick geschaute Zeit des Heilige Geistes<br />

scheint gekommen zu sein, denn die mit Papst Pius X. <strong>an</strong>gebrochene eucharistische Zeit, die<br />

Zeit des Glaubens und <strong>der</strong> Hoffnung, die Zeit <strong>der</strong> feurigen Liebe, das ist die Zeit des<br />

Heiligen Geistes. Das Feuer des eucharistischen Pius X. hat bereits eine Scheidung <strong>der</strong><br />

Geister bewirkt, die noch nicht zu Ende ist. Möge dasselbe eucharistische Liebesfeuer auch<br />

wie<strong>der</strong> vereinen, was vereinbar ist.<br />

Ein reinigen<strong>der</strong>, sühnen<strong>der</strong> Karfreitag zieht jetzt über die Erde hin - Pius X. mit seinen<br />

Kommuniondekreten war Gründonnerstagspapst -, d<strong>an</strong>n, nach <strong>der</strong> trostlosen und doch so<br />

ahnungsvollen Grabesruhe des Karsamstages wird <strong>der</strong> schwer erkämpfte, heißersehnte<br />

Ostermorgen des Friedens und des Triumphes für Kirche und Volk <strong>an</strong>brechen. Es ist das<br />

eucharistische Reich, um dessen baldige Ankunft wir im Vaterunser täglich beten: „Zu uns<br />

komme Dein Reich“ (adveniat regnum Tuum).<br />

Auch dieser <strong>Schippacher</strong> Kirchenbau, <strong>der</strong> sich auf dem Felsen göttlichen Wortes erheben<br />

wird, und auf dem so viele Verheißungen ruhen, hat noch seinen Karfreitag<br />

durchzukämpfen, aber „mit seiner Vollendung soll auch <strong>der</strong> Friede in die Welt einziehen“.<br />

Sie soll ein „Symbol“ des kommenden Friedens sein, diese Kirche, eine „Friedenstaube“, ein


„Regenbogen“, ein „Leuchtturm“, eine „Rettungsarche“, ein „Zeichen des Sieges <strong>der</strong><br />

Barmherzigkeit über die zürnende Gerechtigkeit“. Durch Kampf zum Sieg, durch Krieg zum<br />

Frieden. Eine Friedenskirche! Gewiss, denn wie in Lourdes Kr<strong>an</strong>ke geheilt, so sollen hier<br />

„Sün<strong>der</strong> bekehrt werden“. Die unglücklichen Sün<strong>der</strong>, die gläubig hierher pilgern werden,<br />

sollen hier den verlorenen Frieden des Herzens wie<strong>der</strong> finden. Damit ist die Axt <strong>an</strong> den<br />

schlechten Baum gelegt, das Schwert schon in die Scheide gesteckt, denn wenn die<br />

Menschen sich bekehren, d<strong>an</strong>n hören die Strafgerichte Gottes von selber auf. Sobald Lug und<br />

Trug und Unzufriedenheit verstummen, werden auch die K<strong>an</strong>onen verstummen (Mach`,<br />

dass die Menschen in Liebe sich wie<strong>der</strong> zusammenfinden - Friedensgebet von Papst<br />

Benedikt XV.) Eine eucharistische Friedenskirche!<br />

Wer für empf<strong>an</strong>gene Gaben d<strong>an</strong>kbar ist,<br />

verdient und erl<strong>an</strong>gt neue Gaben<br />

Ja, denn <strong>der</strong> Herr verl<strong>an</strong>gt ein „Denkmal des D<strong>an</strong>kes für die Kommuniondekrete Pius X.“.<br />

Eucharistie ist ein griechisches Wort und bedeutet ursprünglich „D<strong>an</strong>k“. Der erste Zweck<br />

<strong>der</strong> Kirche ist also schon in diesem Wort ausgedrückt. Den Großen <strong>der</strong> Welt, <strong>der</strong>en Verdienst<br />

oft sehr zweifelhaft ist, errichtet m<strong>an</strong> Denkmäler und den allmächtigen Herrn <strong>der</strong> Welt sollte<br />

m<strong>an</strong> vergessen Dem himmlischen Gastgeber, <strong>der</strong> König und Bettelm<strong>an</strong>n, Gerechte und<br />

Sün<strong>der</strong> einladet, täglich in christlicher Bru<strong>der</strong>liebe <strong>an</strong> Seinem Tisch zu erscheinen, Ihm sollte<br />

m<strong>an</strong> nicht d<strong>an</strong>kbar sein, kein Denkmal setzen Dieses Denkmal <strong>der</strong> D<strong>an</strong>kbarkeit gereicht<br />

also erstens zur Ehre Gottes und zweitens zum Heil <strong>der</strong> Seelen.<br />

Wer für empf<strong>an</strong>gene Gaben d<strong>an</strong>kbar ist, verdient und erl<strong>an</strong>gt neue Gaben. Der göttliche<br />

Heil<strong>an</strong>d hatte Durst. Er bat die Sün<strong>der</strong>in am Jakobsbrunnen um Wasser. Sie stillte Seinen<br />

Durst, sie gab Ihm das klare Wasser ihres aufrichtigen, bittenden und d<strong>an</strong>kbaren Herzens,<br />

und <strong>der</strong> göttliche Heil<strong>an</strong>d gab ihr dafür das Wasser des ewigen Lebens. Diese Sün<strong>der</strong>in am<br />

Jakobsbrunnen ist die Welt <strong>an</strong> den Zisternen <strong>der</strong> Sünde. Der göttliche Heil<strong>an</strong>d ladet sie ein<br />

zur Quelle Seines hochheiligsten Herzens, zur Kommunionb<strong>an</strong>k, und zwar täglich, da will<br />

Er ihr reines, gesundes Wasser geben, ein Gegengift gegen die Unzufriedenheit, gegen ihr<br />

kr<strong>an</strong>khaftes Sehnen und Lieben. Kurz, Er will ihr den Frieden geben, und zwar den<br />

innerlichen, bürgerlichen und politischen Frieden, und deshalb soll diese Kirche in<br />

Schippach, <strong>an</strong> die Er diese Friedensverheißungen geknüpft hat, eine Eucharistische sein, eine<br />

Sakramentskirche (wie sie offiziell gen<strong>an</strong>nt wird), ein Denkmal aus eucharistischer Zeit, ein<br />

Symbol des eucharistischen Zeitgeistes gegen den <strong>an</strong>tichristlichen Zeitgeist.<br />

Da Gott „durch unscheinbare Orte die Großtuerei <strong>der</strong> Welt beschämen will“, so verl<strong>an</strong>gt Er<br />

diese Kirche im unscheinbaren Spessartdörfchen Schippach, dem Geburtsort <strong>der</strong><br />

begnadigten Jungfrau. Infolge des Krieges wurde <strong>der</strong> im Frühling 1914 begonnene Bau fast<br />

ein Jahr l<strong>an</strong>g unterbrochen und konnte so nicht fertig werden bis Fronleichnamsfest 1915,<br />

wie m<strong>an</strong> erwartet hatte. Der göttliche Heil<strong>an</strong>d hatte zu <strong>der</strong> Begnadigten allerdings gesagt:<br />

„Die Kirche soll am Fronleichnamsfest 1915 eingeweiht werden!“ Diese Worte wurden von<br />

m<strong>an</strong>chen als eine bedingungslose Prophezeiung aufgefasst, während es nur ein Wunsch des<br />

Heil<strong>an</strong>des war, <strong>der</strong> Sich durch unsere m<strong>an</strong>gelhafte Mitwirkung mehr in Seinen<br />

Gunstbezeugungen hin<strong>der</strong>n lässt, als durch den Krieg. Sein Wunsch, dass wir nicht<br />

sündigen, geht ja auch nicht so bald in Erfüllung. Obwohl diese Kirche nicht die g<strong>an</strong>ze Welt<br />

auf einmal in sich wird fassen können, so wird es dennoch eine „Weltkirche“ werden, weil<br />

auf Anregung des göttlichen Baumeisters die Bausteine aus <strong>der</strong> g<strong>an</strong>zen wohltätigen Welt<br />

herbeigesendet werden, wie Er versprochen, und weil <strong>der</strong> Eucharistische Liebesbund, dessen


Symbol diese Kirche sein soll, groß genug sein wird, um alle treuen Katholiken in sich<br />

aufzunehmen.<br />

Alle Mitglie<strong>der</strong> des Liebesbundes, das heißt alle diejenigen, die dieser eucharistischen<br />

Weltbru<strong>der</strong>schaft in römisch-katholischer Einheit und Geschlossenheit in oben erklärtem<br />

Sinne, wie <strong>der</strong> göttliche Heil<strong>an</strong>d unseren Zeitbedürfnissen entsprechend es verl<strong>an</strong>gt,<br />

beitreten, gehören zu dem Damm gegen die mo<strong>der</strong>ne Sündflut und sind geistige Bausteine<br />

in dieser Kirche. Während die materielle Kirche gebaut wird, muss auch diejenige gebaut<br />

werden, auf die es zuletzt <strong>an</strong>kommt, nämlich die lebendige, geistige Kirche aller Christen.<br />

Nicht vorher und nicht nachher, das muss H<strong>an</strong>d in H<strong>an</strong>d gehen. Und zwar h<strong>an</strong>delt es sich<br />

da nicht um einen geistigen Neubau, son<strong>der</strong>n um einen Wie<strong>der</strong>aufbau, das ist <strong>der</strong> Zweck<br />

dieser Eucharistischen Friedenskirche, <strong>der</strong> Zweck des Liebesbundes, <strong>der</strong> Gesamtinhalt <strong>der</strong><br />

Weig<strong>an</strong>d’schen Schriften, das Werk des Heiligen Geistes, des Heiligers und Vollen<strong>der</strong>s.<br />

Wie die Priester - so das Volk!<br />

Wo aber Maria ist, da ist auch Ihr göttlicher Bräutigam<br />

Sende aus Deinen Geist, und sie werden umgeschaffen (bekehrt) werden, und Du wirst das<br />

Angesicht <strong>der</strong> Erde erneuern. Das Angesicht <strong>der</strong> Erde sind nach den Weig<strong>an</strong>d’schen<br />

Offenbarungen die Priester, <strong>der</strong> katholische Klerus. Wie die Priester - so das Volk! Deswegen<br />

sollen die Priester Maria zu ihrer Braut erwählen, d<strong>an</strong>n werden auch ihre geistigen Kin<strong>der</strong><br />

Marienkin<strong>der</strong> sein. Wo aber Maria ist, da ist auch Ihr göttlicher Bräutigam, <strong>der</strong> Heilige Geist,<br />

und dieser wird in den letzten Zeiten, wie <strong>der</strong> hl. Ludwig Maria Grignion von Montfort, <strong>der</strong><br />

in den Weig<strong>an</strong>d’schen Schriften auch erwähnt wird, in seinem wun<strong>der</strong>baren Buche über die<br />

liebe Muttergottes prophezeit, durch Maria das Angesicht <strong>der</strong> Erde, die Priester, erneuern,<br />

und damit die g<strong>an</strong>ze Erde, so dass bald ein Schafstall und ein Hirt werden wird.<br />

Sind das nicht gute, reife, zeitgemäße Früchte von diesem Baum <strong>an</strong> <strong>der</strong> Elsava Ist das nicht<br />

ein guter Geist, <strong>der</strong> hier weht, <strong>der</strong> hier spricht und wirkt O<strong>der</strong> könnte vielleicht <strong>der</strong> Teufel<br />

ein Interesse haben <strong>an</strong> <strong>der</strong> täglichen heiligen Kommunion, um <strong>der</strong>entwillen ein armes<br />

Bauernmädchen auf den Schlaf verzichtet, bei Hunger und Durst einen zehn Stunden weiten<br />

Weg macht, Spott und Verachtung geduldig erträgt, fest bleibt bei allen Drohungen,<br />

gehorsam bei allen Wi<strong>der</strong>sprüchen Die Antwort ist durch die Frage selber schon gegeben.<br />

Könnte vielleicht <strong>der</strong> Teufel <strong>der</strong> Urheber solcher Schriften sein O<strong>der</strong> könnte wohl <strong>der</strong> Feind<br />

Gottes und <strong>der</strong> Menschen diesen Eucharistischen Liebesbund, diese Ankunft des Reiches<br />

Christi, des eucharistischen Friedensfürsten, in die Welt gerufen haben Könnte er einen<br />

Bund zust<strong>an</strong>de bringen wollen zwischen seiner Erzfeindin, <strong>der</strong> unbefleckten Braut des<br />

Heiligen Geistes, und dem Priester So dumm ist die Schl<strong>an</strong>ge nicht; sie schließt <strong>an</strong><strong>der</strong>e<br />

Bündnisse! M<strong>an</strong> denke nur <strong>an</strong> den Geheimbund <strong>der</strong> Loge, den sog. „Freimaurerorden“, in<br />

den sicher keiner eintritt aus Liebe. Der Geist <strong>der</strong> Zwietracht, des Hasses und Neides baut<br />

dem eucharistischen Friedensfürsten kein Denkmal des D<strong>an</strong>kes. Er hat kein Verl<strong>an</strong>gen nach<br />

einer eucharistischen Friedenskirche. Umsturz von Altar und Thron, daraufhin zielt allein<br />

sein und seiner Maurer verl<strong>an</strong>gen. An solchen Früchten k<strong>an</strong>n <strong>der</strong> Feind alles Wahren, Guten<br />

und Schönen keinen Geschmack haben, aber allen treuen Kin<strong>der</strong>n <strong>der</strong> katholischen Kirche<br />

werden sie wohlschmeckend sein, denn es sind echte Paradiesäpfel, aber nicht vom<br />

trügerischen Baum <strong>der</strong> Erkenntnis, von dem Adam und Eva aßen und starben, son<strong>der</strong>n vom


Baume des Lebens, und da wir nun dieselben Früchte von jenem bescheidenen Baum <strong>an</strong> <strong>der</strong><br />

Elsava pflücken, so loben sie auch diesen Baum.<br />

An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen<br />

„An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.“ Und so wollen wir denn mit den folgenden<br />

Worten des eucharistischen Heil<strong>an</strong>des durch Sein „Sprachrohr“, wie Er Selber die<br />

begnadigte Jungfrau zuweilen titulierte, schließen: „Ich verl<strong>an</strong>ge, dass Fürst und Volk<br />

erkennen, dass sie vor Mir sich beugen und alle Meine Majestät in dieser demütigen Gestalt<br />

des Brotes <strong>an</strong>erkennen sollen. Tun sie es, helfen sie dazu, dass dieses Denkmal, welches Ich<br />

nicht umsonst in dieser schrecklichen, die g<strong>an</strong>ze Welt umfassenden Kriegs- und<br />

Schreckenszeit zu bauen verl<strong>an</strong>ge, ersteht, d<strong>an</strong>n soll und wird <strong>der</strong> Sieg auf ihrer Seite<br />

bleiben. Aber dies wird nur d<strong>an</strong>n geschehen, wenn Deutschl<strong>an</strong>ds und Österreichs Kin<strong>der</strong><br />

mit den Priestern <strong>an</strong> <strong>der</strong> Spitze öffentliche Sühn- und Bittprozessionen abhalten. Der<br />

Unglaube muss und wird nur besiegt durch demütigen Glauben.“<br />

Lob und D<strong>an</strong>k sei ohne End` Jesus Christus im Allerheiligsten Sakrament!<br />

Quellen:<br />

Auszugsweise aus „<strong>Barbara</strong> Weig<strong>an</strong>d von Schippach - Ein Leben für Gott und sein Reich von Msgr. DDr. Wilhelm<br />

Büttner (1968 im Selbstverlag in kleiner Auflage als M<strong>an</strong>uskript erschienen; inzwischen völlig vergriffen); Archiv<br />

<strong>der</strong> <strong>Barbara</strong>-Weig<strong>an</strong>d-Gesellschaft e.V.<br />

Copyright und Verfasser: Wolfg<strong>an</strong>g E. Basti<strong>an</strong>, Postfach 1126 in 61362 Friedrichsdorf

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